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Der Islam im Okzident: Cordoba, Hauptstadt des Geistes
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eBook403 Seiten4 Stunden

Der Islam im Okzident: Cordoba, Hauptstadt des Geistes

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Über dieses E-Book

"An der Schwelle zu einem neuen Leben der Spezies war es niemals von größerer Lebensnotwendigkeit, zurück zu diesem allumfassenden Verständnis von Vernunft zu finden, welches Wissenschaft nicht von Weisheit und Glauben trennt, und dieses zur Entfaltung zu bringen.

Dieses Buch ist also nicht bloß ein Geschichtsbuch - die Geschichte unserer verlorenen Dimensionen und deren notwendiger Wiedergeburt - es sei denn, man würde der Geschichte auch die Geschichte unserer Zukunft hinzufügen.

Wenn wir den Weg beschreiben, den der andalusische Islam nahm, haben wir nicht etwa vor, einem illustren Toten einen Schrein zu errichten, sondern vielmehr, das spannende Abenteuer der Symbiose des islamischen und des jüdisch-christlichen Denkens in Andalusien fortzusetzen. In der Sicht der einzigartigen, untrennbar jüdischen, christlichen und muslimischen abrahamitischen Tradition kann unsere Zivilisation noch einmal in Richtung Leben – ja, in Richtung Überleben – neu orientiert werden. Denn die Überlegung über Zweck und Glauben wirft das Problem der moralischen Dimension des Nuklearen, der Eroberung des Weltraums, genetischer Manipulation, ebenso wie des wirtschaftlichen Wachstums auf. Es geht darum, unsere neuen Energien menschlichen, das heißt göttlichen Zwecken zu widmen."

Roger Garaudy
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum21. Nov. 2022
ISBN9783347528840
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    Buchvorschau

    Der Islam im Okzident - Roger Garaudy

    I. Der Islam des Okzidents in Andalusien

    I. Der Islam des Okzidents in Andalusien

    1. Der Mythos der „arabischen Eroberung Spaniens"

    Der Prophet Mohammed brauchte zweiundzwanzig Jahre (von 610 bis 632) und neunzehn Feldzüge (Bukhari, LXIV, 89), um Arabien für den Islam zu gewinnen.

    Die Muslime brauchten weniger als drei Jahre (711-714) und eine einzige Schlacht (in Guadalete, nahe Cadiz), um ganz Spanien zu durchqueren.

    Warum?

    In Arabien, abgesehen von einigen wenigen jüdischen und christlichen Siedlungen, galt es dafür zu kämpfen, den Monotheismus über die gesetzlose Welt (Jahiliya) triumphieren zu lassen.

    Das vorislamische Arabien war im Wesentlichen polytheistisch. Das vorislamische Spanien war christlich und zu einem großen Teil arianisch, mit bedeutenden jüdischen Gemeinschaften.

    Dieser Unterschied erklärt nicht nur die Geschwindigkeit der Ausbreitung, sondern auch deren Gestalt: auf der Iberischen Halbinsel handelte es sich nicht um eine militärische Eroberung durch fremde Eindringlinge, sondern in erster Linie um einen Bürgerkrieg (zwischen solchen Christen, die die Trinitätslehre und die Göttlichkeit Jesu, ausgerufen durch das Konzil von Nizäa im Jahr 325, anerkannten, und unitarischen Christen, also solchen, die die Trinität ablehnten und in Jesus keinen Gott, sondern einen von Gott inspirierten Propheten sahen). Hiernach kam es zu einem kulturellen Wandel, der sich über nahezu anderthalb Jahrhunderte erstreckte.

    Im ersten Jahrhundert der Hidschra breitete sich der Islam überall dort, wo der vorherrschende Glaube entweder jüdisch oder „häretischchristlich" war (damals nannte man jene Christen, die das nizäische Dogma ablehnten, Häretiker), rasend schnell und im Allgemeinen friedlich aus.

    Spanien war hierbei kein Sonderfall, und das aus Gründen, die mit der Essenz des Islam als solcher zu tun haben.

    Die koranische Offenbarung definiert den Islam nicht als eine neue, vom Propheten Mohammed verkündete Religion („Sag: Ich bin kein Neubeginn unter den Gesandten" (Surah 46, 9)), sondern als die eigentliche und ursprüngliche Religion, seit Gott dem Menschen von Seinem Geist eingehaucht hat (Surah 15, 29).

    Seitdem ist Islam (was „Unterwerfung unter den Willen Gottes bedeutet, der gemeinsame Nenner aller Offenbarungsreligionen - jüdisch, christlich oder muslimisch) der einzige Glaube: Im Koran wird Abraham, das Beispiel für bedingungslose Hingabe an Gott, „Vater der Gläubigen genannt, Moses und Jesus gelten als Propheten des Islam, eben jener „Unterwerfung unter Gott". Laut dem Koran kam der Prophet Mohammed, um ihre Botschaft zu bestätigen, sie von historischen Entstellungen zu säubern und zu vervollständigen.

    Laut dem Koran sind die wesentlichen historischen Entstellungen der ewigen Botschaft, was den Judaismus betrifft, der tribale Anspruch, die universelle Botschaft auf ein Volk zu reduzieren, welches ihre von Gott erwählten Träger seien, während der Prophet in seiner letzten Predigt unmissverständlich sagen sollte: „Ein Araber kann allenfalls nur durch seine Unterwerfung unter Gott einem anderen Menschen überlegen sein."²

    So ist die muslimische Gemeinschaft, ungeachtet der Herkunft, jedem offen, der die Einheit und Transzendenz Gottes sowie die universelle Botschaft aller Propheten von Abraham bis Mohammed anerkennt.

    Die antijüdische Polemik richtet sich nicht gegen die Botschaft Moses‘ und der Propheten, sondern gegen deren exklusivistische Interpretation.

    Desgleichen richtet sich auch die antichristliche Polemik nicht gegen die Botschaft Jesu, sondern gegen die „Wesenseinheit": das Konzil von

    Nizäa verkündet in der (dem Evangelium fremden) Sprache der griechischen Philosophie Jesus als „vom selben Wesen („homoousios) wie Gott und definiert Gott als „Dreiheit aus drei „Hypostasen (noch immer in der Sprache jener griechischen Philosophie, deren Konzepte die Lie