Peters Reisebericht Nr. 3: Katalonien - Cap de Creus und Dalí-Dreieck
By Peter Alles
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Peters Reisebericht Nr. 3 - Peter Alles
Januar 2013
Anfang des Jahres war es Zeit, die diesjährige Urlaubsplanung ernsthaft anzugehen. Für den gemeinsamen Urlaub hatten wir uns auf Spanien geeinigt, es sollte warm, aber noch nicht zu heiß und die Anreise nicht zulange sein, immerhin muss man bis zur spanischen Grenze schon mal schlappe 1.300 km überwinden. Ich dachte mir, am Nordrand der Costa Brava, möglichst am Meer, aber noch in Nähe der Berge, also deutlich nördlich von Barcelona, könnte eine interessante Region sein. So fiel die Wahl aufs sogenannte Dalí-Dreieck.
Nach einiger Suche im Internet stieß ich auf ein Angebot von Casamundo, die uns früher schon mal eine akzeptable Ferienwohnung zu einem vernünftigen Preis vermittelt hatten. Es ging um eine Ferienwohnung in Roses, die man auch mit Hund beziehen durfte. Die sprachlich überarbeitungswürdige Beschreibung machte Mut:
Dieses gemütliche Appartement mit Aussicht auf die Berge und den Fluss liegt in Roses in Catalan an der Costa Brava in der Provinz Gerona, Katalonien. Roses liegt an der Nordküste vom Gulf of Roses, südlich vom Cape Creus. Die Unterkunft liegt in einem Wohnviertel in der Nähe von Geschäften und Restaurants. Den Sandstrand finden Sie auf 100 m Entfernung …
Dieses schön eingerichtete Appartement mit 1 Schlafzimmer hat eine Wohnfläche von 60 m² und eignet sich für 4 Personen. Im Schlafzimmer stehen zwei Einzelbetten. Das gemütliche Wohn-/Esszimmer ist mit Bettcouch für 2 Personen, Wohnzimmertisch, TV, und Esstisch mit 4 Stühlen eingerichtet. Die separate Küche ist mit keramischen Kochplatten, Kühlschrank, Mikrowelle, Ofen, Waschmaschine, Service, Besteck, Töpfen, Kaffeemaschine und Toaster ausgestattet. Im Badezimmer steht eine Badewanne. Die Unterkunft verfügt über eine Terrasse mit Gartenmöbeln, Aufzug, Bügeleisen, Zentralheizung, Klimaanlage, überdeckten Parkplatz im gleichen Gebäude und Internetverbindung (gegen Mehrpreis). Haustiere sind willkommen (gegen Mehrpreis).
Mithilfe von Google Maps überzeugte ich mich von der einigermaßen günstigen Lage (Strand- und Zentrumsnähe), außerdem gab es eine Kundenbewertung mit 7,7 von 10 möglichen Punkten. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis schien mir die Wohnung vernünftig, also buchte ich für den Zeitraum 4. bis 14. Mai. Dass sich von den 20 Bildern bei Casamundo nur 4 auf die Wohnung selbst bezogen und der Rest die Umgebung betraf, hat mich nicht irritiert.
Abb. 1: Unser Urlaubsziel
Roses liegt etwas nördlich des 42. Breitengrades am Südrand des Naturparks Cap de Creus, der 1998 gegründet wurde. Er ist der östliche Ausläufer der Pyrenäen, der größte Naturpark Kataloniens und der einzige, der eine Landes- und eine Meeresfläche umfasst. „DonTravel" schwärmt:
Der Naturpark Cap de Creus ist sicherlich einer der spektakulärsten Naturschauplätze an der nördlichen Costa Brava. Der Park Cap de Creus umfasst insgesamt über 10.000 ha Land- und über 3.000 ha Wasserfläche und liegt auf einer Halbinsel, die über 10 km weit in das Meer hineinreicht und sich am höchsten Punkt 672 Meter über den Meeresspiegel erhebt. Dieser singuläre Küstenstreifen bietet dem Besucher beeindruckende Steilküsten, kleine vorgelagerte Inselchen und schöne versteckte, naturbelassene Buchten. Einerseits brachte die Natur am Cap de Creus durch die Erosion der starken Tramuntana-Winde z.T. bizarre Felsformationen hervor, andererseits wirkte auch der Mensch in der Vergangenheit an der Landschaftsgestaltung des Cap de Creus mit: Die auffälligen terrassenförmigen Hänge sind auf den ehemals hier betriebenen Weinbau zurückzuführen.
Ein Paradies für Menschen, die ungern den Strand teilen.
Wer ein wenig körperliche Ertüchtigung sucht, sollte es nicht versäumen, eine der vielen ausgewiesenen Wanderrouten durch den Cap de Creus zu beschreiten und die frische Meeresbrise, die absolute Ruhe und atemberaubende Ausblicke über die Steilküste und eine intakte Natur zu genießen.
Das hörte sich doch gut an! Damit war die Vorfreude auf den Urlaub groß und die Vorbereitung im Wesentlichen abgeschlossen.
Nun zur Durchführung.
3. Mai 2013 – Les Eagles
Die Reise ging freitags los. Die Route führte uns an Mainz, Kaiserslautern und Saarbrücken vorbei, dann auf der französischen A4 bis Metz, der A31 bis Beaune, der A6 bis Lyon und weiter über die A7.
Bis Nancy überquerten wir mehrmals die Mosel, die in den Vogesen entspringt und 544 km lang ist, wovon nur ca. 240 km durch Deutschland fließen. Ich wusste gar nicht, dass die sich solange in Frankreich aufhält. Danach fuhren wir über eine „La femme sans tête genannte Brücke bei Dijon (der Name erinnert an Jeanne Perreguey, die 1616 an dieser Stelle wegen Kindesmord und „Unsittlichkeit
enthauptet worden war) und dann u.a. vorbei an
Chalons-sur-Saône, 300 v. Chr. gegründet, Geburtsort der Fotographie,
Taizé, bekannt geworden durch den internationalen ökumenischen Männerorden, der von dem vielfach ausgezeichneten Roger Schulz (Friedenspreis des deutschen Buchhandels, Internationaler Karlspreis von Aachen) 1949 gegründet worden war,
Cluny, dem 910 gegründeten, riesigen Benediktinerkloster, das nach der Französischen Revolution von Napoleon Bonaparte als Steinbruch genutzt wurde,
der mit Neustadt an der Weinstraße verschwisterten Stadt Macon an der Saône,
der drittgrößten Stadt Frankreichs Lyon an der Rhône, nördlich davon liegt das Weinbaugebiet Beaujolais, südlich Côtes du Rhône,
bis zu unserem Übernachtungsziel Valence in unmittelbarer Nähe zur A7 (bis dahin hatten wir ca. 39 € für Maut aus dem Autofenster hinausgehauen).
Zwischen Nancy und Lyon regnete es stark und die Temperaturen fielen auf 10° C. Am Abend stiegen sie wieder auf 17° C an.
Da wir von der Gesamtstrecke von ca. 1.400 km schon die ersten 850 km heruntergeschrubbt hatten, schien uns Valence ein günstiger Zwischenstopp zu sein.
Valence ist die Hauptstadt des französischen Départements Drôme. Die Gemeinde liegt am linken Ufer der Rhône und ist ein Industriezentrum und Umschlagplatz für Agrarprodukte. Die Stadt gilt als nördliches Tor zur Provence und hat 63.000 Einwohner. Zu den Sehenswürdigkeiten zählt unter anderen die romanische Kathedrale Saint-Apollinaire, mit deren Bau im 11. Jahrhundert begonnen wurde.
Abb. 2: Saint-Apollinaire
Abb. 3: Hotel California in Valence
Die Nachfrage beim ersten Hotel war negativ (sie hatten zwar freie Zimmer, wollten aber Monti nicht aufnehmen), so drehten wir eine Autorunde durch Valence, um nach 10 Minuten zufällig an der gleichen Straßenecke gegenüber ein weiteres Hotel zu finden, in dem wir nachfragten. Hier war das Ergebnis komplett positiv und somit der Abend im Hotel California gerettet.
Dies feierten wir in der gegenüberliegenden Kaschemme mit „un vin blanc pour Madame, un vin rouge pour moi". Der Profi-Önologe hätte vermutlich festgestellt, dass der Weißwein als frühlingsfrischer Süffler mit feiner Aromatik und Noten von hellem Kernobst behaftet war, eine verhaltene Säure aufwies und ein ausgewogenes Finale bereitete, während der Rotwein mit seiner explosiven Lebendigkeit am Gaumen mit dichter Textur und weichen Tanninen in Erscheinung trat und einen zart herben Nachklang beim fruchtigen Abgang im intensiven Finish spüren ließ. Oder so ähnlich.
Das Zimmer im Hotel California hatte eine kleine Überraschung für uns parat, nämlich als Zudecke eine dünne, kratzige, angeschmuddelte Presswolldecke, eingeschlagen in ein Betttuch, das aber nicht daran befestigt war. Jede nächtliche Rollbewegung im französischen Bett führte zur sofortigen Trennung der beiden Lappen, so dass die Schlaferholung für uns beide aufgrund der wieder stark fallenden Temperaturen (wir schlafen immer bei offenem Fenster, da wir den Erstickungstod fürchten) extrem begrenzt war. Mit anderen Worten, es war arschkalt und wir froren gehörig. Und wenn man dann noch eine Dickholzsägerin an der Seite hat, wird die Entspannung nicht besser, zumal das beste Oropax nur