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Renegade Lost (Renegade Star, Band 4)
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Renegade Lost (Renegade Star, Band 4)
eBook252 Seiten3 Stunden

Renegade Lost (Renegade Star, Band 4)

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Über dieses E-Book

Ein verschollenes Raumschiff. Eine unbekannter Planet.Die Renegade Star ist gestrandet. Von der Titan getrennt, die Triebwerke beschädigt, sitzen Jace, Abigail und ein Teil der Crew in den Tiefen des Weltraums fest. Dann empfangen sie eine Nachricht von einem nahegelegenen Eisplaneten, die sie warnt, sich zu nähern ... und die besagt, dass der Planet Eigentum der Erde sei! Die Erde ... die verschollene Wiege der Menschheit. Jace hat keine andere Wahl, als dem nachzugehen. Angesichts eines nicht enden wollenden Schneesturms, blutrünstiger Tiere, feindlich gesinnter Pflanzen und keinerlei Anzeichen menschlichen Lebens dürfte diese Mission alles andere als ein Spaziergang werden. Nur gut, dass echte Renegades im Landeanflug sind!Wenn Sie ein Fan von Firefly, Battlestar Galactica oder Leviathan Wakes sind, werden Sie diesen epischen Space-Opera-Thriller lieben.-
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum20. Jan. 2023
ISBN9788728040041
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    Buchvorschau

    Renegade Lost (Renegade Star, Band 4) - J.N. Chaney

    J.N. Chaney

    Renegade Lost - Renegade Star, Band 4

    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Ralph Tegtmeier

    Saga

    Renegade Lost - Renegade Star, Band 4

    Übersezt von Ralph Tegtmeier

    Titel der Originalausgabe: Renegade Lost

    Originalsprache: Englisch

    Copyright © 2018, 2022 J.N. Chaney und SAGA Egmont

    Alle Rechte vorbehalten

    ISBN: 9788728040041

    1. E-Book-Ausgabe

    Format: EPUB 3.0

    Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

    www.sagaegmont.com

    Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.

    Für meinen Vater,

    der mich lehrte, wie man arbeitet.

    Kapitel 1

    „Eintritt in die Atmosphäre, meldete Sigmond. „Stellen Sie sich auf leichte Turbulenzen ein.

    Ich saß im Cockpit und beobachtete, wie die Renegade Star in die obere Stratosphäre eines unbekannten Planeten mitten im Nirgendwo eintrat. Wären die Umstände andere gewesen, hätte ich diesen Planeten vielleicht ganz seitlich liegenlassen. Er war mit Schnee und Eis bedeckt und schien auf seiner Oberfläche nichts von wirklichem Wert zu bieten.

    Doch ich hatte gerade einen Funkspruch erhalten, in dem ich gewarnt wurde, mich fernzuhalten, denn diese Welt gehörte zur Erde, der verlorenen Heimatwelt der Menschheit, einem Ort, den ich einst für eine reine Gute-Nacht-Geschichte für Kinder gehalten hatte. Das war, bevor ich Abigail, Lex, Freddie und Athena kennenlernte … bevor ich einen manövrierbaren Mond entdeckte, der auch als Superwaffe eingesetzt werden konnte. Ich hatte in den letzten Tagen noch weitere Beweise für die Existenz der Erde gesehen, genug, um die Geschichtsbücher komplett umzuschreiben. Nicht, dass ich diesen Job jemals hätte haben wollen. Ich war weder ein Gelehrter noch ein Historiker. Ich hatte wenig Interesse daran, den Zustand der Galaxis zu verändern oder das, was irgendjemand glaubte. Ich war nur ein Renegade, der versuchte, zu überleben und seine Mannschaft am Leben zu erhalten.

    Als mein Schiff seinen Sinkflug fortsetzte, hörte ich, wie die Luke zum Cockpit hinter mir aufglitt. Abigail kam hereingestürmt. „Warum landen wir auf dem Planeten?", fragte sie.

    Sie musste die Atmosphäre durch das Fenster gesehen und sich Sorgen gemacht haben. Ich konnte ihr die Verwirrung nicht verübeln. Ich hatte mich erst in letzter Minute entschlossen, der Meldung nachzugehen, ohne mir die Mühe zu machen, sie darüber zu informieren. „Setzen Sie sich, sagte ich mit einer Handgeste. „Wir haben da ein Problem.

    Sie nahm Platz, ohne sich auf einen Streit einzulassen, und begutachtete das Holobild auf dem Armaturenbrett, das den Grundriss des gesamten Kontinents zeigte.

    „Hören Sie sich das an, sagte ich und tippte auf die Konsole. Ich ließ die Übertragung abspielen und lehnte mich in meinem Sitz zurück. Die Stimme der geheimnisvollen Frau erfüllte das Cockpit. „Achtung, diese Welt ist Eigentum der Erde. Alle Vergänglichen-Schiffe sollten den Orbit meiden oder den vollen Einsatz des Verteidigungsnetzes riskieren, gemäß dem etablierten Kolonisationsabkommen.

    Abigails Augen weiteten sich, als sie sich zu mir umdrehte. „Ist das echt?", fragte sie.

    „Sieht so aus, sagte ich und unterbrach die Übertragung. „Das werden wir bald herausfinden.

    „Oder auch nicht, konterte sie. „Diese Frau ist wahrscheinlich schon längst tot, meinen Sie nicht? Vielleicht gehen wir völlig umsonst da runter.

    „Sie wollen, dass ich das Schiff wende?", fragte ich, aber ich kannte ihre Antwort bereits.

    Sie schwieg einen Moment und schüttelte schließlich den Kopf. „Nein. Lassen Sie uns nachsehen, was das ist."

    Ich nickte zufrieden. Abby war nicht dumm. Alles, was mit der Erde zu tun hatte, war es wert, erforscht zu werden, egal wie aussichtslos es erscheinen mochte. Das war uns beiden klar. Wenn die Titan nicht mehr zu uns zurückkehren sollte, was durchaus möglich war, mussten wir unseren eigenen Weg hier raus finden. Vielleicht gab es auf diesem Planeten Antworten darauf. Vielleicht könnten wir dort einige Teile finden, um unseren Antrieb zu reparieren. So oder so, im Weltraum rumzueiern und einfach nur auf Rettung zu warten, war keine Option. Nicht für uns. Wir waren keine Leute, die einfach nur abwarteten.

    Der Schneesturm nahm zu, als wir die Wolken durchbrachen und uns der Oberfläche näherten. An meinen Sichtluken bildete sich so schnell Reif, dass ich schon dachte, wir würden davon eingehüllt werden, noch bevor wir den Boden berührten.

    Als wir schließlich landeten, hatte der Wind erheblich zugenommen, und ich erkannte, dass wir das erst aussitzen mussten, bevor wir mit unseren Nachforschungen beginnen konnten.

    Ich stieß einen schweren Seufzer aus. „Schätze, jetzt warten wir erstmal ab, murmelte ich, während ich mit dem Daumen gegen meinen Foxy-Stardust-Wackelkopf stieß und ihm bei der Bewegung zusah. „Am besten, wir ruhen uns jetzt erst einmal aus. Die Götter wissen, dass ich das gebrauchen kann.

    * * *

    Der Duft aus der Kaffeemaschine erfüllte den Aufenthaltsraum mit einem reichen Aroma, das mich zum Lächeln brachte.

    Ich goss eine Tasse ein und schnupperte an dem köstlichen Dampf. Wenn er nur auch so gut schmecken würde, wie er roch, aber diese Maschine stammte von einem Unionsschiff. Ich hatte das verdammte Ding schon seit Tagen austauschen wollen, aber zwischen all den Gefechten und der Flucht hatte sich noch keine gute Gelegenheit dazu ergeben.

    Außerdem hatte die Titan seine eigenen Essensautomaten, und die Cafeteria schien einen guten künstlichen Kaffee zu produzieren. Ich hatte mich daran gewöhnt und schob es vor mir her, meine eigene Maschine zu ersetzen. Ich hätte mich für meine eigene Faulheit ohrfeigen können.

    Alles zu seiner Zeit, dachte ich und starrte auf das wirbelnde Getränk in meiner Hand. Zuerst gehen wir mal dieser Übertragung nach, dann finden wir einen Weg aus dem System und besorgen uns eine neue Kaffeemaschine.

    „Jace, was machen Sie da?", fragte Abigail, die mich offenbar beobachtete, wie ich dort herumstand.

    Ich erwiderte spöttisch: „Kaffee kochen. Wonach sieht es denn aus?"

    „Es sieht danach aus, als ob Sie Zeit verschwenden würden", meinte sie.

    „Nur ein Tor glaubt, dass Koffein eine Verschwendung ist", entgegnete ich und kehrte ihr den Rücken zu.

    In diesem Moment kam Freddie aus Richtung des Maschinenraums in die Lounge. „Macht da gerade jemand Kaffee?", fragte er.

    „Nehmen Sie sich eine Tasse, antwortete ich und trat von der Maschine zurück. „Ich habe meine schon.

    Seine Augen leuchteten auf. „Von mir aus gern!"

    Dressler war direkt hinter ihm. Ich beobachtete sie, während sie mir schweigend folgte und nichts sagte. Sie war technisch gesehen immer noch meine Gefangene … oder war sie eine Geisel? Oder ein Gast? Ich konnte mir die Terminologie nicht merken.

    Wie auch immer, jetzt war sie jedenfalls hier, und ich würde mir bald überlegen müssen, was ich mit ihr machen wollte. „Doc", sagte ich und nickte ihr zu.

    „Renegade, erwiderte sie, weniger feindselig als ich erwartet hatte. „Können Sie mir erklären, warum außerhalb des Schiffs ein Schneesturm zu sehen ist und nicht der dunkle Weltraum?

    „Ach so, das, sagte ich und nahm einen Schluck Kaffee. Er schmeckte schrecklich, aber ich tat so, als würde ich es nicht bemerken. „Wir haben einen Funkspruch erhalten und beschlossen, dem nachzugehen.

    „Was ist mit Ihren Freunden? Sollten wir nicht auf sie warten, bis sie kommen und uns aufspüren?", fragte Dressler.

    „Sie wollen, dass ich da draußen rumsitze und Däumchen drehe?, fragte ich. „Gehen Sie so normalerweise mit Ihren Problemen um?

    Sie blickte mich wütend an. „Ich habe nicht gesagt, dass Sie nichts tun sollen, aber einfach mal schnell auf einem Planeten niederzugehen, ohne einen Aktionsplan zu verfolgen, scheint mir nicht gerade die optimale Nutzung unserer verfügbaren Zeit zu sein. Wir sollten uns besser darauf konzentrieren, den Schlupfantrieb zu reparieren."

    „Und genau das ist es auch, was ich von Ihnen möchte, versetzte ich. „Na ja, von Ihnen und von Fred. Irgendjemand muss die Arbeit ja beaufsichtigen.

    „Haben Sie etwa Angst, dass ich versuchen könnte, das Schiff zu sabotieren?, fragte sie und verschränkte dabei die Arme. „Oder vielleicht einen Notruf an die Union abzuschicken? Ist es das?

    Ich hielt inne. „Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber jetzt, wo Sie das sagen, mache ich mir darüber tatsächlich schon Gedanken."

    „Das wird sie nicht tun", warf Freddie ein.

    „Woher wollen Sie das wissen?", fragte ich.

    Freddie zögerte mit der Antwort und sah die Doktorin hilfesuchend an.

    „Ich würde das deshalb nicht tun, weil es uns alle in Gefahr bringen würde", antwortete Dressler.

    „Da haben Sie recht", meinte Abigail.

    Freddie nickte. „Ganz genau. Wenn sie die Union kontaktieren würde, würden die das Feuer auf dieses Schiff eröffnen, selbst wenn sie an Bord ist."

    „Im Gegensatz zu Ihnen, Käpt’n Hughes, lege ich nämlich Wert auf mein Leben, ergänzte Dressler. Sie machte kehrt und ging auf den Maschinenraum zu. Als sie an der Luke ankam, warf sie einen Blick über die Schulter zurück. „Kommen Sie mit, Mr. Tabernacle?

    Freddie wurde hellhörig, als sein Nachname erklang. „Ach ja, richtig", sagte er und folgte ihr.

    Ich sah ihnen zu, wie sie zusammen weggingen, und blieb stumm, bis sie außer Hörweite waren. „Was meinen Sie?", fragte ich und wandte mich an Abigail.

    „Wozu?"

    „Die Doktorin, sagte ich. „Meinen Sie, wir sollten ihr vertrauen?

    „Wir sollten niemandem vertrauen, aber ich glaube nicht, dass sie ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen wird. Sie ist schließlich weder Soldatin noch Spionin."

    Ich nickte. „Siggy, überwach die Reparaturen weiter und sag mir Bescheid, wenn der Antrieb wieder funktioniert."

    „Jawohl, Sir", sagte Sigmond in meinem Ohrhörer.

    „Sobald der Sturm nachlässt, machen wir uns auf den Weg nach draußen", sagte ich, sah Abigail an und nahm einen weiteren Schluck von meinem Kaffee. Diesmal zuckte ich ob des bitteren Geschmacks erkennbar zusammen.

    Abby nahm mir die Tasse aus der Hand und trank selbst einen Schluck davon. „Ich werde bereit sein."

    Kapitel 2

    Der Sturm hörte nicht wirklich auf. Er schwächte sich lediglich zu einem stetigen Wehen ab. Schnee fiel und würde laut Sigmonds Scans auch in den nächsten Tagen noch fallen. Das war das Beste, was ich mir erhoffen konnte, denn es bedeutete immerhin, dass wir endlich das Schiff verlassen und nach der Quelle der Funkübertragung suchen konnten.

    Ich saß in meiner Kabine und zog die dickste Jacke an, die ich hatte, dazu ein paar gefütterte Leggings und eine Schneemütze. Diese Kleidung war eigens für kalte Witterung angefertigt worden, mit einer eingebauten Heizung, die sich regelmäßig an meine Körpertemperatur anpasste. Nützlich, wenn man seine Zeit damit verbrachte, von einem Planeten zum anderen zu rasen. Man wusste nie, welchen Gefahren man dabei begegnen würde. Besser, man war übermäßig vorbereitet als überhaupt nicht.

    Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke zu, als ich aus meinem Zimmer trat. „Sind Sie fertig?", fragte Abigail, ihre Stimme kam vom anderen Ende des Aufenthaltsraums.

    Ich blickte von meiner Brust auf und sah sie dort stehen. Sie trug das Outfit, das ich ihr gegeben hatte – ein enganliegendes Material, das vom Hals bis zu den Zehen reichte. Es war dünner als meins, was mich innehalten ließ.

    Sie musste es bemerkt haben, denn sie verdrehte sofort die Augen. „Ich kann nicht glauben, dass das alles ist, was Sie zur Verfügung haben", bemerkte sie schließlich und kam auf mich zu.

    „Es passt sich Ihrem Körperbau an", erklärte ich, und das entsprach auch der Wahrheit. Das Outfit war anpassungsfähig und konnte von fast jedem getragen werden, ob Mann oder Frau. Es schmiegt sich eng an, um die innere Körperwärme besser zu regulieren, was bei schlechter Witterung ja auch erforderlich war.

    „Na klar doch, meinte sie und blickte aus der Sichtluke des Schiffs. Draußen fiel sanft der Schnee. „Bereit für den Ausstieg?

    „Bereit, wenn Sie es sind", erwiderte ich.

    Sie tippte an die Pistole auf ihrem Oberschenkel. „Mal sehen, was es da draußen gibt."

    Wir gingen zum Frachtraum, öffneten die Hebebühnenluke und ließen einen kalten Windhauch herein. Schnee rieselte auf das Metallgitter der Luke und schmolz auf der Stelle. „Ich hasse diese Kälte", murmelte ich, öffnete einen der Schränke und holte ein Gewehr hervor.

    „Sie scheinen wirklich eher der Strandmensch zu sein", meinte Abigail.

    „Sind Sie jemals jemandem begegnet, der das nicht ist?, konterte ich. „Ein Drink und ein warmer Strand sind mir allemal lieber als ein Schneesturm und Kälte.

    Wir traten durch die Ausstiegsluke auf das weiße Feld hinaus, wobei jeder unserer Schritte ein großes Loch im Schnee hinterließ. Ich fragte mich, wie lange es dauern würde, bis der Sturm diese Abdrücke wieder abdeckte. Wahrscheinlich nicht allzu lange, bei dieser Geschwindigkeit, in der der Schnee gerade herunterkam.

    Ich tippte mir ans Ohr und aktivierte das Funkgerät. „Siggy, wo sind Dressler und Freddie?"

    „Im Maschinenraum, Sir", antwortete die KI.

    „Öffne eine Leitung, befahl ich und wartete auf das Klicken. Kurz darauf fuhr ich fort: „Fred, hier ist Hughes.

    „Ja, Sir! Ich höre Sie, laut und deutlich", antwortete Freddie.

    „Wir machen uns auf den Weg und ich werde Befehl geben, das Schiff abzuriegeln. Niemand darf das Schiff ohne meine Erlaubnis betreten oder verlassen. Haben Sie das verstanden? Halten Sie Ihren Arsch dort fest, bis wir wieder zurück sind."

    „Ja, verstanden", bestätigte er.

    „Und passen Sie auf Dressler auf. Lassen Sie sie nicht allein."

    „Ich werde die ganze Zeit bei ihr bleiben", antwortete er.

    „Sie werden was?, fragte Dressler mit einem leichten Echo in der Stimme. „Sprechen Sie gerade mit Ihrem Käpt’n? Sagen Sie ihm, dass ich soeben tue, was er verlangt hat, und dass er aufhören soll, mich zu behandeln wie …

    Ich unterbrach die Verbindung. „Siggy, leite die Abriegelung ein, meine Autorisierung."

    „Initialisierung", meldete Sigmond. „Die Renegade Star ist sicher. Ich sende den Ursprungspunkt der Funkübertragung an Ihr Notepad. Viel Glück und versuchen Sie, nicht zu sterben, Sir."

    „Danke, Siggy, sagte ich und tat einen Schritt nach vorn in den Schnee. „Und tu du das auch.

    * * *

    Der Schnee war harsch und dick und verlangsamte unser Vorankommen stärker, als ich erwartet hatte. Selbst mit den Heizkissen unter meiner Kleidung konnte ich den kalten Wind, der von Osten herüberwehte, kaum ertragen. Nach nur zehn Minuten waren meine Wangen bereits taub geworden. Ich war bereit, diesen Ort wieder zu verlassen.

    Abigail schien es gut zu gehen. Sie war schneller als ich, und das gefiel mir nicht besonders. Vielleicht lag es an der besseren Isolierung ihrer Kleidung. Vielleicht hatte sie schon mal Zeit in derartiger Witterung verbracht. Wie dem auch sein mochte, sie ließ mich schlecht aussehen, und bei den Göttern, das konnte ich nicht gebrauchen.

    Ich beschleunigte mein Tempo und hielt mit ihr Schritt. „Wohin?", fragte sie, als wir den Rand des Feldes erreichten.

    Das offene Tal war von Felswänden umgeben. Die Scans deuteten darauf hin, dass sich im Inneren des Gesteins ein Höhlennetz befand, und da das Notepad zeigte, dass das Signal sowohl von vorn als auch von unten herrührte, wusste ich, dass wir den Sprung wagen mussten. „Wir müssen einen Weg ins Innere finden", sagte ich, während ich mir den Scan ansah.

    „Ins Innere wovon?", fragte sie.

    Ich deutete auf die Wand.

    „Ist das Ihr Ernst?"

    „In Sachen Höhlentauchen mache ich nie Witze", ergänzte ich.

    Die Felsenwand verlief nach Norden und Süden, daher entschied ich mich für den Norden und folgte ihr. Abigail tat dasselbe, und gemeinsam begannen wir mit der Suche nach einem Weg ins Innere.

    Nach einer halben Stunde fanden wir einen ausreichend großen Spalt, durch den wir eindringen konnten. Der Spalt war zunächst schmal, öffnete sich aber schließlich zwischen zwei Wänden und bildete eine Schräge, die weiter in die Tiefe führte.

    „Warten Sie, Jace", mahnte Abigail und berührte dabei meine Schulter.

    Ich hielt inne und sah sie an. „Was ist los?", fragte ich.

    Sie wies mit den Augen auf den Boden, und ich blickte auf meine Füße. Der Boden war größtenteils von einer dicken Schneeschicht bedeckt, aber als sich die Höhle weiter ausformte, kam langsam der Grund zum Vorschein. In diesem Moment bemerkte ich auch, was Abigail bereits aufgefallen war.

    Eine Treppe, fein in den Stein gehauen und geformt, führte in die Dunkelheit. „Na, jetzt sind wir im Geschäft", meinte ich schließlich.

    „Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte sie mit einem leisen Lächeln im Gesicht.

    „Das bedeutet wohl, dass es hier wirklich Menschen gab, sagte ich. „Aber vielleicht gibt es sie ja sogar immer noch. Ich hob die Hände und tat so, würde ich Gespenster beschwören.

    Sie verdrehte die Augen und ging weiter, während ich über meinen eigenen Scherz kicherte.

    Ich führte einen kurzen Scan durch, der uns sagte, dass wir diesen Weg bis zur Quelle der Funkübertragung nehmen konnten. In Anbetracht meiner Lebenserfahrung erschien mir das zwar etwas zu einfach, aber ich würde mich nicht mit einer Maschine streiten.

    Nicht, dass ich prinzipiell gegen so etwas wäre. Fragen Sie einfach mal Siggy danach.

    Wir setzten unseren Abstieg fort, immer weiter ins Innere der Höhle. Die Treppe glänzte von gefrorenem Wasser, was mir sagte, dass ich aufpassen musste, sonst würde ich noch ausrutschen und mir das Genick brechen.

    Als wir unten ankamen und der Gang sich öffnete, bemerkte ich, dass das Licht draußen zu schwinden begann. Ich tippte auf mein Notepad und aktivierte die Leuchtfunktion, während Abby dasselbe mit ihrem Handgelenk-Notepad tat. Der Gang leuchtete auf und offenbarte glattere Steinwände

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