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Herzblut: Keine Krise ist größer als Deine Chance
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Ebook141 pages1 hour

Herzblut: Keine Krise ist größer als Deine Chance

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About this ebook

David Zimmer ist einer der erfolgreichsten Gründer in Deutschland. Mit seinem Unternehmen inexio verlegt er Glasfaserkabel und bringt vor allem Kommunen in den ländlichen Regionen ins schnelle Internet. Damit macht er Deutschland zukunftsfähig.

Jetzt hat er sein Unternehmen für knapp über eine Milliarde Euro verkauft. Er hat sein Startup damit zu einem „Unicorn“ gemacht. So nennt man junge Unternehmen, die einen Milliardenwert erreichen. Für seine unternehmerische Leistung wurde er „Entrepreneur des Jahres“.

In diesem Buch reflektiert David Zimmer den Weg zu seinem Erfolg. Das war kein Weg ohne Krisen: erst kein Schulabschluss, dann eine Pleite und schließlich die Krebserkrankung. David Zimmer aber ist in jeder Krise gewachsen. In diesem Buch nimmt er seine Leser mit auf eine Reise durch sein turbulentes Gründer- und Unternehmerleben und teilt seine Erfahrungen zu den wichtigsten Themen von Gründern und Unternehmern: die Verhandlung mit Banken, das Wachstum des Unternehmens, der Aufbau eines Teams, erfolgreiches Leadership und immer wieder der nach vorn gerichtete und erfolgreiche Umgang mit Herausforderungen und Krisen.

Für David Zimmer ist unternehmerischer Erfolg kein Zufall. Sondern das Ergebnis einer klaren Strategie. Seine Erfolgsstrategie schildert er in dieser bewegenden Autobiografie.
LanguageDeutsch
PublisherXinXii
Release dateSep 30, 2020
ISBN9783000742811
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    Herzblut - David Zimmer

    Prolog

    Liebe Leserin, lieber Leser, gerade sitze ich beim ersten Kaffee. Es ist Freitag, der 13. März 2020. Noch früh am Morgen. Ich mag diese Zeit. Zum Nachdenken. Um klare Gedanken zu fassen. Meine Ziele und Pläne zu justieren. Um mit Vorsprung in den Tag zu starten. Doch heute ist etwas anders als sonst. Auf meinem Tablet lese ich die Schlagzeilen der gesamten Woche. Die Corona-Krise bahnt sich an.

    Am Montag sind die Kurse an den Börsen gefallen. Der DAX steht so tief wie seit jenem 11. September 2001 nicht mehr. An der Wall-Street wurde sogar der Handel ausgesetzt. Am Dienstag wird Italien zur Sperrzone erklärt. Und Deutschland sagt die ersten Großveranstaltungen ab. Am Mittwoch beginnen die Unternehmen auszurechnen, was Corona kosten könnte. Es kommen Milliardensummen zusammen. Und für Hunderttausende Arbeitnehmer rückt Kurzarbeit mit all ihren finanziellen Einschränkungen erschreckend in greifbare Nähe.

    Am Donnerstag scheint es in den Medien nur noch ein einziges Thema zu geben: das Virus. Die Zahl der Infizierten in Deutschland steigt stark an. Die der Toten deutlich langsamer. Zum Glück. In anderen Ländern Europas sieht es schlimmer aus. Die EZB spricht von einem „Wirtschaftsschock". Die Kurse an den Börsen fallen weiter. Die Schulen sollen geschlossen werden. Die USA machen das gesamte Land dicht. Einreisestopp.

    Und heute – am Freitag – verspricht der Bund Milliardenhilfen für die Wirtschaft. Eine Finanz-Bazooka nennt Finanzminister Olaf Scholz das. Mit der größten aller Finanzwaffen möchte der Staat offenbar Vertrauen schaffen. Für mich hört sich das alles eher hilflos an.

    Es ist zweifellos Krise in unserem Land, in Europa und in der Welt. Und für viele Gründer und Unternehmer, die frohen Mutes in ihren Zukunftsprojekten stecken. Und für viele Familien, die plötzlich rechnen müssen, weil 60 Prozent des Gehaltes aus einer Kurzarbeit eben nicht die nötigen 100 Prozent notwendiger Finanzmittel sind, die oft auch schon vor dem Letzten eines Monats erschöpft sind.

    Eine Krise kommt immer unangemeldet. Plötzlich. Von der einen Sekunde auf die andere scheint die Perspektive für all unsere großen Pläne, ja scheint die Welt um uns herum völlig anders auszusehen. Und dann? Wie gehen wir mit einer solchen Krise um?

    Diese Frage scheint mir just an diesem Morgen aktueller denn je. Ich schaue aus dem Fenster: Was bedeutet das für mich? Für meine Familie und meine Freunde? Für mein Unternehmen? Wir werden auch Konsequenzen ziehen müssen. Um die Gesundheit zu sichern. Und die Zukunft des Unternehmens.

    Es ist still um mich herum. Und ich fühle mich stark genug, mit meiner Familie, meinen Freunden und meinem Team diese Krise zu meistern. Denn: Mit Krisen habe ich Erfahrung.

    Mit finanziellen Krisen und horrenden Schulden, die damit einhergehen. Mit gesundheitlichen Krisen. Und mit Nachrichten eines Arztes, die in ihrer Konsequenz den Tod bedeuten können. Mit Krisen also, die einen bis zu den letzten Kräften fordern. Und die man überstehen kann.

    Ich habe trotz aller persönlichen Krisen meine Ziele erreicht. Im vergangenen Jahr habe ich mein Unternehmen inexio für rund eine Milliarde Euro verkauft. Knapp zehn Jahre nach der Gründung. Wenn ein Startup einen solchen Milliardenwert hat, dann heißt das „Unicorn". Und von diesen Einhörnern gibt es in der deutschen Wirtschaft nicht viele.

    Das habe ich nicht allein geschafft, sondern mit vielen Freunden, Wegbegleitern, Unterstützern und Kunden. Bei meiner ersten Unternehmensgründung war ich siebzehn. Und damals ließ die erste Unternehmenskrise nicht lange auf sich warten. Mit Zwanzig war ich zum ersten Mal pleite.

    Diese Gedanken ziehen an mir vorüber. Die gesamten 30 Jahre meines Unternehmerlebens – von meinem ersten Gewerbeschein, den ich als Schüler beantragt hatte, bis heute. Wie habe ich all diese Krisen bewältigt, die mich immer wieder auch bis zum Äußersten gefordert haben? Wie haben diese Krisen mich geprägt? Wäre ich auch ohne all die Krisen so erfolgreich?

    Draußen scheint die Sonne. Es wird langsam Frühling. Noch ist der Morgen still und ich drücke auf meinem Smartphone den PlayButton des Podcasts. Es läuft Steingarts Morning Briefing. Was der Journalist wohl zu sagen hat zu Corona und der sich anbahnenden Krise? Ich höre Gabor Steingart mit seiner Singsang-Stimme. Und er zitiert, unterbrochen von aktuellen Meldungen, den großen Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt aus dessen Erzählung „Der Tunnel":

    „Mein Herr, ich habe Ihnen wenig zu sagen. Wie wir in diesen Tunnel geraten sind, weiß ich nicht, ich habe dafür keine Erklärung. Doch bitte ich Sie zu bedenken: Wir bewegen uns auf Schienen, der Tunnel muss also irgendwo hinführen. Nichts beweist, daß am Tunnel etwas nicht in Ordnung ist, außer natürlich, dass er nicht aufhört." […]

    Ob er die Notbremse ziehen solle, fragte der junge Mann und wollte nach dem Haken der Bremse über seinem Kopf greifen, torkelte jedoch im selben Augenblick nach vorne, wo er an die Wand prallte. Ein Kinderwagen rollte auf ihn zu und Koffer rutschten heran; seltsam schwankend kam auch der Zugführer mit vorgestreckten Händen durch den Packraum. „Wir fahren abwärts", sagte der Zugführer. […]

    „Sie wird immer weiterrasen, antwortete der Vierundzwanzigjährige und wies auf den Geschwindigkeitsmesser. „Hundertfünfzig. Ist die Maschine je Hundertfünfzig gefahren? „Mein Gott, sagte der Zugführer, „so schnell ist sie nie gefahren, höchstens Hundertfünf. „Eben, sagte der junge Mann. „Ihre Schnelligkeit nimmt zu. Jetzt zeigt der Messer Hundertachtundfünfzig. Wir fallen. […]

    „Was sollen wir tun?, schrie der Zugführer durch das Tosen der ihnen entgegenschnellenden Tunnelwände hindurch dem Vierundzwanzigjährigen ins Ohr. Der ruhte mit seinem fetten Leib, der jetzt nutzlos war und nicht mehr schützte, unbeweglich auf der ihn vom Abgrund trennenden Scheibe des Führerstandes. „Was sollen wir nun tun? „Nichts, antwortete der andere unbarmherzig, ohne sein Gesicht vom tödlichen Schauspiel abzuwenden, doch nicht ohne eine gespensterhafte Heiterkeit. „Nichts. Gott ließ uns fallen, und so stürzen wir denn auf ihn zu.

    So also soll die Krise sein? Ein Tunnel, der uns unfähig macht zu handeln? Ein donnernder Zug, der unweigerlich auf die Katastrophe zurast? Der uns keine Möglichkeit gibt, souverän zu sein?

    Ich schätze den intellektuellen Kraftprotz Dürrenmatt nicht so ein, dass er für diese düstere These volle Zustimmung erwartet. Eher knallharten Widerspruch. Den kann er haben! Und zwar von mir!

    Ich bin überzeugt, verehrter Dürrenmatt: Keine Krise ist größer als die Chance, die in ihr steckt! Und ich habe in meinem Leben so einige Erfahrungen gemacht, mit denen ich das beweisen kann. Wenn ich meine Geschichte als Gründer und Entrepreneur in diesem Buch zum ersten Mal erzähle, hoffe ich, dass sie anderen Mut macht, in einer Krise die Chance nicht nur zu erkennen, sondern sie auch zu nutzen.

    Ich beschließe in diesem Moment, die immer neuen Meldungen und all die Corona-Schlagzeilen zunächst einmal auszublenden und dieses Buch zu schreiben. Denn: Am Ende eines Tunnels ist immer Licht! Und auf der Fahrt dahin kannst du das Steuer auch in der Hand halten.

    Ich bin überzeugt: Keine Krise ist größer als Deine Chance! Kommst Du mit auf eine Reise durch mein Leben als Gründer und Entrepreneur?

    Herzlich

    Dein David Zimmer

    PS: Ich habe dieses Buch so gestaltet, dass wir nicht nur gemeinsam durch mein Leben schreiten und meine Erfahrungen miteinander teilen. Wir arbeiten auch miteinander. Es wird in dem Buch immer wieder Raum geben, um über Dich selbst nachzudenken. Es gibt freie Seiten für Deine Gedanken. Ich bin meinen Weg gegangen und habe daraus meine Überzeugungen und meine Lebensregeln gewonnen. Die teile ich in diesem Buch mit Dir. Dein Weg wird ein anderer sein als meiner. Du wirst Dich an manchen Kreuzungen bewusst anders entscheiden. Das ist gut und richtig so. Für solche Entscheidungen braucht es Bewusstsein, Klarheit und Mut. Wenn dieses Buch Dir helfen kann, Deine Entscheidungen stark und souverän zu treffen, dann freue ich mich sehr.

    Für mich sind gute Bücher immer auch Arbeitsbücher, in denen ich Anmerkungen aufschreibe und mir Notizen mache. Daher sind diese Seiten für Dich. Seit der Schule schreibe ich alles auf kariertes Papier. Es schafft Struktur und Ordnung. Hier ist also Raum für Deine Gedanken, Deine Ideen und Deine Pläne.

    ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

    „Jede Krise ist ein Geschenk des Schicksals

    an den schaffenden Menschen."

    Stefan Zweig, Schriftsteller

    (1881 – 1942)

    ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

    1 Erkenne Dich selbst!

    Wie mich ein Schuljahr in den USA stark gemacht hat, meinen eigenen Weg zu gehen

    Das kennt man doch, dass Kinder sich bisweilen für ihre Eltern so richtig schämen. Meine Eltern waren Atomkraftgegner. Mit dem runden Aufkleber auf dem Auto: „Atomkraft? – Nein danke". Und ständig waren sie auf Demonstrationen. In meiner Heimat, dem Saarland, stand das Feindbild der Atomkraftgegner in direkter Nachbarschaft. Im französischen Cattenom, gleich hinter der Grenze, bauten die Franzosen Ende der 70er Jahre ein Atomkraftwerk. Für meine Eltern war das eine Krise, gegen die sie sich mit großer Kraft und Energie zur Wehr setzten.

    Für mich hingegen war es hoch spannend. Was hier Neues entsteht, die Technologie, ihre Möglichkeiten – das war für mich mehr faszinierend als erschreckend. Damals war ich vielleicht zehn Jahre alt. Da war das mehr ein unbewusstes Gefühl und ich hätte es nicht so formulieren können. Heute aber weiß ich: Nichts reizt mich mehr als das Neue. Wenn etwas entsteht, das es vorher noch nicht gab. Wenn Macher an ihre Idee glauben – in der Wirtschaft und in der Politik, überall dort,

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