Flori und Hannes und Uromas alte Bücherkiste
By Klaus Drebes and Die Illustratorin Franziska Dalheimer, Jahrgang 1992, studiert derzeit Architektur in Espoo, Finnland.
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Am schönsten aber war es, wenn Uroma ihm etwas vorlas. Und das tat sie oft, sie holte dann ihr dickes
Märchenbuch, das bestimmt genauso alt war wie sie selbst, setzte ihre Brille auf die Nase und las und las, bis ihr irgendwann beinahe die Augen zufielen. Manchmal sagte sie: "Ich freue mich schon darauf, wenn wir uns demnächst beim Vorlesen abwechseln können." Aber noch bevor Flori in die Schule kam, musste Uroma umziehen. In dem kleinen Zimmer, das sie nun bewohnte, konnte Flori bei seinem ersten Besuch keine Bücher entdecken. Würde sie ihm nun nie wieder vorlesen können? Doch dann kam Hannes, ein alter Seemann, ins Spiel.
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Flori und Hannes und Uromas alte Bücherkiste - Klaus Drebes
Uroma im Stift
Hier roch es immer so komisch. Schon bei seinem ersten Besuch im Stift hatte Flori diesen unangenehmen Geruch bemerkt: eine Mischung aus Muff und Sauberkeit, aus verkochtem Essen und Desinfektionsmitteln. Aber damals hätte er das noch nicht so genau beschreiben können, da war er ja auch erst fünf. Na ja, eigentlich schon fast sechs; Papa hatte vor ein paar Wochen gesagt: „Viertel vor sechs. Jedenfalls wusste er da ja auch noch nicht, was das ist, ein Stift. Klar, Malstifte hatte er und malen konnte er gut, aber als Mama sagte: „Am Nachmittag besuchen wir die Uroma im Stift
, hatte er keine Ahnung, was sie meinte.
Heute weiß er natürlich, was ein Stift ist, nämlich ein großes Haus, in dem alte Leute wohnen; man kann auch Altersheim oder vornehmer Seniorenresidenz dazu sagen. Uroma wohnte jedenfalls seit ein paar Tagen im Johannes-Stift und da wollten sie heute hin.
Uroma war Mamas Oma und schon 88 Jahre alt. Bis vor ein paar Wochen hatte sie noch in ihrer Wohnung in der Gartenstraße gelebt, aber dann musste sie, weil sie sich bei einem Sturz einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hatte, ins Krankenhaus. Trotz langer Behandlung konnte sie danach nicht mehr richtig laufen, selbst das Stehen bereitete ihr Schmerzen und sie kam ohne Hilfe in ihrer Wohnung einfach nicht mehr zurecht. Deshalb fanden Mama und Papa, dass es besser wäre, wenn sie nun nicht mehr allein lebte.
Flori war immer gern bei Uroma in ihrer gemütlichen Wohnung gewesen, alles war dort vollgestellt mit Andenken, Büchern, Bildern und anderen Dingen. Stundenlang konnte man dort kramen und spielen. Am schönsten aber war es, wenn Uroma ihm etwas vorlas. Und das tat sie oft, sie holte dann ihr dickes Märchenbuch, das bestimmt genauso alt war wie sie selbst, setzte ihre Brille auf die Nase und las und las …, bis ihr irgendwann beinahe die Augen zufielen. Manchmal sagte sie: „Ich freue mich schon darauf, wenn wir uns demnächst beim Vorlesen abwechseln können."
Und Flori nahm sich dann vor, wenn er erstmal in der Schule wäre, ganz schnell lesen zu lernen.
Obwohl Uroma eigentlich Mamas Oma war, nannte Flori sie auch Oma. Er hatte zwar noch eine richtige Oma und einen Opa, aber die lebten in Spanien und kamen nur ganz selten zu Besuch. Und dann war da noch Papas Mutter, aber die war eigentlich gar keine Oma, sie wollte auch nicht Oma genannt werden.
„Dafür bin ich noch viel zu jung", hatte sie verkündet und alle nannten sie Heidi. Sie fuhr ein schickes Cabrio, war immer sehr elegant gekleidet, machte Yoga und Nordic Walking und hatte mit Enkeln wenig am Hut.
Aber Flori hatte ja seine Uroma-Oma und die beiden verstanden sich super, trotz des Altersunterschieds.
Zu Uromas neuem Zuhause war es nicht weit, zu Fuß brauchte man gerade mal eine Viertelstunde; einfach die Straße hinunter, zweimal rechts abbiegen und schon war man da. Der Johannes-Stift war ein großes Gebäude aus roten Ziegeln, es lag etwas versetzt in einem kleinen Park mit hohen Fichten. Den Eingangsbereich bildete ein geräumiger Glasvorbau, in dem ein paar Sessel mit niedrigen Tischen sowie ein Empfangstresen standen.
Zu diesem gingen Mama und Flori. Dahinter saß eine Frau mit einer weißen Haube, die sie freundlich anlächelte.
„Guten Tag, sagte Mama, „wir möchten unsere Oma besuchen, sie heißt Gerda Falkenberg und wohnt seit ein paar Tagen hier.
Die freundliche Frau erklärte ihnen daraufhin den Weg zu Omas Zimmer und zeigte auf den Fahrstuhl an der Wand gegenüber.
„Nein danke, sagte Mama etwas lauter, „wir nehmen die Treppe, das hält jung.
Sie hielt das wohl für besonders witzig, aber die alten Leute in den Sesseln fanden das anscheinend nicht.
Auch Flori fand Aufzug fahren eigentlich viel interessanter, aber nun stapften sie die Treppen hoch. Omas Zimmer lag ganz oben im fünften Stock, so ziemlich am Ende des Ganges und hatte die Nummer 505.
„Das hat Oma sich ja prima ausgesucht, dachte sich Flori, „aber was machen wir, wenn ich sechs werde?
An der Tür klebte ein Schild mit Omas Namen. Mama klopfte und sie gingen hinein.
Oma lag im Bett. Das war seltsam, es war doch nachmittags kurz vor vier; um diese Zeit machte sie, wenn Flori zu Besuch kam, immer leckeren Kakao für ihn und Kaffee, den sie Muckefuck nannte, für sich selbst. Flori hatte mal davon probiert, da war ihm sein Kakao aber tausendmal lieber.
„Hallo Oma, sagten Mama und er gleichzeitig. „Hallo ihr zwei
, erwiderte Oma, „das ist aber eine schöne Überraschung."
Flori sah sich im Zimmer um. Das Bett, in dem Oma lag, nahm den meisten Platz ein. Es war auch kein normales Bett, eher so eins, wie er es im Krankenhaus gesehen hatte, mit Rollen und Stromanschluss und mit einem Haltegriff, der über dem Kopfende baumelte. An der Wand neben der Tür stand Omas alte Kommode. Sie war aber nicht so vollgestellt mit Dingen wie in ihrer Wohnung in der Gartenstraße, nur ihre alte Uhr, ein paar Fotos, eine kleine Blumenvase und die Windmühle, die „Tulpen aus Amsterdam" spielen konnte, standen darauf.
Gegenüber am Fenster standen die zwei gemütlichen dunkelgrünen Sessel, der runde Couchtisch und die gebogene Stehlampe mit dem beigefarbenen Schirm. Andere Sachen aus ihrer alten Wohnung konnte Flori nicht entdecken. Was mit ihnen wohl passiert war? Ob Oma sich hier wohlfühlen konnte?
„Schön hast du es hier", sagte er trotzdem.
Oma nickte, richtig glücklich sah sie aber nicht aus; vielleicht musste sie sich ja auch erst an die neue Umgebung gewöhnen.
Flori ging zu dem großen Fenster, das fast bis zum Boden reichte. Von hier konnte man in den Park mit den hohen Bäumen blicken, es gab sogar einen kleinen Balkon mit zwei weißen Plastikstühlen. Alles in