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Februar 2005
Programm
RF-BETON
Flächen
Flächenbemessung nach DIN 1045-88,
DIN 1045-01, EC2 und ÖNORM
Programm-
Beschreibung
1. Einleitung
1.1 Über RF-BETON Flächen
Sehr verehrte Anwender von RF-BETON Flächen,
Die Ing.-Software Dlubal GmbH stellt sich mit dem Modul RF-BETON Flächen dieser
Herausforderung. Ausgehend von den durch Theodor Baumann im Jahre 1972 definierten
Vertraglichkeitsbedingungen, wurde ein konsistenter Bemessungsalgorithmus zu
Dimensionierung von zwei- und dreibahnigen Bewehrungsscharen entwickelt. Um mehr als
ein reines Werkzeug zur Ermittlung der statisch erforderlichen Bewehrung zu sein, wurden
sämtliche Vorschriften hinsichtlich zulässiger Höchst- und Mindestbewehrungsgrade für die
verschiedenen Bauteiltypen (2D-Platten, 3D-Schalen, Wände, wandartige Träger), wie sie
sich in den einzelnen Normen als Konstruktionsvorschrift finden, auch im Programm
abgebildet.
Neben der Dimensionierung des Bewehrungsstahls, wird stets darauf geachtet, dass der,
das Bewehrungsnetz aussteifende, Beton durch die Wahl einer ausreichende Plattendicke
allen Anforderungen aus Biege- und Querkraftbeanspruchung gerecht wird. Die Bemessung
kann für eine der folgenden Normen durchgeführt werden:
- DIN 1045-88
- DIN 1045-01
- EC 2
- ÖNORM
Der Philosophie der Hauses Dlubals entsprechend, wird durch eine detaillierte Beschreibung
der Bemessung und der lückenlosen und übersichtlichen Darstellung der
Zwischenergebnisse im Programm, eine Transparents und Nachvollziehbarkeit der
Ergebnisse geschaffen, wie sie Ihnen von anderen Programmherstellern vorenthalten wird.
Zögern Sie bitte nicht, Ihre Hinweis und Anregungen an uns weiterzuleiten.
Viel Spaß bei der Arbeit mit RF-BETON Flächen wünscht Ihnen
• Programmkoordinierung:
Ing. Csc. Pavel Muselik
Ing. Csc. Ivan Sevcik
Dipl.-Ing. Georg Dlubal
Dipl.-Ing.(FH) Peter Konrad
• Programmierung:
Ing. Csc. Pavel Muselik
Ing. Csc. Ivan Sevcik
• Programmkontrolle:
Dipl.-Ing.(FH) Peter Konrad
Dipl.-Ing. (BA), MEng Frank Böhme
2. Installation von
RF-BETON Flächen
Folgende Mindestvoraussetzungen sollten für die Nutzung von RFEM erfüllt sein:
Mit Ausnahme des Betriebssystems sprechen wir aber bewusst keine Produktempfehlungen
aus, da RFEM und seine Zusatzmodule grundsätzlich auf allen Systemen laufen, die
vorgenannte Leistungsanforderungen erfüllen. Da RFEM in der Regel sehr rechenintensiv
genutzt werden, soll natürlich nicht verschwiegen werden, dass in einem vernünftigen
Rahmen gilt: Je mehr desto besser!
Wenn große Systeme bearbeitet werden, dann fallen sehr umfangreiche Datenmengen an.
Wenn der Hauptspeicher nicht mehr ausreicht, die Daten aufzunehmen, dann werden diese
auf die Festplatte ausgelagert. Das bremst den Rechner erheblich. Deswegen beschleunigt
ein Hauptspeicherausbau die Berechnung meist mehr als ein schnellerer Prozessor.
2.1 Installationsvorgang
Die Programmfamilie RFEM wird auf CD geliefert. Auf dieser CD befindet sich nicht nur das
Hauptprogramm RFEM, sondern auch sämtliche zur Programmfamilie RFEM gehörenden
Zusatzprogramme, wie RF-BETON Flächen. Es sind somit alle Programme auf der CD
enthalten, die mit RFEM zu tun haben.
Zur uneingeschränkten Lauffähigkeit der Programme als Vollversion gehören ein ent-
sprechender Hardlock, auch Dongle genannt, und eine passende Autorisierungsdiskette. Auf
dieser Autorisierungsdiskette sind die codierten Informationen ganz speziell und nur für
Ihre Zulassung(en) enthalten. Ein Hardlock ist ein Stecker, der an der Druckerschnittstelle
oder an einen USB-Anschluss Ihres Computers angebracht wird. Das Druckerkabel kann
dann am Hardlock befestigt werden. Die Arbeit des Druckers wird durch den Hardlock nicht
beeinflusst.
Man benötigt deshalb für jeden Hardlock die Autorisierungsdiskette. Auf dem Aufkleber der
Autorisierungsdiskette befindet sich ein Vermerk, zu welchem Hardlock beziehungsweise
welchen Hardlocks (bei Mehrfachlizenzen) diese Diskette gehört. Die Autorisierungsdiskette
kann beliebig oft kopiert werden. Sollte jedoch der Inhalt in irgendeiner Weise geändert
werden, so wird sie zur Autorisierung unbrauchbar. Erhalten Sie nach Erwerb des
Programms später eine neuere Version als Update, so kann in der Regel die frühere
Autorisierungsdiskette wieder verwendet werden. Wenn jedoch zusätzliche Programm-
Module erworben wurden, dann erhalten Sie eine neue Autorisierungsdiskette. Die alte darf
dann nicht mehr verwendet werden.
Schließen Sie alle Anwendungen vor jedem Installationsvorgang. Bringen Sie, falls eine er-
worbene Vollversion installiert werden soll, jetzt den mitgelieferten Hardlock an eine be-
liebige Druckerschnittstelle des lokalen Computers an.
Beachten Sie unter Windows NT, Windows 2000 und Windows XP, dass Sie bei der
Installation als Administrator angemeldet sein müssen bzw. Administratorrechte besitzen
müssen.
Lesen Sie zunächst die Informationen auf der Hülle der RFEM-CD. Dort finden Sie auf der
Rückseite eine komplette Installationsanweisung.
Bild 2.1
Wenn die Installation nicht selbständig startet, so ist bei Ihrem CD-ROM-Laufwerk die Auto-
play-Option deaktiviert. Doppelklicken Sie in diesem Fall zuerst mit der linken Maustaste
[Arbeitsplatz] auf dem Desktop und dann im Arbeitsplatz-Ordner das Symbol Ihres CD-
ROM-Laufwerkes, welches nach Einlegen der RFEM-CD das Aussehen des RFEM-Logos
angenommen hat. Im sich hierauf öffnenden CD-ROM-Ordner doppelklicken Sie
abschließend [setup.exe].
Sie können die Installation auch von einem beliebigen Laufwerk Ihres Computers oder eines
Netzwerkrechners aus starten. Kopieren Sie dazu den Inhalt der CD und eventuell auch den
Inhalt der Autorisierungsdiskette einfach in ein beliebiges Verzeichnis. Starten Sie dann vom
Zielrechner aus die ausführbare Datei [setup.exe]. Im weiteren Ablauf werden Sie keinen
Unterschied zur Installation von der Liefer-CD feststellen.
Auf der CD befindet sich außerdem das komplette Handbuch als PDF-Dokument. Zum An-
schauen und Drucken des Handbuches wird der Acrobat-Reader benötigt. Falls dieser auf
Ihrem System noch nicht installiert ist, können Sie die Installation mit der Staltfläche [Acro-
bat Reader installieren] starten. Durch einen Klick auf die Schaltfläche [RFEM-Handbuch]
wird das Handbuch im Acrobat-Reader geöffnet und kann hier angesehen und gedruckt
werden. Zu Erleichterung der Einarbeitung stehen auf der CD einige Videos zur Verfügung.
Zum Abspielen muss der Windows-Media-Player oder der Real-Player installiert sein.
3. Theoretische Grundlagen
3.1 Typ der Struktur
Entscheidenden Einfluss darauf, welche Beanspruchung ein Bauteil erhält, hat die Wahl des
Typs der Struktur, wie sie beim Anlegen einer neuen Position bestimmt wird.
Wurde als Typ der Struktur „2D in XY“ gewählt so handelt es sich um ein ausschließlich auf
Biegung beanspruchtes Bauteil, also eine Platte. Die Schnittgrößen, für die eine Bemessung
stattzufinden hat, sind dann ausschließlich Momente, deren Vektoren in der Bauteilebene
liegen.
... so handelt es sich ausschließlich um ein auf Druck bzw. Zug in der Bauteilebene
beanspruchtes Bauteil, also eine Scheibe oder eine Wand. Die Schnittgrößen, für die eine
Bemessung stattzufinden hat, sind dann ausschließlich Normalkräfte, deren Vektoren in der
Bauteilebene liegen.
In einem solchen Bauteil können gleichzeitig Zug bzw. Druck sowie Biegung vorhanden
sein. Die Schnittgrößen, für die eine Bemessung stattzufinden hat, sind dann sowohl
Normalkräfte als auch Momente, deren Vektoren in der Bauteilebene liegen.
Bei einem Stab ist die Richtung der einwirkenden Schnittgröße stets so, daß ihr die, aus
den Bemessungsfestigkeiten der Werkstoffe ermittelten, aufnehmbaren Schnittgröße
gegenüber gestellt werden können. Man denke dabei beispielsweise an einen zentrisch
durch eine Druckkraft N beanspruchten Stab.
Mit den Bauteilabmessungen und dem Bemessungswert der Betondruckfestigkeit läßt sich
leicht die aufnehmbare Druckkraft bestimmen. Ist sie nun kleiner als die einwirkende
Druckkraft, so läßt sich der erforderliche Druckbewehrungsquerschnitt mit Hilfe der
vorhandene Stahldehnung bei einer zulässigen Betonstauchung bestimmen.
Bei einer Fläche ist die Richtung der einwirkenden Schnittgröße nur in Ausnahmefällen
(Trajektorienbewehrung) so, dass die unmittelbar einwirkende Schnittgröße den
aufnehmbaren Schnittgrößen gegenübergestellt werden können.
Man stelle sich dazu beispielsweise eine orthogonal bewehrte Wandscheibe vor, an der die
beiden Hauptnormalkräfte n1 und n2 wirken, deren Richtungen nicht identisch sind mit den
gewählten Bewehrungsrichtungen ist.
Dabei läßt sich erkennen, daß zur Dimensionierung der Bewehrung des Bewehrungsnetzes
eine Vorgehensweise wie zur Bestimmung der Bewehrung eines Stabes hier nicht denkbar
ist. Benötigt werden Schnittgrößen, die in Richtung der einzelnen Bahnen des
Bewehrungsnetzes verlaufen und die Größe der Beanspruchung des Betons. Diese
Schnittgrößen werden als Bemessungsschnittgrößen bezeichnet.
Am bildhaftesten sind sie vorstellbar, wenn man sich einmal eine Masche des
Bewehrungsnetz unter Belastung betrachtet. Die zweite Hauptnormalkraft n2 sei zu
Vereinfachung Null.
Unter der angegebenen Belastung verformt sich das Bewehrungsnetz wie folgt.
Die Größe der Verformung wird durch das Ausbilden einer Betondruckstrebe innerhalb der
Bewehrungsnetzmasche begrenzt.
Durch die Betondruckstrebe ist es möglich, dass Zugkräfte in der Bewehrung aktiviert
werden.
Diese Zugkräfte in der Bewehrung und die Druckkraft im Beton stellen die
Bemessungsschnittgrößen da.
Sind sie erst einmal gefunden, so kann die Bemessung wie bei einem eindimensionalen
Bauteil verlaufen. Folgende Abbildung zeigt noch einmal den wesentlichen Unterschied
zwischen der Bemessung von ein- und zweidimensionalen Bauteilen.
3.3 Wände
In seiner Dissertation aus dem Jahre 1971 hat Theodor Baumann die
Gleichgewichtsbedingungen an folgendem Scheibenelement betrachtet.
Die obige Darstellung zeigt den rechteckigen Ausschnitt einer Scheibe. Die Scheibe wird
durch die beiden Hauptnormalkraft N1 und N2 beansprucht. Die Hauptnormalkräfte sind
Zugkräfte. Die Hauptnormalkraft N2 wird durch den Faktor k als ein Vielfaches der
Hauptnormalkraft N1 ausgedrückt.
N 2 = k ⋅ N1
Um diese Kräfte Zx, Zy und bei einer dritten Bewehrungsrichtung gegebenenfalls noch ZZ zu
bestimmen, wird zunächst ein Schnitt parallel zur dritten Bewehrungsschar gebildet.
Die Schnittlänge wird mit dem Wert 1 angenommen. Anschließend werden mit dieser
Schnittlänge jene projizierten Schnittlängen bestimmt, die senkrecht zu der jeweils
betrachteten Kraft laufen. Im Fall der äußeren Kräfte sind das die projizierten Schnittlängen
b1 (senkrecht zur Kraft N1) und b2 (senkrecht zur Kraft N2). Im Fall der Zugkräfte in der
Bewehrung sind das die projizierten Schnittlängen bx (senkrecht zur Zugkraft Zx) und by
(senkrecht zur Zugkraft Zy).
Das Produkt aus jeweiliger Kraft mal zugehöriger projizierter Schnittlänge ergibt dann die
Kraft mit der ein Kräftegleichgewicht aufgestellt werden kann.
Das Gleichgewicht zwischen den äußeren Kräften (N1, N2) und den inneren Kräften (Zx, Zy)
lässt sich dann wie folgt formulieren.
1
Z x ⋅ bx = ⋅ ( N 1 ⋅ b1 ⋅ sin β − N 2 ⋅ b2 ⋅ cos β )
sin( β − α )
1
Z y ⋅ by = ⋅ (− N 1 ⋅ b1 ⋅ sin α − N 2 ⋅ b2 ⋅ cos α )
sin( β − α )
Um das Kräftegleichgewicht zwischen den äußeren Kräften (N1, N2) und der inneren Kraft
Zz in die verbleibende Bewehrungsrichtung z zu bestimmen, wird nun ein Schritt parallel
zur Bewehrungsschar in x-Richtung gelegt.
Das Gleichgewicht zwischen den äußeren Kräften (N1, N2) und den inneren Kräften Zz lässt
sich dann so formulieren.
1
Z z ⋅ bz = ⋅ ( N 1 ⋅ b1 ⋅ sin β + N 2 ⋅ b2 ⋅ cos β )
sin( β − y )
Ersetzt man nun die projizierten Schnittlängen b1, b2, bx, by, bz durch die in der Darstellung
angegebenen Werte und verwendet k als den Quotienten von Hauptnormalkraft N2 geteilt
durch N1 so erhält man die in Baumann´s Arbeit mit 13a, 13b und 13c bezeichneten
Gleichungen.
Diese Gleichungen bilden das Herzstück des, dem Programm RF-BETON Flächen zugrunde
liegenden, Bemessungsalgorithmus, weil mit Ihnen der einwirkenden Schnittgrößen (N1
und N2) in Bemessungsschnittgrößen (Zx, Zy und Zz) für die jeweiligen
Bewehrungsrichtungen ermittelt werden können.
Zx Zy Zz
+ + = 1+ k GL.14 (Zitatende).“
N1 N1 N1
Multipliziert man diese Gl. 14 von Baumann mit N1 und substituiert k durch N2 / N1 so erhält
man folgende Gleichung, die das Gleichgewicht der inneren und äußeren Kräfte noch
verständlicher erscheinen lässt.
Z x + Z y + Z z = N1 + N 2
Die Kräfte Zx, Zy und Zz in den Bewehrungsbahnen stehen mit den einwirkenden
Hauptnormalkräften N1 und N2 im Gleichgewicht.
Da die Gleichung 13a-c so komplex sind, dass allein durch ihre Betrachtung kein
Zusammenhang zwischen der einwirkenden Belastung N1, N2, den gewählten
Bewehrungsrichtungen α,β,γ und den sich daraus ergebenden Bemessungsschnittgrößen Zx,
Zy und Zz erkennbar ist, empfiehlt es sich an dieser Stelle einmal ein von Baumann erstelltes
Beispiel zu betrachten.
Beispiel:
Baumann wählt hier zwei Bewehrungsscharen (x) und (y). Die erste Bewehrungsschar (x)
schließt mit der Richtung der Hauptzugkraft N1 den Winkel α = 30° ein. Die zweite
Bewehrungsschar (y) schließt mit der Richtung der Hauptzugkraft N1 den Winkel α = 125°
ein. Als nächstes wählt er ein Belastungsverhältnis k = N2 /N1. Beginnend von 0° bis hin zu α
+ 180° erhöht er nun die Richtung γ für die dritte Bewehrungsschar (z) und ermittelt dazu
jeweils mit Hilfe der Gleichungen 13a-c die Kräfte Z x, Zy und Zz die zu einem Gleichgewicht
mit den einwirkenden Kräften N1 und N2 führen. Diese Kraft Zx in Richtung α, die Kraft Zy in
Richtung β und die Kraft Zz in Richtung γ trägt er dann in Abhängigkeit von der gewählten
Richtung γ auf.
Für ein Verhältnis k = N2 /N1=-1, also einer Beanspruchung aus Zug und Druckkräften,
ergibt sich ein solcher Verlauf der Kräfte Z x, Zy und Zz:
Diesem Graphen kann nun im Wesentlichen entnommen werden, dass ein Gleichgewicht
zwischen den äußeren Kräften N1 und N2 mit den inneren Kräften Zx, Zy und Zz nicht nur
dann zu Stande kommt, wenn diese inneren Kräfte Zugkräfte sind. Betrachtet man in
beiden Graphen beispielsweise einmal die Stelle γ = π/2, so erkennt man, dass ein
Kräftegleichgewicht dann zu Stande gekommen ist, wenn in der Bewehrungsschar (x) und
in der Bewehrungsschar (y) eine Zugkraft herrscht und in Richtung γ = π/2 eine Druckkraft
(erkennbar durch das negative Vorzeichen von Zz). Was bedeutet diese Erkenntnis nun
konkret für die Bemessung? Um beim eben genannten Beispiel zu bleiben, sei tatsächlich
einmal angenommen, der Benutzer habe im Programm eine dreibahnige Bewehrung mit
den Richtungen α=30° β=125° und γ=π/2 = 90° gewählt. Die Ermittlung der Kräfte Zx, Zy
und Zz mit Hilfe der Gleichungen 13a-c nach Baumann ergab tatsächlich für Zz ein negatives
Vorzeichen, also eine Druckkraft. Druckkräfte sind in der Stahlbetonbemessung dem Beton
zuzuordnen. Also würde in diesem Fall die Bewehrungsschar (z) in Richtung γ=π/2 = 90°
nicht bemessen werden müssen, weil der sie umgebende Beton die Druckkraft liefert, die
zur Aufstellung des Gleichgewichts erforderlich ist. Baumann schreibt dazu an
entsprechender Stelle:
„Ergibt sich eine dieser Kräfte als Druckkraft, so wird sie direkt vom Beton aufgenommen,
und es ist nur ein zweibahniges Bewehrungsnetz erforderlich.“
Es wurde also in einem ersten Schritt festgestellt, dass ein Gleichgewicht zwischen den
äußeren Kräften N1 und N2 mit zwei Zugkräften Zx, Zy in den Bewehrungsscharen x und y
sowie eine Druckkraft -Zz herzustellen ist. Diese Erkenntnis wurde durch Betrachten der
Stelle γ = π/2 des obigen Graphens gewonnen. Betrachtet man nun anstatt der Stelle γ =
π/2 = 90° eine Stelle weiter links im Graphen, also zum Beispiel die Stelle γ = (α+β)/2 = (30°
+ 125°)/2 = 77,5° so ist zu erkennen, dass dort die Kraft Zx in der Bewehrungsschar (x)
zugenommen, während die Kraft Zy in der Bewehrungsschar (y) abgenommen hat. Ebenfalls
abgenommen hat der Betrag der Kraft Zz für die Betondruckstrebe. Was bedeutet dies nun
konkret? Durch die geeignete Wahl der Richtung γ der Betondruckstrebe können die
Bemessungskräfte Zx, Zy und Zz im Sinne einer möglichst wirtschaftlichen Bemessung positiv
beeinflußt werden. Baumann hat diesen Zusammenhang in seiner Arbeit durch ein
Betrachten der Verträglichkeitsbedingungen näher untersucht. Er schreibt deshalb an
entsprechender Stelle:
„Vernachlässigt man die Stauchung des Betons, da sie im allgemeinen klein ist gegenüber
der Dehnung der Bewehrung, so erhält man aus Bild 38 als Verträglichkeitsbedingung
ε y sin 2 ( ß − y )
= 17a (Zitatende) .“
ε x sin 2 (γ − α )
α+β α+β
γ = oder γ = + 90°
2 2
„Für γ = (α+β)/2 bzw. γ = (α+β+π)/2 ergibt sich εy / εx = 1, d.h. zul σx = zul σy = zul σe.“
Aus dem zuletzt verwendeten Zitat geht hervor, dass durch die richtige Wahl der
Druckstrebenrichtung die Dehnungen in den beiden Bewehrungsrichtungen gleich sind und
somit für beide die volle zulässige Spannung angesetzt werden darf, was natürlich zu einer
entsprechend wirtschaftlichen Ausnutzung des Stahls führt.
Bei einer anderen Wahl der Druckstrebenrichtung müsste zunächst gemäß Baumann das
Verhältnis der Stahldehnungen mit Gleichung 17a bestimmt werden. Ist dieses Verhältnis
kleiner eins, so wäre die Bewehrungsschar (x) für die zulässige Spannung zul σe zu
bemessen, während die Bewehrungsschar (y) für eine Spannung zu bemessen wäre, die im
Verhältnis der nach 17a ermittelten Dehnungen abzumindern ist. Ist dieses Verhältnis
größer eins, so müsste die Spannung für die Bemessung der Bewehrungsschar (x)
entsprechend abgemindert werden. Mit der so ermittelten Bewehrung wäre dann
sichergestellt, dass sich die bei der Ermittlung der Kräfte nach den Gleichungen 13a-c
angenommene Richtung der Betondruckstrebe auch tatsächlich so einstellen würde, weil
die Bewehrungsscharen (x) und (y) sich entsprechend verformen und aus dieser Verformung
eine Hauptverformung resultiert, die den Beton dann so aufreißen läßt, dass die zu diesen
Rissen parallel verlaufende Druckstrebe genau die angenommene Richtung einnimmt. Diese
Hauptverformungen ermitteln sich nach Baumann gemäß seinen Gleichungen 17b und 17c:
sin 2 γ
ε1 = ε x ⋅ (in Richtung von N1) Gl.17b
sin 2 (γ − α )
cos 2 γ
ε2 = εx ⋅ (in Richtung von N2) Gl.17c
sin 2 (γ − α )
Damit liefert Baumann einen klaren Ansatz zur Ermittlung der Rissbreite.
Die Erkenntnis, dass die resultierende Hauptdehnung den Beton stets senkrecht zu ihr
aufreißen lässt und sich die Betondruckspannung parallel zu diesen Rissen einstellt, wurde
von Baumann für orthogonale Bewehrungsnetze gewonnen. Er nimmt diese gewonnenen
Erkenntnisse auch für schiefwinklige Bewehrungsnetze an. (Ende des Exkurs)
Betrachtet man die Graphen von Baumann noch einmal etwas näher, so fällt an Hand der
von Baumann gekennzeichneten Bereiche auf, dass nur diese in seinen Augen Wertebereich
für γ enthalten, die zu einem brauchbaren Gleichgewicht zwischen äußeren und inneren
Kräften führen. Diese Wertebereiche sollen zusammen mit der von Baumann gelieferten
Begründung noch einmal näher betrachtet werden. Sowohl im Graphen für die
ausschließliche Zugbeanspruchung (k = 0.4) als auch im Graphen für die Zug- und
Druckbeanspruchung (k=-1) hat Baumann einen Wertebereich für γ definiert, in dem er
eine zweibahnige Bewehrung für möglich hält.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist zu verstehen, dass Baumann an dieser Stelle unter
„zweibahniger Bewehrung“ ein Bewehrungsnetz versteht, bei der genau zwei
Bewehrungsscharen Zug erhalten. Ob nun durch den Benutzer ein Bewehrungsnetz aus
zwei oder drei Bewehrungsscharen durch Eingabe ins Programm gewünscht wurde, ist
dabei völlig irrelevant. Wurde ein zweibahniges Bewehrungsnetz definiert, so erhalten alle
Bewehrungsscharen Zug. Wurde hingegen ein dreibahniges Bewehrungsnetz definiert, so
erhalten zwei der drei Bewehrungsbahnen Zug in diesem Bereich. Die dritte
Bewehrungsbahn, die keinen Zug erhält ist nicht weiter zu betrachten. Sie fällt quasi aus.
Für ausschließlich auf Zug beanspruchte Scheiben erstreckt sich, wie aus der obigen
Abbildung zu erkennen, der Wertebereich in dem zwei Bewehrungsscharen aktiviert werden
von α bis β (α<γ<β).
Anders ist dies für Scheiben, die sowohl eine Zug-, als auch eine Druckbeanspruchung
erhalten.
Die rechte Grenze bildet hier wieder γ =β. Der Bereich auf der linken Seite wird diesmal
durch γ =γ0y begrenzt. Für eine Druckstrebenrichtung γ =γ0y wird die Zugkraft in der zweiten
Bewehrungsschar (y), die mit der Hauptnormalkraftrichtung von N1 den zweitgrößten
Winkel einschließt, zu Null. Links dieser Stelle würde sich theoretisch das
Kräftegleichgewicht zwischen den äußeren Kräften und einer Zugkraft in der
Bewehrungsschar (x) sowie zwei Druckkräften bilden. Dies ist jedoch nach Baumann nicht
möglich. Er begründet es so:
„Da aber Druckkräfte direkt vom gerissenen Beton aufgenommen werden und deshalb nur
in einer Richtung, nämlich parallel zu den Rissen, wirken können, sind solche
Gleichgewichtszustände nicht möglich.“
Diese Richtung γ0y der Betondruckstrebe, die dazu führt, das sich die Bemessungskraft in der
Bewehrungsschar (y) zu Null ergibt, wird nach Baumann gemäß Gleichung 15b wie folgt zu
bestimmen.
Den dritten und letzten Wertebereich für γ sieht Baumann nur bei Scheiben, die
ausschließlich durch Zugkräfte beansprucht werden und für die der Benutzer drei
Bewehrungsscharen definiert hat.
„Dreibahnige Bewehrung ergibt sich für γoy < γ < γox. Dieser Bereich wird begrenzt durch die
Bewehrung nach den konjugierten Richtungen α, γoy (Zy = 0) und β, γox (Zx = 0).
Spannungen im Beton sind in diesen Fällen zum Gleichgewicht nicht erforderlich.“
Unter einer „Bewehrung nach konjugierten Richtungen“ versteht Baumann jene Bewehrung,
die noch Zugkräfte erhalten, nachdem γ so gewählt wurde, dass die Zugkraft in einer
Bewehrungsrichtung zu Null wurde. Betrachtet man den obigen Graphen, dann sind die
Bewehrungsscharen (x) und (z) für eine Richtung γ = γoy der Bewehrungsschar (z) die
Bewehrungsscharen nach der konjugierten Richtung. Diese konjugierten Richtungen werden
nach Baumann mit den Gleichungen 15a und 15b bestimmt.
Nachdem nun die möglichen Wertebereiche für γ, die Baumann für zulässig hält, bekannt
sind, kann die Frage beantwortet werden, wie aus einer vorgegebene Anzahl von
Bewehrungsscharen mit ihren Richtungen für eine konkrete Belastung diejenigen
Bewehrungsscharen gefunden werden können, die eine Zugkraft erhalten. Daneben
interessiert noch die Richtung und die Größe einer möglichen Betondruckstrebe. Dazu wird
zunächst einmal ein Bewehrungsnetz aus zwei mit ihren Richtungen definierten
Bewehrungsscharen und einer allseitigen Zugbeanspruchung betrachtet.
α+β
γ =
2
Aus den Diagrammen nicht ersichtlich, aber durch Betrachtung der folgenden Darstellung
ganz leicht zu erkennen, ergeben sich zwei denkbare Möglichkeiten eine Druckstrebe genau
mittig zwischen zwei sich kreuzenden Bewehrungsrichtungen anzuordnen.
α+β α+β
γ 1a = und γ 1b = + 90°
2 2
Wie aus dem Graphen ersichtlich, ergibt sich damit für das Kräftegleichgewicht in den
beiden Bewehrungsrichtungen jeweils eine Zugkraft und in die gewählte
Druckstrebenrichtung eine Druckkraft.
An dieser Stelle sei angeführt, dass die Untersuchungen von Baumann für die verschiedenen
Winkel bestimmte Wertebereiche voraussetzen. So schreibt Baumann zum Winkel α
(Zwischenwinkel zwischen der ersten Hauptnormalkraft N1 und der ihr am nächsten
liegenden Bewehrungsrichtung):
„Im folgenden wird vorausgesetzt, dass die Richtung der Bewehrungsschar (x) und damit
der Zugkraft Zx feststeht, wobei 0<α<π/4 ist.“
„Die Einhaltung der Bedingung β>α+π/2 ... erscheint notwendig, da man die bisher
vorliegenden Ergebnisse der Versuche an orthogonalen Bewehrungsnetzen (β=α+π/2) nicht
ohne weiteres auf den ungünstigen Fall von zweibahnigen schiefwinkligen
Bewehrungsnetzen mit β<α+π/2 übertragen kann.“
Baumann stellt in seiner Arbeit eine Tabelle IV vor, in der er die möglichen
Gleichgewichtszustände vorstellt. In Zeile 4 dieser Tabelle wird dieser
Gleichgewichtszustand mit zwei zugbeanspruchten Bewehrungsscharen und einer
Druckstrebe benannt.
Mögliche Gleichgewichtszustände
In den Zeilen 1-4 befinden sich die mögliche Gleichgewichtszustände für Scheiben, die
ausschließlich auf Zug beansprucht werden. Die Zeilen 5-7 zeigen Scheiben, für die die
Hauptnormalkräfte unterschiedliche Vorzeichen haben.
In der zweiten Spalte (k = N2 / N1) dieser Tabelle wird der Wertebereich der Belastung
definiert. In der dritten Spalte dieser Tabelle findet sich ein Hinweis darauf, wie viele
Bewehrungsscharen für diesen Gleichgewichtszustand eine Zugkraft erhalten. Die vierte
Spalte (β) zeigt den Wertebereich für die Bewehrungsrichtung β auf. Im Programm steht
dieser nicht zur Disposition, sondern er ergibt sich aus den durch den Benutzer festgelegten
Bewehrungsrichtungen. Die fünfte Spalte (γ) zeigt die Richtung der Bewehrung dritten Kraft
Z.. Sie ist meistens die, vom Programm bestimmte, Richtung der Druckstrebe, kann aber
auch eine durch den Benutzer definierte dritte Bewehrungsschar sein, die tatsächlich eine
Zugkraft erhält. Ob die Kraft in die Richtung γ tatsächlich eine Druckkraft ist, ist der siebten
Spalte zu entnehmen. In der vorletzten Spalte zeigt Baumann die benötigten inneren Kräfte
mit ihren Richtungen. Dabei werden Bewehrungsscharen, die eine Zugkraft erhalten durch
ausgezogene Linie dargestellt, während eine mögliche Druckstrebe durch eine gestrichelte
Linie versinnbildlicht wird.
Die zweite Spalte (k=N2 / N1) zeigt, welche Belastungsverhältnis untersucht wurde. Die
dritte Spalte (α) zeigt, wie groß der Winkel α ist, den die Bewehrungsschar, dessen
Richtung am wenigsten von der Richtung der Hauptnormalkraft N1 abweicht mit dieser
einschließt. Die vierte Spalte (γ0y) zeigt die Untergrenze der Wertebereichs für die Richtung
der dritten Kraft auf. Diese dritte Kraft kann je nach Belastungssituation eine dritte
Bewehrungsschar oder eine Druckstrebe sein. Die anschließende Spalte (β) zeigt die
gewählte Richtung der zweiten Bewehrungsschar. Diese Richtung ist in der Tabelle von
Baumann auch noch wählbar. Im Programm jedoch steht sie bereits fest, da der Benutzer
vor Beginn der Berechnung die Bewehrungsrichtungen definiert hat. Die sechste Spalte (γ0x)
zeigt die Obergrenze der Wertebereichs für die Richtung der dritten Kraft auf. Der siebten
Spalte (γ) kann entnommen werden, welche Richtung für die dritte Kraft gewählt wurde.
Den anschließenden drei Spalten kann entnommen werden, welche Kräfte sich aus den
Gleichungen 13a-c für Zx, Zy und Zz ergeben. Die drittletzte Spalte zeigt den
Bewehrungsaufwand. Die letzten beiden Spalten sind wieder identisch zur Eingangs
vorgestellten Tabelle IV.
Bei einer Richtung α = 20° der ersten Bewehrungsschar und einer Richtung β = 130° wird
die Richtung der Betondruckstrebe bestimmt zu:
Den Spalten 8,9 und 10 kann dann entnommen werden, dass sich durch die Wahl dieser
Druckstrebenrichtung tatsächlich in den beiden Bewehrungsscharen x (in Richtung α) und
Bewehrungsschar y (in Richtung β) sich Zugkräfte (positives Vorzeichen) ergeben haben und
in der gewählten Richtung γ für die dritte Kraft eine Druckkraft (negatives Vorzeichen) zu
Stande kam.
Als nächstes wird ein Bewehrungsnetz, das ebenfalls aus zwei Bewehrungsscharen besteht
betrachtet. Allerdings sind die Hauptnormalkräfte N1 und N2 nicht beide Zugkräfte, sondern
N2 ist eine Druckkraft.
α+β α+β
γ 1a = und γ 1b = + 90°
2 2
Wie aus dem Graphen ersichtlich, ergibt sich damit für das Kräftegleichgewicht in den
beiden Bewehrungsrichtungen jeweils eine Zugkraft und in die gewählte
Druckstrebenrichtung eine Druckkraft.
Beispiele für diesen möglichen Gleichgewichtszustand sind in Tabelle IV und V in den Zeilen
5 und 6 zu finden. Für eine Scheibe die sowohl Zug-, als auch Druckbeanspruchung erhält,
kann es jedoch sein, dass sich für die gewählte Richtung der Betondruckstrebe als das
arithmetische Mittel zwischen den beiden Bewehrungsrichtungen eine Druckstrebe wie
erwartet in Richtung γ und eine weitere in Richtung β ergibt. Dies ist genau dann der Fall,
wenn sich das arithmetische Mittel im obigen Diagramm links vom Nulldurchgang des
Kräfteverlaufs von Zy befindet. Wie oben bereits durch ein Zitat von Baumann begründet, ist
diese Art des Gleichgewichts nicht möglich. Es wird die Bewehrung der konjugierten
Richtung ermittelt. Das heißt für die Druckstrebenrichtung γ wird der Wert γ0y verwendet.
Dies bedeutet, dass er in der zweiten Bewehrungsschar y unter dem Winkel β zu keiner Kraft
kommt. Ein Beispiel für diese Gleichgewicht der Kräfte gibt Zeile 7 in den Tabellen IV und V
nach Baumann. Im Programm wird ein solcher Gleichgewichtsfall dann erfasst, wenn sich
für die routinemäßig angenommene Druckstrebenrichtung als das arithmetische Mittel
zwischen den Richtungen der beiden Bewehrungsscharen eine Druckkraft in Richtung der
Bewehrungsschar y ergabt.
Da der Benutzer die Richtung der drei Bewehrungsscharen wählt müssen zum Finden des
Gleichgewichts die Winkel α, β und γ in die Gleichungen 13a-c nach Baumann eingesetzt
werden. Sind die sich so ergebenden Bemessungsschnittgrößen Zx, Zy und Zz tatsächlich nur
Zugkräfte, so wurde das Gleichgewicht bereits gefunden. In seinen Tabellen IV und V führt
Baumann in den Zeilen 1 und 2 Beispiele für einen solchen Gleichgewichtsfall an. Ergibt sich
eine der Kräfte Zy oder Zz jedoch zu einer Druckkraft (negatives Vorzeichen) so ist ein
Kräftegleichgewicht noch zu suchen. Angemerkt sei an dieser Stelle nur kurz, dass sich die
Kraft Zx bei einer positiven Hauptnormalkraft nicht zu einer Druckkraft ergeben wird, da sie
am ehesten in Richtung dieser Hauptnormalkraft verläuft. Ein Blick in die Diagramme von
Baumann bestätigt dies. In den Wertebereichen, die Baumann für zulässig markiert hat, ist
Zx stets eine Zugkraft.
Eine Lösung mit einem dreibahnigen Bewehrungsnetz scheidet in diesem Fall aus. Es muß
ein Kräftegleichgewicht mit Hilfe eines zweibahnigen Bewehrungsnetzes gefunden werden.
Von diesem Bewehrungsnetz ist die Richtung einer Bewehrungsschar, nämlich (x) unter dem
Winkel α bereits bekannt. Welcher der verbleibenden Bewehrungsscharen, nämlich (y) oder
(z), die zweite Bewehrungsschar des zweibahnigen Netzes bildet, muß nun geklärt werden.
Zunächst wird von der Bewehrungsschar (y), die mit der Hauptnormalkraftrichtung den
zweitkleinsten Winkel einschließt, angenommen, dass sie die zweite Bewehrungsschar des
zweibahnigen Netzes bildet. Wie zuvor bereits für das zweibahnige Netz vorgestellt, ergibt
sich dann die Richtung der Betondruckstrebe zu:
α+β α+β
γ 1a = und γ 1b = + 90°
2 2
Zunächst werden die Differenzwinkel α, β und γ1a zusammen mit der Hauptnormalkraft N1
in die Gleichung 13a-c nach Baumann eingesetzt. Ergibt sich in Druckstrebenrichtung γ1a
eine Zugkraft Zz , so wurde eine brauchbare Lösung gefunden. Ergibt sich jedoch eine
Zugkraft (ZZ positives Vorzeichen), so ist diese Lösung zu verwerfen. Gleiches Vorgehen
sollte für die Differenzwinkel α, β und γ1b ausgeführt werden. Erwartungsgemäß bleibt dann
eine Lösung für das zweibahnige Netz aus den Bewehrungsscharen x und y übrig. Als
nächstes muß untersucht werden, ob das zweibahnige Netz nicht auch aus den
Bewehrungsscharen x und z gebildet werden könnte. Dazu werden die folgenden zwei
Richtungen der Betondruckstrebe angenommen.
α +γ α +γ
β 2a = und β 2b = + 90°
2 2
Wieder werden zunächst diese Differenzwinkel α, β2a und γ zusammen mit der
Hauptnormalkraft N1 in die Gleichung 13a-c nach Baumann eingesetzt. Auch hier gilt: Ist die
Kraft in Richtung β2a der Druckstrebe Zy eine Zugkraft, so scheidet diese Richtung β2a als
Lösung aus. Die gleiche Untersuchung findet für die zweite denkbare Druckstrebenrichtung
β2b statt. Auch bei der Bildung der zweibahnigen Bewehrungsnetzes aus den
Bewehrungsscharen x und z bleibt nur eine mögliche Lösung für die Druckstrebenrichtung
übrig.
Es liegen also nun zwei denkbare Lösungen für ein zweibahnige Bewehrungsnetze vor. Das
eine Bewehrungsnetz wird aus den Bewehrungsscharen x und y, das andere aus den
Bewehrungsscharen x und z gebildet.
α+β
γ 1a = oder
2 -Zz α und β Zx und Zy
α+β
γ 1b = + 90°
2
α +γ
β 2a = oder
2 -Zy α und γ Zx und ZZ
α +γ
β 2b = + 90°
2
− Z z ⎫⎪
⎬ → min
− Z y ⎪⎭
Allerdings könnte es so sein, dass für beide Lösungen der Beton gar nicht ausgereizt ist und
somit völlig uninteressant ist, welche Lösung den Beton mehr belastet. Es bliebe ein
Vergleich der Zugkräfte Summe der Zugkräfte:
Zx + Zy ⎫
⎬ → min
Zx + Zz ⎭
Die größere Summe der Beträge würde bei gleicher Bemessungsspannung zu einer
größeren Gesamtbewehrung führen und wäre somit als Lösung auszuschließen. Um jedoch
den Beton und die Bewehrung gleichermaßen zu berücksichtigen, hat man sich dafür
entschieden, die absolute Summe aller Bemessungsschnittgrößen als Maßstab heran
zuziehen.
− Z z + Z x + Z y ⎫⎪
⎬ → min
− Z y + Z x + Z z ⎪⎭
Deshalb wird gleich mit der Suche nach einem zweibahnigen Bewehrungsnetz mit den
Bewehrungsscharen x und y bzw. x und z begonnen. Untersucht werden wieder folgende
Druckstrebenrichtungen:
α+β α+β
Zx α Zy β γ 1a = γ 1b = + 90°
2 2
α +γ α +γ
Zx α Zz γ β 2a = β 2b = + 90°
2 2
Im Gegensatz zu ausschließlich auf Zug beanspruchten Scheiben, kann es bei auf Zug und
Druck beanspruchten Scheiben für die untersuchten Druckstrebenrichtungen zu einer
negativen Kraft in der Bewehrungsschar kommen, die mit der Bewehrungsschar x das
zweibahnige Netz bildet. Es wird der Winkel der Druckstrebe deshalb abermals verändert,
um diese negative Kraft in der Bewehrungsschar zu Null zu setzen. Wird ein
Bewehrungsnetz aus den Bewehrungsscharen x und y untersucht, so wird die Richtung der
Druckstrebe, für die die Kraft in Bewehrungsschar y zu Null wird, so berechnet.
Wird ein Bewehrungsnetz aus den Bewehrungsscharen x und z untersucht, so wird die
Richtung der Druckstrebe, für die die Kraft in Bewehrungsschar z zu Null, wird so berechnet.
tg β oy = −k ⋅ cot α
Es liegen also auch hier zwei denkbare Lösungen für ein zweibahnige Bewehrungsnetze vor.
Das eine Bewehrungsnetz wird aus den Bewehrungsscharen x und y, das andere aus den
Bewehrungsscharen x und z gebildet.
α+β Zx und Zy
γ 1a = oder
2 -ZStrur α und β oder
α+β
γ 1b = + 90° Zx (Zy=0)
2
α +γ Zx und ZZ
β 2a = oder
2 -ZStrut α und γ oder
α +γ
β 2b = + 90° Zx (Zz=0)
2
Für die Wahl der Lösung entscheidet nun das gleiche Kriterium wie bei Scheiben, die
ausschließlich auf Zug beansprucht wurden.
− Z z + Z x + Z Strut ⎫⎪
⎬ → min
− Z y + Z x + Z Strut ⎪⎭
Platten und Schalen sowie die eigentliche Bemessung und der Nachweis der
Querkrafttragfähigkeit vorgestellt wird, soll ein erstes Beispiel zum Verständnis des bisher
gesagten beitragen.
Struktur des ersten Beispieles: Wandartiger Träger mit Auskragung und Öffnung
Untersucht wurde ein wandartiger Träger (Dicke = 30 cm), der über zwei Geschosse geht
und auskragt. Pro Geschoss befinden sich zwei Öffnungen. Die Belastung aus den
Geschossdecken sei nicht Gegenstand dieses Beispiels. Belastet wird der wandartige Träger
durch die aufgehenden Stützen.
.
Belastung des wandartigen Trägers
Der wandartige Träger soll aus einem Beton C30/37 und einem Bewehrungsstahl BSt 500
hergestellt werden. Bevor als nächstes die Anzahl und Richtung der einzelnen
Bewehrungsscharen definiert wird, empfiehlt sich ein Blick auf die Ausrichtung des lokalen
Plattenkoordinatensystems.
Lokales Plattenkoordinatensystem
Um die Richtung der Z-Achse auch dargestellt zu bekommen, wird eine 3D-Perspektive
gewählt.
Wendet man nun die Rechte-Hand-Regel an und richtet den Daumen in Richtung der
positiven z-Richtung aus, so zeigen die restlichen Finger die Positivdefinition bei der Eingabe
einer Bewehrungsrichtung an. Würde nun beispielsweise als Bewehrungsrichtung der ersten
Bewehrungsschar 30° vorgegeben werden, so würden die Bewehrungsstäbe mit der
positiven x-Achse einen Winkel von 30° im Gegenuhrzeigersinn einschließen.
1.Bewehrungsbahn ϕ1 = 0° nom c = 3 cm
Wie die Bewehrungsrichtung, die Betondeckung und all die anderen Eingabewerte im
Modul „ RF-BETON Flächen„ zu definieren sind, sowie die Darstellung der Ergebnisse wird
alles ausführlich im Kapitel „Arbeiten mit RF-BETON Flächen“ vorgestellt. Ebenfalls sei an
dieser Stelle noch angemerkt, dass auf die konstruktiven Besonderheiten (wie beispielsweise
Mindestbewehrung) bei der Bemessung eines wandartigen Trägers verzichtet wurde. Ziel
dieses Beispiels ist es die Transformation der Hauptnormalkräfte in Bemessungsnormalkräfte
vorzustellen und einen ersten Blick in die eigentliche Bemessung zu gewinnen.
Angemerkt sei noch, dass zur FE-Berechnung der Schnittgrößen nach der Elastizitätstheorie
eine FE-Netz mit einer Maschenweite von 25 cm verwendet wurde.
Das Rasterpunkte in denen die Ergebnisse dargestellt werden, wurden in einem Abstand
von 0.5 m generiert.
Seit RFEM 2 ist es möglich, sich im Modul RF-BETON Flächen zu der Bemessung eines jeden
Rasterpunkts die Zwischenergebnisse anzeigen zu lassen. Diese Zwischenergebnisse sollen
auch in diesem Beispiel immer wieder kurz vorgestellt werden, um sich an das Arbeiten mit
Ihnen zu gewöhnen. Wie die Zwischenergebnisse im Programm abzufragen sind, wird im
Kapitel „Arbeiten mit RF-BETON Flächen“ genau beschrieben.
Die Auflistung der Zwischenergebnisse beginnt mit der Vorstellung der Schnittgrößen der
linearen Plattenstatik, die sich am lokalen Koordinatensystem orientieren.
⎜ n x + n y + (n x − n y ) + 4 ⋅ n xy ⎞⎟
1⎛
n1 =
2 2
(1)
2 ⎝ ⎠
n2 = ⎛⎜ n x + n y − (n x − n y ) + 4 ⋅ n xy ⎞⎟
1 2 2
(2)
2⎝ ⎠
1⎛ ⎛ 2 ⋅ n xy ⎞ ⎞
α m = ⎜ arctan⎜⎜ ⎟⎟
⎟⎟
(3)
2 ⎜⎝ n
⎝ x − n y ⎠⎠
1⎛
n1 = ⎜ − 74.55 − 158.78 + (− 74.55 + 158.78)2 + 4 ⋅ 376.98 2 ⎞⎟ = 262.65 kN / m
2⎝ ⎠
1⎛
n1 = ⎜ − 74.55 − 158.78 − (− 74.55 + 158.78)2 + 4 ⋅ 376.98 2 ⎞⎟ = −495.99 kN / m
2⎝ ⎠
1⎛ ⎛ 2 ⋅ 376.98 ⎞⎞
α m = ⎜⎜ arctan⎜ ⎟ ⎟ = 41.81°
2 ⎝ − 74.55 + 158.78 ⎟
⎝ ⎠⎠
Hauptnormalkräfte
n II − 495.99
k= = = −1.888
nI 262.65
Die Ermittlung des Quotienten k findet sich in den Details an folgender Stelle.
Als nächstes muss der Differenzwinkel dφ1,n zwischen der Richtung αn der Hauptnormalkraft
n1 und der ersten Bewehrungsschar in Richtung φ1 bestimmt werden. Anschließend wird der
Differenzwinkel dφ2,n zwischen der Richtung αn der Hauptnormalkraft n1 und der zweiten
Bewehrungsschar in Richtung φ2 bestimmt. In den Details sieht dieser Schritt so aus.
Dabei kann es durchaus möglich sein, dass die Bewehrungsschar die in Richtung φ1 definiert
wurde, nicht den kleinsten Winkel mit der Richtung αm der Hauptnormalkraft n1 anschließt.
Den kleinsten Winkel könnte eine weitere Bewehrungsschar mit der
Hauptnormalkraftrichtung einschließen. Deshalb werden die gefundenen Differenzwinkel
zunächst der Größe nach sortiert. Anschließend erhalten sie wie in Baumanns Arbeit
folgende Bezeichnung:
Nach dem Sortieren wird in den Details für α und β folgender Wert ausgegeben.
Anschließend wird eine erste Richtung γ1 für die, das zweibahnige Bewehrungsnetz
aussteifende, Betondruckstrebe angenommen.
αn + βn 41.81° + 131.81°
γ 1,n = = = 86.81°
2 2
Als nächstes können die Bemessungsnormalkräfte mit Hilfe der Gleichungen 13a-c von
Baumann ausgerechnet werden.
In der letzten Zeile der oben dargestellten Details findet sich ein Hinweis, ob die Wahl der
Richtung der Betondruckstrebe zulässig war. Dies ist genau dann der Fall, wenn sich in die
gewählte Betondruckstrebenrichtung eine Druckkraft (Bemessungsnormalkraft mit
negativem Vorzeichen) ergibt. Für eine Druckstrebenrichtung γ1,n = 86.81ergab sich eine
Druckkraft nγ,1 = -753.95.Es wurde also ein zulässiges Kräftegleichgewicht gefunden.
Als nächstes wird die Druckstrebenrichtung untersucht, die den anderen Zwischenwinkel
der Bewehrungsscharen in Richtung α und β teilt. Diese Druckstrebenrichtung errechnet
sich so:
αn + βn 41.81° + 131.81°
γ 2,n = + 90° = + 90° = 176.81°
2 2
Mit den drei Winkeln αn, βn und γ2,,n werden wieder mit Hilfe der Gleichungen 13a-c von
Baumann die Bemessungsnormalkräfte bestimmt.
Für diese Druckstrebenrichtung γ2,n = 176.81ergab sich eine positive Bemessungskraft nγ,2 =
753.95 kN/m. Diese Druckstrebenrichtung scheidet somit als Lösung aus.
In den Details findet sich unter dem Punkt Maßgebende Druckstrebe einmal die
maßgebende Richtung der Betondruckstrebe als der Winkel γ1,n nach Baumann, der sich auf
die Richtung der ersten Hauptnormalkraft bezieht und zum anderen der Winkel dϕn , der die
Richtung der Betondruckstrebe im gleichen Definitionssinn wie die definierten
Bewehrungsrichtungen angibt.
Maßgebende Druckstrebe
Ein weiterer Blick auf die Details zeigt noch einmal den kompletten Weg der Ermittlung der
Bemessungskräfte.
Damit sind die Bemessungskräfte für eine bestimmte Belastungssituation und eine
bestimmte Anzahl und Richtung von Bewehrungsscharen ermittelt. Welche
Transformationen sich aus welcher Belastung bzw. welcher Bewehrung noch ergeben
können, wird im anschließenden Kapitel vorgestellt.
Mohrscher Spannungskreis
Belastungssituationen
Hauptnormalkraftmatrix
Die Ermittlung der Bemessungsnormalkräfte mit Hilfe der Gleichungen 13a-c wurde für die
Belastungszustände „Elliptischer Zug“ und „Hyperbolischer Zustand“ bereits für ein zwei-
und dreibahniges Bewehrungsnetz in den vorherigen Abschnitten erklärt. Für den
parabolischen Zug ergeben sich Bemessungsnormalkräfte auf die gleiche Weise. Der Wert k
ist mit Null in den Gleichungen 13a-c zu verwenden. Die Ermittlung der
Bemessungsnormalkräfte für folgende Belastungszustände sind also noch zu erklären:
Die Gleichungen 13a-c werden unverändert angewendet, auch wenn die beiden
Hauptnormalkräfte nI und nII kleiner als Null sind. Ergibt sich in jeder der drei
Bewehrungsrichtungen eine negative Bemessungsnormalkraft, so wird keine der
eingelegten Bewehrungsscharen aktiviert. Damit steht fest, dass der Beton alleine die
Hauptnormalkräfte abtragen kann, also ohne die Ausbildung eines auf Zug beanspruchten
Bewehrungsnetzes, dass durch eine Betondruckstrebe ausgesteift wird. Die Annahme, dass
zur Aufnahme der Hauptnormalkräfte sich jedoch Betondruckkräfte in Richtung der
eingelegten Bewehrung ausbildet ist rein hypothetisch und ihr liegt der Wunsch zu Grunde,
eine Aufteilung der Hauptdruckkräfte in Richtung der einzelnen Bewehrungsscharen zu
erhalten, um so die beispielsweise in der DIN 1045-88 in Abs. 25.2.2.1(1) geforderte
Mindestdruckbewehrung bestimmen zu können, für die der statisch erforderliche
Betonquerschnitt benötigt wird. Zwar kommen andere Normen bei der Ermittlung der
Mindestdruckbewehrung ohne diesen statisch erforderlichen Betonquerschnitt aus, der sich
aus der transformierten Hauptnormalkraft in eine Bemessungsnormalkraft ergibt, aber um
ein einheitliches normenübergreifendes Transformationsverfahren zu haben, werden die
Hauptdruckkräfte auch für diese Normen in die einzelnen definierten
Bewehrungsrichtungen transformiert. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Bemessung
mit transformierten Druckkräften auf der sicheren Seite liegt. Die dann in Richtung der
einzelnen Bewehrungsscharen auftretenden Betonpressung werden nachgewiesen. Ist
jedoch nach der Transformation mindestens eine der Bemessungsnormalkräfte größer als
Null, so wird für diesen Belastungszustand das Bewehrungsnetz aktiviert. Wie in den
Kapiteln 3.3.3 und 3.3.4 bereits beschrieben, ist dann ein inneres Kräftegleichgewicht mit
Hilfe von zwei Bewehrungsscharen und einer gewählten Betondruckstrebe herzustellen.
Die Gleichungen 13a-c werden unverändert angewendet, auch wenn die beiden
Hauptnormalkräfte nI und nII kleiner als Null sind. Ist die Richtung der beiden
Hauptnormalkräfte identisch mit der Richtung der beiden Bewehrungsscharen, so ist sind
die Bemessungsnormalkräfte gleich den Hauptnormalkräften. Weichen die
Hauptnormalkräfte von den Bewehrungsrichtungen ab, so wird wieder das Gleichgewicht
zwischen einer Druckstrebe im Beton und Bemessungsnormalkräften in den
Bewehrungsscharen gesucht. Untersucht werden dabei für die Richtung der Druckstrebe
wieder die beiden Zwischenwinkel zwischen den Bewehrungsscharen. Wie auch schon beim
elliptischen Zug gilt: Die Annahme einer Druckstrebenrichtung gilt dann als korrekt, wenn
die Druckstrebe tatsächlich eine negative Bemessungskraft erhält. Finden sich für beide
Druckstrebenrichtungen eine zulässige Lösungen, so entscheidet der kleinste Betrag aller
Bemessungsnormalkräfte welche Lösung gewählt wurde. Ist die Bemessungsnormalkraft für
eine Bewehrungsrichtung eine Druckkraft, so wird zunächst kontrolliert, ob der Beton diese
Bemessungsnormalkraft schultern kann. Wenn nicht, wird eine Durckbewehrung ermittelt.
Mit diesen modifizierten Formeln wird in gleicher Weise nach den Bemessungsnormal-
kräften in den beiden Bewehrungsscharen und einer Bemessungsnormalkraft für den Beton
gesucht. Ist eine Bewehrungsschar richtungsidentisch mit der einwirkenden
Hauptnormalkraft, so ist ihre Bemessungsnormalkraft die Hauptnormalkraft. Ansonsten
finden sich wieder Lösungen mit einer Druckstrebe zwischen den beiden
Bewehrungsscharen.
Zahlenbeispiele
Bewehrungsrichtung
Die Richtung der Bewehrung wird im Uhrzeigersinn abgetragen, da die z-Achse vom
Betrachter weg verläuft. Die Richtung der Hauptnormalkraft wird einmal mit αn = 0° und αn
= 90° angenommen. Ist die Richtung der einzelnen Bewehrungsscharen und die Richtung
der Hauptnormalkraft bekannt, können zunächst die Differenzwinkel bestimmt werden.
Bewehrungsschar Nr.: 1 2 3
Ermittelter Differenzwinkel
30° 90° -30°
gemäß Positivdefinition
Die Differenzwinkel α, β und γ gemäß der Definition nach Baumann erhält man, indem
zunächst von den ermittelten Differenzwinkel gemäß der Positivdefinition jener Winkel
bestimmt wird, der den absolut kleinsten Betrag hat. Dieser Winkel bestimmt den positiven
Umfahrungssinn nach Baumann. Der ermittelte Wert dieses Winkels erhält ein positives
Vorzeichen, falls es negativ war und wird ab jetzt mit α bezeichnet. Den Winkel, der mit β
bezeichnet wird, findet man, indem ausgehend von der Richtung der Hauptnormalkraft im
positiven Umfahrungssinn nach Baumann jener Winkel zu einer Bewehrungsschar bestimmt
wird, der am zweitgrößten ist. Geht man in diesem positivem Umfahrungssinn nach
Baumann weiter bis zur nächsten Bewehrungsschar, so erhält man den drittgrößten
Differenzwinkel zur Hauptnormalkraft, der fortan mit γ bezeichnet wird. Es ergaben sich
also folgende Differenzwinkel:
α = 30°
β = 90°
γ = 150°
Bewehrungsschar Nr.: 1 2 3
Ermittelter Differenzwinkel
-60° 0° 60°
gemäß Positivdefinition
α = 0°
β = 60°
γ = 120°
α β γ nα nβ nγ n1 n2 n3
Parabolischer -333 0
1000 0 0° 30° 90° 150° 666 666 666 666
Zug (0°) Druckstrebe
Parabolischer
1000 0 90° 0° 60° 90° 0 1000 0 0 1000 0
Zug (90°)
Parabolischer
0 -1000 0° 30° 90° 150° 0 -1000 0 0 -1000 0
Druck (0°)
Parabolischer -666
0 -1000 90° 0° 60° 120° 333 -666 -666 333 0
Druck (90°) Druckstrebe
Elliptischer
1000 500 0° 30° 90° 150° 666 166 666 666 166 666
Zug (0°)
Elliptischer
1000 500 90° 0° 60° 90° 833 333 333 333 833 333
Zug (90°)
Elliptischer
-500 -1000 0° 30° 90° 150° -333 -833 -333 -333 -833 -333
Druck (0°)
Elliptischer
-500 -1000 90° 0° 60° 120° -166 -666 -666 -666 -166 -666
Druck (90°)
Hyperbolischer -1333
1000 -1000 0° 30° 90° 150° 666 666 666 0 666
Zustand ( 0° ) Druckstrebe
Hyperbolischer -666
1000 -1000 90° 0° 60° 120° 1333 0 0 1333 0
Zustand ( 90° ) Druckstrebe
Belastungszustand Anhang
Hyperbolischer Zustand ( 0° ) 9
Zunächst wurden die Schnittgrößen der linearen Plattenstatik vorgestellt. Aus ihnen
wurden die Hauptschnittgrößen bestimmt. Für die Hauptschnittgrößen wurden dann
Bemessungskräfte ermittelt.
Allerdings wird dabei nicht die volle zulässige Betondruckspannung fcd angesetzt, sondern
es wird der Empfehlung von Schlaich/Schäfer (In: Konstruieren im Stahlbetonbau,
Betonkalender 1993/II, S.373) sinngemäß gefolgt und die zulässige Betondruckspannung
auf 80% reduziert. Mit Hilfe dieser reduzierten zulässigen Betondruckspannung fcd,08 kann
nun die Größe der aufnehmbaren Normalkraft nstrut,d pro Meter bestimmt werden, indem
diese Spannung mit einer Breite von einem Meter und der Wanddicke multipliziert wird.
Diese aufnehmbare Betondruckkraft kann nun mit der einwirkenden Betondruckkraft nstrut
verglichen werden. Der Nachweis der Betondruckstrebe gilt als erfüllt, wenn gilt
n strut ,d ≥ n strut
Im Programm stellen sich die Zwischenergebnisse dieses Nachweises wie folgt da.
Abschließend sei zum Nachweis der Betondruckstrebe erwähnt , dass es für sämtliche im
Programm verfügbare Normen gleich geführt wird, natürlich mit den dort definierten
Materialeigenschaften.
DIN 1045-88
M 500
βs 420 500
DIN 1045-1
(γs = 1.15)
EC2
S 500 M
(γs = 1.15)
ÖNORM B4700
M 500 M 550
Wird die Bewehrung anstatt gezogen jedoch gestaucht, so ist die Stahlspannung für die
zulässige Betonstauchung im Bruchzustand zu ermitteln. Diese zulässige Betonstauchung ist
in allen Normen gleich und beträgt 2 ‰. Bei bekanntem E-Modul lässt sich somit die
Stahlspannung bei einer Stauchung von 2 ‰ wie folgt ermitteln:
σ = Es ⋅ 2 %o
Sollte diese Stahlspannung größer sein als die Stahlspannung an der Streckgrenze, so wird
allerdings die Stahlspannung an der Streckgrenze verwendet. Im übrigen wird eine
Druckbewehrung nur dann ermittelt, wenn die aufnehmbaren Normalkraft nstrut,d pro Meter
des Betons geringer als die einwirkende, druckerzeugende Bemessungsnormalkraft. Die
Druckbewehrung wird dann für die Differenz der beiden Normalkräfte bemessen.
Erforderliche Bewehrung
- Platte
- Schale
- Wand
- Schlanke Wand
- Wandartiger Träger
Die nachfolgende Grafik verdeutlich den Zusammenhang zwischen dem vom Benutzer
gewählten Typ der Struktur, dem Modell für Bemessung und dem Bauteiltyp der einzelnen
Normen, mit dem die Größe und die Richtung der Mindest- bzw. Höchstbewehrung
bestimmt werden.
Zusammenhang zwischen Typ der Struktur, Bemessungsmodell und Bauteiltyp gemäß Norm
Wählt der Benutzer als Typ der Struktur „3D“ so wird das Bauteil stets als Schale bemessen,
egal, ob in einem bestimmten Bereich des Bauteils sowohl Normalkräfte, als auch Momente
auftreten oder nur eine dieser Schnittgrößen auftritt. Eine „Platte XY“ als gewählter Typ der
Struktur wird stets als Platte bemessen. Für die beiden verbleibenden Typen der Struktur
„Wand XZ“ und „Wand XY“ steht das Bemessungsmodell „Wand“ zur Verfügung. Ein
Bauteil, dass als Wand bemessen wurde, kann nun beispielsweise gemäß der DIN 1045-1
nach den Vorschriften für
- eine Wand
- oder eine schlanke Wand
- oder ein wandartigen Träger
- Wand
- Wandartiger Träger
Wand
Für Wände existieren in der DIN 1045-01 Vorschriften hinsichtlich folgender Bewehrungen
Im Gegensatz zu anderen Normen, existiert in der DIN 1045-88 keine Vorschrift hinsichtlich
einer Mindestquerbewehrung. Die Zugbewehrung hingegen muß mindestens 0.4% des
Betonquerschnittes betragen.
Das heißt also, sobald eine Bewehrungsschar eine positive Bemessungsnormalkraft, also
eine Zugkraft erhält, darf der für die Aufnahme dieser Bemessungsnormalkraft ermittelte
Bewehrungsquerschnitt nicht weniger als 0.4% des Betonquerschnittes ausmachen.
Erhält eine Bewehrungsschar jedoch eine Druckkraft, so ist zunächst zu untersuchen, wie
groß der statisch erforderliche Betonquerschnitt zur Aufnahme dieser Betondruckkraft sein
muss. Mit Hilfe dieses statisch erforderlichen Betonquerschnitts kann dann eine
Mindestdruckbewehrung bestimmt werden. Dem oben dargestellten Absatz 25.2.2.1 (1) ist
zu entnehmen, dass diese Mindestdruckbewehrung nicht weniger als 0.8% dieses statischen
Betonquerschnitts sein darf. Um jedoch den statisch erforderlichen Querschnitt erst einmal
ermitteln zu können, müssen deshalb stets die Bemessungsnormalkräfte in Richtung der
einzelnen Bewehrungsscharen ermittelt werden.
Zuletzt kann diesem Absatz der DIN 1045-88 entnommen werden, dass der gesamte
Bewehrungsquerschnitt zweier an beiden Plattenseiten parallel laufenden
Bewehrungsscharen nicht mehr als 9 % des Betonquerschnitts betragen darf. Ob die
Bewehrung dabei aus Zug- bzw. Druckkräften ermittelt wurde, spielt keine Rolle. Dies steht
auch so im Absatz 17.2.3 (1) der DIN 1045-88.
Wandartige Träger
Für wandartige Träger existieren in der DIN 1045-88 Vorschriften hinsichtlich folgender
Bewehrungen
Der Absatz 23.3 (4) der DIN 1045-88 wurde so interpretiert, dass ein wandartiger Träger
ein Bewehrungsnetz mit gleichen Querschnitten in alle Richtungen erhalten soll.
Im gleichen Absatz legt die DIN 1045-88 fest, dass jede Bewehrungsschar einen
Mindestbewehrungsquerschnitt von 1.5 cm²/m bzw. 0.05% erhalten soll.
Die Größe des eingelegten Druckbewehrungsquerschnittes wird durch den Absatz 17.2.3 (1)
begrenzt.
So darf die eingelegte Druckbewehrung nicht mehr als 9% des Betonquerschnitts betragen.
- Wand
- Schlanke Wand
- Wandartiger Träger
Wand
Für Wände existieren in der DIN 1045-01 Vorschriften hinsichtlich folgender Bewehrungen
Alle Bauteile vom Typ „Wand“ erhalten gemäß DIN 1045-01 Abs. 13.7.1(5) eine
Querbewehrung, die nicht weniger als 20% der lotrechten Bewehrung betragen darf. An
entsprechender Stelle drückt sich die Norm wie folgt aus:
Der in der Norm verwendete Begriff „lotrecht Bewehrung“ wird übertragen auf die
Anwendung in einem FE-Programm so interpretiert, dass unter der „lotrechten Bewehrung“
stets jene Bewehrungsrichtung verstanden wird, für die sich nach der Transformation der
Hauptnormalkräfte eine negative Bemessungsnormalkraft, also eine Druckkraft ergab.
Erhielten mehrere Bewehrungsrichtungen eine Druckkraft, die zu einer Druckbewehrung
geführt hat, so ergibt sich für die anderen Bewehrungsrichtungen eine
Mindestquerbewehrung von 20% dieser maximalen Druckbewehrung.
Unter dem Begriff der „lotrechten Bewehrung“ werden all jene Bewehrungsscharen
verstanden, die nach der Transformation der Hauptnormalkräfte eine negative
Bemessungsnormalkraft, also eine Druckkraft erhalten haben.
Die Gesamtfläche Ac des Betonquerschnittes einer Wand in einem Bemessungspunkt ist die
Wanddicke multipliziert mit einer Querschnittsbreite von einem Meter.
Die Mindestbewehrung wird, wie im letzten Satz des Absatze 13.7.1(3) gefordert, stets
gleichmäßig für beide Seite ermittelt.
Auch hinsichtlich des maximalen Druckbewehrungsgrad findet sich in der DIN 1045-1 Abs.
14.7.1 (3) eine Regel. Im Programm wird deshalb kontrolliert, ob eine ermittelte
erforderliche Druckbewehrung für jene Bewehrungsscharen, die eine negative
Bemessungsnormalkraft erhalten haben, nicht größer ist als 0.04 Ac.
Als nächstes können die Bewehrungsregeln für den Bauteiltyp „Schlanke Wand“ vorgestellt
werden. Wann es sich bei einem Bauteil um eine schlanke Wand handelt muß der Benutzer
durch Eingabe in das Programm selbst entscheiden. Unterscheidungskriterien findet er im
Absatz 8.6.3 der DIN 1045-1.
Schlanke Wand
Für schlanke Wände existieren in der DIN 1045-01 Vorschriften hinsichtlich folgender
Bewehrungen
Hinsichtlich der Mindestdruckbewehrung verlangt die DIN 1045-1 gemäß Abs. 13.7.1 (3)
einen doppelt so großen Wert wie für normale Wände, nämlich 0.003 Ac insgesamt und für
die beiden Seiten der Wand entsprechend die Hälfte.
Bei maximalen Druckbewehrungsgrad unterscheidet sich eine „schlanke Wand“ nicht von
einer „Wand“. Der maximale Druckbewehrungsgrad liegt auch hier bei 0.04 Ac.
Wandartiger Träger
Für wandartige Träger existieren in der DIN 1045-01 Vorschriften hinsichtlich folgender
Bewehrungen
Für den Bauteiltyp „Wandartiger Träger“ existiert der Absatz 13.6. Dort ist unter anderem
zu finden:
Dort ist zu lesen, dass die beiden Außenflächen ein rechtwinkliges Bewehrungsnetz erhalten
sollen. Ein rechtwinkliges Bewehrungsnetz wurde vom Programm als ein Bewehrungsnetz
interpretiert, bei dem sämtliche Bewehrungsscharen den gleichen Querschnitt aufweisen.
Die Mindestquerbewehrung wird deshalb für wandartige Träger mit 100% angenommen.
Bei einem wandartigen Träger darf jede Bewehrungsschar nicht weniger als 1.5 cm²/m
bzw. 0.075% des Betonquerschnitt Ac betragen, egal, ob sich hierbei um eine Zug- oder
eine Druckbewehrung handelt. Der maximale Druckbewehrungsgrad ist der gleich den
Bauteiltypen „Wand“ bzw. „schlanke Wand“, nämlich 0.04 Ac für beide Seiten zusammen.
3.3.11.3 EC 2
In dieser Norm werden die folgende Bauteiltypen unterschieden:
- Wand
- Wandartiger Träger
Wand
Für den Bauteiltyp „Wand“ wird eine Mindestquerbewehrung gemäß 5.4.7.3(1) von 50%
ermittelt.
EC 2 Abs. 5.4.7.3(1)
Eine Wand erhält also, sofern sie nach EC 2 bemessen wurde, nie weniger als 0.004 Ac. an
Bewehrungsfläche in jenen Bewehrungsscharen eines Bemessungspunkt, für die sich
Druckkräfte ergaben.
Im gleichen Absatz des EC2 ist auch zu finden, wie groß diese Druckbewehrung maximal
sein darf : 0.04 mal dem Produkt aus Wanddicke und eine angenommenen Wandbreite von
einem Meter.
Wandartiger Träger
Dem gleichen Absatz ist zu entnehmen, dass der Bewehrungsquerschnitt pro Seite nicht
weniger als 0.15% der Betonfläche betragen darf. Für beide Seiten zusammen wird dann
0.3% der Betonfläche angesetzt.
Im Absatz 5.4.2.1.1 (2) begrenzt der EC 2 die Größe der maximalen Zug- und
Druckbewehrung.
Wie in der DIN 1045-1 auch, ist die Größe des Bewehrungsquerschnitt einer
Bewehrungsschar, egal, ob sie Zug- oder Druck erhält, begrenzt auf 0.04 Ac.
3.3.11.4 ÖNORM
In dieser Norm werden die folgende Bauteiltypen unterschieden:
- Wand
- Wandartiger Träger
Wand
Für den Bauteiltyp „Wand“ wird eine Mindestquerbewehrung von 0.1 % von Ac gemäß
9.3.3(1) ermittelt.
Sowohl für die Mindestdruckbewehrung als auch den maximalen Druckbewehrung gilt,
dass diese im allgemeinen je zur Hälfte auf beide Wandseiten zu verteilen sind. Vom
Programm wird so verfahren.
Wandartiger Träger
Die Mindestquerbewehrung wird auch für die ÖNORM wieder mit 100% der zweiten
erforderlichen Bewehrungsschar angenommen.
Als Mindestbewehrung sieht die ÖNORM für jede Bewehrungsschar einen Querschnitt von
0.1 % des Betonquerschnittes, jedoch mindestens 1.5 cm²/m vor.
Die maximale Zug- und Druckbewehrung wird, wie in den anderen Normen auch, auf 4%
des Betonquerschnitts gemäß Absatz 3.4.9.4(1) begrenzt.
Bewehrungsgrade
Definierte Mindestbewehrungsgrade
... eine Zug- oder eine Druckbewehrung ist. Handelt es sich wie in unserem Beispiel um eine
Zugbewehrung so wird mit Hilfe des geforderten Mindestzugbewehrungsprozentsatzes min
ρT = 0.1 % der Mindestzugbewehrungsquerschnitt asmin,T ermittelt.
Dies ist der statisch erforderliche Bewehrungsquerschnitt as1,s mit 6.70 cm²/m.
Diese Mindestquerbewehrung für die zweite Bewehrungsrichtung ist kleiner als die statisch
erforderliche Bewehrung as2,s = 4.81 cm²/m und auch kleiner als die sich sonst ergeben
habenden Mindestbewehrungsquerschnitte. Es wird deshalb in die zweite
Bewehrungsrichtung der statisch erforderliche Bewehrung as2,s = 4.81 cm²/m als der
insgesamt erforderliche Bewehrungsquerschnitt ausgegeben. Auch in die erste
Bewehrungsrichtungsrichtung war der statisch erforderliche Bewehrungsquerschnitt as2,s =
6.70 cm²/m maßgebend.
Mindestlängsbewehrung
Einzulegende Bewehrung
Der obige Teil der abgebildeten Details zeigt noch einmal alle Schritte von den
Schnittgrößen im untersuchten Rasterpunkt bis hin zu der dort einzulegenden
Längsbewehrung. In der vorletzten Zeile findet sich die Information, ob in der Bemessung
ein Fehler aufgetreten ist.
3.4 Platten
Platte
Diejenige Plattenseite, auf die die z-Achse des lokalen Plattenkoordinatensystems zeigt wird
als Plattenunterseite bezeichnet.
Die Hauptschnittgrößen mI und mII werden in der Schwerebene der Platte ermittelt.
Gegeben sei folgende Belastung.
Die Hauptmomente werden als einfache Pfeile dargestellt. Sie sind so orientiert, wie die
Bewehrung, die zu ihrer Aufnahme nötig wäre. Um nun aus diesen Hauptmomenten
Bemessungsmomente für das Bewehrungsnetz an der Plattenunterseite zu erhalten, wird
diese Hauptmomente unverändert zur Plattenunterseite verschoben.
Allerdings ist aus dem Mohrschen Spannungsgrad bekannt, dass dasjenige Hauptmoment
als Hauptmoment mI bezeichnet wird, das unter Beachtung des Vorzeichens größer ist. Die
Bezeichnung der Hauptmomente an der Plattenoberseite ist also noch zu vertauschen. So
stellen sich die Hauptmomente zur Bestimmung der Bemessungsmomente der jeweiligen
Plattenseite wie folgt da.
Baustoffe:
• Beton: C20/25
• Betonstahl: BST 500 (A)
Summe: gk = 4.80
Veränderlich (Nutzlast) Qk = 4.00
Die Linienlager wurde dabei so gewählt, dass sie auf Zug nicht ausfallen, also die Platte in
den Ecken nicht „aufschüsseln“ kann. Allerdings wurde auf eine Teileinspannung verzichtet.
FE-Netz-Einstellungen
LF2 - Verkehrslast
Und innerhalb einer Lastfallgruppe (LG1) die Bemessungswerte in den Grenzzuständen der
Tragfähigkeit definiert.
Lastfallgruppe – Bemessungswerte
Die Berechnung wird gestartet und die Hauptmomente stellen sich für LG1 wie folgt da.
Im folgenden soll nun ein Vergleich des erforderlichen Bewehrung in den Ecken einer Platte gezogen
werden. Folgende Platten werden untersucht:
- Platte, die in den Ecken Bewehrung, ausgerichtet gemäß den Vorschriften
der DIN 1045-88, erhält
- Platte, die an Plattenober- und unterseite das gleiche orthogonale
Bewehrungsnetz erhält
Dazu muss zunächst die Richtung der Bewehrung in den Eckbereichen der Platte definiert
werden. Wie später in einem der folgenden Kapitel zum Arbeiten mit RF-BETON Fläche
erläutert, ist es pro Fläche nur möglich, ein Bewehrungsnetz mit einer konkreten Richtung
zu definieren. Die Platte wird deshalb in einzelne Flächen zerlegt, für die dann ein
individuelles Bewehrungsnetz definiert werden kann.
Betondeckung Bewehrungsrichtung
Fläche Seite
d1 d2 d3 ϕ1 ϕ2 ϕ3
Die Fläche F6 erhält nur eine zweibahnige Bewehrung, die parallel zu den Plattenrändern
verlauft. Die Eckbereiche erhalten zusätzlich zu dieser zweibahnigen Bewehrung eine dritte
Bewehrungsschar in Richtung des an der jeweiligen Plattenseite Zug erzeugenden
Moments. Praktisch gesehen entspreche eine solche Bewehrung eine durch Listenmatten
komplett bewehrte Platte, die in den Eckbereichen durch zugelegte Bewehrungsstäbe
verstärkt wird.
Die in RFEM erzeugte Platte aus den Flächen F2 – F6 wird nun kopiert. Die zweite Platte
enthält die Flächen F7 – F11.
Diese zweite Platte aus den Flächen F7-F11 erhält an der Plattenober- und unterseite die
gleiche Bewehrung.
Betondeckung Bewehrungsrichtung
Fläche Seite
d1 d2 d3 ϕ1 ϕ2 ϕ3
In den Flächen F2 und F10 (verschiedene Platten) soll jeweils der Rasterpunkt Nr. 17 näher
betrachtet werden. An ihm wurden folgende Hauptmomente ermittelt.
Die Hauptmomente mI und mII, sowie die Abweichung des Hauptmomentes mI von der x-
Achse des lokalen Plattenkoordinatensystems im positiven Umfahrungssinn sind für die
zweite untersuchte Platte gleich.
Dennoch ergeben sich auf Grund der unterschiedlich gewählten Bewehrungsnetze in den
richtungsindentischen Bewehrung beider Platten völlig unterschiedliche Bewehrung.
An der Plattenoberseite:
An der Plattenunterseite:
Das orthogonale Netz scheint bei dreilagiger Bewehrung in den Ecken weitestgehend durch
die zugelegte Eckbewehrung entlastet zu werden. Es wird deshalb ein Blick auf die
erforderliche Eckbewehrung geworfen.
Lässt man sich die Bewehrung quantitativ anzeigen, so zeigt sich schnell, dass eine
dreilagige Bewehrung wirtschaftlicher ist.
Für die linke Platte ergibt sich an der Plattenoberseite ein Gesamtbewehrungsquerschnitt
von as, oben = 2.22 cm²/m. Für die rechte Platte mit dem durchgängig gleichen
Bewehrungsnetz ergibt sich ein Gesamtbewehrungsquerschnitt von as, oben = 2.73 cm²/m.
Dies bedeutet einen Bewehrungsmehraufwand von 23%. Für die Plattenunterseite beträgt
der Bewehrungsmehraufwand immerhin 20%.
Als nächstes wird die Ermittlung der dreilagigen Bewehrung für den Rasterpunkt R17 in der
Fläche 2 der linken Platte betrachtet, um die Vorgehensweise bei der Bemessung von
Platten mit unterschiedlichen Bewehrungsnetzen auf beiden Plattenseiten näher zu
beleuchten. Die Vorgehensweise unterscheidet sich durch folgende Teilschritte.
Unter der obersten Darstellungsebene befinden sich die Schnittgrößen der linearen
Plattenstatik.
Als nächstes werden die Hauptschnittgrößen betrachtet. Sie ermitteln sich nach folgender
Formel.
⎜ mx + m y + (mx − m y ) + 4 ⋅ mxy ⎞⎟
1⎛
m1 =
2 2
2⎝ ⎠
m2 = ⎛⎜ mx + m y − (mx − m y ) + 4 ⋅ mxy ⎞⎟
1 2 2
2 ⎝ ⎠
1⎛ ⎛ 2 ⋅ m xy ⎞ ⎞
α b = ⎜ arctan⎜⎜ ⎟⎟
⎟⎟
2 ⎜⎝ m
⎝ x − m y ⎠⎠
Hauptschnittgrößen
Dabei wurden die Hauptmomente mI,u und mII,u an der Plattenunterseite mit Hilfe der zuletzt
genannten Formeln bestimmt, während die Hauptmomente an der Plattenoberseite aus der
Eingangs beschriebenen Verlagerung zustande kamen.
Neben den Hauptmomenten wird noch die Hauptquerkraft bestimmt. Angemerkt sei an
dieser Stelle, dass Wände (Strukturtyp Wand XZ) und Schreiben (Struktur Wand XY) keine
Querkräfte und demzufolge auch keine Hauptquerkraft besitzen.
v max = v x2 + v y2
vy
β v = a tan
vx
Nachdem die Hauptmomente für Plattenunter- und Plattenoberseite bekannt sind, kann
damit begonnen worden, zunächst für die Plattenunterseite die Bemessungsmomente zu
bestimmen. Dazu werden in einem ersten Schritt die Differenzwinkel dφ1,m,u , φ2,m,u und φ3,m,u
der Bewehrungsrichtungen φ1, φ2 und φ3 zu der Richtung αm,u des Hauptmoment mI,u
bestimmt.
Der kleinste Differenzwinkel gibt den positiven Umfahrungssinn vor. Alle anderen Winkel
werden in diesem positivem Umfahrungssinn ermittelt und anschließend der Größe nach
sortiert. Sie erhalten die Bezeichnungen αm,u , βm,u und γm,u. Im Programm werden sie
folgendermaßen ausgegeben.
Anschließend werden wieder die Gleichungen 13a-c von Baumann verwendet, um die
Bemessungsmomente zu bestimmen.
Im Programm werden diese Bemessungsmomente mα,u , mβ,u und mγ,u an folgender Stelle
ausgegeben.
Da zwei der Bemessungsmomente kleiner als Null sind und Baumann im Falle der
hyperbolischen Biegung eine Gleichgewicht mit zwei negativen Bemessungsschnittgrößen
ausgeschlossen hat, wird nun nach einem Bewehrungsnetz aus zwei Bewehrungslagen, das
durch eine Betondruckstrebe ausgesteift wird, gesucht.
Das erste Bewehrungsnetz, dass angenommen wird besteht aus den beiden
Bewehrungsscharen in Richtung αm,u und βm,u. Die Richtung der aussteifenden
Betondruckstrebe (des aussteifende, an dieser Plattenseite Druck erzeugenden Moments)
wird zwischen diesen beiden Bewehrungsscharen angenommen.
α m , u + β m ,u 0.51° + 45.51°
γ 1a ,m ,u = = = 23.01°
2 2
Es werden nun erneut mit den adaptierten Gleichungen 13a-c von Baumann die
Bemessungsmomente in den gewählten Bewehrungsscharen des Netzes und das sie
aussteifende Moment bestimmt. Im Programm führt dies zur folgenden Ausgabe.
Diese Annahme des Bewehrungsnetze führt zu keiner brauchbaren Lösung, da sich in der
Richtung der Betondruckstrebe ein Moment einstellt, dass zu einer Zugkraft an der
Plattenunterseite führt und somit das Bewehrungsnetz nicht aussteifen kann.
Als nächstes wird für das gleiche Bewehrungsnetz eine neue Richtung des aussteifenden, an
der Plattenunterseite Druck erzeugenden Moments gewählt. Sie ermittelt sich zu:
α m ,u + β m ,u 0.51° + 45.51°
γ 1a ,m ,u = + 90° = + 90° = 113.01°
2 2
Die gewählte Richtung ist brauchbar, weil das aussteifende Moment an der
Plattenunterseite (die Druckstrebe) negativ ist.
Ob es sich hierbei jedoch um die energetisch kleinste Lösung handelt, die zum geringsten
Bewehrungsbedarf führt, muss die Untersuchung weiterer Druckstrebenrichtungen erst
hervorbringen.
Als nächste wird ein zweibahniges Bewehrungsnetz aus den Bewehrungslagen in Richtung
αm,u und γm,u untersucht. Die Richtung des aussteifenden Moments ermittelt sich zu:
α m ,u + γ m , u 0.51° + 135.51°
ß 2 a , m ,u = = = 68.01°
2 2
Diese Lösung ist wiederum zulässig, da das dritte Bemessungsmoment negativ ist.
Auch diese Lösung scheidet aus, da sich für das Bemessungsmoment mβ,u,2b mit 27.38
kNm/m wieder ein positiver Wert ergibt.
In der zweiten Zeile dieses Überpunkts findet sich die kleinste absolute Summe Σmin,u der
zuvor für die einzelnen zulässigen Bewehrungslösungen ermittelten Bemessungsmomente.
Diese sind in den Zeilen darunter aufgelistet und vergleicht man die Energie Σβ2a,u für den
Differenzwinkel β2a, mit der kleinsten Energie für alle zulässigen Fälle Σmin,u so sind diese
identisch. Damit lieferte dieses Bewehrungsnetz aus den Bewehrungslagen in Richtung αm,u
und γm,u die Lösung. Die Richtung des aussteifenden Moments ist somit:
α m ,u + γ m , u 0.51° + 135.51°
ß 2 a , m ,u = = = 68.01°
2 2
Auch im Programm wird die Richtung β2a,m,u der maßgebenden Druckstrebe noch einmal
aufgeführt. Diese Richtung β2a,m,u bezieht sich jedoch auf die Definition der Differenzwinkel
nach Baumann. Es wird deshalb auch gleichzeitig die Richtung dφm,u dieser
Betondruckstrebe bezogen auf die Definition der Bewehrungsrichtung ausgegeben.
Maßgebende Betondruckstrebe
Die Bemessungsmomente mα,u,2a , mβ,u,2a und mγ,u,2a die bei der ersten Annahme für den
neuen Differenzwinkel β gefunden wurden, beziehen sich auf die definierte Richtung der
Bewehrungsscharen nach Baumann.
Maßgebende Bemessungsmomente
Es ist zu sehen, dass die Bewehrungsscharen in Richtung φ1,u = 0° und φ3,u = 135° zur
Bildung des zweibahnigen Bewehrungsnetz verwendet wurden, weil nur sie ein
Bemessungsmoment erhalten. Die Bewehrungsschar in Richtung φ2,u = 90° wird bei
Belastung durch diese Hauptschnittgrößen nicht benötigt und erhält deshalb das
Bemessungsmoment 0.00 kNm/m. Die Bewehrungsschar in Richtung φ2,u wird also nicht
aktiviert. Das aussteifende Moment, dass an dieser unteren Plattenseite Druck erzeugt und
das in Richtung dφ,m,u = 67.50° verläuft, taucht in dieser Auflistung nicht auf, da hier nur die
⎛ 0.527 ⎞
dWinkel Opti ,m ,u = arctan⎜ ⎟ = 89.04°
⎝ tan 0.51° ⎠
Die gleiche Richtung für das, das Bewehrungsnetz aussteifende, Moment ist auch in den
Details zu sehen.
Optimierte Druckstrebenrichtung
In der zweiten Zeile der optimierten Druckstrebenrichtung wird die Richtung dφOpti,m,u der
Betondruckstrebe gemäß der Positivdefinition der Bewehrungsrichtungen angezeigt.
Endgültige Bemessungsmomente
Schön zu sehen ist hier, dass nach dem Optimierungsprozess (Wahl der Bewehrung in
konjugierende Richtungen) das Bemessungsmoment in die erste Bewehrungsrichtung zu
Null wird und auch das Bemessungsmoment sich in die zweite Bewehrungsrichtung
verkleinert hat.
Auf die gleiche Art und Weise werden nun die Bemessungsmomente für die
Plattenoberseite ermittelt. Dabei kam es zu folgendem Ergebnis.
Den Details ist zu entnehmen, dass die Bewehrung in die dritte Bewehrungsrichtung (φ3,o =
45°) für ein Bemessungsmoment mφ3,end,o = 5.53 kNm/m zu bemessen ist. Das
Bewehrungsnetz steift ein an der Plattenoberseite Druck erzeugendes Moment mstrut,Baum,i =
-10.50 kNm/m aus.
Dazu wird für die jeweils für Plattenunter- bzw. Plattenoberseite ermittelten Momente eine
ganz gewöhnliche Biegebemessung durchgeführt, die allerdings nicht zum Ziel hat, eine
Bewehrung zu finden, sondern nachzuweisen, dass die Betondruckzone in der Lage ist eine
resultierende Betondruckkraft zu liefern, die multipliziert mit dem Hebelarm der inneren
Kräfte, zu einem größeren Moment auf der Widerstandsseite führt, als das einwirkende
Moment. Der Nachweis gilt damit dann als nicht erfüllt, sobald dieses Moment auf der
Widerstandsseite selbst bei der maximalen zulässigen Biegestauchung des Betons und einer
maximal zulässigen Zurücknahme einer angenommen Bewehrung kleiner als das
maßgebende Bemessungsmoment mStrut ist. Das Einhalten der zulässigen Verformungen
wird in den neueren Normen über die Begrenzung des Verhältnisse zwischen der Höhe der
Betondruckzone (x) und der statischen Höhe (d) definiert. Dabei werden die folgenden
Spannungs-Dehnungs-Linie Beton
Die Spannungs-Dehnungs-Linie der Betonstähle ist in Bild 12 der DIN 1045-88 dargestellt.
Spannungs-Dehnungs-Linie Betonstähle
Grenzverformungen
- εS = -5 ‰
Gleichzeitiges Versagen des Betons und des Betonstahls
Liegt dann vor, wenn die Grenzstauchung des Betons und die Grenzstauchung des Stahls
gleichzeitig auftreten.
Spannungs-Dehnungs-Linie Beton
Die Spannungs-Dehnungs-Linie des Betonstahls ist in Bild 27 der DIN 1045-1 dargestellt.
Spannungs-Dehnungs-Linie Betonstahl
Grenzverformungen
Der Grenzzustand der Tragfähigkeit wird auch hier wieder über die Grenzverformungen
ermittelt. Je nachdem, wo diese Grenzverformung auftritt, versagt entweder der Beton oder
der Betonstahl.
- εS1 = εS2 = 25 ‰
Liegt dann vor, wenn die Grenzstauchung des Betons und die Grenzstauchung des Stahls
gleichzeitig auftreten.
Gemäß Abs. 9.2.4 (3) ist für die Querschnittsbemessung ftk,cal mit 535 N/mm² anzusetzen
und die Stahldehnung εs auf den Wert εsu = 0.025 zu begrenzen.
3.4.3.3 EC2
Als Rechenwert der Spannungs-Dehnungs-Linie für den Beton wird das Parabel-Rechteck-
Diagramm gemäß Bild 4.2 des EC 2 verwendet.
Spannungs-Dehnungs-Linie Beton
Die Spannungs-Dehnungs-Linie des Betonstahls ist in Bild 4.5 des EC2 dargestellt.
Spannungs-Dehnungs-Linie Betonstahl
Grenzverformungen
Der Grenzzustand der Tragfähigkeit wird auch hier wieder über die Grenzverformungen
ermittelt. Je nachdem, wo diese Grenzverformung auftritt, versagt entweder der Beton oder
der Betonstahl.
- keine Angaben
- Allerdings im Anwendungsdokument [NAD zu ENV 1992-95] ist zu
entnehmen: εS1 = εS2 = 10‰ bzw. 20 ‰
Liegt dann vor, wenn die Grenzstauchung des Betons und die Grenzstauchung des Stahls
gleichzeitig auftreten.
3.4.3.4 ÖNORM
Als Rechenwert der Spannungs-Dehnungs-Linie für den Beton wird das Parabel-Rechteck-
Diagramm gemäß Bild 7 der ÖNORM verwendet.
Spannungs-Dehnungs-Linie Beton
Spannungs-Dehnungs-Linie Betonstahl
Erforderliche Längsbewehrung
Dort finden sich zunächst eine Unterteilung für die erforderliche Längsbewehrung an der
Plattenunterseite und an der Plattenoberseite. Pro Plattenseite findet sich noch einmal ein
Überpunkt für die jeweilige Bewehrungsrichtung. Im oben abgebildeten Ausschnitt aus den
Details ist zu erkennen, dass für die ersten beiden Bewehrungsrichtungen keine Bewehrung
an der Plattenunterseite erforderlich ist, da kein Bemessungsmoment vorlag. Ganz im
Gegensatz zur dritten Bewehrungsrichtung, die für ein Bemessungsmoment mφ3,u,bem =
10.50 kNm/m zu bemessen ist. Die für die Bemessung der dritten Bewehrungsrichtung
angegebenen Verformungen und die erforderliche Längsbewehrung wurden mit einem
computergestützten Bemessungsalgorithmus ermittelt. Ihre Richtigkeit soll durch eine
überschlägige Handrechnung mit Hilfe der Bemessungstafel für ein dimensionsloses
Bemessungsverfahren unter Beweis gestellt werden.
- Rechteckquerschnitt b / h / d = 100 / 12 / 8
- Baustoff C30/37; BSt 500
- MEd = mφ3,u,bem = 10.50 kNm/m
- NEd = 0 kNm/m
α ⋅ f ck 0.85 ⋅ 2.0
f cd = = = 1.13 kN / cm 2
γc 1.5
mα 1050
µ Eds = = = 0,15
b ⋅ d ⋅ f cd 100 ⋅ 8 2 ⋅ 1,13
2
Für diesen Wert µEds lassen sich aus den Bemessungstafeln zum Beispiel im Betonkalender
2002 Teil 1 Seite 300 Tabelle 4.2 folgende Werte bestimmen:
ω = 0.1638
z
ξ= = 0.916
d
x
ζ = = 0.202
d
σ sd = 44.6 kN / cm²
− ε c 2 / ε s1 = 3.50 / 13.80
Damit lassen sich folgenden erforderliche Längsbewehrung as3,b,u für die dritte
Bewehrungsbahn an der Plattenunterseite bestimmen.
1 1
a s , 3, b , u = ⋅ ω ⋅ b ⋅ d ⋅ f cd = ⋅ 0,1638 ⋅ 100 ⋅ 8 ⋅ 1,13 = 3.32 cm 2 / m
σ sd 44.6
Im Programm ergibt sich mit 3.20 cm²/m eine etwas geringere Bewehrung, die durch die
Unterschiede in den Bemessungsverfahren und die Nachkommastellengenauigkeit der
Handrechnung zu erklären ist.
Für die dritte Bewehrungsrichtung an der Plattenoberseite war ebenfalls eine Bewehrung
erforderlich. Sie ergab sich zu:
3.4.5 Querkraftbemessung
Die Querkraftbemessung unterscheidet sich maßgeblich in den einzelnen Normen. Sie wird
deshalb getrennt für jede Norm vorgestellt.
τ ≤ max τ 011
τ ≤ max τ 02
Der Bemessungswert τ der Schubspannung ermittelt sich aus dem Grundwert τ0 der Schubspannung.
Um den Grundwert τ0 der Schubspannung zu ermitteln, muß zunächst einmal die Größe
und Richtung der resultierenden Hauptquerkraft Vmax b bestimmt werden. Sie ermittelt sich
aus den Querkräften der linearen Plattenstatik nach folgender Formel:
vmax b = vx2 + v y2
vy
β b = a tan
vx
v max b
τ0 =
b⋅z
mit:
Bevor nun der Bemessungswert τ der Schubspannung bestimmt werden kann, müssen
zunächst die Grenzen der Schubbereiche 1 und 2 ermittelt werden.
mit:
ki = Beiwert
im Allgemeinem Fall
0.2
k1 = 0.33 + (d = Plattendicke in Meter)
d
<= 1.0
>= 0.5
0.12
k2 = 0.60 + (d = Plattendicke in Meter)
d
<= 1.0
>= 0.7
Um welchen Fall es sich handelt, kann das Programm zur Laufzeit bei der Bemessung eines
speziellen Punktes nicht erfassen. Es bleibt also dem Benutzer überlassen, ob er die Grenzen
des Schubbereichs 1 mit k1 oder k2 berechnen will. Diese Entscheidung kann auf dem
dritten Registerblatt der Maske 1.3 Bewehrung getroffen werden.
τ011 ist nach DIN 1045, Tab. 13 die Grenze des Grundwerts der zulässigen Schubspannung.
Sie hängt von der gewählten Betongüte und ob die Bewehrung gestaffelt ist ab.
B 15 B 25 B 35 B 45 B 55
Bei gestaffelter Bewehrung werden die Grundwerte τ011a, bei nicht gestaffelter Bewehrung
die Grundwerte τ011b verwendet. Ob die Bewehrung gestaffelt bzw. nicht gestaffelt ist
entscheidet wieder der Benutzer durch Vorgabe auf dem zuletzt genannten Registerblatt.
max τ 02 = τ 02
τ012 ist nach DIN 1045, Tab. 13 die Grenze des Grundwerts der zulässigen Schubspannung.
Sie hängt von der gewählten Betongüte ab.
B 15 B 25 B 35 B 45 B 55
Nachdem die Grenzen der Schubbereiche 1 und 2 bekannt sind, kann für einen ermittelten
Grundwert τ0 der Schubspannung gesagt werden, ob er im Schubbereich 1, Schubbereich 2
oder Schubbereich 3 liegt.
Schubbereich 1: τ 0 ≤ max τ 01
Schubbereich 2: max τ 01 ≤ τ 0 ≤ max τ 02
Schubbereich 3: τ 0 ≥ max τ 02
Ergibt sich für einen Bemessungspunkt, dass dieser im Schubbereich 3 liegt, so ist die Platte
an dieser Stelle unbemessbar, da die DIN 1045-88 den Schubbereich 3 nur für Balken
zulässt.
Für den Schubbereich 1 ist der Bemessungswert τ gleich dem Grundwert τ0 der
Schubspannung.
τ =τ0
Für den Schubbereich 1 darf der Bemessungswert τ wie folgt mit dem Grundwert τ0 der
Schubspannung berechnet werden.
τ 02
τ= ≥ 0,4 ⋅ τ 0
τ 02
Allerdings bleibt es dem Benutzer überlassen, ob er die Abminderung des Bemessungswert
τ der Schubspannung wünscht oder nicht. Diese Entscheidung trifft er auf dem dritten
Registerblatt der Maske 1.3 Bewehrung.
Verminderte Schubdeckung
τ ⋅b
erf a s =
βs
γ
mit:
γ = Teilsicherheitsbeiwert = 1.75
Beispiel
Unter dem Überpunkt Grundwert Schubspannung kann die ermittelte Hauptquerkraft qmaxb
= 128.08 kN/m entnommen werden. Mit ihr lässt sich nun der Grundwert τ0 der
Schubspannung ermitteln.
q max b 128.08
τ0 = = = 0.104 kN / cm²
b ⋅ z 100 ⋅ 11.5
Der Benutzer hat entschieden, dass die Grenze des Schubbereichs 1 mit dem Wert k1 zu
ermitteln ist. Bei nicht gestaffelter Bewehrung findet sich in Tabelle 13 der DIN 1045-88 für
die gewählte Betongüte B25 der Grundwert der zulässigen Schubspannung τ011a von 0.35
N/mm².
0.2 0.2
k1 = 0.33 + = 0.33 + = 1.71
d 0.145
<= 1.0 deshalb k1 = 1
Grenze des Schubbreichs 1:
Damit steht fest, dass der betrachtete Punkt der Platte im Schubbereich 2 liegt, weil gilt:
max τ 01 ≤ τ 0 ≤ max τ 02
0.035 ≤ 0.104 ≤ 0.18
Damit steht fest, dass die Platte bemessbar ist, weil nicht Schubbereich 3 vorliegt und
auch, dass eine Schubbewehrung erforderlich ist. Zusätzlich bedeutet Schubbereich 2, dass
der Grundwert der Schubspannung τ0 abgemindert werden darf. Dieser abgeminderte Wert
wird mit Bemessungswert τ der Schubspannung bezeichnet und ermittelt sich so:
τ 02
τ= ≥ 0,4 ⋅ τ 0
τ 02
0.104 2
τ= = 0.060 ≥ 0,4 ⋅ 0.104 = 0.0416
0.18
τ ⋅ b 0.060 ⋅ 100
erf a s = = = 0.21 cm² / cm = 21 cm² / m
βs 50
γ 1.75
VEd ≤ V Rd
mit:
Bleibt die einwirkende Querkraft VEd unter dem Wert von VRd,ct, dann ist rechnerisch keine
Querkraftbewehrung erforderlich und der Nachweis ist erfüllt.
V Ed ≤ VRd ,ct
Liegt die einwirkende Querkraft VEd über dem Wert von VRd,ct, so ist eine
Querkraftbewehrung vorzusehen. Die Querkraftbewehrung muß die gesamte Querkraft
aufnehmen. Außerdem ist die Tragfähigkeit der Betondruckstrebe nachzuweisen.
V Ed ≤ VRd , sy
V Ed ≤ VRd ,max
Als nächstes sollen die Formeln vorgestellt werden, mit denen die verschiedenen
Querkrafttragfähigkeiten zu ermitteln sind.
⎡ 1
⎤
v Rd ,ct = ⎢0,10 ⋅ κ ⋅ η1 ⋅ (100 ⋅ ρ l ⋅ f ck ) 3 − 0.12 ⋅ σ cd ⎥ ⋅ d ⋅ bw
⎣ ⎦
mit:
κ = Beiwert zur Berücksichtigung der Plattendicke, Maßstabseffekt (Size Effects):
200
κ = 1+ ≤ 2,0 (d in mm) mit: mittlere statische Höhe
d
η1 = Beiwert für Normalbeton = 1,0
ρl = Längsbewehrungsgrad
ASl
ρl = ≤ 0.02
bW ⋅ d
mit:
Asl = Fläche der Zugbewehrung, die mindestens um das Maß d über den betrachteten
Querschnitt geführt und dort wirksam verankert wird
bw = Querschnittsbreite
N Ed
σ cd =
Ac
NEd = Einwirkende Normalkraft in Richtung der Hauptquerkraft
Diese Formel ist zunächst einmal für den eindimensionalen Bemessungsfall (Balken)
gedacht, bei dem es nur eine vorhandene Längsbewehrung gibt, aus der dann der
Längsbewehrungsgrad ermittelt wird. Bei zweidimensionalen Bauteilen mit bis zu drei
Bewehrungsscharen kann nicht so leicht gesagt werden, wie groß die anzusetzende
Längsbewehrung ist. Im Programm wird sie auf folgende Art ermittelt.
Zunächst wird aus den Querkräften der linearen Plattenstatik die resultierende Querkraft
vmaxb ermittelt.
vmax b = vx2 + v y2
vy
β b = a tan
vx
Die anderen Schnittgrößen der linearen Plattenstatik (Momente und Normalkräfte) sind
dann in diese Richtung zu transformieren.
Für diese Normalkraft nß und für dieses Moment mβ findet dann eine Bemessung statt. Mit
der auf diese Art und Weise ermittelte Längsbewehrung ist dann der Längsbewehrungsgrad
für die Querkrafttragfähigkeit zu ermitteln.
Querkrafttragfähigkeit mit Querkraftbewehrung gemäß (75) und (77) der DIN 1045-01
mit:
Diese Neigung der Betondruckstrebe darf in Abhängigkeit von der Beanspruchung innerhalb
bestimmten Grenzen gewählt werden. Damit soll der Tatsache Rechnung getragen werden,
dass ein Teil der Querkraft über die Rissreibung abgetragen wird und somit das Fachwerk
nicht belastet. Diese Grenzen sind durch die Formel (73) der DIN 1045-01 definiert.
σ cd
1,2 − 1,4 ⋅
f cd
0,58 ≤ cot ϑ ≤ (73) der DIN 1045-01
VRd ,c
1−
VEd
cot ϑ ≤ 3,0
mit:
nbeta
σ cd =
h ⋅ bw
fcd = Bemessungswert der Betonfestigkeit
1 σ cd
V Rd ,c = β ct ⋅ 0,10 ⋅ η1 ⋅ f ck 3 ⋅ (1 + 1,2 ⋅ ) ⋅ bW ⋅ z
f cd
mit:
βct = 2,4
ηl = 1,0
Mindestneigung Höchstneigung
θ 18,435° 59,886°
Gleich nach der Eingabe des minimalen und maximalen Neigungswinkel θ wird vom
Programm überprüft, ob diese Neigungswinkel nicht die kleinste zulässige Neigung von
18,44° unterschreitet oder die größte zulässige Neigung von 59.89° überschreitet. Ist dies
der Fall, so wird eine Textmeldung ausgegeben, die darauf hinweißt, das der
Neigungswinkel entsprechend zu korrigieren ist. Wie im obigen Teil gezeigt wurde, hängt
die Größe des minimalen Druckstrebenneigungswinkels noch von den einwirkenden
Schnittgrößen VEd und nbeta ab, die erst zum Zeitpunkt der Berechnung dem Programm
bekannt sind. Die Überprüfung des vom Benutzer definierten minimalen
Druckstrebenwinkels findet also erst während der Berechnung statt. Wurde er zu klein
gewählt, so bricht das Programm die Berechnung mit der entsprechenden Fehlermeldung
ab. Während der Berechnung wird zunächst mit der definierten Untergrenze der
Druckstrebenneigung die Tragfähigkeit VRd,max der Betondruckstrebe bestimmt. Ist sie kleiner
als die einwirkende Querkraft VEd so muß eine steilere Druckstrebenneigung gewählt
werden. Die Druckstebenneigung θ wird dann so lange erhöht bis gilt:
V Ed ≤ VRd ,max
bw ⋅ z ⋅ α c ⋅ f cd
VRd ,max = (76) der DIN 1045-01
cot ϑ + tan ϑ
cot ϑ + cot α
V Rd ,max = bw ⋅ z ⋅ α c ⋅ f cd ⋅ (78) der DIN 1045-01
1 + cot 2 ϑ
mit:
bw = Querschnittsbreite
α c = 0.75 ⋅ η l
mit:
ηl = 1,00
Beispiel
Auf einen Bemessungspunkt wirkt folgende resultierende Hauptquerkraft und die in ihre
Richtung transformiertes Moment ein.
In Richtung der Hauptquerkraft wurde ein erforderliche Längsbewehrung von as,v = 9.90
cm²/m ermittelt.
200
κ = 1+ = 2.17 > 2,0 (d in mm)
145
κ = 2.00
η1 = Beiwert für Normalbeton = 1,0
ρl = Längsbewehrungsgrad
a s ,v 9.90
ρl = = = 0.006825 ≤ 0.02
bW ⋅ d 100 ⋅ 14.5
⎡ 1
⎤
v Rd ,ct = ⎢0,10 ⋅ κ ⋅ η1 ⋅ (100 ⋅ ρ l ⋅ f ck ) 3 − 0.12 ⋅ σ cd ⎥ ⋅ d
⎣ ⎦
⎡ 1
⎤
v Rd ,ct = ⎢0,10 ⋅ 2.00 ⋅ 1.00 ⋅ (100 ⋅ 0.006834 ⋅ 25) 3 − 0.12 ⋅ 0⎥ ⋅ 0.145
⎣ ⎦
= 74.59 kN / m
In den Details wird nun ermittelt, dass eine Schubbewehrung erforderlich ist.
Somit ist als nächstes die Querkrafttragfähigkeit bedingt durch die Tragfähigkeit der
Betondruckstrebe zu ermitteln
Anschließend wird zunächst die erforderlich Schubbewehrung asw und dann die
Querkrafttragfähigkeit VRd,sy mit Querkraftbewehrung bestimmt.
3.4.5.3 EC 2
Der Nachweis der Querkrafttragfähigkeit ist nur im Grenzzustand der Tragfähigkeit (GZT) zu
führen. Die Einwirkungen und die Widerstände gehen mit ihren Bemessungswerten ein. Das
allgemeine Nachweisformat lautet:
VSd ≤ VRd
mit:
Bleibt die einwirkende Querkraft VSd unter dem Wert von VRd1, dann ist rechnerisch keine
Querkraftbewehrung erforderlich und der Nachweis ist erfüllt.
VSd ≤ VRd 1
[ ]
VRd 1 = τ Rd ⋅ k ⋅ (1.2 + 40 ⋅ ρl ) + 0.15 ⋅ σ cp ⋅ bw ⋅ d
mit:
τRd = Grundwerte der Bemessungsschubfestigkeit
fck 12 16 20 25 30 35 40 45 50
τRd 0,18 0,22 0,26 0,30 0,34 0,37 0,41 0,44 0,48
k = 1 bei Bauteilen, bei denen mehr als 50% der Feldbewehrung gestaffelt ist, ansonsten
k = 1. 6 − d ≥ 1 (d in m)
Die Information, wie viel Prozent der Feldbewehrung gestaffelt ist, kann der Benutzer im
Programm auf dem dritten Registerblatt der Maske 1.3 Bewehrung. im Programm treffen.
Wählt der Benutzer hier die Option „<50%“, so wird für k der Wert 1 angesetzt.
ρl = Längsbewehrungsgrad
ASl
ρl = ≤ 0.02
bW ⋅ d
mit:
Asl = Fläche der Zugbewehrung, die mindestens um das Maß d + lb,net über den
betrachteten Querschnitt geführt wird
bw = Querschnittsbreite
N Sd
σ cd =
Ac
NSd = Einwirkende Normalkraft in Richtung der Hauptquerkraft
Diese Formel ist zunächst einmal für den eindimensionalen Bemessungsfall (Balken)
gedacht, bei dem es nur eine vorhandene Längsbewehrung gibt, aus der dann der
Längsbewehrungsgrad ermittelt wird. Bei zweidimensionalen Bauteilen mit bis zu drei
Bewehrungsscharen kann nicht so leicht gesagt werden, wie groß die anzusetzende
Längsbewehrung ist. Im Programm wird sie auf folgende Art ermittelt.
Zunächst wird aus den Querkräften der linearen Plattenstatik die resultierende Querkraft
vmaxb ermittelt.
vmax b = vx2 + v y2
vy
β b = a tan
vx
Die anderen Schnittgrößen der linearen Plattenstatik (Momente und Normalkräfte) sind
dann in diese Richtung zu transformieren.
Für diese Normalkraft nß und für dieses Moment mβ findet dann eine Bemessung statt. Mit
der auf diese Art und Weise ermittelte Längsbewehrung ist dann der Längsbewehrungsgrad
für die Querkrafttragfähigkeit zu ermitteln.
Ist die aufnehmbare Querkraft VRd1 eines Bauteils ohne Schubbewehrung jedoch nicht
ausreichend, müssen die Bemessungswiderstände VRd2 zum Nachweis der „Druckstrebe“
und VRd3 zum Nachweis der „Zugstrebe“ ermittelt werden. Dafür stehen zwei Verfahren zur
Verfügung:
Die Unterschiede zwischen den zwei Programmoptionen werden näher vorgestellt, sobald
die beiden Bemessungsverfahren des EC2 vorgestellt wurden.
d = Statische Höhe der Platte; Im Programm wird die mittlere statische Höhe aller
Bewehrungslagen verwendet
Vcd = VRd1
Aus den in Richtung der Querkraft transformierten Momenten wurde eine erforderliche
Längsbewehrung asv = 6.43 cm²/m ermittelt.
Für eine C25/30 beträgt der Grundwert der Schubspannung τRd = 0.030 kN/cm². Der
Maßstabsfaktor κ errechnet, sich nach folgender Formel, da weniger als 50% der
Feldbewehrung gestaffelt sind.
ASl 6.43
ρl = = = 0.002990 ≤ 0.02
bW ⋅ d 100 ⋅ 21.5
Die Betonlängsspannung ergibt sich zu Null, da in der Platte keine Normalkräfte wirken.
[ ]
VRd 1 = τ Rd ⋅ k ⋅ (1.2 + 40 ⋅ ρl ) + 0.15 ⋅ σ cp ⋅ bw ⋅ d
VRd 1 = [0.03 ⋅ 1.385 ⋅ (1.2 + 40 ⋅ 0.00290) + 0.15 ⋅ 0] ⋅ 100 ⋅ 21.5 = 117.88 kN / m
Ein Vergleich dieser aufnehmbaren Querkraft VRd1 ohne Querkraftbewehrung mit der
einwirkenden Querkraft VSd zeigt, dass eine Querkraftbewehrung erforderlich ist.
Als nächstes wird der Bemessungswiderstand VRd2 der Betondruckstrebe gemäß 4.20 des
EC2 bestimmt.
Der Wirksamkeitsfaktor ν bestimmt sich für Betone geringerer Güte als C50/60 nach
folgender Formel:
f ck 25
v = 0 .7 − = 0 .7 − = 0.575 ≥ 0.5
200 200
V Rd 2 = 0.5 ⋅ v ⋅ f cd ⋅ bw ⋅ z ⋅ (1 + cot α )
VRd 2 = 0.5 ⋅ 0.575 ⋅ 1.666 ⋅ 100 ⋅ 20.333 ⋅ (1 + cot 90) = 974.02 kN / m
Mit der ermittelten Querkraftbewehrung asws = 1.10 cm²/m kann nun der
Bemessungswiderstand VRd3 der Zugstrebe gemäß 4.22 des EC2 bestimmt werden.
Der Wert der Querkrafttragfähigkeit VRd3 mit Querkraftbewehrung entspricht genau der
aufzunehmenden Querkraft VSd. Der Nachweis ist somit erfüllt.
f cd
VRd 2 = bw ⋅ z ⋅ v ⋅
cot ϑ + tan ϑ
mit:
f ck
v = 0 .7 − ≥ 0.5 ( f ck in N / mm²) für Beton C <= C 50/60
200
v = 0.45 für Beton C 55/65
ν = 0.40 für Beton C 60/70
fcd = Bemessungswert der Betonfestigkeit
Die Neigung der Betondruckstrebe ist gemäß 4.3.2.4.4 (1) begrenzt. Es gilt:
Die Entscheidung, ob die Bewehrung gestaffelt oder nicht gestaffelt ist, trifft der Benutzer
im Programm auf dem dritten Registerblatt der Maske 1.3 Bewehrung.
Sofern er sich für die erste Option „100%“ entscheidet, geht das Programm von einer nicht
gestaffelten Bewehrung aus. Für die beiden anderen Optionen wird eine gestaffelte
Bewehrung angenommen.
Asw
VRd 3 = ⋅ z ⋅ f ywd ⋅ cot ϑ
s
mit:
Asw = Querschnitt eines Bügels
s = Abstand der Bügel
z = Hebelarm z der inneren Kräfte; Ergibt sich aus der Ermittlung der Längsbewehrung in Richtung der
Hauptquerkraft
fywd = Bemessungswert der Stahlfestigkeit der Schubbewehrung
θ = Neigungswinkel der Betondruckstrebe
mit:
f ck
v = 0 .7 − ≥ 0.5 ( f ck in N / mm²) für Beton C <= C 50/60
200
v = 0.45 für Beton C 55/65
ν = 0.40 für Beton C 60/70
fcd = Bemessungswert der Betonfestigkeit
bw = Bauteilbreite
Liegt die einwirkende Querkraft VSd über dem Wert von VRd1, so ist also eine
Querkraftbewehrung vorzusehen. Außerdem ist die Querkraftragfähigkeit VRd2 der
Betondruckstrebe nachzuweisen. Die Querkrafttragfähigkeit VRd3 der Bewehrung muß die
gesamte Querkraft VSd aufnehmen.
VSd ≤ VRd 2
VSd ≤ VRd 3
Nachdem nun die beiden Verfahren des EC2 zu Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit VRd2
und VRd3 vorgestellt wurden, kann die Bedeutung folgender zwei Programmoptionen zur
Wahl des Bemessungsverfahrens noch einmal näher beleuchtet werden.
Wählt der Benutzer das „Standardverfahren“ so wird gemäß Abs. 4.3.2.4.3 des EC2 nach
dem Standardverfahren mit einer Druckstrebenneigung θ = 45° bemessen. Bei der Wahl
der zweiten Option wird nach dem Verfahren der veränderlichen Druckstrebenneigung
gemäß 4.3.2.4.4 des EC bemessen. Der Benutzer kann hier die Ober- und die Untergrenze
der Druckstrebenneigung definieren. Auch diesmal dürfen die Grenzen nicht die zulässigen
Grenzen gemäß 4.3.2.4.4 (1) über- bzw. unterschreiten. Ansonsten werden vom Programm
eine Fehlermeldung erzeugt, die auf diese falsche Eingabe hinweist. Mit der minimalen
Druckstrebenneigung wird dann die Querkrafttragfähigkeit VRd2 der Betondruckstrebe
bestimmt. Ist sie größer als die einwirkende Querkraft VSd wurde die Neigung θ der
Druckstrebe gefunden, die zur wirtschaftlichsten Querkraftbewehrung führt. Ansonsten
wird diese Druckstrebenneigung so lange erhöht, bis eben gilt:
VSd ≤ VRd 2
Die maximale Querkraftfähgikeit VRd2 der Betondruckstrebe ermittelt sich somit wie folgt:
f ck 25
v = 0 .7 − = 0 .7 − = 0.575 ≥ 0.5
200 200
f cd 1.666
VRd 2 = bw ⋅ z ⋅ v ⋅ = 100 ⋅ 20.33 ⋅ 0.575 ⋅ = 746.15 kN / m
cot ϑ + tan ϑ cot 25 + tan 25
Der Bemessungswiderstand VRd3 der Zugstrebe gemäß 4.27 des EC2 bestimmt sich dann zu:
Asw
VRd 3 = ⋅ z ⋅ f ywd ⋅ cot ϑ
s
VRd 3 = 6.73 ⋅ 0.2033 ⋅ 43.478 ⋅ cot 25 = 127.64 kN / m
Damit steht fest, dass bei der gewählten Querkraftbewehrung die einwirkende Querkraft VSd
aufgenommen werden kann.
VSd
− 0.15 ⋅ σ cp
bw ⋅ d 1.2
ρl = −
40 ⋅ τ Rd ⋅ k 40
Diese zweite Option wird stets automatisch vom Programm gewählt, wenn die Querkraft
mit dem Verfahren der veränderlichen Druckstrebenneigung ermittelt wurde, da hierbei
eine erhöhte Längsbewehrung keinen Einfluß auf die noch zu ermittelten
Querkrafttragfähigkeiten VRd2 und VRd3 hat.
Wurde jedoch ein neuer Längsbewehrungsgrad ermittelt, so werden für den so ermittelten
Längsbewehrungsgrad die erforderliche Bewehrungsquerschnitte in Richtung der einzelnen
Bewehrungsscharen bestimmt. Diese werden dann mit der bereits zuvor bei der
Biegebemessung ermittelten Querschnitte verglichen. Die größere Bewehrung ist dann
maßgebend.
3.4.5.4 ÖNORM
Auch für die ÖNORM lautet das allgemeine Nachweisformat:
VSd ≤ VRd
mit:
Bleibt die einwirkende Querkraft VSd unter dem Wert von VRd1, dann ist rechnerisch keine
Querkraftbewehrung erforderlich und der Nachweis ist erfüllt.
VSd ≤ VRd 1
mit:
τd = Rechenwert der Schubspannung gemäß Tabelle 4 der ÖNORM
fck 12 16 20 25 30 35 40 45 50
τRd 0,18 0,22 0,24 0,26 0,27 0,30 0,31 0,32 0,33
Kc = 1 wenn weniger als 50% der größten Feldbewehrung bis zum Auflager durchgezogen
wird , ansonsten
k c = 1.6 − d ≥ 1 (d in m)
Die Entscheidung, wie viel Prozent der Feldbewehrung bis zum Auflager durchgezogen
wird, kann der Benutzer im Programm auf dem dritten Registerblatt der Maske 1.3
Bewehrung treffen.
Wählt der Benutzer hier die Option „<50%“, so wird für k der Wert 1 angesetzt.
ρ = Längsbewehrungsgrad
AS
ρ= ≤ 0.02
bW ⋅ d
mit:
bw = Querschnittsbreite
N Sd
σ cd =
Ac
NSd = Bemessungswert einer gleichzeitig mit der Querkraft wirkenden Längsnormalkraft (als Druckkraft
positiv)
Diese Formel ist zunächst einmal für den eindimensionalen Bemessungsfall (Balken)
gedacht, bei dem es nur eine vorhandene Längsbewehrung gibt, aus der dann der
Längsbewehrungsgrad ermittelt wird. Bei zweidimensionalen Bauteilen mit bis zu drei
Bewehrungsscharen kann nicht so leicht gesagt werden, wie groß die anzusetzende
Längsbewehrung ist. Im Programm wird sie auf folgende Art ermittelt.
Zunächst wird aus den Querkräften der linearen Plattenstatik die resultierende Querkraft
vmaxb ermittelt.
vmax b = vx2 + v y2
vy
β b = a tan
vx
Die anderen Schnittgrößen der linearen Plattenstatik (Momente und Normalkräfte) sind
dann in diese Richtung zu transformieren.
Für diese Normalkraft nß und für dieses Moment mβ findet dann eine Bemessung statt. Mit
der auf diese Art und Weise ermittelte Längsbewehrung ist dann der Längsbewehrungsgrad
für die Querkrafttragfähigkeit zu ermitteln.
Ist die aufnehmbare Querkraft VRd1 eines Bauteils ohne Schrägzugbewehrung jedoch nicht
ausreichend, müssen der Bemessungswiderstände VRdc des Betons bei schrägen Druck und
der Bemessungswiderstand VRds der Schrägzugbewehrung ermittelt werden.
Bemessungswiderstand VRdc des Betons bei schrägen Druck gemäß (35) der ÖNORM
f cd
VRdc = bw ⋅ z ⋅ v ⋅
cot β + tan β
mit:
bw = Querschnittsbreite
1.5 ⋅ f cd
v = 0 .7 − ≥ 0.5 ( f cd in N / mm²) gemäß (25)
200
fcd = Bemessungswert der Betonfestigkeit
Die Neigung der Betondruckstrebe ist gemäß 4.3.2.4.4 (1) begrenzt. Es gilt:
bei Längsbewehrung in konstanter Größe von einem Auflager zum anderen oder wenn die
Spannung σSd der am Biegezugrand angeordneten Längsbewehrung keine Zugspannung ist:
bei gestaffelter Längsbewehrung und wenn die Spannung σSd der am Biegezugrand
angeordneten Längsbewehrung eine Zugspannung ist:
Allerdings gilt Formel (23) für eine Zugspannung σsd = fyd. Für Zwischenwerte von 0<σsd <
fyd darf zwischen Formel (23) und (24) linear interpoliert werden.
Die Entscheidung, ob die Bewehrung gestaffelt oder nicht gestaffelt ist, trifft der Benutzer
im Programm auf dem dritten Registerblatt der Maske 1.3 Bewehrung.
Sofern er sich für die erste Option „100%“ entscheidet, geht das Programm von einer nicht
gestaffelten Bewehrung aus. Für die beiden anderen Optionen wird eine gestaffelte
Bewehrung angenommen.
Asf
V Rds = ⋅ z ⋅ f yd ⋅ cot β
s
mit:
Liegt die einwirkende Querkraft VSd über dem Wert von VRd1, so ist also eine
Schrägzugbewehrung vorzusehen. Außerdem ist die Querkraftragfähigkeit VRdc der
Betondruckstrebe nachzuweisen. Die Querkrafttragfähigkeit VRds der Bewehrung muß die
gesamte Querkraft VSd aufnehmen.
VSd ≤ VRdc
VSd ≤ VRds
Auch für die ÖNORM kann wie für die DIN 1045-01 ein zulässiger Bereich für die Neigung
der Betondruckstrebe definiert werden.
Die Ausgabe der Details beginnt wieder mit den in Richtung der Hauptquerkraft
transformierten Momenten und ihrer Bemessung.
Die aufnehmbare Querkraft VRd1 ohne Schrägzugbewehrung ermittelt sich gemäß (39) der
ÖNORM mit Hilfe folgender Zwischenergebnisse.
Für einen Beton C25/30 beträgt der Rechenwert der Schubspannung τd = 0.26 N/mm². Da
keine Staffelung der Bewehrung stattfindet, berechnet sich der Wert kc zu:
k c = 1.6 − 0.215 = 1.385 ≥ 1
AS 6.41
ρ= = = 0.002983 ≤ 0.02
bW ⋅ d 100 ⋅ 21.5
[ ]
V Rd 1 = τ d ⋅ k c ⋅ (1.2 + 40 ⋅ ρ ) + 0.15 ⋅ σ cp ⋅ bw ⋅ d
VRd 1 = [0.26 ⋅ 1.385 ⋅ (1.2 + 40 ⋅ 0.002983) + 0.15 ⋅ 0] ⋅ 100 ⋅ 21.5 = 102,15 kN / m
Als Neigung der Betondruckstrebe wird der kleinste zulässige Wert angesetzt, da dieser zur
geringsten erforderlichen Querkraftbewehrung führt.
1.5 ⋅ f cd
v = 0 .7 − ≥ 0 .5
200
1.5 ⋅ 15
v = 0.7 − = 0,5875
200
f cd
VRdc = bw ⋅ z ⋅ v ⋅
cot β + tan β
1,5
VRdc = 100 ⋅ 20,37 ⋅ 0,5875 ⋅ = 619,07 kN / m > VSd
cot 21,80 + tan 21,80
Abschließend kann die erforderliche Querkraftbewehrung und die sich durch sie ergebende
Querkrafttragfähigkeit VRds mit Querkraftbewehrung bestimmt werden.
Asf
V Rds = ⋅ z ⋅ f yd ⋅ cot β
s
VSd
− 0.15 ⋅ σ cd
bw ⋅ d 1 .2
ρ= −
40 ⋅ τ d ⋅ k c 40
Wurde jedoch ein neuer Längsbewehrungsgrad ermittelt, so werden für den so ermittelten
Längsbewehrungsgrad die erforderliche Bewehrungsquerschnitte in Richtung der einzelnen
Bewehrungsscharen bestimmt. Diese werden dann mit der bereits zuvor bei der
Biegebemessung ermittelten Querschnitte verglichen. Die größere Bewehrung ist dann
maßgebend.
Querkräfte
Weiter unten in den Details findet sich die eigentliche Untersuchung der
Querkrafttragfähigkeit.
Zunächst werden die beiden Momente, die nach der linearen Plattenstatik ermittelt wurden
in Richtung βv der Hauptquerkraft transformiert. Dies geschieht mit den im theoretischen
Teil vorgestellten Formeln:
Mit diesem Moment mβ in Richtung der Hauptquerkraft kann eine fiktive Längsbewehrung
ermittelt werden, mit der dann der, zur Bestimmung der Querkrafttragfähigkeit der Platte
erforderliche, Längsbewehrungsgrad bestimmt werden kann. Für das Moment mβ ergab
sich folgende erforderliche Längsbewehrung asV von 1.43 cm²/m.
ASl
ρl = ≤ 0.02
bW ⋅ d
1.43
ρl = = 0.0016 ≈ 0.002 ≤ 0.02
100 ⋅ 8.8
Als nächstes wird der Beiwert κ zur Berücksichtigung der Plattendicke berechnet.
200
κ = 1+ ≤ 2,0 (d in mm)
d
200
κ = 1+ = 2.51 > 2,0 ⇒ κ = 2.00
88
Der Beiwert η1 für Normalbeton ist 1,0. Der charakteristischer Wert fck der
Betondruckfestigkeit beträgt 20.0 N/mm² für C20/25.
Damit lässt sich die Querkrafttragfähigkeit VRd,ct der Platte ohne Querkraftbewehrung
bestimmen zu:
⎡ 1
⎤
v Rd ,ct = ⎢0,10 ⋅ κ ⋅ η1 ⋅ (100 ⋅ ρ l ⋅ f ck ) 3 − 0.12 ⋅ σ cd ⎥ ⋅ d ⋅ bw
⎣ ⎦
⎡ 1
⎤
v Rd ,ct = ⎢0,10 ⋅ 2.0 ⋅ 1.0 ⋅ (100 ⋅ 0.002 ⋅ 20) 3 − 0.12 ⋅ 0⎥ ⋅ 88 ⋅ 1000 = 26,02 kN / m
⎣ ⎦
Nun kann die Querkrafttragfähigkeit VRd,ct der Platte ohne Querkraftbewehrung mit der
einwirkenden Querkraft VEd verglichen werden.
Durch diesen Vergleich steht fest, dass die Querkrafttragfähigkeit VRd,ct der Platte ohne
Querkraftbewehrung ausreichend ist und keine weiteren Nachweise mehr geführt werden
müssen.
3.4.6.1 DIN1045-01
Der Zugkraftanteil ∆FSd in der Längsbewehrung aus Querkraft errechnet sich gemäß Bild 33
der DIN 1045-01 wie folgt:
mit:
Ob ein Zugkraftanteil zu berücksichtigen ist, ist im Programm optional einstellbar. Auf dem
dritten Registerblatt der Maske 1.3 Bewehrung geschieht dies an folgender Stelle.
Beispiel
Wurde die Zugkrafterhöhung in der Längsbewehrung infolge der Querkraft durch den
Benutzer festgelegt, so erscheint diese in den Details an folgender Stelle.
3.4.6.2 EC2
Die Zugkraft Td in der Längsbewehrung wird mit der Gleichung (4.30) der Absatzes
4.3.2.4.3 (5) ermittelt.
M Sd 1
Td = + ⋅ VSd ⋅ (cot ϑ − cot α )
z 2
Der erste Summand ist die Bewehrung, die durch die Biegebemessung erforderlich wird. Da
die Biegebemessung bereits vorher stattgefunden hat, ist nur der hintere Teil dieser
Gleichung erforderlich, um die zusätzliche Zugkraft aus Querkraft zu ermitteln.
1
Td = ⋅ VSd ⋅ (cot ϑ − cot α )
2
VSd = vmaxb = Resultierende Querkraft
Ob der Benutzer die Zugkraft Td berücksichtigt haben möchte oder lieber die MSd / z-Kurve
um ein Versatzmaß verschiebt, entscheidet er im dritten Registerblatt der Maske 1.3
Bewehrung.
Beispiel
Wurde die Zugkrafterhöhung in der Längsbewehrung infolge der Querkraft durch den
Benutzer festgelegt, so erscheint diese in den Details an folgender Stelle.
1
Td = ⋅ VSd ⋅ (cot ϑ − cot α )
2
1
Td = ⋅ 384,24 ⋅ (cot 45 − cot α ) = 192,12 kN / m
2
3.4.6.3 ÖNORM
Gemäß Formel (31) der ÖNORM ermittelt sich die Längszugkraft Ftw(V) aus der Querkraft
wie folgt.
Diese Kraft ist je zur Hälfte auf die Biegedruckzone und auf die Biegezugzone aufzuteilen.
Da die ÖNORM vorgibt, dass die Aufnahme des auf die Biegedruckzone entfallenden
Anteiles von Ftw(V) nur im Bereich von Momentennullpunkten anzusetzen ist und diese sich
bei einer Platte nicht bestimmen lassen, wird an derjenigen Plattenseite an der sich Zug
ergibt, der halbe nach Gleichung (31) ermittelte Wert angesetzt. Die andere Plattenseite
erhält keine Längszugkraft.
Ob der Benutzer die Längszugkraft Ftw(V) ermittelt haben oder diese lieber durch
Anwendung des Versatzmaßes av beim Abstufen der Biegezugbewehrung berücksichtigen
möchte, entscheidet er im dritten Registerblatt der Maske 1.3 Bewehrung.
Beispiel
Wurde die Zugkrafterhöhung in der Längsbewehrung infolge der Querkraft durch den
Benutzer festgelegt, so erscheint diese in den Details an folgender Stelle.
Zunächst muß einmal der Differenzwinkel dφ zwischen der Richtung φ der Bewehrungslage
und der Richtung βmax b der resultierenden Querkraft bestimmt werden.
∆φ i = φ i − β max b
Für die bis zu drei Bewehrungsscharen ergeben sich die Differenzwinkel ∆φ1,∆ φ2 und ∆φ3.
Der Anteil as,i in Richtung einer Bewehrungsschar aus der gesamte erforderlichen
Längsbewehrung ∆A aus Zug durch Querkraft ermittelt sich dann wie folgt.
cos 4 ∆φi
∆A ⋅
as , i = ∑ cos4 ∆φ
cos 2 ∆φi
mit:
∆A = zusätzlich erforderliche Längsbewehrung aus Querkraft
cos 4 ∆φ i = Vierte Potenz des Kosinus des Differenzwinkels der gerade betrachteten Bewehrung
∑ cos 4
∆φ = Summe aller vierten Potenzen der Kosinusse jener Bewehrungsrichtungen, die
entweder Zug oder Druck erhalten
cos 2 ∆φi = Zweite Potenz des Kosinus des Differenzwinkels der gerade betrachteten Bewehrung
Dieser statisch erforderliche Längsbewehrung kann nun die Mindestbewehrung für Platte
gegenüber gestellt werden. Im folgenden werden deshalb wieder, wie für die Wand bereits
auch, die existierenden Bewehrungsvorschriften der einzelnen Normen für Platten
Die Mindestquerbewehrung muß gemäß 20.1.6.3(1) mindestens 20% der größten, an einer
Plattenseite ermittelten Längsbewehrung betragen.
In Absatz 17.2.3(2) wird vorgeschrieben, daß die Größe der Biegedruckbewehrung auf 1%
der Betonquerschnittsfläche Ab zu begrenzen ist und gleichzeitig nicht größer sein darf als
die Bewehrung am gezogenen Rand.
Unter der Betonquerschnittsfläche Ab wird bei einer Platte eine Querschnitt von einem
Meter mal der Dicke der Platte verstanden.
Die Gesamtbewehrung, also die Summe aus Zug- und Druckbewehrung darf gemäß Abs.
17.2.3(1) nicht mehr als 9% der Betonquerschnitts Ab betragen.
wird pro Bemessungspunkt die Bewehrung gesehen, für die der größte erforderliche
Querschnitt aus der Biegebemessung ermittelt wurde.
In der DIN 1045-01 wird die Zug- und Druckbewehrung nicht getrennt von einander
begrenzt, sondern gemäß 13.1.1(4) darf die Querschnittsfläche der Bewehrung, also die
Summe der an beiden Seiten erforderlichen Bewehrung mit gleicher Richtung nicht mehr
als 0,08 Ac betragen.
3.4.8.3 EC2
Für Platten existieren im EC2 Vorschriften hinsichtlich folgender Bewehrungen
Die Mindestquerbewehrung muß gemäß 5.4.3.2.1 (2) mindestens 20% der größten, an
einer Plattenseite ermittelten Längsbewehrung (= Hauptbewehrung) betragen.
bt ⋅ d
0 .6 ⋅ mit: fyk in N/mm²
f yk
0.0015 ⋅ bt ⋅ d
Für die mittlere Breite der Zugzone bt wird bei Platten 1 Meter angenommen.
Im Gegensatz zur DIN 1045-01 wird im EC2 die Höhe der Zugbewehrung explizit begrenzt.
Laut Absatz gemäß 5.4.2.1.1(2) darf die maximalen Zugbewehrung 0.04 Ac betragen.
Aus dem selben Absatz geht hervor, dass auch die Druckbewehrung auf 0.04 Ac zu
begrenzen ist.
Diesem Abschnitt ist zu entnehmen, dass in Platten 60% der Mindestschubbewehrung für
Balken anzuordnen ist. Die Mindestschubbewehrung für Balken ermittelt sich mit Hilfe der
Bewehrungsgrade in Tabelle 5.5.
3.4.8.4 ÖNORM
Für Platten existieren in der ÖNORM Vorschriften hinsichtlich folgender Bewehrungen
Die Mindestquerbewehrung muß gemäß 5.4.3.2.1 (2) mindestens 20% der größten, an
einer Plattenseite ermittelten Längsbewehrung (= Hauptbewehrung) betragen.
bt ⋅ ht
1.22 ⋅ mit: fyd in N/mm²
f yd
0.0028 ⋅ bt ⋅ ht
Für die mittlere Breite der Zugzone bt wird bei Platten 1 Meter angenommen. Der Wert ht ist
die Plattendicke
Auch in der ÖNORM wird wie beim EC2 die Höhe der Zugbewehrung explizit begrenzt. Laut
Absatz gemäß 3.4.9.4(1) darf die maximalen Zugbewehrung 0.04 Ac betragen.
Aus dem selben Absatz geht hervor, dass auch die Druckbewehrung auf 0.04 Ac zu
begrenzen ist.
Mindestbewehrungsgrade
Zunächst muß deshalb bestimmt werden, wie groß die größte Längsbewehrung pro
Plattenseite war.
Größte Längsbewehrung
Für die Plattenunterseite läuft die größte Längsbewehrung von 3.45 cm²/m als dritte
Bewehrungsbahn in eine Richtung von 135°.
In die beiden verbleibenden Richtungen muß nun eine eine Mindestquerbewehrung von
20% dieser 3.45 cm²/m eingelegt werden.
Mindestlängsbewehrung
Einzulegende Längsbewehrung
Die Details schließen wieder mit der Meldung über mögliche in der Bemessung aufgetretene
Fehler bzw. der Meldung einer fehlerfreien Bemessung und der Version des verwendeten
Berechnungskerns.
3.5 Schalen
Schalen stellen im Hinblick auf die in ihnen auftretenden Schnittgrößen eine Mischform aus
Wänden und Platten dar, da sowohl Normalkräfte, als auch Momente in ihnen wirken. Um
eine Schale zu bemessen wird sie in drei Ersatzscheiben aufgeteilt, die durch sogenannten
Membrankräften beansprucht werden.
Ersatzscheiben
Bei Schalen, bei denen das beanspruchende Moment relativ groß zur einwirkenden
Normalkraft ist (ed/h > 0.2) reduziert sich die Dicke der beiden äußeren Scheiben auf
0.35d. Bei annähernd zentrisch gedrückten Schalen würde durch die Begrenzung der
Ersatzscheibe auf 0.35d der Querschnitt nicht voll ausgenutzt werden. Daher wird bei
zentrisch gedrückten Schalen die Ersatzscheibendicke auf die Hälfte d der Plattendicke
erhöht. Liegt die bezogene Exzentrizität der Normalkraft ed/h zwischen 0 und 0.2, so wird
die Ersatzscheibendicke interpoliert.
Diese Ersatzscheiben sind mit einer Membrankraft als Ersatzlast für das einwirkende
Moment und die einwirkende Normalkraft zu beanspruchen.Für dieses Moment und diese
Normalkraft stellt sich wieder das Problem, dass ihre Richtung nicht identisch ist mit der
Bewehrungsrichtung.
Es wird deshalb so vorgegangen, dass zunächst getrennt für die Normalkräfte die
Bemessungsnormalkräfte und für die Biegemomente die Bemessungsbiegemomente auf die
bereits im vorherigen Theorieteil beschriebene Art und Weise ermittelt werden. Präzisiert
muß hier jedoch noch werden, dass unter Normalkräften und Biegemomenten natürlich
wieder die Hauptnormalkräfte und die Hauptbiegemomente zu verstehen sind, die aus den
entsprechenden Schnittgrößen der linearen Plattenstatik ermittelt wurden. Somit wurden
also für jede Bewehrungsschar auf beiden Seiten eine Bemessungsnormalkraft bzw. ein
Bemessungsmoment ermittelt. Natürlich kann eine dieser Schnittgrößen oder auch beide zu
Null werden, sofern die Suche nach der optimalen Richtung der Betondruckstrebe bei der
Ermittlung der Bemessungsnormalkraft bzw. des Bemessungsmomentes ergibt, dass die
Bewehrung in diese Richtung nicht aktiviert wird. Nachdem die Bemessungsschnittgrößen
für die jeweilige Bewehrungsrichtung ermittelt wurden, gilt das Hauptaugenmerk jener
Bewehrungsrichtung für die sich Bemessungsmomente ergeben haben. Für sie findet nun
eine ganz normale eindimensionale Stahlbetonbemessung eines 1 Meter breiten Balkens
statt, der senkrecht zur Richtung des Vektors dieses Bemessungsmomentes verläuft. Ziel
dieser Bemessung ist jedoch nicht, eine erforderliche Bewehrung zu finden, sondern den
Hebelarm der inneren Kräfte zu bestimmen. Nachdem alle Hebelärme jener
Bemessungsrichtungen in dieser Vorbemessung bestimmt wurden, in denen ein
Bemessungsmoment auftritt, wird der kleinste Hebelarm pro Plattenseite bestimmt. Mit
Hilfe dieses Hebelarmes lassen sich nun die Momente der linearen Plattenstatik in
Membrankräfte umwandeln. Dazu werden die Momente der linearen Plattenstatik einfach
durch den zuvor ermittelten Hebelarm geteilt. Zählt man nun dazu die halbe Normalkräfte
der linearen Plattenstatik, die senkrecht auf dem Momentenvektor des durch den Hebelarm
der inneren Kräfte geteilten Moments steht, so erhält man die endgültige Membrankraft.
Als Formel wird das ganze so dargestellt.
mx nx
n xs = +
z min 2
my ny
n ys = +
z min 2
m xy n xy
n xys = +
z min 2
Nachdem also die Momente (mx, my und mxy) und die Normalkräfte (nx, ny und nxy) der
linearen Plattenstatik mit Hilfe des durch eine Vorbemessung ermittelten Hebelarms zmin
durch Membrankräfte (nxs, nys und nxys) substituiert wurden, kann nun aus diesen
Membrankräften die Hauptmembrankräfte nIs und nIIs bestimmt werden. Somit erhält man
für die Plattenoberseite und die Plattenunterseite Hauptmembrankräfte.
Anschließend wird wieder in der zuvor bereits für die 2D-Strukturen beschriebenen Art und
Weise aus diesen Hauptmembrankräften (nIs und nIis) mit Hilfe der Gleichungen 13a-c nach
Baumann Bemessungsmembrankräfte nα, nβ und nγ ermittelt. Stehen die
Bemessungsmembrankräfte (nα, nβ und nγ) fest, so werden sie den Bewehrungsrichtungen
(φ1, φ2 und φ3) zugeordnet. Man erhält somit die Bemessungsmembrankräfte (n1, n2 und n3)
in die Bewehrungsrichtung. Aus ihnen lässt sich die erforderliche Stahlmenge bestimmen,
indem sie durch jene Stahlspannung σs geteilt wird, die sich bereits bei der Ermittlung des
minimalen Hebelarmes zmin in der Bewehrungsschar ergab.
n1
as1 =
σs
n2
as 2 =
σs
n3
as 3 =
σs
Auch die Bemessung einer 3D-Struktur soll durch ein weiteres Beispiel untermauert werden.
Untersuchtes Brückenwiderlage
Wahllos wird nun eine Fläche mit einem Rasterpunkt zu näheren Untersuchung bestimmt.
In diesem Fall ist das der Rasterpunkt Nr. 9 in der Fläche Nr. 37.
Untersuchte Fläche
Die Ermittlung dieser Bewehrung wird im folgenden Teil des Handbuches vorgestellt. Die
untersuchte Fläche Nr. 37 hat eine Dicke von 1.29 m und es wurde ein Beton C30/37 sowie
ein Bewehrungsstahl BST500 S (B) gewählt. Weitere Programmeingaben waren:
Bewehrungsgrad
Bewehrungsanordnung
Da in den Basisangaben der Position als Typ der Struktur „3D“ gewählt wurde ...
... ergeben sich in der untersuchten Fläche sowohl Momente mx, my und mxy, als auch
Normalkräfte nx, ny und nxy.
Hauptschnittgrößen
Im Gegensatz zu Wänden werden bei Schalen die Hauptnormalkräfte auch für beide
Plattenseiten dargestellt, da diese für die Dimension als Schale so benötigt werden. Die
Hauptnormalkräfte an Plattenober- und Plattenunterseite sind im Gegensatz zu den
Momenten allerdings gleich.
Aus den ermittelten Hauptmomente mI,u und mII,u an der Plattenunterseite werden nun die
Bemessungsmomente an der Plattenunterseite ermittelt. Dazu werden zunächst wieder die
Differenzwinkel αm,u und βm,u zwischen der Richtung αm,u der ersten Hauptnormalkraft mI,u
an der Plattenunterseite und den beiden Bewehrungsrichtungen φ1 = 0° und φ2 = 90°
bestimmt.
Wieder wird nach einer Richtung eines Moments, dass das zweibahnige Bewehrungsnetz
aussteift, gesucht. Wie für Wände und Platten bereits beschrieben, kommen für die
Richtung dieses Moments nur die beiden Zwischenwinkel zwischen den Richtungen der
Bewehrungsscharen in Frage. Die Untersuchung ergab folgendes:
Nur die Annahme der Richtung γ1,m,u von 69,63° erwies sich als zulässig. Da keine
Optimierung dieses Winkels mehr vorgenommen wurde, ergeben sich die entgültigen
Bemessungsmomente mφ1,end,u und mφ2,end,u in Richtung der beiden Bewehrungsscharen zu:
Endgültige Bemessungsmomente
Endgültige Bemessungsnormalkräfte
Bemessungsschnittkräfte
Wie in der theoretischen Einleitung beschrieben, findet nun für die beiden
Bewehrungsscharen mit diesen ermittelten Schnittgrößen eine Bemessung statt. Ziel dieser
Bemessung ist es den Hebelarm der inneren Kräfte zu bestimmen.
Als der kleinere und deshalb maßgebende Hebelarm zsel,u ergaben sich 124,98 cm.
mx n 205.37 192.98
n xs ,u = + x = − = 68.04 kN / m
z min,u 2 1.2498 2
my ny − 11.29 75.69
n ys ,u = + = + = 28.81 kN / m
z min,u 2 1.2498 2
m xy n xy − 125.81 101.46
n xys ,u = + = + = −103.42 kN / m
z min,u 2 1.2498 2
Membrankräfte
Hauptmembrankräfte
Aus ihnen sind nun Bemessungsmembrankräfte zu ermitteln. Dies geschieht auf die gleiche
Weise wie die Ermittlung von Bemessungsnormalkräfte aus den Hauptnormalkräften.
Endgültige Bemessungsmembrankräfte
Mit diesen endgültigen Bemessungsmembrankräften nsφ1,end,u und nsφ2,end,u werden für die
Plattenunterseite dann die erforderlichen Bewehrungsquerschnitte eines zweibahnigen
Bewehrungsnetzes bestimmt. Dieses Bewehrungsnetz wird wieder durch eine Druckstrebe
ausgesteift. Die Größe der aussteifenden Betondruckstrebekraft nsstrut,Baum,u findet sich auf
der Darstellungsebene „Bemessungsmembrankräfte nach Baumann“.
Auf die gleiche Art und Weise werden die endgültigen Bemessungsmembrankräfte und
aussteifende Betondruckstrebenkraft für die Plattenoberseite ermittelt. Auf ihre Darstellung
wird aus Platzgründen verzichtet.
Betondruckstrebe
Die aufnehmbare Normalkraft der Ersatzscheibe nstrut,d hängt von der Dicke hE der
Ersatzscheibe und der angesetzten Betonfestigkeit fcd,08 ab. Die Details zur Ermittlung der
Ersatzscheibendicke finden sich auf folgender Darstellungsebene.
Ersatzscheibendicke
Aus den Schnittgrößen der linearen Plattenstatik wird zunächst die vorhandene
Lastausmitte in x- und y-Richtung bestimmt.
mx 205.37
edx = = = −1.066590 m
nx − 192.55
my − 11.29
edy = = = −0.149185 m
ny 75.69
Als maßgebend stellt sich die größere Lastausmitte in x-Richtung heraus. Mit ihr kann die bezogene
Lastausmitte ed/h bestimmt werden.
1.066590
ed / h = = 0.826811
1.29
Da diese bezogene Lastausmitte größer als 0.2 ist, handelt es sich um eine vorwiegend auf
Biegung beanspruchte Schale. Der Faktor fhE zur Ermittlung der Ersatzscheibendicke beträgt
0.35. Die Dicke hE der Ersatzscheibe ermittelt sich demzufolge zu:
Angesetzte Betonfestigkeit
Erforderliche Längsbewehrung
nφ 1 117.98
as1 = = = 2.58 cm 2 / m
σ s ,1,u 45.65
nφ 2 78.74
as2 = = = 1.72 cm 2 / m
σ s , 2,u 45.65
Für die Plattenoberseite wird die Bewehrung sinngemäß gleich ermittelt.
3.5.4 Querkraftbemessung
Wie auch bei den zuletzt vorgestellten Beispielen zur Bemessung von Wänden und Platten
schließt auch bei Schalen an die Ermittlung der erforderlichen Längsbewehrung die
Querkraftbemessung an. Wieder beginnt diese mit der Transformation der Schnittgrößen
der linearen Plattenstatik in die Richtung βv der resultierenden Querkraft.
Schnittgrößen in Hauptquerkraftrichtung
Für diese Normalkraft nβ und dieses Moment mβ wird nun die erforderliche
Längsbewehrung bestimmt. Da der Querschnitt komplett gerissen ist, ergibt sich an der
Bauteilober- und unterseite eine Zugbewehrung. Diese beträgt zusammen 6.28 cm²/m. Mit
ihr kann nun die aufnehmbare Schubkraft VRd,ct ohne Schubbewehrung ermittelt werden.
ASl
ρl = ≤ 0.02
bW ⋅ d
2.29
ρl = = 0.000183 ≤ 0.02
100 ⋅ 125.5
Im Gegensatz zu einer Platte ist für eine 3D-Struktur stets die vorhandene Normalkraft
durch die Ermittlung einer Betonlängsspannung zu berücksichtigen.
nβ 100.96
σ cd = = = 0.008 kN / cm²
bw ⋅ h 100 ⋅ 129
Als nächstes wird der Beiwert κ zur Berücksichtigung der Plattendicke berechnet.
200
κ = 1+ ≤ 2,0 (d in mm)
d
200
κ = 1+ = 1.399 < 2,0 ⇒ κ = 1.399
1255
Der Beiwert η1 für Normalbeton ist 1,0. Der charakteristischer Wert fck der
Betondruckfestigkeit beträgt 30.0 N/mm² für C30/37.
Damit lässt sich die Querkrafttragfähigkeit VRd,ct der Platte ohne Querkraftbewehrung
bestimmen zu:
⎡ 1
⎤
v Rd ,ct = ⎢0,10 ⋅ κ ⋅ η1 ⋅ (100 ⋅ ρ l ⋅ f ck ) 3 − 0.12 ⋅ σ cd ⎥ ⋅ d ⋅ bw
⎣ ⎦
⎡ 1
⎤
v Rd ,ct = ⎢0,10 ⋅ 1.399 ⋅ 1.0 ⋅ (100 ⋅ 0.000183 ⋅ 30) 3 − 0.12 ⋅ 0.008⎥ ⋅ 1255 ⋅ 1000
⎣ ⎦
= 131.92 kN / m
Ein Vergleich dieser die Querkrafttragfähigkeit VRd,ct mit der größeren einwirkenden
Querkraft VEd zeigt, dass die Querkrafttragfähigkeit der Platte alleine nicht ausreichend ist.
Es muß eine Schubbewehrung ermittelt werden. Zuvor muß jedoch überprüft werden, ob
die maximale Querkrafttragfähigkeit der Betondruckstrebe ausreichend ist.
σ cd
1,2 − 1,4 ⋅
f cd
0,58 ≤ cot ϑ ≤
VRd ,c
1−
VEd
1 σ cd
V Rd ,c = β ct ⋅ 0,10 ⋅ η1 ⋅ f ck 3 ⋅ (1 + 1,2 ⋅ ) ⋅ bW ⋅ z
f cd
1
0.008
VRd ,c = 2.4 ⋅ 0,10 ⋅ 1.0 ⋅ 30 ⋅ (1 + 1,2 ⋅
3
) ⋅ 1.0 ⋅ 1.259 = 939,411 kN / m
17
0.008
1,2 − 1,4 ⋅
0,58 ≤ cot ϑ ≤ 17
939,411
1−
481,19
1.199
0,58 ≤ cot ϑ ≤
− 0.9532
Es ergibt sich ein negativer Nenner und somit wird der ganze Ausdruck negativ. Für den
Kotangens der Druckstrebenneigung können deshalb keine sinnvollen Werte mehr ermittelt
werden. Da sich die DIN 1045-1 zu diesem Fall ausschweigt, wird im Programm von einer
zulässigen Druckstrebenneigung von 18.435° (cot θ = 3.00) ausgegangen.
bw ⋅ z ⋅ α c ⋅ f cd
VRd ,max =
cot ϑ + tan ϑ
1000 ⋅ 1254.9 ⋅ 0.75 ⋅ 17
VRd ,max = = 4752.38 kN / m
cot 18.435 + tan 18.435
Diese ermittelte Querkrafttragfähigkeit VRd,max der Betondruckstrebe ist auf jeden Fall größer
als die einwirkende Querkraft VEd.
Eine Mindestquerkraftbewehrung ist in der DIN 1045-1 für Platten nicht vorgesehen.
Mit dieser ermittelten Querkraftbewehrung asws = 2.97 cm²/m kann nun die
Querkrafttragfähigkeit der Platte mit Bewehrung (Zugstrebe) wie folgt ermittelt werden.
VRd , sy = a sw ⋅ f yd ⋅ z ⋅ cot ϑ
VRd , sy = 2.97 ⋅ 43.48 ⋅ 125.49 ⋅ cot 18.435° = 481.19 kN / m
Da die Querkrafttragfähigkeit VRd,sy gleich der einwirkenden Querkraft VEd wurde die
Querkraftbewehrung richtig dimensioniert.
∆FSd 719.38
∆A = = = 15.76 cm² / m
f yd 45.65
Die Differenzwinkel ∆φ1,o und ∆φ1,u der ersten Bewehrungsrichtung an Plattenober- und
unterseite zur Richtung der resultierenden Querkraft VEd ergibt sich zu 62.15°. 27.85°
betragen demzufolge der Differenzwinkel ∆φ2,o und ∆φ2,u der zweiten
Bewehrungsrichtungen an den jeweiligen Plattenseiten.
Als erstes ist dann die Summe der vierten Potenz ihrer Kosinusse zu bestimmen.
∑ cos 4
∆φ = cos 4 ∆φ1, o + cos 4 ∆φ1,u + cos 4 ∆φ2, o + cos 4 ∆φ2,u
∑ cos 4
∆φ = cos 4 62.15° + cos 4 62.15° + cos 4 27.85° + cos 4 27.85°
= 0.047627 + 0.611153 + 0.047627 + 0.611153 = 1.317561
Damit kann die Erhöhung der Längsbewehrung as,1,v,u an der Plattenunterseite wie folgt
berechnet werden:
Aus der obigen Übersicht geht sehr schön hervor, welche Einfluß es für die
Gesamtbewehrung haben kann, wenn die Längsbewehrung durch die Querkraft erhöht
wird. Deshalb sollten bei der Modellierung sogenannte Singularitätsstellen wie
beispielsweise durch die punktuelle Einleitung einer Last vermieden werden, da die nur
theoretisch so ausufernde Querkraft an solchen Stellen zu exorbitanten
Längsbewehrungsquerschnitten führt.
3.5.8 Mindestlängsbewehrung
Dieser statisch erforderliche Längsbewehrung kann nun die Mindestbewehrung für Schalen
gegenüber gestellt werden. Leider existiert in keiner einzigen der im Programm
anwendbaren Normen eine Mindestbewehrungsvorschrift für Schalen. Es wurde deshalb in
den einzelnen Normen nach einem Unterscheidungskriterium gesucht, bei welcher
Konstellation von Moment und Normalkraft es sich ehr um eine Wand (vorwiegend auf
Druck beansprucht) oder ehr um eine Platte (vorwiegend auf Biegung beansprucht) handelt.
Diese Unterscheidungskriterium ist die bezogene Lastausmitte ed / h im Grenzzustand der
Tragfähigkeit.
m
ed
= n
h h
mit:
ed
≤ 3.5 : Beanspruchung vorwiegend auf Druck; Bewehrungsvorschriften für Wände angewendet.
h
ed
> 3.5 : Beanspruchung vorwiegend auf Biegung; Bewehrungsvorschriften für Platten
h
angewendet.
Die einzelnen Bewehrungsvorschriften wurden in den jeweiligen Kapiteln zur Wand und zur
Platte bereits vorgestellt und sollen deshalb hier nicht noch einmal wiederholt werden. Im
folgenden wird nur jener Teil der Norm vorgestellt, dem das Unterscheidungskriterium
zwischen Platte und Wand entnommen wurde. Diese Bewehrungsvorschriften sind
allerdings zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Handbuches noch nicht im Programm
implementiert.
3.5.8.3 EC2
Unterscheidungskriterium fehlt in dieser Norm.
3.5.8.4 ÖNORM
Unterscheidungskriterium fehlt in dieser Norm.
Einzulegende Bewehrung
Damit ist die Bemessung abgeschlossen und die Ausgabe der Details endet mit der Meldung
einer fehlerfreien Bemessung.
Die Bemessung erfolgt wahlweise nach DIN 1045-88, DIN 1045-1, EC2 oder ÖNORM. Die
Bewehrungsnetze können 2- oder 3-bahnig ausgelegt werden.
Das Modul RF-BETON Flächen kann nicht ohne das Programm RFEM gestartet werden. Das
hat den Vorteil einer problemlosen Schnittgrößenübernahme aus der Berechnung. Die
Ergebnisse von RF-BETON Flächen werden in das Ausdruckprotokoll von RFEM eingebunden.
Die Ergebnisse der gesamten Berechnung können somit in optisch ansprechender Art und
Weise und vor allem in einer einheitlichen Form ausgegeben werden.
Die zu bemessende Position muss bereits in RFEM geöffnet sein. Die Schnittgrößen müssen
dagegen nicht unbedingt berechnet sein. Wenn Schnittgrößen fehlen, dann wird aus dem
Modul RF-BETON Flächen heraus der Rechenkern von RFEM gestartet und die fehlenden
Werte ermittelt.
4.2.2 Masken
Nach dem Start des Moduls RF-BETON Flächen wird das folgende Fenster geöffnet.
Maske 1.1
Sowohl die Eingaben zur Definition der Bemessungsfälle als auch die numerische Ausgabe
der Ergebnisse auf dem Bildschirm geschehen in Masken.
Auf der linken Seite stellt der Navigator in einer Liste alle verfügbaren Masken dar. Darüber
befindet sich eine Liste mit den eventuell bereits vorhandenen Bemessungsfällen.
Button [Hilfe]
Die Ansteuerung aller Masken kann wahlweise durch Anklicken des entsprechenden
Eintrages im Navigator oder sequentielles Durchblättern geschehen. Geblättert werden
kann entweder mit den Tasten [F2] und [F3] oder durch Anklicken der oben abgebildeten
Schaltflächen
Button [Berechnung]
Mit der Schaltfläche [Berechnung] wird nach Abschluss aller Eingaben die Berechung
gestartet.
Button [Kontrolle]
Button [Grafik]
Mit der Schaltfläche [Grafik] kann in die grafische Ergebnisanzeige gewechselt werden. Es
wird automatisch der aktuelle RF-BETON-Fall eingestellt. Weitere Informationen zum Thema
Ergebnisanzeige und -ausgabe finden Sie im Kapitel 4.2.5 (S.198) dieses Handbuches.
Button [OK]
[OK] sichert vor dem Verlassen des Moduls RF-BETON Flächen die Eingaben und Ergebnisse.
Button [Abbrechen]]
[Abbruch] RF-BETON Flächen wird verlassen, ohne zuvor die Daten zu sichern.
4.2.3 Eingabemasken
Alle für die Bemessung erforderlichen Daten und Parameter werden in den Eingabemasken
festgelegt.
In dieser Maske befinden sich Listen der Existierende Lastfälle [LF], der LF-Gruppen [LG] und
Kombinationen [LK]. Die Lastfälle bzw. die LF-Gruppen, nach denen die Bemessung erfolgen
soll, werden zunächst durch Anklicken markiert und mit dem Button [>] in die rechte Liste
gebracht.
Button [>]
Button [>>]
Analog dazu können mit [<] einzelne oder mit [<<] alle Einträge aus der rechten Liste
entfernt werden.
Über den Menüpunkt [Datei] können die einzelnen Bemessungsfälle verwaltet werden.
[Datei]->[Neu ...]
[Strg+N]
Dazu muss für den neuen Bemessungsfall eine Nummer und eine Bezeichnung vergeben
werden. In der Liste befinden sich alle bereits verwendeten Bezeichnungen. Sie wird
sichtbar, wenn man auf den Pfeil am rechten Rand des Textfelds klickt, in dem die
Bezeichnung des Bemessungsfalls steht.
[Datei]->[Umbennen ...]
Mit dieser Funktion kann der aktuelle Bemessungsfall umbenannt werden. Dazu muss die
Bezeichnung geändert und eventuell auch eine andere Nr. gewählt werden.
[Datei]->[Kopieren ...]
Mit dieser Funktion kann ein bereits zuvor angelegter Bemessungsfall kopiert werden. Dazu
ist zunächst dieser aus der oben angelegten Listbox auszuwählen. In die zweite Listbox ist
dann der Name einzutragen, den die Kopie erhalten soll.
[Datei]->[Löschen ...]
In der Liste kann der zu löschende Fall markiert werden. Nach dem Beenden des Dialoges
mit [OK] wird der Fall gelöscht. Wenn mehrere Fälle markiert werden sollen, dann muss
beim Klicken die [Strg]-Taste gedrückt gehalten werden.
Am linken unteren Rand dieses Dialogs finden sich verschiedene Schaltflächen, über die die
Einheiten und die Anzahl ihrer Dezimal-Stellen in Form sogenannter Profilen verwaltet
werden können.
Unter dem Menüpunkt [Hilfe] findet der Benutzer Informationen zum Modul RF-BETON
Flächen.
Menüpunkt [Hilfe]
[Hilfe]->[Index ...]
[Hilfe]->[Autoren-Team]
[Hilfe]->[Update-Berichte]
In dieser Maske werden die Querschnitts- und Materialdaten der zu bemessenden Flächen
definiert. Die Maske ist zweigeteilt. Im oberen Teil werden die Werkstoffe für den Beton und
für den Bewehrungsstahl definiert. Die Betonfestigkeitsklassen werden von RFEM
übernommen, können jedoch auch geändert werden.
Beton-Bibliothek
Die Auswahl der Betonsorte kann mit der oben abgebildeten Schaltfläche [Beton-Bibliothek
...] erfolgen. Es erscheint folgender Dialog.
Beton-Bibliothek
Dieser Dialog besteht aus drei Bereichen. Links befinden sich sogenannte [Filter], die aber im
Falle der Nutzung dieser Bibliothek über das Modul nicht verfügbar sind, da durch bereits
durch vorher getätigte Eingaben die gewünschten Materialien angezeigt werden. In einer
Tabelle links oben befinden sich alle Materialien, von denen eines durch Anklicken mit der
rechten Maustaste ausgewählt werden kann. Die untere Tabelle ist eine reine
Ansichtstabelle, die die Eigenschaften des Materials anzeigt.
Über die Schaltfläche [Neues Material anlegen ...] kann ein eigener Beton definiert werden.
Weitere Schaltflächen
In der Betonbibliothek wird die gewünschte Festigkeitsklasse markiert und mit [OK]
übernommen.
Betonstahl-Bibliothek
Betonstahl-Bibliothek
Über die Schaltfläche [Neu] kann ein eigener Betonstahl definiert werden.
Material-Kennwerte
Material-Kennwerte
Im unteren Teil der Maske 1.2 erfolgt die Zuordnung der oben definierten Materialien zu
den einzelnen Flächen.
In der Spalte A wird die Nummer des gewünschten Materials eingetragen. Die
Voreinstellung wird aus RFEM übernommen. In der Spalte B wird zur Information angezeigt,
von welchem Typ die Fläche ist (konstant, linear veränderlich oder orthotrop). Der Typ kann
jedoch nicht geändert werden. Die Dicke wird in der Spalte C angezeigt. Der von RFEM
übernommene Wert kann geändert werden.
Achtung! In dieser Maske können zwar die Material- und Querschnittswerte geändert
werden, aber die Bemessung erfolgt mit den Schnittgrößen, die mit den in RFEM definierten
Steifigkeiten ermittelt wurden. Wenn im Modul RF-BETON Flächen die Steifigkeiten
geändert wurden und es sich um ein statisch unbestimmtes System handelt, dann müssen
zur genauen Bemessung die geänderten Material- und Querschnittsdaten auch in RFEM
geändert und nochmals eine Bemessung durchgeführt werden.
Ein Bewehrungssatz wird an folgender Stelle durch ein Nummer und eine vom Benutzer
gewählte Bezeichnung definiert.
Bewehrungssatz
Auf welche Flächen dieser Bewehrungssatz angewendet wird, erscheidet er rechts daneben
in folgenden Teil dieser Maske.
Standardmäßig wird der definierte Bewehrungssatz auf alle Flächen angewendet. Dies ist
dadurch zu erkennen, dass an folgender Stelle im Dialog eine Haken vor [Alle] gesetzt ist.
Dadurch, dass der erste Bewehrungssatz bereits auf alle Flächen angewendet wird, kann
kein zweiter Bewehrungssatz mehr definiert, werden, da keine Fläche mehr übrig ist, auf die
er angewendet werden könnte. Dass kein zweiter Bewehrungssatz definierbar ist, kann der
Benutzer daran erkennen, das der Button rechts neben dem Textfeld mit der
Bewehrungsbezeichnung nicht verfügbar ist.
... so ist der Button [Neuer Bewehrungssatz ...] nun verfügbar. Wird er gedrückt, so tritt
folgende Veränderung ein.
Neuer Bewehrungssatz
Es wird die nächste Nummer gewählt, für die noch kein Bewehrungssatz existiert. In das
Textfeld unter Bezeichnung kann der Benutzer den Namen dieses neuen Textfeldes
eintragen. Abschließend muß er noch die Flächen definieren, auf die dieser Bewehrungssatz
dann angewendet werden soll. Dazu stehen dem Benutzer zwei Möglichkeiten zur
Verfügung. Zum einen kann er die Nummer der gewünschten Flächen in das Textfeld
eingeben oder er kann den Button [Fläche picken für den aktuellen Bewehrungssatz] neben
diesem Textfeld drücken.
Darauf hin erscheint der Arbeitsbereich von RFEM und die gewünschte Fläche oder die
gewünschten Flächen konnten durch Anklicken aufgewählt werden.
Dabei ist es nur zulässig jene Flächen zu wählen, die nicht bereits vorher einem anderen
Bewehrungssatz zugeordnet wurden. Ansonsten erscheint folgende Fehlermeldung.
Ein angelegter Bewehrungssatz kann über folgende Schaltfläche wieder gelöscht werden.
Dabei ist zu beachten, dass für die Flächen, die diesem gelöschten Bewehrungssatz
zugeordnet waren, keine Bemessung stattfindet. Sie müssen, um doch noch bemessen zu
werden, einem bestehenden oder einem neuen Bewehrungssatz zugeordnet werden.
Damit eine Änderungen über die drei Registerblätter an einem der bereits angelegten
Bewehrungssätze gemacht werden kann, muß dieser zuvor ausgewählt werden. Dies kann
auf zweierlei Arten erfolgen.
Zum einen kann aus der Listbox die Nummer eines Bewehrungssatzes ausgewählt werden.
Oder durch Klicken mit der linken Maustaste auf den entsprechenden Bewehrungssatz in
Navigator kann dieser ausgewählt werden.
Im unteren Teil der Maske [1.3 Bewehrung] kann der aktuelle Bewehrungssatz dann über
die drei Register [Bewehrungsgrade], [Bewehrungsanordnung] und [Norm] definiert
werden.
Bewehrungsgrade
Bewehrungsgrade
Während sich die Prozentangabe zur Mindestquerbewehrung auf die größte einzulegende
Längsbewehrung bezieht, werden alle weiteren Angaben im Bezug auf die
Querschnittfläche eines ein Meter breiten Plattenstreifens gemacht. Vorschriften über die
Mindest- und Höchstbewehrungen der einzelnen Normen finden sich im theoretischen Teil
dieses Handbuches. Sie werden zu einem späteren Zeitpunkt in das Programm
implementiert.
Bewehrungsanordnung
Das Erscheinungsbild dieser Maske unterscheidet sich je nachdem welcher Typ der Struktur
gewählt wurde. Das obige Bild zeigt das Registerblatt, wenn als Typ der Struktur PlatteXY
oder 3D gewählt wurde.
Dialog [Basisangaben]
Wenn das Registerblatt [Bewehrungsanordnung] für den Typ der Struktur PlatteXY oder 3D
angezeigt wird, können an Plattenober- und Plattenunterseite über zwei Listboxen
unterschiedliche Anzahlen der Bahnen festgelegt werden. Rechts daneben kann der
Benutzer wählen, ob die weiter unten gemachten Angaben zur Betondeckung sich auf das
Achsmaß der Bewehrung oder den Rand beziehen.
Betondeckung
Unter dem Überpunkt [Betondeckung] kann für jede Bewehrungsrichtung auf der
Plattenober- bzw. Plattenunterseite die Betondeckung definiert werden. Unter dem
Überpunkt [Bewehrungsrichtung] kann die Richtung der einzelnen Bewehrungsbahnen
definiert werden. Dazu ist für jede Bewehrungsbahn noch ein Winkel festzulegen. Die
Winkel beziehen sich auf das lokale Koordinatensystem der Fläche. Es ist der Winkel
rechtsdrehend in Bezug auf die x-Achse des lokalen Plattenkoordinatensystems anzugeben.
Wird der Winkel Phi-1 auf 0° gesetzt, dann entspricht die Bewehrungsrichtung der lokalen
x-Achse.
Für diesen Typ der Struktur ist es nicht möglich, unterschiedliche Bewehrungsnetze an
beiden Seiten der Wand zu erzeugen. Die definierte Betondeckung und die Richtung der
Bewehrungsscharen gelten dann für beide Seiten der Wand. Die Bewehrung wird für die
Mitte der Wand ermittelt (sh. Beispiel zur Wand in diesem Handbuch) und zu gleichen
Teilen auf den beiden Außenseiten der Wand verteilt.
Auf dem letzten Registerblatt können stets normspezifische Angaben gemacht werden. An
Fuße die Registerblattes befindet sich ein Button [Standard] durch dessen Anklicken mit der
linken Maustaste alle Eingabefelder dieses Registerblattes zurück auf die Standardwerte der
aktuell ausgewählten Norm gesetzt werden können.
Button [Standard]
Für die einzelnen Normen hat das dritte Registerblatt folgende Erscheinungsform.
DIN 1045-88
Belastungsart:
Durch Anklicken ersten Checkbox kann eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob die
Schnittgrößen bei Bauteilen mit geringer Nutzhöhe (h<7 cm) gemäß Abs. 17.2.1 (6) zu
erhöhen sind.
Mit der zweiten Checkbox darunter kann darüber entschieden werden, ob eine
Mindestlängsbewehrung gemäß 25.2.2.1 ermittelt werden soll oder nicht.
Klickt der Benutzer diese Checkbox mit der linken Maustaste an, so muß die
Längsbewehrung AS auf der Zugseite bzw. am weniger gedrückten Rand mindestens 0.4%
und im Gesamtquerschnitt mindestens 0.8% des statisch erforderlichen Betonquerschnitts
betragen.
Druckbewehrung:
In der linken unteren Ecke des Registerblattes entscheidet sich der Benutzer, ob er eine
Platte mit Druckbewehrung wünscht oder nicht. Achtung: Voraussetzung dafür, dass eine
Druckbewehrung zu einer Biegebewehrung ermittelt werden kann, ist das an der
gedrückten Plattenseite eine Bewehrung in die gleiche Richtung verläuft wie die
Zugbewehrung.
Grundwert Tau-0
Die erste Entscheidung, die in diesem Bereich zu treffen ist, bezieht sich auf die Verteilung
der Bewehrung. Bei gestaffelter Bewehrung werden die Grundwerte τ011a, bei nicht
gestaffelter Bewehrung die Grundwerte τ011b der Tabelle 13 verwendet. Ob die Bewehrung
gestaffelt bzw. nicht gestaffelt ist, entscheidet der Benutzer hier implizit durch die Wahl des
Grundwertes Tau-0. Dazu muß einfach der entsprechende Radiobutton durch Anklicken mit
der linken Maustaste aktiviert werden.
In der Mitte des Bereichs muß sich der Benutzer entscheiden, ob er den Grundwert der
Schubspannung τ0 mit k1 oder k2 ermitteln möchte.
im Allgemeinem Fall
0.2
k1 = 0.33 + (d = Plattendicke in Meter)
d
<= 1.0
>= 0.5
im Fall, bei dem max Q und max M nicht zusammentreffen
0.12
k2 = 0.60 + (d = Plattendicke in Meter)
d
<= 1.0
>= 0.7
Um welchen Fall es sich handelt, kann das Programm zur Laufzeit bei der Bemessung eines
speziellen Punktes nicht erfassen. Es bleibt also dem Benutzer überlassen, ob er die Grenzen
des Schubbereichs 1 mit k1 nach 17.5.5.2 (3) oder k2 nach 17.5.5.2 (4) berechnen will.
Für den Schubbereich 2 darf der Bemessungswert τ gemäß Abs. 17.5.5.3 (2) Gleichung (17)
wie folgt mit dem Grundwert τ0 der Schubspannung berechnet werden.
τ 02
τ= ≥ 0,4 ⋅ τ 0
τ 02
Allerdings bleibt es dem Benutzer überlassen, ob er die Abminderung des Bemessungswert
τ der Schubspannung wünscht oder nicht. Diese Entscheidung trifft er auf diesem
Registerblatt auf der rechten Seite unten durch Anklicken der entsprechenden Checkbox
Handelt es sich beim gewählten Typ der Struktur nicht um PlatteXY sondern WandXY oder
WandXZ , so sind auf diesem Registerblatt alle Schaltflächen nicht verfügbar, die zur
Schubbemessung gehören.
Auch kann der Benutzer bei diesem Typ der Struktur, sowie beim Typ der Struktur 3D nicht
entscheiden, ob eine Druckbewehrung zulässig ist oder nicht, da der
Bemessungsalgorithmus bei Wänden und Schalen Membrankräfte für jede Plattenseite
ermittelt, die sowohl Zug- als auch Druckkräfte sein können.
DIN 1045-01
Diverses
Unter dem Überpunkt Diverses, kann sich der Benutzer zunächst entscheiden, ob er die
Höhe der Betondruckzone gemäß Abs. 8.2 (3) begrenzen möchte. Entscheidet er sich dafür,
so beträgt das maximale Verhältnis x/d den Wert 0.45 für Beton bis zur Festigkeitsklasse
C50/60 und den Wert 0.35 für Beton ab der Festigkeitsklasse C55/67.
Unter dem Überpunkt Diverses kann der Benutzer noch eine zweite Entscheidung treffen,
nämlich ob er die Längsbewehrung durch den Zugkraftanteil ∆Fsd aus Querkraft gemäß Bild
33 in 10.3.4(9) vergrößert haben möchte.
Querkraftbewehrung
Hier kann der Benutzer einen zulässigen Bereich für die Druckstrebenneigung eingeben.
Welche Auswirkungen dies auf die Bemessung hat, wurde im theoretischen Teil dieses
Handbuches ausführlich beschrieben. An dieser Stelle sei deshalb nur noch einmal erwähnt,
dass die eingegebenen Neigungen der Betondruckstrebe durch das Programm kontrolliert
werden. Falls sie unzulässig sind, werden sie vom Programm durch die zulässigen Werte
ersetzt.
Beiwerte
Auf der rechten Seite dieses Registerblattes finden sich in jeweils einem Textfeld die
Teilsicherheitsbeiwerte von Betonstahl γs und Beton γc gemäß Tabelle 2 der DIN 1045-01.
Ebenfalls gegeben ist der Abminderungsbeiwert α zur Berücksichtigung der
Langzeitwirkung nach 9.1.6 (2). Alle drei Werte können durch den Benutzer verändert
werden.
Auf der rechten Seite dieses Registerblattes unten, kann sich der Benutzer entscheiden, ob
eine Druckbewehrung für zulässig hält oder nicht. Über die Richtung dieser
Druckbewehrung gilt das zur DIN 1045-88 an entsprechender Stelle gesagte.
Wurde als Typ der Struktur WandXY und WandXZ gewählt, so sind alle Schaltflächen, die
zur Steuerung der Querkraftbemessung beitragen und die Entscheidung über die
Zulässigkeit der Druckbewehrung nicht verfügbar.
EC2
Diverses
Unter dem Überpunkt Diverses, kann sich der Benutzer zunächst entscheiden, ob er die
Höhe der Betondruckzone gemäß Abs. 2.5.3.4.2 (5) begrenzen möchte. Entscheidet er sich
dafür, so beträgt das maximale Verhältnis x/d 0.45 für Beton bis zur Festigkeitsklasse
C35/45 und den Wert 0.35 für Beton ab der Festigkeitsklasse C40/50.
Unter dem Überpunkt Diverses kann der Benutzer noch eine zweite Entscheidung treffen,
nämlich ob er die Längsbewehrung durch den Zugkraftanteil Td aus Querkraft gemäß Abs.
4.3.2.4.4 (5) vergrößert haben möchte.
Querkraftbewehrung
Hinsichtlich des Bemessungsverfahrens für die Querkraftbewehrung kann sich der Benutzer
auf diesem Registerblatt des EC2 für eines von zwei Verfahren entscheiden. Wählt der
Benutzer die erste Option Standardverfahren so wird nach dem Standardverfahren gemäß
4.3.2.4.3 mit einer Druckstrebenneigung θ = 45° bemessen. Entscheidet sich der Benutzer
jedoch dafür, die Querkraftbewehrung zu optimieren (zweite Option) so wird stets mit dem
Verfahren der veränderlichen Druckstrebenneigung gemäß 4.3.2.4.4 bemessen. Die
Unterschiede der beiden Bemessungsverfahren wurden im theoretischen Teil dieses
Handbuches ausführlich beschrieben. An dieser Stelle sei deshalb nur noch einmal erwähnt,
dass die eingegebenen Neigungen der Betondruckstrebe durch das Programm kontrolliert
werden. Falls sie unzulässig sind, werden sie vom Programm durch die zulässigen Werte
ersetzt.
Darunter unter dem gleichen Überpunkt kann der Kunde nun noch entscheiden, wie viel
Prozent der Feldbewehrung von einem Auflager zum anderen durchlaufen, ohne gestaffelt
zu sein. Diese Information ist zum einen wichtig, um den Druckstrebenwinkel gemäß EC2
4.3.2.4.4(1) zu bestimmen und zum anderen bei der Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit
VRd1 gemäß 4.3.2.3 (1), da hier der Faktor k vom Verlauf der Bewehrung abhängt. Wird der
Prozentsatz der konstant durchlaufenden Feldbewehrung geändert, so ändert sich auch
automatisch die maximale und minimale Druckstrebenneigung in den Textfeldern oberhalb.
Beiwerte
Auf der rechten Seite dieses Registerblattes finden sie unter dem Überpunkt Beiwerte in
jeweils einem Textfeld die Teilsicherheitsbeiwerte von Betonstahl γs und Beton γc.. Alle
beiden Teilsicherheitsbeiwerte können durch den Benutzer verändert werden.
Auf der rechten Seite dieses Registerblattes ganz unten, kann sich der Benutzer
entscheiden, ob eine Druckbewehrung für zulässig hält oder nicht. Über die Richtung dieser
Druckbewehrung gilt das zur DIN 1045-88 an entsprechender Stelle gesagte.
Wurde als Typ der Struktur WandXY und WandXZ gewählt, so sind alle Schaltflächen, die
zur Steuerung der Querkraftbemessung beitragen und die Entscheidung über die
Zulässigkeit der Druckbewehrung nicht verfügbar.
ÖNORM
Diverses
Unter dem Überpunkt Diverses, kann sich der Benutzer zunächst entscheiden, ob er die
Höhe der Betondruckzone gemäß Abs. 3.3.2.1 (2) begrenzen möchte. Entscheidet er sich
dafür, so beträgt das maximale Verhältnis x/d den Wert 0.45 für Beton bis zur
Festigkeitsklasse B40 und den Wert 0.35 für Beton höherer Festigkeit.
Unter dem Überpunkt Diverses kann der Benutzer noch zwei weitere Entscheidung treffen.
Zum einen kann er festlegen, das bei Bauteilen mit geringer Dicke (h∗15 cm) die Nutzhöhe
d für die Bemessung gemäß 3.4.2 (5) um 1 cm zu reduzieren ist, um Maßungenauigkeiten
zu erfassen.
Zum anderen kann er festlegen, ob er die Längsbewehrung durch den Zugkraftanteil Ftw(V)
aus Querkraft gemäß Abs. 3.4.4.2(15) vergrößert haben möchte.
Querkraftbewehrung
An dieser Stelle kann der Benutzer durch die Angabe einer minimalen und einer maximalen
Neigung einen zulässigen Bereich für die Betondruckstrebenneigung definieren. An dieser
Stelle sei deshalb nur noch einmal erwähnt, dass die eingegebenen Neigungen der
Betondruckstrebe durch das Programm kontrolliert werden. Falls sie unzulässig sind,
werden sie vom Programm durch die zulässigen Werte ersetzt.
Unterhalb der Druckstrebenneigung kann der Kunde nun noch entscheiden, wie viel Prozent
der Feldbewehrung von einem Auflager zum anderen durchlaufen ohne gestaffelt zu sein.
Diese Information ist zum einen wichtig, um die zulässige Neigung der Betondruckstrebe
gemäß ÖNORM 3.4.4.2 (8) zu bestimmen und zum anderen bei der Ermittlung der
Querkrafttragfähigkeit VRd1 gemäß 3.4.4.4 (1), da hier der Faktor kc vom Verlauf der
Bewehrung abhängt.
Beiwert
Auf der rechten Seite dieses Registerblattes finden sie unter dem Überpunkt Beiwert in
jeweils einem Textfeld die Teilsicherheitsbeiwerte von Betonstahl γs und Beton γc nach
Tabelle 1. Alle Beiwert Werte können durch den Benutzer verändert werden.
Druckbewehrung
Auf der rechten Seite dieses Registerblattes ganz unten, kann sich der Benutzer
entscheiden, ob er eine Druckbewehrung für zulässig hält oder nicht. Über die Richtung
dieser Druckbewehrung gilt das zur DIN 1045-88 an entsprechender Stelle gesagte.
Wurde als Typ der Struktur WandXY und WandXZ gewählt, so sind alle Schaltflächen, die
zur Steuerung der Querkraftbemessung beitragen und die Entscheidung über die
Zulässigkeit der Druckbewehrung nicht verfügbar.
4.2.4 Ergebnismasken
Die Ergebnisse werden tabellarisch in Ausgabemasken dargestellt. Hierbei handelt es sich
um die Ergebnisse in den Rasterpunkten. Um sie zu erhalten, wurden zunächst die
Schnittgrößen der linearen Plattenstatik je nach Typ der Struktur in den FE-Netzknoten oder
den Subelementzentren der FE-Netze ermittelt. Anschließend wurden durch Interpolation
aus diesen Schnittgrößen die Schnittgrößen in den Rasterpunkten bestimmt. Für diese
Schnittgrößen in den Rasterpunkten wurde die erforderliche Bewehrung ermittelt, die in
den Maske 2.1 bis 2.3 ausgegeben wird. Ergebnisse der Bemessung in den FE-Netzknoten
können ausschließlich nur in der Grafik betrachtet werden und tauchen in den
Ergebnismasken des Moduls nicht auf.
Diese Maske zeigt in einer Tabelle die Nummer der Flächen in der Spalte A, für die eine
bestimmte Bewehrung bei Betrachtung aller Flächen maximal geworden ist. Um welche
Bewehrung es sich handelt, findet der Benutzer in Spalte F. In Spalte B findet er die
Nummer des Rasterpunktes dieser Fläche, bei dem diese maximale Bewehrung auftrat. Die
Koordinaten dieses Rasterpunktes findet sich in den Spalten C bis E. Spalte G zeigt den Wert
der maximalen Bewehrung und die Spalte H die dazu gehörige Einheit. In der Spalte E
erscheint die Nummer einer Anmerkung, deren Bedeutung der Statuszeile am unteren Rand
dieser Maske zu entnehmen ist.
1 Fehlerfreie Bemessung
Diese Meldung kann nur erscheinen, wenn eine Platte nach der DIN 1045-
3 88 bemessen wurde und die erforderlich Druckbewehrung den zulässigen
Druckbewehrungsgrad von 1% gemäß Abs. 17.2.3 (2) überschreitet. Die
Platte ist an dieser Stelle unbemessbar.
Wird ein Bauteil vom Typ der Struktur PlatteXY bemessen, so kann zur
4 Aufnahme des Bemessungsmoments eine Druckbewehrung erforderlich
sein. Diese kann jedoch nur dann ermittelt werden, wenn auf dem zweiten
Registerblatt der Maske 1.3 Bewehrung an Plattenoberseite und –
unterseite Bewehrungsscharen mit gleicher Richtung definiert wurden.
Allgemeine Unbemessbarkeit
8 Diese Meldung erscheint, wenn einer der für die verschiedenen Normen
unterschiedlichen Nachweise zum Nachweis der Querkrafttragfähigkeit
nicht erfüllt ist.
Mehrfache Unbemessbarkeit
9 Die Meldung wird ausgegeben, wenn mehrere Unbemessbarkeiten
zutreffen.
Auf jeder Ausgabemaske befindet sich die Schaltfläche [Details]. Um sich nun die Details
der Bemessung eines bestimmten Rasterpunktes anzeigen zu lassen, ist die entsprechende
Zeile in einer der Ausgabemasken anzuklicken. Wird anschließend der Button [Details]
gedrückt, erscheint ein eigenes Fenster mit allen Zwischenschritten der Bemessung.
Bemessungsdetails
In der Kopfzeile dieses Fensters findet sich die Nummer der gerade betrachteten Fläche
sowie die Nummer des in ihr befindlichen Rasterpunktes. Dahinter befindet sich die
Koordinaten des Rasterpunkts, die sich auf das globale Koordinatensystem beziehen. Auf
der rechten Seite des Detailfensters ist die Fläche abgebildet. Der gerade betrachtete
Rasterpunkt wird in gelb dargestellt. Links findet sich sämtliche Zwischenergebnisse in der
Reihenfolge, wie sie auch bei einer Handrechnung ermittelt worden wären. Sie sind
hierarchisch nach den Prinzip der Informationsverdichtung aufgebaut. Durch Anklicken der
Pluszeichen werden tieferliegende Hierarchiestufen geöffnet und durch Anklicken der
Minuszeichen wieder geschlossen.
Die Spalten sind in Anzahl und Bezeichnung gleich der vorherigen Maske. Allerdings werden
für jede Fläche sämtliche Rasterpunkte aufgeführt. Neben den Zeilen mit der jeweiligen
Bewehrungsart werden noch wesentliche Größen ausgegeben, die bei der Ermittlung dieser
Bewehrung eine wesentliche Rolle spielen. Für die einzelnen Normen sind dies.
DIN 1045-88
Symbol Bedeutung
n1 oben Typ der Struktur Wand XY oder Wand XZ: Normalkraft zur Bemessung
der Bewehrung in die erste Bewehrungsrichtung an der
Plattenoberseite.
Typ der Struktur Platte XY: Symbol taucht bei diesem Typ der Struktur
nicht auf.
n2 oben Typ der Struktur Wand XY oder Wand XZ: Normalkraft zur Bemessung
der Bewehrung in die zweite Bewehrungsrichtung an der
Plattenoberseite.
Typ der Struktur Platte XY: Symbol taucht bei diesem Typ der Struktur
nicht auf.
Möglich: Typ der Struktur Wand XY oder Wand XZ: Normalkraft zur Bemessung
der Bewehrung in die dritte Bewehrungsrichtung an der
n3 oben
Plattenoberseite, wenn eine dritte Bewehrung definiert wurde.
Typ der Struktur Platte XY: Symbol taucht bei diesem Typ der Struktur
nicht auf.
m1 oben Typ der Struktur Wand XY oder Wand XZ: Symbol taucht bei diesem
Typ der Struktur nicht auf.
Typ der Struktur 3D: Symbol taucht bei diesem Typ der Struktur nicht
auf.
Typ der Struktur Platte XY: Moment zur Bemessung der Bewehrung in
die erste Bewehrungsrichtung an der Plattenoberseite.
m2 oben Typ der Struktur Wand XY oder Wand XZ: Symbol taucht bei diesem
Typ der Struktur nicht auf.
Typ der Struktur 3D: Symbol taucht bei diesem Typ der Struktur nicht
auf.
Typ der Struktur Platte XY: Moment zur Bemessung der Bewehrung in
die zweite Bewehrungsrichtung an der Plattenoberseite.
Möglich: Typ der Struktur Wand XY oder Wand XZ: Symbol taucht bei diesem
Typ der Struktur nicht auf.
m3 oben
Typ der Struktur 3D: Symbol taucht bei diesem Typ der Struktur nicht
auf.
Typ der Struktur Platte XY: Moment zur Bemessung der Bewehrung in
die dritte Bewehrungsrichtung an der Plattenoberseite, wenn eine dritte
Bewehrung definiert wurde.
DIN 1045-01
Symbol Bedeutung
Einwirkende Querkraft
EC2
Symbol Bedeutung
Einwirkende Querkraft
ÖNORM
Symbol Bedeutung
Einwirkende Querkraft
4.2.5 Ergebnisse
4.2.5.1 Bildschirmanzeige
Zur Darstellung der Ergebnisse gelangt man, indem das Modul RF-BETON Flächen entweder
über den Button [Grafik] oder den Button [OK] verlassen wird. Wurden mehrer RF-BETON
Flächen-Fälle im Modul angelegt, so kann der gewünschte Fall aus der Listbox am oberen
Bildschirmrand ausgewählt werden. Dort kann auch wieder die Darstellung einer
bestimmten Belastung (definiert durch Lastfälle, Lastfallgruppen oder
Lastfallkombinationen) ausgewählt werden.
Am linken Bildschirmrand befindet sich der Datennavigator, der Zeigennavigator und der
Ergebnisnavigator. Diese Navigatoren können durch Anklicken mit der linken Maustaste auf
eines der Registerblätter am unteren Rand des Navigatorfensters erreicht werden.
Sollte das dritte Registerblatt [Ergebnisse] fehlen, so ist auf dem zweiten Registerblatt
[Zeigen] ein Haken in folgendes Textfeld zu setzen.
Dieser Ergebnisnavigator und somit die Möglichkeiten der Darstellungen, die durch ihn
ausgewählt werden können, unterscheidet sich je nach Bemessungsnorm. Auf der obersten
Darstellungsebene finden sich folgende Punkte im Navigator.
Unter den ersten drei obersten Darstellungsebenen befindet sich jeweils auf der
nächsttieferen Darstellungsebene sogenannte Radiobutton.
Radiobutton
Von Ihnen ist jeweils nur ein einziger mit der linken Maustaste durch Klicken auf das
Kreissymbol anwählbar. Durch die Auswahl eines Radiobuttons entscheidet sich der
Benutzer, welche Werte er sich den farblichen Verlauf über die Struktur darstellen lassen
möchte. Unterhalb der ersten obersten Darstellungsebene („Netzbewehrung“) im Navigator
kann sich der Benutzer beispielsweise entscheiden, welche erforderliche Längsbewehrung er
dargestellt haben möchte. Wurden im Modul RF-BETON Flächen für einen Bewehrungssatz
eine dritte Bewehrungsbahn definiert, so kann diese unter der Netzbewehrung auch
ausgewählt werden. Die auswählbaren Radiobutton unter dem Überpunkt
„Schubbewehrung“ unterscheiden sich in Abhängigkeit von der gewählten Norm.
Überpunkt "Schubbewehrung"
Überpunkt [Schnitte]
Unter ihm kann der Benutzer durch Abhaken der Checkboxen entscheiden, welche der
zuvor definierten Schnitte er dargestellt haben möchte.
Ergebnisnavigatorabschnitt „Werte“
Dieser Teil des Ergebnisnavigators besteht auf der obersten Darstellungsebene aus einer
Gruppen von Radiobutton, gefolgt von einer Gruppe mit zwei Radiobutton und einer
Checkbox und zuletzt einer Gruppe von Checkboxen. Ihrer Bedeutung lässt sich durch drei
Fragen erklären.
Ergebnisnavigatorabschnitt „Werte“
In der ersten Gruppe von Radiobuttons kann man zwischen vier Radiobutton wählen. Bei
Auswahl des ersten, werden die Werte zu den weiter oben im Navigator ausgewählten
Ergebnisfarbverläufen dargestellt.
Der im obigen Bild ausgewählte Radiobutton bietet die einzige Möglichkeit zum gerade
angezeigten Farbflächenergebnisverlauf ausschließlich die dazugehörigen Werte
darzustellen. Das Pluszeichen vor dem zweiten Radiobutton [Gruppen] versinnbildlicht, dass
sich unter ihm weitere Darstellungsebenen befinden.
Über den Radiobutton [Gruppen] kann der Benutzer nun noch weitere Werte auswählen,
die er sehen möchte. Dazu muß er zunächst das Pluszeichen vor [Gruppen] anklicken. Die
vom Programm vordefinierten auswählbaren Gruppen erscheinen dann.
Auf dieser Darstellungsebene kann der Benutzer wählen, ob es die Werte sämtlicher oberer
oder sämtlicher unterer Bewehrung dargestellt haben möchte. Zudem hat er die
Möglichkeit, durch Abhaken der letzten Checkbox, sich die Werte in der Flächenebene ...
Unter Bubbles werden jene Textfelder verstanden, die die Werte enthalten. Neben
vordefinierten Gruppen kann der Benutzer sich auch ganz gezielt Werte auswählen, die er
dargestellt haben möchte. Dies geschieht, indem es sich zunächst die nächsttiefere
Darstellungsebene unter dem Punkt [Gezielte] anzeigen lässt.
Dort kann er auf den nächsten drei Darstellungsebenen wählen, ob er Werte der
Netzbewehrung, der Schubbewehrung und eventuell sogar Bemessungsschnittgrößen
dargestellt haben möchte. Die auswählbaren Werte unterscheiden sich je nach gewähltem
Typ der Struktur, der gewählten Bemessungsnorm und der Anzahl der definierten
Bewehrungsrichtungen.
Schließlich hat der Benutzer durch Auswahl des vierten Radiobuttons noch die Möglichkeit,
sich die Kommentare anzeigen zu lassen, die er selbstverständlich vorher definiert haben
muß..
Durch die bisher getroffene Auswahl ist die Frage geklärt, was dargestellt werden soll. Im
mittleren Abschnitt des Überpunkts [Werte] kann sich der Benutzer nun entscheiden, wo die
Darstellung der ausgewählten Werte stattzufinden hat.
Mittlerer Abschnitt
Der Benutzer kann sich hier zwischen einer Checkbox und zwei Radiobutton entscheiden.
Hakt er die Checkbox ab, so werden ihm nur die Werte an jenen FE-Netzknoten gezeigt, an
denen sie extrem sind. Wichtig: Sobald die Checkbox vor [Extremwerte] abgehakt ist, sind
die beiden anschließenden Radiobutton nicht mehr gültig, da die Extremwerte immer in FE-
Knoten dargestellt werden. Läßt man sich die nächsttiefere Darstellungsebene unter
[Extremwerte] anzeigen ....
Extremwerte
... so ist zu erkennen, dass der Benutzer sich über die ersten drei Radiobutton entscheiden
kann, wo die Extremwerte angezeigt werden sollen. Über die beiden Checkboxen kann der
Benutzer dann erscheiden, welche Extremwerte angezeigt werden sollen.
Entfernt er den Haken vor [Extremwerte] so kann er sich nun die Werte in den
Rasterpunkten darstellen lassen. Es werden dann jene Werte dargestellt, die auch in den
Tabellen des Moduls RF-BETON Flächen in den Ausgabemasken zu finden sind. Wichtig ist in
diesem Zusammenhang zu wissen, dass ein Raster ein durch den Benutzer definiertes Netz
ist, für dessen Netzknoten die Ergebnisse ausgegeben werden. Dieses Ergebnisse ergeben
sich aus Interpolation der Ergebnisse in den FE-Netzknoten. Vorteil der Darstellung in den
Rasterpunkten ist es, die Quantität der gefundenen Ergebnisse zu reduzieren, indem das
Raster grobmaschiger definiert wird, als das FE-Netz. Zur Definition des Rasters wird auf das
Handbuch von RFEM verwiesen. Auch auf der nächsttieferen Darstellungsebene von [In
Rasterpunkt] finden sich Auswahlmöglichkeiten, um die Ausgabe in den Rasterpunkten
weiter einzuschränken.
Werte in Rasterpunkt
Generierte Punkte sind Knoten des Rasternetzes, dass vom Programm automatisch durch
Vorgaben des Benutzers wie Maschenweite beispielsweise erzeugt wurde. Daneben besteht
die Möglichkeit, sich zusätzlich Punkte zur Darstellung der Werte zu definieren (sh.
Handbuch RFEM).
Die dritte Option, die darüber entscheidet, wo die Ergebnisse dargestellt werden, ist die
Darstellung in FE-Netzknoten. Gerade bei großen Strukturen sollte der Benutzer sich diese
Darstellung genau überlegen, da es mit einer Wartezeit bis zur Darstellung der Ergebnisse
verbunden ist.
Im letzten Abschnitt bleibt nun noch zu klären, wie die ausgewählten Werte dargestellt
werden soll. Hier ergeben sich für den Benutzer drei Möglichkeiten.
Durch Abhaken der ersten Checkbox entscheidet sich der Benutzer dafür, zusätzlich zum
dargestellten Wert auch noch die Bezeichnung wie er sie hier im Navigator findet anzeigen
zu lassen. Die zweite Checkbox entscheidet darüber, ob das Bubble in der ersten Zeile noch
die Nummer des FE-Netzknotens oder des Rasterpunkts erhält. Zuletzt kann der Benutzer
entscheiden, ob er sich die Werte ohne Bubble darstellen lassen möchte. Der nachfolgende
Überblick zeigt noch mal alle Möglichkeiten auf.
Ergebnis-Steuerpanel
Mit Hilfe des Ereignis-Steuerpanels werden Werte und Farben in Relation zueinander
gesetzt.
Aufgerufen werden kann dieses Ergebnis-Steuerpanel durch das Anklicken des folgenden
Buttons in der Menüleiste.
Soll die zahlenmäßige Zuordnung zu den Farben oder ihr Verlauf geändert werden, dann
kann das mit dem Kontextmenü des Steuerpanels geschehen. Dazu muss mit der rechten
Maustaste auf die Farbskala des Steuerpanels geklickt werden.
Einstellungen am Ergebnissteuerpanel
Es erscheint ein zusätzlicher Dialog. Er beginnt mit dem Punkt „Optionen“. Klickt man mit
der linken Maustaste auf ihn, so erscheint folgendes Fenster dann.
Optionen
Wählt der Benutzer die erste Option, so wird vom Programm automatisch dem größten
Wert ein dunkles Rot und dem, unter Beachtung der Vorzeichen, kleinste Wert ein dunkles
Blau zugeordnet.
Wählt der Benutzer hingegen die zweite Option und drückt dann den Button hinter dem
Wort „Benutzerdef.“, so kann er im anschließenden Dialog entscheiden, welche Wert
welche Farbe zuzuordnen ist.
In den Eingabefeldern neben der Farbskala können die Zahlenwerte für die Grenzen
geändert werden.
Soll beispielsweise eine Platte eine Grundbewehrung erhalten und in der Grafik sollen nur
die Bereiche farbig dargestellt werden, in denen die Grundbewehrung nicht ausreicht, dann
kann die Fläche der Grundbewehrung in das unterste Eingabefeld eingetragen werden.
Die Anzahl der Farbabstufungen kann mit den Schiebereglern neben den Eingabefeldern
geändert werden.
Auf der rechten Seite befinden erscheinen die bereits angelegten Skalen, wobei sich im
oberen Teil die angelegten Werteskalen und im unteren Teil die angelegten Farbskalen
befinden. Die gemachten Einstellungen können jeweils mit dem Button [Sichern ...]
gespeichert werden. Es erscheint beispielsweise für die Sicherung der Werteskala dann
folgender Dialog.
Werteskala sichern
Durch Abhacken der Checkbox hat der Benutzer die Gelegenheit, diese von ihm definierte
Werte- bzw. Farbskala auch in anderen RFEM-Positionen zu nutzen. Neben dem Button
[Sichern ...] existieren noch weitere Buttons. Über den Button [Standard] werden sowohl für
die Farb- also auch für die Werteskala die Standardwerte des Programms gesetzt. Für die
Werteskala existieren zudem die Button [Leeren] und [Ausfüllen]. Mittels [Leeren] werden
sämtliche Werte gelöscht und mittels [Ausfüllen] werden sie dann wieder eingesetzt.
Geht der Benutzer zurück in den aufrufenden Dialog und wählt die dritte Option
(„Grenzwerte“) so kann er damit ebenfalls den Farbverlauf beeinflussen. War der
Farbverlauf für die erste Option beispielsweise so....
... und er wählt nun die dritte Option und senkt anschließend den oberen Grenzwert ein
wenig ab, so sieht man, dass die Farbe, die diesem oberen Grenzwert zugeordnet ist, sich
ausbreitet, da mehr Werte diesen oberen Grenzwert übersteigen.
Sinngemäß funktioniert auch eine Veränderung des unteren Grenzwertes. Am unteren Ende
dieses Dialogs befindet sich noch eine Checkbox. Ist sie abgehakt, so wird der Wechsel
zwischen zwei Farben fließend dargestellt.
Weiche Farbverläufe
Zum Dialog („Optionen“) gelangt er auch, wenn er diesen Button auf dem ersten
Registerblatt des Navigators drückt.
Optionen
Geht man zurück auf den Ausgangsdialog, so folgen nun die drei möglichen Optionen zur
Auswahl, die bereits im Dialog („Optionen“) vorgestellt wurden.
Durch Anklicken mit der linken Maustaste kann eine von Ihnen ausgewählt werden.
Der Punkt [Weiche Farbübergänge] wurde bereits weiter oben ausführlich vorgestellt.
Der letzte Punkt zeigt den bereits vorgestellten Dialog zum Gestalten der Zuordnung von
Werten und Farben.
Die weiteren Register des Navigators enthalten keine modulspezifischen Angaben. Auf dem
zweiten Register kann der Farbverlauf überhöht werden.
Auf dem dritten Register kann der Benutzer die Nummern der Flächen eintragen, für die er
die Farbverläufe dargestellt haben möchte.
4.2.5.2 Ausdrucken
Um die nummerischen Ergebnisse auszudrucken, muss zuerst zu RFEM zurückgekehrt
werden, um dort das Ausdruckprotokoll aufzurufen.
Im Ausdruckprotokoll auf der linken Seite findet sich auf der obersten Darstellungsebene
das Zusatzmodul RF-BETON Flächen. Auf der nächsttieferen Darstellungsebene sind dann
die zuvor angelegten RF-BETON Flächen – Fälle zu finden.
Navigator im Ausdrucksprotokoll
Durch Anklicken der einzelnen Eintrage im Navigator können dann die entsprechenden
Seiten des Ausdruckprotokolls angesteuert werden.
Der Umfang der ausdruckbaren Ergebnisse kann über die globale Selektion verringert
werden. Diese wird über folgenden Button aufgerufen.
Auf dem zweiten Registerblatt kann der Benutzer nun entscheiden, welche Eingabedaten er
gerne sehen im Ausdruck sehen möchte.
Die erste Checkbox Basisangaben dient zur Selektion der in der ersten Maske des Moduls
RF-BETON Flächen gemachten Angaben.
In der Zeile mit den nächsten beiden Checkboxen befindet sich jeweils eine Listbox.
Voreingestellt ist dort „Alles“. Dies bedeutet, dass alle Materialen samt ihren Eigenschaften,
wie sie in der Bibliothek zu finden sind, auch im Ausdruckprotokoll erscheinen, sofern aus
ihnen eine der zu bemessenden Flächen war. Der Benutzer hat jedoch die Möglichkeit, die
Nummern der Materialien direkt einzugeben, dessen Eigenschaften er im
Ausdrucksprotokoll sehen möchte. Diese Nummern finden sich in der ersten Spalte der
jeweiligen Bibliothek. Ebenso kann er die Nummern der Flächen eingeben, deren
Eigenschaften er im Ausdruckprotokoll sehen möchte. Wahlweise kann er über [Pick] auch
zurück in den Arbeitsbereich von RFEM kehren, wo er sich die Fläche auspicken kann.
Auf dem dritten Registerblatt kann der Benutzer den Umfang der auszudruckenden Daten
einschränken.
Mit Hilfe der ersten Checkbox kann darüber entschieden werden, ob die für alle Flächen
gültigen Extremwerte ausdruckgedruckt werden sollen. Für die Ausgabe der
flächenbezogenen Extremwerte, sowie der Netzbewehrung und der Schubbewehrung kann
der Benutzer durch Eintrag der Flächennummer in die jeweils anschließende Listbox bzw.
durch Anklicken der Fläche über [Pick] entscheiden, von welcher Fläche er die Ergebnisse
sehen möchte.
A: Literatur
[1] DIN 1045: Beton- und Stahlbetonbau. Juli 1988.
[2] DIN 1045-1: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 1:
Bemessung und Konstruktion. Juni 2001.
[3] DIN V ENV 1992-1-1 (Eurocode 2): Planung von Stahlbeton- und
Spannbetontragwerken – Teil 1: Grundlagen und Anwendungsregeln für den
Hochbau. Juni 1992.
[4] Reymendt Jörg.: DIN 1045 neu, Anwendung und Beispiele. Papenberg Verlag,
Frankfurt 2001.
[5] Deutscher Beton-Verein E.V.: Beispiele zur Bemessung von Betontragwerken nach
EC2. Bauverlag, Wiesbaden und Berlin 1994.
[6] Avak Ralf.: Stahlbetonbau in Beispielen, DIN 1045 und Europäische Normung, Teil
2 Konstruktion-Platten-Treppen-Fundamente. Werner Verlag, Düsseldorf 1992.
[7] Avak Ralf.: Stahlbetonbau in Beispielen, DIN 1045 und Europäische Normung, Teil
2 Bemessung von Flächentragwerken, Konstruktionspläne für Stahlbetonbauteile,
2.Auflage. Werner Verlag, Düsseldorf 2002.
B: Anhang 1
B.1 Parabolischer Zug (0°)