Die Countom Saga: Der tyrannische König Morkus
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Andreas Locht
Ich bin bereits geboren mit einem großen Interesse daran, einmal Autor zu werden und meine Geschichten an die Öffentlichkeit zu bringen und mit dem Traum, dass einmal ausgerechnet meine Bücher verfilmt werden könnten. Ich verfolge stets mein Ziel und mein Streben.
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Die Countom Saga - Andreas Locht
Eiskalt war der Gang, der zu ihm führte. Schwarz wie die Nacht. Schwarze Marmorsäulen verzierten den Gang, der zu ihm führte. Die Luft war schwül und zugleich kalt. Alles, was sich in diesem Gang befand, drückte Kälte aus.
Schritte gingen den Gang entlang. Schwarze Schuhe traten den Gang entlang. Eine Schwarze Rüstung, getragen von General Bauron, wanderte den Gang entlang. Ein Tor, mit Purpur überzogen, präsentierte den nachkommenden Raum. Zwei Männer, welche die gleichen Rüstungen trugen, machten ihm das Tor auf. Als er in den Raum trat, da lag ein alter Mann vor ihm. Der Mann lag in einer Badewanne, welche einen goldenen Rand besaß. Er trug keine Kleider an seinem Leib, nur eine Krone auf dem Kopf, eine golden-rote Krone. Lachen ertönte aus dem alten, faltigen Körper in der Badewanne. Ein Weinkelch hielt er in der rechten Hand und mit der linken Hand trommelte er auf den weißen Marmorboden, der am Badewannenrand anschloss. Zwei Soldaten bewachten ihn loyal und standen mit Speer und Schild hinter ihm und verzogen keine Miene.
„Majestät", sprach der General.
Leicht betrunken antwortete der alte Mann in der Badewanne: „Bauron, mein lieber General. Du alter Löwe. Was gibt es denn?"
Bauron senkte seinen Kopf und sprach, anfangs noch etwas zögerlich: „Ja…, Majestät. Ich…, Ich muss Euch leider mitteilen, dass ein Pferdekadaver aufgefunden wurde."
„Was soll ich mit einem Pferdekadaver anfangen, mein dummer General?"
„Majestät, es tut mir leid, aber das aufgefundene Pferd, war das Eures Sohnes."
Der alte König stellte seinen Kelch auf den weißen Marmorboden ab und dann richtete er sich von seiner liegenden Pose auf und setzte sich aufrecht hin. Er klatschte in seine Hände und sprach: „Nun ja, dann ist es halt so, das bedeutet aber nicht, dass mein Sohn dem gleichen Schicksal zu Opfer gefallen ist, wie sein Pferd. Also würde ich dir raten, schnell meinen Sohn zu suchen und zu finden, denn solltest du ihn nicht finden, werde ich dich langsam und schmerzhaft hinrichten lassen. Also mach dich auf die Suche nach ihn und finde ihn, finde meinen Sohn und Erben und deinen zukünftigen König!"
Der treue General nickte vor seinem König und sprach: „Wie Ihr wünscht, mein König."
Der hohe General verbeugte sich erneut und trat aus dem großen Raum aus.
Der König richtete seine Augen auf den halbleeren Becher. Seine leicht zitternde Hand griff nach den Kelch und er führte ihn an sein Gesicht heran. Er sah den blutroten Wein und ließ den Wein im Becher kreisen.
Er führte den Becher langsam an seinen Mund und trank den Becher in drei Schlücken leer. Er rief zu seinem Sklaven, stark benebelt von dem Alkohol: „Du, schenk mir noch etwas ein!"
Zögernd, vor Angst, schritt der Sklave mit dem Krug in den Händen in die Richtung des Königs. König Morkus der II. hielt ihm seinen Kelch entgegen, damit der Sklave ihm etwas einschenken konnte.
Nach Kürze stand Morkus auf und verlangte nach einem Badetuch, welches ihm prompt zugereicht wurde. Der Mann, der ihm das Badetuch reichte, war noch älter und faltiger als der König selbst, jedenfalls sah er so aus.
Morkus angefeuchteten weißgrauen Haare, die ihm bis zu den Schultern reichten, schüttelte er aus, sodass hunderte von Wassertropfen im Badewasser landeten und so kleine Wellen erzeugten. Seine Krone rutschte schließlich leicht über ein Ohr drüber, was ihn allerdings nicht störte. Er ließ sich seinen Mantel bringen und einen goldenen Umhang.
Begleitet von zwei Leibwachen in schwarzer Rüstung, verließ er den Waschraum. Er ging einen dunklen Gang entlang. Der Gang war mit schwarzen Marmorsäulen verziert. So trat er in ein Vorzimmer mit goldenen Verzierungen an Decke und Boden. Die Wände waren voller Gemälde, welche verschiedenste Geschichten erzählten.
Ein Bild zeigte einen jungen König mit einer Krone, größer als sein Kopf. Ein Heer, bestehend aus über 1.000 Soldaten hatte er zu seinen Füßen.
Auf einem anderen Bild wird der Tod von König Morkus I. erzählt. Er stand da, mit einer Speerspitze, welche aus seinem Bauch ragte. Auf dem Bild sah man genau, wie das Blut an der Speerspitze auf den Boden tropfte.
An König Morkus I. konnte er sich nur schwer erinnern. 92 Jahre war sein Tod her, der Tod seines Vaters. So wurde er selbst zum König, als er kaum älter als neun Jahre war. Er konnte sich nicht mehr an seinen Vater erinnern, aber an den Mörder. General Stephanus, Oberbefehlshaber der Leibgarde des Königs. Er stieß ihm den Speer durch den Bauch. Teile der Eingeweide kamen zum Vorschein. Teile des Darmes und Organe wurde vom Speer herausgedrückt.
Der Tod seines Vaters hatte ihn in eine drei Jahre andauernde Depression gestürzt. Getötet vom engsten Vertrauten. Er war einer seiner Freunde. Er hat ihn uneingeschränkt vertraut.
Dem König rollte schließlich eine Träne über die Wange hin bis zum Kinn und bildete einen Tropfen. Der Tropfen wartete mehrere Sekunden und glitt lautlos zu Boden.
General Bauron trat hastig heran und verbeugte sich vor seinem König und mit respektvoller Stimme sprach er: „Mein König, der Suchtrupp ist bereit, um nach seiner königlichen Hoheit zu suchen."
„Sehr gut. Wie viele sind es?"
„300 zu Fuß und 40 Reiter. Von den Reitern sind die Hälfte Bogenschützen, Eure Majestät."
Der König General Bauron und 2 Wachen begaben sich in den nachfolgenden Raum, den Thronsaal. Kopfschüttelnd wendete sich der König, General Bauron zu: „Mein Sohn ist mein ein und alles. Ich werde den Thron nicht an meinen Bruder vermachen, aus dem Grund, weil ich ihn hasse, also wäre es besser, du nimmst dreimal so viel Mann mit, dass du und dein Trupp eine Möglichkeit habt, ihn zu finden!"
Der Thron stand auf einer erhöhten Fläche, zu der eine goldene weiße Marmortreppe führte. Der Thron selbst war ein schwarzer Marmorstuhl mit einer goldenen Armlehne und einem roten Sitzkissen. Weißgraue Marmorlöwen standen hinter dem Thron und wachten über den König. Zwei Todesgardisten standen daneben. Todesgardisten mit Rüstungen aus schwarzem Marmor. Sie bewachten die Gräber der toten Könige, welche allesamt im und unter dem Thronsaal in einer Krypta begraben waren.
Am Thronkopf befand ein rotes Kissen, mit einem goldenen Rand befestigt und das Wappen des Landes war in der Mitte gestickt. Auf dem Wappen waren zwei Schwerter, die sich kreuzten, ein schwarzes aus Marmor und eins aus purem Gold. Das Marmorschwert war dreimal so lang wie das kleine Goldschwert, und es stand dafür, für das das Land stand. Marmor war das, was sie im Land in Überfluss hatten. Sie verkauften ihr Marmor an alle drei Nachbarländer, sogar auf die andere Seite des Ozeans wurde es verschifft. So wurde dieses Land so reich, sodass die Schatzkammern fast überfüllten und kein anderes Land es mit ihnen aufnehmen konnte. Kein Land hatte die Geldmitte, die Countom hatte. Das Land konnte seinen Soldaten so viel bezahlen, wie sie wollten.
Der König trat so langsam vor seinen Thron und blickte auf. Er war der König des reichten Landes und vielleicht bald schon des mächtigsten Landes, dachte er sich.
Er ging langsam die Treppe hinauf und tat sich in seinem hohen Alter nur schwer damit. Er setzte sich auf seinen Thron und er musste schwer einatmen und ausatmen. Seine Wachen blieben am Fuße der Treppe stehen, nur sein General begleitete ihn bis nach oben zum Thron.
Als der König auf seinem Thron saß, blickte er dorthin, wo bei Veranstaltungen das Fußvolk stand. Seine faltigen Wangen hingen ab. Die Sicht wurde ihm durch seine Falten erschwert. Außen herum hingen Löwenköpfe von der Wand, welche bei Festen Feuer spuckten.
König Morkus wusste, seine Zeit war bald gekommen. Schniefen musste er, als er an seinen Sohn dachte. Der Sohn, sein Sohn, er wusste nicht, ob er noch lebte oder gestorben ist. Vielleicht wurde auch sein Körper entstellt.
Morkus konnte Donner, Blitze und Regenschauer im Außenbereich feststellen. Er spürte auf seiner von Kleidung unbedeckter Haut, dass kühle Luft durch die Mauerritzen drangen und in den Thronsaal einzogen.
Die Kälte, die ihm über die Haut kroch, gab ihm das Gefühl allein zu sein. Da sein Sohn nicht mehr auffindbar war, fühlte er sich hilflos. Er dachte, er könnte ebenso tot sein. Er war jetzt allein, er konnte vertrauen, nur seinen General, denn er war der Einzige, der noch bei ihm war.
Sein Sohn nicht mehr auffindbar und seine Frau und sein Bruder waren alle beide nur intrigante Geschöpfe. Er verachtete sie beide und beide verachteten ihn. Sie kümmerten sich nur um ihre Macht und ihre Stellung. Alles hätten sie für ihre Macht getan, sogar ihren König hintergangen.
„König Morkus!", rief eine Stimme zart, aber eiskalt, verbittert, aber dennoch entzückend.
Ba-Erika, die Schwester seiner Gattin. Genauso intrigant, verräterisch und ohne Skrupel.
Die Kerzen, die den Saal erhellten, fingen an zu flackern, als sie an ihnen vorbei gingen. Sie trat vor den Thron und leicht begleitet. Nur mit einem Nachthemd lief sie die Stufen hinauf zu Morkus. Der König atmete mehrmals tief ein und aus. Er versuchte sich von ihren jungen Jahren nicht verführen zulassen.
Das Nachthemd zog sie leicht nach oben und kam dem König immer näher, bis sie kurz davor war, sich auf seine Beine zusetzen. Der König versuchte den jungen Körper wegzudrängen. Zuerst versuchte er es mit Worten. Er sprach zu ihr: „Hört auf! Eure Schwester und ich sind Gatte und Gattin." Sie gab aber nicht nach, sie kam immer näher an ihn heran. Schließlich wurde es ihm zu viel und er stieß sie zu Boden. Sie lag auf der Fläche und stützte sich mit einer Hand ab, als sie versuchte aufzustehen. Langsam stand sie auf, mit schmerzendem Fußknöchel. König Morkus sah sie nicht einmal an und trat die Stufen runter und ging wieder denselben Weg zurück, von dem er kam.
Bauron trennte sich im selben Moment von ihm und trat durch das offenstehende Haupttor. Der Regen platschte auf sein Haupt. Der General trat die Stufen hinunter, welche zum Saal führte. Er ging zu seinem Pferd, wo sein Suchtrupp wartete. Ein Mann in Rüstung wartete bereits auf den General. Die goldenen Schulterblätter verrieten, dass er ein Offizier war. Er stand stramm, als der General vor ihm trat. Seine Augen waren gerade ausgerichtet und seine Arme und Beine waren gerade ohne jedes zucken.
„Alle Männer sind bereit, Herr General", sprach er, ohne ein Anzeichen von Menschlichkeit.
„Gut, ist der Suchtrupp verdreifacht worden?"
Nickend bestätigte der Offizier.
So stiegen die beiden auf ihre Pferde und ritten los, mit den anderen im Rücken.
II
Hufe traten in Pfützen und die Blätter raschelten im Wind. Pferde galoppierten durch den Wald. Bauron ritt an der Spitze der Reiterei und sein Offizier dicht dahinter. Sie hatten die Fußsoldaten bereits weit hinter sich gelassen.
Es war noch früh am Morgen und kein Mensch war auf der Straße zusehen. Nur ein paar Händler auf den Weg in die Hauptstadt, um ihre Ware zu verkaufen, haben sie vorbeiziehen sehen.
Der Tag war sonderlich ruhig. Wildschweine bewegten sich langsam in den Gebüschen am Wegrand. Rehe liefen vor ihnen über den Weg.
„Welch majestätische Geschöpfe", stotterte eine leise, ärmliche Stimme.
Bauron blickte zur Stimme, da erschien ihm ein älterer Mann. Es schien so, als könnte er nur zerlumpte Kleider, einen löchrigen Hut, welcher schon Generationen überstanden haben musste und eine Milchkuhsein Eigen nennen. Die Kuh hing an einer etwas älteren Leine, die kurz vorm zerreißen stand.
Als Bauron zu Boden sah, fielen ihm verschmutzte Füße mit mehreren Wunden auf. Der Mann schien so Arm zu sein, dass er nicht einmal Geld für Schuhe hatte.
Der arme Mann blickte zum General auf und öffnete leicht seinen Mund und lächelte. Sein Mund war zwar nicht weit geöffnet, aber Bauron konnte dessen gelben, abgebrochene Zähne dennoch sehen. Er sah, dass ihm noch Fleischreste zwischen den Zähnen hingen. Bauron sah die Rippen des alten Mannes unter dessen Kleider. Die Hautschicht war kaum dicker als ein dünnes Seidentuch. Die Nase von ihm durfte schon mehrmals gebrochen gewesen sein. Seine Haare schienen immer weniger zu werden und sein Sehvermögen schien zu verschwinden.
„Sie sind wirklich wunderschön, nicht wahr, edler Herr", sprach er zu Bauron.
Sein Lächeln weitete sich aus.
Bauron wand sein Blick vom Mann ab und sah auf den