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Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz

Wissen ist Zukunft


Wissensbilanz als strategisches Instr ument für den Mittelstand

Leitfaden
zur Erstellung einer Wissensbilanz in
kleinen und mittelständischen Unternehmen

Prof. Dr. Jutta Rump/Dipl.-Kauffrau Gaby Wilms


Stand 2007
Impr e s s u m

He rau sg ebe r:
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr,
Landwirtschaft und Weinbau
Rheinland-Pfalz
Stiftsstraße 9
55116 Mainz
Ansprechpartnerin:
gabriele.moormann@mwvlw.rlp.de

Au t o ri n ne n :
Prof. Dr. Jutta Rump,
Dipl.-Kauffrau Gaby Wilms,
HR Consulting GmbH, Bad Homburg;
jutta_rump@yahoo.de

Layout:
Atelier Wilinski, Mainz

Dr uck:
Johnen Druck GmbH & Co. KG, Bernkastel-Kues
2., überarbeitete Auflage: 3000 Exemplare
Januar 2007

Alle Rechte vorbehalten – Nachdruck


nur mit Genehmigung des Herausgebers.

Trotz aller Sorgfalt kann der Herausgeber


keine Haftung oder Garantie für die Aktualität,
Richtigkeit und Vollständigkeit der enthaltenen
Informationen dieser Broschüre übernehmen.

Dieser Leitfaden basiert auf den Projektresultaten


“Wissensbilanz – Made in Germany” des Bundes-
ministeriums für Wirtschaft und Technologie,
insbesondere auf der Dokumentation Nr. 536 und
der Wissensbilanz-Toolbox 1.0.
Vor wor t

Wissens- und Innovationsvorsprünge sind schon heute entscheidende


Wettbewerbsvorteile, die in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen
werden. Um diese Vorteile optimal nutzen zu können, wäre ein systemati-
sches Wissensmanagement unerlässlich. Allerdings stehen mittelständische
Unternehmen in globalisierten Märkten insgesamt vor besonderen Heraus-
forderungen. Diese Märkte sind durch steigenden Kostendruck, zunehmende
Technologisierung und immer kürzere Produktlebenszyklen charakterisiert.
Systematisches Wissensmanagement ist daher, bedingt durch knappe zeit-
liche und finanzielle Ressourcen, bisher eher die Ausnahme.

Mit dem Instrument „Wissensbilanz“ können die immateriellen Vermö-


genswerte eines Unternehmens aber transparent dargestellt und bewertet
werden. Es trägt damit erheblich zur gezielten Steuerung des Wissenspoten-
zials eines Unternehmens bei. So ist ein strategisches Managementinstru-
mentarium entwickelt worden, das exakt den spezifischen Erfordernissen des
Mittelstands entspricht: Es ist klar strukturiert, in vertretbarem Zeitrahmen
anwendbar und ausgesprochen praxisnah. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass
das Instrument gemeinsam mit mittelständischen Pilotunternehmen vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Projekt „Wissensbi-
lanz – Made in Germany“ konzipiert worden ist. Die wissenschaftliche
Begleitung erfolgt durch den Arbeitskreis Wissensbilanzen mit nationalen wie
internationalen Experten. Ein deutlicher Fortschritt für die Praxis ist nun
nochmals mit der Vorlage einer EDV-gestützten Wissensbilanz-Toolbox
erzielt worden.

Für die rheinland-pfälzische Wirtschaft hat die Wissensbilanz eine ganz


besondere Bedeutung, da Rheinland-Pfalz wie kaum ein anderes Bundesland
vom Mittelstand geprägt ist. Daher führt das Ministerium für Wirtschaft, Ver-
kehr, Landwirtschaft und Weinbau hierzu verschiedene Veranstaltungen
durch – teils gemeinsam mit dem Bund. Aktuelle Informationen erhalten Sie
unter www.mwvlw.rlp.de. Auch dieser aktualisierte, vor allem toolboxkom-
patibel gestaltete Leitfaden ist Bestandteil unserer rlp-Initiative. Das Bundes-
ministerium für Wirtschaft und Technologie hat die CD-ROM für die Wis-
sensbilanz-Toolbox freundlicherweise für diesen Leitfaden zur Verfügung ge-
stellt. Nutzen Sie unser Angebot, um sich ein genaues Bild vom Vorgehen,
aber vor allem vom potenziellen Vorteil einer Wissensbilanz für Ihr Unter-
nehmen zu machen!

Hendrik Hering
Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und
Weinbau Rheinland-Pfalz
Muster t e x t

Inhaltsver zeichnis

1. Wissensmanagement in kleinen und mittelständischen Unternehmen?. . . . . . . . 7

2. Konkrete Effekte einer Wissensbilanz zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit. . . . . 9


5
3. Wissensbilanz und Wissensbilanz-Toolbox im Überblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

4. Die 8 Schritte zur Erstellung einer Wissensbilanz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Die Projektplanung und -vorbereitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14


Schritt 1. Beschreibung der Ausgangssituation und des Geschäftsmodells . . . . . 15
Schritt 2. Bestimmung der Einflussfaktoren des intellektuellen Kapitals . . . . . . . 17
Schritt 3. Bewertung des intellektuellen Kapitals nach Quantität,
Qualität und Systematik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Schritt 4. Definition der Indikatoren zur Messung von Veränderungen . . . . . . . . 22
Schritt 5. Erarbeitung der Wechselwirkungen des intellektuellen Kapitals. . . . . . 24
Schritt 6. Feststellung des Entwicklungspotenzials, Potenzialportfolio
und Wirkung auf den Geschäftserfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Schritt 7. Festlegung von Maßnahmen und Definition von Sollgrößen . . . . . . . . 26
Schritt 8. Zusammenstellung des Dokuments „Wissensbilanz“. . . . . . . . . . . . . . . 27

5. Erstellung einer Wissensbilanz an einem Beispielunternehmen . . . . . . . . . . . . . . 29

6. Die Integration von Wissensbilanzen im Rahmen der


EU-Eigenkapitalbestimmungen für Kreditinstitute (Basel-II) . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

7. Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Anhang
Teil 1: Tableau: Einflussfaktoren und Indikatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Teil 2: Übersicht über Standard-Einflussfaktoren, die in vielen Unternehmen
in der einen oder anderen Form zum Einsatz kommen . . . . . . . . . . . . . . . 49

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Notizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
1. W issensmanagement ...

1. Wi s s e n s m a n a g e m e n t i n k l e i n e n u n d m i t t e l s t ä n d i s c h e n
Unter nehme n ?
Wissensmanagement bedeutet im Prinzip, die Wissen zu identifizieren und zu teilen – es allen
Wissensressourcen im Unternehmen gezielt zu Mitarbeitern zugänglich zu machen. Zielsetzung
steuern. Die Wissensressourcen eines Unterneh- ist dabei in erster Linie, die Innovationsfähig-
mens sind die Mitarbeiter, Kunden und Pro- keit und Produktqualität zu erhöhen, Kosten zu
zesse:1 senken, Rentabilität und Kundenansprache zu
verbessern und letztlich das Wachstum zu er-
● Der Begriff „Mitarbeiter“2 umfasst ihre Fähig- höhen. Zielsetzungen, die auch in KMU erstre-
keiten und persönlichen Kompetenzen, ihre benswert und überlebenswichtig sind.3 7
Erfahrung, die Kooperation mit Mitarbeitern
anderer Disziplinen, ihre Motivation, ihr KMU sind hinsichtlich ihrer Infrastruktur, der
Engagement und ihre Bereitschaft sich anzu- finanziellen Möglichkeiten, der Mitarbeiteran-
passen. zahl und vieler weiterer Faktoren nicht mit
● Der Begriff „Kunden“ umfasst das Kunden- Großunternehmen zu vergleichen. Insbesondere
profil, Beziehungen zu Kunden und Nutzern, in Bezug auf das Thema Wissensmanagement
Kundenzufriedenheit und -treue, die Weiter- und wie damit systematisch umzugehen ist ste-
empfehlung des Unternehmens, das Ver- hen sie vor ganz speziellen Herausforderungen:
ständnis für den Bedarf der Kunden und den
Grad von Zusammenarbeit mit Kunden und K n a p p e z e i t l i c h e u n d f i n a n z i e l l e R e s s o u r cen
Nutzern in Produkt- und Prozessentwicklung.
Aufgrund ihrer knappen zeitlichen und finan-
● Der Begriff „Prozesse“ bezieht sich auf das in
ziellen Ressourcen ist es kaum vorstellbar, dass
Verfahren und Routinen enthaltene Wissen.
in KMU eine Abteilung Wissensmanagement
Dieses können Innovationsprozesse und Qua-
eingerichtet bzw. ein spezieller Wissensmana-
litätspraktiken, Management- und Control-
ger beschäftigt wird. Wissensmanagement wird
lingprozesse und Mechanismen für Informa-
damit automatisch zur Nebenaufgabe der Ge-
tionsverarbeitung sein.
schäftsführung oder Mitarbeiter werden mit
In kleinen und mittelständischen Unterneh- dieser Zusatzaufgabe betraut. Entsprechend
men (KMU) ist Wissensmanagement überall und wenig Zeit bleibt für die Erarbeitung von
nirgends zu finden. (Fast) nirgends, wenn man Lösungsmodellen und deren Umsetzung. Meis-
explizit nach Projekten zu dem Thema fragt. tens können auch keine kostenaufwändigen
(Fast) überall, wenn man nach spezifischen Lö- Intranetportale geschaffen werden. Da es aber
sungen für Problembereiche wie z.B. Qualitäts- eine Reihe von Möglichkeiten gibt, die Kommuni-
management, Kundenbetreuung, Ideenmanage- kation untereinander mit wenig aufwändigen
ment und Personalentwicklung recherchiert. Eine Mitteln zu optimieren, ist das auch nicht unbe-
Vielzahl innovativer Lösungen zum effizienten dingt notwendig.
Umgang mit Wissen sind in KMU anzutreffen. Die
vielen Vorteile eines KMU gegenüber einem
Weniger For m a l i t ä t , m e h r F l e x i b i l i t ä t u n d
Großunternehmen, wie z.B. hohe Prozesstrans-
viel mehr Intuition
parenz und beschleunigte Prozesse, Vermeidung
von Doppelarbeit, schnelle Einarbeitung neuer KMU haben in der Regel flexiblere Strukturen,
Mitarbeiter, gezielterer Mitteleinsatz im Weiter- weniger eigene Bürokratie und eine hohe Flexibi-
bildungsbereich, verbesserte Kommunikation lität und Reaktionsschnelligkeit. Veränderungen
zum Kunden, verkürzte Reaktionszeiten und eine können schneller umgesetzt werden, informelle
höhere Kundenzufriedenheit und Kundenbin- Regelungen prägen die Unternehmenskultur, die
dung, hängen – bewusst oder unbewusst – mit Gemeinschaft wird als hohes Gut anerkannt und
praktiziertem Wissensmanagement zusammen. persönliche Kontakte werden gepflegt. Der inner-
betriebliche Informationsaustausch, insbeson-
In Großunternehmen wird Wissensmanage- dere zwischen unterschiedlichen Abteilungen,
ment in der Regel bewusst vor dem Hintergrund funktioniert daher in KMU oft reibungsloser als in
durchgeführt, im Unternehmen vorhandenes Großbetrieben.

1 3
Mouritsen, J. 7 Bukh, P. (2005), S. 56. Das Spektrum der hier angesprochenen KMU reicht
vom traditionellen kleinen Familienunternehmen über
2
Aus Gründen der sprachlichen Eleganz verzichtet der Unternehmen mit großem technischen Know-how, vom
folgende Text auf die Differenzierung zwischen weibli- Lohn- und Teilefertiger bis hin zu schnell wachsenden
cher und männlicher Form bei Begriffen wie „Mitarbei- Unternehmen und Dienstleistern mit Kundenbetreuung
ter” oder „Arbeitnehmer”. Angesprochen werden jedoch als entscheidendem Wettbewerbsfaktor.
beide Geschlechter.
KMU zeichnen sich besonders dadurch aus, Unter nehmensnachfolge und
dass die Führungskräfte ihre Mitarbeiter persön- Generationenwechsel als Risikofaktor
lich kennen, was oft bis weit in das Privatleben
Ganz ähnlich verhält sich mit den Herausfor-
reicht. Bildungsmaßnahmen können sehr spezi-
derungen, wenn es um den Generationenwech-
fisch ausgewählt werden. Beim Rekrutieren neuer
sel in KMU geht. Der Senior will sich langsam
Mitarbeiter spielt der Faktor „Passt er oder sie in
aus dem Tagesgeschäft zurückziehen, kann aber
das Team?“ eine sehr große Rolle.
nicht so recht, weil der Junior „einfach noch nicht
8 so weit ist …“ An dieser Stelle wird häufig ganz
Die Geschäftsstrategie und die Unterneh-
mensziele sind im Kopf der Geschäftsführung und plötzlich deutlich, welchen Stellenwert das
bilden oft intuitiv die Basis. Das kann sehr gut Wissen und seine Übertragung an die nachfol-
funktionieren, birgt aber das Risiko von strategi- gende Generation hat.
schen Fehlentscheidungen und einer gewissen
Planlosigkeit, insbesondere auch bei den Mitar-
Basel-II-Abkommen und
beitern. Da scheinbar oft die Zeit dafür fehlt oder
die Auswirkungen auf KMU
nicht genommen wird, bleibt es häufig bei Insel-
Darüber hinaus kann Wissensmanagement zu
lösungen für konkrete Problemstellungen. Dort,
einer Verbesserung der Kreditwürdigkeit der
wo es heute brennt, wird das Feuer gelöscht.
Unternehmen führen. Durch die neuen EU-
Auf der Strecke bleiben nachhaltige zukunftssi-
Eigenkapitalbestimmungen für Kreditinstitute
chernde Maßnahmen.
(Basel-II) werden die Spielregeln der Kreditver-
gabe neu definiert. Neben den harten Faktoren
Wissen ist Macht der Bilanz- und der Kennzahlenanalyse stehen
Urlaub, Krankheit, Pensionierung, Todesfall, beim Unternehmensrating in Zukunft auch die
Generationenwechsel und andere Begebenhei- weichen Faktoren der Managementqualität und
ten, die einen Mitarbeiterausfall hervorrufen, das immaterielle Vermögen der Unternehmen
führen in KMU oft zu kostenintensiven Arbeits- im Rampenlicht. Die strategische Positionierung
unterbrechungen. Verlassen einzigartige Wis- und das Wettbewerberverhalten werden mit
sensträger das Unternehmen, kommt es in der in Betracht gezogen, wenn es um Kreditver-
Regel zu großen betriebsrelevanten Problemen, gabe geht.
sowohl intern als auch extern. Das Suchen von
Wissen kostet viel Zeit und bindet Kapazitäten.
Zudem haben Menschen auch ein persönliches
Interesse daran, sich im Betrieb unabkömmlich
zu machen. „Wissen ist Macht – wenn ich mein
Wissen für mich behalte, behalte ich auch meinen
Arbeitsplatz.“ Ganz bewusst werden nur die In-
formationen weitergegeben, die Kollegen und
Mitarbeiter sich holen bzw. einfordern. Es ent-
steht eine starke Abhängigkeit des Unternehmens
vom einzelnen Mitarbeiter. Verlässt ein Experte
das Unternehmen, ist das existenzielle Risiko des
Wissensverlustes in KMU deutlich höher als in
Großbetrieben.
2. Ef fekte und Zukunfstfähigkeit ...

2. K o n k r ete Ef fe kte einer W issensbilanz zur Sicher ung


der Zukunftsfähigkeit
Zur Erfassung und Bewertung des immateriel- 2. Die Akquisition von Fr e md - und
len Vermögens im Unternehmen eignen sich Eigenkapital
Wissensbilanzen.4 Sie leisten einen wichtigen
Je transparenter ein Unternehmen ist, desto
Beitrag zur Beantwortung der Fragestellung:
geringer gestaltet sich das Risiko für den Kapital-
„Wie messen wir den Wissensbestand und
geber. Er kann nachvollziehen, wie Ressourcen
die Wissensnutzung und wie steuern wir die
investiert werden und wo die Wertschöpfung
Entwicklung unseres Wissens heute und in
entsteht. Ein hoher externer Nutzen.
Zukunft?“ 5 9
Eine Wissensbilanz weist in strukturierter 3. Die Er f ü l l u n g v o n r echtlichen
Form das Vermögen eines Unternehmens aus, Anfor der u n g e n
das sich hinter den Wissensressourcen (Mitar- Nationale und internationale Rechnungsle-
beiter, Kunden und Prozesse) verbirgt, jedoch gungsstandards (z.B. IAS-Verordnung 38, der
nicht direkt greifbar, aber entscheidend für DRS 12 und DRS 15) empfehlen bereits den Aus-
den wirtschaftlichen Erfolg in der Zukunft ist - weis des intellektuellen Kapitals im Anhang an
das so genannte intellektuelle Kapital.6 die klassische Bilanz. Die neuen EU-Eigenka-
pitalbestimmungen für Kreditinstitute (Basel-II)
Damit dient die Wissensbilanz gleichzeitig erfordern die Bewertung von weichen Faktoren,
einer systematischen Strategie und Organisati- zu denen das intellektuelle Kapital gehört.
onsentwicklung. Sie schafft Transparenz über
die grundsätzliche Ausrichtung der Organisation
4. Mitarbeiter r e k r u t ie r ung und -bindung
und ihre strategische Prioritäten. Wissensbilan- Die Suche nach so genannten „High Potenti-
zen finden hohe Akzeptanz bei Kreditgebern als“ macht deutlich, dass zwar finanzielle
und Partnern, die dadurch mehr Transparenz Aspekte für Mitarbeiter eine große Rolle spielen.
erhalten über interne Strukturen, Kompetenzen Dennoch wird das Entscheidungsverhalten von
im Unternehmen, die Unternehmenskultur und Mitarbeitern immer mehr durch immaterielle
andere Faktoren, die auf die Wertschöpfung Faktoren wie der Ruf des Unternehmens in der
Einfluss nehmen. Öffentlichkeit, die Personalentwicklung, die Auf-
stiegschancen, die Unternehmenskultur und das
Es lassen sich zusammenfassend sechs damit verbundene Arbeitsklima bestimmt.
wichtige Argumente zur Einführung einer
Wissensbilanz im Unternehmen nennen: 7 5. D i e E n t w i c k l u n g v o n K o m m u n i k a t i o n
und Kooperationen
Die steigende Veränderungsgeschwindigkeit,
1. D ie s y s te ma t is c h e S t e u e r u ng de s die zunehmende Komplexität sowie die Entwick-
Unter n e h m e n s lungen zu globalen Wertschöpfungsketten bedin-
Immaterielle Vermögenswerte spielen auf- gen eine umfassende Kommunikation. Dazu ge-
grund der zunehmenden Wissensintensität mehr hören auch Informationen über das Know-how,
und mehr eine Rolle. Um ein Unternehmen syste- die Unternehmenskultur und bestehende Bezie-
matisch zu steuern, bedarf es dessen Bewer- hungen zum Markt.
tung. Ohne entsprechende Instrumente wird die
zukünftige Entwicklung dem Zufall oder der 6. D ie K u nd en a kqu isit ion un d - bin du ng
guten Intuition Einzelner überlassen. Eine Wis- Um Neukunden zu akquirieren und Stamm-
sensbilanz hat intern den Nutzen, Projekte kunden zu binden, bedarf es mehr Transparenz
besser steuern zu können und das Innovations- und Sicherheit bezüglich der Werbeversprechen
potential systematisch darzustellen. durch Nachweis von Zahlen und Fakten zu den
versprochenen Leistungen und Kompetenzen.

4 6
In Literatur und Praxis werden vielfach für „Wissens- vgl. BMWA (2005), S. 15; Alwert, K. (2006), S. 16.
7
bilanz” die angelsächsische Begriffe “Intellectual capital BMWA (2005), S. 12f.
statment” oder „Intellectual capital report” verwendet.
5
Mertins, K./Alwert, K./Heisig, P. (2005), S. IX.
3. Wissensbilanzen und Toolbox ...

3. W issensbilanz und W issensbilanz-To olb ox im Übe rbl ic k

10

Abb.1:
Das Wissens-
bilanzmodell

Quelle: BMWA
(2005), S. 15

Die Wissensbilanz zeigt die Zusammenhänge erbracht werden kann. Das bei der Erstellung
zwischen den betrieblichen Zielen, den Prozes- einer Wissensbilanz im Mittelpunkt stehende
sen, dem intellektuellen Kapital sowie dem intellektuelle Kapital wirkt auf die Geschäfts-
Geschäftserfolg auf. Sie beschreibt deren wis- prozesse ein. Je wissensintensiver die Geschäfts-
sensintensive Faktoren. Abbildung 1 verdeutlicht prozesse sind, desto höher ist die Bedeutung des
schematisch den Einfluss des intellektuellen intellektuellen Kapitals und damit der Wissens-
Kapitals auf die Geschäftsprozesse im Unter- bilanz als Analyseinstrumentarium.
nehmen und bildet den Regelkreislauf ab – von
der Unternehmensvision, der Erstellung der Diese Analyse und die damit verbundene Vor-
Geschäfts- und Wissensstrategie über die Ge- gehensweise sowie die beachtenswerten Aspekte
schäfts- und Arbeitsprozesse bis hin zum stehen im Mittelpunkt der Kapitel 4 und 5.
Geschäftserfolg. Jede Geschäftsidee ist im Prinzip
durch diesen Ablauf gekennzeichnet: Die Vision Das intellektuelle Kapital wird näher unter-
der Organisation bildet den Ausgangspunkt. Vor schieden und aufgeteilt in die Bestimmungsfak-
dem Hintergrund der Fragestellung, welche Ziele toren Humankapital, Strukturkapital und
mittel- bis langfristig erreicht werden sollen, Beziehungskapital.8 Die nachfolgenden Defini-
wird die Geschäfts- und Wissensstrategie ab- tionen beschreiben sehr anschaulich, was darun-
geleitet. Das Geschäftsumfeld – die damit ter zu verstehen ist:9
verbundenen Chancen und Risiken in Bezug auf
Arbeitsmarkt, Absatz- und Beschaffungsmarkt, ● Das Humankapital einer Organisation um-
Wettbewerbssituation, Technologien, Infrastruk- fasst alle Eigenschaften und Fähigkeiten, welche
tur, Konjunktur usw. – ist zu berücksichtigen und die einzelnen Mitarbeiter in die Organisation mit
beeinflusst alle zu treffenden Entscheidungen. einbringen. Es ist im Besitz des Mitarbeiters und
Die Strategie legt fest, mit welchem Konzept verlässt mit ihm die Organisation (Mitarbeiter-
und mit welchen Geschäftsprozessen das Pro- kompetenzen, Mitarbeitermotivation, Mitarbei-
dukt oder die Dienstleistung Erfolg versprechend terverhalten etc.).

8
BMWA (2005), S. 11.
9
Alwert, K. (2006), S. 14.
● Das Strukturkapital einer Organisation um- Auf den ersten Blick mag das Verfahren auf-
fasst alle Strukturen, welche die Mitarbeiter ein- wändig und kompliziert erscheinen. Bei näherer
setzen, um in ihrer Gesamtheit die Geschäfts- Betrachtung wird jedoch deutlich, wie leicht
tätigkeit durchzuführen. Das Strukturkapital handhabbar es eigentlich ist. Der hohe Nutzen
ist im Besitz der Organisation und bleibt auch daraus rechtfertigt die eingesetzten Mittel. Das
beim Verlassen einzelner Mitarbeiter weitgehend bestätigen alle KMU, die sich bislang die Mühe ge-
bestehen (geistiges Eigentum, Organisationskul- macht haben, ihr intellektuelles Kapital im Unter-
tur, Prozessorganisation, Informationstechno- nehmen genauer zu analysieren.12 11
logie etc.). Vielfach wird das Strukturkapital auch
als Prozesskapital bezeichnet.10 Eine sehr große Hilfestellung bei der Durch-
führung einer Wissensbilanz im Unternehmen lei-
● Das Beziehungskapital einer Organisation stet die vom Bundesministerium für Wirtschaft
umfasst alle Beziehungen zu organisationsex- und Technologie (BMWi) herausgegebene und
ternen Gruppen und Personen, welche in der dieser neuen Auflage des Leitfadens beigefügte
Geschäftstätigkeit genutzt werden (Kundenbe- CD-ROM Wissensbilanz-Toolbox.13 Die Wis-
ziehungen, Lieferantenbeziehungen, Beziehun- sensbilanz-Toolbox ist eine Unterstützungssoft-
gen zur Öffentlichkeit etc.). ware für mittelständische Anwender mit dem
Ergebnis eines vollständigen Wissensbilanzbe-
richtes. Das Programm führt durch den gesamten
Prozess, hilft bei der Erfassung der Einflussfakto-
ren sowie der Indikatoren des intellektuellen
Kapitals, visualisiert die Daten und enthält sehr
aufschlussreiche Hintergrundinformationen zur
praktischen Durchführung. Damit wird vom
BMWi eine E-Learning-Komponente zur Verfü-
gung gestellt, die es Anwendern in KMU ermög-
licht, mit geringem Aufwand eine Wissensbilanz
in ihrem Betrieb durchzuführen.

Zielsetzung dieses Leitfadens – in Kombina-


Abb. 2: Das intellektuelle Kapital tion mit der Wissensbilanz-Toolbox des BMWi –
Quelle: BMWA (2005), S. 22 ist es, KMU einen „Werkzeugkasten“ anzubieten,
der
Betrachtet man das intellektuelle Kapital und 1. schnell, übersichtlich und systematisch in
dessen Einfluss auf die Geschäftsprozesse ge- die Thematik der Wissensbilanzierung
nauer, kann das Unternehmen mit Hilfe einer zu- einführt,
grunde liegenden Stärken-Schwächen-Analyse 2. das notwendige Know-how und die an-
beurteilen, welchen Stellenwert die einzelnen zuwendenden Methoden, Instrumente
Einflussfaktoren für die Organisation haben, ob und Hilfsmittel anschaulich erklärt und
sie besonders gut oder eher schwach ausgeprägt 3. es ermöglicht, eine Wissensbilanz vor-
sind. Sie müssen zu Beginn transparent gemacht nehmlich aus eigener Kraft durch-
werden, damit die Auswirkungen von möglichen zuführen.
Veränderungen auf den Geschäftsprozess genau
eingeschätzt werden können. Neu gewonnene Leitfaden und Wissensbilanz-Toolbox verset-
Erkenntnisse über die Wissensprozesse der Orga- zen KMU in die Lage, eigenständig eine Wissens-
nisation, deren Wechselwirkungen und Abhän- bilanz für den Betrieb zu erstellen. Es empfiehlt
gigkeiten führen dann in der Regel zu Anpassun- sich allerdings, externe Beratung zur Prozessmo-
gen von Vision, Strategie und Maßnahmen, um deration und Interpretation der Ergebnisse hin-
den Geschäftserfolg nachhaltig zu sichern.11 zuzuziehen. Eine „neutrale“ Prozessmoderation

10
vgl. BMWA (2005), S. 15.
11
vgl. BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0.
12
vgl. BMWA (2005), S. 36ff.
13
BMWi (2006), Umschlagtext Wissensbilanz-Toolbox 1.0.
stellt sicher, dass sich alle Interessengruppen im FITNESS -C HECK J A/N EIN
Projektteam gleichberechtigt einbringen können. ( 1 / 0 P KT )
Die Erfahrung geschulter externer Berater und
auch ein Vergleich zu Ergebnissen in anderen a.) Wird die Wissensbilanzierung durch
unsere Geschäftsführung gewollt und
Unternehmen sind zudem hilfreich, um zielge-
unterstützt?
richteter vorzugehen und letztlich unnötigen
Zeit- und Ressourcenaufwand zu vermeiden. b.) Ist die Geschäftsführung offen
für Vorschläge und Veränderungen?
12
P RAXISTIPP :
c.) Sind wir bereit, offen und konstruktiv
Sollten Sie qualifizierte und erfahrene Experten
über unsere Stärken und Schwächen
zur Prozessunterstützung in Ihrem Unterneh- zu diskutieren?
men benötigen, empfiehlt sich ein Blick auf die
Internetseite des Arbeitskreises Wissensbilan- d.) Ist unsere Organisation bereit, Zeit
zen. Unter der Adresse www.akwissensbi- und Ressourcen für die Wissens-
bilanzierung zu investieren?
lanz.org finden Sie eine Auflistung von ausge-
bildeten Praxisberatern, die Hilfestellung bei e.) Haben wir uns bereits früher mit
der Erstellung einer Wissensbilanz in KMU Controlling- und Managementsys-
leisten können. Das RKW Rheinland-Pfalz un- temen beschäftigt (z.B. Qualitäts-
management, Prozessoptimierung,
terstützt Sie ebenfalls bei der Suche eines
Balanced Scorecard)?
adäquaten, geschulten Beraters: Kontakt über
www.rkw-rlp.de. f.) Sind viele unserer Mitarbeiter mit
intellektuell anspruchsvollen
Tätigkeiten beschäftigt?
Bevor mit der Erstellung einer Wissensbilanz
begonnen wird, sollten im Unternehmen einige g.) Wird die Wissensbilanzierung auch
Voraussetzungen erfüllt sein. Der Fitness-Check bei den Mitarbeitern als wichtiges
Projekt gesehen?
kann Auskunft darüber geben, wie hoch die Chan-
cen für eine erfolgreiche Wissensbilanzierung h.) Können wir Mitarbeiter aus unter-
stehen.14 schiedlichen Bereichen unseres
Unternehmens in die Wissensbilan-
P RAXISTIPP : zierung einbeziehen?

Machen Sie den „Fitness-Check“: Beantworten


i.) Erkennen wir „weiche Faktoren“
Sie einfach die nachfolgenden Fragen mit „Ja = als wichtige Erfolgsfaktoren an?
1 Punkt“ oder „Nein = 0 Punkte“. Summieren
Sie die Antwortspalte auf und dividieren Sie j.) Werden Zukunftsthemen bereits
angesprochen und breit diskutiert?
das Ergebnis durch 11. Das Ergebnis mal 100
genommen drückt in Prozent aus, ob die Vor- k.) Haben wir eine dokumentierte
aussetzungen in Ihrem Unternehmen ausrei- und kommunizierte Geschäfts-
chend erfüllt sind und die Durchführung der strategie?

Wissensbilanz erfolgversprechend sein kann,


d.h. die Kosten-Nutzen-Effizienz gewährleistet Durchschnitt

wäre. Zum Vergleich:


Pilotunternehmen, die bereits eine Wissensbi- Die Fragen „a“ bis „d“ im Fitness-Check sind
lanz durchgeführt haben, erreichten im Durch- als erfolgskritisch zu bezeichnen. Sie sollten
schnitt 77 %. mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden
können, damit die Durchführung und die
Umsetzung einer Wissensbilanz nicht be-
reits im Keim erstickt werden. Die Unter-
stützung der Geschäftsführung ist in jeder
Hinsicht ein kritischer Erfolgsfaktor.

14
BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0.
4. Die 8 Schritte ...

4. Die 8 Schritte zur Erstellung einer W issensbilanz


Zur Erstellung einer Wissensbilanz sind fest- In den nachfolgenden Abschnitten werden die
gelegte Verfahrensschritte notwendig, die einem vorbereitenden Maßnahmen zur Projektplanung
bestimmten Ablauf folgen sollten. Erst damit sowie die acht einzelnen Schritte vorgestellt
wird gewährleistet, dass alle relevanten Prozesse und anhand von Beispielen erläutert. Damit wird
des Unternehmens strukturiert und systematisch ein Instrumenten-Baukasten zur Verfügung
erfasst werden. gestellt, der Klarheit verschafft über die Güte der
Geschäftsprozesse und über damit verbundene
Folgende schrittweise Vorgehensweise hat Möglichkeiten zur Ablaufverbesserung. 13
sich in der Praxis bewährt:

8 Schritte zur Erstellung einer W issensbilanz

P r o j e k t p l a n u n g u n d - v o r b e r eitung: Vorarbeiten und Projektorganisation

Schritt 1: Beschr ei b ung d e r Ausga ngs si tua ti on und de s Ge s chäf tsm od e l ls


Ist-Situation, Möglichkeiten, Risiken, Zukunftsplanung

Schritt 2: Bestimmung der Einflussfaktor en des intellektuellen Kapitals


Geschäftsprozessanalyse

Schritt 3: B e w e r tung des intellektuellen Kapitals nach Qu antität,


Qualität und Systematik
Stärken- und Schwächenanalyse, Bewertungsportfolio

Schritt 4: Def inition der Indikator en zur Messung von Veränder ungen
Controllinginstrumente und Erfolgsmessung

Schritt 5: Erarbeitung der We c h s e l w i r k u n g e n d e s i n t e l l e k t u e l l e n K a p i t a l s


Sensitivitätsanalyse (Papiercomputer)

Schritt 6: Feststellung des Entwicklungspotenzials, Potenzialpor tfolio


und W i r k u n g a u f d e n G e s c h ä f t s r e f o l g
Wirkungsnetze und Generatoren

Schritt 7: Festlegung von Maßnahmen und Definitionen von Sollgrößen


Aktivitätenplanung
Abb. 4:
Die strukturierte
Schritt 8: Z u s a m m e n s t e l l u n g d e s D o k u m e n t s „ Wis sens bilanz ” Vorgehensweise
zur Erstellung
Interne und externe Kommunikation einer Wissens-
bilanz
P r ojektplanung…

Die Pr o j e k t p l a n u n g u n d - v o r b e r e i t u n g
Ganz entscheidend für den Erfolg des gesam- zu nehmen, damit später die Akzeptanz bei nicht
ten Prozesses ist die richtige Herangehensweise beteiligten Mitarbeitern gesichert wird. Idealer-
an das „Projekt Wissensbilanzierung“. weise umfasst das Projektteam 5 bis 10 Mitglie-
der (je nach Unternehmensgröße). Es hat sich be-
Einerseits ist dem Projekt ein stabiler Rah- währt, eine Liste zu erstellen, in der der Name und
men vorzugeben. Andererseits sollten innerhalb der Aufgabenbereich der Teilnehmer festgehalten
des Rahmens höchstmögliche Flexibilität für werden.
kreatives Denken und selbstständiges Han-
14
deln gewährt werden. Voraussetzung für das Die Zeit- und Terminplanung ist ebenfalls
Einschlagen neuer Wege ist Offenheit für Verän- mit Hilfe eines Tableaus zu erstellen, aus dem
derungen statt Festhalten an starren Vorgaben. hervorgeht, welche Arbeitsschritte an welchem
Motto sollte sein: Realisierung im Kleinen – Den- Termin oder innerhalb welchen Zeitraums von
ken im Ganzen. welchen Personen erledigt werden sollten. Die
Projektleitung koordiniert die Einhaltung der
Die Projektplanung bildet das Fundament Planung.
und regelt folgende Punkte im Vorfeld:15
Im Rahmen der Workshop-Vorbereitung
● Aufgabenstellung und zur Sicherstellung eines reibungslosen Ab-
● Projektleitung laufs sollte darauf geachtet werden, dass alle
● Zusammenstellung des Projektteams benötigten Arbeitsmaterialien zur Verfügung
● Zeit- und Terminplanung stehen. Flipcharts, Metaplantafeln, Moderations-
● Workshop-Vorbereitung koffer, PC/Notebook und Beamer (für die Wis-
● Besonderheiten sensbilanz-Toolbox) sowie Schreibunterlagen
für die Teilnehmer sind bereit zu halten.
Im Rahmen der Aufgabenstellung ist festzu-
legen, für welchen Bereich der Gesamtorganisa- Falls Besonderheiten in der Zusammenset-
tion des Betriebs die Wissensbilanz durchgeführt zung des Projektteams oder in der Zeit- und Ter-
werden soll. Was gehört gegebenenfalls nicht minplanung zu berücksichtigen sind, empfiehlt es
mehr dazu und was wird zusätzlich betrachtet? sich, diese schriftlich zu fixieren.

Die Projektleitung sollte Erfahrungen im


Projektmanagement mitbringen, um effizient
steuern zu können, und die zeitlichen Kapazitä-
P RAXISTIPP :
ten haben, um das Wissensbilanz-Projekt optimal Es hat sich gezeigt, dass zwei bis drei ganz-
zu betreuen. tägige Workshops (abhängig von der Projekt-
gruppengröße) ausreichend sind, um im
Die Zusammenstellung des Projektteams Projektteam die Wissensbilanz zu erstellen.
ist bei der Erstellung einer Wissensbilanz von Hinzu kommen einige wenige Vorbereitungs-
hoher Bedeutung. Erfahrungen in der Praxis und Nachbereitungszeiten, um die Qualität der
haben gezeigt, dass hierarchie- und bereichs- Ergebnisse im Vorfeld sicherzustellen und im
übergreifende Teams den größten Erfolg verspre- Nachgang zu vervollständigen.16
chen. Die Auswahl der beteiligten Mitarbeiter ist
sorgfältig zu treffen, die Einbindung der obersten
Geschäftsführung ein Erfolgsfaktor. Die Diskus-
sionen sollten jedoch nicht nur das Selbstver-
ständnis der Führung abbilden. Die hierarchische
Weisungsbefugnis ist im Rahmen der Projektar-
beit aufgehoben. Für „Bodenhaftung“ sorgt
deshalb die richtige Teamzusammensetzung. Die
Meinungsführer im Betrieb sind mit in das Boot

15
BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0.
16
BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0; Rump, J./Wilms, G. (2006)
S chri tt 1

Schritt 1:
Beschr eibung der Ausgangssituation und des Geschäftsmodells

Zur Beschreibung der Ausgangssituation und des Geschäftsmodells ist zunächst eine Datenerfas-
sung notwendig. Folgende Fragen sollten hierzu beantwortet werden:17

B i l a n z i e r u n g s b e r eich ● Welche Teile Ihrer Organisation wollen Sie betrachten?


(Systemabgrenzung)
Geschäftsumfeld ● Welche Chancen und Risiken beeinflussen das Geschäft Ihres
Unternehmen?
● Welche aktuellen Entwicklungen im Geschäftsumfeld (z.B. neue 15
Wettbewerber, neue Technologien, neue Gesetze) gibt es?
● Wie sieht der Markt für potenzielle und zukünftige Mitarbeiter aus?
● Wie ist die wirtschaftliche Wettbewerbssituation?
● Welche Chancen werden gesehen, um sich am Markt zu verbessern?
● Welche Risiken liegen im Geschäftsumfeld, die das Geschäft

negativ beeinflussen können?


● Wie sind die Absatzmärkte?
● Wie sind die Beschaffungsmärkte?
● Welche Wettbewerber haben Sie?
● Wie sind Ihre technologischen Rahmenbedingungen?
● Gibt es politische Rahmenbedingungen, die Sie beachten müssen?
● Wie sieht ihr soziales Umfeld an Ihren Standorten aus?
● Wie ist die aktuelle Konjunkturlage Ihrer Branche?

Vision ● Was wollen Sie erreichen?


● Welche Position am Markt wollen Sie einnehmen?
● Welche übergeordneten und langfristigen Ziele verfolgen Sie?
● Gibt es eine explizite Unternehmensvision?
● Was sind Ihre übergeordneten und langfristigen Ziele?

Strategie ● Welche Strategie verfolgen Sie?


● Was hat Sie in der Vergangenheit stark gemacht?
● Welches Wissen benötigen Sie konkret, um Ihre Leistungen zu
erbringen und um Ihre Geschäftsstrategie umsetzen zu können?
● Was von Ihrem Wissen ist einzigartig und unbedingt notwendig, um
am Markt erfolgreich zu sein?
● Wie muss Ihr Wissen in Bezug auf Kunden und Wettbewerbsfähigkeit

entwickelt werden?
● Was ist Ihre gültige Unternehmensstrategie? Wie lautet diese?
● Welche neuen Produkte oder Geschäftsfelder sollen in Zukunft auf-

oder ausgebaut werden?


● Welche Bereiche sollen abgeschafft oder zurückgefahren werden?
● Welche wurden wann abgeschafft oder zurückgefahren?

● Gibt es Unterlagen bezüglich Werten und Leitbildern?

Geschäftspr ozesse ● Welche zentralen wertschöpfenden Prozesse beeinflussen Ihren


Geschäftserfolg?
● Welches sind die zentralen Produkte oder Produktgruppen oder
Dienstleistungen, mit denen das Geld verdient wird?
● Welche Hauptprozesse sind notwendig, um die Produkte und
Leistungen zu erstellen und zu vermarkten?
● Welches sind die wichtigsten Prozesskennzahlen?

17
BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0.; Alwert, K. (2006), S. 62 f.
Geschäftser folge ● Über welche zentralen Leistungsprozesse werden Ihre Geschäfts-
ergebnisse erstellt?
● Was produzieren Sie?
Abb. 5:
Checkliste ● Was verkaufen Sie?
„Geschäfts- ● Welche Geschäftsergebnisse müssen Sie mittelfristig sicherstellen,
modell”
um Ihre Vision und Ihre Strategie zu erreichen?
Quelle: ● Woran misst sich der Erfolg Ihres Unternehmens? Denken Sie
16 BMWi (2006)
z.B. an Gewinn, Umsatz, Kundenstruktur, Marktposition,
Lernprogramm
Wissensbilanz- Image/Markenwert etc.
Toolbox 1.0

Die Fragen machen deutlich, dass mehrere Be- Sämtliche Vorüberlegungen zur Ausgangssi-
reiche näher zu definieren sind: Bilanzierungs- tuation, zum Geschäftsmodell und zur Zielset-
bereich, Geschäftsumfeld, Vision, Strategie, zung bilden die Basis für alle nachfolgenden
Geschäftsprozess und Geschäftserfolg.18 Es Schritte. Es empfiehlt sich, hier besonders
werden Informationen über Wettbewerber, Kun- gründlich vorzugehen. Beziehen Sie möglichst
den, Lieferanten, Mitarbeiter, die Konjunktur, das viele Führungskräfte und verschiedene mei-
soziale Umfeld sowie politische und rechtliche nungsbildende Personen im Unternehmen
Regelungen zugrunde gelegt. Das gesamte Ge- durch Interviews und Workshops in Diskussio-
schäftsumfeld ist mit einzubeziehen, denn Unter- nen mit ein.21
nehmen agieren in dynamischen Märkten mit
sich ständig verändernden Rahmenbedingungen.
Der Zweck jedes Unternehmens spiegelt sich
Erleichtert wird die Beschreibung der Aus- in den Geschäftsprozessen wider. Da sie den Be-
gangssituation durch eine umfangreiche Daten- zugspunkt bilden für die Wissensbilanzierung,
basis. Besonders, wenn ein externer Projektleiter ist es besonders wichtig, sich diese Prozesse be-
das Wissensbilanzprojekt steuert, sind diese Un- wusst zu machen.22 Betrachtet man den Ge-
terlagen sehr wichtig, da er das Unternehmen in schäftsprozess als Ganzes, so lässt er sich auch
der Regel nicht kennt und sich damit einen ersten in mehrere Teil-Arbeitsprozesse untergliedern.
Überblick verschaffen kann (z.B. Geschäftsbe- Alle Maßnahmen und Arbeitsschritte zielen dar-
richte, Prospekte, Internetauftritt, Leitbilder, auf ab, ein für den Kunden nützliches Produkt
Firmenpräsentationen, Unternehmensstrategie, und/oder eine für den Kunden nützliche Dienst-
Balanced Scorecard, Kennzahlen).19 leistung zu erstellen. Im produzierenden Ge-
werbe beispielsweise beginnt der Geschäftspro-
zess normalerweise mit dem Einkauf von erfor-
P RAXISTIPP :
derlichen Vorprodukten und Vorleistungen, geht
Schon allein dieser erste Schritt der Erstellung über in die Bearbeitung und endet im Vertrieb, der
einer Wissensbilanz beinhaltet den großen dafür Sorge tragen muss, dass die Produkte bzw.
Vorteil, über die Ausgangslage und das Ge- Dienstleistungen bei den Kunden abgesetzt wer-
schäftsmodell des Unternehmens zu reflektie- den. Die einzelnen Arbeitsprozesse und zusam-
ren, zu diskutieren und Dinge zur Sprache zu mengefasst der Geschäftsprozess bilden das
bringen, für die im Unternehmensalltag kaum „Rückgrat” eines Unternehmens. Es ist somit
Zeit aufgebracht werden kann. In den Work- wichtig, diese Prozesse bei der Erstellung von
shops und Diskussionen wird die Situation des Wissensbilanzen genau zu analysieren, um Aus-
Unternehmens ausführlich besprochen und wirkungen von Veränderungen besser einschät-
dargelegt. Räumen Sie dafür ausreichend Zeit zen zu können. Insbesondere die Strategien und
ein und werten Sie es als Chance zur Hinter- Zukunftschancen der zentralen Geschäftspro-
fragung und Reflexion etablierter Vorgänge zesse liefern einen konkreten Rahmen für das
und Abläufe.20 Ermitteln des zukünftig notwendigen Wissens.

18 21
vgl. BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz- vgl. BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0. Toolbox 1.0.
19 22
Alwert, K. (2006), S. 62 f. Alwert, K. (2006), S. 64.
20
vgl. BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0.
S c h r it t 2 . . .

Das zukünftig notwendige Wissen wird durch Diese Konkretisierung der Wissensziele ist
Wissensziele beschrieben. Wissensziele zeigen notwendig, um die Ergebnisse überhaupt mess-
auf, welchen Beitrag die Ressource „Intellektuel- bar machen zu können und eine Nachhaltigkeit in
les Kapital” zum Unternehmenserfolg leisten soll der Zielverfolgung zu gewährleisten.
und welches Wissen langfristig für das Unterneh-
men wichtig ist. Sie stellen eine bewusste P RAXISTIPP :
Vervollständigung herkömmlicher Planungsakti-
Es ist sinnvoll, sich auf die wesentlichen
vitäten dar. Wissensziele erleichtern die Umset- 17
Geschäftsprozesse zu konzentrieren. Dabei
zung der Strategien sowie die Bewertung der
reichen meistens 2 bis 4 Prozesse für eine
Umsetzbarkeit.23 Ziele der strategischen oder
Wissensbilanz aus.25 Bei der Formulierung von
finanziellen Planung wie z.B. Marktanteils-
Wissenszielen ist das Zusammenspiel mit den
wachstum, Umsatzrentabilität und Eigenkapital-
weiteren Unternehmenszielen zu berücksichti-
rendite behalten selbstverständlich weiterhin
gen. Dabei geht es nicht nur um die Überprü-
ihre Bedeutung.
fung der Wissensziele auf ihre Kompatibilität zu
Die Definition von Wissenszielen im Rahmen anderen Zielen, sondern auch um Vereinbar-
der Geschäftsprozessanalyse ist an bestimmte keit mit den Wissenszielen. Möglicherweise er-
Anforderungen gebunden. geben sich Synergien. Die Frage nach den Ziel-
Wissensziele müssen prioritäten sollte ebenfalls gestellt werden.26
● handhabbar,
● präzise und
● beurteilbar bzw. messbar sein.
Einige Beispiele aus den Wissensbilanzen
Schritt 2:
B e s t i m m u n g d e r E i n f l u s s f a k t o r en des
verschiedener Unternehmen zeigen auf, was
intellektuellen Kapitals
damit konkret gemeint ist:

● In einem Jahr eine Informations- und


Auf den Geschäftsprozess und die dazu-
Dokumentationsplattform erarbeiten
gehörigen Arbeitsprozesse wirkt eine große An-
und implementieren.
zahl immaterieller Einflussfaktoren des intellek-
● Innerhalb der nächsten 18 Monate im
tuellen Kapitals ein.
Vertrieb die Beratungs- und Kommuni-
kationsfähigkeit bei allen Mitarbeitern
Was kennzeichnet einen Einflussfaktor?
aufbauen.
Einflussfaktoren haben bei Veränderung direk-
● Innerhalb der nächsten 6 Monate allen
te oder indirekte Auswirkungen auf den
Mitarbeitern die Vision, Strategie und
Geschäftserfolg und die Zielerreichung der
iele des Unternehmens bekannt
Organisation. Sie können sich auf materielle
machen.
Sachverhalte (z.B. Maschinen, Anlagen), finan-
An den Unternehmensbeispielen wird deut- zielle Aspekte (z.B. Fremd- und Eigenkapital-
lich, dass die Zielformulierungen vier Aspekte zuflüsse) sowie auf immaterielle Faktoren (z.B.
beinhalten: Inhalt, Ausmaß, Richtung und Zeit- Mitarbeiterkompetenzen, Unternehmenskul-
punkt. tur) beziehen.27
● Der Inhalt legt fest, welcher Zustand
angestrebt wird.
● Das Ausmaß bestimmt, wie viel erreicht Einflussfaktoren sind mitverantwortlich für
werden soll. die Effektivität und die Effizienz der Geschäfts-
● Die Richtung gibt an, ob etwas aufgebaut, prozesse. Von ihnen hängt der Geschäftserfolg
gehalten oder reduziert wird. stark ab. Diese immateriellen Einflussfaktoren
● Der Zeitpunkt gibt darüber Auskunft, des intellektuellen Kapitals werden – wie bereits
wann etwas erreicht werden soll.24 dargestellt – unterteilt in die Kategorien

23 25
vgl. Alex, B./Becker, D./Stratmann, J. (2005), S. 55; vgl. BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Weggemann, M. (1999); S. 228. Toolbox 1.0.
24 26
vgl. Herbst, D. (2000), S. 65 f. vgl. Herbst, D. (2000), S. 67; Probst, G./Raub, S./
Romhardt, K. (1998), S. 68, 86.
27
vgl. BMWA (2005), S. 22.
● Humankapital, Um nun zu ermitteln, inwiefern im Hinblick
● Strukturkapital und auf das Humankapital der Wissensaspekt im
● Beziehungskapital. Unternehmensalltag berücksichtigt wird, können
einige Leitfragen hilfreich sein: 29
Im Anhang befindet sich eine Übersicht von ● Wie werden geeignete Mitarbeiter gefunden,
„Standard-Einflussfaktoren“ des Human-, eingestellt und gehalten?
Struktur- und Beziehungskapitals, die in fast ● Wie werden Mitarbeiter ausgebildet und
18 allen Unternehmen in der einen oder anderen weiterqualifiziert?
Form zum Einsatz kommen. Sie sind in Anleh- ● Wie werden die Kompetenzen und Fertig-
nung an die Wissensbilanz-Toolbox des BMWi keiten der Mitarbeiter systematisch gestärkt
näher erläutert. und weiterentwickelt?
● Wie wird die Mitarbeitermotivation und
-zufriedenheit sichergestellt?
D ie Ei n f l u s s f a k t o r en des HUMANKAPITALS ● Wie wird die Leistung der Mitarbeiter gefordert
Als Humankapital werden die Kompetenzen, und gefördert, insbesondere auch die Weiter-
Fertigkeiten und Motivation der Mitarbeiter gabe von Wissen „belohnt“?
verstanden.28
Mit der Beantwortung der aufgezeigten
Beispiele für Einflussfaktoren des Fragen wird in aller Regel der Ist-Zustand be-
Humankapitals sind: schrieben, Schwachstellen werden aufgezeigt
und der Handlungsbedarf wird ermittelt. Dieses
● Mitarbeiterqualifizierung
gilt auch für die nachfolgenden Fragestellungen
● Fachliche Qualifikation
zum Struktur- und Beziehungskapital.
● Überfachliche Qualifikation
● Methodische Qualifikation
● Soziale Qualifikation
● Lernfähigkeit und Lernbereitschaft P RAXISTIPP :
● Lebenslanges Lernen
Lassen Sie sich nicht verwirren durch die Viel-
● Innovationsfähigkeit
zahl der hier aufgelisteten Leitfragen. Sie sol-
● Kommunikationsfähigkeit
len nur dabei unterstützen, die passgenauen
● Kooperationsfähigkeit
Einflussfaktoren für den eigenen Betrieb zu fin-
● Teamfähigkeit
den. Legen Sie sich lediglich auf die Einflus-
● Serviceorientierung/
sfaktoren in Ihrem Betrieb fest, die wirklich das
Dienstleistungseinstellung
Ergebnis Ihres Betriebes bei Veränderung be-
● Durchsetzungsfähigkeit
einflussen. Diskutieren Sie deren Wirkung im
● Selbstvertrauen
Projektteam und beschränken Sie sich auf eine
● Flexibilität
kleine Auswahl der relevantesten Faktoren.
● Mobilität
Wenn Sie zu viele Einflussfaktoren betrachten,
● Mitarbeitererfahrungen
besteht die Gefahr, den Überblick zu verlieren.
● Mitarbeitermotivation
Es empfiehlt sich deshalb, in jedem Bereich
● Mitarbeiterzufriedenheit
(Humankapital, Strukturkapital, Beziehungs-
● Identifikation mit dem Unternehmen
kapital) nicht mehr als 5 Einflussfaktoren zu
● Gelebte Wertorientierung
identifizieren.
● Gezielte, systematische Platzierung/
Personaleinsatz
● Aufstiegschancen
● Mitspracherecht/Partizipation
● Führungskompetenz
● Führungsstil
● Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat
28
vgl. BMWA (2005), S. 15.
29
BMWA (2005), S. 15, 22.
D i e E in f lu s s f a k t or en des STRUKTURKAPITALS Di e E in flussfa kt or en des
BEZIEHUNGSKAPITALS
Das Strukturkapital umfasst jene Strukturen
Zum Beziehungskapital gehören die Beziehung
und Prozesse, die die Mitarbeiter benötigen, um
zu Kunden und Lieferanten sowie zu sonstigen
in ihrer Gesamtheit produktiv und innovativ zu
Partnern und der Öffentlichkeit.32
sein.30
Beispiele für Einflussfaktoren des
Beispiele für Einflussfaktoren des 19
Beziehungskapitals sind:
Strukturkapitals sind:
● Beziehungen zu Kunden
● Innovation
● Beziehungen zu Lieferanten
● Produktinnovation
● Beziehungen zu Eignern
● Prozessinnovation
● Beziehungen zu Investoren
● Unternehmenskultur
● Beziehungen zu Banken
● Managementprozesse
● Beziehungen zu Mitarbeitern
● Qualitätsmanagement
● Integration von externem Wissen
● Prozessorganisation
● Markenmanagement
● Führungsprozesse
● Öffentlichkeitsarbeit
● Wissensaustausch und -transfer
● Verbandsarbeit
● Arbeitsumfeld
● soziales Engagement
● Kommunikation zwischen Mitarbeiter und
● Regionalverantwortung
Struktur/Kommunikationsplattform
● Informationstechnologie/Informations- und Folgende Leitfragen erleichtern die Identifi-
Kommunikationssysteme zierung der Einflussfaktoren des Beziehung-
● Risikomanagement kapitals:33
● Controlling
● Wie werden die Leistungen den Kunden
● Finanz- und Wirtschaftsmanagement
vermittelt?
● Positive Außenwirkung
● Was schätzen die Kunden?
● Logistik
● Wie werden Partnerschaften mit Kunden
Zur Ermittlung dieser Einflussfaktoren können aufgebaut und gepflegt?
folgende Leitfragen unterstützend wirken:31 ● Wie werden Kundenwünsche erfasst und
zur Leistungsverbesserung genutzt?
● Wie werden der Umgang, das Miteinander und
● Wie werden externe Wissensquellen
die Kommunikation gestaltet?
zugänglich gemacht?
● Wie werden Prozesse durch IT unterstützt?
● Wie wird das eigene Wissen anderen
● Wie werden die Aktivitäten an den Kunden
verfügbar gemacht?
und den Interessengruppen ausgerichtet?
● Welche externen Wirkungen sollen bei
● Wie wird die Qualität der Abläufe und der Er-
Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit
gebnisse sichergestellt?
erzielt werden?
● Wie wird das geistige Eigentum genutzt?
● Wie werden Wissen und Erfahrungen der
Mitarbeiter untereinander geteilt?
P RAXISTIPP :
● Wie wird Wissen innerhalb der Unterneh- Verwenden Sie die in Ihrem Unternehmen gän-
mensbereiche ausgetauscht? gigen und für jedermann verständlichen Be-
● Wie werden Produktinnovationen erzeugt? griffe, wenn Sie die wichtigsten Einflussfakto-
● Wie werden Verfahren und Abläufe ver- ren im Projektteam festlegen und definieren.
bessert? So wird ein besseres Verständnis über das in-
● Wie wird für Nachhaltigkeit bei Neuerungen tellektuelle Kapital, das für Ihre Geschäftspro-
gesorgt? zesse relevant ist, hergestellt.34

30
vgl. BMWA (2005), S. 15.
31
BMWA (2005), S. 15, 23.
32
vgl. BMWA (2005), S. 15.
33
BMWA (2005), S. 15, 23.
34
BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0.
S c h r i t t 3 . ..

Schritt 3: regelmäßige Maßnahmen und Routinen, um


den Faktor zu pflegen und zu verbessern?
B e w e r tung des intellektuellen Kapitals nach
(Tun wir das, was wir tun, systematisch?)
Quantität, Qualität und Systematik
Eine Tabelle kann als Auswertungsinstrument
Sind die maßgeblichen Einflussfaktoren für das
dienen. In Tabellenform ist es sehr einfach
Unternehmen festgelegt, sind grundsätzlich
möglich, sich schnell einen Überblick über die
zwei Sichtweisen zu überprüfen:35
Ist-Situation des Unternehmens und seine
20 ● Bezogen auf das operative Geschäft: In Schwachstellen zu verschaffen.
welcher Weise tragen die Einflussfaktoren
Mit Hilfe eines fiktiven Beispiels wird die Vor-
zum reibungslosen Ablauf des operativen
gehensweise mit sechs Einflussfaktoren aus den
Tagesgeschäfts bei? Ausreichend, nicht aus-
Bereichen Humankapital, Strukturkapital und
reichend oder gar besser als erforderlich?
Beziehungskapital veranschaulicht (siehe Abbil-
● Bezogen auf die strategische Ausrich- dung 6).
tung: In welcher Weise tragen die Einfluss-
faktoren zur strategischen Ausrichtung bei? Zur Einschätzung werden Prozentangaben
Ausreichend für die Zukunft, nicht aus- gemacht, wie es auch die Beispieltabelle zeigt
reichend oder gar besser als erforderlich? (siehe Abbildung 6):38

Idealerweise sollte jeder Einflussfaktor hin- ● 0 % = Die Quantität, die Qualität oder die
sichtlich des operativen Geschäfts und hinsicht- Systematik sind nicht sinnvoll ermit-
lich der strategischen Zielsetzung bewertet telbar oder (noch) nicht vorhanden.
werden. Die operative Ebene stellt sicher, dass ● 30 % = Die Quantität, die Qualität oder die
das aktuelle Geschäft und die Produkt- bzw. Systematik sind teilweise ausrei-
Dienstleistungserstellung jederzeit reibungslos chend.
funktionieren und die Kunden ausreichend zu-
● 60 % = Die Quantität, die Qualität oder die
frieden gestellt werden können. Die strategische
Systematik sind meist ausreichend.
Ebene ermöglicht, dass das Unternehmen fit für
● 90 % = Die Quantität, die Qualität oder die
die Zukunft und auf zu erwartende Veränderun-
Systematik sind (immer/absolut)
gen vorbereitet ist.36
ausreichend.
Zielsetzung ist es nun, ein Stärken- ● 120 % = Die Quantität, die Qualität oder die
Schwächen-Profil der Einflussfaktoren des in- Systematik gehen über das Erforderli-
tellektuellen Kapitals zu erhalten. Dafür sollte die che hinaus.
Analyse der Faktoren nach drei vorgegebenen
Bewertungsdimensionen durchgeführt werden Prozentuale Zwischenangaben sind möglich.
(so genannte „QQS-Bewertung“).37 Die Bewertungsdimension 120 % ist berücksich-
tigt, damit auch Einflussfaktoren mit Ein-
Folgende Leitfragen sind dabei maßgebend: sparungspotenzial identifiziert werden können.

● Ist die Qualität des Einflussfaktors ausrei- Zur besseren Visualisierung kann die Bewer-
chend, um die Ziele zu erreichen? (Wie gut tungstabelle in einem weiteren Schritt in eine
tun wir das und machen wir das Richtige?) Grafik mit Koordinatensystem umgewandelt
werden (Abbildung 7), auch QQS-Portfolio
● Ist die Quantität des Einflussfaktors aus-
(Quan-tität-Qualität-Systematik-Portfolio)
reichend, um die Ziele zu erreichen? (Haben
genannt. Hier werden einfach die Prozentanga-
wir genug davon, um unsere Ziele zu
ben der Quantität, Qualität und Systematik der
erreichen?)
Einflussfaktoren aus der Bewertungstabelle
● Mit welcher Systematik wird der Einflussfak- eingezeichnet.
tor bereits entwickelt? Gibt es definierte,

35
BMWA (2005), S. 24.
36
vgl. BMWA (2005), S. 24.
37
BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0.
38
vgl. BMWA (2005), S. 25.
Der Projektleiter hat die Aufgabe, derartige
P RAXISTIPP : Prozesse sensibel zu steuern. Hilfsmittel wie
Für einige Mitarbeiter, die nach klaren Vorga- z.B. farbige Karten bei der Abstimmung, die
ben arbeiten, kann es eine ungewohnte Situa- gleichzeitig gezeigt werden, vermindern „ma-
tion sein, im Projektteam ihre Meinung offen nipulierte” Bewertungen. Wenn es im Projekt-
und ehrlich zu äußern. man könnte für abwei- team zu großen Unterschieden bei der Bewer-
chende Aussagen kritisiert werden, muss be- tung kommt, ist es ratsam, so lange zu disku-
21
gründen, sich in der Gruppe argumentativ „ver- tieren und zu begründen, bis sich ein Konsens
teidigen”, läuft Gefahr anzuecken. einstellt .39

Abb. 6:
Beispiel für die Bewertung der Einflussfaktoren

39
Bvgl. Bornemann, M./Edvinsson, L.,/Mertins, K./
Heisig, P./Alwert, K./Kivikas, M. (2005), S. 48;
BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0.
S c h r i t t 4 . ..

22

Abb. 7:
QQS-Portfolio

Was auf den ersten Blick vielleicht kompliziert eignen sich ebenfalls, um einen besseren
erscheint, ist eigentlich nur die Darstellungsform Überblick zu erhalten und weitere Auswer-
der vorher vorgenommen Prozenteinschätz- tungsanalysen vorzunehmen.41 Die Wissensbi-
ungen in einem Koordinatenkreuz. Während die lanz-Toolbox des BMWi enthält digitale Vorla-
x-Achse die Qualität abbildet, wird die Quantität gen, aus denen sich automatisch diese grafi-
auf der y-Achse abgelesen. Die Prozenteinschät- schen Darstellungen ableiten lassen.
zung der Systematik wird durch die Größe der
Kreisfläche dargestellt.40 P RAXISTIPP :
Die bestmögliche Bewertung liegt zum einen Insbesondere das QQS-Portfolio mit einer
im rechten oberen Quadranten (hohe Qualität anschaulichen Kurzinterpretation über die
und hohe Quantität) und erfolgt zum anderen aktuellen Stärken und Schwächen Ihres Unter-
durch eine Einordnung mit großen Kreisflächen nehmens eignet sich gut für die externe
(hohe Systematik). Kleine Kreise zeigen insofern Kommunikation.42
immer Handlungsbedarf auf, weil davon auszu-
gehen ist, dass wenig Systematik zu keiner nach-
haltigen Verbesserung eines Faktors führen wird.
Schritt 4:
Insbesondere das rot eingekreiste Feld in Ab- Definition der Indikator en zur Messung
bildung 7 deutet auf geringe Systematik hin und von Ve ränd er un ge n
auch Qualität sowie Quantität sind nur mittel- Nun werden die definierten Einflussfaktoren
mäßig ausgebildet. Um wettbewerbsfähig bleiben des intellektuellen Kapitals mit Indikatoren be-
zu können, sollte an den identifizierten Schwach- legt. Mit den Indikatoren wird ein Controlling er-
stellen dieser Faktoren gearbeitet werden. möglicht, damit kontinuierlich die einzuleitenden
Maßnahmen überwacht werden können.
Zwei weitere Darstellungsformen zur Visuali-
Zunächst müssen Indikatoren gefunden werden,
sierung der Quantität, Qualität und Systematik
die diese Option eröffnen.
der Einflussfaktoren – das QQS-Balkendia-
gramm sowie das QQS-Profildiagramm –

40
vgl. BMWA (2005), S. 27.
41
BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0.
42
BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0.
Ein Indikator wird definiert als eine absolute darf) und einer Zielsetzung für den neuen Be-
oder relative Kennzahl, die dazu dient, einen richtszeitraum (Pfeil oder konkreter Wert) hinter-
Sachverhalt zu beschreiben. Voraussetzung für legt. Das nachfolgende Beispiel veranschaulicht,
die Vergleichbarkeit von Indikatoren ist, dass wie ein Indikatorenmodell für das Humankapital
sie selbst eindeutig definiert sind und immer aussehen könnte (siehe Abbildung 8).
gleich berechnet werden können. Außerdem ist
Um eine Entscheidung zu fällen, welches die
ein Interpretationsrahmen (meistens die opera-
richtigen und passgenauen Indikatoren für das
tiven und strategischen Unternehmensziele) 23
eigene Unternehmen sind, ist es sinnvoll, einen
verfügbar.43
Überblick über mögliche Indikatoren zu haben.
Dem Anhang des Leitfadens ist deshalb ein
Dabei gilt es, die gewählten Indikatoren mit
Tableau mit möglichen Einflussfaktoren und
Zielwerten zu belegen und über den Berichtszeit-
Indikatoren beigefügt.
raum zu beobachten und einzuschätzen. Es gibt
eine Vielzahl von Indikatoren, die den Kategorien
Humankapital, Strukturkapital und Beziehungs- P RAXISTIPP :
kapital zugeordnet werden können. Bei der Ab-
Überlegen Sie sich, welche Indikatoren zur
bildung der Einflussfaktoren und der korrespon-
Beschreibung der einzelnen Einflussfaktoren
dierenden Maßnahmen kommt es jedoch weniger
Ihrer Organisation am besten geeignet sind.
darauf an, viele Indikatoren einzusetzen. Oft ist
Eventuell existieren Indikatoren aus Daten-
weniger mehr. Stattdessen ist es wichtig, die
quellen Ihres Betriebs, die Sie nutzen und die
richtigen, passgenauen Indikatoren zu finden.
Sie einsetzen könnten. An der einen oder
Die Indikatoren sind den einzelnen Einfluss- anderen Stelle sind Sie aufgefordert, kreativ zu
faktoren (z.B. Mitarbeitermotivation, Mitarbeiter- sein, denn nicht immer ist es möglich, für
qualifikation) zugeordnet und werden mit Werten jeden Einflussfaktor und jede Bewertungsdi-
für die unterschiedlichen Berichtszeiträume, mension den passenden Indikator zu finden.
einer Bewertung über die Zufriedenheit mit dem Nutzen Sie alle Informationen aus Ihrem
Erreichten (+ = Zufriedenheit, ~ = Handlungsbe- Betrieb.44

INDIKATOREN Humankapital: Ist-Situation B e w e r tung der Zielsetzung


Z i e l e r r e ichung
Mitarbeiter q ua lifik at io n
Akademiker 21 ~ ⇑
Fachkräfte 8 +
Ungelernte Arbeitskräfte (Studium ohne Abschluss) 4
Auszubildende 3
Trainees 0 ~ ⇑2
Weiterbildungskosten pro Kopf (extern) 1.014 € ~ ⇑
Weiterbildungstage pro Mitarbeiter (extern) 3,3 ⇑5
M i t a r b e i t e r er f a h r u n g a u f b a u e n
Erfahrung in Jahren 4,7 ~ ⇑
Abb. 8:
Erfahrung in Jahren ohne Auszubildende 6,2
Beispiel für
Mitarbeiter m o t iva t io n die Bewertung
von Einfluss-
Index der Mitarbeiterbefragung 0,61 ~ faktoren

Mitarbeiterfluktuation (Zu- und Abgänge) 0,31 Quelle:


BMWA (2005),
Mitarbeiterfehlzeiten 5,7 ~ S.29

43
vgl. BMWA (2005), S. 28.
44
BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0.
S c h r i t t 5 . ..

Schritt 5: Betrachtet wird also die gegenseitige Wirkungs-


Erarbeitung der We c h s e l w i r k u n g e n d e s stärke. Herangezogen werden im Beispiel wieder
intellektuellen Kapitals die Einflussfaktoren aus dem skizzierten QQS-
Portfolio: Mitarbeiterqualifikation, Mitarbeiter-
Zwischen den ermittelten Einflussfaktoren motivation, Führungsprozess, Logistik, Partner-
gibt es zahlreiche Wechselwirkungen. In der schaften und Kundenbeziehungen.
Regel sind sie nicht unabhängig voneinander,
Es wird untersucht, ob und inwieweit die ein-
24 sondern beeinflussen sich gegenseitig. Diese
zelnen Einflussfaktoren miteinander verknüpft
Zusammenhänge sind meistens sehr komplex
sind. Die Erfassung der Wirkungszusammen-
und auf den ersten Blick wenig durchschaubar.
hänge erfolgt, indem der Einfluss jedes Faktors
Zur Steuerung des immateriellen Kapitals auf den anderen gewichtet wird: 45
sind deshalb Informationen über Wechsel- Keine Beeinflussung =0
wirkungen notwendig. Nur so kann sicher- Geringe Beeinflussung =1
gestellt werden, dass die knappen Ressourcen Starke Beeinflussung =2
an den richtigen Stellen, zur richtigen Zeit sowie Sehr starke Beeinflussung =3
in adäquater Qualität und Quantität zum Einsatz
Über alle Einflussfaktoren hinweg können die
kommen. Oder anders ausgedrückt: Nur wenn
Aktiv- und die Passivsumme gebildet werden. Die
die Wechselwirkungen der Einflussfaktoren
Aktivsumme als Summe der Zeile zeigt an, wel-
untereinander bekannt sind, kann an den richti-
cher Einflussfaktor andere Faktoren stark beein-
gen Stellschrauben gedreht werden, um die
flusst. Je größer der Wert ist, umso höher ist der
Erreichung der Wissensziele zu gewährleisten.
Einfluss. Die Passivsumme als Summe der Spalte
Um die Wechselwirkungen der identifizierten stellt das Ausmaß der Beeinflussung durch an-
Einflussfaktoren zu analysieren und transparent dere Faktoren dar. Je höher dieser Wert ist, desto
zu machen, kann die Sensitivitätsanalyse von mehr wird der Einflussfaktor durch andere be-
Frederick Vester herangezogen werden. Bekannt stimmt. Daraus resultiert, dass Einflussfaktoren
ist diese Methode auch als „Papiercomputer“. mit hoher Passivsumme sich als Ansatzpunkt für
Damit werden die Einflüsse untereinander die aktive Steuerung nicht eignen. Demgegenü-
gewichtet. Die Skala reicht von „keine Beein- ber stellen Einflussfaktoren mit hoher Aktiv-
flussung“ bis „sehr starke Beeinflussung“. summe gute Ansatzpunkte zur Steuerung dar.46

Alle Einflussfaktoren werden in einer Matrix Im Beispiel: Der Führungsprozess beeinflusst


erfasst. Sie werden sowohl als Zeilen- wie als die Mitarbeitermotivation sehr stark. Der Faktor
Spaltenbezeichnung eingetragen und in Bezie- erhält daher die Stärke 3. Als aktiver Faktor wird
hung zueinander gesetzt (Abbildung 9). die Mitarbeitermotivation identifiziert, als passi-
ves Element hier gelten u.a. die Partnerschaften.
Abb. 9:
„Papiercomputer“ Die Kundenbeziehungen sind sowohl aktiv als
zur Analyse auch passiv.
der Wechsel-
wirkungen in
Bezug auf die P RAXISTIPP :
Wirkungsstärke
Um nicht den Überblick zu verlieren, empfiehlt
es sich, bei der Erfassung der Wirkungszusam-
menhänge die wichtigsten Argumente schrift-
lich festzuhalten.47

Die Bestimmung der Wirkungsstärke kann zu-


sätzlich ergänzt werden um die Einschätzung der
Wirkungszeiträume. Der Wirkungszeitraum
beschreibt wie lange es dauert, bis ein Einfluss-

45
vgl. Vester, F. (1995), S. 104ff; BMWi (2006),
Lernprogramm Wissensbilanz-Toolbox 1.0.
46
Kivikas, M./Pfeifer. G./Wulf, I. (2006), S. 2463f.
47
vgl. BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0.
faktor durch die Veränderung eines anderen Ein- Schritt 6:
flussfaktors beeinflusst wird.48 Die Matrix wird Feststellung des Entwicklungspotenzials,
sonach zusätzlich unter Berücksichtigung der P ot en z i al po r tfolio und W i r k u n g a u f d e n
Zeitperspektive ausgefüllt (Abbildung 10). Geschäftser folg
Die Einteilung des Wirkungszeitraums sieht
Die vorgenommenen Gewichtungen im Pa-
wie folgt aus:
piercomputer werden in einem nächsten Schritt
Sofort =a in ein Wirkungsnetz übertragen. Werden 25
12 Monate =b zunächst nur drei Einflussfaktoren unseres Bei-
spiels und deren Beziehungen zueinander be-
24 Monate =c
trachtet, ergibt sich folgendes Bild (Abbildung 11):
Langfristig =d

Abb. 11:
Wirkungsnetz
unter Berück-
sichtigung von
drei Einfluss-
faktoren49

Werden die Beziehungen aller sechs Einfluss-


faktoren in das Wirkungsnetz übertragen, sieht
die Darstellung wie folgt aus (Abbildung 12):
Abb. 10: “Papiercomputer” zur Analyse der Wechselwirkun-
gen in Bezug auf den Wirkungszeitraum Abb. 12:
Wirkungsnetz
unter Berück-
sichtigung aller
Im Beispiel: Die Mitarbeitermotivation wirkt sechs Einfluss-
faktoren
sofort auf den Führungsprozess und erhält daher
die Bewertung „a“.

P RAXISTIPP :
Die Schritte 3 bis 5 zur Erstellung der Wissens-
bilanz sind in ihrem Ablauf variierbar. Die
Wissensbilanz-Toolbox ermöglicht es natür-
lich auch, dass die Reihenfolge der Schritte 3
bis 5 verändert werden kann. Jederzeit sind
Ergänzungen und Veränderungen möglich. Es
ist jedem Anwender selbst überlassen, seinen
„persönlichen“ Weg zu finden, um zum ge- Hier werden die Wirkungszusammenhänge
wünschten Ergebnis zu gelangen. Die hier aller Einflussfaktoren transparent. Wenn sich ein
vorgeschlagene schrittweise Vorgehensweise Wirkungskreis schließt, entsteht ein so genannter
hat sich in der Praxis gut bewährt und dient Generator. Ein Generator besteht aus zwei oder
sozusagen als erprobter Anhaltspunkt. mehr Einflussfaktoren, die sich gegenseitig ver-
stärken.50

48 49
BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz- Im Wirkungsnetz könnten zusätzlich noch die Wir-
Toolbox 1.0. kungszeiträume berücksichtigt werden, indem die Pfeile
zusätzlich mit deren Bewertung a, b, c, oder d beschriftet
50
BMWA (2005), S. 35. werden. Aus Gründen der Anschaulichkeit wird an dieser
Stelle darauf verzichtet. Die Wissensbilanz-Toolbox ent-
hält Visualisierungsmöglichkeiten, die dem Anwender
per Mausklick diese Option übersichtlich und einfach
eröffnen.
S c h r i t t 7 . ..

Betrachtet man ausschließlich die roten und Schritt 7:


grünen Pfeile (sehr starke und starke Beeinflus- Festlegung von Maßnahmen und Definition
sung) können z.B. sieben Generatoren mit je zwei von Sollgrößen
Einflussfaktoren festgestellt werden:
Alle vorangestellten Analysen dienen dazu,
1. Führungsprozess => Mitarbeitermotivation
geeignete praktische Maßnahmen für das Unter-
=> Führungsprozess
nehmen abzuleiten. Das Zusammenspiel der
2. Führungsprozess => Mitarbeiterqualifikation Stärken- und Schwächenanalyse mit Hilfe der
26
=> Führungsprozess Bewertungstabelle, das QQS-Portfolio, der Pa-
3. Mitarbeiterqualifikation => Mitarbeiter- piercomputer und letztlich das Wirkungsnetz
motivation => Mitarbeiterqualifikation ermöglichen es, einen zukunftsgerichteten
4. Kundenbeziehungen => Mitarbeiter- Aktivitätenplan zu erstellen.
qualifikation => Kundenbeziehungen
Sind die maßgeblichen Einflussfaktoren sowie
5. Kundenbeziehungen => Mitarbeiter- deren Abhängigkeiten und Wechselwirkungen
motivation => Kundenbeziehungen bekannt, beginnt die praktische Umsetzung im
6. Kundenbeziehungen => Führungsprozess Sinne der Planung der notwendigen Aktivitäten
=> Kundenbeziehungen im Unternehmen. Zielsetzung ist es, die Wissens-
7. Logistik => Kundenbeziehungen => Logistik ziele zu erreichen und die Verbindung zum defi-
nierten Geschäftserfolg sicherzustellen. Auch die
Es gibt zudem Verbindungen mit drei Einfluss- möglichen Auswirkungen der Maßnahmen soll-
faktoren von starker Bedeutung, wie z.B.: ten berücksichtigt werden. Darüber hinaus sind
1. Führungsprozess => Mitarbeitermotivation die Messgrößen für das Maßnahmencontrolling
=> Mitarbeiterqualifikation => Führungs- festzulegen, ebenso wie der Zeitplan und das In-
prozess vestitionsbudget.
2. Kundenbeziehungen => Mitarbeiter-
motivation => Mitarbeiterqualifikation P RAXISTIPP :
=> Kundenbeziehungen
Folgende Inhalte sollten Sie definieren, um das
Zu erkennen sind auch direkte „Erfolgs- intellektuelle Kapital Ihrer Organisation
linien“ wie z.B.: Über effiziente Führungs- Erfolg versprechend zu entwickeln: 51
prozesse führen Mitarbeitermotivation und Mit- Name der Maßnahme: Geben Sie der Maß-
arbeiterqualifikation zu erfolgreichen Kunden- nahme einen sprechenden Titel.
beziehungen. Ziel/Ergebnis: Welche wesentlichen Ziele
werden verfolgt?
Die Offenlegung der Wirkungszusammen- Vorgehen: Was ist zu tun?
hänge (Wirkungsstärke und Wirkungszeitraum) In welcher Reihenfolge sollten welche Schritte
verdeutlicht die Bedeutung des intellektuellen Ka- umgesetzt werden?
pitals. Sie zeigt indirekt aber auch, warum viele Dauer (Monate): Für welchen Zeitraum ist die
Versuche, das intellektuelle Kapital zu steuern, Maßnahme angesetzt? Wann soll das Ziel
fehlschlagen. Zum einen wird die Komplexität erreicht werden?
sichtbar. Zum anderen mangelt es nicht selten an Status: in Planung/in Bearbeitung/abge-
der erforderlichen Ausdauer und Nachhaltigkeit schlossen
in der Implementierung. Erfolge können häufig Start: Wann fangen wir an?
erst mittel- bis langfristig realisiert werden. Dies Wirkungsprognose: Welche Auswirkungen
muss die Strategie berücksichtigen. innerhalb des intellektuellen Kapitals sind zu
erwarten? Was bewirkt die Maßnahme direkt
und indirekt?

51
BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-
Toolbox 1.0.
S c h r it t 8 . . .

elle Kapital im Unternehmen geschätzt wird. Wis-


Verantwortlich/Ressourcen: Wer ist für die
sensbilanzen als externes Kommunikationsin-
Zielerreichung verantwortlich? Wer arbeitet
strument ermöglichen die Darstellung von
mit?
erfolgskritischem Wissen bzw. von erfolgskriti-
Einflussfaktoren: Auf welche Einflussfakto-
schen Kompetenzen. Innovationspotenziale wer-
ren soll die Maßnahme wirken?
den damit deutlich transparenter. Banken und
Wie sind diese aktuell bewertet (QQS)?
Anleger erhalten darüber hinaus eine bessere
Indikatoren: Mit welchen Kennzahlen können
Entscheidungsgrundlage für betriebliche Investi- 27
wir die angestrebten Veränderungen am
tionen. Sie können die Akquirierung von Finanz-
besten messen und überwachen?
mitteln erleichtern.54
Welche Soll-Werte müssen die Indikatoren
annehmen, um das Ziel zu erreichen? Ohne entsprechende Informationen aus dem
Unternehmen kann ein Externer die immateriel-
len Vermögenswerte eines Unternehmens nicht
Schritt 8: analysieren. Freiwillige Information und Kommu-
Zusammenstellung des Dokuments nikation über das immaterielle Kapital im Unter-
„W i s s e n s b i l a n z “ nehmen erleichtern die externe Bewertung.

Die Wissensbilanz enthält Informationen für Werden Wissensbilanzen als externes Kom-
unterschiedliche Zielgruppen. Nicht jede Infor- munikationsinstrument eingesetzt, hat die Auf-
mation ist für jede Zielgruppe von gleicher bereitung der Daten eine große Bedeutung. So ist
Bedeutung. Es muss also gefiltert werden.52 eine klar strukturierte Darstellung von Informa-
tionen im Unternehmenskontext für die Ver-
Wird die Wissensbilanz als Instrument zur ständlichkeit notwendig. Darüber hinaus bedarf
internen Steuerung verwendet, weist sie in der es Ergänzungen, so dass Externe einen Ein- und
Regel einen hohen Detaillierungsgrad auf. Die Überblick erhalten. Der Informationsgehalt um-
geschützten personengebundenen Daten bilden fasst alle relevanten Bereiche, die für eine Inves-
die Grenze. Wissensbilanzen als internes Steue- titionsentscheidung notwendig sind. Dazu
rungsinstrument enthalten Informationen über gehören Informationen über die Unternehmens-
die Unternehmensentwicklung, über Stärken und entwicklung, über Stärken und Schwächen, über
Schwächen, über Chancen und Risiken sowie Chancen und Risiken sowie über Erfolg und Mis-
Erfolg und Misserfolg der Wissensentwicklung. serfolg der Wissensentwicklung. Wichtig ist zu-
Zudem geben sie Orientierung, wie Wissen und dem eine ansprechende Gestaltung und grafische
Abläufe zur Erstellung der Unternehmensleistun- Aufbereitung.55
gen optimal integriert werden können. Auch Wis-
senslandkarten („Wer weiß was und warum?“) Die Übersicht (Abbildung 13) verdeutlicht
können Bestandteil sein. Die Daten in den intern schematisch die Zielgruppen und Unterschiede in
verwendeten Wissensbilanzen sind meist in Form der Kommunikation der Wissensbilanz:
von Berichten, Präsentationen und Broschüren
aufbereitet. Wichtige Indikatoren, Geschichten
und Bilder reichen meist für die strukturierte
Diskussion. Verglichen mit der externen Kommu-
nikation ist die interne Darstellung häufig mit we-
niger Aufwand verbunden. 53

Die externe Kommunikation von Wissens-


bilanzen unterstützt die Darstellung des Unter-
nehmens nach außen. Gegenüber Kunden, Liefe-
ranten, Banken und anderen Stakeholdern lässt
sich damit signalisieren, wie hoch das intellektu-

52
vgl. Alwert, K. (2006), S. 104.
53
vgl. BMWA (2005), S. 31.
54
vgl. BMWA (2005), S. 8f.
55
vgl. BMWA (2005), S. 31.
Abb. 13:
Zielgruppen Fokus der Frage- Zielgr uppe
und Unterschiede stellung in der
in der Kommu-
nikation der Berichtslegung
Wissensbilanz
Inter n Exter n
Quelle:
Alwert, K.
Wer sind die Geschäftsführung, Management und Eigen- und Fremdkapitalgeber
(2006), Zielgr up pen ? Aufsichtsrat, Mitarbeiter, Organisa- (Investoren, Eigner, Banken);
S. 105
28 tionseinheiten und Abteilungen Kunden potenzielle Mitarbeiter,
Lieferanten, Kooperationspartner
und die Öffentlichkeit
Was ist die Stellenwert des intellektuellen Den Wert der Organisation kom-
Zielsetzung der Kapitals verdeutlichen, für notwen- munizieren, um externe Organisa-
Kommunikation? dige Veränderungen sensibilisieren, tionsbewertungen durch Analysten
Selbststeuerung anregen, Identifika- zu verbessern; Unterstützung der
tion mit der Organisation fördern, Fremd- und Eigenkapitalakquisition,
Mitarbeiter binden Unterstützung bei der Mitarbeiter-,
Kunden- und Partnerakquisition,
positives Image erzeugen
Was er w a r t e n Wie extern und zusätzlich: Orien- Informationen über die Zukunft der
die Zielgr uppen tierung, wie das intellektuelle Organisation, Stärken und Schwä-
primär? Kapital in die Abläufe zur Erstellung chen im intellektuellen Kapital,
der Unternehmensleistung optimal Erfolg und Misserfolg von Verände-
integriert werden kann. Was wird rungsprojekten
unternommen und welche Verände-
rungen sind intern zu erwarten?
Wa s w i r d Je detaillierter, desto besser Strategisch gefiltert; je nach
berichtet? Zielgruppe und Grad der
Verbindlichkeit gegenüber der
Zielgruppe unterschiedlich
(Partner erfahren mehr als
Wettbewerber)
Wie wir d Als Präsentation, Bericht oder Als aufbereiteter und für externe
berichtet? Broschüre Zwecke gestalteter Bericht, klar
strukturierte Darstellung von
Informationen im Unternehmens-
kontext, marketinggerechte Aufbe-
reitung erforderlich
Ar t de r Darst e ll ung Geringer Aufwand Großer Aufwand
und Aufber eitung

Wird die Wissensbilanz mit Hilfe der Unter- Bericht, grafisch visualisiert mit allen Tabellen,
stützungssoftware der Wissensbilanz-Toolbox Schaubildern und Diagrammen, der dann ledig-
des BMWi erstellt, ist der Aufwand für die Doku- lich entsprechend der Zielgruppen angepasst
mentation gering. Das Programm erstellt auto- werden muss.
matisch einen ausführlichen und anschaulichen
5 . B e i s pi e l u n t e r ne h me n ...

5. E r s t e l l u n g e i n e r W i s s e n s b i l a n z a n e i n e m B e i s p i e l u n t e r n e h m e n

An dem fiktiven Unternehmensbeispiel ● Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen


IONFLEX werden nun alle vorangegangenen ● Image als Qualitäts- und Innovationsführer im
Ausführungen in die Praxis umgesetzt. IONFLEX Automotivemarkt
kann sicherlich nicht alle Herausforderungen in
● Aufbau neuer Partnerschaften mit Kunden und
KMU abdecken. In das Beispiel sind jedoch eine
Lieferanten zur Erweiterung der Marktstellung
Vielzahl von Anregungen und Erfahrungen ein-
geflossen, die bei der praktischen Erstellung einer
Wissensbilanz gemacht worden sind. Von Schritt Das IONFLEX-Geschäftsumfeld: 29
1 bis Schritt 8 wird das IONFLEX-Beispiel so pra-
Kosten- und Preisdruck
xisnah wie möglich Hilfestellung bei der eigenen
Umsetzung bieten. Durch die Krise in der Automobilindustrie ist
ein hoher Preis- und Kostendruck entstanden. Die
Wettbewerbsfähigkeit wird zunehmend über den
F i k t i v e s B e i s p i e l u n t e r nehmen IONFLEX Preis und damit über eine wettbewerbsfähige
Das Maschinenbauunternehmen IONFLEX Kostenstruktur entschieden.
wurde vor 17 Jahren gegründet und beschäftigt
Veränderungen am Markt
derzeit 180 Mitarbeiter. Davon sind 90 Mitarbei-
ter im gewerblich-produzierenden Bereich tätig, Im Automotive-Umfeld wächst der Elektronik-
90 Mitarbeiter als Angestellte beschäftigt. Der An- anteil stetig an. Entsprechend wächst intern der
teil der Ingenieure liegt bei 10 % (18 Mitarbeiter). Bedarf an Software-Engineering-Fachkräften mit
Der Automobilzulieferer fertigt Produkte aus den Automotive-Know-how. Das im Unternehmen
Bereichen Antriebs-, Fahrwerks- und Lenkungs- vorhandene Wissen ist mittelfristig nicht mehr
technik. Der Vertrieb erfolgt an Großunterneh- zukunftsgerecht.
men der Automobilindustrie im In- und Ausland.
Fach- und Führungskräfte
Obwohl IONFLEX ein produzierendes Gewerbe
Der Arbeitsmarkt für Fach- und Führungs-
betreibt, versteht das Unternehmen sich als
kräfte hat sich bezogen auf die Verfügbarkeit nor-
Dienstleister mit einer starken Kundenorientie-
malisiert. Engpassfaktor sind die „High Poten-
rung. Die Produkte werden nach Kundenvorga-
tials“ im Unternehmen. Das Wissen verteilt sich
ben gefertigt. Liefertreue ist oberstes Gebot im
auf zu wenige Köpfe, weil in der Vergangenheit
Unternehmen, weshalb Produktionsausfälle und
immer dieselben Personen gefördert wurden.
Terminrückstände durch Maschinenausfallzeiten
Verlassen diese das Unternehmen, entsteht eine
ein ernstes Problem darstellen.
große Lücke.
In Deutschland fertigt IONFLEX an einem Pro-
Internationalisierung
duktionsstandort, eine zweite Niederlassung ist
derzeit im Aufbau in Shanghai, China. Ein kauf- Um weniger abhängig zu sein von dem deut-
männischer und ein technischer Geschäftsführer schen Automobilmarkt, beliefert IONFLEX seit
leiten das Unternehmen. Eine Personalleiterin ist einigen Jahren mit großem Erfolg den chinesi-
für alle rechtlichen und personalpolitischen Be- schen Markt. Die neue Niederlassung in Shanghai
lange zuständig. verfolgt auch das Ziel, „vor Ort“ weitere Kontakte
zu knüpfen und neue Partnerschaften aufzu-
Durch seine Leistungen hat IONFLEX in der bauen.
Branche einen guten Ruf erworben; über 65 % der
Produktion geht an renommierte Großfirmen. Finanzierung:
Folgende Maxime unterstreicht den eigenen An- Trotz hoher Eigenkapitalquote macht die
spruch: „IONFLEX: Gut ist uns nicht gut genug!“ Expansion nach China außerordentliche Kredite
notwendig. Die Hausbank hat erstmals auf das
Den Geschäftserfolg misst IONFLEX an:
Basel-II-Abkommen hingewiesen und fordert
● Umsatz, Gewinn und Rentabilität Informationen über das intellektuelle Kapital des
● Wachstum Unternehmens.
Unter nehmensziele IONFLEX für die Die Erstellung einer W is se ns b il an z
n ä c h s t e n 2 J a h r e: f ü r IONFLEX
Steigerung des Umsatzes und der Renta-
Die Geschäftsführung bei IONFLEX hat be-
bilität
schlossen, eine Wissensbilanz für ihr Unter-
● Steigerung des Umsatzes im Vergleich zum nehmen zu erstellen. Sie ist sich bewusst, dass es
Vorjahr um 10 % zwar eine Zusatzaufgabe für die ohnehin am
● Steigerung der Umsatzrentabilität im Ver- Kapazitätslimit arbeitenden Mitarbeiter bedeutet,
30
gleich zum Vorjahr um 1 % hält jedoch trotzdem daran fest. Denn ihre Ziel-
● Etablierung eines Management-Frühwarn- setzung ist es, das Unternehmen zukunftsfähig zu
systems bis Oktober des nächsten Jahres erhalten, um dadurch im Wettbewerb zu wachsen
und die Arbeitsplätze zu sichern.
Kostensenkung
In einem ersten Gespräch überzeugt sie ihre
● Senkung der Kosten im Vergleich zum Vorjahr Personalleiterin und Führungskräfte von ihrem
um 10 % Vorhaben. Sie macht deutlich, dass dieses Projekt
von oberster Priorität ist und von der Geschäfts-
Förderung des Qualitätsbewusstseins auf
leitung voll und ganz unterstützt wird. Als Pro-
allen Ebenen
jektleiterin wird die Personalleiterin eingesetzt.
● Verringerung der Ausschussquote im Ver- Sie hat sich im Vorfeld bereits mit der Erstellung
gleich zum Vorjahr um 5 % von Wissensbilanzen beschäftigt und ist als
● Minimierung der Durchlaufzeiten im Vergleich Know-how-Trägerin dafür sehr gut geeignet. Alle
zum Vorjahr um 8 % Führungskräfte des Unternehmens sagen nach
Einzelgesprächen mit der Geschäftsführung ihre
Gewinnung von Neukunden und Lieferanten
volle Unterstützung zu. Als erstes Projektteam-
● Verstärkte Einbindung von Kunden und Liefe- mitglied lässt sich der kaufmännische Geschäfts-
ranten in das Managementsystem (qualitative führer in die Projektteamliste eintragen. Er will die
und quantitative Erhöhung zum Vorjahr) Motivation des Projektteams unterstützen und die
● Verstärkte Kooperationen mit den Partnern Bedeutung des Themas unterstreichen.
(qualitative und quantitative Erhöhung zum
In der folgenden Woche wird auf einer Mitar-
Vorjahr)
beiterversammlung das neue Projektvorhaben
Förderung von Innovationsprozessen im „Erstellung der IONFLEX-Wissensbilanz“ vorge-
Unternehmen stellt. Nach einigen weiteren Tagen ist das Pro-
● Kooperationen mit Hochschulen vertiefen/ jektteam komplett. Aus jedem Geschäftsbereich
Anzahl der Kooperationen um mindestens (Verwaltung, Beschaffung, Produktion, Vertrieb)
zwei erhöhen und der Arbeitnehmervertretung nimmt ein Mit-
arbeiter oder eine Führungskraft teil, so dass das
● Ideengenerierung und -nutzung professio-
Team insgesamt aus sieben hierarchieübergrei-
nalisieren durch den Aufbau eines Ideen-
fenden Mitgliedern besteht. Ganz bewusst hat
managements in den nächsten 12 Monaten
die Projektleiterin Mitarbeiter und Führungskräfte
● Mitarbeiterkompetenz ausbauen durch Rekru- mit in das Boot genommen, damit das Verständ-
tierung von „High Potentials“ in den nächsten nis für das operative Geschäft genauso wie das
12 Monaten Verständnis für das Management in die Ergeb-
nisse einfließt.

Da allen Beteiligten klar ist, dass ständiger


Zeitdruck für den Fortgang hinderlich ist, wird be-
schlossen, für den Anfang an drei Tagen en bloc
„in Klausur“ zu gehen.
Zunächst werden einige Spielregeln der Zu- Schritt 1:
sammenarbeit definiert. Die Tatsache, dass ein
Beschr eibung der Ausgangssituation und
Geschäftsführer, zwei Führungskräfte, drei Mitar-
des Geschäftsmodells
beiter und ein Betriebsratsmitglied an einem Pro-
Es herrscht Einigkeit im Projektteam, die erste
jekt arbeiten, soll nicht bedeuten, dass innerhalb
Wissensbilanz des Unternehmens nicht zu kom-
des Projekts Hierarchieunterschiede zum Tragen
plex zu gestalten. Die Fokussierung auf wenige
kommen. Eine offene und ehrliche Diskussions-
Geschäftsprozesse der Produktionsstätte ist Er-
kultur in allen Punkten ist Voraussetzung für die 31
folg versprechender als ein großer „Rundum-
erfolgreiche Erstellung einer Wissensbilanz. Die
schlag“, dessen Umsetzung eventuell nicht ge-
Moderatorin und Projektleiterin stellt sicher, dass
währleistet werden kann.
nicht einzelne Personen im Team dominieren,
sondern eine ausgeglichene Perspektive entsteht. Für IONFLEX ermittelt das Projektteam nach
der Analyse des Geschäftsumfeldes und der
Im Vorfeld der dreitägigen Projektteamsitzung eigenen Geschäftsprozesse folgende Wissens-
erhält jedes Teammitglied von der Projektleiterin ziele, die das intellektuelle Kapital stärken sollen.
eine umfangreiche Dokumentenmappe. Sie ent- Innerhalb von zwei Jahren, so die Zielsetzung,
hält Firmenpräsentationen, Unternehmens- sollen in beiden Punkten für das Unternehmen
prospekte, Unterlagen zur IONFLEX-Strate- spürbare Verbesserungen eingetreten sein.
gie, Kennzahlen aus dem internen Control-
lingsystem, Ergebnisse der Balanced Score- Wissensziele bei IONFLEX für die nächste
card, Prozessmodelle, Qualitätsmanage- zwei Jahre:
mentpapiere sowie Informationen über 1. Erhöhung der Transparenz über Vision,
laufende Projekte im Hause. Jedes Teammit- Strategie, Ziele und Prozessabläufe des
glied soll sich vor der Klausur einen Überblick Unternehmens durch ein systematisches
verschaffen über die aktuelle Situation des Unter- Informationsmanagement.
nehmens und das vorliegende Datenmaterial 2. Ausbau der unternehmerischen Kompe-
sorgfältig lesen. tenzen der Mitarbeiter durch Erhöhung der
Eigenverantwortung und Befugnisse der Mitar-
Darüber hinaus wird das Team aufgefordert, beiter.
vor dem Workshop das Lernprogramm der
Wissensbilanz-Toolbox des Bundesministe- Die formulierten Wissensziele sind kompati-
riums für Wirtschaft und Technologie bel zu den Unternehmenszielen und dienen
(BMWi) durchzuarbeiten. Dadurch erhöht sich dazu, die Unternehmenszielerreichung zu un-
das Verständnis für die bevorstehende Aufgaben- terstützen.
stellung und es können schon Vorüberlegungen
zu der Thematik getroffen werden.
Schritt 2 und Schritt 3:
Daneben lädt die Projektleiterin alle Führungs- B e s t i m m u n g d e r E i n f l u s s f a k t o r en des
kräfte des Hauses vor der Wissensbilanz-Konfe- intellektuellen Kapitals sowie Bewer tung
renz zu einem Meinungs- und Informations- des intellektuellen Kapitals nach Quantität,
austausch über das intellektuelle Kapital bei Qualität und Systematik
IONFLEX ein. Sie will so viele Standpunkte wie In einem nächsten Schritt untersucht das
möglich einholen und sich selbst ein noch klare- Projektteam die maßgeblichen Einflussfaktoren
res Bild über die internen Geschäftsprozesse auf das intellektuelle Kapital bei IONFLEX. Dafür
machen. Sie nutzt für diese Gesprächsrunde wird eine Bewertungstabelle erstellt, die nähere
die „Checkliste Geschäftsmodell“ (vgl. Kap. 4, Auskunft gibt über Quantität, Qualität und Syste-
Schritt 1, Abb. 5). matik im derzeitigen Unternehmensalltag. Die
subjektive Einschätzung der Ausprägung der Ein-
flussfaktoren im Unternehmen ist nicht immer
ganz einfach. Im Projektteam zeigen sich zum Teil
unterschiedliche Meinungen. Je intensiver dann und Systematik einschätzt.
jedoch darüber diskutiert wird, desto eher einigt
sich das Team auf eine gemeinsame Bewertung. In die drei nachfolgenden Bewertungstabellen
Die angegebenen Prozentsätze treffen eine Aus- (Abbildung 14) sind die wichtigsten Diskussions-
sage darüber, wie hoch das Projektteam die punkte des Projektteams eingeflossen und doku-
Wertigkeit und die Art und Weise der Umsetzung mentiert.

Einfluss faktor % Qua nti tät % Q u a l it ä t % Systematik


32
Huma nka pital:
Identifik at ion mit 60 Lt. Mitarbeiterbefragung 60 Rückkehrgespräche nach 30 Wir haben sehr wenig
Un ter n e h m e n /M o ti va t io n können sich nur 60 % der Krankheit werden bei uns Systematik in der Mit-
Mitarbeiter mit unseren nicht geführt. Mitarbeiter arbeiterinformation und
Zielen identifizieren. werden nur direkt arbeits- Motivation.
Krankenstand und Fluktua- bezogen informiert und
tion sind zu hoch. nicht tiefer in die Strategie
eingebunden.

Führ u n g s k o m p e t e n z e n 70 Unsere Führungskräfte 40 Es werden zu wenig 40 Führungsleitlinien gibt es


sind sehr gute Fachspezia- strukturierte Mitarbeiter- im Unternehmen nicht,
listen mit bester Qualifika- gespräche geführt. auch keine strukturierte
tion. Das Wissen ist aller- Führung im Sinne von Führungskräfteentwick-
dings zu sehr bei ihnen Vorbild geht im täglichen lung. Mit Führungskräften
gebündelt. Sie führen eher Tagesgeschäft unter. Ein- werden rein monetäre
autoritär, insbesondere mal jährlich finden Mitar- Zielvereinbarungen
unsere Meister in der beiterbeurteilungen statt, geschlossen. Insgesamt
Fertigung. aber nur gegenüber der wenig Systematik zur
Geschäftsleitung. Es werden Förderung der Kompetenz
keine Faktoren wie Kom- unserer Führungskräfte.
munikation, Austausch mit
Kollegen, Zusammenarbeit
bewertet.

Einfluss faktor % Qua nti tät % Q u a l it ä t % Systematik


Str u k t u r k a p i t a l :
Qu alitätsmanagement 50 Seit zwei Jahren gibt es 50 Unsere Mitarbeiter sind im 50 Das interne Vorschlags-
ein betriebliches Vor- Großen und Ganzen gut wesen ist ein guter Ansatz
schlagswesen, das nur qualifiziert für die An- zur Ideengenerierung,
schleppend ins Laufen forderungen. wird aber leider zu wenig
kommt. Einige „Tausendsassas“ intern gefördert.
dominieren die Beleg-
schaft, was die Einbrin-
gung neuer Ideen anderer
Mitarbeiter behindert.

Wissensaustausch 20 Die Kantine ist der Ort bei 50 Durch Job-Rotation ver- 50 Eine Mitarbeiterinfo im
uns, wo die meiste Kom- suchen wir bereits, unsere Jahr und einige Rund-
munikation stattfindet. Mitarbeiter breit zu quali- schreiben sind zu wenig.
Einmal im Jahr macht die fizieren. Abteilungsüber- Die Geschäftsführung
Geschäftsführung eine greifende Projekte gibt es informiert die Führungs-
Informationsveranstaltung. eher selten bei uns. kräfte im regelmäßigen
Führungskräfte sollen nach Jour fixe und verlässt sich
unten informieren, klappt zu sehr auf die Infoweiter-
aber nicht in allen Berei- gabe. Keine hierarchie-
chen gleich gut. Der Aus- übergreifenden Diskus-
Abb. 14: tausch zwischen den Ab- sionsforen und bewusste
Bewertung teilungen läuft gut durch Einbeziehung der Mitar-
der Einfluss- die persönlichen Kontakte beiter.
faktoren bei untereinander.
IONFLEX
Abb. 14:
35 Evgl.
influKrähenhorst,
ssfaktor % (2005), S. 126-190.
I./Wallau, F. Qu antitä t % Q ua li t ät % Syst emat ik Bewertung
der Einfluss-
Beziehungskapit al:
faktoren bei
I n t e g r a t i o n v o n e x t e r nem 70 Wir arbeiten mit 50 % 60 Wir profitieren auch von 60 Die gewonnenen Erkennt- IONFLEX
Wissen unserer Kunden in Ferti- dem Wissen unserer Kun- nisse werden verarbeitet,
gung und Vertrieb eng den. Nicht immer können aber nicht ausreichend
zusammen. Ihr Wissen wir die Anforderungen dokumentiert und vernetzt.
fließt in unsere Produkte auch erfüllen. Die Inten- Viele externe Wissens-
und Dienstleistungen sität der Zusammenarbeit quellen sind ungenutzt.
automatisch ein. muss erhöht werden. 33
Wir nutzen weitere ex-
terne Kompetenzzentren
wie Fachhochschulen/
Universitäten so gut wie
gar nicht.

Zur besseren Visualisierung und Übersicht Schritt 4:


lässt sich das Projektteam die Ergebnisse aus der
Definition der Indikator en zur Messung von
Bewertungstabelle im QQS-Portfolio (Quantität-
Verä nde r ungen
Qualität-Systematik-Portfolio) anzeigen. Mit Hilfe
Nun werden messbare Indikatoren für die
der Unterstützungssoftware des BMWi, der Wis-
definierten Einflussfaktoren ermittelt, um nach-
sensbilanz-Toolbox, und dadurch, dass alle Dis-
haltig und regelmäßig überprüfen zu können,
kussionsergebnisse direkt in die Software einge-
inwieweit sich im Zeitablauf von zwei Jahren
tragen worden sind, wird das QQS-Portfolio
tatsächlich Veränderungen einstellen.
automatisch erstellt. In den vorhergehenden
Diskussionen ist bereits Handlungsbedarf deut- Das Projektteam erarbeitet sich damit ein Con-
lich geworden. Das QQS-Portfolio bestätigt dies trolling-System, um den Erfolg der Maßnahmen
nochmals anschaulich. Davon ausgehend, das messbar zu machen. Es zeigt sich, dass bei
rechts oben der optimale Bereich liegt, sind für IONFLEX eine Fülle an Kennzahlen existiert, aus
alle Einflussfaktoren zukunftsgerichtete Maßnah- denen die für die Wissensbilanz relevanten Indi-
men zu erarbeiten. Ganz besonders der Wissens- katoren selektiert werden können. Sie sollen die
austausch ist zu priorisieren (Abbildung 15). Nachhaltigkeit bei der Umsetzung gewährleisten
(Abbildung 16). Für die unterschiedlichen Be-
richtszeiträume hat das IONFLEX Team – soweit
verfügbar - Werte hinterlegt. „+“ (Zufriedenheit)
oder „~“ (Unzufriedenheit) treffen eine Aussage
über den Status des Erreichten, der Pfeil oder ein
konkreter Wert geben die Zielsetzung für den
Berichtszeitraum an. Letztendlich soll die Wis-
sensbilanz ja zu konkreten, messbaren Ergebnis-
sen führen. Nach einer gewissen Zeit müssen die
Zielerreichung und damit der Nutzen überprüft
werden können.

Abb. 15: IONFLEX -QQS-Portfolio


INDIKATOREN Ist-Situation B e w e r tung Ziel in 2 Jahren

Humankapital: Identifikation mit dem Unter nehmen


Anzahl Krankheitstage p.a. (durchschnittl. Anzahl Tage) 9,5 ~ ⇓ 7,5
Rücklauf der Mitarbeiterbefragung p.a. 85 % +
Anteil der Mitarbeiter, die sich lt. Mitarbeiterbefragung
34 mit den Werten und Zielen identifizieren 60 % ~ ⇑ 80 %
Weiterbildungskosten pro Kopf p.a. 280 € ⇑ 350 €
Anzahl Weiterbildungstage pro Mitarbeiter p.a. 0,5 + ⇑1
Humankapital: Führ ungskompetenzen
Erfüllungsgrad der neuen Zielvereinbarungen p.a. – ⇑
Teilnahmequote an Führungsseminaren p.a. – ⇑
Anzahl der durchgeführten zukunftsgerichteten
Mitarbeitergespräche p.a. 40 ~ ⇑ 180
Durchschnittl. Anzahl von durchgeführten Jour-fixe-
Veranstaltungen pro Führungskraft p.a. 14 ~ ⇑ 45
Str u k t u r k a p i t a l : Q u a l i t ä t s m a n a g e m e n t
Anzahl eingereichter Verbesserungsvorschläge p.a. 66 ~ ⇑
Anzahl der ungenutzten Verbesserungsvorschläge p.a. 12
Höhe der durch Verbesserungsvorschläge
eingesparten Kosten p.a. 28.000 € 200.000 €
Durchschnittliche Zahl der eingereichten
Verbesserungsvorschläge pro Mitarbeiter p.a. 0,36 ~ ⇑1
Str u k t u r k a p i t a l : W i s s e n s a u s t a u s c h
Aufwand zur Errichtung von
Kommunikations-/Kreativzonen p.a. –
Anzahl der Mitarbeiterinformationsveranstaltungen p.a. 1 ~ ⇑
Anzahl der hierarchie-/abteilungsübergreifenden
Projektteams p.a. 1 ⇑
Anzahl von Job-Rotationen p.a. 12 + ⇑
B e z i e h u n g s k a p i t a l : I n t e g r a t i o n v o n e x t e r nem W i s s e n
Anzahl der Treffen mit externen Kompetenzgruppen p.a. – ~ ⇑
Anzahl der Projekte mit Externen p.a. – ~ ⇑
Anzahl der internen Kompetenzgruppen p.a. – ⇑
Anzahl der Hochschulpraktikanten p.a. 1 ~ ⇑
Anzahl von betreuten Diplomarbeiten mit
Unternehmensbezug p.a. – ~ ⇑
Abb. 16: Anzahl externer Vorträge/Diskussionsrunden p.a. 3 ⇑

Bewertung von
Einflussfaktoren Anzahl Kooperationen/Projekte mit Hochschulen p.a. – ~
bei IONFLEX
Schritt 5: Als aktive Faktoren werden die Identifikation
mit dem Unternehmen, die Führungskompeten-
Erarbeitung der We c h s e l w i r k u n g e n d e s
zen sowie das Qualitätsmanagement identifiziert.
intellektuellen Kapitals
Sie geben Hinweise für die Gestaltung der Akti-
Die in Schritt 3 erstellte Portfolio-Analyse trifft
vitäten. Demgegenüber ist der Wissensaustausch
keine Aussagen über die Abhängigkeiten der Ein-
ein passiver Einflussfaktor. Er wird von den an-
flussfaktoren untereinander. Um diese zu ermit-
deren Faktoren sehr stark beeinflusst.
teln, erstellt das Projektteam im folgenden Schritt
mit Hilfe des „Papiercomputers“ eine Sensiti-
35
vitätsanalyse. Schritt 6:
Der „Papiercomputer“ setzt die Einflussfakto-
Feststellung des Entwicklungspotenzials,
ren in Beziehung zueinander. Die Höhe der Be-
P ot en z i al po r tfolio und W i r k u n g a u f d e n
einflussung wird von „gering“ über „stark“ bis hin
Geschäftser folg
zu „sehr stark“ im Projektteam eingeschätzt. Die Die Ergebnisse der Abhängigkeiten unterein-
Diskussionsergebnisse werden wieder direkt in ander aus Schritt 5 werden anschließend zur bes-
das System der Wissensbilanz-Toolbox integriert. seren Visualisierung in ein IONFLEX-Wirkungs-
netz überführt (Abb. 18). Die Software stellt auch
hier Tools zur Verfügung, die auf Knopfdruck
ION FL EX- „ P a p i e r c o m p u t e r ” das Ergebnis bereithalten.

Abb. 18:
IONFLEX-
Wirkungsnetz

Es können einige Generatoren identifiziert


werden. Nur fokussiert auf die Ausprägung „sehr
starke Bedeutung“ (rote Pfeile) ergeben sich fol-
gende Abhängigkeiten:
Abb. 17: IONFLEX - „Papiercomputer” ● Identifikation mit dem
Unternehmen ⇔ Führungskompetenzen
Geringe Beeinflussung =1
● Identifikation mit dem
Unternehmen ⇔ Qualitätsmanagement
Starke Beeinflussung =2
Sehr starke Beeinflussung = 3

Bezieht man Abhängigkeiten mit „starker


Bedeutung“ (grüne Pfeile) mit ein, kommen noch
hinzu:
● Identifikation mit dem Verbesserung der Mitarbeiterinformation
Unternehmen ⇔ Wissensaustausch und -kommunikation
● Wissensaustausch ⇔ Führungskompetenzen ● Mitarbeiterinformationsveranstaltungen
● Wissensaustausch ⇔ Qualitätsmanagement werden in Zukunft in jedem Quartal durch-
● Wissensaustausch ⇔ Integration von exter- geführt (Info über Ziele, Strategie, Kunden,
nem Wissen Lieferanten, Projektberichte etc.)
● Qualitätsmanagement ⇔ Führungs- ● Herausgabe eines Unternehmens-
36 kompetenzen Newsletters pro Quartal
● Verpflichtung der Führungskräfte, jede
Als wichtigste Erfolgslinien sind bei IONFLEX Woche einen Jour fixe mit den Mitarbeitern
erkennbar: durchzuführen
(Berücksichtigung von roten und grünen Pfeilen) ● Einrichtung von drei hierarchieübergreifen-
1. Identifikation mit dem Unternehmen => den Projektteams zu den Themenstellungen
Führungskompetenzen => Qualitätsmana- „Wissensmanagement bei IONFLEX“,
gement => Identifikation mit dem Unter- „Innovationsförderung bei IONFLEX“ sowie
nehmen „Entwicklung von Leitlinien zu Führung und
Zusammenarbeit bei IONFLEX“
Eine hohe Identifikation mit den Werten und ● Aufbau eines Mitarbeiterbeurteilungs-
Zielen des Unternehmens hat positiven Einfluss systems, das qualitative Aspekte wie
auf die Führungskompetenzen, die wiederum ein Kommunikationsfähigkeit, Wissensaustausch
verbessertes Qualitätsmanagement im Unterneh- mit Kollegen berücksichtigt und Verknüpfung
men bewirken. dessen mit dem Vergütungssystem
● Durchführung von internen Seminaren für
2. Integration von externem Wissen => Wis-
Führungskräfte und Mitarbeiter, um die
sensaustausch => Qualitätsmanagement =>
Teamfähigkeit zu stärken
Identifikation mit dem Unternehmen =>
● Einrichtung von Kommunikationsecken und
Führungskompetenzen => Integration von
Kreativzonen im Unternehmen
externem Wissen
Verbesserung der Führungskompetenzen
Die Integration von externem Wissen wirkt
● Führungskräfteentwicklung und Weiterbil-
sich positiv auf den Wissensaustausch aus. Ein
dungsangebote für Führungskräfte
optimierter Wissensaustausch bedingt ein besse-
● Gestaltung eines Führungsleitbildes
res Qualitätsmanagement, was die Identifikation
● Ausweitung der Zielvereinbarungen auf
mit dem Unternehmen fördert und die Führungs-
Führungsthemen
kompetenzen positiv beeinflusst.

Die zukunftsgerichteten Maßnahmen, die aus Neubelebung des betrieblichen


den Erfolgslinien sowie der Identifikation der Vorschlagswesens
aktiven und passiven Faktoren für IONFLEX ● Einstellung eines Qualitätsmanagement-
abgeleitet werden, berücksichtigen diese Er- beauftragten, da hier das betriebliche
kenntnisse. Vorschlagswesen zugeordnet ist
● Kommunikation der Ziele im Rahmen einer
Informationsveranstaltung
Schritt 7:
● Druck eines Info-Flyers für die Mitarbeiter
Festlegung von Maßnahmen und und weitere Marketingaktivitäten (z.B. Aus-
Definition von Sollgrößen schreibung Preiswettbewerb)
Aufbauend auf den vorangestellten Analysen ● Zielsetzung für die Mindestanzahl der
leitet das Projektteam nun konkrete Maßnah- Vorschläge pro Mitarbeiter ausgeben
men ab, um die Wissensziele zu erreichen. ● Anzahl der Vorschläge pro Mitarbeiter mit
der Führungskräftevergütung verknüpfen
● Umsetzung von Ideen und Vorschlägen in IONFLEX-Mitarbeiter zur Information ausgeteilt,
festgelegten Zeiträumen begleitend zu einer weiteren Mitarbeiterver-
sammlung in vier Wochen, in der die Ergebnisse
Das Planungsgerüst ist somit erstellt – das präsentiert werden.
IONFLEX-Projektteam ist sehr zufrieden mit den
Arbeitsergebnissen. Nach dreitägiger Klausur- Weiterhin lässt das Projektteam die aussage-
runde sind Schwachstellen im Unternehmen kräftigsten Visualisierungen (Bewertungsta-
transparent gemacht geworden. Die gleichzeitige belle, QQS-Portfolio, Wirkungsnetz) als Poster
37
Entwicklung pragmatischer Ideen erhält das Un- drucken, die in den Aufenthaltsräumen der Mit-
ternehmen wettbewerbs- und zukunftsfähig. Alle arbeiter und in den Fluren der Verwaltung aufge-
Projektmitglieder bestätigen abschließend, dass hängt werden. Mit dieser das Projekt begleitenden
sie durch die Projektarbeit ein wesentlich höhe- Transparenz sind alle Mitarbeiter auch perma-
res Verständnis für die Gesamtzusammenhänge nent aufgefordert, Feedback zu geben.
gewonnen haben. Die Erwartungen sind weit
übertroffen worden. Dass eine interne Wissens- Nach weiteren drei Monaten intensiver Aus-
bilanz ein so klares Planungs- und Steue- einandersetzung mit der Thematik und dem Be-
rungsinstrument sein kann, haben im Vorfeld ginn der Umsetzung der geplanten Aktivitäten
nicht einmal Geschäftsführung und Projektleitung sind auch die externen Dokumentations- und In-
für möglich gehalten. formationsunterlagen für Kunden, Banken und
weitere Interessengruppen fertig gestellt. Diese
Nach der Planung muss nun der wichtigste
Aufgabe wurde an die PR-Agentur von IONFLEX
Schritt folgen: die Implementierung in die Pra-
übertragen. Das Layout ist dem Corporate Design
xis. Die Geschäftsführung sagt die Bereitstellung
angepasst. Die Wortwahl wird nochmals genau
der Mittel sowie ihre weitere volle Unterstützung
überprüft und mit anderen Veröffentlichungen
zu. Alle Projektteammitglieder werden als „Pro-
abgeglichen, um Widersprüche zu vermeiden.
jekt-Mentoren“ die Unterstützung der Umsetzung
arbeitsteilig begleiten. Auch für die Zukunft Die Wertschätzung des intellektuellen Kapi-
werden regelmäßige Projektsitzungen geplant, tals – das ist allen bewusst geworden – erfordert
um permanent „am Ball“ zu bleiben und den regelmäßige Pflege und Nachhaltigkeit sowie
Zeitplan sicherzustellen. eine systematische Kommunikation, damit
die Zielsetzung nicht aus den Augen verloren
Schritt 8: wird. Einerseits geht es für IONFLEX um die kon-
krete Lösung von konkreten Problemen, anderer-
Zusammenstellung des Dokuments
seits muss der Blick für das Ganze, für eine um-
„W i s s e n s b i l a n z “
fassende und nachhaltige Wissensmanagement-
Da das Projektteam von Anfang an die Wis- Strategie, geschärft sein.
sensbilanz-Toolbox genutzt hat und alle Ergeb-
nisse in die Software übertragen hat, muss nun Ein erster Erfolg gibt IONFLEX recht: Die Haus-
noch ausgewählt werden, welche Informationen bank hat die Wissensbilanz als sehr aussagekräf-
in dem Bericht zur Wissensbilanz aufgenommen tig und vor allen Dingen zukunftssichernd so-
werden sollen. Grundlage bilden die Inhalte aus wie wettbewerbsorientiert bewertet. Der Kredit-
den sieben vorangegangenen Arbeitsschritten. zugang ist genehmigt worden, die Kreditkosten
Das Projektteam entscheidet sich dafür, zwei Ver- sind sogar um zwei Prozentpunkte gesunken. Der
sionen ausdrucken zu lassen. Eine vollständige Expansion in Richtung China steht nun nichts
Version, die den gesamten Prozess und alle In- mehr im Weg.
formationen abbildet. Diese Unterlage dient in
erster Linie dem Projektteam, den Führungskräf-
ten und der Geschäftsführung des Hauses. Eine
weitere „abgespeckte“ Version wird an alle
6. B a s e l- II . . .

6. Die Integration von W issensbil anz en im Rahme n de r


EU-Eigenkapitalbestimmungen für Kr editinstitute (Basel II)
Wissensbilanzen können, wie bereits deutlich Nach der neuen Baseler Eigenkapitalverein-
gemacht, bei der Akquisition von Finanzmitteln barung kann die Berechnung des Kreditrisikos im
von Bedeutung sein. Dies gilt insbesondere dann, Allgemeinen auf zwei Ratingmethoden basieren:
wenn die immateriellen Vermögenswerte mehr zum einen extern, zum anderen bankenintern.
und mehr eine Rolle spielen. Damit ergibt sich Wenn das externe Rating mit dem internen Rating
eine Dilemma-Situation zu den klassischen Be- verglichen wird, ist festzustellen, dass das ex-
wertungsverfahren, die überwiegend materielle terne Rating in der Regel für Großunternehmen
38 Vermögenswerte berücksichtigen und weniger und große mittelständische Betriebe von Bedeu-
das intellektuelle Kapital für die Beurteilung der tung ist. Für kleinere Unternehmen spielt das ex-
Kreditausfallwahrscheinlichkeit heranziehen. Mit terne Rating aufgrund der hohen Kosten, die in
zunehmender Wissensintensität der Wertschöp- keinem Verhältnis zu dem Kapitalbedarf stehen,
fungsprozesse sagen materielle Werte, wie sie in keine Rolle.57 Das interne Rating (IRB = Internal
Bilanzrechnungen ausgewiesen werden, nicht Rating Based) erfolgt durch das Kreditinstitut, das
genug über die Ertrags- und Innovationskraft sich ein Urteil über die Bonität eines Unterneh-
eines Unternehmens aus. Dem Unternehmer mens bilden muss. Die neuen Eigenkapitalbe-
bleibt daher nur das Werben für die Berücksichti- stimmungen auf der Grundlage von Basel-II ge-
gung der immateriellen Werte seines Unterneh- ben keine allgemein verbindlichen Faktoren vor,
mens. Da jedoch ein nachweisbarer Zusammen- die in einem Ratingprozess des Kreditinstituts zu
hang zwischen dem in einem Unternehmen an- berücksichtigen sind. Jedes Institut bzw. jede In-
gesiedelten spezifischen Wissen und seiner lang- stitutsgruppe verwendet die Faktoren, die sie aus
fristigen Ertrags- und Innovationskraft besteht, ist eigenen und allgemein zugänglichen histori-
es nur eine Frage der Zeit, bis die Kreditinstitute schen Erfahrungen und Beobachten entwickelt
zur Optimierung ihrer Ratingsysteme nach- hat. Es lässt sich jedoch beobachten, dass die Be-
weisbares, werthaltiges Unternehmenswissen wertungskriterien und die Herangehensweise
berücksichtigen werden. Ähnlichkeiten aufweisen und eine Unterteilung in
Die neuen EU-Eigenkapitalbestimmungen für harte und weiche Faktoren vorgenommen wird.
Kreditinstitute (Basel-II), die zwischenzeitlich Nicht selten werden die harten Faktoren auch als
Eingang in das Kreditwesengesetz (KWG) und die quantitative Bewertungskriterien und die wei-
so genannte Solvabilitätsverordnung gefunden chen Faktoren als qualitative Bewertungskrite-
haben, schreiben den Kreditinstituten vor, wie sie rien bezeichnet. Kernstück der harten, quantitati-
mit ihren Kreditrisiken umzugehen haben. So ven Faktoren bildet der Jahresabschluss eines
geht mit Basel-II ein intensiverer und umfassen- Unternehmens. Die Bank leitet ihr Rating aus den
derer Informationsaustausch zwischen dem Kre- Kennzahlen zur Ertragslage, zur Vermögenslage
ditinstitut und dem Unternehmen einher. Für ge- und Kapitalstruktur sowie zur Finanzlage ab. Zu
werbliche Kredite ab einer bestimmten Größe den harten, quantitativen Kriterien gehören bei-
führen die meisten Banken ein Rating ihrer Kre- spielsweise folgende Kennzahlen, die von Bank zu
ditnehmer durch. Im Rahmen eines Ratings wird Bank unterschiedlich gewichtet werden können:58
erwartet, dass Unternehmen bereit und in der
Lage sind, eine plausible Abbildung ihrer aktuel- Er tr a g s l a g e
len und zukünftigen Unternehmenssituation zu ● Return on Investment (ROI)
geben. Die Bedeutung, die der Unternehmens- ● Betriebsergebnis
entwicklung und der Unternehmensplanung zu- ● Rohertragsquote
gewiesen wird, eröffnet gut vorbereiteten Unter- ● Personalaufwandsquote
nehmen Chancen, sich positiv abzuheben, ihre ● Zinsaufwandquote
Bonität und die Finanzierungskonditionen zu ● Mietaufwandsquote
verbessern. Das hat zur Folge, dass kreditsu-
chende Unternehmen mit guter Bonität günsti- Ver m ög e n s l a g e u n d K a p i t a l s t r u k t u r
gere Kredite erhalten als Kreditnehmer mit ● Kapitalumschlag, Gesamtvermögens-
schlechterer Bonität.56 umschlag

56
vgl. Winkeljohann, N./Diekel, c. (2004), S. 101f;
Helmel, I. et al (2006), S. 25.
57
vgl. Helmel, I. et al (2006), S. 34; Brezski, E./
Kinne, K. (2004), S. 198.
58
vgl. Wolf, J. (2005); Helmel, I. et al (2006), S. 35ff;
Ehrmann, H. (2005), S. 193.
● Eigenkapitalquote Leistungserstellung
● Fremdkapitalquote
● Technische Ausstattung
● Lagerumschlag
● Integrationsgrad von Fertigung, Beschaffung
● Lagerdauer
und Verwaltung
● Umschlagdauer der Forderungen
● Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-
Finanzlage (Liquiditätssituation) entwicklung der Produktionsprozesse
● Entwicklung der Ausschuss-, Fehler- und
● Liquiditätsgrade
Nachbearbeitungsquote 39
● Net Working Capital
● Qualitätssicherungssystem
● Anlagendeckungsgrade
● Kapazitätsauslastung und Auftragslage
● Cashflow
● Beschaffungspolitik
● Cashflow-Rate
● Patente/Lizenzen
● Cashflow in Relation zum kurzfristigen
● Umweltrisiken
Fremdkapital
● Schuldentilgungsdauer Personal
(Schuldendienstfähigkeit)
● Führungsstil und -konzept
● Kreditorenlaufzeit
● Personalbedarfsplanung
(Umschlagsdauer der Kreditoren)
● Personaleinsatz
Die im Rahmen von Basel-II geforderte Bo- ● Personalentwicklung
nitätsuntersuchung lässt sich durch die Analyse ● Personalmarketing
des Jahresabschlusses nur bedingt durchführen. ● Entlohnungssysteme
Zur Beurteilung der Zukunftsfähigkeit eines ● Altersstruktur der Belegschaft
Unternehmens, der Plausibilität der Strategien
Contr o l l i n g
sowie der Innovationskraft bedarf es deshalb
● Planungsqualität
weiterer Quellen und Kriterien. Hier kommen die
(strategische, operative Planung)
weichen, qualitativen Faktoren zum Einsatz.
● Managementinformationssystem
Dazu zählen zum Beispiel:59
● Jahresabschluss und kurzfristige
Management Erfolgsrechung
● Principal-Agent-Thematik ● Kostenrechnung und Kalkulation (moderne
● Alter und Familienstand der Mitglieder der Kostenrechnungsverfahren wie Deckungs-
Unternehmensleitung beitragsrechnung und Target Costing)
● Nachfolgeregelung ● Debitorenmanagement
● Ausbildung der Führungskräfte und der
M a r k t f a k t o r en/Marketing
Unternehmensleitung
● Marktpotenzial, Markttrends, Marktanteil
● Branchenerfahrung, Facherfahrung,
● Kundenstruktur, Zielgruppen
internationale Erfahrung der Führungskräfte
● Marktforschung, Imageforschung,
und der Unternehmensleitung
Konkurrenzforschung
● Bisherige Erfolge bei Innovationen
● Produktpalette
(Produkt- und Prozessinnovationen) und
● Produkt- und Sortimentspolitik
Produkteinführungen
● Preis- und Konditionenpolitik
● Unternehmensvision, Leitbild, Corporate
● Kommunikationspolitik
Identity
● Distributionspolitik
● Unternehmensstrategie (Analyse der
gegenwärtigen und zukünftigen Situation
Beziehung zwischen Unter nehmen
des Unternehmens, Festlegung von Zielen,
und Bank
Formulierung der Strategien, Umsetzung der
Maßnahmen, Kontrolle der Zielerreichung) Über prüf ung und Ve r b e s s e r ung de s
Kontenver haltens
59
vgl. Wolf, J. (2005); Brezski, E./Kinne, K. (2004)/;
Helmel, I. et al (2006), S. 38ff.
D i e I n t e r g ra ti o n . . .

Die Gewichtung der harten, quantitativen Fak- gewichtet ist, finden sich Ansatzpunkte in einigen
toren im Verhältnis zu den weichen, qualitativen weichen Faktoren (z.B. Personal, Marketing). Da
Faktoren ist von Kreditinstitut zu Kreditinstitut es keine Vorgaben gibt, welche Risikotreiber in ei-
verschieden. Dennoch zeigt sich, dass für viele nem Ratingsystem zu berücksichtigen sind, sind
mittelständische Unternehmen das Volumen der die Kreditinstitute daher im Rahmen der Ent-
Kennzahlen aus der Jahresabschlussanalyse zwi- wicklung von Ratingsystemen zunächst darin
schen 50 % und 70 % beträgt. Die Untersuchung frei, den Umgang des Kreditnehmers mit „intel-
40 der weichen, qualitativen Faktoren machen dann lektuellem Kapital“ als entscheidend für das
zwischen 30 % und 50 % aus.60 Ausfallrisiko eines Kreditnehmers zu betrachten.
Es ist jedoch davon auszugehen, dass angesichts
Neben der Analyse der harten und weichen des Ziels einer größtmöglichen Prognosesicher-
Faktoren, die Muss-Kriterien im Ratingverfahren heit das Ratingsystem ständig angepasst wird.
darstellen, wird laut den neuen EU-Eigenkapital- Dazu bedarf es auch der Überzeugungskraft des
bestimmungen für Kreditinstitute (Basel-II) vor- Unternehmens, die Bedeutung der immateriellen
geschlagen, weitere Untersuchungen zur Ein- Vermögenswerte und des intellektuellen Kapitals
schätzung der Bonität durchzuführen. Dazu für den Erfolg und die Wertschöpfungsprozesse
gehören auf Seiten des Kreditnehmers das Risi- darzulegen.
komanagement, die derzeitige und geplante Im-
plementierung von Informations- und Kommuni- Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche
kationstechnologie sowie das Umweltmanage- Wege zur Integration von Wissensmanagement
ment. Dies muss auch für Wissensbilanzen gel- in das Rating:
ten, denn aufgrund der Wichtigkeit der Ressource 1. Die Aufstellung einer Wissensbilanz als zu-
Wissen für Unternehmen als Wettbewerbsfaktor sätzliche Analyse im Ergänzungsteil.
ist es notwendig, Wissen und Kompetenzen so-
wie Aktivitäten zu deren Erhalt und Steigerung 2. Die Anreicherung der weichen Faktorenkate-
zu berücksichtigen. Wissensbilanzen bieten die gorien „Management“, „Produktion“, „Per-
Möglichkeit, erfolgskritisches Wissen und er- sonal“ und „Markt“ um Indikatoren aus der
folgskritische Kompetenzen sowie das Innovati- Wissensbilanz.
onspotenzial des Unternehmens strukturiert dar- Es ist davon auszugehen, dass die Aufstellung
zustellen. Wenn das Unternehmen sein intellek- einer Wissensbilanz als zusätzliche Analyse im
tuelles Kapital auf dem Finanzmarkt transparent Ergänzungsteil zum jetzigen Zeitpunkt und kurz-
macht, kann die Bonität steigen. Kreditaufnah- bis mittelfristig den besten Weg darstellt. Wichtige
men werden erleichtert und Finanzierungskosten Informationen zur Ressource Wissen und zum
gesenkt. Zudem haben Banken und Anleger eine immateriellen Vermögenswert können so hinrei-
bessere Entscheidungsgrundlage für betriebliche chend Berücksichtigung finden.
Investitionen.61

Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleis- An dieser Stelle sei angemerkt, dass das Ra-
tungsaufsicht hält es für möglich, dass Wissens- ting nur die eine Seite der Medaille darstellt. Die
bilanzen als Beurteilungskriterium in einem Ra- andere Seite ist der Entscheidungsprozess bei der
tingsystem berücksichtigt werden können. Ent- Kreditgewährung. Während im Ratingprozess
scheidend sei, dass sich im Zeitablauf, bei länge- lediglich eine Aussage über die Ausfallwahr-
rem Einsatz und entsprechender Anpassung scheinlichkeit des Kreditnehmers getroffen wird,
eines Ratingsystems, erweist, ob das Kriterium die durch die Wissensbilanz beeinflusst werden
ein tragfähiges Urteil erlaubt. kann, wird im Prozess der Kreditgewährung die
Kreditstrategie und die Risikostrategie, das
Auch wenn in dem vorstehenden Katalog der vorhandene Risikobudget sowie die gewünschte
in Ratingverfahren herkömmlicher Weise ver- Portfoliostruktur der Bank berücksichtigt. Das
wendeten Faktoren das intellektuelle Kapital Rating ist somit nur ein Teil eines Kreditpro-
noch nicht in dem erforderlichen Umfang zesses.62

60
vgl. Brezski, E./Kimme, K. (2004), S. 192;
Helmel, I. et al (2006), S. 41.
61
vgl. Deutsche Bank Research (2005), S. 13;
BMWA (2005); S. 8f.
62
vgl. Kivikas, M./Pfeifer, G./Wulf, I. (2006); S. 2464f.
7. Fazit

7. Fazit
Nicht zuletzt: Auf KMU wird durch die Verord- Die ausführliche Beschreibung der Vorge-
nung der Europäischen Union zur Anwendung hensweise zur Erstellung einer Wissensbilanz in
der internationalen Rechnungsgrundsätze (sog. 8 Schritten, das Unternehmensbeispiel IONFLEX,
IAS-Verordnung) ein enormer Druck ausgeübt. die zahlreichen Praxistipps zur Umsetzung und
Zwar ist für die Mehrheit aller mittelständischen nicht zuletzt die Wissensbilanz-Toolbox als
Unternehmen der Jahresabschluss nach den gel- Unterstützungssoftware ermöglichen es KMU,
tenden internationalen Rechungslegungsstan- mit überschaubarem Aufwand in der Wissensbi-
dards (IFRS) vorerst nicht verpflichtend. Der lanzierung aktiv zu werden. 41
Druck in Richtung Transparenz, Publizität und
internationale Vergleichbarkeit ist jedoch hoch. Ein „Projekt Wissensbilanz“ im Betrieb, das mit
Es ist davon auszugehen, dass sich das Tempo der Hilfe dieser strukturierten Vorgehensweise
Harmonisierung der Rechnungslegung eher noch durchgeführt wird, ist Erfolg versprechend. Allein
beschleunigen wird. Der Mittelstand sollte des- die vorangestellte Stärken-Schwächen-Analyse
halb diese Entwicklung wachsam beobachten und alle damit verbundenen Diskussionen in
und frühzeitig Wissen aufbauen.63 einem hierarchieübergreifenden Team lassen
Sachverhalte zur Sprache kommen, für die im
Alltag oftmals die Zeit fehlt. Die durch die Soft-
ware zur Verfügung gestellten Auswertungsin-
strumente bieten Visualisierungs- und Veran-
schaulichungsmaterialien, die mit eigenen Mit-
teln nur durch einen erheblich höheren Zeitauf-
wand realisiert werden könnten. Unternehmen,
die bislang eine Wissensbilanz in ihrer Organisa-
tion durchgeführt haben, bestätigen dies.

Die Zusatzinformationen zum Nutzen einer


Wissensbilanz, insbesondere hinsichtlich der EU-
Eigenkapitalbestimmungen für Kreditinstitute
(Basel-II), verdeutlichen darüber hinaus, warum
es sich lohnt, in das intellektuelle Kapital des Un-
ternehmens Zeit und Geld zu investieren.

Mit diesem Leitfaden ist somit der Grundstein


für die erfolgreiche Durchführung einer Wissens-
bilanz gelegt. Für eine erfolgreiche Umsetzung
der Wissensbilanz in die betriebliche Praxis sind
jedoch einige Grundvoraussetzungen notwendig:
Die Unterstützung der Geschäftsführung, die Vor-
bildfunktion der Führungskräfte sowie die Wis-
senskultur des Unternehmens spielen eine große
Rolle, wenn es um die Implementierung der Maß-
nahmen und die Nachhaltigkeit bei der Zielver-
folgung geht. Es ist nicht übertrieben, hier sogar
von kritischen Erfolgsfaktoren zu sprechen,
denn die besten Systeme zur Erstellung einer
Wissensbilanz sind wirkungslos, wenn sie
nicht durch Menschen unterstützt und getragen
werden.

63
vgl. Krähenhorst, I./Wallau, F. (2005); S. 126 – 190.
Geschäftsführ ung und Führ u n g s k r ä f t e dert werden. Die Mitarbeiter handeln in einem
müssen voll dahinter stehen ... solchen Kontext zunehmend eigenverantwort-
lich. Sie sind bestrebt, kreativ zu sein und ihre
Wissensbilanzen sind eine Aufgabe, für die die Ideen in die Geschäftsprozesse einzubringen.
Geschäftsführung zuständig ist. Es sollte zu Zum anderen unterstützt die umfassende Beteili-
einer Philosophie des Top-Managements werden, gung der Beschäftigten bei der Planung und Ein-
die Beschäftigten als Wettbewerbsfaktor und als führung von Wissensbilanzen die Entwicklung ei-
investitionsrelevanten Aktivposten wahrzu- ner Wissenskultur. Die Partizipation in der Ent-
42
nehmen. Damit eine Verbindlichkeit hergestellt stehungsphase erhöht die Akzeptanz und steigert
wird bzw. erhalten bleibt, darf die Geschäftslei- die Motivation zu einer aktiven Teilnahme.
tung ihre Zuständigkeit nicht „wegdelegieren“.
Wenn die Geschäftsleitung dennoch die Zustän-
digkeit für Wissensmanagement z.B. der Perso-
Wissen ist die einzige Ressource im
nalabteilung übergibt, besteht die Gefahr, dass
Unternehmen, die sich durch das Teilen
sich einige nur bedingt an Regeln des Wissens-
vermehrt. Die Einführung eines systemati-
managements gebunden fühlen.
schen Wissensmanagements ist nachhaltig
zukunftssichernd und darf nicht länger auf-
Führ u n g s k r ä f t e h a b e n e i n e Vo r b i l d f u n k t i o n geschoben werden.
zu er f ü l l e n . . .
Es ist ein kooperativer Führungsstil erforder-
lich, um die kreativen Potenziale der Mitarbeiter
freizusetzen. Sie haben die Aufgabe, das Entste-
hen, den Austausch und die Anwendung von Wis-
sen zu fördern sowie das Wissen von oben nach
unten weiterzugeben. Insbesondere Führungs-
kräfte prägen durch ihr Handeln die Wissenskul-
tur des Unternehmens. Sie müssen dafür sorgen,
dass Wissen gern geteilt wird, statt sorgsam gehü-
tet: Mitarbeiter dürfen wissen, Wissen ist dem
Unternehmen wichtig und es ist ein Wert, um des-
sen Steigerung sich alle bemühen.64

Beteiligung der Mitarbeiter als Basis für


ein e W i s s e n s k u l t u r . . .
Die Entwicklung in Richtung Wissenskultur
ist ein Prozess, der sich nicht von heute auf mor-
gen vollzieht und mit vielen Unwägbarkeiten
verbunden ist. Werte, Normen und Grundannah-
men müssen sich ändern; es bedarf einer Anpas-
sung der Denk- und Handlungsmuster. Da eine
Verhaltensänderung des Einzelnen nicht befoh-
len werden kann, wird lediglich eine Beeinflus-
sung über Rahmenbedingungen möglich sein. Die
Schaffung einer Wissenskultur kann zum einen
durch Autonomie am Arbeitsplatz und Parti-
zipation in der Entscheidungsfindung geför-

64
vgl. Schildhauer, T./Braun, M./Schultze, M. (2003),
S. 289.
Anhang

Teil 1
Ta b l e a u : E i n f l u s s f a k t o r e n u n d I n d i k a t o r en
Diese Auflistung kann keinen Anspruch auf die Perspektiven weiter zu öffnen und Anregun-
Vollständigkeit haben. Es geht vielmehr darum, gen zu geben.

Humankapital
E i n f l u s s f a k t o r en I n d i k a t o r en
● Mitarbeiterqualifizierung Mitarbeiterstr u k t u r
● Fachliche Qualifikationen • Anzahl der Mitarbeiter
● Überfachliche Qualifikationen • Anzahl der weiblichen Mitarbeiter
43
● Methodische Qualifikationen • Anteil der weiblichen Mitarbeiter
● Soziale Qualifikationen • Anteil der männlichen Mitarbeiter
• Anzahl der High Potentials
● Lernfähigkeit und Lernbereitschaft
• Anzahl der Fachkräfte
● Lebenslanges Lernen • Fachkraftquote
● Innovationsfähigkeit • Anzahl der gewerblichen Mitarbeiter
● Kommunikationsfähigkeit • Gewerbliche Mitarbeiterquote
● Kooperationsfähigkeit • Anzahl der Angestellten
● Teamfähigkeit • Angestelltenquote
• Anzahl der An- und Ungelernten
● Serviceorientierung/Dienstleistungseinstellung • An- und Ungelerntenquote
● Durchsetzungsfähigkeit • Anzahl der Führungskräfte
● Selbstvertrauen • Führungskräftequote insgesamt
● Flexibilität • Führungskräftequote je Hierarchieebene
● Mobilität • Anzahl der weiblichen Führungskräfte
● Mitarbeitererfahrungen • Anteil der Frauen in Führungspositionen
• Anzahl der Auszubildenden
● Mitarbeitermotivation • Anteil der Auszubildenden/Auszubildendenquote
● Mitarbeiterzufriedenheit • Übernahmequote der Auszubildenden
● Identifikation mit dem Unternehmen • Anzahl des Personalleasings
● Gelebte Wertorientierung • Anzahl der Neueinstellungen p.a.
● Gezielte, systematische Platzierung/Personaleinsatz • Neueinstellungsquote p.a.
• Anzahl der Studenten
● Aufstiegschancen
• Anzahl der Praktikanten
● Mitspracherecht/Partizipation • Anzahl der Ferienschüler
● Führungskompetenz • Anzahl der Teilzeitkräfte
● Führungsstil • Teilzeitquote
● Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat • Anzahl der weiblichen Teilzeitkräfte
• Quote der weiblichen Teilzeitkräfte
• Zugänge
• Abgänge
• Abgänge im Ruhestand

Alt er s v e r tei lung


• Durchschnittsalter
• Altersstruktur bzw. Altersverteilung
• Altersverteilung bis 25
• Altersverteilung 26-35
• Altersverteilung 36-45
• Altersverteilung 46-65
• Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit

Qualifizier ung
• Weiterbildung in fachliche Kompetenz
• Weiterbildung in überfachliche Kompetenz
• Qualifizierungskosten insgesamt p.a.
• Qualifizierungskosten pro Mitarbeiter p.a.
• Qualifizierungskosten in % der Personalkosten
• Qualifizierungstage insgesamt p.a.
• Qualifizierungstage pro Mitarbeiter p.a.
• Anzahl der regelmäßig stattfindenden Qualifizierungs-
maßnahmen p.a.
• Durchschnittliche Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen
• Anzahl abgeschlossener Qualifizierungsmaßnahmen
• Bewertung von Qualifizierung
• Anzahl der Lernpartnerschaften
• Qualität der Lernpartnerschaften
• Anzahl der Mitarbeiter, die als Trainer bzw.
Wissensmultiplikatoren Wissen weitergeben
• Aufwand bei der Suche nach Wissensquellen und
Wissensträgern
• Anlernzeit
• Teilzeitquote in Verbindung mit Weiterbildung
Humankapital
E i n f l u s s f a k t o r en I n d i k a t o r en
Pe rs ona le ins at z/ Auf sti eg smö gl ic hke ite n
• Übereinstimmung der Anforderungen der Stelle mit dem Profil
des Mitarbeiters
• Anzahl der Mitarbeiter, die mehrere Arbeitsplätze beherrschen
• Anzahl der Projekteinsätze
44 • Qualität der Projekteinsätze
• Anzahl der Projekteinsätze pro Mitarbeiter
• Anzahl der Führungskräfte aus den eigenen Reihen
• Erfüllungsgrad der Zielvereinbarung
• Anzahl der Mitarbeiter, die Verbesserungsvorschläge
einreichen
• Arbeitsproduktivität

Mo n e tär e A s p e k t e
• Durchschnittliche variable Vergütung in % der
Gesamtvergütung
• Aufwand der betrieblichen Altersvorsorge in % der
Personalkosten
• Budget für wissensintensive Incentives
• Summe der Prämien
• Personalkosten insgesamt
• Personalkosten an den Gesamtkosten/Personalkostenquote
• Vergleich Personalkosten zu Sachkostenquote
• Wertschöpfung pro Mitarbeiter

Mo ti vat i on
• Fluktuationsrate
• Krankheitstage insgesamt p.a.
• Krankheitstage je Mitarbeiter p.a.
• Fehlzeiten
• Verweildauer am Arbeitsplatz
• Rücklauf bei Mitarbeiterbefragung
• Anteil der Mitarbeiter, die laut Mitarbeiterbefragung mit den
Unternehmenszielen übereinstimmen
• Anteil der Mitarbeiter, die sich laut Mitarbeiterbefragung mit
den Werten und Idealen des Unternehmens identifizieren
können
• Liefertermintreue
• Anzahl der Rückstände
Stukturkapital
E i n f l u s s f a k t o r en I n d i k a t o r en
● Innovation Pr o d uk te
● Produktinnovation • Produktsegment/Produktgruppe
● Prozessinnovation • Aufwand von F&E
● Unternehmenskultur • Ideenzahl
● Managementprozesse • Anzahl der realistischen Optimierungsvorschläge
• Anzahl an Neuerungen 45
● Qualitätsmanagement
• Anzahl der patentfähigen Innovationen
● Prozessorganisation • Anzahl an Patenten
● Organisationsstruktur • Anzahl an Marken
● Führungsprozesse • Anzahl an offiziellen Zertifikaten
● Wissensaustausch und -transfer • Gebrauchmuster und Geschmacksmuster
● Arbeitsumfeld • Umsatzanteil der eigenen Produkte
• Zeitraum der Produktentwicklung
● Kommunikation zwischen Mitarbeiter und Struktur
● Kommunikationsplattform Lei stungsers tellung
● Informationstechnologie/Informations- und • Auftragsdurchlaufzeit
Kommunikationssysteme • Materialverfügbarkeit bei Fertigungsbeginn
● Risikomanagement • Materialkosten insgesamt
● Controlling • Materialkosten an Gesamtkosten
● Finanz- und Wirtschaftsmanagement • Einhaltung der Vorgabezeiten
● Positive Außenwirkung • Auslastungsgrad der eigenen Geräte
• Effizienz des Geräteparks
● Logistik • Gerätekosten insgesamt
• Anteil der Gerätekosten an den Gesamtkosten
• Abschreibungen
• Reparaturkostenquote
• Durchschnittliches Gerätealter
• Logistikdurchlaufkosten pro Stück
• Anzahl der Projekte
• Wiederverwendungsrate
• Kundenanteil an der Leistungserstellung
• Reaktionsgeschwindigkeit in Bezug auf Kundenwünsche

Qualit äts man agem ent


• Reklamationsquote
• Reklamationswert
• Fehlerquote
• Ausschussquote
• Termintreue
• Anzahl der Kundenabgänge
• Einhaltung der Normen (DIN EN ISO 9000, VDA, ATEX …)
• Anwendung des EFQM-Modells
• Anzahl der Steuerungsprozesse
• Ergebnis interner Qualitätskontrollen
• Anzahl eingereichter Verbesserungsvorschläge
• Anzahl der umgesetzten Verbesserungsvorschläge
• Verhältnis der eingereichten zu den umgesetzten
Verbesserungsvorschlägen

F ühr u n g s p r o z e s s e
• Erfüllungsgrad der Zielvereinbarung
• Benotung des Management Reviews
• Anteil der erfolgreich umgesetzten Maßnahmen
• Anzahl der verfügbaren Best-Practice-Fälle
• Anzahl der zukunftsgerichteten Mitarbeitergespräche
• Aktualität des Orientierungsrahmens (Aufgabenbereiche,
Standardprofile, zukünftige Entwicklungen …)

Or ganisationsstr u k t u r
• Anzahl der Freiräume
• Größe der Freiräume
• Dichte der Regelungen
• Zeitbedarf bei Entscheidungsfindung
• Zugriff auf relevante Informationen
• Durchschnittliche Führungsspanne
• Anzahl und Größe der Gruppen/Abteilungen
Stukturkapital
E i n f l u s s f a k t o r en I n d i k a t o r en
Arb eitsb ed ing ung en
• Vorhandensein von flexiblen Arbeitszeitmodellen
• Anzahl von kommunikationsfördernden Maßnahmen
• Aufwand zur Errichtung/Erhaltung von
Kommunikationsinseln/Kreativzonen
46 • Verweildauer am Arbeitsplatz
• Anzahl der Projektarbeiten
• Anzahl von Job Rotation
• Implementierungsgrad des Coachings
• Kontinuierlicher Verlauf des Coaching-Prozesses;
Anzahl der Gespräche p.a.
• Moderation und Referententätigkeit der Mitarbeiter bei
Teamsitzungen
• Anzahl der Bildschirmarbeitsplätze

Infor m ati on u nd Ko mmuni kation


• Benutzerfreundlichkeit der IT-Infrastruktur
• Verfügbarkeit von Informationen
• Zugriffe
• Abrufbarkeit
• Ausfallzeiten
• Suchzeiten
• Anzahl der Internetzugänge
• Anzahl der Intranetzugänge
• Anzahl der Extranetzugänge
• Anzahl der aktiven Internetnutzer
• Anzahl der aktiven Intranetnutzer
• Anzahl der aktiven Extranetnutzer
• Durchschnittliche Webmeilen
• Anzahl der Dokumente im Intranet und Extranet
• Zugriffshäufigkeit auf die Dokumente
• Aufwand für die Erstellung eines Expertenverzeichnisses
• Anzahl der Einträge im Expertenverzeichnis
• Qualität und Aktualität des Expertenverzeichnisses
• Investitionen in IT
• Kosten IT-Arbeitsplatz insgesamt
• Kosten IT-Arbeitsplatz pro Mitarbeiter p.a.
• Zugriff auf Wissensinitiativen
• Nutzung von Projektabschlussberichten

Wissenstransfer
• Anzahl der Zugriffe auf Wissensprodukte
• Anzahl der fachbezogenen Bücher
• Qualität der fachbezogenen Bücher
• Anzahl der Mitarbeiter, die auf das Wissensmanagement
zugreifen (Bibliothek, Intranet, Wissenszirkel, Schulungen)
• Anteil der Mitarbeiter, die auf das Wissensmanagement
zugreifen (Bibliothek, Intranet, Wissenszirkel, Schulungen)
• Einrichtung und Organisation von internen Kompetenzgrup-
pen
• Anzahl der internen Kompetenzgruppen
• Anzahl der Treffen der internen Kompetenzgruppen
• Einrichtung und Organisation von externen Kompetenzgruppen
• Anzahl der externen Kompetenzgruppen
• Anzahl der Treffen der externen Kompetenzgruppen
• Qualität der Kompetenzgruppen
• Anzahl der Projekte
• Anzahl der interdisziplinären Projekte
• Qualität der Projekte
• Häufigkeit der Anfragen an betriebliche Wissensträger von
Kunden, Lieferanten …

Außenwirkung
• Marketingaufwendungen insgesamt
• Marketingaufwendungen in % vom Umsatz
Beziehungskapital
E i n f l u s s f a k t o r en I n d i k a t o r en
● Beziehungen zu Kunden Be zie hung en zu Ku nd en
● Beziehungen zu Lieferanten • Anzahl der Kunden
● Beziehungen zu Eignern • Anzahl der Stammkunden
● Beziehungen zu Investoren • Umsatzanteil der Stammkunden
● Beziehungen zu Banken • Anzahl der Neukunden
● Beziehungen zu Mitarbeitern • Verhältnis Umsatz Neukunde zu Stammkunde 47
● Integration von externem Wissen • Umsatz pro Einzelkunde zum Gesamtumsatz
● Markenmanagement • Anzahl der Kundenabgänge
• Kundenstruktur/Anteil betrieblicher Kunden
● Öffentlichkeitsarbeit
• Kundenstruktur/Anteil öffentlicher Auftraggeber
● Verbandsarbeit • Kundenstruktur/Anteil Privatkunde
● Soziales Engagement • Kundenstruktur nach Alter
● Regionalverantwortung • Anzahl der umsatzschwachen Kunden
• Anteil der umsatzschwachen Kunden
• Anzahl der Kooperationen
• Anzahl der Kooperationspartner
• Kundenanteil an der Leistungserstellung
• Anfrage von Interessenten
• Anzahl der gelisteten Interessenten
• Anzahl der verlorenen Kunden
• Kundenzufriedenheit
• Reklamationsquote
• Termintreue
• Weiterempfehlungsquote
• Zukünftige Kaufabsicht
• Rückmeldung der Kunden
• Kosten für Kundenbindung insgesamt
• Anteil der Kosten für Kundenbindung an Gesamtkosten
• Kosten für Kundenbindung pro Kunde
• Cross-Selling-Ratio

B ez i eh u ng en z u L i ef e ran te n
• Anzahl der Lieferanten
• Beurteilung der Lieferanten
• Standort der Lieferanten
• Anzahl der Kooperationen
• Anzahl der Kooperationspartner
• Lieferantenanteil an der Leistungserstellung

Integration von exter nem Wissen


• Anzahl von externen Kompetenzzentren
• Qualität der externen Kompetenzzentren
• Anzahl der Bewerbungen
• Qualität der Bewerber
• Aufwand des Personalmarketings

S o z i a le s E n g a g em en t
• Höhe der Spenden
• Höhe des Sponsorings
• Art des sozialen Engagements

Öf fentlichkeitsarbeit
• Kosten für Öffentlichkeitsarbeit insgesamt
• Anteil der Kosten für Öffentlichkeitsarbeit an Gesamtkosten
• Veröffentlichungen in Fachpresse und Wirtschaftspresse
• Anzahl der Publikationen von Mitarbeitern
• Qualität der Publikationen von Mitarbeitern
• Präsenz in den regionalen Medien
• Anzahl der öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen
• Suchmaschineneinträge
• Externe Firmenpräsentationen
• Bekanntheitsgrad
Geschäftser folg
E i n f l u s s f a k t o r en I n d i k a t o r en
● Positives Geschäftsergebnis P o s i t i v e s G e s c h ä f t s e r ge b n is
● Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit • Gewinn
● Qualitatives und quantitatives Wachstum • Cash-Flow
● Verbesserung der Ressourcenallokation • Deckungsbeitrag
● Marke • Return on Investment
48 • Shareholder Value
● Image
• Umsatz
● Öffentliche Anerkennung • Umsatzentwicklung
● Integriertes Netzwerk • Umsatzrentabilität
● Wissenstransfer • Anteil der Umsatzsteigerung in Relation
● Wissensprofil zur Gewinnsteigerung
● Arbeitsplatzsicherheit • Gewinn von Neukunden
• Marktanteil
• Eigenkapitalrentabilität
• Wachstum
• Kostenstruktur
• Übernahmequote von Auszubildenden
• Arbeitsproduktivität
• Wertschöpfung pro Mitarbeiter
• Marktkapitalisierung
• Eigenkapitalquote
• Gesamtkapitalquote

Marke
• Bekanntheitsgrad

Öf fentliche Anerkennung
• Preise
• Awards
• Vorträge
Anhang

Teil 2
Übersicht über Standar d -E in f l us s f a k to r en, die in vielen Unter nehmen
i n d e r e i ne n o de r a nd e r en For m z u m E i n s a t z k o m m e n *

1. „ S t a n d a r d - E i n f u s s f a k t o r e n “ d e s H u m a n k a p i t a l s

MITARBEITERQUALIFIKATION Die fachliche Qualifikation, die durch die Berufsausbildung,


die akademische Laufbahn sowie Schulungen und Semi-
nare erworben wird.
49

MITARBEITERERFAHRUNG Die praktischen Erfahrungen der einzelnen Mitarbeiter, die


durch die berufliche Laufbahn innerhalb und außerhalb der
Organisation gesammelt wurden.

S O Z I A L E K O M PE T EN Z Die Fähigkeit mit anderen Menschen umzugehen, kon-


struktiv zu diskutieren und sich mitzuteilen, Vertrauen zu
fördern und eine angenehme Zusammenarbeit zu ermögli-
chen. Weiterhin werden hierunter auch die Lernfähigkeit,
der bewusste Umgang mit Kritik und Risiken sowie die Krea-
tivität und Flexibilität der einzelnen Mitarbeiter gefasst.

MITARBEITERMOTIVATION Die Motivation der Mitarbeiter, sich einzubringen, Verant-


wortung zu übernehmen, Aufgaben engagiert zu erledigen
und die Bereitschaft zum offenen Wissensaustausch. Typi-
sche Teilbereiche sind die Zufriedenheit mit der Arbeits-
situation, Spaß bei der Arbeit, Identifikation mit dem Unter-
nehmen, Erfolgserlebnisse und Erfolgsbeteiligungen.

FÜ H R U N G S K O M P E T E N Z Die Fähigkeit, Menschen zu führen und zu motivieren und


Strategien und Visionen zu entwerfen, mitzuteilen sowie
mit Nachdruck umzusetzen. Verhandlungsgeschick, Durch-
setzungsvermögen, Konsequenz und Glaubwürdigkeit
gehören genauso dazu wie die Fähigkeit, Freiräume für
eigenverantwortliches Handeln, Kreativität und Eigenini-
tiative zu schaffen.

* Quelle: BMWi (2006), Lernprogramm Wissensbilanz-Toolbox 1.0.


2. „Standar d -Einfus sf aktor en“ des Str u k t u r k a p i t a l s

U NT E RN EH M EN S KU L T U R Die Unternehmenskultur umfasst alle geteilten Werte und


Normen, die den Umgang miteinander, den Wissensaus-
tausch und die Art zu arbeiten beeinflussen. Regeltreue,
Umgangsformen, Gestaltungsspielräume, „Do’s and Don’ts“
sowie der Umgang mit Fehlern sind dabei wichtige Aspekte.

50
K OOPERATION UND Die Art und Weise, wie Mitarbeiter, Organisationseinheiten
K OMMUNIKATION INNERHALB und unterschiedliche Hierarchieebenen wichtige Informa-
DER ORGANISATION tionen austauschen und die Zusammenarbeit organisieren
(z.B. in gemeinsamen Projekten).

FÜ H R U N G S P R O Z E S S Leistung und Qualität der Führungsprozesse. Die Art und


Weise, wie Entscheidungen gefällt und Informationswege
für Entscheidungen genutzt werden. Weiter zählen dazu die
Regelungen zu Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten
sowie Rechte und Pflichten der Führung.

I NFORMATIONSTECHNIK UND Das komplette computergestützte Arbeitsumfeld inkl. aller


EXPLIZITESWISSEN expliziten Wissenselemente. Hierzu zählen sowohl die
Hardware als auch die Software. Dazu zählen auch spezi-
elle technische Arbeitssysteme wie Netzwerke, Fileserver,
Intra- und Extranets, Datenbanken aller Art, das Internet
und Softwareanwendungen.

WISSENSTRANSFER UND Der gezielte Wissensaustausch zwischen den Mitarbeitern


- S I C H E R UN G zur Steigerung der Produktivität und Erzeugung von Syner-
gien. Wichtig ist hier auch der gezielte Wissenstransfer zwi-
schen den Generationen zur Sicherung des erfolgkritischen
Wissens.

P RODUKTINNOVATION Innovationen mit einer großen Tragweite für die Zukunft des
Unternehmens. Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass sie
neue Produkte erschaffen oder Produkte grundlegend ver-
ändern und ggf. mit einer Patentanmeldung einhergehen
können.

P ROZESS - UND Optimierungen und Verbesserungen an internen Verfahren


VERFAHRENSINNOVATION und Prozessen. Hierzu gehören z.B. die kontinuierliche Ver-
besserung aller Geschäftsprozesse sowie das Ideenmana-
gement zur Erfassung von Verbesserungsvorschlägen.
3. „Standar d - E inf u ss fa kt o r en “ d es B ez iehu n gska p it als

K U N D E N B EZ I EH U N G E N Die Beziehungen zu ehemaligen, aktuellen und zukünftigen


Kunden. Unter das Management dieser Beziehungen fallen
alle Aktivitäten wie Vertrieb und Marketing, Customer Re-
lationship Management und die persönliche Pflege der Kun-
den durch die Mitarbeiter.

51
L I EF ER AN TE N BEZ I EH UN G EN Die Beziehungen zu ehemaligen, aktuellen und zukünftigen
Lieferanten. Unter das Management dieser Beziehungen
fallen u.a. alle Aktivitäten des Einkaufes sowie allgemeine
Lieferantenpflege.

B E Z I E H U NG E N Z U R Alle Beziehungen zur Öffentlichkeit. Hierunter fallen u.a. die


ÖFFENTLICHKEIT Beziehungen zu ehemaligen und zukünftigen Mitarbeitern
sowie zur Öffentlichkeit im Allgemeinen. Zum Management
dieser Beziehungen gehören alle Aktivitäten der Öffentlich-
keitsarbeit (PR) sowie regionales Engagements z.B. durch
Unterstützung von Veranstaltungen, Aktionen und wichti-
gen Ereignissen.

B EZIEHUNGEN ZU K APITAL - Alle Beziehungen zu Kapitalgebern. Hierunter fallen die Be-


GEBERN , I NVESTOREN UND ziehungen zu Fremd- und Eigenkapitalgebern, also zu Ban-
EIGNERN ken, Eignern, Aktionären und Investoren in jeder Form. Zum
Management dieser Beziehungen gehören alle Aktivitäten
zur gezielten Information dieser Gruppe wie über Rechen-
schaftslegung, Investors Relation und Verhandlungen.

B E Z I E H U NG E N Z U Alle Beziehungen zu Gremien, Verbänden, Vereinen und


K OOPERATIONSPARTNERN sonstigen wichtigen Multiplikatoren. Zum Management
dieser Beziehungen gehören z.B. Aktivitäten wie gemein-
same Akquisition von Kunden, Lieferanten, Kapitalgebern
sowie der aktive Wissensaustausch über Forschungs- und
Entwicklungspartnerschaften, Best-Practice-Transfer und
Netzwerkaktivitäten.
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