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Recht im Studium der Sozialen Arbeit: Fälle und Lösungen
Recht im Studium der Sozialen Arbeit: Fälle und Lösungen
Recht im Studium der Sozialen Arbeit: Fälle und Lösungen
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Recht im Studium der Sozialen Arbeit: Fälle und Lösungen

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About this ebook

Alle im Studiengang Soziale Arbeit relevanten Rechtsthemen in einem Buch
Mit der Fallsammlung und fundierten Lösungshinweisen trainieren Studierende der Sozialen Arbeit die Anwendung der »Kern-Rechtsgebiete«. Das Buch enthält Fälle zu folgenden Bereichen:

Allgemeines Zivilrecht
Familienrecht
Kinder- und Jugendhilferecht
Allgemeines Sozialverwaltungsrecht
Sozialrecht (diverses)
Strafrecht
In der 3. Auflage wurde die Weiterentwicklung von Gesetzgebung, Literatur und Rechtsprechung bis 31.12.2022 berücksichtigt. Änderungen gab es insbesondere durch die Reformen zur Grundsicherung für Arbeitsuchende (Bürgergeld), zum Betreuungsrecht und zum Jugendhilferecht.

Gebunden und als E-Book
Das Werk ist neben der gebundenen Ausgabe auch als E-Book in den gängigen Stores erhältlich. Der Leitfaden ist so der optimale Wegbegleiter durch das ganze Studium.

Genau auf die Prüfung zugeschnitten
Der Autor ist als Professor für Recht langjähriger Dozent an der Stiftungsfachhochschule München. Aus eigener Erfahrung weiß er, wo in Klausuren »der Schuh drückt«. Dabei trägt er auch den Hinweisen, Anmerkungen und Wünschen der Studierenden Rechnung.
LanguageDeutsch
Release dateMay 10, 2023
ISBN9783415072879
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    Book preview

    Recht im Studium der Sozialen Arbeit - Fritz Böckh

    Recht im Studium

    der Sozialen Arbeit

    Fälle und Lösungen

    Dr. Fritz Böckh

    Professor für Recht

    an der Katholischen Stiftungshochschule München

    Campus Benediktbeuern

    3., aktualisierte Auflage, 2023



    boorberg

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek |

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

    3. Auflage, 2023

    ISBN 978-3-415-07285-5

    E-ISBN 978-3-415-07286-2


    © 2014 Richard Boorberg Verlag

    Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    E-Book-Umsetzung: abavo GmbH, Nebelhornstraße 8, 86807 Buchloe


    Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG | Scharrstraße 2 | 70563 Stuttgart

    Stuttgart | München | Hannover | Berlin | Weimar | Dresden

    www.boorberg.de

    Vorwort zur 1. Auflage

    Im laufenden Vorlesungsbetrieb verbleibt bei wenigen Semesterwochenstunden für ein Rechtsgebiet oft nicht die Zeit, neben der theoretischen Wissensvermittlung ausreichend Fälle zu besprechen. Studierende wollen jedoch im Rahmen der Klausurvorbereitung mehr mit Fällen arbeiten, um das erlernte Wissen eigenständig üben zu können, den Stoff zu wiederholen und Sicherheit bei der Fallbearbeitung zu gewinnen. Dieses Fallbuch soll daher Fälle und Lösungen zur Verfügung stellen, um diesem studentischen Bedürfnis zu entsprechen. Das Buch berücksichtigt die im Studiengang Soziale Arbeit in den Rechtsmodulen am häufigsten gelehrten Rechtsfächer und soll so ein Wegbegleiter durch das ganze Studium sein.

    Die Gesetzgebung und die Rechtsprechung wurden bis einschließlich 30.06.2014 berücksichtigt.



    Vorwort zur 3. Auflage

    Seit dem Erscheinen der 2. Auflage des Buches „Recht im Studium der Sozialen Arbeit – Fälle und Lösungen" sind mittlerweile fast vier Jahre vergangen. Mit der vorliegenden 3. Auflage werden die seither in Kraft getretenen Gesetzesänderungen sowie die Weiterentwicklung der Literatur und Rechtsprechung berücksichtigt. Die Lösungshinweise wurden auf den Rechtsstand zum 01.01.2023, der vor allem mit der Vormundschafts- und Betreuungsrechtsreform sowie dem Bürgergeld bedeutende Änderungen gebracht hat, aktualisiert. Insbesondere wurden bei der Überarbeitung auch wieder wertvolle Hinweise, Anmerkungen und Wünsche der Studierenden, die mit dem Buch (täglich) arbeiten, berücksichtigt und eingearbeitet. Somit kann auch die 3. Auflage wieder ein wertvoller Begleiter durch das gesamte Studium der Rechtsmodule sein.



    Inhaltsverzeichnis

    Cover

    Titel

    Impressum

    Vorwort zur 1. Auflage

    Vorwort zur 3. Auflage

    Inhaltsverzeichnis

    Einleitung

    I. Allgemeine Hinweise

    II. Zur Arbeit mit den Fällen

    A. Allgemeines Zivilrecht, Beratungs- und Prozesskostenhilfe

    I. Vertrag, Eheleute

    II. Vertrag, Betreuung, Geschäftsfähigkeit

    III. Vertrag, Minderjährige, ungerechtfertigte Bereicherung

    IV. Aufsichtspflicht

    V. Amtshaftung

    VI. Beratungs- und Prozesskostenhilfe

    B. Familienrecht

    I. Güterstände

    II. Scheidung

    III. Zugewinngemeinschaft, Zugewinnausgleich

    IV. Ehegattenunterhalt, Unterhalt nach § 1615 l BGB

    V. Kindesunterhalt, Abstammung

    VI. Elterliche Sorge

    C. Kinder- und Jugendhilferecht

    I. Träger der Kinder- und Jugendhilfe

    II. Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe

    III. Förderung in Kindertageseinrichtungen

    IV. Inobhutnahme

    V. Hilfe zur Erziehung, Zusammenarbeit mit Familiengericht

    VI. Eingliederungshilfe, Schulbegleitung, Kostenbeteiligung

    D. Allgemeines Sozialverwaltungsrecht

    I. Aufklärung, Beratung, Auskunft

    II. Mitwirkungspflichten

    III. Verwaltungsverfahren

    IV. Verwaltungsakt

    V. Kostenerstattung, Datenschutz

    VI. Rechtsbehelfe und Rechtsmittel

    E. Sozialrecht (diverses)

    I. Sozialstaatsprinzip

    II. Abgrenzung der Sozialleistungsansprüche

    III. Kranken- und Unfallversicherung

    IV. Arbeitslosengeld und Bürgergeld

    V. Einkommensberechnung im SGB II

    VI. Sozialhilfe, Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten

    F. Strafrecht

    I. Garantenstellung

    II. Sterbehilfe, Rechtfertigung durch Einwilligung

    III. Körperverletzung, Misshandlung von Schutzbefohlenen, Rechtfertigung durch Notwehr

    IV. Schweigepflicht, Zeugnisverweigerungsrecht

    V. Sozialbetrug

    VI. Jugendgerichtshilfe

    Abkürzungsverzeichnis

    Literaturverzeichnis

    Einleitung

    I.Allgemeine Hinweise

    Die juristische Ausbildungsliteratur ist sehr vielfältig. Vor allem liegen allgemeine Lehrbücher zu den einzelnen Rechtsgebieten vor. Daneben gibt es Lehrbücher, die speziell den von Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen bzw. Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen zu beherrschenden Rechtsstoff theoretisch in den Blick nehmen. Wichtig ist allerdings nicht nur die theoretische Erfassung des Stoffes, sondern auch die juristische Arbeit am Fall. Insoweit ist die Rechtswissenschaft auch eine angewandte Wissenschaft. Die Anwendung des Rechts in der Klausur und in der späteren Berufstätigkeit muss eingeübt werden, was nur mit Fallbeispielen aus dem späteren Berufsleben gelingen kann.

    Das vorliegende Fallbuch greift einige wichtige Lehrgebiete auf, die an deutschen Hochschulen in Studiengängen der Sozialen Arbeit gelehrt werden (Allgemeines Zivilrecht, Familienrecht, Kinder- und Jugendhilferecht und sonstiges Sozialrecht, Verwaltungsrecht und Strafrecht). Bei der Auswahl der Rechtsgebiete erfolgte eine Orientierung am Lehrangebot der Pflichtmodule im Studiengang Soziale Arbeit der Fakultät Soziale Arbeit am Campus Benediktbeuern der Katholischen Stiftungshochschule München. Es werden gängige und wichtige Problemlagen aus diesen ausgewählten Rechtsgebieten aufgezeigt. Dabei ist dem Autor bewusst, dass nicht alle Bereiche der Rechtsgebiete und alle rechtlichen Probleme abgedeckt werden können. Vielmehr soll nur ein Auszug der wichtigsten Rechtsfragen gegeben werden, weshalb Vollständigkeit nicht das Ziel des Buches ist und nicht erwartet werden sollte. Anliegen des Buches ist es, anhand von Fallarbeit wichtige Bereiche der einzelnen Rechtsgebiete aus der Sozialen Arbeit, die naturgemäß immer zum Klausurstoff zählen, aufzuzeigen und das Problembewusstsein zu schulen. Nicht zuletzt soll dieses Fallbuch den Studierenden aber auch bildlich veranschaulichen, in welchen Berufsfeldern der Sozialen Arbeit Recht zur Anwendung kommt und welch große praktische Bedeutung das Recht für den künftigen Beruf hat.

    Die Fälle sollen aber vorwiegend zur Klausurvorbereitung dienen. Die ausformulierten Lösungshinweise möchten einen beispielhaften Lösungsweg aufzeigen, der in einer Klausurlösung in diesem Umfang von den Studierenden sicher nicht erwartet werden kann. Die Hinweise auf die neueste Literatur und Rechtsprechung in den Fußnoten sollen eine Anregung zur vertieften Beschäftigung mit der Thematik sein. Für die Vertiefung kommt den Studierenden zugute, dass die zitierten Urteile über das Aktenzeichen mit den gängigen Suchmaschinen im Internet leicht auffindbar sind und heutzutage auch meistens frei zugänglich sind, weshalb bei den zitierten Urteilen auf die Angabe einer Fundstelle meist verzichtet wurde. Die im Literaturverzeichnis erwähnte Literatur müsste in den meisten Hochschulbibliotheken zur Verfügung stehen; wenn nicht, freut sich das Bibliothekspersonal über einen Anschaffungsvorschlag. Zudem soll den Studierenden für die spätere berufliche Praxis auch aufgezeigt werden, dass man sich z. B. einen noch unbekannten unbestimmten Rechtsbegriff mit der Hilfe eines Kommentars oder einer gerichtlichen Entscheidung selbst erschließen kann.

    Die Fälle sind vom Bearbeitungsumfang unterschiedlich ausgestaltet. Dies liegt vor allem daran, dass es bei Rechtsklausuren in Bachelor- und Masterstudiengängen nicht immer üblich ist, einen „großen Fall, sondern oft nur kleinere Fälle bearbeiten zu lassen. Zum anderen variieren die Bearbeitungszeiten an den einzelnen Hochschulen sehr, weil die zeitlichen Vorgaben in den Studien- und Prüfungsordnungen unterschiedlich ausgestaltet sind oder ein kleinerer Rechtsfall manchmal in eine fachübergreifende Modulprüfung eingepasst wird. Daher gibt es im Studium der Sozialen Arbeit keine Standardgröße für einen zu lösenden Rechtsfall, sodass diesen Umständen durch unterschiedliche „Fallgrößen in diesem Buch Rechnung getragen wurde. Daher ist auch der Schwierigkeitsgrad unterschiedlich, zumal die Verwendung des Buches in Bachelor- und Masterstudiengängen möglich sein sollte.

    II.Zur Arbeit mit den Fällen

    Für grundsätzliche Fragen, wie ein Fall bearbeitet werden kann, darf zunächst auf die bereits vorliegenden Werke verwiesen werden [1] . Einige Hinweise sind aber auch für dieses Fallbuch angezeigt, da bei der Klausurkorrektur oft der Eindruck entsteht, dass Studierende einige Selbstverständlichkeiten der Fallbearbeitung manchmal vergessen oder für weniger wichtig erachten. Die nachfolgenden Hinweise gehen davon aus, dass dieses Fallbuch zur Klausurvorbereitung genutzt wird und auch mit dem Fallbuch das Schreiben von Klausuren geübt wird. Dann empfiehlt sich folgende Herangehensweise:

    Erfassen des Sachverhalts und der Fallfrage

    Von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Fallarbeit ist die genaue Erfassung des Sachverhalts. Bei Studierenden fällt auf, dass sie beim Sachverhalt der Fälle gerne logisch erscheinende Varianten einbauen würden. Hierzu ist jedoch eindringlich darauf hinzuweisen, dass der Sachverhalt immer als feststehend hingenommen werden muss und nicht verändert werden darf.

    Der Sachverhalt sollte nach einem ersten Lesen bei einem zweiten Lesen vielleicht schon an den wichtigen Stellen farblich markiert werden. Wichtig ist auch, dass die Fallfrage genau beachtet wird und sich während der Bearbeitung immer wieder vor Augen geführt wird, was der Arbeitsauftrag, der in der Fallfrage zum Ausdruck kommt, ist. Dadurch vermeidet man ein Abdriften in fiktive Fragestellungen, die nicht Gegenstand der eigentlichen Fallfrage sind.


    Gedankliche Durchdringung der aufgeworfenen Rechtsfragen

    Nach dem genauen Erfassen des Sachverhalts und der Fallfrage muss das Gesetz zur Hand genommen werden, um die Normen zu finden, die zur Lösung des Falles herangezogen werden können. Diese sollten auf einem Blatt niedergeschrieben werden. An dieser Stelle wird man schon bemerken, dass – bei einer gedanklichen Kurzsubsumtion – eine Norm wesentlich besser passt als eine andere. An dieser Stelle erfolgt eine erste Filterung der wichtigen und der unwichtigen Normen.


    Lösungsskizze

    Bei einer Lösungsskizze sollten die gefundenen Normen nun etwas genauer analysiert werden und stichpunktartig die Probleme an den jeweiligen Tatbestandsmerkmalen skizziert werden. Schon bei der Anfertigung einer Lösungsskizze wird deutlich, an welcher Stelle die Hauptprobleme des Falles liegen und ein Schwerpunkt gesetzt werden muss. Bei der Erstellung der Lösungsskizze muss schon ein wesentlicher Teil der Arbeit erfolgen, das Subsumieren (Herausarbeiten der Vo­raussetzungen der Norm, Unterordnung des Sachverhalts unter die Voraussetzungen der Norm [2] ). Wenn an dieser Stelle sauber gearbeitet wird, wird das Ausformulieren der Lösung kein Problem mehr darstellen. Bei Studierenden fällt als Hauptfehler allerdings oft auf, dass nicht alle Voraussetzungen der Norm herausgefiltert werden, sondern schon nach dem Lokalisieren einer vermeintlichen „Hauptvoraussetzung und dem Einordnen des Sachverhalts unter diese „Hauptvoraussetzung die Norm vorschnell für anwendbar erklärt und die Rechtsfolge der Norm als gegeben erachtet wird. Übersehen wird dabei häufig, dass die Norm noch weitere – vermeintlich „kleinere – Voraussetzungen hat, die aber durch den Sachverhalt vielleicht nicht erfüllt werden. Die Rechtsfolge tritt aber nur dann ein, wenn alle Tatbestandsvoraussetzungen erfüllt sind („Wenn-dann-Satz).


    Niederschrift der Lösung

    Aus Zeitgründen erliegen Studierende manchmal der Versuchung, nur eine Lösungsskizze vorzulegen, weil aus der Lösungsskizze auch die wesentlichen Elemente der Lösung ersichtlich sind. Grundsätzlich sollte aber bei einer Klausurbearbeitung davon ausgegangen werden, dass eine ausformulierte Lösung erwartet wird, sofern es im Bearbeitervermerk nicht anders angegeben ist. In der späteren beruflichen Praxis wird die Klärung kleinerer Rechtsprobleme zwar häufig mittels einer Skizze möglich sein. Allerdings werden von Vorgesetzten auch schriftliche Ausarbeitungen zu bestimmten Rechtsproblemen erwartet, die geübt sein sollten.

    Hinsichtlich der Stilarten für die Ausformulierung (Gutachten- oder Urteilsstil) bietet sich bei Klausuren außerhalb des Jurastudiums wohl nur der Gutachtenstil an, da die Urteilstechnik in der späteren Berufspraxis nicht beherrscht werden muss. Beim Gutachtensstil wird das Problem des Falles vorangestellt. Danach erfolgt die Begründung. Die Begründung erwähnt die Norm sowie deren Voraussetzungen und subsumiert den Sachverhalt unter die Voraussetzungen, um das Eintreten der Rechtsfolge bejahen oder verneinen zu können. Das so gefundene Ergebnis wird am Schluss dargestellt (während beim Urteilsstil das Ergebnis vorangestellt wird).

    Im Idealfall sollte die Niederschrift der Lösung nur noch eine Ausformulierung der Lösungsskizze sein. Allerdings wird erfahrungsgemäß bei der Ausformulierung der Lösung noch der eine oder andere Aspekt entdeckt, der ein weiteres Nachdenken erfordert. Dies ist dann eine sinnvolle Gelegenheit, das gefundene Ergebnis einer Schlüssigkeitskontrolle zu unterziehen und ggf. anzupassen oder zu ändern.

    Wichtig ist, dass Fundstellen im Gesetz genau belegt werden. Gerade zu Studienbeginn bereitet das korrekte juristische Zitieren oft noch Schwierigkeiten. Bei der Ausformulierung der Lösung sollte daher auch das korrekte Zitieren des Gesetzestextes beherrscht werden.


    Lerneffekt

    Zunächst sollte bei der Arbeit mit diesem Buch die selbst ausgearbeitete Lösung mit den Lösungshinweisen des jeweiligen Falles abgeglichen werden. Selbstverständlich wird nicht die genau identische Lösung erwartet. Die wesentlichen Aspekte der Lösungshinweise sollten allerdings in der eigenen Lösung angesprochen sein. Um einen Lerneffekt zu erzielen, sollte wie folgt weiter vorgegangen werden: Die Lösungshinweise sollten durchgearbeitet werden. Wichtig ist dabei, dass die in den Lösungshinweisen zitierten Gesetzesstellen auch ausführlich gelesen werden, denn diese enthalten die Lösung des Falles. Gleichzeitig kann der Gesetzestext an den wichtigen Stellen markiert werden. Zur Vertiefung ist es ratsam, die in den Lösungshinweisen genannten Fundstellen nachzuschlagen. Abschließend empfiehlt es sich, die in der eigenen Lösung nicht gefundenen Aspekte aufzugreifen und mithilfe eines Lehrbuches zu vertiefen.


    A.Allgemeines Zivilrecht, Beratungs- und Prozesskostenhilfe

    I.Vertrag, Eheleute

    1.Sachverhalt

    Jürgen und Eva sind beide 30 Jahre alt und seit drei Jahren im gesetzlichen Güterstand verheiratet. Jürgen verdient nicht viel und Eva hat als Hausfrau kein Einkommen, weshalb die beiden immer mit Geldproblemen zu kämpfen haben. Im Haushalt lebt auch Fiffi, der Schäferhund. Jürgen hat Fiffi schon vor Jahren als kleinen Welpen gekauft und mit in die Ehe gebracht. Eva hat Fiffi nach anfänglicher Skepsis zwischenzeitlich auch sehr lieb gewonnen und kümmert sich auch rührend um ihn. Als Jürgen eines Tages mit Fiffi spazieren geht, wird dieser von einem anderen Hund gebissen. Jürgen bringt Fiffi daraufhin zu der nahe gelegenen Tierarztpraxis von Dr. med. vet. Laus und bittet um Behandlung seines Hundes. Dr. Laus teilt Jürgen daraufhin mit, dass der Hund genäht werden muss. Andernfalls müsste der Hund möglicherweise eingeschläfert werden. Für die gesamte Behandlung werden nach Mitteilung des Tierarztes branchenübliche 250,00 € anfallen. Jürgen muss schnell handeln und kann Eva telefonisch nicht

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