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Die Kinderheime und Einrichtungen: wie sie entstanden sind und welchen nutzen sie haben sollen
Die Kinderheime und Einrichtungen: wie sie entstanden sind und welchen nutzen sie haben sollen
Die Kinderheime und Einrichtungen: wie sie entstanden sind und welchen nutzen sie haben sollen
Ebook123 pages1 hour

Die Kinderheime und Einrichtungen: wie sie entstanden sind und welchen nutzen sie haben sollen

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Wie die Kinderheime entstanden sind und welchen nutzen sie haben sollen
LanguageDeutsch
Publishertredition
Release dateMar 12, 2022
ISBN9783347590212
Die Kinderheime und Einrichtungen: wie sie entstanden sind und welchen nutzen sie haben sollen
Author

inken dietzmann

Ich bin Freischaffende Autorin mit Beratungsfunktion unter anderem zu den Themen Kindererziehung und bei Problemen mit dem Jugendamt. Da ich sehr viele Erfahrungen gesammelt, berate ich aus der Betroffenenperspektive alle Eltern, die eine Problemlösung suchen. Mein Wohnort ist Erfurt in Thüringen, ich bin 39 Jahre und Mama einer Tochter.

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    Die Kinderheime und Einrichtungen - inken dietzmann

    Dietzmann Inken Herausgeberin

    Die Kinderheime und Einrichtungen

    Wie sie entstanden sind und welchen nutzen sie haben sollen!

    Macht es in der heutigen Zeit noch Sinn ?

    In den Kinderheimen geht es nicht so rosig zu, wie es zumeist dargestellt wird! Viele Kinder leiden und Eltern leiden unter dieser Situation – Besonders, wenn es in der Familie keine Misshandlungen und dergleichen gab, die Kinder unter Verleumdung entzogen wurden sind. Das Buch ist die erweiterte Auflage von meinem ersten Buch.

    Einleitung

    Entstehung von Kinderheimen und deren Geschichte – Weg gesperrt! Ein Vergleich zwischen früher und der heutigen Zeit

    Kinderheime haben eine dunkle Geschichte. Wenn in den früheren Zeiten die Jugend störte, wurde sie in solchen Einrichtungen gebracht und bis in den 1970er Jahren hinein unter Missachtung der Schulpflicht zum Arbeiten gezwungen. Bis heute ringen Betroffene mit den Folgen ihrer Misshandlungen. Und wenn, auch sich mittlerweile manches gebessert hat, muss sich unsere Gesellschaft die Frage gefallen lassen, warum Heime eigentlich in der heutigen Zeit noch nötig sind?

    Kinderheime haben nicht erst seit den Skandalen um Misshandlungen in den letzten Jahren einen schlechten Ruf, schon in der Nachkriegszeit drohten Eltern ihren, wenn diese nicht brav waren, mit dem Heim. Inwieweit drängen sie sich heute noch zu recht auf die negativen Urteile? Und wozu braucht es überhaupt Kinderheime?

    Heimerziehung und die sozialpädagogische Betreuung in den sonstigen Wohnformen, leiden noch heute unter einem Negativ – Image. Außenstehende verbinden häufig negative Assoziationen, wenn die Rede von Heimerziehung ist. ( es gibt leider immer noch Heime wo es den Kindern schlecht ergeht – leider ist meine Tochter auch in solch eines hineingebracht wurden aufgrund von Verleumdungen des Jugendamtes und Nachbarn). Naheliegend ist, dass sich dieses Bild auch im Zusammenhang mit der Entstehung und der Entwicklung von den Heimen herausbildete und bis zur heutigen Zeit anhält. Im folgenden erfahrt ihr mehr über die historische Entwicklung von den Heimen und der Heimerziehung.

    „Den Waisen und den Kindern ohne Heimat und Familie, galt seit jeher die Fürsorge der kirchlichen und staatlichen Gemeinschaft". In den Findelhäusern, Hospitälern und den Armenhäusern, fand im Mittelalter die Armenfürsorge statt. Hier wurden elternlose Kinder untergebracht. Jedoch lagen hier kaum erzieherische Gesichtspunkte vor, in erster Linie ging es darum, das Überleben zu sichern und die Kinder zu Arbeitsamkeit, Gottesfurcht und Demut heranzuziehen. Auch die körperliche Züchtigung war ein gängiges Mittel. Die ersten Waisenanstalten entstanden im 16.Jahrhundert. Zuvor war es üblich gewesen, verwaiste Kinder in Familien abzugeben ( heute nennt man die Pflegefamilien). Die Lage der damaligen Kinder wurde als sehr schlecht beurteilt, da sie meist als billige Arbeitskraft für Haus und Hof eingesetzt wurden ( ist zum Teil heute auch). Auf die Bildung und die Erziehung wurde kaum Wert gelegt. Hinzu kam, dass diejenigen, die diese Kinder betreuten, wenig qualifiziert waren und sich oft nicht anders zu helfen wussten, als die Kinder mit körperlicher Züchtigung zu erziehen und um so die Eigenwilligkeit der Kinder brechen. Der Aufkommende Pietismus, verstärkte dieses Denken noch. Zwar strebten die Gründer nach christlicher Liebe, jedoch bewirkten die angewandten Erziehungsmethoden bei den Kindern

    Abwehr und Unlust. Sehr bekannt wurden die Anstalten von August Herrmann Franck. Durch strenge, pietistisch, geprägte Erziehung, sollten die Kinder in diesen Waisenhäusern ihre innere Haltung auf Gott ausrichten. Erstmals wurden neben der religiösen Unterweisung, auch praktische Inhalte vermittelt. Freizeitgestaltung mit kindlicher Fröhlichkeit, lehnte er ab. Es herrschte Strenge und Disziplin. Diese Verhältnisse verschlimmerten sich noch durch die Auswirkungen des 30 Jährigen Krieges. Die Waisenhäuser waren überfüllt und es herrschten katastrophale Zustände und unter anderem kam es zum Ausbruch von Krankheiten. Aber nicht nur die schlimmen Zustände in den Einrichtungen gaben Anlass zur Sorge, es wurden ökonomische Gründe aufgeführt, die besagten, dass Pflegefamilien günstiger waren als die Heimplätze. Daraufhin wurden einige Waisenhäuser geschlossen und die Kinder in den Pflegefamilien aufgeteilt. Da aber auch mit Pflegeeltern schlechte Erfahrung gemacht wurden, wurde weiterhin zweigleisig geplant. 1833 gewann der 25 Jährige Theologe Johannes Wichern, führende Kräfte der Stadt Hamburg, für seine Idee des Rauen Hauses, in dem verwahrloste, junge Menschen in familienähnlichen Strukturen unter Aufsicht väterlicher Erzieher, miteinander lernten, arbeiteten und feierten, immer mit dem Ziel der Rückführung in die biologische Familie und in die Gesellschaft, jenseits der Stiftung. Doch Wicherns Konzept wurde außerhalb der Hansestadt nicht übernommen. Bis in die 1970er Jahre, dominierten gefängnisähnlicher Drill und Ausbeutung der Arbeitskraft, gegenüber den Kindern und Jugendlichen. Ist Willensfreiheit letztlich nur eine Sache der Perspektive – und nimmt daher die Frage, was wir eigentlich meinen, wenn wir von ich beziehungsweise von wir, unserem Wollen und unserer Freiheit sprechen? Die heute sogenannte „Schwarze Pädagogik", die früherer Jahrzehnte davon ausging, dass nicht falsche oder mangelnde Erziehung für problematisches Verhalten von Kindern und Jugendlichen verantwortlich war, sondern deren schlechter Charakter. Ziel pädagogischen Handelns war es demnach, den Heranwachsenden ihre schlechten, seelischen Eigenschaften auszutreiben – mit Einschüchterung und Gewalt. Etwa 800.000 Kinder lebten in den 1950er Jahren bis 1970er Jahren, alleine in Westdeutschland, in Heimen und erlebten oft Grauenvolles. Schläge waren an der Tagesordnung. Sie mussten den gleichen Fraß essen, wie die Schweine, die zu den Heimen gehörten und als ihr Magen es einmal aus würgte, wurden sie dazu gezwungen, ihr erbrochenes zu essen. Bettnässer in ihrem Schlafsaal wurden, nass wie sie waren, auf den Flur gestellt und mussten die ganze Nacht lang dort stehen. (Meine Tochter musste sogar die Matratzen wechseln und da sie oben schlief, alles alleine hochhieven – sie war 8 Jahre und hatte sich dabei verletzt und wurde ausgeschimpft). Die Kirchen die damals drei von vier Heimen betreuten, verharmlosten die Misshandlungen in den Heimen Jahrzehntelang, bevor fünf Jahrzehnte später, Historiker zu dem Schluss kamen: Gewalt wurde systematisch und flächendeckend angewandt und sexueller Missbrauch kam häufig vor. Bis heute leiden die Betroffenen an den seelischen Folgen – und auch an den materiellen: denn oftmals mussten sie zum Arbeiten – ohne Rentenversicherung – gezwungen und blieb ihnen die eigentlich gesetzliche garantierte Schulbildung versagt. Auch in den letzten Jahren, wurden immer wieder Misshandlungsfälle und Missbrauchsfälle bekannt, auf die jedoch fast immer sofort mit Schließung oder gar die Vorwürfe gegen uns Eltern das wir schuld wären und es vom Elternhaus käme, reagiert. Schlechte Qualifikation der Betreuenden und Personalmangel, aufgrund von Sparmaßnahmen sind die Hauptursache, dass auch heute noch die Kinder in den Heimen Menschenunwürdig behandelt werden. ( Siehe das Amt mit seinen guten Vorsätzen Dietzmann Inken). Schon alleine wegen der geringen Zahlen der Untergebrachten können Probleme nicht mehr so umfangreich werden wie früher: Ende 2011 lebten etwa über 65.000 Heranwachsende in Kinderheimen. Leicht steigende Zahlen

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