Das Recht auf Faulheit
By Paul Lafargue and Eduard Bernstein
()
About this ebook
Related to Das Recht auf Faulheit
Related ebooks
Das Recht auf Faulheit: Ein verderbliches Dogma + Der Segen der Arbeit + Was aus der Überproduktion folgt… Rating: 4 out of 5 stars4/5Das Recht auf Faulheit: mit einem Essay von Guillaume Paoli Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Religion des Kapitals Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGesammelte historiografische Beiträge & politische Aufsätze von Franz Mehring Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFranz Mehring: Gesammelte Werke Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLob der Sprache, Glück des Schreibens Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsManifest der Kommunistischen Partei Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGesammelte Essays Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnastasia, Band 1: Tochter der Taiga Rating: 4 out of 5 stars4/5Die eiserne Ferse Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsArm und Reich in Recht und Freiheit?: Die soziale Frage überlebte alle sozialistischen Antworten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Geschichte der Malerei in Italien: Cimabue + Giotto + Lionardo da Vinci + Michelangelo Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVermischte Schriften Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Arroganz eines Verlierers: Unsere Zivilisationslüge Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZur Kritik der deutschen Intelligenz (Traktaten) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Liga der Narren: Planen irre Politiker den Atomkrieg und die Zerstörung der Welt? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZur Kritik der deutschen Intelligenz Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSag alles ab!: Plädoyers für den lebenslangen Generalstreik - Nautilus Flugschrift Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Judenstaat Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Freiheit nehm ich dir: 11 Kehrseiten des Kapitalismus Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWo keine Götter sind, walten Gespenster: Welche Spiritualität braucht die Welt von morgen? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDemokratisiert das Kapital: Ein Wirtschaftskompass, um Ökonomie zu verstehen und politisch zu handeln Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Judenstaat: Grundlagen des zionistischen Denkens: Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGeschichte der poetischen Literatur Deutschlands Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStudierstubenhocker kommen oft weiter als Weltreisende: Essays und Bonmots Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Politics For You
Sand Talk: Das Wissen der Aborigines und die Krisen der modernen Welt Rating: 5 out of 5 stars5/5Schamanismus der Seele: Ein Erfahrungs- und Arbeitsbuch zur Selbstheilung und Rückverbindung mit der Natur und Seele Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Tugend des Egoismus: Eine neue Sicht auf den Eigennutz Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEinbürgerungstest für Deutschland - Ausgabe 2023: Handbuch zur Integration Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKALTES Denken, WARMES Denken: Über den Gegensatz von Macht und Empathie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsCancel Culture: Demokratie in Gefahr Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie geheimen Ängste der Deutschen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGenderismus: Der Masterplan für die geschlechtslose Gesellschaft Rating: 2 out of 5 stars2/5Krass: 500 Jahre deutsche Jugendsprache Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAuf in die Diktatur!: Die Auferstehung meines Nazi-Vaters in der deutschen Gesellschaft. Ein Wutanfall von Niklas Frank Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Krieg im Dunkeln: Die wahre Macht der Geheimdienste. Wie CIA, Mossad, MI6, BND und andere Nachrichtendienste die Welt regieren. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTrigger Warnung: Identitätspolitik zwischen Abwehr, Abschottung und Allianzen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAngst und Macht: Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRussland verstehen?: Der Kampf um die Ukraine und die Arroganz des Westens Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Habsburger: Eine Dynastie prägt Europas Geschichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAntisemitismus in der Sprache: Warum es auf die Wortwahl ankommt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Diktatur der Demokraten: Warum ohne Recht kein Staat zu machen ist Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKognitive Kriegsführung: Neueste Manipulationstechniken als Waffengattung der NATO Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHypermoral: Die neue Lust an der Empörung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFremdbestimmt: 120 Jahre Lügen und Täuschung Rating: 4 out of 5 stars4/5Das Guttenberg-Dossier: Das Wirken transatlantischer Netzwerke und ihre Einflussnahme auf deutsche Eliten Rating: 1 out of 5 stars1/5Der nächste große Krieg: Hintergründe und Analysen zur medial-politischen Hetze gegen Russland Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTrump: The Art of the Deal Rating: 3 out of 5 stars3/5Was ist deutsch?: Elemente unserer Identität Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Gesellschaftsvertrag: Die Grundsätze des Staatsrechtes: Prinzipien des politischen Rechtes Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWir sind immer die Guten: Ansichten eines Putinverstehers oder wie der Kalte Krieg neu entfacht wird Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPsychologie der Massen Rating: 4 out of 5 stars4/5Der Wohlstand der Nationen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLegendäre Spionagefälle: Operationen, Enthüllungen, Mythen: 25 spektakuläre Geheimdienst-Affären Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Das Recht auf Faulheit
0 ratings0 reviews
Book preview
Das Recht auf Faulheit - Paul Lafargue
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Im Jahre 1849 sagte Herr Thiers als Mitglied der Kommission für den Elementarschulunterricht: Ich will den Einfluß des Klerus zu einem allgemeinen machen, weil ich auf ihn rechne in der Verbreitung jener gesunden Philosophie, die den Menschen lehrt, daß er hier ist, um zu leiden, und nicht jener anderen Philosophie, die im Gegenteil zum Menschen sagt: Genieße!
Herr Thiers formulierte damit die Moral der Bourgeoisie, deren brutaler Egoismus und deren engherzige Denkart sich in ihm verkörperte.
Als das Bürgertum noch gegen den von der Geistlichkeit unterstützten Adel ankämpfte, pflanzte es das Banner der freien Forschung und des Atheismus auf; kaum aber hatte es sein Ziel erreicht, so änderte es Ton und Haltung; und heute sehen wir es bemüht, seine ökonomische und politische Herrschaft auf die Religion zu stützen. Im 15. und 16. Jahrhundert hatte es fröhlich die Überlieferungen des Heidentums aufgegriffen und das Fleisch und dessen Leidenschaften, diesen Greuel
in den Augen der christlichen Moral, verherrlicht; heute dagegen, wo es in Reichtum und Genüssen aller Art fast erstickt, will es von den Lehren seiner Denker, der Rabelais und Diderot, nichts wissen und predigt den Lohnarbeitern Enthaltsamkeit. Die kapitalistische Moral, eine jämmerliche Kopie der christlichen Moral, belegt das Fleisch des Arbeiters mit einem Bannfluch: Ihr Ideal besteht darin, die Bedürfnisse des Produzenten auf das Minimum zu reduzieren, seine Genüsse und seine Leidenschaften zu ersticken und ihn zur Rolle einer Maschine zu verurteilen, aus der nun ohne Rast und ohne Dank Arbeit nach Belieben herausschindet.
Die revolutionären Sozialisten sind somit vor die Aufgabe gestellt, den Kampf, den einst die Philosophen und Satiriker des Bürgertums gekämpft, wieder aufzunehmen: sie haben wider die Moral und die Soziallehren des Kapitalismus Sturm zu laufen und in den Köpfen der zur Aktion berufenen Klasse die Vorurteile auszurotten, welche die herrschende Klasse gesät hat; sie haben allen Moralitätsheuchlern gegenüber zu verkünden, daß die Erde aufhören wird, das Tal der Tränen für die Arbeiter zu sein, daß in der kommunistischen Gesellschaft, die wir errichten werden - wenn es geht, friedlich, wenn nicht, mit Gewalt
-, die menschlichen Leidenschaften freien Spielraum haben werden, da alle von Natur aus gut sind, wir nur ihren falschen und übermäßigen Gebrauch zu vermeiden haben
.[1] Und das wird nur durch das freie Gegenspiel der Leidenschaften und die harmonische Entwicklung des menschlichen Organismus erreicht, denn
, sagt Dr. Beddoe, erst wenn eine Rasse das Maximum ihrer physischen Entwicklung erreicht, erreicht sie auch den höchsten Grad von moralischer Kraft und Energie
. Das war auch die Meinung des großen Naturforschers Charles Darwin.[2]
Die Widerlegung des Rechts auf Arbeit, die ich mit einigen zusätzlichen Anmerkungen neu herausgebe, erschien in der Zeitschrift L'Egalité von 1880.
Gefängnis Sainte-Pélagie, 1883.
Paul Lafargue
I
Ein verderbliches Dogma
Inhaltsverzeichnis
Laßt um faul in allen Sachen,
Nur nicht faul zu Lieb' und Wein,
Nur nicht faul zur Faulheit sein.
Lessing
Eine seltsame Sucht beherrscht die Arbeiterklasse aller Länder, in denen die kapitalistische Zivilisation herrscht. Diese Sucht, die Einzel- und Massenelend zur Folge hat, quält die traurige Menschheit seit zwei Jahrhunderten. Diese Sucht ist die Liebe zur Arbeit, die rasende, bis zur Erschöpfung der Individuen und ihrer Nachkommenschaft gehende Arbeitssucht. Statt gegen diese geistige Verirrung anzukämpfen, haben die Priester, die Ökonomen und die Moralisten die Arbeit heiliggesprochen. Blinde und beschränkte Menschen, haben sie weiser sein wollen als ihr Gott; schwache und unwürdige Geschöpfe, haben sie das, was ihr Gott verflucht hat, wiederum zu Ehren zu bringen gesucht. Ich, der ich weder Christ noch Ökonom, noch Moralist zu sein behaupte, ich appelliere von ihrem Spruch an den ihres Gottes, von den Vorschriften ihrer religiösen, ökonomischen oder freidenkerischen Moral an die schauerlichen Konsequenzen der