Die Entwicklung des Fachwerkbaus von den Anfängen bis heute
Von Michael Fiegle
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Über dieses E-Book
Michael Fiegle
Michael Fiegle, geboren 1963 im schwäbischen Hechingen, Diplom-Geograph, freier Schriftsteller, seit 1991 in Thüringen, lebt und wohnt im Eichsfeld.
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Buchvorschau
Die Entwicklung des Fachwerkbaus von den Anfängen bis heute - Michael Fiegle
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Die Anfänge des Fachwerkbaus liegen im Neolithikum
Zur Ständergeschossbauweise in den Städten des Mittelalters
Der in Süddeutschland verbreitete alemannische Fachwerkbau ist arm an Zierelementen
Fachwerkbau und Mittelwälder standen einst in Verbindung zueinander
Der stabile fränkische Fachwerkbau macht Verzierungen möglich
Die Ausschmückungen des Fachwerks wurden in Norddeutschland perfektioniert
Das wohlhabende norddeutsche Bauerntum manifestierte sich in Fachwerk-Hallenhäusern
Abwertung, Verfall und Vernichtung von Fachwerkbauten bis Ende des 19. Jahrhunderts
Erste Fachwerk-Renaissance im Historismus
Fachwerk-Zweckbauten
Neubewertung des Fachwerks im ausgehenden 20. Jahrhundert und zweite Renaissance
Erhalt von Fachwerkbauten aus Gründen des Denkmalschutzes
Die Suche nach dem ältesten Fachwerkhaus Deutschlands
Fachwerk als Motor für den Tourismus
Wiederaufbau von Fachwerkhäusern in Freilichtmuseen
Schutz eines Fachwerkhauses als Nebenprodukt: Das Dürer-Haus in Nürnberg
Fachwerk nur noch Fassade
Fachwerk-Neubauten
Historisches Fachwerk geht auch heute durch Brände verloren
…oder durch Sanierungsstau und Leerstand
Fachwerk in anderen Ländern und Regionen
Fachwerk in der Kunst
…in der Literatur…
Literatur
Einleitung
Fachwerkbauten prägen in Mitteleuropa auch heute noch viele Innenstädte und Dörfer. Allein in Deutschland gibt es heute noch etwa 2,5 Millionen Fachwerkbauten unterschiedlichen Alters und Erhaltungszustands. Neubauten werden heute allerdings nicht mehr in der alt hergebrachten Fachwerkbauweise errichtet. Aus welcher Zeit stammen also die historischen Fachwerkbauten, die bis in unsere Tage erhalten geblieben sind?
Andererseits lassen sich unterschiedliche Ausführungen von Fachwerkbauten feststellen. Dieser Sachverhalt läßt die Frage aufkommen, welche Entwicklung die Handwerkskunst des Fachwerkbaus mit der Zeit genommen hat.
Im Gegensatz zum Holzmassivbau holzreicher Gegenden, z. B. Skandinavien oder die deutschen Mittel- und Hochgebirge, zum Steinmassivbau, der zu allen Zeiten meist bei Pracht- und Schutzbauten zur Anwendung kam und im Gegensatz zum Lehmziegelmassivbau der flachen, lehmreichen Niederungen, ist die Fachwerkbauweise in ihren Ursprüngen eine die verschiedenen Baustoffe Holz und Lehm vereinende Skelettbauweise.
Beim Fachwerkbau werden gezimmerte Holzbalken zur tragenden Konstruktion zusammengesetzt. Die vertikalen Balken werden Ständer genannt und die horizontalen Pfetten. Die so entstehenden Fächer werden mit einem Astgeflecht ausgefüllt und zum Schutz gegen Sonneneinstrahlung und Regen mit Lehm oder Kalkmörtel verputzt. In den lehmreichen Niederungslandschaften wiederum wurden die Gefache mit Ziegeln ausgefüllt. Der Vorteil der lehmverputzten Flechtwerke gegenüber Verfüllungen mit kompakten Lehmziegeln liegt jedoch in der guten Isolationswirkung gegen Wärme und Kälte. Sie waren natürlich auch in jedem Fall der Platz für den Einbau von Türen und Fenstern. Im Mittelalter bereits, nach Herausbildung städtischer Berufsgruppen, den Zünften, wurde die Holzkonstruktion in der Regel in der Zimmermannswerkstatt vorgefertigt und auf dem Reißboden ein erstes Mal aufgebaut. Die Einzelteile wurden dann nummeriert und zur Endmontage vor Ort verbracht. Das Holzbauhandwerk wurde im Mittelalter von den Zimmerleuten ausgeführt. Die einzelnen Bauphasen waren jahreszeitlich festgelegt. Lehmbauarbeiten benötigten die sommerliche trocken-warme Witterung. Zuvor musste also im Frühjahr die Holzkonstruktion fertiggestellt werden. Der Einschlag des Holzes erfolgte überwiegend im Winter; dann ruhten alle Bauarbeiten und die Zimmerleute leisteten Saisonarbeit im Wald. Vor Ort erfolgte nicht nur das Einschlagen und Entasten, sondern meist auch bereits das Ablängen und Kantig-Schlagen, da die Holzbearbeitung auf der Grundlage des jeweiligen Konstruktionsplanes von denselben Leuten erfolgte, die später das Holzskelett zusammensetzten. Der Holzeinschlag musste auch daher im Winter erfolgen, da die Zimmerleute im Sommer nebenher auch noch ihre Landwirtschaft betreiben mussten und für Waldarbeiten keine Zeit blieb. Auf den Dörfern war die Arbeitsteilung meist weniger ausgeprägt. Dort wurden die Bauarbeiten von den Bauherren selbst durchgeführt, nämlich von den Bauern bzw. der Dorfgemeinschaft. Hauptarbeitsmittel des Zimmermannes waren übrigens verschiedene Äxte; Sägen kamen für die Holzbearbeitung erst ab dem 16. Jahrhundert auf.