Der Trommelwähler: Die vergessene Telefonkoryphäe der bundesdeutschen Gründerjahre
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Buchvorschau
Der Trommelwähler - Christoph T. M Krause
~ I. Eine persönliche Vorgeschichte ~
Mein Vater wurde als 18-Jähriger in den zweiten katastrophalen Krieg des 20. Jahrhunderts eingezogen und musste seine Jugend zunächst in Frankreich und später an der Ostfront vergeuden. Nur mit viel Glück entkam er dem Schicksal vieler anderer jungen Männer, die dort ihr Leben ließen.
Er erzählte uns immer, er sei immer als Funker hinter der Front gewesen und wäre deshalb verschont geblieben, später erfuhr ich, dass Funker offenbar sowohl vor, als auch in der Nähe der Front tätig waren.
Abb. 01
Welche Version die Wahrheit ist, habe ich nie erfahren, immerhin habe ich jedoch dieser Wahrheit meine Existenz zu verdanken. Mein Vater wurde 89 Jahre alt und die Erinnerungen dieser schrecklichen Zeit verschwanden in den Tiefen einer jahrelangen schweren Demenz, die ihn diese Schrecken vergessen ließen. Vielleicht war es die Gnade des Alters, die ihm zuteil wurde.
Zurück zu Hause wurde er Mitarbeiter bei Siemens und hatte mit der Entwicklung von Telefonen bzw. deren Design zu tun.
So kam es, dass er noch kurz vor meiner Geburt ein Gerät mit nach Hause brachte, das eigentlich von der Deutschen Bundespost nicht für den Endverbrauch zugelassen war, sondern nur in Telefonanlagen großer Firmen oder Behörden sein Werk verrichten durfte.
Als ich in den Fünfziger Jahren geboren wurde, war sowohl die Tatsache einzigartig, dass unser Haushalt schon einen Telefonanschluss besaß, als auch, dass wir ein Telefon besaßen, das sonst niemand hatte bzw. kannte.
„Es sah anders aus, hatte eine merkwürdige Trommel, die man mithilfe von Vertiefungen auf ihrer Oberfläche nach unten bewegen konnte. Ich beobachtete schon als Kleinkind, wie meine Mutter dieses, aus kindlicher Sicht, „Rad
nach unten drehte und dann anfing, mit nicht sichtbaren Menschen zu sprechen. Mein kindliches Gemüt stellte sich dabei immer vor, dass der Gesprächspartner irgendwo in der Nähe sein musste oder sich irgendwo versteckte.
Telefone sahen für mich immer so aus, wie dieses Gerät und als ich bei Freunden meiner Eltern später solche Geräte mit runden Drehscheiben sah, dachte ich, sie hätten das besondere Telefon zu Hause.
Das Telefon meiner Eltern war gelblich, erst später, viel später, erfuhr ich den richtigen Namen der Farbe: Elfenbein. Ebenso lernte ich viel später, dass Elfenbein nur „Gut Betuchte (ein Ausdruck meiner Mutter, manchmal sagte sie auch „Besserverdienende
) haben würden, denn die Geräte waren viel teurer, als die „normalen" schwarzen.
Der Trommelwähler, wie er zu Hause nie genannt wurde, begleitete mich über viele Jahre. Er war Zentrum unserer Wohnung und wurde auch so behandelt. Oft drehte sich der ganze Tagesablauf um ihn. Denn wenn er seinen unverwechselbaren lauten und schrillen Gong ertönen ließ, wurde alles stehen und liegen gelassen und zu ihm hingeeilt.
Auch ließ meine Mutter jedwede Enttäuschungen, Ärger über meinen Vater oder wichtige Neuigkeiten immer über diesen Apparat in die Welt hinaus. Er kam mir als Berater, Kummerkasten und Beichtstuhl vor (wenn ich damals diese Begriffe nur schon gekannt hätte!).
Dieses Telefon war nie defekt, es lief immer und zuverlässig über viele Jahre.
Als ich meine ersten Wählversuche machte, musste ich lange üben, denn der kleine Finger rutschte gerne von den glatten Muldenvertiefungen ab und ein lauter Piepston zeigte an, dass die Verbindung nicht zustande gekommen war. Toll fand ich die vielen Zahlen auf der Trommel, die sich mir wie Zeichen einer fremden Erwachsenenwelt entgegenreckten und immer wieder zu rufen schienen: „Wähl mich, wähl mich!"
Eines Tages, ich konnte schon sprechen, drehte ich solange an diesem Wunderwerk herum, dass plötzlich eine Stimme am anderen Ende der Leitung ertönte und rief: „Wer ist da?". Schnell und vor lauter Schreck legte ich den Hörer auf die wippende Fläche im oberen Bereich des Telefons auf und es war sofort wieder Ruhe. Mann, war ich erleichtert! Wie unheimlich das doch war.
Spätere Versuche führten dazu, dass ich erste Antworten auf die fremde Stimme gab und es wurde mir