Wenn das Herz nicht vergisst…: Der kleine Fürst 325 – Adelsroman
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Er konnte nicht anders, er musste den Brief noch einmal lesen, obwohl er wusste, dass er sich danach noch schlechter fühlen würde als ohnehin schon. Aber es war wie ein Zwang. Manchmal fragte er sich, ob es ihm nicht besser gehen würde, wenn er den Brief verbrannte und es auf diese Weise vielleicht schaffte, die Erinnerung an Leona und seine glückliche Zeit mit ihr auszulöschen. Er las: Lieber Jakob, dies ist ein Abschiedsbrief. Ich sehe Dein ungläubiges Lächeln, aber es ist trotzdem wahr. Ich muss Dich verlassen, und ich bitte Dich, mich nicht zu suchen. Mein Weg wird mich ins Ausland führen, ich kann Deinen Antrag nicht annehmen. Verzeih mir, wenn Du kannst. Leona. Er hätte ihn gar nicht zu lesen brauchen, denn er kannte jedes Wort auswendig. Wie oft hatte er den Brief schon in der Hand gehabt, ihn wieder und wieder gelesen und versucht, ihn zu verstehen? Aber Leona hatte nichts erklärt, und so gab es nichts zu verstehen. Leona von Markenstein war sein Leben gewesen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte nichts sie mehr trennen können, ihre gemeinsame Zukunft hatte er so deutlich vor sich gesehen, als wäre sie bereits Wirklichkeit gewesen. Nur den Zeitpunkt ihrer Verlobung hatten sie noch festlegen müssen. Jakob schleuderte den Brief von sich und trat ans Fenster. Er musste aufhören, sich ständig mit Fragen zu quälen, die er nicht beantworten konnte. Leona war fort, er hatte keine Ahnung, wo sie sich aufhielt. Ihre Familie gab sich ihm gegenüber unwissend, aber er hatte den Verdacht, dass ihre Eltern über Leonas derzeitigen Aufenthaltsort im Bilde waren. Doch obwohl er immer geglaubt hatte, ein gutes Verhältnis zu ihnen zu haben, gaben sie ihm gegenüber nichts preis.
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Wenn das Herz nicht vergisst… - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 325 –
Wenn das Herz nicht vergisst…
Ohne Leona wird Graf Jakob niemals glücklich!
Viola Maybach
Er konnte nicht anders, er musste den Brief noch einmal lesen, obwohl er wusste, dass er sich danach noch schlechter fühlen würde als ohnehin schon. Aber es war wie ein Zwang. Manchmal fragte er sich, ob es ihm nicht besser gehen würde, wenn er den Brief verbrannte und es auf diese Weise vielleicht schaffte, die Erinnerung an Leona und seine glückliche Zeit mit ihr auszulöschen.
Er las: Lieber Jakob, dies ist ein Abschiedsbrief. Ich sehe Dein ungläubiges Lächeln, aber es ist trotzdem wahr. Ich muss Dich verlassen, und ich bitte Dich, mich nicht zu suchen. Mein Weg wird mich ins Ausland führen, ich kann Deinen Antrag nicht annehmen. Verzeih mir, wenn Du kannst. Leona.
Er hätte ihn gar nicht zu lesen brauchen, denn er kannte jedes Wort auswendig. Wie oft hatte er den Brief schon in der Hand gehabt, ihn wieder und wieder gelesen und versucht, ihn zu verstehen? Aber Leona hatte nichts erklärt, und so gab es nichts zu verstehen.
Leona von Markenstein war sein Leben gewesen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte nichts sie mehr trennen können, ihre gemeinsame Zukunft hatte er so deutlich vor sich gesehen, als wäre sie bereits Wirklichkeit gewesen. Nur den Zeitpunkt ihrer Verlobung hatten sie noch festlegen müssen. ›Graf Jakob von Ehern und Leona von Markenstein geben sich die Ehre…‹
Jakob schleuderte den Brief von sich und trat ans Fenster. Er musste aufhören, sich ständig mit Fragen zu quälen, die er nicht beantworten konnte. Leona war fort, er hatte keine Ahnung, wo sie sich aufhielt. Ihre Familie gab sich ihm gegenüber unwissend, aber er hatte den Verdacht, dass ihre Eltern über Leonas derzeitigen Aufenthaltsort im Bilde waren. Doch obwohl er immer geglaubt hatte, ein gutes Verhältnis zu ihnen zu haben, gaben sie ihm gegenüber nichts preis.
Es klopfte, gleich darauf kam sein Freund Johannes von Dresen herein. Ihm genügte ein Blick auf Jakobs Gesicht und den auf dem Tisch liegenden Brief, um die Situation zu erfassen. Voller Mitgefühl betrachtete er Jakob, diesen gut aussehenden Mann mit dem lebhaften Gesicht, an dem sofort die hellen blauen Augen faszinierten, die einen interessanten Kontrast zu seinen braunen Haaren bildeten. Jakob war ein jungenhafter Typ von großem Charme, der es verstand, Menschen schnell für sich einzunehmen.
»Hör auf, dich zu quälen, Jakob«, sagte Johannes ruhig. »Gib mir den Brief, bitte. Ich bewahre ihn für dich auf, wenn du ihn wirklich nicht wegwerfen willst – aber dann kannst du ihn wenigstens nicht mehr dauernd lesen.«
»Ich lese ihn nicht dauernd«, behauptete Jakob mit müder Stimme.
Johannes verzichtete auf Widerspruch und wechselte abrupt das Thema. »Meine Schwester hat sich überraschend entschlossen, heute Abend in ihren Geburtstag hineinzufeiern«, berichtete er. »Und sie hat mir aufgetragen, dich mitzubringen. Wörtlich sagte sie: ›Wenn es sein muss, fessle Jakob, kneble ihn und lass ihn hierher schleppen, falls er nach Ausreden sucht.‹ Ich hoffe, dir ist klar, dass du damit fällig bist. Du warst seit drei Monaten auf keinem Fest mehr, Jakob.«
Er hatte mit Ausflüchten, mit Widerspruch, zumindest mit einer längeren Diskussion gerechnet, doch Jakob überraschte ihn damit, dass er ganz einfach zusagte. »Natürlich komme ich, wenn Tina feiert, Jo. Aber dann musst du mir helfen, noch ein Geschenk zu finden.«
Johannes war so froh über Jakobs Zusage, dass er ihn mit Geschenkvorschlägen förmlich überschüttete. Einige Minuten später verließen die Freunde Jakobs Wohnung, um gemeinsam etwas Passendes zu suchen.
*
»Da sind doch lauter junge Leute, Sofia«, brummte Baron Friedrich von Kant, als ihm seine Frau am späten Samstagvormittag bei einer Tasse Tee in einem der Salons von Schloss Sternberg von der überraschenden Einladung zu Bettina von Dresens Geburtstag berichtete.
»Wir sind selbst auch noch nicht alt«, erinnerte sie ihn.
»Wie alt wird Tina?«
»Zweiundzwanzig, sie ist ein paar Jahre jünger als ihr Bruder Johannes.«
»Dann bin ich beinahe doppelt so alt wie sie«, stellte er fest.
Die Baronin lachte, als sie sich über den Tisch beugte und ihm liebevoll die Hand tätschelte. »Für mich bist du jung. Tatsache ist, dass Tina uns eingeladen hat, und ich denke, das hat sie getan, weil sie uns gern dabei haben möchte. Sie hat erst morgen Geburtstag, aber weil morgen Sonntag ist, feiert sie schon heute. Sie hatte sich offenbar gerade erst dazu entschieden, als sie angerufen hat.«
»Wenn du meinst, dass wir der Einladung Folge leisten müssen, dann gehen wir natürlich hin«, erklärte der Baron und setzte dann, freilich noch immer mit einem kleinen Seufzer, hinzu: »Und vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht, mal wieder andere Leute zu sehen. Was ist mit den Kindern?«
»Haben andere Pläne. Tina meinte, sie wären ebenfalls herzlich willkommen, aber Anna und Chris sind bei den Erbachs eingeladen, und Konny geht selbst auf eine Geburtstagsparty.«
»Und wo kriegen wir so schnell noch ein Geschenk her?«
»Kein Problem«, erklärte Sofia. »Tina hat mir gesagt, was sie sich wünscht, und Herr Hagedorn kümmert sich gerade darum, dass wir es noch bekommen. Und nun habe ich noch eine Überraschung für dich. Rate, wen wir auf diesem Fest treffen werden!«
»Du weißt, dass ich das nicht raten kann, also sag es mir.«
»Jakob von Ehern!«
»Tatsächlich?«, fragte der Baron verwundert. »Jakob hat sich doch seit Monaten nirgends mehr blicken lassen, seit dieser unseligen Geschichte mit Leona.«
»Ich weiß, aber zu diesem Geburtstagsfest kommt er, und ich freue mich sehr darauf, ihn wiederzusehen. Mir hat es damals sehr leid getan, dass die beiden sich getrennt haben.«
»Ja, mir auch, ich habe sie immer als ausgesprochen harmonisches Paar empfunden.«
»Das hat jeder, Fritz!«, sagte Sofia lebhaft. »Und ich muss sagen, ich verstehe Leona nach wie vor nicht.«
»Sie wird ihre Gründe gehabt haben.«
»Ja, wahrscheinlich.«
Eberhard Hagedorn, der seit langem Butler auf Schloss Sternberg war, erschien an der Tür. »Das Geschenk für Frau von Dresen liegt bereit, Frau Baronin – es ist auch bereits verpackt.«
»Vielen Dank, Herr Hagedorn«, sagte Sofia. »Das hat ja wunderbar geklappt.«
Als der Butler gegangen war, konnte Friedrich der Versuchung nicht widerstehen, seine Frau ein wenig aufzuziehen: »Du hast ihn also das Geschenk besorgen lassen, obwohl du gar nicht wusstest, ob ich mitgehen würde zu diesem Fest?«
Dieses Mal stand die Baronin auf, ging zu ihrem Mann und
küsste ihn. »Ohne dich wäre ich nicht gegangen, Fritz. Dann hätten wir ihr eben nur das Geschenk geschickt.«
»Was ist es denn?«
Sie lachte. »Ein Kaminbesteck, stell dir vor. Man sollte doch meinen, dass eine Zweiundzwanzigjährige andere Wünsche hat, aber nein, es sollte ein Kaminbesteck sein.« Sie sah auf die Uhr. »Ich muss Frau Falkner sagen, dass wir heute Abend nur einen kleinen Imbiss zu uns nehmen werden – Tina meinte, es gäbe etwas zu essen. Wir sollen uns nicht elegant kleiden, sondern bequem, hat sie außerdem noch angeordnet. Du siehst also, es wird wahrscheinlich ein sehr angenehmer und vergnüglicher Abend.«