Primitive vs. moderne Kunst: Gegenüberstellung
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Der bekannte Kunsthistoriker, Prof. Charles Wentinck liefert in dieser Dokumentation, die zwei faszinierende Richtungen der Kunst beleuchtet, Antworten, Anregungen und Einsichten
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Book preview
Primitive vs. moderne Kunst - Serges Medien
BILDKUNST
PRIMITIVE
vs.
MODERNE KUNST
Charles Wentinck
TABLET ART
Inhalt
Cover
Titel
Was mich in diesem E-Buch erwartet
Abbildungsverzeichnis
Farbtafeln und Bildinterpretationen
Keulenkopf vs. Kreuzigung
Cap Dorset vs. Russische Bettlerin
Figur mit menschlichem Kopf vs. Kopf einer menschlichen Figur
Häuptlingssessel mit Karyatide vs. Karyatide
Kopf vs. Frauenkopf
Ahnenfigur vs. Mädchen aus Kowno
Maske vs. Frauenkopf
Tanzmaske vs. Variation über ein menschliches Gesicht
Mumienmaske vs. Jörg
Götterfigur vs. Zwei Mädchen
Uli-Figur vs. Stillleben mit Uli-Figur
Marmorner Kopf vs. Torso eines Mädchens
Totempfahl der Indianer vs. Figur aus Bronze
Akua`ba vs. Senecio
Maske der Fang vs. Japanische Maske
Grabstatue vs. Sitzende Frau
Goldene Maske vs. Maske mit einer Warze
Liegende Figur vs. Liegende Frau
Hockende weibliche Figur vs. Sitzende Figur
Maske der Kifwebe vs. Porträt einer Frau
Votiv Skulptur vs. Venezianerin
Menschliche Figur vs. Der Albino
Kopf einer Astarte vs. Kopf des Königs
Glockenidol vs. Keramik
Boot mit Bemannung vs. Die Reise
Stehende Figur (Holzplastik aus Sierra Leone) vs. Stehende Figur (Jean Ipoustéguy)
Frauenstatuette vs. Schwarze Venus
Pfeiler vs. Brustbild
Ornament eines Boot-Vorderstevens vs. Vogel
Menschliche Sofffigur vs. Kompositionscollage
Menschliches Antlitz auf Fels vs. Michel Tapié Soleil
Lamaistisches Mandala vs. Triptychon
Höhlenzeichnung vs. Zeichen
Tanzmaske vs. Philantropische Maske
Nagelfetisch vs. Kleiner Kosmonaut
Bundu-Maske vs. La Femme, comme il faut
Malerei des Trantismus vs. Sonne und Spiraloide über dem Roten Meer
Steinskulptur vs. Portrait des Dichters Paul Eluard
Stehende Figur vs. Etude
Dialog mit der Vergangenheit – Rückkehr zum Elementaren
Auf der Suche nach dem Archaischen
Abstraktion und Einfühlung
Picasso und die Kunst der Afrikaner
Matisse oder Vlaminck
Formprobleme: Derain, Modigliani, Brancusi
Begegnung oder Austausch von Techniken
Der Exotismus ferner Länder
Primitive Kunst und deutscher Expressionismus
Der Surrealismus und die Kunst Ozeaniens
Epilog
Impressum
Was mich in diesem E-Buch erwartet
Moderne vs. Primitive Kunst
Im Inhalt dieses Buches präsentiert der Autor eine eindrucksvolle Gegenüberstellung Primitiver- und Moderner Kunst - mit im Ergebnis spektakulären Erkenntnissen: Offenkundig bestehen in der Modernen Kunst durchaus Ähnlichkeiten mit der rein authentischen Kunst der Primitiven.
Fanden die Künstler der Modernen Kunst hier nur Anregungen, dienten die Werke als Vorlagen (und sind somit Plagiate) oder ist es doch ein purer Zufall?
Am Beispiel dargebotener Bild-Gegenüberstellungen reflektiert der anerkannte Kunstprofessor Dr. Charles Wentinck, diese berechtigten Fragen und versucht anhand eingehender Bildanalysen Beweise oder Zufälligkeiten zu ergründen.
Dem vorangestellten Bildteil mit 160 Farbtafeln folgt ein ausführlicher Textteil, in dem er sich kritisch mit der brisanten Thematik auseinandersetzt.
Abbildungsverzeichnis
Farbtafeln
und
Bildinterpretationen
Keulenkopf
Holzfigur aus Polynesien
vs.
Kreuzigung
Paul Gauguin
1a Marquesas-Inseln, Polynesien
Keulenkopf
Holz, L. 132 cm
Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln
Auf diesem Keulenkopf tritt das für die Marquesas-Inseln typische Tiki-Motiv in mehreren Variationen in Erscheinung. Die wie ziseliert wirkenden Ornamente sind in großer Ausgewogenheit verteilt. Auf dem Halboval des oberen Wulstes ist ein Gesicht mit breitem Mund eingetieft, die Augenform korrespondiert mit den strahlenförmig umrahmten Motiven am Schaft. Der obere Teil des Keulenkopfes ähnelt einem Gesicht. Die in die Höhe gezogenen Kreise sind ebenfalls mit einer feinen Lineatur gezeichnet und erwecken mit den massiven Köpfchen in der Mitte den Eindruck von Augen. Ein horizontaler Grat mit einem nasenähnlichen dicken Kopf trennt den oberen Teil vom Schaft der Keule. Die Vielfalt der Ornamentik ist mit Meisterschaft ausgeführt. Ähnliche Motive findet man an den Tätowierungsschablonen der Eingeborenen. Obwohl die Keulen kultischen Zwecken dienten, wurden sie doch auch im Kampf geführt.
1b Paul Gauguin
Kreuzigung
Holzschnitt, 40,5 x 13,5 cm
Wallraf-RIchartz-Museum, Köln
Die Liebe Gauguins zum Primitiven und Exotischen hat man dem Inka-Blut seiner peruanischen Großmutter zugeschrieben. Aber schon seit dem Roman „Paul et Virginie von Bernardin de Saint-Pierre (1787) existiert eine Tradition, die das Heil in unverdorbener Kindlichkeit und primitivem Exotismus suchte. Gaugin erkannte, dass er dieses Heil in Frankreich nicht finden konnte. Er sehnte sich nach den Wäldern einer Südseeinsel, „um dort in Ekstase und Frieden zu leben.
1891 kam er nach Tahiti. Doch bald äußerte er den Wunsch, nach einer der Marquesas-Inseln überzusiedeln, „wo nur drei Europäer sind und der Ozeanier viel weniger von der europäischen Zivilisation verdorben ist." Seine Flucht in eine unverdorbene Welt war nach Herbert Read eine Reaktion auf die industrielle Revolution, die dabei war, das Gesicht der Erde zu verstümmeln. Für Gauguin war die europäische Zivilisation ein schrecklicher Sumpf, aus dem man sich nur durch die Flucht befreien konnte. Gauguin ließ sich von der Kunst der Ozeanier inspirieren, bei dem hier abgebildeten Holzschnitt von dem Keulenkopf der Marquesas-Inseln. Aber er blieb ein Eklektiker und der Tradition verhaftet. Er übernahm das Hauptmotiv der Keule, wiederholte die Augenbildung und gab den Pupillen die Form kleiner Köpfe. Der religiöse Kosmos, der auf den Marquesas-Inseln die Formen der Kunst prägte, blieb ihm jedoch fremd. Dafür nahm Gauguin Zuflucht zu einem hier völlig absurd wirkenden Element, zu dem gekreuzigten Christus. Er benutzte die formalen Elemente der Primitiven, doch der andersgeartete religiöse Hintergrund blieb ihm verschlossen.
Cap Dorset
Steinfigur der Eskimos
vs.
Russische Bettlerin
Ernst Barlach
2a Cap Dorset, Baffinland (Eskimo-Kunst)
Shoovagar
Stein
Mann mit Lampe
Collection James Houston
Foto: L. Boitin
Die heutige Kunst der Eskimos verdient es, als selbständige Erscheinungsform gewertet zu werden. Sie ist stark im Ausdruck, wie diese ganz in sich ruhende Figur zeigt. Sie bedient sich der Charakteristika der prähistorischen Eskimo-Kunst, die bis ins zweite Jahrtausend v. Chr. zurückreicht. Heute wie früher ist das rasche, klare Erfassen der Situation, des Gegenstandes,eine lebenserhaltende Funktion für dieses Volk der Fischer und Jäger. Tiere, Menschen und Masken wurden in Elfenbein der Walrosszähne, in Stein oder Holz gearbeitet. Eine reiche lineare Ornamentik an den Gebrauchsgegenständen-Harpunen, Äxten, Nadelbüchsen, Spielwürfeln-erfuhr eine Erweiterung durch Spiralmotive, die an skytisch-sibirische Auszierungen erinnern. Malereien sind bei den Eskimos sehr selten, man findet sie an den Trommeln der Medizinmänner. Die Plastiken erwecken den Eindruck von Masse und Kraft. Es sind keine rein impressionistischen Darstellungen; sie sind zentral auf einen inneren Schwerpunkt gerichtet. Körper und Glieder bilden eine geschlossene Einheit. Statt Bewegung und dramatischer Aktion strahlt der Mann mit der Lampe in seinen gerundeten großzügigen Konturen das in sich Ruhende, das Sein aus. Barlach bändigte seine innere Unruhe in einer ähnlichen Gestaltung. Seine Übereinstimmung mit der Eskimo-Kunst ist nicht zufällig.
2b Ernst Barlach
Russische Bettlerin, 1906
Sammlung Hermann F. Reemtsma, Hamburg
Ernst Barlach (1870-1938), der norddeutsche Bildhauer, Graphiker und Dichter, studierte in Hamburg, Dresden und Paris. Zwischen 1901 und 1904 entwickelte er seinen eigenen Ausdruck