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Die Wiederherstellung des Eigentums: Gedanken zur Wiedererlangung der Freiheit
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eBook161 Seiten2 Stunden

Die Wiederherstellung des Eigentums: Gedanken zur Wiedererlangung der Freiheit

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Über dieses E-Book

»Die Wiederherstellung des Eigentums« ist die bekannteste und umfassendste Darstellung des Distributismus. Hilaire Belloc, neben seinem Freund G. K. Chesterton einer der geistigen Väter dieses dritten Wegs der Wirtschaftspolitik, entwirft darin ein präzises Konzept, wie eine volkswirtschaftlich sinnvolle, gerechte und gleichmäßige Verteilung des Eigentums gelingen kann.Gerade heute erlangt sein ökonomisch fundiertes Modell des Kleineigentums neue Relevanz. Während internationale Konzerne und globale Eliten scheinbar jeden entlegensten Winkel als zu erschließenden und damit zu beherrschenden Markt markieren, entwickelt die Provinz, der ländliche Raum, widerständige Kraft.Immer mehr junge Familien, Bauern, Freiberufler und Existenzgründer stimmen unbewußt in die Melodie des Distributismus ein. Dieses Buch ist das Notenblatt dazu. Es gibt denen, die an dem wirtschaftlichen Dilemma unschuldig sind, eine Blaupause für den Ausweg daraus.
SpracheDeutsch
HerausgeberRenovamen-Verlag
Erscheinungsdatum5. Jan. 2022
ISBN9783956211560
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    Buchvorschau

    Die Wiederherstellung des Eigentums - Hilaire Belloc

    Inhalt

    Inhalt

    Vorwort zur deutschen Ausgabe

    Vorwort zur englischsprachigen IHS-Ausgabe

    Einleitung

    Kapitel I

    Kapitel II

    Kapitel III

    Kapitel IV

    Kapitel V

    Kapitel VI

    Kapitel VII

    Vorwort zur deutschen Ausgabe

    Vor einigen Jahren wurde mir die Freude und die Ehre zuteil, an der Veröffentlichung einer ersten Neuauflage von Bellocs Essay Die Wiederherstellung des Eigentums mitzuwirken, das seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr verlegt worden war. Zur damaligen Zeit beklagten wir (wie im ursprünglichen Vorwort angedeutet) die steigende US-amerikanische Staatsverschuldung, die miserable persönliche Sparquote der US-Amerikaner, das praktisch leere Konto auf der »Aktivseite« der amerikanischen Unternehmensbücher und die nur allzu bekannte Lage des modernen »Hauseigentümers«, der seine Immobilie im Rahmen einer 30jährigen Zinseszins-»Gefälligkeit« mietet, die ihm von der mit Sicherheit nicht ortsansässigen Hypothekenbank gewährt wird. Das alles natürlich ungeachtet des wahren Übels, das das westliche Wirtschaftsleben seit über einem Jahrhundert befallen hat – nämlich die allgemeine und gesellschaftliche Trennung der Arbeit vom Kapital und die Proletarisierung des Durchschnittsmenschen und seiner Familie, die solch eine Trennung mit sich bringt.

    Niemand hat damit gerechnet, daß sich die Dinge mit einem Mal bessern würden. Genau genommen war die damalige Erwartung, daß sich die Lage eher verschlimmern würde, ehe es zu einem gegensätzlichen Trend käme. So wie Belloc es an anderer Stelle schrieb: »Die Dinge werden nicht wieder in Ordnung kommen, […] solange die Gesellschaft nicht wieder so unkompliziert wird, wie sie es einmal war. Bevor wir diesen Zustand wieder erreichen, werden wir ziemlich schlechte Zeiten durchleben müssen.«¹ Es hätte allerdings selbst meine (zugegebenermaßen naive) Gutgläubigkeit überstrapaziert, mir damals vorzustellen, daß nur 8 Jahre später die US-amerikanische Staatsverschuldung 13 Billionen US-Dollar erreicht haben würde, davon mehr als 10 Prozent verursacht durch Aufwendungen für zwei grundlose und illegale Kriege. Das Land hat 388 Milliarden US-Dollar für ein bereits veraltetes Kampfflugzeug² aus der Zeit des Kalten Krieges ausgeben, um Jagd auf vermeintlich »terroristische« Nomaden in südwestasiatischen Höhlen zu machen. Das US-amerikanische Haushaltsdefizit wird für jedes neue Jahr in der nächsten Dekade auf fast 1 Billion US-Dollar prognostiziert. Und dabei bleibt natürlich die seit 2008 grassierende »Finanzkrise« – über die scheinbar jeder spricht, aber die nur wenige wirkliche verstehen – vollkommen unberücksichtigt. William Pfaff beschrieb sie denkwürdig als »verursacht durch Hypothekenbetrüger, Immobilienhändler und -makler und Umschuldungsunternehmen auf dem großen globalisierten freien Markt, denen es in den letzten Jahren gelungen ist, die Hypothekenabzocke an der US-amerikanischen Unterschicht in eine internationale Krise zu verwandeln, die weder von den vormaligen Herren des Finanzuniversums noch von den Zentralbankern der Welt vorhergesehen wurde.«³ Kaum einer erkennt die Ironie darin, daß von einer »Krise« gesprochen wird. Als wären die wirtschaftlichen Verhältnisse vor dem Jahr 2008 solide und gesund gewesen und hätten in perfektem Einklang mit dem Naturrecht gestanden!

    Dies alles kann auf jeden Fall nur bedeuten, daß der symbolische Reichtum, wie Fr. McNabb das moderne Geld so vorausschauend bezeichnete, letztlich jeden Bezug zu dem verloren hat, was einen realen Wert besitzt. Rettungspakete, Schuldenumwandlung und sogar Hypothekendarlehen sind schlichtweg die todbringenden.Erfindungen.eines.Gesellschaftssystems, das auf der selbstgefälligen, aggressiven und gewaltsamen Realitätsverleugnung selbst errichtet worden ist. Für diesen, wirtschaftlich betrachtet, traurigen Zustand sind zwei einfache Hauptursachen verantwortlich, auf die Belloc 1936 in seinem Essay präzise hinwies. Eine »Ursache des Übels«, sagt er, scheine der »ungehemmte Wettbewerb« zu sein.⁴ Daß dem so ist, ergibt sich noch aus vielen weiteren Bewertungsmethoden und Fragestellungen, als die hier zur Verfügung stehenden Zeilen es auszuführen erlauben. Sogar aus der Historikerzunft huldigen einige, die versuchen, den Aufstieg des Kapitalismus in der Anfangsphase der nordamerikanischen Republik zu erklären, unbeabsichtigt dieser Idee: daß der Kapitalismus nämlich – für den einige von ihnen wenig überraschend noch immer keine Definition parat haben – in diesem Land erst dann wirklich Fuß fassen konnte, als gewisse gewohnheitsmäßige und rechtliche Beschränkungen der öffentlichen und gewerblichen Wirtschaftstätigkeit außer Kraft gesetzt wurden und damit der Weg für das praktische Wirken des laissez faire offen stand. Aus dem gesunden Menschenverstand und Bellocs eindeutiger Aussage ergibt sich, zusammen mit der jüngsten historischen Forschung, daß der Übergang von einer traditionellen Wirtschaftsordnung hin zu einer, in der im Namen des Kapitalismus dem Großteil der Menschen und Familien der Besitz von wirklich produktivem Eigentum verweigert wird, durch »eine gewisse Stimmung – eine Geisteshaltung« hervorgerufen wurde.⁵ Es handelt sich dabei um eine Geisteshaltung, die sich offen gegen »eine öffentliche Meinung [richtet], die wohlverteiltes Eigentum unterstützt, ein Gesellschaftszustand, wo wohlverteiltes Eigentum für selbstverständlich genommen wird.«⁶ Auf genau diese Stimmung oder Einstellung bezieht sich Mike Merrill, wenn er schreibt:

    Vor dem Sezessionskrieg hatten die meisten Amerikaner kein Interesse daran, die unbegrenzte Anhäufung von privatem Vermögen zu begünstigen, die abhängigsten Formen der Lohnarbeit auszuweiten, die finanziellen Möglichkeiten der Wohlhabenden zu vergrößern oder alles und jeden zu einer Ware zu machen. Was sie hingegen wollten, war die relativ weitverbreitete Verteilung des Privateigentums zu schützen und dafür Sorge zu tragen, daß die Lohnarbeit auch weiterhin als Sprungbrett ins selbstständige Unternehmertum dienen konnte, um dadurch die finanziellen Möglichkeiten vieler Menschen zu vergrößern. Außerdem lag ihnen daran, sich durch nichtkommerzielle Formen des Handels, wie Tauschgeschäfte und Erbschaft, gegen die Unwägbarkeiten des Marktes abzusichern.

    Als Reaktion auf den Zusammenbruch institutioneller Absicherungsmaßnahmen zur weitgehenden Verteilung des Produktivvermögens – wie es die Zünfte in Europa waren und wie sie ähnliche Gesetze und Bräuche in den Vereinigten Staaten von Nordamerika vor dem Sezessionskrieg bildeten – besteht die offenkundigste, wenn auch zugleich schwierigste Abhilfemaßnahme für den Einzelnen und seine Familie darin, wieder das zusammenzuführen, was der Kapitalismus getrennt hat und was der Sozialismus dauerhaft zu trennen versucht, nämlich Arbeit und Kapital. Das ist durch den Besitz produktiven Eigentums wie Grund und Boden oder die Mittel und das Fachwissen zur Ausübung eines Handwerkes oder Gewerbes möglich. Zugleich ist es die Bemühung in der Gemeinschaft – selbst im kleinen Rahmen, der höchstwahrscheinlich auch der Ort sein wird, an dem die von Merrill beschriebenen Gebräuche und Ansichten wiederhergestellt werden können – dem sich der Einzelne und seine Familie, die die Zeit, die Fähigkeit und die Bereitschaft dazu besitzen, widmen sollten.

    Ein kleiner Baustein in diesem Unterfangen – dem unerschrockenen Versuch, eine wirkliche ideologische Revolution zu ermöglichen, die das Ethos des Industriekapitalismus unterminiert – ist die bescheidene, aber, so Gott will, nutzbringende Publikationsarbeit. Gleichzeitig ist, wie Bellocs mahnt: »Doch wenn man untersucht, wie eine Festung mit den verfügbaren Kräften angegriffen werden kann, so ist die erste Aufgabe, sich zu fragen, wo ihre schwachen Punkte zu finden sind«⁸, das wahrscheinlichste Schlachtfeld für einen unmittelbaren Sieg nicht das der Ideologie. Viel mehr gibt es, wie Belloc weiter ausführt, Dinge, »[…] die selbst jetzt, sogleich, mit einiger Chance für einen Teilerfolg, einen begrenzten Erfolg, getan werden können«⁹. Und es sind genau diese Dinge, mit denen Männer der Tat und des guten Willens beginnen müssen, und zwar sofort.

    John F. Sharpe

    6. Januar 2021

    Erscheinung des Herrn


    ¹ Belloc, Hilaire: Economics for Helen, Norfolk 2004, S. 163 [Aus dem Englischen übertragen].

    ² Anm. d. Übers.: Gemeint ist das sog. Joint-Strike-Fighter-Programm. Die US-Regierung rief dieses Programm Anfang der 90er-Jahre zur Entwicklung eines neuen Kampfflugzeuges ins Leben. Kritiker bemängelten, daß der neue Flugzeugtyp nicht den modernen Anforderungen des US-Militärs gerecht werde.

    ³ Pfaff, William: International Finance Pillaging Poor Nations, 2. März 2010, http://www.williampfaff.com/modules/news/article.php?storyid=454 [Aus dem Englischen übertragen].

    ⁴ Vgl. S. 82.

    ⁵ Ebd.

    ⁶ Ebd.

    ⁷ Merrill, Mike: Putting ›Capitalism‹ in Its Place, erschienen in: The William and Mary Quarterly, 2. April 1995, S. 322f. [Ins Deutsche übertragen].

    ⁸ Vgl. S. 84.

    ⁹ Vgl. S. 85.

    Vorwort zur englischsprachigen IHS-Ausgabe

    Der Mensch lebt und arbeitet nicht für den Erwerb von

    Aktien.

    The Nation, 19. August 2002

    Soweit der Name Hilaire Belloc in unseren modernen Tagen überhaupt ein Begriff ist, dann allein durch seine Bekanntheit als Autor von Kindergeschichten. Bekannt ist er für seine unverfänglichste und ungefährlichste Perspektive – ein bequemer Ausweg für all diejenigen, die nicht wollen, daß ihr bequemes Leben und die ihnen genehmen Vorstellungen hinterfragt und in Zweifel gezogen werden. Doch selbst eine angemessene Würdigung von Bellocs Kindergeschichten, ist, für sich genommen, letztlich eine verfehlte Beurteilung von Belloc selbst. Diesen scharfen Kritiker der Moderne als bloßen Kinderbuchautor zu betrachten, bedeutet, ihm nicht wirklich gerecht zu werden. Es würde bedeuten, nur eine Seite an ihm zu erfassen, ähnlich wie er nichtkatholischen Historikern vorwarf, lediglich diesen oder jenen Aspekt europäischer Geschichte zu verstehen. Nur wer seinen Kampf für die Wahrheit versteht, der kann Bellocs Wirken vollumfänglich würdigen. Denn Belloc führte auf allen Gebieten, zu jeder Zeit und in allen Disziplinen einen Kreuzzug für die Wahrheit, in der Belletristik, der Religion, der Politik und der Wirtschaft.

    Ja, auch auf wirtschaftlichem Gebiet.

    Die modernen Vertreter der »dismal science« würden Belloc natürlich nur ungern den Status eines »Ökonomen« zugestehen. Auch Belloc selbst hätte eine solche Zuschreibung nicht gewollt. Denn die modernen Ökonomen entstammen einer Tradition, die derjenigen, die Belloc kultivierte, fremd ist und ihr feindlich gegenübersteht. Sie stehen in der Tradition einer materialistischen Philosophie und sind davon besessen, alles einer rein technischen Analyse zu unterziehen. In der Analyse ist heute meist ein Erklärungsversuch für das zu sehen, was nicht existiert (z.B. Unternehmenswerte oder der Wert eines Bestandes an Terminwaren). Belloc hingegen vertritt eine Wissenschaft der Sachhaltigkeit, die nicht nur auf der Vorstellung von dem beruht, was im irdischen Jammertal ist, sondern vor allem darauf, was nach dem göttlichen Gesetz und dem Naturrecht sein sollte.

    Man wird daher in Bellocs Schriften nicht auf die geringste Spur jener Skepsis stoßen, die von der »Politik als Kunst des Möglichen« und von der Ökonomie als Wissenschaft der Hypothesen spricht, die ausschließlich auf beobachtbaren Vorgängen beruht und in einer Ansammlung von Gleichungen, Diagrammen und Kurven festgeschrieben ist. Als integraler Katholik trat Belloc in die Fußstapfen des Realisten Thomas von Aquin, der von der Politik als Sittenlehre sprach, die die »Ordnung unter den Menschen untersucht«¹, und von der politischen Ökonomie als der Wissenschaft von der »Verwaltung [der] Güter in der Hausgemeinschaft, wie es [für das Leben der Menschen] erforderlich ist«².

    So befaßt sich Bellocs Betrachtung wirtschaftlicher Fragen im Essay über die Wiederherstellung des Eigentums, in Economics for Helen³ und im Sklavenstaat sowohl mit der Realität im tieferen Sinne als auch in ihrer praktischen Form. Tiefgründig daher, weil Belloc immer das Wissen um den Zweck der Wissenschaften vor Augen hat, das Wissen, daß allen Werkzeugen, Techniken und Mitteln, die in den Wissenschaften zu Anwendung kommen, durch ihre unterschiedlichen Verwendungszwecke klare und exakt definierte Tendenzen und Richtungen vorgegeben sind. Und praktisch deshalb, weil es Belloc, wenn er sich mit wirtschaftlichen Fragen befaßt, nicht um die phantastischen Tortendiagramme moderner Wirtschaftstheoretiker geht, sondern darum, wie sich das Problem der materiellen Lebensbedürfnisse des Menschen auf eine Weise lösen läßt, die sowohl seiner Würde als freiem Menschen als auch der Erhabenheit seiner Seele gerecht wird, die für den Himmel bestimmt ist. Daran ist nichts Neues. Belloc folgt dabei einfach dem heiligen Thomas

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