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Endlich was zum Lesen: Gereimtes und Ungereimtes Glaubliches und Unglaubliches
Endlich was zum Lesen: Gereimtes und Ungereimtes Glaubliches und Unglaubliches
Endlich was zum Lesen: Gereimtes und Ungereimtes Glaubliches und Unglaubliches
Ebook152 pages1 hour

Endlich was zum Lesen: Gereimtes und Ungereimtes Glaubliches und Unglaubliches

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About this ebook

"Endlich was zum Lesen" ist die logische und brillante Fortsetzung von "Das hier will keiner lesen". Das neue Werk ist ruhiger in der Sprache, aber forscher und unruhiger im Gemüt.
Die Jagd nach den inneren und äußeren Geistern unserer Zeit geht in die nächste Runde. Die menschliche Seele fliegt weiter auf ihrer endlosen Suche; sie durchstreift antike Mythen, entdeckt einzigartige Wunder der Natur, wandelt in surrealistischen Träumen zwischen Tag und Nacht, leidet unter den Folgen ihrer eigenen Überhitzung und wehrt sich zaghaft gegen ihre eigene Auflösung. Hoffentlich gelingt es ihr.
Die vielseitigen Interessen und beruflichen Erfahrungen des Autors in den Bereichen Natur, Kulturgeschichte und Psychologie spiegeln sich in den Texten wider. Korell regt an (manchmal auch auf) ohne zu belehren und wirft eine Frage nach der anderen in den Raum. Darauf gibt es nur zwei mögliche Reaktionen seitens des geschätzten Publikums: entweder das Buch zuzuklappen oder gespannt und fasziniert weiterzulesen. Wie dem auch sei - viel Vergnügen!
LanguageDeutsch
Publishertredition
Release dateAug 19, 2022
ISBN9783347698703
Endlich was zum Lesen: Gereimtes und Ungereimtes Glaubliches und Unglaubliches

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    Endlich was zum Lesen - Thomas Korell

    Das hier kann jeder lesen. Getestet und genesen.

    Das hier kann jeder hören. Es wird niemanden stören.

    Das hier kann jeder sagen. Dazu gibt’s keine Fragen.

    Das hier kann jeder wissen. Es sollte keiner missen.

    Das hier muss jeder sehen. Und schon wird er verstehen.

    Worauf es ankommt (ein Lied zum Advent)

    In diesen Tagen stell ich gern Fragen

    und lass die andern sagen,

    ob sie eine Antwort wagen.

    Manche beklagen vorneweg und hinterher,

    das sei zu schwer, das ginge nicht mehr,

    und können es nicht ertragen.

    Es fehle an Licht, der klaren Sicht,

    wie wenn Licht durch das Dunkel bricht.

    Können diese Kerzen, aus vollem Herzen angezündet,

    Klarheit, Wahrheit bringen?

    Wir können zwar nicht singen,

    doch nach einer Antwort ringen dürfen, ja müssen wir.

    Es muss uns gelingen, und zwar heute, jetzt und hier.

    Dieses kleine Licht und ist es noch so schlicht,

    erinnert uns, weist uns drauf hin –

    und damit endet das Gedicht –

    auf den, der zu uns spricht: „Fürchte dich nicht!"

    Zu Ende

    Mein Leben ist zu Ende

    Was bin ich froh

    Endlich und ich kann es kaum erwarten

    Es ist doch schlimm geworden

    Beinahe unerträglich

    Die meisten lügen lügen Lügen

    Wissen es nicht

    Warum auch immer

    Da macht es einfach keinen Spaß mehr

    Ausweg gibt es nur einen

    Gilt zwar als unpopulär

    Aber was will man machen

    Mein Leben ist zu Ende

    Was bin ich froh

    Endlich und ich kann es kaum erwarten

    Dass mein Leben beginnt!

    Wieso denn das?

    In Anbetracht der zu erwartenden Ausnahmesituation ist es nicht ungewöhnlich, dass es schon jetzt zu einigen Verwechslungen und gelegentlichen Verspätungen kommt.

    Erneuert

    Sternerwachen, freudiges Lachen des Mondes,

    hell erschallen fröhliche jubelnde Klänge.

    Sternerscheinen, trauriges Weinen des Todes,

    schnell verhallen eisig und hart die Gesänge.

    Zurück bleibt ein Sehnen, das Hoffen auf Erden,

    das bangende Warten im helldunklen Raum,

    bis alle Versprechen erfüllt sollen werden

    und abgelöst wird durch Gewissheit der Traum.

    Erneuert gewinnt durch lebendiges Sprießen

    die Welt ihre heimlich bewahrte Gestalt,

    sodass Kreaturen mit Sinnen genießen

    die selige Ruhe fern jeder Gewalt.

    Sternerwachen, freudiges Lachen des Mondes,

    hell erschallen fröhliche Jubelgesänge.

    Sternerlöschen, ewig verklungenes Weinen,

    das Dröhnen des Todes wird nie mehr erscheinen.

    Unrecht

    Für das Opfer bleibt es gleich, ob aus böser Absicht oder

    Dummheit ihm Unrecht widerfährt.

    Jedoch eher bricht der Deich, wenn des Täters Geist aus

    Arglist denn aus Einfalt sich ernährt.

    Warte

    Warte

    auf den guten Moment,

    der sicher kommen wird,

    selbst wenn es dann schon brennt,

    jemand die Glut anschürt.

    Warte

    Bist du zu schnell bereit,

    wird niemand dich vermissen.

    Es ist noch nicht die Zeit,

    die Fahnen hoch zu hissen.

    Warte

    und harre im Versteck.

    Bleib still und gut getarnt

    mit Ästen, Gras und Dreck,

    sei eindringlich gewarnt.

    Warte

    Gedulde dich und warte,

    die Frucht ist schon bald reif.

    Oft bringt die letzte Karte

    erhofften Silberstreif.

    Selbstgedanken nach dem tragischen Ereignis

    Ich habe es doch eben gehört, deutlich gehört. Aber wie ist das möglich, innerhalb so kurzer Zeit? Wie kann jemand bloß auf so einen absurden Gedanken kommen? Wobei ich mich frage, ob das Wort „Gedanken für diesen verblendeten Stumpfsinn überhaupt der richtige Begriff ist. Weil mit „Denken hat das nun beileibe nichts mehr zu tun.

    Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, bin sprachlos. Hinsetzen muss ich mich jetzt erstmal. Ich fühle mich gar nicht gut. Mir ist leicht schummerig und ich habe das Gefühl, dass eine Last meine Brust zusammenschnürt. Dieses Gefühl beim Einatmen, es müsste doch noch tiefer gehen, aber es geht nicht, so oft man es auch versucht. Beklemmend ist das. Ich rümpfe meine Nase etwas bei leicht geöffnetem Mund, um herauszuspüren, ob mich auch noch ein Anflug von Übelkeit befällt. Nein, es geht. Aber als nächstes der kurze Schweißausbruch – wie immer; das habe ich ja oft in unangenehmen Situationen, selbst wenn ich diese schon hundert Mal erlebt habe.

    Ich bekomme keinen klaren Gedanken in den Sinn, eher Unsinniges, aufgrund der inneren Wut, die gerade in mir aufzusteigen beginnt. Mein Pulsschlag wird immer schneller. Das rhythmische Pochen des Blutes kann ich hören und fühlen. Warum wird so jemand nicht bestraft, wieso darf er das einfach so sagen? Muss man da nicht selbst Hand anlegen, nachhelfen? Aber Gott hat keinen Gefallen am Tod des Gottlosen, habe ich kürzlich gelesen. Und sowas mache ich auch nicht. Kommt nicht in Frage. Wehe! Keine Gewalt. Sonst begebe ich mich am Ende selbst auf das moralische Niveau des Tyrannen und das will ich nicht. Aber wie kriege ich meine Gedanken wieder klar?

    Mit irgendetwas ablenken. Jedoch fällt mir, außer im Zimmer hin- und herzulaufen, nichts ein, um der Unruhe nachzugeben. Die Wut hat sich gelegt, aber jetzt ist diese Unruhe da. Ein Drang nach Bewegung, ohne die Kraft dafür zu haben. Ein Drang, doch etwas tun zu müssen, aber was? Hilflos zu sein, wenn nicht gar ohnmächtig, ist nicht gerade beruhigend. Wenn es wenigstens nur um mich ginge, wäre alles halb so schlimm. Aber es betrifft ja noch mehr, so viele, viele andere auch.

    Die Hoffnung, dass alles doch nicht so schlimm wird wie befürchtet, dass am Ende die Vernunft siegt und so weiter… Das Argument mit der aufgeklärten Kulturnation, die es nicht zulässt, dass das Böse entfesselt wird und seinen Terror schamlos ausüben kann, das hatten wir schon mal. Wie das endete, wissen wir leider nur zu gut. Über alle, die nicht an der richtigen Stelle „Heil riefen, kam das „Un-Heil, grauenvoll, unaussprechlich, die Zerstörung, die Auslöschung, die Vernichtsung. Und alle taten nur ihre Scheißpflicht. Homo homini lupus est. Jetzt wird mir doch etwas übel. Eigentlich hatte sich das Drama damals angekündigt, wurde sogar vorher offen publiziert; doch es klang so abstrus, dass kaum jemand dies imstande war zu glauben. Dann kam es, das Verderben. Nur wenigen gelang damals die Flucht. Was hatten sie, die Glücklichen – wenn man das von Flüchtenden überhaupt sagen kann, mussten sie doch fast alles zurücklassen – was hatten sie den anderen voraus an Weitsicht und Erkenntnis?

    Ja, langsam gelingt es mir wieder, klare Gedanken zu

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