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Wer je die Wonnen und Qualen des Lateinunterrichts erlebt hat, der weiß auch, daß selbst in der
ehrwürdigen Tradition des humanistischen Gymnasiums das Einüben der Grammatik oft einem
rigiden Durchexerzieren glich. Selbst der Anspruch auf die Vermittlung klassischer Bildung
bediente sich mitunter der Rohrstockpädagogik.
Der Kinderreim und die Volkspoesie haben das Schülerleid in drastischen Strophen dokumentiert,
in denen der Lernende meist nur als Prügelknabe vorkommt. Peter Rühmkorf hat in seinen „Exkur-
sen in den literarischen Untergrund“ (1969) viele solcher Funde gemacht. Das kleine Stück über
das brachiale Vermitteln der Konjugation des Demonstrativpronomens dürfte noch aus den 1950er
Jahren stammen, da die Prügelstrafe noch nicht aus den Klassenzimmern verbannt war.