Begrifflichkeiten
dolus eventualis = Eventualvorsatz
in Abgrenzung zu: Absicht (dolus directus 1. Grades) sicheres Wissen (dolus dicrectus 2. Grades) bewusste Fahrlssigkeit (luxuria)
bersicht
Vorsatz:
Absicht sicheres Wissen Eventualvorsatz
Fahrlssigkeit:
bewusste Fahrlssigkeit
unbewusste Fahrlssigkeit
Problem
Vorsatz ist Wissen und Wollen der Tatbestandsverwirklichung Ist Vorsatz gegeben, wenn der Tter den Erfolgseintritt zwar fr mglich hielt, aber absolut nicht wollte? besonders problematisch: reine Vorsatzdelikte ohne entsprechende Fahrlssigkeitsregelung
Meinungsstand
Mglichkeitstheorie Wahrscheinlichkeitstheorie Gleichgltigkeitstheorie Billigungstheorie
Mglichkeitstheorie
Tter hielt den Erfolgseintritt berhaupt fr mglich Begrndung: kein voluntatives Vorsatzelement notwendig
Kritik: keine Abgrenzung zur bewussten Fahrlssigkeit mehr mglich
Wahrscheinlichkeitstheorie
Tter hielt den Erfolgseintritt fr mehr als blo mglich, aber weniger als bereits wahrscheinlich
Begrndung: Vorsatz verlangt ein gewisses Ma an Unrechtsbewusstsein Kritik: Wissen und Wollen sind fr den Vorsatz gleichwertig
Gleichgltigkeitstheorie
Tter nahm den Erfolgseintritt aus Gleichgltigkeit in Kauf
Begrndung: bewusste Fahrlssigkeit: Tter hofft, es werde gut ausgehen (will Erfolg gerade nicht) Kritik: praktisch schlecht nachweisbar
Billigungstheorie
Tter erkennt und billigt die Mglichkeit des Erfolgseintritts (findet sich damit ab)
Begrndung: mangelnde Rcksichtnahme begrndet erhhten Unwertgehalt der Tat Kritik: auch ohne Gestndnis leicht konstruierbar
weitere Theorien
Lehre vom abgeschirmten Risiko (Herzberg) Ernstnahmetheorie (h.L.) Vermeidewille (Armin Kaufmann) Lehre von der Vorsatzgefahr (Puppe)
Wollen Wissen
Prfungsstandort
vollendete Vorsatzdelikte (Begehung Unterlassen)
I.
1. 2.
Tatbestandsmigkeit
objektiver Tatbestand subjektiver Tatbestand
II. III.
Rechtswidrigkeit Schuld