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Hinterm Horizont nichts weiter: Wozu ein Jenseits ?
Hinterm Horizont nichts weiter: Wozu ein Jenseits ?
Hinterm Horizont nichts weiter: Wozu ein Jenseits ?
Ebook82 pages31 minutes

Hinterm Horizont nichts weiter: Wozu ein Jenseits ?

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About this ebook

Fest steht, dass es keinen Weg am Tod vorbei gibt. Die Antwort auf die Frage nach einem möglichen Nachher war und ist umstritten. Sowohl diejenigen, die ein Jenseits ablehnen als auch die, die von seiner Existenz überzeugt sind, führen dafür Argumente an. Sie erwecken dabei häufig auch den Eindruck, ihrer Sache sehr sicher sein zu können. Der Autor lässt beide Positionen zur Sprache kommen und deutet mögliche Einflüsse auf das Zustandekommen von Jenseitsvorstellungen an. Die Frage, ob es nach dem Todeshorizont weiter geht oder nichts weiter kommt, bleibt unbeantwortet. Sie provoziert eine persönliche Stellungnahme.
LanguageDeutsch
Publishertredition
Release dateNov 8, 2022
ISBN9783347777132
Hinterm Horizont nichts weiter: Wozu ein Jenseits ?
Author

Josef Ising

​ Autor Josef Ising, Studium der Philosophie und Theologie in Mainz und Münster in Westfalen. Tätigkeit an unterschiedlichen Schulen, in der Lehrerfortbildung und Erwachsenenbildung. Seit der Pensio­nierung als freier Schriftsteller tätig.

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    Hinterm Horizont nichts weiter - Josef Ising

    dazwischen

    flüchtiger

    halt

    im

    fließen

    des

    vielfältigen

    zwischen

    von

    winter frühling

    nacht tag

    hoffen bangen

    aufbau zerstörung

    reden schweigen

    leid freude

    kälte wärme

    hassen lieben

    krieg frieden

    geburt tod

    zwischen den jahren gefeiert

    im

    strömen

    bis

    zur

    weitertragenden

    welle

    Josef Ising

    Anfangsfragen

    Wenn ich nicht einen Anstoß von anderen dazu erhalten hätte, ich hätte mich nicht mit dem Jenseits beschäftigt. Ich bin zu sehr mit dem Diesseitigen beschäftigt und darin verwurzelt und stehe deshalb Jenseitigem eher distanziert und kritisch gegenüber. Bei der Frage, ob über das für Menschen verfügbare »Ist« hinaus ein »Jenseits« anzunehmen ist, bin ich dennoch zu einem vorsichtigen »Vielleicht« bereit. Diese Möglichkeit kann vernünftigerweise nicht mit Gewissheit ausgeschlossen werden. Ausschließliche Diesseitigkeit oder ein Jenseits, beides kann angenommen und nicht widerlegt werden.

    Jenseits-Vorstellungen und -Beschreibungen, die jedoch über dieses »Möglich-sein« hinausgehen, sind aber aus meiner Sicht mit Vorsicht zu genießen, teilweise auch abzulehnen. Das ist vor Allem dann der Fall, wenn solche Vorstellungen mit Gewissheitsüberzeugung oder Absolutheitsanspruch verbunden sind und in der Folge davon nicht selten zu kompromisslosen und intoleranten Lebenspraktiken führen.

    Als abschreckendes Beispiel dafür soll ein kurzer Verweis auf das Phänomen der Selbstmordattentate islamischer Terroristen genügen.

    „Viele namhafte Autoritäten der islamischen Welt waren sich einig, dass die Attentäter keine Selbstmörder darstellten. Sie seien vielmehr Märtyrer, welche in einer Konfliktsituation, angesichts des vorherrschenden Dschihads, zur Selbstverteidigung handelten. Hierbei sei die Absicht, die dahinter stecke, ausschlaggebend. Wenn sie sich töteten, weil sie „das Leben satt hätten, wären sie Selbstmörder. Weil sie sich jedoch opferten um den Feind zu treffen, und/oder um Gottes Willen und/oder um das Leben der kommenden Generationen zu gewährleisten, seien sie Märtyrer. Eine Bedeutung gewinnt dieser Aspekt erst, wenn man sich vergegenwärtigt, dass nach der Lehre des Islam einem Selbstmörder grundsätzlich der Eintritt in das Paradies verweigert wird, wohingegen einem Märtyrer nach dem Tod „die Tür zum Paradies offensteht. ² Hinzu kommt, dass die Gegebenheiten in diesem angenommenen Paradies darüber hinaus sehr konkret beschrieben werden.

    Die Märtyrer werden in „wonnevollen Gärten wohnen und „Jungfrauen, mit großen

    schwarzen Augen, gleich Perlen, die noch in ihren Muscheln verborgen sind, bekommen

    sie als Lohn ihres Tun (Der Koran, 56. Sure, 12–41). ³

    Viele Menschen werden vernünftigerweise bezweifeln, dass einem Selbstmordattentäter jenseitige Jungfrauen sein Werk lohnend vergelten, andere aber sind weiterhin davon überzeugt. Die Auswirkungen solcher Überzeugungen sind bedauerlicherweise immer wieder erlebbar.

    Abgesehen von Selbstmordattentaten, die mit Positionen von Menschenwürde und Menschenrechten unvereinbar sind, bleibt das Problem bestehen, was generell von solchen inhaltlich näher beschriebenen Jenseitsvorstellungen zu halten ist. Es macht keinen Unterschied, ob ein »Jenseits« als reine Möglichkeit vorstellungsleer bleibt oder mit konkreten Vorstellungen ausgestaltet wird. Beides kann unter Umständen beträchtlichen Einfluss auf die Lebensgestaltung von Menschen nehmen.

    Jenseitsvorstellungen geben aber vor allem viele Aufschlüsse über die Menschen, die diese Inhalte entwickelt haben oder vertreten.

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