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Zum ersten Mal auf dieser Welt: Über die Kindheit und das Leben. Gedichte eines Psychotherapeuten
Zum ersten Mal auf dieser Welt: Über die Kindheit und das Leben. Gedichte eines Psychotherapeuten
Zum ersten Mal auf dieser Welt: Über die Kindheit und das Leben. Gedichte eines Psychotherapeuten
Ebook130 pages42 minutes

Zum ersten Mal auf dieser Welt: Über die Kindheit und das Leben. Gedichte eines Psychotherapeuten

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About this ebook

Das Buch ist eine Sammlung von Einsichten in das Leben und deren Altersabschnitte, und das in gereimter Form.
So schreibt der Autor in seinem Gedicht an die Eltern mit der Bitte um Nachsicht:
Einst war ich voller Kritik und viel kesser,
zornig, dass die Eltern nicht waren besser.
Ich war jung, nicht dumm,
aber unerfahren und dachte bloß:
Ihr Alten, um Himmels willen,
was ist denn mit euch bloß los?
Mit dem Alter wurd' ich weiser
und meine Kritik entsprechend leiser.
Es handelt von der Prägung durch die Herkunftsfamilie, von der Suche nach dem, was Liebe ist und dem späteren Glück geglückter ­Beziehungen; und von der Wehmut des ­goldenen Herbstes, in dem sich die Blätter zu färben beginnen.
LanguageDeutsch
Publishertredition
Release dateNov 22, 2022
ISBN9783347754812
Zum ersten Mal auf dieser Welt: Über die Kindheit und das Leben. Gedichte eines Psychotherapeuten
Author

Peter Achdorf

Am Ende des Krieges geboren wächst Peter Achdorf in Bayern südlich der Donau auf und hat dort nach wie vor seine Wurzeln. Wie den Gedichten zu entnehmen ist, kommt er aus einem altbayerisch streng katholischen Elternhaus, und entwickelt sich von einem ahnungslosen Kulturimitator zum Kunstfreund. Ebenso wandelt sich seine Blindheit für Beziehungen und das weibliche Geschlecht in einen Blick für die Schönheit und die Freuden einer langen Partnerschaft.

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    Zum ersten Mal auf dieser Welt - Peter Achdorf

    An die Eltern

    Einst war ich voller Kritik und viel kesser,

    zornig, dass die Eltern nicht waren besser.

    Mit dem Alter wurd’ ich weiser

    und meine Kritik entsprechend leiser.

    Heute weiß ich, die Eltern waren wie ich:

    zum ersten Mal auf dieser Welt.

    Sie butterten hinein in mich.

    Haben sich manchmal ziemlich ungeschickt angestellt.

    Sie taten, was in ihrer Macht stand;

    manches ging daneben,

    anderes hatte Fuß und Hand.

    Ihren Einsatz beiseite

    und ich könnte diese Zeilen nicht schreiben.

    Ich denke, liebe Eltern,

    so können wir verbleiben.

    Von hier aus mein Dank

    mit der Bitte um Nachsicht.

    Ich war jung, nicht dumm,

    aber unerfahren und dachte bloß:

    Ihr Alten, um Himmels willen,

    was ist denn mit euch bloß los?

    Nicht ahnend, dass mein Verstand – wenn

    überhaupt – sich noch in der Knospe befand;

    dass auch ich zum ersten Mal gelebt

    und nicht immer war der weiße Ritter,

    der euch in euren Träumen hat vorgeschwebt.

    Ich bin neu auf dieser Welt

    Wie ich es mir vorstelle

    Ich bin neu auf dieser Welt.

    Ich sage euch, was mir nicht gefällt.

    Ich sag euch, was sich ändern muss.

    An die Arbeit! Schönen Gruß!

    Ich heiße zwar nicht Macky Messer,

    doch ich weiß: ich weiß es besser.

    Woher ich’s weiß? Ist angeboren.

    Nur dass ihr’s wisst: bin auserkoren.

    Ich sprech mit euch – nicht mein Niveau!

    doch die mit mir – sind anderswo.

    Ich sprech mit euch, weil auf dem Land

    ich einfach keine bess’ren fand.

    Mit meiner Mutter ist’s dasselbe.

    Meint ihr, für mich wär sie vom Ei das Gelbe?

    Nein, wer’s meint: schlecht kombiniert.

    Von mir wird sie nur toleriert.

    Ich bin neu auf dieser Welt.

    Ich sage euch, was mir nicht gefällt.

    Ich sag euch, was sich ändern muss.

    An die Arbeit. Schönen Gruß!

    Kein Grund, sich zu schämen

    Schon als Kleinkind war er peinlich

    ganz und gar war er nicht reinlich.

    Seine Sprache war ein Brabbeln,

    und beim Essen: nichts als Sabbeln.

    Sein Erzählen: nur zum Gähnen.

    Sein Humor war nur zum Schämen,

    vor allem beim Thema Klo und so.

    So war er halt, sein Status quo.

    Der war nun wirklich nicht gefragt;

    so blieb oft sehr viel ungesagt.

    So lernte das Kind das Reden,

    wie man eben so redet, Hauptsache eben.

    Und es galt, ohne Ahnung von Tuten und Blasen,

    quasi Sinnvolles zusammen zu faseln;

    ebenso, wie die Welt tickt.

    Und möglichst so, dass sie zustimmend nickt.

    So lernte er auch über Kunst zu schallen,

    Und sprach darüber, als tät’s ihm gefallen.

    Hielt die Jahreszahlen, auch bei Gedichten,

    für wichtiger als den Gang der Geschichten.

    Kurz: statt im Kopf einen geistigen Besitz,

    gab’s dort ein paar Festplatten

    zum Beschreiben und ein paar Karten:

    es war nicht witzig, eher ein Witz.

    Ein Witz, den er selbst nicht mehr merkte.

    Ein Witz, der sein eigenes Ich verzwergte.

    Ein Witz gegen sein Wachstum, ein Riegel.

    Ein Witz, so war es: Brief und Siegel.

    Wenn ihr jetzt meint, er sollte sich schämen:

    Nein, tut das nicht, das würde ihn grämen.

    Es war, wie es war. Es war seine Bürde.

    Gab’s das bei euch auch: Probleme mit der Würde?

    Als Kind hatte ich gut Ideen

    Als Kind hatte ich gut Ideen,

    Ich zähl sie mal auf, ihr werdet schon sehen:

    In einem Wald, angemessenen nah,

    zu Fuß erreichbar, das war klar,

    wollt ich olympische Spiele organisieren.

    Ich selbst wollte als Stabhochspringer

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