Römische Mythologie
Von Ludwig Preller
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Buchvorschau
Römische Mythologie - Ludwig Preller
Ludwig Preller
Römische Mythologie
Sharp Ink Publishing
2022
Contact: info@sharpinkbooks.com
ISBN 978-80-282-6884-8
Inhaltsverzeichnis
1. Die Religion der Römer neigte mehr zum Cultus als zur Mythologie
2. Es fehlte an einem nationalen Epos
3. Die stammverwandten Völker des alten Italiens
4. Latium und die Latiner
5. Die Etrusker und die Griechen
6. Die Epochen der römischen Religionsgeschichte
7. Die Quellen
8. Die römische Mythologie seit Niebuhr
Erster Abschnitt. Theologische Grundlage
1. Die Götter
2. Die Genien, Laren, Penaten, Manen
3. Die Semonen und Indigeten
4. Dienende Gottheiten
Zweiter Abschnitt. Zur Geschichte des römischen Cultus
1. Die Periode des Faunus
2. Der Gottesdienst des Numa
3. Die Neuerungen der Tarquinier und ihre Folgen
Anhang. Der Kalender
Dritter Abschnitt. Die himmlischen und die herrschenden Götter
1. Janus
2. Jupiter
Anhang
a. Summanus
b. Diespiter und das Institut der Fetialen
c. Fides
d. Terminus
e. Der Nagel in der cella Iovis
f. Iuventas
g: Diiovis und Veiovis
h. Iupiter Anxur
i. Apollo Soranus
3. Juno
4. Minerva
5. Apollo
6. Diana
7. Mater Matuta
8. Sol
9. Luna und die Gestirne
10. Winde und Stürme
Vierter Abschnitt. Mars und sein Kreis
1. Mars
2. Quirinus
3. Picus und Picumnus und Pilumnus
4. Faunus und Fauna
5. Silvanus
6. Maia und Bona Dea
7. Carmenta oder Carmentis
8. Vitula oder Vitellia
9. Vacuna
10. Angitia, Circe, Marica
11. Pales
12. Ruminus und Rumina
Anhang
Die Sühnungen und Weihungen im Dienste des Mars und der verwandten Götter
Fünfter Abschnitt. Venus und verwandte Götter
1. Feronia,
2. Flora
3. Venus
4. Priapus
5. Vertumnus und Pomona
Sechster Abschnitt. Gottheiten der Erde und des Ackerbaus
1. Tellumo, Tellus, Ceres
2. Agrarische Feste
3. Saturnus und Ops
4. Consus
5. Acca Larentia und Dea Dia
6. Angerona
7. Ceres, Liber, Libera
8. Die Große Mutter vom Ida
Siebenter Abschnitt. Unterwelt und Todtendienst
1. Die Unterwelt und ihre Götter
2. Die Devotion
3. Die Ludi Tarentini und Seculares
4. Die ludi Taurii
5. Bestattungsgebräuche und Todtenfeier
6. Der Cultus der Laren
7. Die Larven und Lemuren
Achter Abschnitt. Die Götter des flüssigen Elements
1. Neptunus
2. Die Quellen und Flüsse
Neunter Abschnitt. Die Götter des feurigen Elements
1. Volcanus
2. Vesta und die Penaten
Zehnter Abschnitt. Schicksal und Leben
1. Fortuna
2. Der Cultus der Genien
3. Die Götter der Indigitamenta
4. Andre Gotter und Personificationen des praktischen Lebens
a. Handel und Wandel
b. Heilgötter
c. Sieges-, Kriegs- und Friedensgötter
d. Freiheits-, Glücks- und Segensgötter
Eilfter Abschnitt. Halbgötter und Heroen
1. Semo Sancus oder Dius Fidius
2. Sabinische Sagentrümmer
3. Hercules
4. Castor und Pollux
5. Diomedes, Ulysses, Telephus
6. Aeneas. Antenor
7. Sagentrümmer von Alba Longa und den übrigen Latinern
8. Die Ursprünge Roms
9. Dea Roma
Zwölfter Abschnitt. Letzte Anstrengungen des Heidenthums
1. Symptome des Verfalls der älteren römischen Staatsreligion
a. Die Unterdrückung der Bacchanalien im Jahre 186 v. Chr
b. Die apokryphischen Bücher des Numa im J. 181 v. Chr
2. Aegyptische Sacra
Isis und Serapis
3. Neue Sacra aus Phrygien und Cappadocien
a. Die asiatische Bellona
b. Die Märzfeier der Magna Mater und des Attis
c. Die Weihe der Taurobolien und Kriobolien
4. Syrische und Punische Gottesdienste
a. Dea Syria
b. Maiuma
c. Deus Sol Elagabal
d. Iupiter O. M. Heliopolitanus
e. Iupiter O. M. Dolichenus
f. Iuno Caelestis
5. Sol Invictus und die persischen Mithrasmysterien
6. Astrologie und Magie
7. Der Kaisercultus
Anhang
Der römische Kalender
Register
Fußnoten
1. Die Religion der Römer neigte mehr zum Cultus als zur Mythologie
Inhaltsverzeichnis
Wer von der Beschäftigung mit der griechischen Mythologie zu der mit der römischen übergeht, dem kann es nicht lange verborgen bleiben, daß er es nicht allein mit einer ganz andern, sondern auch in mehr als einer Hinsicht viel weniger günstigen Aufgabe zu thun hat.
Zunächst kann von einer eigenthümlichen römischen Mythologie d. h. von einer solchen, die auf älteren italischen Traditionen beruhte, überhaupt nur in einem gewissen Sinne die Rede sein, sofern man nehmlich bei diesem Worte auch wohl an die polytheistischen Göttersysteme überhaupt, nicht an einen durch Sage und Dichtung soweit wie die griechische, indische, persische, deutsche und scandinavische Mythologie ausgeführten Complex von Bildern und bildlichen Erzählungen denkt. Die älteste Grundlage dieses römischen und italischen Götterglaubens ist ohne Zweifel dieselbe einfache Naturreligion gewesen, deren Grundzüge wir bei allen Völkern des indogermanischen Sprachstamms wiederfinden: aber sowohl die ursprüngliche Gemüthsrichtung, wie sie die Geschichte eines jeden Volkes bedingt, als die äußern Umstände derselben müssen bei der Bevölkerung des alten Italiens wesentlich andre gewesen sein als namentlich bei ihren nächsten Anverwandten, den Griechen. Bei diesen war eine sehr erregbare Sinnlichkeit und eine eben so lebhafte Einbildungskraft die vorherrschende Anlage, ein natürlicher Zug zum Schönen und zum Bedeutsamen, welcher ihre religiösen Vorstellungen zu einer eben so reichhaltigen als in ästhetischer Hinsicht vollendeten Mythologie und zu einem entsprechenden Gottesdienste angeleitet hat. Auch sind sie in ihrem vielgestaltigen, recht in die Mitte des Völkerverkehres auf dem mittelländischen Meere hineingeschobenen Lande sehr früh in Verbindungen, Kämpfe und Abenteuer verwickelt worden, die ihrem beweglichen Wesen entsprechend auch ihre Vorstellungen und Erinnerungen mit vielen neuen Bildern und Thatsachen befruchtet haben. Die italischen Altvordern der Römer dagegen sind, so viel wir wissen, von jeher weit weniger beweglich, in ihren Ansiedelungen und Gewöhnungen weit heharrlicher gewesen, offenbar weil sie ernsteren und beharrlicheren Sinnes und von einer Gemüthsart waren, welche sie mehr zur Beobachtung und Bewältigung der realen Lebensverhältnisse als zu einer idealen Auffassung derselben antrieb: daher wir sie auch in allen Sachen des Glaubens weit mehr zum Cultus und zur Religiosität als zur Mythologie und zur Aesthetik aufgelegt finden. Ich verstehe dabei dieses uns von den Römern überlieferte Wort Religion und Religiosität in demselben Sinne, in welchem es auch die alten Schriftsteller gewöhnlich gebrauchen, in dem Sinne einer strengen Gewissenhaftigkeit und peinlich genauen Ausübung heiliger Gebräuche, durch welche man sich der Gunst oder des Rathes der Götter zu versichern glaubte, ohne daß man sich deshalb um das Wesen und die Natur dieser Götter viel mehr als soweit es die praktischen Lebensbedürfnisse mit sich brachten bekümmerte; vielmehr es liegt in der natürlichen Art einer solchen Frömmigkeit, daß man die Namen, das Geschlecht, die persönlichen Eigenschaften der Götter lieber im Unklaren ließ als in deren Bestimmung, also in der Individualisirung der Götter zu weit ging. Dieses mußte von selbst zu einem sehr ins Einzelne ausgebildeten, aber immer streng ritualen Gottesdienste führen, zu vielen genau formulirten Opfern, Gebeten und Sühnungen, vielen Arten der künstlichen Divination, sammt andern Observanzen und Cerimonien des öffentlichen und privaten Lebens. Aber einer mythologischen Entwicklung konnte eine solche Religiosität unmöglich förderlich sein, wie sich der italische Götterglaube denn offenbar in dieser Hinsicht von den einfachen Bildern und Gedanken jener ältesten Naturreligion, die wir als Gemeingut der Völker des indogermanischen Sprachstamms annehmen dürfen, weit weniger entfernt hatte als der der Griechen. Es kommt hinzu daß auch das Leben der italischen Bevölkerung, soweit wir nach ihrer Religion und nach andern Merkmalen darüber urtheilen können, weit länger ein einfaches, zurückgezogenes und continentales geblieben ist: ein Leben in den innern Bergen und Thälern des mittlern Italiens, wo diese Völker meist mit Viehzucht, Ackerbau und Weinbau beschäftigt waren und mehr in offenen Weilern, Dörfern und einzelnen Gehöften lebten als in Städten. Namentlich können sie weder die Wunder noch die Abenteuer des Meeres gekannt haben, da in dieser Hinsicht selbst das römische Göttersystem bis zur Einführung der griechischen Götter merkwürdig lückenhaft geblieben ist; eben so wenig aber auch einen lebhafteren Handelsverkehr und so manche Erfindungen und Früchte der Civilisation, welche ihnen erst durch den Verkehr mit Etruskern und Griechen zugeführt worden sind. Auch darf man bei einer solchen religiösen Gemüthsrichtung ein vorzügliches Gewicht des geistlichen und priesterlichen Standes annehmen, welcher dieses Volk in der strengen Zucht vieler gottesdienstlicher Uebungen und Beobachtungen auf den späteren welthistorischen Beruf des römischen Staates und des römischen Rechtes vorbereitet haben wird. Selbst die vielen Kriege, von denen wir hören und welche wir wegen der allgemeinen Verehrung des Mars annehmen müssen, können dieses große Gewicht des priesterlichen Standes nicht gebrochen haben, da wir noch in der geschichtlichen Zeit in verschiedenen Gegenden und namentlich in der sabinischen Vorzeit Roms die deutlichen Merkmale davon wiederfinden.
2. Es fehlte an einem nationalen Epos
Inhaltsverzeichnis
Eben deshalb dürfen wir unmöglich ein nationales Epos in dem alten Italien annehmen, wie man es hin und wieder wohl angenommen, aber bei reiflicher Ueberlegung doch allgemein wieder aufgegeben hat. Schon die große Dürftigkeit der römischen Mythologie kann zum Beweise dienen, daß es ein solches Epos nie gegeben hat. Wo ist hier die Spur einer eigenthümlichen Sagenbildung und Sagenpoesie im Sinne der Ilias und Odyssee? Wo die Spur einer Kosmogonie im Sinne der Hesiodischen oder der Edda? Da es doch an alten Kriegen und Eroberungen, also an Anlässen wenigstens zu einer italischen Ilias nicht gefehlt hat und der Gottesdienst des Janus deutlich lehrt, daß die religiöse Vorstellung sich mit kosmogonischen Fragen allerdings besc