Die Reise meines Lebens: Wie Selbstwert, Selbstverantwortung und Veränderungsbereitschaft mein Leben bereichern
By Tobias Koch
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Wie können wir uns bei all den äußeren Einflüssen sicher sein, dass wir den richtigen Weg einschlagen?
Auf meiner bisherigen Lebensreise nahm ich verschiedene Rollen ein: Schüler, Zivildienstleistender, Student, Personalreferent, Weltreisender, Rückkehrer. In all diesen Lebenskapiteln habe ich gelernt wie wichtig es ist bei der Entscheidungsfindung Selbstwert, Selbstverantwortung und Veränderungsbereitschaft einzubringen.
Begleite mich auf diesem Stück meines Lebens und erfahre welche Antworten ich für meinen Reiseführers gefunden habe.
Tobias Koch
Tobias Koch, 1989 in Saarlouis geboren, ist seit 2010 in der Personalbranche tätig. Er sammelte Berufserfahrung und dann führten ihn seine Entscheidungen von einem unbefristeten in ein befristetes Arbeitsverhältnis, im Anschluss in ein unbezahltes Praktikum und dann auf eine Weltreise. Manche Menschen haben diesen Werdegang beschmunzelt und für nicht zielführend befunden. Doch es musste nur für eine Person ein gangbarer Weg sein -für ihn selbst.
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Book preview
Die Reise meines Lebens - Tobias Koch
Für dich
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Die Entwicklung meines Selbstwertes
Erste prägende Stationen
Start ins Berufsleben
Wachstum & das Streben nach mehr
An Grenzen stoßen
Bestimmung finden
Die Gedanken reisen
Selbstwert vertreten
Selbstwert-Herzsprechstunde
Wie Reisen die Selbstverantwortung stärken kann
Auftakt in Neuseeland und Australien
Auf nach Südostasien
Nächste Station: Sri Lanka
Nepal? Warum nicht?!
Der Endspurt: Iran, Kirgistan und Jordanien
Selbstverantwortung-Herzsprechstunde
Veränderungsbereitschaft
Die Rückkehr nach Europa
Der Wandel meines Umfelds & meiner Werte
Stetiges Wachstum durch…
… das Ausschöpfen meiner Möglichkeiten und das Erkennen von Chancen
… die effektive Gestaltung meiner Zeit
… den bewussten Umgang mit Geld
… Disziplin
… die Investition ins Glücklichsein
Veränderungsbereitschaft-Herzsprechstunde
Schlusswort
Literaturverzeichnis
Danksagung
Vorwort
In diesem Buch erzähle ich dir von der Reise meines Lebens. Bisher war es eine Reise mit Höhen und Tiefen, die mich vor allem gelehrt hat, wie wichtig Selbstwert, Selbstverantwortung und Veränderungsbereitschaft für ein erfülltes Leben sind.
Wir alle möchten in unserem Leben in die richtige Richtung steuern, ohne ständig navigieren zu müssen oder den Kurs immer wieder zu ändern. Wir wollen leben. Doch wie soll das ohne einen geregelten Rahmen und das ständige Aufreißen neuer Baustellen vonstattengehen? Wie können wir diesen Rahmen finden, wenn wir uns nicht im Klaren darüber sind, was uns ausmacht und wer wir sein wollen? Um die eigene Lebensreise selbst in positiver Weise zu gestalten, ist es hilfreich, sich ganz bewusst mit den Themen Selbstwert, Selbstverantwortung und Veränderungsbereitschaft auseinanderzusetzen.
Hier möchte ich dir zeigen, was mich die verschiedensten Situationen, seien es berufliche oder private, in Bezug auf diese drei Faktoren gelehrt haben. Ich verrate dir, welche Ereignisse mir dabei geholfen haben, bewusster durch mein Leben zu gehen, erzähle aber auch von solchen, deren Bedeutung ich nicht gleich erkannt habe. Vor allem möchte ich dir vermitteln, dass es im Leben nicht darum geht, die Ellenbogen auszufahren, um zu bekommen, was du willst, denn vertrau mir: Es gibt ganz andere Wege. Du kannst viel vom Leben zurückbekommen, wenn du ein wenig in Vorleistung trittst und in dich selbst investierst. Um es ein wenig vorwegzunehmen: Über den Tellerrand hinauszublicken, ist das Beste, was ich je getan habe.
Ich habe viele Situationen durchlebt, in denen ich mit den Faktoren Selbstwert, Selbstverantwortung und Veränderungsbereitschaft konfrontiert war. Ihre Ausprägung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und zu manchen Zeiten hat ein Aspekt mehr Gewicht als der andere. Das kann ich dir von meinem ganz persönlichen Standpunkt aus und aus meiner Perspektive als jemand, der seit über zehn Jahren im Personalbereich arbeitet, bestätigen. Sich mit individuellen Bedürfnissen auseinanderzusetzen und dabei menschlich agieren zu können, ist etwas, das ich an meinem Berufsfeld liebe. Die Kehrseite der Medaille ist es, beobachten zu müssen, wie wenig Platz Empathie zum Teil im Berufsleben hat.
Meine Weiterentwicklung hat sich jedoch nicht nur im Beruf abgespielt, sondern ebenso auf Reisen. Einige Kapitel sollen dir näherbringen, wie das Reisen mich verändert hat und wie man Begegnungen mit großartigen Menschen fast schon magisch anzieht, wenn man sich seiner selbst bewusst ist.
Sicher wirst du nicht alles in diesem Buch für dich anwenden und in deinen Alltag integrieren können, aber vielleicht kannst du aus meinen Geschichten etwas mitnehmen, das dir in deinem Leben nützlich ist.
Die Entwicklung meines Selbstwertes
Gerne gebe ich einen kurzen Überblick zu dem Wort, das dich in diesem ersten Kapitel immerzu begleiten wird: Selbstwert.
Was bedeutet Selbstwert überhaupt? Wörter, die mit ihm gleichgesetzt werden können, sind Eigenwert, Selbstachtung, Stolz, Selbstvertrauen, etc.¹
Es gibt verschiedene Annahmen, aber keine klare Meinung darüber, wie sich beispielsweise der Selbstwert einer jeden Person berechnet – ist auch ein schwieriges Unterfangen mit den ganzen individuellen Faktoren, die in Betracht gezogen werden müssten.²
Ich stellte mir die Frage, was Selbstwert für mich darstellt. Die Betrachtung meines Selbstwertes ist wie ein Blick in den Spiegel: Ich sehe mein Eigenbild. Ich nehme mich wahr, stelle fest, dass ich eine gesunde Körperspannung besitze oder eher eine lasche Haltung eingenommen habe. Es ist das Bild meines Selbst, das ich nicht leugnen kann.
Im Allgemeinen zeichnet sich der Selbstwert dadurch aus, dass wir eine Einschätzung über uns selbst treffen. Diese Einschätzung kann sowohl positiver als auch negativer Natur sein. Er ist zudem wandelbar und kann sich verändern.³
Es zeichnet sich ab, ob ich glücklich oder bedrückt bin. Ob ich bereit bin, Herausforderungen anzunehmen, oder heute Chancen nicht ergreifen werde. Ob ich heute konsequent die schwierigste Aufgabe des Tages sofort angehen werde oder ob ich sie wieder aufschieben werde. Ob ich mir meiner Makel und Fehlschritte bewusst bin, diese akzeptiere und aus ihnen lernen werde. Ob ich bereit bin, dem Glück die Möglichkeit zu geben, zu mir durchzudringen. All das verrät mir der Blick in den Spiegel.
„Selbstwert [gilt] als wichtige Größe […] für das Verständnis der Persönlichkeit und von sozialen Interaktionen, mit einem großen Einfluss auf […] Emotionen, Motivationen und […] Handeln."⁴
Den Selbstwert kann ich nach außen erkennen. Doch es gibt auch die innere Selbstwert-Ebene. Ich trage meinen Selbstwert unbewusst mit mir herum und er kommt oftmals zum Einsatz, ohne dass ich davon Kenntnis nehme. Welchen Wert lege ich auf mich selbst? Auf welche Art und Weise vertraue ich mir selbst und erzeuge Selbstbewusstsein. Bin ich mir meiner selbst bewusst?
In diesem ersten Kapitel habe ich mir darüber Gedanken gemacht, wo meine Lebensreise so richtig begonnen und wie sie meinen Selbstwert beeinflusst hat.
¹ „Selbstwert", bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache,
² Vgl. Poetreck-Rose, F. (2016): Selbstzuwendung, Selbstakzeptanz, Selbstvertrauen. Psychotherapeutische Interventionen zum Aufbau von selbstwertgefühl, S. 16.
³ Vgl. Frey, D. (2016) Psychologie der Werte: Von Achtsamkeit bis Zivilcourage – Basiswissen aus Psychologie und Philosophie, S. 17.
⁴ Poetreck-Rose (2016): Selbstzuwendung, Selbstakzeptanz, Selbstvertrauen. Psychotherapeutische Interventionen zum Aufbau von Selbstwertgefühl, S. 16.
Erste prägende Stationen
Ich möchte in meiner Schulzeit beginnen. Zugegeben war ich nicht der Musterschüler, der einfach mal eine Klasse überspringt oder bei dessen Namen man an die Vergabe eines Stipendiums denkt. Es gab von der achten bis zur zehnten Klasse Wichtigeres als sich mit dem Schulstoff zu beschäftigen. Da war einiges dabei wie einfache Flausen im Kopf bis hin zur ersten ernsthaften Beziehung – Wichtigeres als Schule eben.
Auf der Fachoberschule, die ich danach besuchte, wurde es auch nicht wirklich besser. Ich wählte die Fachrichtung Wirtschaftsinformatik – rückblickend eine weise Entscheidung, denn ich lernte, dass ich nichts mit Informatik zu tun haben wollte. Somit war es kein Fehler, sondern eine Erfahrung, aus der ich lernte, dass ich mich mit diesem Fachbereich nicht identifizieren konnte. Auch diesen Abschluss absolvierte ich eher durchschnittlich.
Auf die Praktikumserfahrung während meines ersten Jahres auf der Fachoberschule hätte ich rückblickend gerne verzichtet. Ich war richtig aufmüpfig zu dieser Zeit, wusste nicht, was ich wollte und war zwischenzeitlich unausstehlich. Dieser Zustand in Kombination mit der fehlenden Unterstützung in meinem Pflichtpraktikum in der IT-Abteilung einer Bank war eine Mischung, die nicht funktionierte.
Auch in der zwölften Klasse verspürte ich gefühlt alles außer Motivation, meinen Abschluss zu schaffen. Alles trieb so vor sich hin und ich dachte, dass sich schon etwas ergeben würde. Ich war in dieser Phase meines Lebens mehr damit beschäftigt, Coolness aufzubauen und so mein Selbstbewusstsein zu steigern.
Ich denke, dass gerade in der Pubertät das Empfinden von Selbstwert sehr stark schwankt. An einem Tag fühlt man sich wie der König der Welt, am anderen möchte man gefühlt niemanden sehen und hören. Der Hormonhaushalt schwappte bei mir unaufhörlich über und auch dies machte mir meines Erachtens die Orientierung so schwer.
Nach meiner Schulzeit stand das an, was in meinem Jahrgang noch gang und gäbe war, nämlich die Wahl zwischen Wehr- oder Zivildienst.
Bei der Musterung in einer saarländischen Kaserne betrat ich den Wartesaal und blickte in ebenso unmotivierte Gesichter wie das meine. Als ich in die Runde fragte: „Na, wer von euch wird auch Zivildienst absolvieren?", gingen alle Hände hoch und wir alle konnten uns ein Schmunzeln nicht verkneifen. Im Anschluss wurde ich in einem nahegelegenen Krankenhaus für die Dauer von neun Monaten des Zivildienstes angestellt.
Mit diesen neun Monaten brach eine neue Zeitrechnung an, da ich mich zum ersten Mal Aufgaben stellen musste, die mich wirklich erfüllten. Diese Zeit hat mir auf menschlicher Ebene so viel Positives beigebracht. Ich denke sehr dankbar an diese Erfahrungen zurück, an Kathrin, Josef und das gesamte Team der dort ansässigen Physiotherapie-Abteilung, das seinen Beruf wirklich bis ins kleinste Detail liebt und dessen Mitarbeitende jeden Tag ihrer Lebensaufgabe nachkommen: Menschen zu helfen, die es tatsächlich brauchen.
Ich erinnere mich besonders an eine Patientin, Frau Schönborn, die mir bewies, dass es die kleinen Dinge sind, wie jemandem Aufmerksamkeit zu schenken, die einen ganz besonderen Rahmen definieren können.
Im Rahmen meines Zivildienstes war ich in der sogenannten Bäderabteilung für das Einlassen von therapeutischen Bädern sowie die Fangoanwendungen zuständig. Fango ist Schlamm, der sehr viele Mineralien enthält, da er von Vulkanen stammt. Meine Aufgabe war es, den Schlamm auf ein großes Blech zu gießen und ihn dann im Ofen aushärten zu lassen. Im Anschluss legt sich die Person auf die warme erhärtete Masse und entspannt eingemummelt in einem Bettlaken für zwanzig Minuten.
Ich führte immer kurz nach Beginn der Behandlung einen Kontrollgang durch und versicherte mich, dass alles in Ordnung war. Der Name von Frau Schönborn stand an diesem Tag als letzter und einziger Name zur Fangoanwendung auf dem vollgeschriebenen Terminkalender. Also ein entspannter Ausklang, dachte ich.
Ich wickelte Frau Schönborn ein und verließ die Kabine. Als ich kurze Zeit später meinen Kontrollgang durchführte, vernahm ich weinende Geräusche. Ich öffnete den Vorhang und schaute Frau Schönborn an. „Ist bei Ihnen alles in Ordnung?", fragte ich.
„Ja, mir fehlt nichts. Es ist nur …, ach, ich weiß gar nicht, warum ich jetzt so sentimental bin. Und dann auch noch vor Ihnen. Es beschäftigt mich zu sehr und ich weiß nicht, wie ich das bewerkstelligen soll."
„Würde es Ihnen helfen, wenn Sie mir erzählen, worum es geht?" Tränen liefen ihre Wangen herunter und ich merkte, wie aufgewühlt sie innerlich war.
„Sie haben doch sicher Besseres zu tun, als einer Frau zuzuhören, die Probleme hat …?"
In dem Moment hatte ich bereits einen Stuhl herbeigezogen, hatte mich neben die Liege gesetzt und ließ Frau Schönborn durch Augenkontakt wissen, dass ich bereit war, ihr zuzuhören. Dann sprudelte sie wie ein Wasserfall.
„Es geht um meinen Sohn, meinen einzigen Sohn. Wissen Sie, er hat bereits eine