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Wenn das Unfassbare geschieht: Vom Umgang mit seelischen Traumatisierungen
Wenn das Unfassbare geschieht: Vom Umgang mit seelischen Traumatisierungen
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Ebook218 pages1 hour

Wenn das Unfassbare geschieht: Vom Umgang mit seelischen Traumatisierungen

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About this ebook

Die Wahrscheinlichkeit, eine traumatische Erfahrung im Leben machen zu müssen, ist hoch: Die meisten Menschen werden mindestens einmal in ihrem Leben mit einem solchen Erlebnis konfrontiert. Einige können diese Erfahrungen bewältigen, viele jedoch drohen daran zu zerbrechen. Psychologische Hilfen werden oft erst (zu) spät eingeholt. Damit einher gehen nicht selten unerträgliche Leiden der Betroffenen, ihrer Angehörigen sowie des gesamten sozialen Umfelds.
Der Ratgeber richtet sich an alle, die besser verstehen wollen, was traumatische Erlebnisse in der Welt der Betroffenen auslösen. Er leistet praktische Hilfe, indem er über das Thema kompetent und anschaulich aufklärt und alternative Wege des Umgangs mit Traumata aufzeigt.
LanguageDeutsch
Release dateMay 31, 2023
ISBN9783170316331
Wenn das Unfassbare geschieht: Vom Umgang mit seelischen Traumatisierungen

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    Book preview

    Wenn das Unfassbare geschieht - Sabine Morgan

    Inhalt

    Cover

    Titelei

    1 Einleitung

    1.1 Warum dieses Buch?

    1.2 Traumata können verschiedene Ursachen haben

    1.3 Seelische Verletzungen werden oft nicht ernst genommen.

    1.4 Rechtzeitig fachliche Hilfe in Anspruch nehmen!

    1.5 Wie fühlen sich Traumatisierte und die Menschen um sie herum?

    1.6 Rat für Betroffene und die Menschen um sie herum

    1.7 Erklärung und Anleitung zur (Selbst-)‌hilfe

    1.8 Hinweise zu diesem Buch

    1.8.1 Aufbau dieses Buches

    1.8.2 Lesehilfe

    1.8.3 Fachbegriffe und Fremdwörter

    2 Ein Trauma – Was ist das?

    2.1 Welche Ereignisse können zu einer Traumatisierung führen?

    2.2 Welches sind die möglichen Folgen einer Traumatisierung?

    2.2.1 Immer wiederkehrende Erinnerungen

    2.2.2 Widerstands- und Risikofaktoren beeinflussen die Verarbeitung des Traumas

    2.2.3 Am Trauma »hängen bleiben«

    2.2.4 Verdrängung von Erinnerungen

    2.3 Symptome einer Traumatisierung

    2.3.1 Quälende Erinnerungen und Bilder

    2.3.2 Wiedererleben des Traumas

    2.3.3 Erinnerungsverlust

    2.3.4 Vermeidung

    2.3.5 Körperliche Reaktionen

    2.3.6 Aggression und Reizbarkeit

    2.3.7 Schreckhaftigkeit und mangelnde Konzentrationsfähigkeit

    2.3.8 Interesseverlust

    2.3.9 Gefühl der Hoffnungslosigkeit

    2.3.10 Übervorsichtigkeit und übertriebene Wachsamkeit

    2.4 Symptome als Selbstheilungsversuch

    2.5 Der »natürliche« Traumaverlauf

    2.6 Erste Hilfe

    2.6.1 In der Phase der akuten Traumatisierung

    2.6.2 Nach der akuten Traumatisierungsphase

    3 Wenn die Selbstheilungskräfte nicht ausreichen

    3.1 Wann sind die Symptome der Heilung nicht mehr förderlich?

    3.1.1 Ausbleiben der Erholungsphase

    3.1.2 Keine Besserung der Symptome

    3.1.3 Traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit

    3.2 Was tun, wenn die Selbstheilungskräfte nicht ausreichen?

    3.3 Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten und Psychiater: eine Orientierungshilfe

    3.3.1 Traumatherapeuten

    3.3.2 Wo den geeigneten Therapeuten finden?

    3.3.3 Wartezeiten: Geduld!

    3.3.4 Es gibt keinen Röntgenblick

    3.3.5 Psychotherapeutische Praxen

    3.3.6 Die ersten Stunden beim Therapeuten: Ankommen und Diagnose

    3.3.7 Die »Chemie« muss stimmen

    3.3.8 Der Therapieantrag

    3.4 Therapieziele

    3.5 Was kann es erschweren, eine Traumatherapie in Anspruch zu nehmen?

    3.5.1 Besonders gefährdete Berufsgruppen

    3.5.2 Ich muss meine Probleme alleine lösen ...

    3.5.3 Schuld- und Schamgefühle

    3.5.4 Angst vor dem Darüber-Sprechen

    3.5.5 Angst vor Stigmatisierung

    3.6 Langfristige mögliche Folgen von Traumatisierungen

    3.6.1 Vermeidung und Betäubung

    3.6.2 Zwanghaftes »Sich-dem-Trauma-wieder-aussetzen«

    3.6.3 Selbstzerstörerisches Verhalten

    3.6.4 Depression

    3.6.5 Angststörungen

    3.6.6 Körperliche Symptome

    3.6.7 Suizidalität

    3.7 Die Diagnose durch den Hausarzt und:

    Helfen Medikamente bei einer durch ein Trauma ausgelösten Belastungsstörung?

    3.8 Symptome und Kriterien einer Belastungsstörung

    4 Unterstützung der Selbstheilungskräfte

    4.1 Erste Organisation des Alltags

    4.2 Instrumente zur ersten Selbsthilfe

    4.2.1 Das innere Kind trösten

    4.2.2 Fähigkeitenliste

    4.2.3 Freudebiografie erstellen

    4.2.4 Notfallkoffer packen

    4.2.5 Zum Umgang mit Intrusionen

    4.2.6 Übungen in Ruhe lesen und ausprobieren

    4.2.7 Nebenwirkungen

    4.2.8 Keine Atem- und Entspannungsübungen bei Selbstmordgedanken!

    4.2.9 Herkunft und Reihenfolge der Übungen

    5 Übungen

    5.1 Übersicht

    5.2 Übungsanleitungen

    5.2.1 Innerer sicherer Ort

    5.2.2 Innerer Garten

    5.2.3 Baumübung

    5.2.4 An Erfolge denken

    5.2.5 Lichtstromübung

    5.2.6 Inneres Team

    5.2.7 Atemübung

    5.2.8 Muskelentspannung

    5.2.9 Gepäck ablegen

    5.2.10 Achtsamkeit üben – Atmung spüren

    5.2.11 Achtsamkeitsübung – Körperübung

    5.2.12 Der innere Beobachter

    5.2.13 Sinnlosigkeitsübung

    5.2.14 Tresorübung

    5.2.15 Bildschirmübung

    5.2.16 Reglerübung

    5.2.17 Gefühlen eine Gestalt geben

    5.2.18 Gegenbilder aufbauen

    5.3 Nachtrag zu den vorgeschlagenen Übungen

    6 Anhang: Tabellen

    7 Literatur

    8 Glossar

    empty
    Rat + Hilfe

    Fundiertes Wissen für Betroffene, Eltern und Angehörige –

    Medizinische und psychologische Ratgeber bei Kohlhammer

    Eine Übersicht aller lieferbaren und im Buchhandel angekündigten Ratgeber aus unserem Programm finden Sie unter:

    empty

    https://shop.kohlhammer.de/rat+hilfe

    Sabine Morgan

    Wenn das Unfassbare geschieht

    Vom Umgang mit seelischen Traumatisierungen

    3., aktualisierte Auflage

    Verlag W. Kohlhammer

    Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    Pharmakologische Daten verändern sich ständig. Verlag und Autoren tragen dafür Sorge, dass alle gemachten Angaben dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung hierfür kann jedoch nicht übernommen werden. Es empfiehlt sich, die Angaben anhand des Beipackzettels und der entsprechenden Fachinformationen zu überprüfen. Aufgrund der Auswahl häufig angewendeter Arzneimittel besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

    Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen und sonstigen Kennzeichen berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind.

    Es konnten nicht alle Rechtsinhaber von Abbildungen ermittelt werden. Sollte dem Verlag gegenüber der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar nachträglich gezahlt.

    Dieses Werk enthält Hinweise/Links zu externen Websites Dritter, auf deren Inhalt der Verlag keinen Einfluss hat und die der Haftung der jeweiligen Seitenanbieter oder -betreiber unterliegen. Zum Zeitpunkt der Verlinkung wurden die externen Websites auf mögliche Rechtsverstöße überprüft und dabei keine Rechtsverletzung festgestellt. Ohne konkrete Hinweise auf eine solche Rechtsverletzung ist eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten nicht zumutbar. Sollten jedoch Rechtsverletzungen bekannt werden, werden die betroffenen externen Links soweit möglich unverzüglich entfernt.

    3., aktualisierte Auflage 2023

    Alle Rechte vorbehalten

    © W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

    Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

    Print:

    ISBN 978-3-17-031631-7

    E-Book-Formate:

    pdf:

    ISBN 978-3-17-031632-4

    epub:

    ISBN 978-3-17-031633-1

    1 Einleitung

    1.1 Warum dieses Buch?

    Auf unserer Welt geschieht immer wieder Unfassbares. Ereignisse, die von Menschen gemacht werden, wie Kriege, Terroranschläge, Amokläufe und Rachetaten sowie Regimes, die das eigene Volk verfolgen, lassen uns verstört zurück. Aber auch (Natur-)‌Katastrophen wie Erdbeben oder Hungersnöte versetzen die Welt in Angst und Schrecken.

    Da die Anzahl der zumeist traumatisierten Flüchtenden aufgrund dieser Ereignisse ständig steigt, verzichte ich auf das Benennen einer Zahl, die morgen ohnehin überholt ist. Aber: Die Anzahl traumatisierter Geflüchteter ist erschreckend hoch und wird sich in den nächsten Jahren potenzieren, da die Lebensräume dieser Menschen aus unterschiedlichen Gründen keinen Bestand mehr haben werden.

    Der Krieg in der Ukraine, der im Februar 2022 begann, ist uns gegenwärtig, doch haben auch vorherige Kriege Traumata hinterlassen. Erdbeben, wie das im Jahr 2023 in der Türkei und in Syrien stattgehabte, haben unendliches Leid hervorgebracht. Inzwischen ist es offenbar überall in der Welt verstanden worden: Künftige Traumata werden zu einem großen Teil auch durch den Klimawandel generiert. Erdbeben, Hurrikane, Überflutungen und Hungersnöte und vieles mehr werden fast zum Alltag gehören. Traumata hingegen gehören niemals zum Alltag. Die Auswirkungen auf die betroffenen Menschen sind schwer und belastend und bleibend, wenn keine therapeutische Hilfe zu teil werden kann.

    Oft bleiben Einzelschicksale im Dunkeln. Kindesmissbrauch und Vergewaltigungen, Körperverletzungen und seelischer Terror in Partnerschaften und Familien sind traumatische Ereignisse von denen wir selten – und wenn, dann zumeist aus Zufall – erfahren. Schuld, Scham und Einstellungen wie »es kann nicht sein, was nicht sein darf« decken häufig den Schleier des Schweigens über diese versteckten Katastrophen.

    1.2 Traumata können verschiedene Ursachen haben

    Die meisten Menschen werden mindestens einmal in ihrem Leben mit einem traumatischen Erlebnis konfrontiert. Dies muss nicht heißen, dass wir ständig Gefahr laufen, Opfer eines Terroranschlags zu werden oder einer Geiselnahme anheim zu fallen. Auch ein schwerer Verkehrsunfall, Erlebnisse bei der Ausübung bestimmter Berufe, wie im Rettungsdienst oder bei der Feuerwehr, oder das knappe Entkommen aus einer lebensbedrohlichen Situation – alles dies sind traumatische Ereignisse. Nach einem solchen Erlebnis scheint nichts mehr so, wie es vorher war.

    1.3 Seelische Verletzungen werden oft nicht ernst genommen.

    Glücklicherweise sind wir Menschen zumeist dazu fähig, unser Leben auch nach harten Schlägen wieder aufzubauen. Manchmal gehen wir sogar gestärkt aus einem traumatischen Ereignis hervor und können eine neue positive Sicht der Welt entwickeln. Doch: Das gelingt nicht allen Menschen. Einige drohen an traumatischen Erfahrungen zu zerbrechen.

    Manche Menschen nehmen die psychischen Folgen eines Traumas auch zu leicht. Gebrochene Knochen werden dem Fachmann wie selbstverständlich gezeigt. Bei physischen Verletzungen wird medizinische Hilfe in Anspruch genommen, ohne lange darüber nachzudenken. Die von außen nicht sichtbaren seelischen Wunden hingegen werden oftmals verharmlost – sich selbst und anderen gegenüber. Manche Menschen schämen sich auch dafür, nicht stark genug zu sein, und das Geschehene nicht fassen und meistern zu können.

    1.4 Rechtzeitig fachliche Hilfe in Anspruch nehmen!

    Oft suchen Menschen, denen Unfassbares widerfahren ist, erst dann Hilfe, wenn ihre individuellen Bewältigungsstrategien endgültig versagen. Erst wenn Mediziner oder Gutachter dies für notwendig erachten, oder Angehörige darauf drängen, dass nun endlich etwas passieren muss, wird gehandelt. Kurz: Erst wenn es gar nicht mehr anders geht, wird fachliche Hilfe in Anspruch genommen. Dann aber sind die Symptome oft schon chronisch.

    Deshalb gilt: Je früher psychotherapeutische Hilfe nach einem traumatischen Vorfall in Anspruch genommen wird, wenn dies notwendig erscheint, desto schneller kann eine Heilung bewirkt werden. Dadurch wird die Zeit des Leidens der Betroffenen, ihrer Angehörigen und ihres sozialen Umfeldes verkürzt.

    1.5 Wie fühlen sich Traumatisierte und die Menschen um sie herum?

    Traumatisierte Menschen verstehen sich häufig selbst nicht mehr und vermuten, dass die Symptome, unter denen sie leiden, ein Anzeichen dafür sind, dass sie ver-rückt werden. Da Ver-rückt-Sein mit der Angst vor Stigmatisierung verbunden ist, vermeiden Traumatisierte es daher häufig, mit Angehörigen oder anderen Menschen ihres Vertrauens darüber zu sprechen.

    Sie trauen sich nicht, anderen zu erzählen, was ihnen passiert ist und wie es ihnen mit ihrem schrecklichen Erlebnis geht. Schuld- und Schamgefühle tragen ihren Teil dazu bei, den Leidtragenden im schlimmsten Fall in die Isolation zu treiben.

    Menschen aus dem sozialen Umfeld von Traumatisierten beobachten an diesen häufig merk-würdige Verhaltensweisen. Aber: Wie damit umgehen, dass sich ein Mensch plötzlich so anders verhält? Was tun, wenn er sich vielleicht von uns zurückzieht, häufig aggressiv reagiert oder andere ungewohnte Verhaltensweisen an den Tag legt, ohne dass ein offen-sichtlicher Grund dafür vorliegt?

    In den Fällen, in denen wir gar nicht wissen, dass etwas Unfassbares im Leben des anderen geschehen ist, beziehen

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