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Nachricht von Jesus: und wie die Atombombe auf meinen Balkon  kam…
Nachricht von Jesus: und wie die Atombombe auf meinen Balkon  kam…
Nachricht von Jesus: und wie die Atombombe auf meinen Balkon  kam…
Ebook288 pages3 hours

Nachricht von Jesus: und wie die Atombombe auf meinen Balkon kam…

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About this ebook

Blackout. Die Welt ist im Chaos versunken. Das Gold, das digitale Zeitalter ist in die unendlichen Weiten des Universums entschwunden. In einem kleinen Land am Rande der großen Berge in Ostkorea ist ein kleiner, ein bisschen dicker Diktator am Pläne schmieden. Irgendwo in den schneeverwehten bayrischen Steppenlandschaften sind zwei Herren am Saufen und über die dramatische Lage am Diskutieren.
Im Vatikan ist die Hölle los. Ein Pater möchte ein Rohr verlegen. Ein Rollstuhlfahrer vergewaltigt Frauen. Massenvergewaltigungen können gerade so vermieden werden. Blut spritzt. Zyankali kommt zum Einsatz. Hinrichtungen sind an der Tagesordnung.
Die Mutti hat Langlaufschier mitgebracht. Der Bundeskanzler schildert die Lage in Deutschland. Der Papst küsst den Boden. Irgendwo in einem Land vor unserer Zeit sitzt ein Mann unter Palmen und versucht, die Frauen zu verstehen.
Eine verrückte, bissige Politsatire und eine ach so schöne Lovestory zugleich. Eine schöne, manchmal bösartige Geschichte - aber immer am Puls der Zeit.
LanguageDeutsch
Publishertredition
Release dateJun 20, 2018
ISBN9783746920573
Nachricht von Jesus: und wie die Atombombe auf meinen Balkon  kam…

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    Nachricht von Jesus - Jörgen Peterson

    Es funkeln die Sterne… Kapitel 1

    Ohio. Es ist eine sternenklare, mondlose Nacht. Professor Jerry Edelmann ist auch in dieser Nacht wieder mal, wie seit vielen Jahren, am BIG-EAR Radioteleskop der Ohio University tätig. Er trinkt seinen zweiten Espresso. Er fühlt sich schlapp und müde. Das jahrelange, fruchtlose und ergebnislose Suchen nach dem Signal, dem positiven Signal, hat ihn ermüdet- zermürbt. Ihn zeitweise in depressive Stimmung versetzt. Auch in dieser ihm endlos erscheinenden Nacht ist er wieder auf der Suche, auf der Pirsch nach dem Signal der Signale.

    In den langen Jahren seiner Tätigkeit hat er hunderttausende von Signalen empfangen, aber nur negative Signale aufgefangen. Er hat normale im Äther jederzeit vorhandene Signale und Radiostrahlen vernommen. Nur einmal in all den langen Jahren war ein extrem intensives Signal an seine Ohren gedrungen, ein Signal, das länger als 36 Sekunden anhielt und ihn und seine Kollegen ins Spekulieren brachte. Wo Hoffnung aufkam, es könnte sich um ein interstellares, aus der Tiefe des Alls kommendes Signal handeln. Aber da diesem Signal nie eine Wiederholung widerfuhr, blieb es bis zum heutigen Tage ein einmaliges, rätselhaftes Signal…

    Er, Jerry Edelmann, nimmt den Kopfhörer ab, blickt auf seine Uhr…es ist 3:59 Uhr, der Morgen ist noch in weiter Ferne. Wieder mal hat er sich die Nacht um die Ohren geschlagen.

    Und wieder nur das übliche Rauschen des Äthers…nur negative Signale hat er vernommen. Er gähnt. Er fühlt die aufkommende Müdigkeit.

    Er nimmt die Tasse hoch. Um seine Lebensgeister zu wecken, trinkt er den nächsten Espresso. Sein Gegenüber Dr. David Plummer tut es ihm gleich. Nur, dass sein junger Assistent seinen Kopfhörer nicht abgesetzt hat und weiterhin dabei ist intensiv zu lauschen…

    Plötzlich ruft er: „Jerry, Jerry! Setz sofort den Kopfhörer auf, ich habe ein starkes Signal!"

    Er, Professor Edelmann, ist plötzlich hellwach. Er setzt den Kopfhörer auf und lauscht. Ein vom starken, immerwährenden Hintergrundrauschen nicht überdecktes, extrem starkes, wesentlich stärkeres Signal als das übliche erdgebundene, sonnensystemgebundene Signal oder das Signal, das vom Funkeln der Sterne ausgelöst wird, ist zu hören. Er ist voller Anspannung, seine Hände zittern, als er feststellt, dass das intensive Signal dabei ist, die übliche 36-sekündige Länge zu überschreiten und 72 Sekunden fortdauert und erst danach schwächer und schwächer wird - vom ewigen Rauschen des Alls übertönt wird. Dies sagt ihm, dass es sich um ein interstellares Signal, um ein Radiosignal aus fernen Galaxien handeln könnte.

    Er blickt auf die vom Oszillograph dargestellten wellenförmigen, gezackten Signale, die Buchstaben, Ziffern und Zeichensymbole enthalten. Er kodiert diese und versucht zu eruieren, ob die aufgezeichnete Reihenfolge: „ … .. ….. einen Sinn ergibt. „Wow!, schreit er auf, als er feststellt, dass die Anordnung der Reihenfolge einen mathematischen, logischen Sinn- die Rechnung drei und zwei ist fünf- ergibt!

    „David, David, schau dir das an, das ist ja unglaublich!", ruft er mit aufgeregter Stimme zu seinem Assistenten und reicht ihm die Aufzeichnungen hinüber. Sein Assistent studiert intensiv die Aufzeichnungen und vergleicht sie mit seinen Aufzeichnungen. Er blickt auf und sagt mit zittriger Stimme:

    „Wow! Jerry, das könnte ein interstellares Signal sein! Der erste interstellare Kommunikationsversuch! Unglaublich! Es könnte das Signal sein, auf das wir viele Jahre gewartet haben… „Ich bin überzeugt, das ist es, fügt Professor Edelman an.

    „Aber Jerry, du weißt auch, dass jetzt das große Warten beginnt. Das Warten auf die Wiederholung des gleichen oder auf ein neues interstellares Signal beginnt.

    Wenn es sich nicht wiederholt, nicht bestätigt wird, war es sinnlos–nur Schall und Rauch aus dem Äther. Solange kein neues Signal dieser Art auf die Antenne des BIG-EAR trifft, müssen wir warten, uns in Geduld fassen."

    „David, du weißt, dass es Jahre, im schlimmsten Fall Jahrzehnte dauern kann, bis es zu einer Wiederholung kommt.

    Erst dann wissen wir, ob es wirklich das erste intelligente Signal, der erste Kommunikationsversuch von außerirdischen Intelligenzen war. Aber wir dürfen auch die Möglichkeit nicht ausschließen, dass es nur ein Pulsar-Signal war, welches zufälligerweise diese Reihenfolge aufwies…" Er wischt sich den Schweiß von der Stirn und meint: „Jerry, auf jeden Fall sollten wir denen da draußen auch mit unserer eingeschränkten Technik eine weitere Empfangsmöglichkeit anbieten. Wir sollten eine Breitband CB Frequenz anbieten, um auch andere Radiowellen aufzufangen", merkt er an und begibt sich zur manuellen Steuerung des BIG-EAR Teleskops.

    Der Tag, an dem die Erde... Kapitel 2

    Koreanische Halbinsel. Wir schreiben das Jahr 2560. In den Bergen des Landes ist bereits der erste Schnee gefallen. Die Hamster legen schon ihre Wintervorräte an….

    Der Präsident befiehlt seinen Brigadegeneral zur Lagebesprechung in den Palastbunker. Er beugt sich über die ausgebreitete Weltkarte, studiert sie, erhebt seine Arme vom Tisch, schaut mit ernstem Blick zu seinem Befehlshaber und sagt: „Die Lage ist ernst. Die Lage ist bedrohlich. Wir müssen zuschlagen. Wir müssen losschlagen! „Ja, mein Präsident, wir müssen angreifen. Der Gegner ist zurzeit noch schwach, für einen Angriff nicht gewappnet. Die Zeit arbeitet für uns. Auch ich sage: Losschlagen- Losschlagen - Angreifen! Der Präsident setzt seine Nickelbrille ab und fragt seinen General: „Wie ist die Wetterlage dort? Ist der Strand, den wir ausgewählt haben, befestigt und gut bewacht? Welche Einheiten liegen dort?"

    „Mein Präsident, außer einem Wachturm am Strand ist der Strand nicht befestigt. Der Turm ist nur mit einem Wächter besetzt, der das Treiben am Strand beobachtet. Andere größere Einheiten konnten unsere Spione nicht entdecken. Die Wetterlage ist für eine Landung äußerst günstig. Am Tag der geplanten Landung herrscht Neumond, sodass wir unbemerkt landen können. Am geplanten Landeabschnitt herrscht zur Zeit des Angriffes Flut, sodass wir direkt bis zur Strandpromenade vordringen können."

    „Mein General, sind wir ausreichend bewaffnet, um meine Drohung wahrmachen zu können? Wie ist die Wetterlage bei der Überfahrt? Sind die neuen Navis einsatzbereit? Nicht, dass wir wieder mit den Sternen navigieren müssen!"

    „Mein Präsident, wir sind bis an die Zähne bewaffnet. Unsere Wetterfrösche sagen, dass bei der Überfahrt ruhige See herrschen soll, sodass unsere Sturmboote problemlos über den großen Teich übersetzen können. Ja, die neuen Navis sind soweit einsatzbereit. Mein Präsident, um Ihre Drohung wahrmachen zu können, bitte ich um die Freigabe der Drohung - der neuen Atomwaffen."

    „Die haben sie. Hiermit erteile ich die Freigabe der Drohung – der neuen Waffen-, sodass die Amis endlich begreifen, dass meine Drohungen keine leeren Drohungen sind", sagt der Herr Präsident und trommelt dabei mit den Fäusten auf den Tisch.

    „Jawohl, mein Präsident, ich werde sofort den Befehl zum Angriff an alle Einheiten durchgeben!, sagt der General und geht im Stechschritt zur Tür. „Moment, Moment warten Sie einen Augenblick. Sind eigentlich die neuen Waffen wirklich schon einsatzbereit? Da gab es doch ein Problem mit den Zündern? Und was ist mit dem Gold?, fragt er und schlürft genüsslich an seinem Tee.

    „Die Intelligenz des Landes ist in den Bergwerken am Schuften. Wir sind auf bestem Wege. Mein Präsident, das kleine Problem mit den Navis werden unsere Ingenieure sicher bald gelöst haben – schließlich haben wir die besten Ingenieure der Welt!", sagt er und schreitet mit stolzgeschwellter Brust zur Tür.

    Er beugt sich wieder über die große Karte, schlürft an seinem Tee und grübelt und grübelt…denkt laut und sagt so vor sich hin: „Sollte ich vielleicht doch…, sollte ich? Ja, ich werde ein Ablenkungsmanöver starten. Ich werde die Wessis zum Schein mit Raketen beschießen, damit der Schwarze sich mal wieder fürchterlich aufregen wird und es nicht bemerkt, dass wir schon zu ihm unterwegs sind - bei ihm vor der Haustür landen werden!"

    Krisensitzung… Kapitel 3

    Thailand. Wir schreiben immer noch das Jahr 2560 buddhistischer Zeitrechnung. In der oberen Behörde in Pitsanuk hat der Big BOSS eine Krisensitzung einberufen. Der Boss für Energie, Umwelt und Bewässerung erhebt sich vom Stuhl und blickt in die Runde der führenden Köpfe des Landes. Mit ernster Stimme sagt er: „Meine Damen und Herren, wir haben ein Problem. Die Stauseen sind fast leer. Die Bewässerung der Reisfelder ist gefährdet. Wir laufen Gefahr, unsere Position als zweitgrößter Reisproduzent der Welt zu gefährden. Im schlimmsten Fall kann die Reisversorgung der Bevölkerung nicht mehr gewährleistet werden. Dies wäre eine Katastrophe für unser Land.

    Miss Loan, meine Stellvertreterin, wird Ihnen einen Bericht und die neuesten Zahlen zur aktuellen Situation vortragen." Die junge Dame an seiner Seite steht auf, rückt den Uniformrock zurecht, blickt in die Runde und spricht mit ruhiger, aber betonter Stimme: „Meine Herren, meine Damen. Nach Aussage der Meteorologen ist auch im nächsten Monat der Regenzeit nicht mit Niederschlägen zu rechnen. Die ausgebliebenen Regenfälle der letzten Monate haben dazu geführt, dass die Stauseen nur noch zu einem Drittel gefüllt sind und einige Flüsse kurz vor dem Austrocknen sind. Regenfälle gab es nur im Süden des Landes. Da es dort, wie Sie alle wissen, nur wenige Stauseen gibt, waren diese Regenfälle wenig hilfreich.

    Nach den neuesten von mir ermittelten Zahlen ist es die längste Trockenperiode seit 40 Jahren. Die Lage ist hier im Issan, der Reiskammer des Landes, besonders kritisch. Die Stromerzeugung musste um fünfzig Prozent zurückgefahren werden, um die Bewässerung der Reisfelder gewährleisten zu können…"

    Der Big Boss steht auf und fragt: „Miss Loan, wie lange, wie weit kann die Stromerzeugung noch aufrechterhalten werden, um das zwischenzeitlich so wichtige Aufladen der Batterien zu garantieren, sodass wir keinen Strom aus China dazukaufen müssen?"

    „Sir, diese Frage kann auch ich Ihnen nicht beantworten. Dies alles liegt nicht in unser aller Macht. Die Antwort kann Ihnen nur Buddha geben, indem er uns den lang ersehnten Regen schickt…Wir können einfach nur beten!" Sie blickt in die betretenen Gesichter der Runde und setzt sich wieder auf ihren Platz neben den Herren im schwarzen Nadelstreifenanzug.

    Er steht auf, blickt in die Runde und sagt: „Wir müssen Stromsparmaßnahmen einleiten, um uns den neuen Zeiten anzupassen. Miss Loan, ich ernenne Sie zur Projektleiterin-Moderne Zeiten. Erarbeiten Sie ein Konzept, wie wir die zur Verfügung stehende Energie und die verbliebenen technischen Ressourcen sinnvoll einsetzen können. Der Not gehorchend dürfen Sie auch außergewöhnliche, aber praktikable Maßnahmen ergreifen. Hierfür haben Sie freie Hand."

    Sie beugt den Kopf, faltet die Hände vor dem Gesicht und sagt: „Ja Sir, ich werde mich sofort an die Arbeit machen."

    „Meine Damen, meine Herren, gehen Sie an die Arbeit, tun Sie ihr Bestes. Ansonsten hilft nur noch beten", sagt der Herr im schwarzen Nadelstreifenanzug.

    Leben in den modernen Zeiten Kapitel 4

    Pattaya. Mein Balkon ist von Dunkelheit umgeben, in völlige Schwärze gehüllt. Der Lichterglanz rund ums Hotel ist erloschen. Nur die Glühwürmchen sind noch am Glühen. Der Hoteleingang wird von einer großen Palmöllampe schwach erhellt. Es ist still, nur der Wachmann mit seiner Laterne dreht seine Runden. Er ist wahrscheinlich, wie ich, über die neuen Zeiten am Nachdenken. In dieser warmen lauen Nacht blicke ich, der Mann, der mit Jesus sprach, zum Himmel – zu den leuchtenden Sternen. Dort, wo sie wieder angelangt sind – die Zeitreisenden… Die Gebote, die Mahnungen sind verkündet. Die Welt ist aus den Fugen geraten. Die Heiligen haben sich aus dem Staube gemacht und haben mich, den Jörgen, alleine in den neuen Zeiten zurückgelassen. Manchmal kann ich es selbst nicht glauben, dass sie hier waren, ich ihnen leibhaftig begegnet bin, sie hautnah erlebt habe. Aber vor mir auf dem Tisch liegen die Beweise ihres Hiergewesenseins.

    Vom Scheine der kleinen Kerze erhellt, liegt das kleine Holzkreuz, das Jesus mir mit den Worten:

    „Du darfst mein Kreuz tragen, weil du das Deinige mit Würde und Lebensfreude am Tragen bist… geschenkt hatte. Ich blicke zum angesengten, verkohlten Gewand, welches mir Maria Magdalena mit den Worten: „Bewahre das Zeichen seiner Auferstehung, es möge dich allzeit beschützen und dich deines Weges begleiten übergab.

    Neben dem Tisch steht Adolfs Aktentasche, die er mir mit den Worten gab: „Ich überreiche dir meine Tasche. Sie enthält das Manuskript meiner anscheinend sinnlosen Rede, die ich auf der großen Konferenz gehalten habe. Meine Worte des Guten sind ohne Wirkung geblieben. Wären es die von mir gewohnten bösen Worte gewesen, so wären die Menschen mir wieder gefolgt…Jörgen, du kannst ja deine Schriftstücke, deine Aufzeichnungen, in denen du die Welt wissen lässt, was hier geschah…, dass es noch Wunder gibt und dass die Menschheit von ihm die letzte Chance erhielt, in dieser Tasche aufbewahren. Ich sage das, so wahr ich Adolf Hitler bin

    – nicht nur so heiße!"

    Jesus ist zusammen mit Maria und seiner Angetrauten zurück zu den Sternen gegangen, um von oben die Auswirkungen seiner Wunder besser beobachten zu können. Aber auch, um sich von seiner stressigen Arbeit– dem Manipulieren zum Guten– zu erholen. Und um auf die Frage aller Fragen: „Wie krieg ich die Dummheit aus den Köpfen der Menschen heraus?" nachzudenken.

    Er verweilt dort oben in der Hoffnung, vielleicht doch eines Tages eine gescheite Antwort auf diese Frage aller Fragen zu finden. Hoffentlich muss er damit nicht bis zum nächsten Jüngsten Tage warten, denke ich.

    Beim Abschied der Lichtgestalten gab es Tränen. Der Adolf hatte Tränen in den Augen, als Jesus es ihm versprach: Ihn und Natascha wieder auf den Inseln des Friedens, den Weihnachtsinseln, abzusetzen, sodass er nicht zurück ins schwarze Loch musste, denn niemand hätte ihm dort geglaubt, dass er, der Böse, geläutert worden ist, vom Bösen abgelassen hat und sich bei den Gutmenschen einreihte.

    Im Scheine des Kerzenlichtes sitze ich hier unter Palmen. Aber ich bin traurig. Das Leben kann so hart sein. Mona hat mich verlassen. Die Frau, die nicht nur ein Gemälde war, sondern bei der ich mich immer sauwohl gefühlt habe, sie hat mich verlassen. Zusammen mit Mister Leonardi hat sie das Land des Lächelns verlassen und ist ins Land, wo es immer noch nichts zu lachen gibt, nach China gegangen. Um sich dort von Mister Leonardi wieder malen zu lassen, weil er nach getaner Arbeit, als technischer Direktor der neuen chinesischen Fahrzeugindustrie, beim Bau des Air Mobiles vom Stress befallen ist und Entspannung beim Malen sucht. Und auch weil Mister Leonardi die nächtlichen Sitzungen mit Glitzersteinchen bezahlen tut. Den Sack Glitzersteinchen, den er dafür erhielt, dass China mit dem Per Pedum Mobilie Made in China wieder mal den Weltmarkt überschwemmen will.

    Aber auch, weil die deutsche Automobil Industrie die Lizenz zum Weiterfahren nicht erwarb. Weil sie mit dem Bau von Fahrzeugen anderer Art voll ausgelastet war. Und weil Petra von der Grünen mangels Masse in den deutschen Kassen und wegen fehlendem Nachweis der Umweltverträglichkeit auf den Kauf der Pläne fürs Air Mobil verzichten musste.

    „Nun, es ist nicht zu ändern, was nicht zu ändern ist, denke ich, trinke mein Bier aus und gehe mit dem Gedanken „Mal sehen, was für Heilige ich die nächste Zeit hier so treffen werde ins Bett.

    Englischer Tee und dicke Bohnen … Kapitel 5

    Es ist Nacht. Eine schwüle, heiße, mondlose Nacht. Der nächtliche Himmel ist übersät mit hell leuchtenden Sternen. Nachdem ich keinen Schlaf finden konnte, bin ich jetzt, in der Hitze der Nacht, so in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkt habe, dass mein Freund Terry mit einem Wasserkanister und einer großen Tüte in der Hand am Balkon steht und „Hi Jörgen sagt. „Hallo Terry, wo treibst du dich mitten in der Nacht so rum? Warst du wieder an der Beach Road?

    „Nein, ich war am Pool und habe geduscht und den Wasserkanister aufgefüllt."

    „Terry, warum hast du am Pool geduscht?"

    „Stell dir vor, letzten Monat hatte ich eine Wasserrechnung von Hundert Bath. Die vom Hotel können den Hals nicht voll genug bekommen. Immer wollen die nur Geld, Geld und nochmals Geld von mir. Genau wie die Frauen, immer nur Geld, Geld…"

    (Anmerkung des Autors 100 Bath sind ca. 2,50Euro)

    „Apropos Frauen. Terry, du bist ja wieder alleine. Denkst du noch an die kleine Suzi?"

    „Ja, ich denke oft an Suzi. Ich vermisse sie sehr. Ich liebe sie immer noch. Suzi, die mich nach ihrer Wiederkunft in der gleichen Nacht wieder verließ…und jetzt irgendwo unter nächtlichem Sternenhimmel an einem Strand im heißen Sand liegen wird…Suzi vermisse ich sehr…, sagt er mit bewegter Stimme und blickt nach oben zu den funkelnden Sternen. „Weißt du Jörgen, trotz ihrer vulgären Sprüche, ihrer Krankheit, dem Alkohol, muss ich immer noch an die Zeit mit ihr denken. Einmal sagte sie zu mir: ,Du bist zwar ein alter Knacker und ein Geizhals dazu, aber ich mag deine schmalen Hände, deine schlanken Finger, die mich so zärtlich streicheln können, und ein guter Muschilecker bist du auch noch.‘ Jörgen, ihre Streicheleinheiten, ihre Zärtlichkeiten werde ich nie vergessen können. Auch wenn wir nur gelegentlich Sex hatten, so war ich doch immer zufrieden und glücklich, wenn sie bei mir war, aber Suzi ist nicht mehr bei mir, sagt er, setzt die Mütze ab und streicht sich durch die grauen, schütteren Haare. Er fährt fort: „Alles was ich außer Liebe und Zärtlichkeit brauche, habe ich hier in der Tüte. „Was hast du denn in dieser Tüte?, frage ich ihn. Er öffnet die Tüte und zeigt auf die Dosen mit dicken Bohnen, das Weißbrot und die Packung Englischen Tee und sagt: „Ich muss sparsam sein, ich bin ein armer, alter Mann. Deshalb komme ich ja auch nach Thailand, wegen dem Sparen."

    „Terry, wenn du so wenig Geld hast, wie und wo lebst du dann in England?", frage ich.

    „Jörgen, übrigens, ich habe es dir noch nie gesagt: Ich bin von adeligem Blut –ich bin: Terry von Bristol…! Bei seinen Worten stelle ich mir den adeligen Engländer vor, der im großen Ohrensessel vor dem offenen Kamin sitzt, einen Whisky trinkt und die Times liest. „Dort wohne ich in einem ehemaligen Hasenstall. Wo das Dach einen Schaden hat und die Bude nicht so ganz winterfest ist und es im Winter saukalt wird. Wegen der Wärme gehe ich nach Thailand. Auch in England lebe ich von Weißbrot, dicken Bohnen, englischem Tee und Wasser aus der Leitung. Wenn es dort einmal sehr kalt ist, ziehe ich mir drei Pullover an und wickle mich in meine Heizdecke, fährt er fort.

    „Und wie kochst du?", frage ich ihn und beobachte, wie er seine unter der Mütze hervorschauenden Haare mit einem Filzstift einfärbt.

    „Ich koche nicht richtig. Ich hab nur einen Spirituskocher. Mit dem koche ich das Wasser für den Tee und mache die Bohnen warm", sagt er und schielt auf die Bierflasche auf dem Tisch und fragt:„ Könnte ich vielleicht ein Bierchen haben?

    Gelegentlich trinke ich ein Bier, um besser schlafen zu können."

    „Aber selbstverständlich, Terry, sage ich, öffne die Flasche, stelle sie ihm auf die Balkonbrüstung und frage ihn: „Terry, willst du auch ein Glas?

    „Danke nein– ich bin Engländer…, meint er und nimmt einen tiefen Schluck aus der Flasche, setzt ab und sagt: „Danke für das Bier.

    „Mein adeliger Freund ist nicht nur ein Geizhals, sondern ein Schnorrer dazu", denke ich.

    „Terry, heute Abend geht es sicher wieder zu den Ladys an der Beach Rod?"

    „Nein, heute Abend gehe ich tanzen zu den Ladys von der Beach Rod– zu den alten Schabracken gehe ich nicht. Ich gehe in die Disko. Da gibt es viele junge Mädchen. Und außerdem liebe ich Techno Musik."

    „Techno Musik in seinem Alter…, denke ich. „Terry, kannst du auf Techno Musik tanzen?, frage ich ihn und stelle mir vor, wie er mit jungen Mädchen auf Techno Rhythmen am rockt - der alte Mann.

    „Jörgen, du weißt doch, dass ich täglich trainiere, den halben Tag auf dem Laufband bin. Ich bin topfit. Ich kann gut Techno tanzen –ich will doch die Mädchen beeindrucken -vielleicht kann ich ja eine abschleppen, ein neues Mädchen finden…"

    „Terry, warum müssen es bei dir eigentlich immer junge Mädchen, junge Frauen sein?"

    Er hat eine ernsthafte Miene aufgesetzt, als er antwortet: „Alt bin ich selbst."

    „Terry, meinst du nicht, dass du für die Disko, für die Mädchen dort ein wenig zu alt bist? Wie alt bist du eigentlich?", frage ich ihn und beobachte, wie er dabei ist, mit einem Filzstift die grauen Schläfen und das Ziegenbärtchen zu schwärzen.

    „Nein! Für junge Mädchen bin ich nicht zu alt – noch nicht. Ich bin zwar einundachtzig, aber für die Liebe bin ich immer noch bereit. Und wenn ich auch noch das Testosteron Zeug auftrage, dann geht noch alles bei mir…Und außerdem stehen die Mädchen auf mich. „Terry, könnte es nicht sein, dass die Mädchen auf dein Geld stehen?

    Er zwirbelt an seinem zwischenzeitlich schwarzen Bärtchen und antwortet: „Nein! Nicht an meinem Geld. Ich bin doch ein armer Mann. Wenn ich dafür bezahlen muss, kann ich sowieso nicht. Ich kann nur Liebe machen, wenn das Mädchen

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