Verlass mich nicht!: Der junge Norden 28 – Arztroman
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Alexander kennt nur ein Ziel: Er will Arzt werden und in die riesigen Fußstapfen seines berühmten Onkels, des Chefarztes Dr. Daniel Norden, treten. Er will beweisen, welche Talente in ihm schlummern. Dr. Norden ist gern bereit, Alexanders Mentor zu sein, ihm zu helfen, ihn zu fördern.
Alexander Norden ist ein charismatischer, unglaublich attraktiver junger Mann. Die Frauenherzen erobert er, manchmal auch unfreiwillig, im Sturm. Seine spannende Studentenzeit wird jede Leserin, jeden Leser begeistern!
»Ich liebe Hamburger mit Pommes!« Chris, der Krankenpfleger, biss mit weit geöffnetem Mund ein riesiges Stück von seinem Hamburger ab. Er kaute es genüsslich und ließ eine Gabel voll Pommes frites mit Ketchup folgen. »Vor allem, wenn ich einen derartigen Bärenhunger habe wie heute«, setzte er, immer noch kauend, hinzu. Alex, der Chris an einem kleinen Ecktisch in der Cafeteria der Behnisch-Klinik gegenübersaß, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Heute? Gestern hattest du ebenfalls einen Bärenhunger«, bemerkte er. »Und vorgestern auch, wenn ich mich recht entsinne.« »Von einem Becher Kaffee und einem Müsliriegel zum Mittagessen werde ich nun mal nicht satt«, stellte Chris mit einem leicht verächtlichen Blick auf Alex' Essenstablett fest. Alex schaute auf die große Wanduhr und zuckte dann die Schultern. »Ich habe leider nur wenig Zeit. In spätestens zehn Minuten erwartet mich die Oberschwester im Dienstzimmer, um mir meinen Arbeitsplan auszuhändigen. Du weißt ja, dass sie kein Fan von Unpünktlichkeit ist.« »Ganz im Gegensatz zu dir«, gab Chris zurück, zog ein Salatblatt aus seinem Hamburger und legte es auf seinem Teller ab. »Schneckenfutter kann das beste Essen verderben«, brummte er.
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Der junge Norden
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Verlass mich nicht! - Carolin Grahl
Der junge Norden
– 28 –
Verlass mich nicht!
Unveröffentlichter Roman
Carolin Grahl
»Ich liebe Hamburger mit Pommes!« Chris, der Krankenpfleger, biss mit weit geöffnetem Mund ein riesiges Stück von seinem Hamburger ab. Er kaute es genüsslich und ließ eine Gabel voll Pommes frites mit Ketchup folgen. »Vor allem, wenn ich einen derartigen Bärenhunger habe wie heute«, setzte er, immer noch kauend, hinzu.
Alex, der Chris an einem kleinen Ecktisch in der Cafeteria der Behnisch-Klinik gegenübersaß, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Heute? Gestern hattest du ebenfalls einen Bärenhunger«, bemerkte er. »Und vorgestern auch, wenn ich mich recht entsinne.«
»Von einem Becher Kaffee und einem Müsliriegel zum Mittagessen werde ich nun mal nicht satt«, stellte Chris mit einem leicht verächtlichen Blick auf Alex‘ Essenstablett fest.
Alex schaute auf die große Wanduhr und zuckte dann die Schultern. »Ich habe leider nur wenig Zeit. In spätestens zehn Minuten erwartet mich die Oberschwester im Dienstzimmer, um mir meinen Arbeitsplan auszuhändigen. Du weißt ja, dass sie kein Fan von Unpünktlichkeit ist.«
»Ganz im Gegensatz zu dir«, gab Chris zurück, zog ein Salatblatt aus seinem Hamburger und legte es auf seinem Teller ab. »Schneckenfutter kann das beste Essen verderben«, brummte er.
»Es soll aber sehr gesund sein«, belehrte Alex ihn und nahm einen großen Schluck aus seinem Kaffeebecher.
In diesem Moment ertönte ein ohrenbetäubender Knall.
Alex zuckte erschrocken zusammen, sodass der Kaffee überschwappte und sich auf seine Jeans ergoss. »Mist …«, begann er, konnte aber nicht weiterschimpfen, weil er sich verschluckt hatte und heftig husten musste.
Auch Chris war der Schrecken gehörig in die Glieder gefahren, sodass die Hälfte seiner Pommes frites nun unter dem Tisch auf dem Boden lag. »Bullshit. Was war denn das für ein Krach?«, zischte er. »War das etwa hier in der Behnisch-Klinik?«
Alex schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht«, vermutete er. »Der Knall ist meines Erachtens von draußen gekommen. Vielleicht von der Baustelle an der Münchner Freiheit, an der ich auf meiner Fahrt hierher in die Klinik immer vorbeikomme.«
»Von dieser Ewig-Baustelle, meinst du? Das … hat sich wie eine Explosion angehört. Am Ende ist noch irgendeine uralte Handgranate oder ähnlicher Kram aus Kriegszeiten aufgetaucht und hochgegangen …« Chris unterbrach sich, als die Sirenen losheulten. »Glaubst du, dass es Verletzte gibt?«, fragte er mit gerunzelter Stirn.
Auch die anderen Gäste der Cafeteria, deren Gespräche bei dem Knall von einer Sekunde auf die andere verstummt waren, redeten inzwischen wirr und noch viel lauter als zuvor durcheinander. Etliche drängten in Richtung Fensterfront, um zu sehen, was passiert sein mochte, andere suchten sicherheitshalber das Weite und liefen ins Freie.
Alex und Chris tauschten angesichts der Fliehenden fragende Blicke. Chris wippte nervös mit den Beinen. »Denkst du, es wäre besser, wenn wir … sicherheitshalber …«
»Los, los, ihr beiden. Mittagspause beendet«, ließ sich in diesem Moment eine hektische Stimme vernehmen, die von einem jungen Assistenzarzt kam, der mit Riesenschritten auf Alex‘ und Chris‘ Tisch zurannte und sich dabei mit Ellbogen und Armen einen Weg durch die aufgeregten Menschen bahnte, die ihm das Durchkommen fast unmöglich machten. »Ab in die Notaufnahme mit euch, damit man euch zu den Hilfsteams einteilen kann.«
»Hilfsteams? Was denn für Hilfsteams?«, wollte Chris wissen. »Was ist denn überhaupt passiert?«
Der Assistenzarzt verdrehte ungeduldig die Augen. »Eine Gasexplosion. An der Münchner Freiheit. Bei Bauarbeiten wurde eine Gasleitung beschädigt. Es ist Gas ausgeströmt, irgendwer hat sich eine Zigarette angezündet, und dann hats geknallt. Mehrere Miets- und Geschäftshäuser in der näheren Umgebung wurden in Mitleidenschaft gezogen. Wahrscheinlich gibt es eine Menge Verletzte. Sowohl unter den Hausbewohnern als auch unter den Bauarbeitern und Passanten.«
Alex war bei den letzten Worten bereits aufgesprungen und lief los in Richtung Notaufnahme.
»Ihr werdet von den Ärzten den jeweiligen Teams zugewiesen«, fuhr der Assistenzarzt fort, während er zusammen mit Alex und Chris im Laufschritt die Cafeteria verließ. Zwei Krankenschwestern, die ebenfalls gerade ihr Mittagessen eingenommen hatten, schlossen sich ihnen auf die Aufforderung des Assistenzarztes hin in aller Eile an.
Aus allen Richtungen hasteten mit einem Mal Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger zur Notaufnahme.
Als Alex und Chris ankamen, waren bereits die ersten Martinshörner zu hören, die das Eintreffen der Rettungswägen ankündigten. Wenig später konnte man auch schon das grelle Blinken des Blaulichts sehen.
Kurz darauf trennten sich Alex‘ und Chris‘ Wege, da die beiden verschiedenen Teams zugewiesen wurden. Alex wurde als Sanitäter sozusagen an vorderster Front eingesetzt, während Chris als helfende Hand im Hintergrund beschäftigt wurde.
Alex schnaufte aufgeregt.
Ein solches Tohuwabohu hatte er während seines Praktikums an der Behnisch-Klinik noch nie erlebt!
Hoffentlich waren wegen der Explosion keine Toten zu beklagen! Hoffentlich waren nicht allzu viele Schwerverletzte unter den Opfern! Und hoffentlich konnte allen Verletzten geholfen werden, sodass sie wieder ganz gesund werden würden!
Alex sagte sich, dass bestimmt auch zahlreiche Menschen einen Schock erlitten hatten. Wenn er selbst, obwohl ein gutes Stück entfernt vom Unglücksort, bei dem Knall derart erschrocken war …
»Schwere Verbrennungen und wahrscheinlich Knochenbrüche und innere Verletzungen«, riss die Stimme des Notarztes Alex aus seinen Gedanken. »Der Patient kommt in Schockraum eins!«
Alex griff mechanisch nach dem unteren Ende Trage, auf der ein noch sehr junger Mann lag. Er trug einen Bauarbeiteroverall. Sein Gesicht war ebenso versengt wie sein Hals und seine Arme und der Overall. Obwohl der junge Mann an einem Tropf hing, durch den mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein Schmerzmittel floss, stöhnte und jammerte er heftig.
Mit aller Kraft musste Alex gegen sein Mitleid ankämpfen, um einen klaren Kopf zu bewahren.
Tatkräftig half er, zahlreiche mehr oder weniger schwer verletzter Patienten zu versorgen, als er plötzlich zuerst zaghaft und dann ein wenig kräftiger am Ärmel gezupft wurde. Er wandte sich um und schaute in das angstvolle, verstörte Gesicht einer etwa dreißigjährigen Frau.
»Warum hilft mir denn keiner? Ich brauche Hilfe, ich …«, begann sie mit weinerlicher, halb erstickter Stimme, wobei sie sich mit dem Handrücken über ihre tränenverschmierten Augen wischte.
»Gleich kommt ein Arzt und kümmert sich um Sie. Es wird nicht mehr lange dauern«, tröstete Alex.
»Ich bin nicht verletzt. Ich brauche keinen Arzt. Die Sanitäter haben mich nur mitgenommen, weil sie behauptet haben, ich stünde unter Schock und hätte eine Rauchvergiftung«, redete die Frau weiter und klammerte sich an Alex’ Ärmel. »Aber was mit mir ist, interessiert mich nicht. Das ist mir völlig egal. Es geht doch nicht um mich, sondern um meinen Jungen. Mein armer Junge …« Die Frau begann zu husten und nach Luft zu ringen. »Es geht um meinen Karli. Ich habe ihn seit der Explosion nicht mehr gesehen. Ich weiß nicht, wo mein Karli ist. Wissen Sie vielleicht, wo er sein könnte? Hat man ihn genau wie mich hierher in die Behnisch-Klinik gebracht?«
Alex schüttelte bedauernd den Kopf. »Das weiß ich leider nicht. Aber mir ist hier kein kleiner Junge aufgefallen«, versicherte er. »Wie sieht Karli denn aus? Und wie alt ist er?«
»Karli ist sechs Jahre alt, fast sieben. Er hat struppige blonde Haare. Und so … so blaue Augen wie Sie. Und er trägt eine dunkelblaue Jeans und ein rotes T-Shirt. Mit einem Pandabären drauf.« Die Frau umfasste nun Alex‘ Arm vollends und krallte sich regelrecht fest. »Können Sie Karli bitte für mich suchen? Er ist doch mein Ein und Alles. Er ist das Liebste, was ich auf der Welt habe. Und das Einzige.«
Alex versuchte, sich aus dem Griff der Frau zu befreien. »Ich kann mich leider nicht um Ihren Jungen kümmern«, erklärte er. »So gerne ich Ihnen helfen würde. Aber ich bin hier im Einsatz und darf mich nicht ohne Weiteres auf eigene Faust entfernen.«
»Dann … dann bitten Sie jemand anderen, Karli zu suchen«, flehte die Frau. »Irgendjemanden vom Klinikpersonal. Oder jemanden, der … Ich bin übrigens Manja. Manja Weishaupt. Ich … ich habe mich nicht einmal vorgestellt! Aber Karli … Wenn ihm etwas zugestoßen ist … Karli muss gefunden werden. Bitte, bitte, bitte! Ich kann ihn nicht verlieren, ich …«
»Ich könnte einen der Sanitäter bitten, sich nach Karli umzusehen«, schlug Alex vor. »Ich gebe Karlis Beschreibung weiter, und wenn die Sanitäter mit dem Rettungswagen zurück zum Unglücksort fahren …«
»Ja, bitte!«, fiel