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Goethes Doppelspiel
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Goethes Doppelspiel

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About this ebook

Johann Wolfgang von Goethe wird kurz vor seiner Italienreise durch ein Zeitsprung-Experiment ins heutige Halle versetzt. Von dort aus reist er mit Hilfe einer Medizinstudentin über Weimar, Nebra und Frankfurt durch Italien bis zum Vesuv - dabei immer auf der Flucht vor einem Professor, der das »wissenschaftliche Wunder« für sich nutzen möchte.
Unterwegs erobert die Studentin das Herz Goethes und gewinnt sein Vertrauen. Sie erfährt sowohl überraschende als auch sehr pikante Dinge aus seinem Leben. Ihr geheimer Wunsch, mit ihm ins 18. Jahrhundert zurückzuspringen, wird immer stärker ...
LanguageDeutsch
Publishertredition
Release dateNov 1, 2019
ISBN9783749773442
Goethes Doppelspiel
Author

Barbara Boy

Barbara Boy absolvierte nach dem Abitur ein Studium in Germanistik und Kunstgeschichte an der Pädagogischen Hochschule in Erfurt sowie Ende der Achtzigerjahre ein weiteres an der Humboldt-Universität Berlin in Sprach- und Kommunikationswissenschaften sowie Rehabilitationspädagogik. Darauf aufbauend erfolgte 1993, nach entsprechendem Studium in Bayern, die Anerkennung für Sonderpädagogik und deutsche Sprache an der Universität Würzburg. Bis 2008 war die Autorin an verschiedenen Schulen und Förderzentren tätig. Nach zwanzig Jahren in Unterfranken/Bayern lebt und schreibt sie heute in Berlin. Ihr Motto: Fantasien sind die Flügel fortschrittlichen Denkens.

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    Goethes Doppelspiel - Barbara Boy

    Goethe

    Mit letzter Kraft konnte sich Goethe ans Ufer der Saale unterhalb der Burg Giebichenstein retten, denn die vollgesogene Kutte hatte sich um sein linkes Bein geschlungen und hätte ihn fast untergehen lassen. Er war benommen vom Aufprall, aber erleichtert, dass er lebte. Bei aller Freude bemerkte er, dass seine nasse Kleidung widerlich stank. Am Ufer blinkten Lichter … trotz nächtlicher Stunde waren Leute gekommen, um ihm zu helfen. Er ließ sich aufheben und in eine weiße Kutsche tragen. Dann wurde er ohnmächtig.

    Als er wieder zu sich kam, lag er in blütenweißen Laken. An einem einfachen Spind entdeckte er Bügel mit seiner Kleidung, sorgfältig gereinigt und aufgehängt: sein blauer Überrock mit den gesponnenen Knöpfen, die schmal gestreifte Weste aus Manchesterstoff, die Beinkleider. Auch die vermaledeite Kutte, die er sich noch unter Wasser vom Leib hatte reißen wollen. Die kalbsledernen Stiefel fehlten. Ihm fiel ein, dass er die vor dem Sprung ausgezogen hatte, um besser schwimmen zu können. Er nahm sich vor, einen Diener auf die Burg zu schicken, um sie zu finden.

    Seine feine Wäsche lag ordentlich gefaltet im Regal. Sie schien schon gewaschen und gebügelt zu sein, die Halsbinde war elegant drapiert. Er musste sich bei der Herrin des Hauses bedanken und ihre Dienerschaft loben.

    Vergeblich tastete er auf dem Nachtkasten nach einer Glocke, um sich bemerkbar zu machen. Auch ein Klingelband konnte er nicht entdecken. Er hatte rasende Kopfschmerzen. Ihm wurde schwindlig und er driftete wieder weg.

    Als er erneut zu sich kam, stellte er erleichtert fest, dass ein sehr flaches Nachtgeschirr mit breitem Rand und Deckel griffbereit auf einem Hocker stand. Immerhin. Als er es nutzen wollte, merkte er, dass es nicht aus Porzellan war. Das Material wog viel leichter. Er konnte sich im Liegen darauf schieben, ohne Hilfe. So etwas wollte er sich auch anfertigen lassen.

    Zu bemängeln war alles in allem nur das Nachtgewand, das er trug. Es war unschicklich kurz, von minderer Qualität und hinten von oben bis unten offen, womöglich kaputt. Erschöpft dämmerte er wieder weg.

    Plötzlich schreckte er hoch. In der Türöffnung stand eine junge Dame, in Unterwäsche. Sie trug nur lange weiße Beinkleider ohne Spitzen oder Rüschen und darüber ein schlichtes Hemd. Ihr Haar war nicht frisiert. Ein langer unordentlicher Zopf aus rotblonden Locken hing über ihre Schulter. Augenscheinlich eine Angestellte des Hauses, die sich in Eile in der Etage geirrt hatte. Resolut zog er seine Bettdecke bis zum Kinn und schaute aus dem Fenster, um sie nicht in Verlegenheit zu bringen.

    »Schön, dass Sie wach sind. Visite in fünf Minuten!« Es klang wie ein Befehl.

    »Mein Fräulein, bitte bedecken Sie sich. Ich möchte mich mit Ihnen unterhalten. Eventuell ein Morgenmantel?«, schlug er vor.

    »Nix da Fräulein! Schwester Emmi, eigentlich Emilia, bitteschön.«

    Ein leichter Herzschmerz durchzuckte ihn. Der Name weckte Erinnerungen. Amalia, dachte er, wird mir diese Kapriole nicht verzeihen. Er deutete im Liegen eine Verbeugung an. »Sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, wenn auch in despektierlichem Zustand meinerseits und … äh, Verzeihung, auch Ihrerseits. Es eilt anscheinend. Aber gleichwohl, wer mich visitieren möchte, muss warten. Zuerst muss ich mich ankleiden lassen. Bitte schicken Sie mir einen Kammerdiener!«

    Sie kicherte. »Unmöglich, Ihre Visite ist schon im Nachbarzimmer. Soll ich Ihnen beim Aufsetzen helfen?«

    Entsetzt wedelte er mit den Händen, damit sie sich entfernte.

    Doch sie blieb stehen und vermeldete den Besucher: »Professor Hühnefeldt!«

    »Und hier haben wir wen?«, vernahm Goethe eine tiefe Stimme.

    Schwester Emmi flüsterte so laut, dass er es hören konnte: »Heute Nacht aus der Saale gefischt, Herr Professor. Er scheint verwirrt und spricht altmodisch, sehr umständlich. Ich konnte ihn noch nicht fragen.«

    Empört richtete Goethe sich auf und schaute die beiden streng an.

    »Geheimer Rat Johann Wolfgang von Goethe«, stellte er sich vor. »Erfreut, Ihro Gnaden Bekanntschaft zu machen. Bitte meinen unpassenden Aufzug zu entschuldigen, aber Ihr gnädiges Fräulein Schwester deutete schon an, dass Eile geboten sei. Trotzdem möchte ich nicht versäumen, mich für die freundliche Aufnahme in Ihrem Haus zu bedanken. Dies sei hiermit aufs Herzlichste geschehen.«

    Der Professor neigte den Kopf und massierte mit den Fingerspitzen seine Schläfen. Er schien seine Worte abzuwägen. »Soso«, murmelte er. »Ebenfalls erfreut, hoch erfreut!« Er hob den Blick. »Selbstverständlich sind uns ihre Verdienste und ihre literarischen Werke bekannt und …«

    Goethe unterbrach ihn: »Und nicht zu vergessen meine naturwissenschaftlichen Forschungen!«

    Wieder rieb der Professor sich die Schläfen. »Ich verehre Sie, Herr von Goethe. Nichtsdestotrotz muss ich Ihnen sagen, dass Sie sich hier in keinem Privathaus befinden, sondern in einem … Hospital. Ich selbst bin Arzt. Sie waren fast zwei Tage ohne Bewusstsein, scheinen sich bei Ihrem Sturz in den Fluss eine Gehirnerschütterung zugezogen zu haben.«

    Goethe erhob stoppend die Hände. »Es war kein Sturz, es war ein Sprung. Aus circa hundert Fuß Höhe. Ein Experiment sozusagen«, betonte er.

    »Interessant, sehr interessant! Bitte beantworten Sie mir einige Fragen, damit wir sicher sein können, dass es keine bleibenden Schäden gibt. Haben Sie Kopfschmerzen?«

    »Ein Hospital in Halle?«, unterbrach ihn Goethe. »Ich bin über die Franckeschen Stiftungen informiert, kenne den Direktor. Eine sehr lobenswerte Einrichtung für junge Menschen. Auch weiß ich, dass dort dreimal wöchentlich die Hallische Zeitung gedruckt wird. Aber ein Spital? Ein Armenhaus für Alte? Nun, deshalb die … äh, spartanische Einrichtung. Und Kleidung«, ergänzte er nach einem Seitenblick auf die Schwester. »Verstehe, da haben wir also die Schwester Oberin.

    Sehr jung allerdings, scheint mir. Zu jung für solche Aufgaben.« Missbilligend verzog er das Gesicht. Dann tippte er sich auf die Brust. »Stellen Sie, in Gottes Namen, Ihre Fragen, damit ich mich manierlich kleiden und dieses unsägliche, für mich unpassende Haus verlassen kann!«

    Ohne Vorwarnung fragte der Professor: »Welches Datum haben wir heute?«

    »Zwei Tage bewusstlos?« Goethe lächelte herablassend, während er an den Fingern etwas abzählte. »Fünfundzwanzigster September anno 1786!«

    »Wann wurden Sie geboren?«

    »Im Jahre des Herrn 1749. Am achtundzwanzigsten August.«

    »Wo ist Ihr Wohnsitz?«

    »Am Frauenplan zu Weimar.«

    »Warum sind Sie aus so großer Höhe in die Saale gestür… gesprungen?«

    »Die Saale war nicht der Grund, die Fallhöhe war ausschlaggebend.«

    Der Professor fixierte ihn überrascht und signalisierte ihm, dass er fortfahren möge.

    »Um es kurz zu machen: Nach ausführlichen Studien in alten Schriften habe ich versucht, in eine andere Zeitebene zu gelangen. Während der Herbst- und Frühjahrsäquinoktien öffnet sich angeblich ein Zeitfenster. Aber es waren wohl doch nur Legenden unwissender Menschen.« Seine Körpersprache drückte herbe Enttäuschung aus. Müde lehnte er sich zurück.

    Hühnefeldt nickte nachdenklich. »Die Äquinoktien, soso. Sie sind erschöpft, das ist verständlich. Bevor Sie aufbrechen, müssen Sie sich etwas stärken und Ihren angegriffenen Geist ausruhen.« Er gab der Schwester ein Zeichen. »Trinken Sie bitte diese … äh, Medizin. Ich muss darauf bestehen. Schließlich möchte ich nicht, dass Ihnen noch mehr passiert.«

    Goethe schloss ergeben die Augen. Er trank das Fläschchen aus, das die Schwester ihm reichte.

    Sie blickte ihren Chef fragend an.

    »Seine Konstitution ist gut, Schwester Emmi. Aber bevor der Schock kommt, muss sich sein geniales Gehirn noch mehr beruhigen.« Er zwinkerte ihr zu. »Hängen Sie ihn an einen Tropf und lassen Sie ihn vierundzwanzig Stunden durchschlafen. Morgen sehen wir weiter. Ich hoffe, bis dahin fällt meinem eigenen genialen Hirn etwas Praktikables ein. Und, Emmi, kein Wort, zu niemandem!« Er neigte mehrmals den Kopf nach rechts und links und stieß langsam die Luft aus.

    ***

    Während Ihres Nachtdienstes recherchierte Emmi im Internet und fand einiges über Goethe heraus:

    Goethe ist genervt vom provinziellen Weimar. Er besitzt hohes Ansehen bei Hofe, seit 1776 ist er Geheimrat, 1782 wurde er geadelt und bekleidet mehrere Ministerposten. Trotzdem kann er seine Liebe zur Herzogin Anna Amalia nicht öffentlich machen. Nur Frau von Stein, deren Hofdame, ist eingeweiht. Über sie läuft ein Austausch von Briefen. Außerdem kann er aus Zeitmangel seiner Dichtkunst nicht genug frönen. Die seichte Schriftstellerei für Weimarer Theateraufführungen genügt ihm nicht. Er fühlt sich zunehmend ausgenutzt. Nebenbei bemüht er sich, neue Erkenntnisse in Wissenschaft und Forschung zu erlangen, um den allumfassenden Zusammenhang der Naturgesetze zu begreifen. Er glaubt nicht an eine Gottgegebenheit der Dinge. Zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält, reizt ihn am meisten.

    Herder schreibt im Juni 1786 an Heyne: »Er ist in seiner Naturforschung der freieste, gründlichste, reinste Geist, den ich als Beobachter kennengelernt habe.«

    Goethe hat davon Kenntnis erhalten und fühlt sich in seinem Vorhaben bestärkt. Unermüdlich sucht er nach Antworten. Deshalb beschäftigt er sich höchstwahrscheinlich auch mit Okkultismus, Sagen und Astrologie.

    Charlotte von Stein schreibt Ende August 1786 an Knebel: »Den 23. habe ich einen Brief von Goethe, wo er mir schreibt, er werde noch acht Tage in Karlsbad bleiben, als dann dunkel und unbekannt eine Weile in Wäldern und Bergen herumziehen, so daß er unter sechs Wochen nicht hier sein wird.«

    ***

    Als Goethe am nächsten Tag erwachte, saß eine manierlich gekleidete Emmi an seinem Bett. Sie trug ein Kleid aus geblümtem Leinen, das in der Taille gegürtet war. Mit gerunzelter Stirn schaute sie ihn an. In ihren Augen vermeinte er jedoch, einen Schalk zu entdecken. »Es ist mein Begehr …«

    Bevor er weitersprechen konnte, legte sie ihm den Finger auf den Mund. »Der Professor will zuerst mit Ihnen reden. Vorher dürfen Sie nicht aufstehen!«, befahl sie streng.

    Sie hielt etwas Flaches an ihr Ohr und flüsterte vor sich hin.

    »Was ist das für eine kleine Schachtel?«, wollte Goethe wissen.

    Ablehnend schüttelte sie den Kopf.

    Wieder setzte er an, etwas zu sagen, aber sie stoppte ihn mit einer Handbewegung.

    Die Tür wurde aufgerissen und der Arzt schritt stürmisch und mit ausgebreiteten Armen zum Bett. »Mein verehrter Herr von Goethe!« Am Fußende blieb er stehen, guckte verlegen und zog die Lippen zwischen die Zähne. Doch dann gab er sich einen Ruck: »Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie.« Er lächelte bedauernd. »Erstens: Ihr Experiment ist geglückt. Zweitens: Leider sind Sie schon tot.«

    Emmi und er hielten den Atem an.

    Goethes Mund stand offen, er blinzelte. Dann legte er den rechten Handrücken an die Stirn und schloss seine Augen. Bleich sank er zurück.

    »Aber Sie sind wirklich in Halle«, flüsterte Emmi.

    Goethe richtete sich auf, er hatte sich bereits wieder gefasst. »Welches Datum haben wir?«, fragte er streng.

    Der Professor griff nach Goethes Handgelenk und fühlte, während er antwortete, den Puls. »Heute ist der sechsundzwanzigste September … nun ja, 2016. Sie lebten vor über zweihundert Jahren.«

    Lange war es still.

    »Aber ich bin nicht tot!«, blaffte Goethe plötzlich. »Sie sagten, ich sei tot.«

    »Ja. Und nein«, wand sich der Arzt. »Für unsere heutige Zeit sind Sie schon lange gestorben. In Weimar, am zweiundzwanzigsten März 1832.«

    Wieder Stille. »Sie kennen mein Todesdatum?«

    Emmi trat vor. »Es steht in allen Biografien über sie. Jeder lernt es in der Schule. Sie sind der berühmteste Dichter Deutschlands.«

    Er war sprachlos, aber nicht über seine Berühmtheit. »Ach, höchst interessant, auch mein Tod liegt in der Zeit der Äquinoktien! Die Konstellation der Gestirne scheint mein Dasein zu steuern.« Entschlossen richtete er sich auf. »Bringen Sie mir einen Krug Wasser, ich möchte Toilette machen!«

    Emmi zeigte auf das Waschbecken und betätigte den Hahn.

    Ungläubig schüttelte Goethe den Kopf. »Teufel noch mal! Übernatürlich, außerordentlich übernatürlich.« Doch dann nickte er. »Hinaus mit Ihnen! Ich muss mich ankleiden. Und besorgen Sie mir Stiefel! Dann will ich sofort nach Weimar. Beschaffen Sie mir eine Reisekutsche, koste es, was wolle!«

    Professor Hühnefeldt und Emmi verließen das Zimmer.

    Kaum im Flur, legte Emmi das Ohr an die geschlossene Tür und lauschte.

    »Was treibt er?«

    »Wasser plätschert. Er flucht.«

    »Ich habe eine Idee.« Der Arzt rieb sich die Hände. »Wir informieren vorerst keine Behörde. Sie bekommen bezahlten Urlaub als meine wissenschaftliche Assistentin.«

    »Aber …«

    »Den Posten der leitenden Stationsschwester muss ich Ihnen sowieso entziehen. War ja untypisch für eine Praktikantin und nur der Situation geschuldet, dass ich so schnell wie möglich eine Krankheitsvertretung brauchte.« Er klopfte ihr jovial auf die Schulter. »Und natürlich ihrem ganz hervorragenden Abschlusszeugnis der Schwesternschule.« Er gluckste, es klang wie ein Rülpser. »Übrigens haben sie die Aufgabe besser gemeistert als Oberschwester Hildegard.«

    Emmi dankte. Zum Glück hat er die entfernte Verwandtschaft zwischen seiner Frau und meiner Mutter nicht erwähnt, dachte sie.

    »Also kann ich Sie ohne Bedenken für eine anspruchsvollere Tätigkeit einsetzen«, erklärte er. »Wie zum Beispiel eine Forschungsstudie zu Menschen mit gespaltener Persönlichkeit. Der da drin wird Fallbeispiel Nummer eins.«

    »Sie trauen ihm nicht?«

    »Alles kann inszeniert sein. Das kann er sich ja angelesen haben. Ich kenne so einige Napoleons, Kaiser Wilhelms und so weiter, das können Sie mir glauben.« Er legte den Finger an die Nase und murmelte vor sich hin. »Man könnte durchaus eine wissenschaftliche Arbeit daraus machen. Wobei der Name Goethe, den der Patient benutzt, natürlich zusätzliches Interesse wecken würde. Thema: Posttraumatische Persönlichkeitsstörungen nach Sturzverletzungen aus großen Höhen«, formulierte er mit geschlossenen Augen.

    An Emmi gerichtet fuhr er fort: »Sie werden ihn begleiten. Keine Widerrede! Bleiben Sie immer ganz dicht an ihm dran. Und denken Sie sich eine glaubhafte

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