Sie sind auf Seite 1von 44

DEUTSCHE WALDJUGEND

Waldjugend­
Kurier

lz
g e nd d-Pfa
a ldj ueinlan
c h e Wld Rh
e s
ut er Wa
d
ü r dieutsch
b l a tt faft De
u n g s i ns c h
DWJ­Kurier 74
l
tei me März 2009
Mitutzge
S ch
der
Vorwort / Impressum

Horrido!
Hallo liebe Mausfans....

Leider hat es wegen akutem Artikelmangel


nicht gereicht, diesen Kurier noch im alten
Jahr rauszubringen. Aber dank der Mitarbeit
verschiedener Waldläufer, die ansonsten
eher schreibfaul sind (winke, winke an
Freisbach, danke nochmal), haben wir letztendlich genug Berichte um
Titelbild: Die Gruppenleiter aus der Kleiberhorte Hassloch (mit Pimpf) ­ Wildlingslager 2008

euch Anfang 2009 etwas zum Lesen schicken. Auch ist ähnlich wie im
letzten Kurier vorwiegend der südliche Teil von Rheinland-Pfalz
vertreten. Woran liegt das? Sind die „Nordler“ nicht so aktiv? Oder
machen sie nur langweilige Sachen? Wir glauben eher nicht. Deswegen
ist es schade wenn ihr uns keine Artikel schickt. Aber danke schon mal an
alle die fleißig waren und uns Artikel geschickt haben. Außerdem haben
wir es endlich geschafft! Die Lösegeldforderung für den goldenen
Wanderschuh wurde erfüllt! Sobald sich die Entführer melden, erfahrt ihr
das natürlich von uns. Mehr dazu hier im Heft.
Vielleicht fällt euch ja auf, dass wir ein paar Sachen hinzugefügt oder
verbessert haben. Der ein oder andere wird vielleicht die neue Rubrik
„Über den Tellerrand“ entdecken. Hier möchten wir euch um eure
Mithilfe bitten! Viele von euch haben Kontakt zu Pfadfinder, zu anderen
bündischen Verbänden oder zu Menschen die viel mit Natur zu tun haben.
Bittet diese doch einfach mal sich für unseren Kurier vorzustellen, neue
Ideen für z. B. die Gruppenstunde einzubringen oder zu erzählen womit
sie sich gerade in Sachen Umwelt beschäftigen.
Und jetzt aber genug geredet, ich wünsche
euch viel Spaß beim Lesen, Rätseln und Impressum:
ausprobieren! Herausgeber:
Euer Redaktionsteam! Deutsche Waldjugend
Landesverband Rheinland-Pfalz
:
ti o n s s c h l us s Anschrift:
e da k 0 0 9 Geschäftsstelle
Nächsteep temb er 2
r R
S Richard-Müller-Str. 11
67823 Obermoschel
Namentlich gekennzeichnete Beiträge Telefon 06362 / 99 32 00
geben nicht unbedingt die Meinung der Fax: 06362 / 99 32 02
Redaktion wieder. eMail: kurier@waldjugend-rlp.de
Internet: www.waldjugend-rlp.de

­2­
Landesleitung

Der Landeswaldläuferrat
2008

Am 9. November 2008 trafen


sich die Landesleitung und
die Horstleiter der meisten
Horste im Forsthaus Tauben-
suhl zum Waldläuferrat. Der
Waldläuferrat ist das Organ
des Landesverbands, das die
Termine fürs kommende Jahr
festlegt und der Landeslei-
tung nötiges Feedback bezüg-
lich ihrer Arbeit gibt.
Zusätzlich hat jeder Horstlei-
ter noch kurz die Begebenhei-
ten vor Ort dargelegt und es
wurden andere aktuelle Anliegen wie
z.B. die Wildenburghütte, die dem
Landesverband gehört; das Landesver-
bandsmaterial; eine eventuelle
Neuauflage des Tukans; der Zu-
stand der Homepage und noch vie-
les mehr besprochen. Alles in
allem ein sehr konstruktiver LWR.
Sebastian Brengel, Landesleiter,
Fasanenhorst Zweibrücken

­3­
Aktionen, Seminare, Lager

­Eindrücke vom Bundesgrup­ Futterkrippe. Nachmittags wurden


penleiterlehrgang wir von Franca und Paul über unsere
2008 / 2009 ­ Waldjugend­ Rechte und Pflichten aufgeklärt, dar-
heim Gillerberg auf folgte eine Einheit Pädagogik mit
Jan, Daniel und Schlotti. Nach so
Spaß viel, zum Teil trockener, Theorie gab
Wenig Schlaf es dann Abendessen (ca. 20.00 Uhr),
Lehrreich die Singerunde zuvor durfte natürlich
auch nicht fehlen. Ei-
ne kurze Verschnauf-
pause und dann
gleich weiter im Pro-
gramm, denn die
AG’s waren ja auch
noch da. In der
Abendrunde sangen
wir dann und ließen
den Tag gemeinsam
mit einer Blitzlicht-
runde zu Ende ge-
hen. So schnell war
es dann auch schon
3.00 Uhr in der
Früh, nun war es
Das sind wohl die drei Schlagworte, auch höchste Zeit um schlafen zu ge-
die jedem von uns Teilnehmern als ers- hen.
tes einfallen, wenn wir an den GruLei- Damit es nicht langweilig wurde gab
Le 08/09 denken. Die Tage dieses es vier verschiedene 4er Blocks;
Lehrgangs vergingen wie im Fluge, Kasse:
sie waren durchorganisiert und span- Wie führe ich eine Hortenkasse?
nend. Damit ihr euch einmal ein Bild Welche Vorteile hat sie?
von diesem Lehrgang machen könnt, Was muss ich beachten? usw.
hier ein Einblick in unseren Tagesab- Kohte:
lauf: Herkunft, Aufbau, Material, Pflege
Um 7.00 Uhr wurden wir geweckt und die verschiedenen
um pünktlich mit unserer Morgenrun- Aufbaumöglichkeiten (Erd-Kohte,
de (7.45 Uhr) anzufangen, danach Lokomotive, Hochkohte, 5-er Koh-
frühstückten wir und gingen zügig in te,...)
unsere 4er Blocks. Wir trafen uns um Spiele:
12.00 Uhr zum Singen im Foyer, an- Welche Spiele aus welchen Hinter-
schließend zum Mittagessen in der grund? Warum Überhaupt spielen?

­4­
Aktionen, Seminare, Lager

Erlebnis-Pädagogik: Morgen durften wir sogar bis 10.15


Dort durften wir selbst Spiele spie- Uhr schlafen, was echten Luxus be-
len, mussten uns aber auch Gedanken deutete. Doch dieser hielt leider nicht
um den Sinn der einzelnen Spiele ma- lange an, denn die Hasenheide muss-
chen. te aufgeräumt, die Jurte abgebaut und
Die Tagesabläufe änderten sich natür- die Jugendherberge gefegt werden.
lich auch durch „unvorher- Nachdem alle ihre Aufgaben erledigt
sehbare“ Vorfälle wie zum Beispiel ei- hatten, ging es zum Brunch in die
ne vorgespielte Autopanne von Jan Futterkrippe (unseren Essensraum)
(Morgens um 4.40 Uhr) die sich dann wo es dann für jeden Geschmack et-
doch nur als Vorwand für ein kleines was Passendes gab. Ein weiteres
Spielchen herausstellte. Oder durch Highlight war unser Kleinkunsta-
einen unangekündigten Besuch eines bend, zu dem jeder seinen eigenen
Fernsehteams, das uns kurzerhand fil- kleinen Beitrag leistete. So spielten
men wollte. Ein besonderes High- wir z.B. Spiele, tanzten, mussten Lie-
light war auch die Silvesternacht, in der, die auf der Gitarre gespielt wur-
der wir Teilnehmer den frühen Abend den erraten oder bekamen ein wenig
planten, an den unsere Betreuer mit ei- Pantomime geboten.
nem Schweigemarsch anknüpften. Zum Schluss möchte ich noch allen
Nachdem wir an unserem Ziel ange- frisch gebackenen Gruppenleitern
langt waren, durfte jeder seinen Zet- viel Spaß und Glück für ihre
tel mit Wünschen für 2009 Gruppen wünschen.
verbrennen. Um die Traditionen zu
wahren, sangen wir
"Hohe Tannen" und
durften durch das
Feuer springen. Auf
uns wartete schon
gleich eine weitere
Überraschung, näm-
lich eine im Wald
stehende Jurte, die
man erst nach eini-
gen Metern und ge-
nauerem hinsehen
sah, sie war mit Fel-
len und Heuballen
ausgelegt. Damit
lud sie uns zum ge-
mütlichen Beisammensein, Singen Horrido Nina
und Tschai trinken ein. Am nächsten Horst Zweibrücken e.V.

­5­
Aktionen, Seminare, Lager

Späherlehrgang 2008 Strich sehr besonders sei. In der Stati-


­ Clantiergeschichten ­ on konnte man dem Vogel helfen.
Wir besuchten ihn jeden Tag und
Es fing gerade an zu dämmern und schon bald wurde er zutraulich. Und
wir saßen wie gewöhnlich an unse- mit der Zeit nannten wir ihn Charlie.
rem Sitzplatz. Wir horchten friedlich Nach ein paar Monaten konnten wir
und leise der Natur. Wir hörten die Vö- ihn in die Wildnis setzen.
gel singen, doch plötzlich hörten wir Wir sahen ihn zwar nicht wieder,
etwas anderes zwischen dem Gesang, doch wir wussten, wir würden Char-
es war ein
Knacken. Es hörte
sich an, als würde
etwas um uns
schleichen. Dies er-
weckte unser Inter-
esse. Wir gingen
dem Knacken nach
und entdeckten ei-
ne Spur. Es musste
die Spur eines Fas-
ans sein. Aber er
schleifte einen sei-
ner Füße. Er hatte
sich wohl verletzt.
Wir verfolgten die Spur noch eine Wei- lie nie vergessen. Ein halbes Jahr spä-
le bis wir das Tier endlich fanden. An ter gingen wir mit der Waldjugend
seinem leuchtend grünschwarzen auf ein Späherlehrgang. In einer die-
Hals und dem leuchtend roten Hautlap- ser Abendrunden erzählte uns Holger
pen erkannten wir sofort das es sich eine Geschichte. Er erzählte das er
um ein Männchen handelte. Aufge- auf dem Weg zur Arbeit versehent-
regt machte er Geräusche und schlug lich einen Fasan anfuhr Er stieg aus
wild mit den Flügeln umher. Da sein und betrachtete das Tier. Es war ein
Fuß komisch verdreht war und er besonders schönes Exemplar mit ei-
beim Laufen Probleme hatte, brach- nem roten Strich auf seinem Sonnen-
ten wir ihn zur nächsten Vogelstation. gelben Schnabel. Er hatte ihn gerupft
Unterwegs fiel uns ein roter Strich und gegessen. In diesem Moment
aufseinem sonst Sonnengelben Schna- wurde uns klar:
bel auf. Angekommen an der Vogelsta- Holger hatte Charlie gegessen!!!
tion fiel den Helfern der Station auch
dieser rote Strich auf seinem Schna- Fasangruppe (Sita Buchberger, Jas­
bel auf. Sie meinten zu uns das dieser min Janz, Yannick Haas)

­6­
Aktionen, Seminare, Lager

Caretakerwoche bei Holger Zeitpunkt waren Edelgard, ihr


im Saarland Freund Aaron, Cornelia, Holger, sei-
ne Nichte Janine, die drei Jungs aus
Schon vor den Sommerferien hat Hol- Edelgards Hort: Steven, Oli, und Kai,
ger zu einer Caretaker-Woche auf sowie Manuela aus Edelgards Trom-
dem Grundstück seiner Frau Cornelia melgruppe, die aber nicht übernach-
eingeladen, zu dem nicht nur Leute ten wollte, da. Nachdem wir uns
aus der Waldjugend sondern auch allen vorgestellt hatten, machten wir
Freunde und Bekannte der beiden einen Sitzkreis rund um die Feuerstel-
und Kinder aus der Nachmittagsbe- le. Cornelia erzählte den Jungs ein Er-
treuung des Dorfes kommen sollten. lebnis von ihr, das sie bei einer
Er schrieb, es gäbe jede Menge zu Sitzplatzübung hatte. Sitzplatz, das
tun, wie zum Beispiel „Stall mit Zie- ist ein Platz irgendwo in der Natur
geln decken, Außenküche einrichten, wo man sich zurückziehen kann und
Schornstein mauern, Verandaboden einfach nur leise dasitzt und beobach-
verlegen, Zeltplatz einebnen, Schrau- tet, sozusagen als eine Art Meditati-
ben sortieren, Pferde putzen, knud- on. Sie erzählte uns von dem Hirsch,
deln, füttern, Regenrinnen anbringen, den sie gesehen hatte und schlug al-
Garten umgraben, Feuerholz machen, len danach vor, sich auch so einen
Wohnwagen anmalen, Sitzplatz zu suchen und einmal ganz
undnochsovielmehrdassesehkeinen- leise zu sein und nur zuzuhören.
sinnmachtallesschaffenzuwollen“ , Mohammat und ich kannten diese
aber das sollte nicht im Vordergrund Übung schon aus vergangenen Lehr-
stehen, sonder mehr das Zusammenle- gängen mit Holger und machten uns,
ben in der Gruppe. Mohammat, der mit einem Fell bewaffnet, auf den
früher in Holgers Gruppenstunde Weg. Die Kinder hatten allerdings
war, und ich waren jedoch die einzigs- den Sinn der Übung nicht so ganz
ten, die in der letzten Ferienwoche verstanden, was man deutlich an ih-
Zeit gefunden hatten. Ich fuhr also rer Lautstärke hören konnte. Nach et-
am 28. Juli nach Zweibrücken, wo wa einer halben Stunde
ich auf Mohammat stieß, um mit ihm versammelten wir uns wieder und
zusammen nach Saarbrücken zu fah- Cornelia brachte den Jungs Feuerma-
ren. Dort holte uns dann Holger ab chen bei, während Holger,
und wir fuhren zusammen in gewisse Mohammat und ich gierig die Reste
Baumärkte, die behaupten es gäbe im- vom Mittagessen aufaßen. Vor der
mer was zu tun, um dort die Farben Nachtwanderung, die Holger zum
für den Wohnwagen zu kaufen. Zwei Müdemachen geplant hatte, mussten
Stunden später hatten wir nach zahlrei- wir allerdings noch unseren Schlaf-
chem Überlegen endlich den richti- platz einrichten, was sich auf dem un-
gen Farbton und kamen an dem ebenen Gelände als gar nicht so
abgelegen Grundstück an. Zu dem leicht erwieß. Nach langem Suchen

­7­
Aktionen, Seminare, Lager

fanden wir endlich einen halbwegs Mohammat freute sich wie ein
ebenen Platz der mit den beiden Bäu- Schneekönig, da er Ragna ;-) seit
men ideal war um unsere beiden Koh- dem BuLa 2007 nicht mehr gesehen
tenplanen zu spannen. Das dieses hatte und lag mir den ganzen Vormit-
Fleckchen doch nicht so das Wahre tag damit in den Ohren.
war, erfuhren wir erst nachts... Der Ragna, eigentlich heißt sie ja Rina
Hang ließ uns nämlich die ganze aber das hab ich nicht so ganz auf die
Nacht aus unserer Konstruktion rut- Reihe gekriegt, stellte sich als sehr
nett heraus und es war echt
toll jemanden wie sie kennen
zu lernen.
Die kommende Woche war
sehr heiß und wir verbrachten
die Vormittage mit Arbeiten
und den Mittag mit Siesta, da
es um diese Zeit einfach zu
heiß war. Nach unserer Woche
hatte sich auf dem Grundstück
einiges getan. Der Bauwagen
war in seinem Grün kaum
mehr zu erkennen, der Stall
war gedeckt und eingebnet,
das Wasserfass versetzt und
die „Garage“ mit Brettern be-
schlagen.
Mittwochs wurden die Kinder
(außer Janine) abgeholt und
wir arbeiteten ohne sie weiter.
Die ganze Woche über kamen
und gingen Freunde unserer
beiden Gastgeber ein und aus,
schen und wir wachten komplett unter- unter anderem auch Steffen, der
halb unserer Planen wieder auf. Am Schmied, der manchen vielleicht
nächsten morgen bekam Holger einen vom Oster-Späherlehrgang bekannt
Anrufvon einer sehr aufgeregten Mut- ist.
ter aus Magdeburg. Ihre Tochter, eine Doch wir sollten in dieser Woche
Freundin von Mohammat, hatte sich nicht nur arbeiten...
morgends um 6 Uhr aufgemacht (na- Atze (auch Waldjugend) leitete zu
türlich mit Erlaubnis der Eltern) um dieser Zeit eine Kinderferienwoche
nach Saarbrücken zu kommen. Sie in Trassem. Da Holger letztes Jahr
würde heute Mittag dort ankommen. dort schon verkleidet mit Cornelia

­8­
Aktionen, Seminare, Lager

war, rief er dieses


Jahr wieder an und
fragte ob wir Lust
hätten, vorbei zu
kommen. Da unse-
re Arbeit für Don-
nerstag schon
geleistet war, ent-
schlossen wir uns,
nach Trassem zu
fahren und den Kin-
dern ein kleines
Theaterstück
vorzuspielen.
Schnell waren die
Rollen verteilt: Hol-
ger sollte als Quacksalver gehen, ich die Kinder selbst gebaut hatten, und
hatte mich mit Tüchern und einer Kris- auf den Tischen lagen selbstgemach-
tallkugel als Seherin verkleidet, te Parfums, Kerzen, Schmuck, Steine
Mohammat mimte den Drachentöter und noch ganz viele andere Sachen.
und Ragna war einfach nur entrüstet,
weil Holgers Salben aus ihr eine Frau Einer der schönsten Momente war je-
gemacht hatten. Die Kleinen waren doch für mich, als wir das zweite
hellauf begeistert von uns und be- mal, ohne die Kinder, mit Manuela
und Edelgard trommelten. Wir saßen
Abends um das Feuer herum und ir-
gendwann fragte Mohammat, ob wir
nochmal trommeln könnten. Die
Trommeln lagen noch im Wohnwa-
gen und wir konnten sofort loslegen.
Nachdem wir uns mit einer Meditati-
on darauf eingestimmt hatten, trom-
melten wir los. Alle spielten immer
den gleichen Rhythmus, den Edel-
gard uns vorgab und trotzdem war un-
ser „Lied“ sehr abwechslungsreich
schenkten uns mit allerlei Sachen, die und schön. Nach einer Weile legten
sie dort gebastelt hatten. Der Platz Ragna und ich uns einfach ins Gras
wo die Woche stattfand war sehr und hörten nur noch zu wie die ande-
schön und passend geschmückt, über- ren trommelten. Irgendwann muss
all standen kleine Marktstände, die ich dann eingeschlafen sein, weil das

­9­
Aktionen, Seminare, Lager

nächste was ich weiß ist, dass ich auf- Samstag, 19.4.08, ca. 6:45:
schreckte weil die Trommeln nicht Es beginnt zu regnen. Ich liege wach
mehr schlugen. Der Abend war sehr im Zelt und bemerke, dass alle ande-
schön und wir saßen noch ewig zu- ren auch schon wach sind. Nachdem
sammen aufder Terasse und haben ge- wir alle überprüft haben, dass kein
sungen und geredet. Ein gekonnter Gepäckstück an die Plane drückt und
Abschluss für einen schöne und, trotz alle im trockenen liegen, wird noch
der Arbeit, erholsame Woche. etwas erzählt. Pünktlich zum Auf-
stehn schafft es der, nun doch schon
Annika, Horst Elmstein stark durchweichte, Waldboden nicht
mehr die, etwas zu kurz geratenen,
Heringe zu halten und die Kohte
kippt über uns um. Verletzte gab es
Mein Waldaktionstag in Ober­ natürlich keine und nachdem sich
moschel schnell angezogen und das Gepäck
zugedeckt wurde, damit der Regen
Freitag, 18.4.08, 13:35: ihm nichts anhaben kann, laufen wir
Ich sitze im Zug nach Alsenz um von gemeinsam hoch zur Moschellands-
dort aus nach Obermoschel zu gelan- burg um dort unser Frühstück und die
gen. Nach dem ich in Alsenz weder Aussicht über das Nebel verhangene
einen Münzfernsprecher noch irgend- Tal zu genießen. Im Anschluss wer-
eine Einrichtung, die mir Handykar- den neue Heringe geschnitzt, zusam-
ten verkaufen kann, gefunden habe, men mit Dr. Guse, der kurz zuvor mit
entschließe ich mich nach Obermo- Frau Klee gekommen war, eine neue
schel zu laufen/zu trampen. Gegen Kohtenstange geschlagen, da eine
halb 5 betrete ich die Umweltakade- der alten den Sturz nicht "überlebt"
mie der SDW und werde auch schon hat, und ich zeige den "Kleinen", wie
von Herrn Dr. Guse, unserem Ge- man mit nassem Holz es trotzdem
schäftsführer, begrüßt. Nach einer schaffen kann, ein Feuer zu entzün-
Ortsbegehung unseres "Zeltplatzes", den. Gegen 13 Uhr geht es allmäh-
fahre ich mit dem Kleinbus der SDW lich ans Eingemachte, der
nach Alsenz um die anderen Waldläu- Erlebnissparcour wird noch aufge-
fer abzuholen. Danach wird Verpfle- baut, wir helfen den Förstern beim
gung eingekauft und mit Dr. Guse Aufstellen von Biertischen und Pavil-
noch zwei Zeltstangen und etwas Feu- lons.
erholz geschlagen. Die Kohte wird 14:00: Pünktlich wie immer eröffnet
aufgebaut, ein Feuer gemacht und Landrat Werner die
nach einer gemütlichen Abendrunde, Mitgliederversammlung der SDW
ziehen wir uns auch schon die Schlaf- Landesverband Rheinland-Pfalz, die
säcke zurück. um 14:40 auch schon wieder vorbei
ist.

­ 10 ­
Aktionen, Seminare, Lager

15:10, der Festplatz. Die Landesum- platzieren uns im Fahrrad-Abteil, pa-


weltministerin ist cken unser Frühstück aus und nach
angekommen, und der Festakt, bei einem lautstarken Essensspruch, ma-
dem neben den üblichen Reden auch chen wir uns daran, die letzten Le-
noch eine Schulklasse beim Pflanzen bensmittel zu vernichten. Kurz
helfen darf, beginnt. Umrahmt wird darauf erreichen wir auch schon
das Ganze von unserer Bläsergruppe Hochspeyer, wo die Hasslocher den
aus Dudeldorf. Gegen 17 Uhr sind Zug verlassen. Mohammed und ich
die meisten Gäste auch schon wieder fahren weiter bis Pirmasens Nord,
verschwunden, was wohl auf das Wet- warten dort in der Sonne auf den An-
ter zurückzuführen ist, denn es hat schlusszug und fahren mit diesem
den ganzen Tag nur geregnet. Wir hel- dann weiter nach Zweibrücken. Am
fen noch den Förstern und der SDW Bahnhof trennen sich unsere Wege.
beim Abbau, richten unsere Kohte Ich mache mich zu Fuß auf nach
noch einmal her und laufen anschlie- Rimschweiler, wo ich um 15:10
ßend hinunter in die Stadt um im schließlich ankomme. Wenn es nach
"Gasthaus Schlundt" unser, meiner mir ginge, hätte die Aktion durchaus
Meinung auch redlich verdientes, noch länger gehen können.
Abendessen zu uns zu nehmen. Wie-
der am Zeltplatz angekommen, sitzen Sebastian Brengel, Landesleiter;
wir noch eine Weile gemütlich am Fasanenhorst Zweibrücken
Feuer und legen uns nach dem harten
Tag endlich Schlafen. (Wobei zuvor
erst noch einmal kräftig über die Platz-
verteilung innerhalb der Kohte disku-
tiert wird)
Sonntag, 20.4.08., ca. 8:00:
Alle sind wach, keiner will das Zelt
verlassen. Also wird noch kräftig Un-
fug gemacht. Um 9 Uhr scheuche ich
endlich alle aus ihren Schlafsäcken.
Es wird gepackt, die Zähne werden ge-
putzt, die Kohte abgebaut und zusam-
men mit dem restlichen Essen in den
Rucksäcken verstaut. Gemeinsam lau-
fen wir die fünf Kilometer nach Al-
senz. Um kurz vor halb 12 erreichen
wir den Bahnhof und warten die letz-
ten Minuten auf den Zug. Als dieser
um 11:45 einfährt, steigen wir ein,

­ 11 ­
Aktionen, Seminare, Lager

Wildlingslager 2008 in Lindel­ Wanderpark, den wir besuchen woll-


brunn ten. Ein großer Spielplatz, viele frei-
laufende Tiere sowie die
Das diesjährige Wildlingslager führte Mittagspause mit gegrillten Würst-
gut 40 Kinder und 20 Betreuer aus chen sorgten für einen kurzweiligen
Hassloch, Elmstein und Zweibrücken Tag. Schon gut geschafft ging es
nach Lindelbrunn in die Südpfalz. In dann am frühen Abend wieder nach
einer idyllisch im Wald gelegener Frei- Lindelbrunn, wo bis zum Abendes-
zeitstätte wurden kurz nach der An- sen weiter gespielt und getobt wurde.
kunft die kleinen Schlafhütten belegt. Nach dem tollen Abendessen (hier-
Jede Gruppe konnte so mit bis zu 6 mit sei übrigens dem Küchenteam un-
Kindern in einer eigenen Hütte über- ter der erfahrenen Leitung von Doro,
nachten. Ein großer Aufenthaltsraum ein ausdrücklicher Dank für das gute
und Esssaal, „Futter“ ausgesprochen),
sowie die große Küche erleichterten versammelten sich alle Waldläufer
den Gruppenleitern und Helfern die um das Lagerfeuer um gemeinsam
Arbeit rund um die Verpflegung. Am Lieder zu singen oder auch der „Zie-
ersten Tag erkundeten wir die Umge- ge“ von Kai zu lauschen.
bung um die Hütte. Der Weg führte Der Mittwoch stand unter dem Motto
uns aufdie hoch aufdem Berg gelege- „Obst- & Basteltag“. Alle Waldläufer
ne Burgruine „Lindelbrunn“. Eine tol- hatten die Aufgabe sich unter vielen
le Aussicht belohnte uns für den Angeboten der Gruppenleiter drei
Aufstieg. Wir hatten genug Zeit um verschiedene Aktivitäten
auf der Ruine zu toben und allerlei auszusuchen, die über den Tag ver-
Schabernack zu treiben. Da am ersten teilt, angeboten wurden. Besonders
Abend das Essen aus technischen der kulinarische Teil war dieses Jahr
Gründen etwas länger auf sich war- sehr stark vertreten. Angefangen von
ten ließ, ging es dann alsbald danach Unmengen an Apfelsaft, der frisch
in die Hütten zur ersten Nacht. Diens- gepresst und in Flaschen abgefüllt,
tags ging es nach dem Frühstück auf über Nuss-Nougat-Creme oder Scho-
eine Wandertour Richtung Silz. Dort kopudding der selber hergestellt wur-
befindet sich ein großer Wild- und de, Pilze und Kastanien die für einen

­ 12 ­
Aktionen, Seminare, Lager

Abendschmaus gesammelt
wurden oder die drei
großen Blechkuchen die zu
backen waren. Aber auch
die kreativen Aktivitäten ka-
men nicht zu kurz. Unter an-
derem konnten die Kinder
ein 4-Gewinnt Spiel aus
Holz bauen – sägen, boh-
ren, schleifen, anmalen –
all diese Arbeiten wurden
ohne Verletzungen durchge-
führt. Figuren aus Kastani-
en, Kartoffeldruckbilder sem Donnerstag sehr früh zu Bett. Al-
und mit einem Brennpeter verzierte lerdings nicht weil wir Betreuer
Holzscheiben rundeten diese AG´s unsere Ruhe haben wollten, sondern
ab. Alle Kids waren mit Eifer dabei in den einzelnen Hütten wurden Mär-
und so wurde eine Menge gemein- chen und Geschichten vorgelesen. So
sam geschafft und erlebt – eine span- entführten die Gruppenleiter ihre
nende Nachtwanderung rundete den Kids in die Welt von Feen, Elfen und
Mittwoch ab und die Wildlinge fielen Trollen…… Der vorletzte Tag ver-
ziemlich müde in die Schlafkojen. sprach nochmal volle Action. Bei
Am vierten Tag fuhren wir bei strö- Sonnenschein konnten die Wildlinge
menden Regen ins „Felsenbad ihre Theaterstücke für den Abend vor-
Dahn“. Ein großes Schwimmbecken, bereiten, mit den Betreuern zusam-
Rutschen, ein Whirlpool sowie ein men spielen und unter anderem
Außenbecken sorgten für viel Spaß. wurden auch die 4-Gewinnt Spiele
Hier hatten die Kids endlich mal Gele- fertiggestellt – Z.B. mußten insge-
genheit sich ausgiebig mit den Grup- samt 1050 Klötzchen gesägt und ge-
penleitern zu beschäftigen. Das hieß bohrt werden. Eine besondere
für uns Pimpfe überall – auf dem Tagesaufgabe forderte nochmal alle
Rücken, vor dem Gesicht, tauchender- Kreativität von den Teilnehmern. Es
weise unter einem – man hatte kaum sollten „Waldbilder“ aus Naturmate-
Zeit sich zu erholen. Es war immer rialien gestaltet werden. Die Sieger
ein Pimpf in der Nähe und wollte „be- kamen diesmal aus Freisbach. Ein
spaßt“ werden. Es hat trotz alledem Bild, welches das ganze Grundstück
auch uns Betreuern sehr viel Spaß ge- mit Häusern, Spielfeld und Wegen in
macht, zudem das Wetter ja eh kaum Miniaturausgabe zeigte. Aber auch
Aktivitäten im Freien zugelassen hät- die noch junge Zweibrücker Truppe
te. Nach einem weiteren tollen hatte eine tolle Idee und bekam den
Abendessen gingen die Kinder an die-

­ 13 ­
Aktionen, Seminare, Lager

zweiten Preis. Im Laufe des Tages be- der gesungen und Tschai getrunken.
suchten uns noch 4 junge „Nerother Unsere neuen Freunde die Nerother
Wandervögel“ mit ihrem Fähnleinfüh- Wandervögel sangen uns unbekannte
rer. und schöne Lieder vor. So ging es bis
Schon ein paar Tage zuvor begegne- fast Mitternacht und die Wildlinge
ten sie uns kurz auf ihrem Tippel. gingen ziemlich erschöpft in die Ko-
Auf die Frage ob sie Ihre Kohte bei jen. Am letzten Tag wurden noch vor
uns aufbauen dürften, boten wir eine dem Frühstück alle Hütten geräumt.
der leerstehenden Hütten an, die sie Nach dem Frühstück gab es trotzdem
gerne annahmen. Nachdem sich alle noch eine Menge zu tun. Alles mußte
kräftig bei Aufbau des für den Abend besenrein hinterlassen werden. Zu gu-
benötigten Abschlußfeuers beteilig- ter Letzt gab es noch für alle eine
ten, kochten wir ihnen eine leckere große Portion Eis und die Abschluß-
Pilzpfanne und luden sie zu unserem runde. Damit war das WiLa 08 in
Abschlußabend ein. Dieser begann Lindelbrunn zu Ende. Einige waren
für uns mit einem abenteuerlichen Es- traurig, viele aber auch froh wieder
sen. Hamburger für alle – alle Zuta- ins eigene Bett zu kommen. Insbeson-
ten wurden den Nachmittag über dere den Gruppenleitern merkte man
vorbereitet und von den Hortenleitern die „Strapazen“ der letzten Tage an.
nach Wünschen der Kids zu Hambur- Aber wir kommen wieder – verspro-
gern zusammengebaut. Dabei hatten chen.
alle viel Spaß. Nachdem alles für die Fotos von diesem großen Lager gibt
bevorstehenden Theateraufführungen es im Internet unter www.waldju-
umgebaut wurde, gingen alle Teilneh- gendfotos.de
mer als erstes auf eine kleine
Fackelwanderung. Danach führte je- Dominik Hanses – „Roter Milan“
de Gruppe ein Theaterstück auf. Es Hassloch
ging unter anderem um einen Zirkusdi-
rektor, ein Personenratespiel
aber auch Eddi und Brengel
waren in den Stücken als Mi-
niaturausgabe vorhanden.
Anschließend ging es zum
gemeinsamen Singen ans La-
gerfeuer. Erst wurde das Feu-
er entzündet. Als nächstes
wurden 4 neue Kinder in die
Gemeinschaft der Waldläu-
fer aufgenommen und ihnen
ihre Halstücher überreicht.
Nun wurden noch viele Lie-

­ 14 ­
Aktionen, Seminare, Lager

Wila Bericht 2008 ne Nachtwanderung auf dieselbe


Burg wie am ersten Tag, die Burg
Lindelbrunn. Dort
bekamen wir eine
Gruselgeschichte
erzählt und sollten
erschreckt wer-
den. Leider gelang
dies auf Grund der
Witterungsverhält-
nisse nicht so wie
geplant. (Üüüüüü-
ben). Am vierten
Tag fuhren wir ins
Felsenland Dahn
(Schwimmbad),
zum Glück wur-
den wir gefahren.
Auf dem Weg wur-
de ein Polizeifest gefeiert (Anm. d.
Am ersten Tag fuhren wir von Hass- Red. :Radrennen). Im Schwimmbad
loch ins Lager. Wir richteten unsere hatten wir viel Spaß. Wir fingen
Zimmer ein. Noch am selben Tag wan- „Krieg“ gegen die Gruppenleiter an
derten wir auf eine nahegelegene und machten sie erbärmlich nieder,
Burg. Dort verbrachten wir den Rest bis auf die Einzelkämpfe, die gingen
des Tages mit der Erkundung der in die Hose. Abends war Märchen-
Burg. Nachdem wir die Burg erkun- abend.
det hatten liefen wir den steilen Hang
wieder hinunter zurück ins Lager. Daniel, Felix, Maxi, Steffen, Philipp
Am zweiten Tag wanderten wir in (FF)
den Tierpark Silz. Auf dem weiten
Weg sammelten wir Material für die
Tagesaufgabe. Unser erstes Maskott-
chen wurde von einer Ziege gefres-
sen. Im Tierpark betrachteten wir die
Tiere und spielten auf einem Spiel-
platz. Zum Glück wurden wir wieder
zurück gefahren. Am dritten Tag war
AG-Tag, wobei wir in AGs, wie zum
Beispiel Apfelsaft pressen, unseren
Spaß hatten. Abends machten wir ei-

­ 15 ­
Aktionen, Seminare, Lager

Erste­Hilfe­Kurs vom 14.11. den Hayko und Vera währenddessen


bis 16.11.2008 gebacken hatten. Nachdem der Ku-
chen alle war, trafen wir uns wieder
Als wir am Freitagabend alle auf dem und lernten weiter bis zum Abendes-
Taubensuhl angekommen waren, bezo- sen. Wir waren alle sehr geschafft
gen wir unsere Betten, während Vera und weil es auch anstrengend war
und Hayko das Essen vorbereiteten. hatten wir jetzt alle Pause, die wir
Danach begann Günther, unser Erste- auch brauchten. Wir waren dann alle
Hilfe-Kurs Leiter mit uns die ersten 2 froh, dass wir im Bett lagen. Am
Stunden Unterricht,
bis 22 Uhr. Wir lern-
ten, was genau Erste
Hilfe ist und welche
Sofortmaßnahmen
wir in solchen Situa-
tion machen müs-
sen. Dann gingen
wir alle GANZ LEI-
SE ins Bett. Am
nächsten Morgen
durfte man sich aus-
suchen, wann man
zwischen 8:00 und
9:00 Uhr zum Früh-
stücken kommt,
denn um 9.00 ging
es auch schon wei-
ter. Nun lernten wir
in den nächsten
Stunden den Rautek Rettungsgriff Sonntag gab es wieder Frühstück,
bzw. wie man jemanden aus dem Au- wie am Samstag und danach trafen
to zieht und natürlich die Stabile Sei- wir uns wieder für die letzten paar
tenlage. Um 13:04 Uhr gab es das Stunden und lernten, wie wir Verlet-
heiß ersehnte Mittagessen: Reis mit zungen versorgen. Danach ging es
Geschnetzeltem und Salat. Nach ans Putzen und Aufräumen. Als wir
zwei Stunden Pause ging es auch fertig waren ging es nach Hause und
schon weiter. Wir übten an Dummies schon war der wunderschöne und
die Herz-Lungen Wiederbelebung lehrreiche Erste-Hilfe-Kurs vorbei.
mit einer rhythmischen Begleitmusik
und jeder kam ins schwitzen. Danach Katharina und Johanna, Freisbach
gab es einen leckeren Apfelkuchen,

­ 16 ­
Aktionen, Seminare, Lager

Forsteinsatz Taubensuhl nochmal an die Arbeit. Als dann die


07.11.08 – 09.11.08 erlösenden Worte „Rückfahrt zum
Taubensuhl“ erklangen, waren alle
froh, denn wir waren alle durchgefro-
ren. Bei Tee und Kuchen, den Hayko,
Ailina und Kristin vorbereitet hatten,
tauten wir nach und nach wieder auf.
Die Zeit bis zum Abendessen ver-
brachten wir dann mit Spielen und
Singen. Beim Essen planten wir dann
die Abreise der verschiedenen Grup-
pen. Danach gingen viele erschöpft
ins Bett. Am Sonntagmorgen nach
dem Wecken räumten wir alle persön-
lichen Dinge zusammen, da einige
Gruppen direkt nach dem Frühstück
abreisen mussten. Wir anderen brach-
Freitagabends um 19.30 Uhr waren ten die Hütte noch in Ordnung und
endlich alle Teilnehmer auf dem Tau- traten dann auch die Heimreise an.
bensuhl angekommen. Beim gemein- So ging wieder mal ein erfolgreiches
samen Abendessen wurde der aber auch anstrengendes Lager zu En-
Tagesablauf für den Arbeitseinsatz be- de.
sprochen. Soweit war alles klar, doch
beim Thema Aufstehen um 7.00 Uhr Johanna, Freisbach
zogen alle lange Gesichter. Nichts de-
sto Trotz, am Morgen weckte Haykos
Piepston alle, so dass wir
pünktlich zum Frühstück er-
schienen. Danach fuhren wir
gestärkt zum Einsatzort und
legten gleich mit vereinten
Kräften los. Bäume fällen,
Tümpel und Zulaufstellen des
Baches freischaufeln, Bäume
zur Feuerstelle schleppen und
dort verbrennen, all dies war
sehr anstrengend machte aber
viel Spaß. Pünktlich um 12.00
Uhr knurrte allen der Magen
und es gab ein deftiges Mittagessen.
Nach dem Essen machten wir uns

­ 17 ­
Aus den Horsten

Mission „Goldener Wander­


schuh“

Koblenz weiter. Durch die Koblenzer


Straßen führte uns der Weg bei strah-
lend blauem Himmel zum Oberen
Mittelrheintal. Nach einer etwas län-
Samstag, den 21.06.2008
Wir begannen unsere Deutschland-
Fahrt samstags Morgens um halb
sechs am Contwiger Bahnhof. Von
dort aus ging es nach Homburg, wo

geren Verschnaufpause, traten wir


den Weg Richtung Bahnhof wieder
an, um direkt weiter nach Brühl zu
fahren. Im Park des Schlosses Augus-
tusburg schossen wir noch ein zwei
wir um halb sieben mit der Deut- Gruppenfotos mit Schloss und
schen Bahn losfuhren. Unser erstes
Fotoshooting begann vor der Völklin-
ger Eisenhütte. Nach einem kurzen
Besichtigungsrundgang und einer aus-
giebigen Frühstückspause, ging es di-
rekt mit der Bahn weiter. Unser
nächster Checkpoint sollte die Porta
Nigra in Trier sein. Nach einem Stadt-
rundgang und einem zweiten Früh-
stück fuhren wir auch schon nach

­ 18 ­
Aus den Horsten

gönnten uns danach im schönen die beiden, gesellten sich dann auch
Schlosspark ein Eis. Nach dieser kurz- noch zu uns. Nach einer gemütlichen
en Erfrischung und einem ausgiebi- Abendrunde war nun der erste Tag
gen Sonnenbad fuhren wir weiter zur auch schon zu Ende.
nächsten Haltestation. Als wir aus
dem Bahnhofsgebäude traten, sahen Sonntag, den 22.06.2008
wir auf den ersten Blick den Kölner Nach einer zu kurzen Nacht packten
wir unsere sieben Sachen zusammen,
verabschiedeten uns von Marc und
Theo und fuhren mit dem Zug nach
Essen. Vom Bahnhof aus ging es
dann mit dem Taxi zum Schacht XII
der Kokerei und Zeche "Zollverein".

Dom. Doch durch die große Men-


schenmenge, die wir dort antrafen,
glich das Gruppenfoto eher einem
Suchbild! Aachen war für diesen Tag
Endstation. Bevor wir allerdings den
Aachener Dom besichtigten, suchten
wir uns erst einen Schlafplatz. In ei- Nach dem üblichen Fotoshooting und
nem kleinen Bahnhofsnahen Park fan- einer äußerlichen Besichtigung der
den wir vor einem Ibis-Hotel Zeche brachte uns das Taxi wieder
Unterschlupf. Während Ralf und Ni- zurück zum Bahnhof. Nach einer wei-
co schon für teren Zwi-
unserAbendes- schenmahlzeit
sen sorgten, von der
gingen Alex, Döner-Bude
Luk und Vera führte uns
den Aachener nun die Bahn
Dom unsicher in die Hanse-
machen. Nach stadt
dem gemütli- Bremen. Auf
chen Abendes- dem Weg
sen auf der dorthin fing es an zu regnen und hör-
Parkbank tauchten zwei urige Fran- te erst nach der Besichtigung des al-
ken auf. Marc und Theo, so hießen ten Rathauses wieder auf. Trotz

­ 19 ­
Aus den Horsten

verregnetem Bremen konnten wir


doch einiges mitnehmen. Danach
ging es weiter zu unserem heutigen
Etappenziel, der Hansestadt Lübeck.
Als wir das Holstentor fanden, foto-
grafierten wir es schnell und gingen
anschließend an unseren vorher ausge-
wählten Schlafplatz, um unsere Zelte
aufzuschlagen. Nach einem ausgiebi-
gen Bad im Holsten-Graben und ei-
nem gemütlichen Abendessen am wir uns ebenfalls auf die Suche nach
Ufer, ließen wir den Abend bei Akkor- dem historischen Stadtkern. Nach der
deonmusik vom anderen Ufer ausklin- Besichtigung des Stadtkernes und ei-
gen. ner weiteren Zwischenmahlzeit bei
einem Italiener fuhren wir zu unse-
rem heutigen Zielpunkt Rügen. In
Lauterbach Mole, ganz im Osten von
Rügen, fanden wir eine kleine gemüt-
liche Bucht mit Sand- und Kiesel-
strand.
Angren-
zend da-
zu
befand
sich ei-
ne riesi-
ge
Montag, den 23.06.2008 Wiese
Um den Zug nach Wismar zu errei- mit Kas-
chen, mussten wir auch diesen Mor- tanien-
gen zeitig aufstehen. In Wismar bäumen
deckten wir uns erst einmal mit neu- und ei-
em Proviant ein, da unsere Vorräte nem Kletterschiff. Zwischen Bäumen
schneller zur Neige gingen, als wir ge- und Strand errichteten wir unsere
dacht hatten. Danach machten wir Kröten in Formation. Nach einem
uns auf den Weg zum historischen langen Nachmittag am Strand und ei-
Stadtkern, den wir durch gute Beschil- nem gemütlichen Lagerfeuer am
derung schnell fanden. Nach einer Abend, entspannten wir uns von den
Stärkung mit Obst und einer guten Strapazen der letzten Tage. Nach ei-
viertel Stunde Fahrt, kamen wir auch nem späten Abendessen und einem
schon in Stralsund an. Dort machten

­ 20 ­
Aus den Horsten

wunderschönen Regenbogen zog es brachte. Dort ging es mal wieder auf


uns auch schon in die Schlafsäcke. `ne Shoppingtour und danach mit der
Bahn weiter. In der berühmten Lu-
therstadt Wittenberg angekommen er-
Dienstag, den 24.06.2008 kundeten wir einige
So gegen halb acht machte uns Lukas Sehenswürdigkeiten, bis wir an dem
durch sein lautes Gekrusche wach. Lutherhaus pausierten. Im angrenzen-
Nachdem alle aufgestanden waren, den kleinen Park, wo wir die Luther-
nahmen wir gemeinsam ein gemütli-
ches Sonnenbad. Danach ging es
dann auch schon wieder mit dem Zug
weiter. Nach einem kleinen Einkaufs-
bummel in Neustrelitz, führte uns heu-
te die Reise nach Wesenberg an die
Mecklenburgische Seenplatte. In ei-
nem alten Militärgelände direkt an ei-
nem See fanden wir den perfekten
Platz für die Nacht. Direkt am Ufer er-
richteten wir unsere Zelte um eine
Feuerstelle. Nachdem unsere Steaks
gegrillt waren, gingen wir auf den
Steg, um unsere (Angel-) Ruten ins
Wasser zu halten. Als dann endlich
nach Stunden ein Fisch angebissen Eiche fanden, genossen wir den
hatte, kam auch schon die Pol(i)zei Schatten des großen, alten Baumes.
vorbei. Ralf schmiss vor Schreck den Nach einem sehr kurzen, kleinen Re-
toten Fisch wieder ins Wasser. Nach- genschauer ging es wieder zum Bahn-
dem die Pol(i)zei kurz angehalten hat- hof zurück. Danach führte uns der
te und dann nur wendete, fischten wir Weg in das anscheinend größte Kaff
den Fisch wieder heraus. Einige er- der Welt mit angrenzendem Garten-
folglose Würfe später, gesellten wir reich - Wörlitz. Als wir dann dort
uns alle noch ein bisschen um`s Lager- auch noch die Buspläne für den
feuer, bis einer nach dem anderen in nächsten Tag gecheckt hatten, da die
seinem Schlafsack verschwand. Privatbahn nur zwei mal pro Woche
fuhr, schlugen wir uns durch die Stra-
ßen zum Wörlitzer Gartenreich. Ge-
Mittwoch, den 25.06.2008 genüber fanden wir einen Sportplatz
An diesem Morgen konnten wir aus- mit angrenzendem Heckengestrüpp,
nahmsweise mal ausschlafen, da Luk indem wir unsere Kröten hinrichte-
keinen Krach machte und uns der ten. Nachdem uns an diesem Abend
Zug erst um halb elf nach Neustrelitz das Deutschlandspiel bis in unsere

­ 21 ­
Aus den Horsten

Kröten verfolgt hatte, angelten Ralf am Bahnhof machten wir uns auf den
und Nico mit einem Einheimischen, Weg nach Eisenach, um die Wartburg
noch eine Runde schwarz. Danach zu besichtigen. Nach dem obligatori-
zog es uns alle in unsere Schlafsäcke schen Gruppenfoto und einer Schat-
zum Schwarzzelten. tenpause ging es dann am Abend
noch weiter nach Würzburg. In Würz-
burg angekommen, besuchten wir auf
Donnerstag, den 26.06.2008
Lukas Wecker machte uns an diesem

dem Weg zum Stadtpark die Resi-


denz. Danach suchten wir im Park
einen geeigneten Platz für unsere letz-
te Nacht. In der Zwischenzeit, wäh-
rend Lukas, Alex und Vera eine
Schlafstelle ausspähten, organisierten
Ralf und Nico unser Abendessen.
Beim Aufbau unserer Kröten probier-
Morgen schon sehr früh wach, da wir ten einige von uns ungewöhnliche
schon um kurz vor sieben mit dem
Bus nach Dessau fahren mussten.
Aus Zeitgründen viel hier das Fotos-
hooting ins Wasser. Nach einer länge-
ren Zugfahrt und einem gemütlichen
Frühstück während der Reise, kamen
wir endlich im klassischen Weimar
an. Das Studieren des Busplanes dau-
erte hier etwas länger, dennoch fan-
den wir eine geeignete Buslinie zum
Burgplatz. Auf einmal fiel uns beim
Besichtigen des Burgplatzes ein Ossi- Bauweisen aus, die sich am Schluss
Laden auf, den wir natürlich gleich ge- als sehr praktisch erwiesen hatten.
nauer unter die Lupe nahmen. Zurück Anschließend gingen wir wie üblich

­ 22 ­
Aus den Horsten

zur gemütlichen Abendrunde


zwischen einer gefällten Kiefer
über.

Freitag, den 27.06.2008


Da dieser Tag leider schon un-
ser letzter Tag sein sollte, gab
es, nach einem eiligen zusam-
menpacken und einem Platzver-
weis(!) durch die Politesse, ein
ausgedehntes Frühstück in ei-
ner gemütlichen Bäckerei. Da-
nach sollte uns der Weg nach
Heidelberg führen. Leider fiel
der Stadtrundgang in dem Welt-
erbe im Wartestand aus, da uns
die Deutsche Bahn einen Strich
durch die Rechnung gemacht
hatte. Aus geplanten eineinhalb
Stunden wurden genau noch
zwanzig Minuten. So führte rer Deutschland -Fahrt würden wir je-
uns der Zug direkt weiter nach Spey- der Zeit wieder die Mission
er. Nachdem wir den Dom blitzten, "Goldener Wanderschuh" auf uns
gab es noch einen kurzen Rundgang nehmen!“
durch die Fußgängerzone. Speyer soll-
te für uns auf dieser Fahrt der letzte Horrido
Haltepunkt sein. Nun traten wir den Bärenhorst Contwig
endgültigen Heimweg an. Die Zug-
fahrt sollte aber schon wieder nicht
nach Plan verlaufen. Nach einigen Mi-
nuten Verspätung verpassten wir unse-
ren Anschlusszug in Kaiserslautern
nach Homburg. „Dank“ der Bahn durf-
ten wir den IC-Zug nach Homburg
nehmen und verspäteten uns nur eine
halbe Stunde. Zuhause wieder gut an-
gekommen, waren wir alle der glei-
chen Meinung:
„Trotz den großen Strapazen aufunse-

­ 23 ­
Aus den Horsten

Ding! Dong! Doing! Und Su­ “Die Offenbarung der Supermoe”


permoe! Wir wussten ja schon immer, dass un-
sere Katharina etwas ganz besonde-
Man nehme : res ist, aber das war dann doch der
- 8 Kleine, 4 Mittelstarke, Dieter (den Ultraknaller, mit dem niemand ge-
Chaos-Navi-Busfahrer) und unseren rechnet hätte! (dem Nachfolgenden
Big Boss Doro bitte nicht zu viel Beachtung schen-
- 9 Tage Chambery (23.6.-2.7.2008) ken)
Besondere Empfehlung dazu: Sie als Supermoe sei nämlich der
Gute Laune und gaaaaaanz viel Son- neue Messias und wir (Anni, Jana,
nenschein! Piet und ich) ihre 4 Aggrogolisten.
Supermoe ist die Herrscherin der neu-
en Welt….ääääh Entschuldigung,
(in weiser Voraussicht, dass allein die- vom Vorplanet, alle bösen Kinder
ser Bericht den halben Kurier spren- werden nach EMOe verbannt bzw.
gen würde, erfahrt ihr eben “nur” von nach H., das sowieso bald unter einer
den drei, meiner Meinung, nach bes- Glaskugel liegt und alle Anhänger ih-
ten Tagen in Frankreich) rer Religion sind die Moebis. Mehr
über die neue Rechtschreibung und
Samstag 28.06.2008 alle DetaiMOEls gibt es demnächst
im “nagelneuen Testament” und im
Doro hat uns 4 “großen” Mädels ange- “Buch der Aggrogolisten” zu lesen….
boten heute Morgen nochmal ohne Weiter im Text... Ich glaube nämlich,
die Kiddies die Stadt unsicher zu ma- es war genau in jener Nacht, in der
chen, was wir natürlich gerne annah- wir alle anfingen genau soooooo zuu-
men. Schwuppdiwupp schnappten uuuu reeeeedeeeeen. Ich glaaaaaaaau-
wir uns ihr Auto und Dieter unseren uuuuubeeeeee alle, die das schon mal
Fahrer (dazu später mehr). Erst ging gehört haben, wissen
es in irgend so ein riesen Sportge- jetzt schon was ich meine.
schäft und dann in die Fußgängerzo- Nach etwas Eingewöhnungszeit und
ne durch alle möglichen Geschäfte Widerstand waren auf einmal alle
(was uns Frauen eben glücklich von dieser Sprache infiziert. (naja
macht). Nachmittags gabs wieder ei- Sonntagmorgen gabs auch noch ne
nes unserer vielen Wasserballspiele, Staccatofrau und die Stotterliese)
wo sich heiße Kämpfe geliefert wur-
den. Abends begab es sich nach dem Sonntag 29.06.2008
Essen, so gegen 22 Uhr, dass auf ein-
mal ein kleiner Haufen aller “wichti- Und da war er, der langerwartete
gen” Leute am Pool versammelt war. Sonntag war endlich gekommen!
Und dann ging es nämlich erst richtig Nachdem es am Mittwoch das Halbfi-
los: nale bereits am Pool gegeben hatte,

­ 24 ­
Aus den Horsten

musste für das Finale natürlich eine die Pimpfe bei Laune. Ca. 30 Minu-
Steigerung her und so hieß es, ab ten vor Anpfiff war die Stimmung
nach Genf auf die Fanzone für schon gewaltig am Brodeln und es
80.000 Fußballverrückte! Klar, dass kam zum Kampf Deutschland (sprich
da die Aufregung groß war! wir 14) gegen Spanien (sprich den
Der Hinweg gestaltete sich anfangs GESAMTEN Rest und das waren
sehr einfach, aber dann in der nicht wenige…). Wie das Spiel aus-
Schweiz angekommen ging das ging wisst ihr ja alle, aber die Laune
große Suchen
los (von
Schildern ha-
ben die da
auch noch
nicht so viel
gehört…..)
Unser “Lieb-
lingsbusfah-
rer” fuhr vor
und leider DI-
REKT an der
Fanzone vor-
bei (die war
echt nicht
leicht zu über-
sehen!) Als er dann irgendwann an- verderben ließen wir uns davon ga-
hielt und es ein ratloses Austauschen rantiert nicht, sondern feierten ein-
gab, sollte Doro mit uns vorfahren, fach mit den Spaniern mit, die das
da wir natürlich den Weg wissen. irgendwie gar nicht verstehen konn-
Und woher bitte?!?! ten…
Irgendwann (eigentlich klappte es Wenns am schönsten ist soll man ja
ganz gut) kamen wir dann am ge- bekanntlich aufhören und deswegen
wünschten Ziel an. Wir Elmis stürm- ging es ziemlich bald für uns nach
ten gleich die feindliche Burg und, Hause, da die Kurzen ja schlafen soll-
wie sollte es auch anders sein, wir als ten. Nun ja, ein leichter Gedanke der
VIPs hatten gleich einen Fototermin schwer umsetzbar war! Ein nicht auf-
zu bewältigen! Dann hieß es erstmal hörender Autokorso und das Dieter-
noch 3 Stunden in der Hitze auf den sche Navigationssystem (das beweist
Anpfiff warten, um unsere Tribünen- mal wieder warum wir noch Karte
plätze (14 Elmis unter gefühlten und Kompass benutzen) hinderten
10000 Spaniern) zu sichern. Kleine uns nämlich beim Verlassen der
Spielchen und “Essenstrupps” hielten Stadt. Nach 30min Kreisfahren und

­ 25 ­
Aus den Horsten

der Bekanntschaft mit etlichen Spani- dann noch ein Date “in den Straßen”
ern war es dann auch für Doro zu viel ausgemacht hatten ging es ab in unse-
und wir brausten ohne die anderen da- re bescheidene Hütte. Dort angekom-
von (Männer und Orientierung!). men schien wieder die Sonne und die
Noch an DER Brücke und am Doro- restliche Zeit wurde im Pool oder mit
kreisel vorbei, kamen wir fast gleich- Entspannen verbracht. Am Abend
zeitig mit den anderen an unserer gab es dann eine Werwolf Runde (als
Schlafstätte an und fielen alle todmü- Unterlage nahm sich jeder ein Stück
de in die Federn bzw. in die Eierkar- Isomatte, gell Hanki) und danach
tons. folgte wieder, wie auch anders, eine
nette Ligretto Runde mit schön vie-
Montag 30.06.2008 len Beleidigungen. Unsere Alex war
in jener Nacht von den Erlebnissen
An diesem Morgen haben dann alle mit ihrem Lieblingslacon so er-
tatkräftig mit angepackt und Paul ein schöpft, dass sie beim “Pimpfe-ins-
gutes Stück bei seiner Arbeit im Wald Bett-bringen” selbst einschlief und so
unterstützt. Als das geschafft war ihre kostbare Führung an mich verlor
ging es dann wieder an den Lac (der Durchschnittspunktzahl sei
d’Aguibelette was eine unserer weibli- Dank *hihi*) Irgendwann ging der
chen Teilnehmerinnen ganz beson- Rest dann auch schlafen, nach Piets
ders freute (Stimmts Alex?!) Die Bassschnarchen, unserem Orchester,
“Elite” unternahm diesmal nämlich Alex Lachanfall samt Selbstmordver-
nochmals eine Kanutour. Ohne die such kopfüber aus dem Bett folgte
Pimpfe – dafür aber mit Lacon! Jaja, noch ein schöner Abschlusstag samt
der Lacon……und die Alex.aber wir weniger tolle Rückfahrt (mit
wollen an dieser gaaaaaanz viel Nostalgie wie sonst
Stelle ja nicht hängen bleiben auch immer), aber das hat hier nichts
Diesmal ging es ohne größere Proble- mehr verloren, denn wenn es am
me voran (wenn man von Moe, Piets schönsten ist soll man ja bekanntlich
und meinen Drehversuchen im Kanu aufhören, ihr erinnert euch.
absieht) und hatten wieder eine Men-
ge Spaß. Lacon musste am Schluss Evelyn (die sich hiermit für alle Insi­
doch noch dran glauben, ist im Was- der und die Länge des Berichts ent­
ser gelandet und seine Paddel waren schuldigt), Elmstein
leider auch über alle 7 Berge *hehe*
Da es dann anfing zu regnen, ging es
mit Lacon im Gepäck, der die Elmis li-
ve erleben musste (mit Hilfe von Nost-
algie und einem Kreisel kann des
schon recht lustig werden –ein Trau-
ma für die Ewigkeit) Nachdem wir

­ 26 ­
Aus den Horsten

Essenssprüche Chambery

Wir waren heut im Pool,


des war ziemlich cool.
Mir mussten aber raus,
denn mir haben gefrorn wie ä Maus.
Fast alle sind noch fit,
ich wünsch euch gutn Appetit!
Wir fahrn an den See,
des finden wir sehr schäää,
und fahren übern Pass,
was ein Spaß!
Wir nehmen gute Laune mit,
Guten Appetit!
Wir waren gestern patteln,
aber aßen keine Datteln
und fuhrn doch nich übern Pass,
wurden aber ganz schön nass.
Das EM- Spiel haben wir geguckt
und manchmal fast vor Ärger gespuckt,
weil die Verbindung scheiße war
und das Bild auch manchmal nich sehr
klar.
Die Angela Merkel war im Klatschen fit,
guten Appetit!
Julian, Elmstein

­ 27 ­
Über den Tellerrand

Kanada – Unendliche Weite Nachdem dann endlich alle eingetrof-


und Softcamper?! fen waren, ging es ans Zelte stellen.
Da die Pfadis hier ziemliche Softcam-
Wie einige von euch ja wissen war per sind und in “normalen” Zelten
ich bis Ende 2008 als Austauschschü- schlafen, war das schnell erledigt. Da-
lerin in Kanada. Damit ich wenigs- nach richteten wir uns ein und es wur-
tens einen klitzekleinen de gekocht. Das Kochen auf dem
Waldjugendersatz hier habe hat mir Feuer, was bei uns eigentlich eine
meine Gastmutter eine Pfadigruppe Selbstverständlichkeit ist, wird hier
gesucht. Seit meinem 5. oder 6. Tag auch nicht gemacht, ich meine man
hier gehe ich also regelmäßig in die könnte ja zu viel Arbeit investieren!
Gruppenstunde und war mit meiner Deshalb wurde einfach der Luxus -
Gruppe auf einem Camp. Damit ihr Gaskocher (in Kofferform, mit zwei
davon eine bessere Vorstellung be- richtigen Kochplatten....) rausgeholt
kommt, hier ein paar Zeilen von mei- und die Nudeln aufgewärmt. Um es
nen Erfahrungen mit den Girl Guides ja einfach zu halten, gab es dazu Pas-
: ta aus dem Glas. Nach einem mehr
oder weniger nahrhaftem Essen,
Freitagnachmittag, 15.30. gings dann noch zum Abwasch und
Wie üblich komme ich gestresst von dann bald schon ab ins Zelt, da die
Französisch und der gesamten Woche Temperatur um den Gefrierpunkt lag
aus der Schule, doch irgendwas ist an- und wir alle, trotz 4 oder 5 Kleider-
ders. Richtig! Ich bin mit einer riesen schichten, ziemlich froren. Danach
Tasche und ’ner Isomatte beladen. We- habe ich noch über 2 Stunden mit
nig später werde ich von Franzis Mut- Franzi über Gott und die Welt gere-
ter abgeholt, wir sammeln noch die det bis auch wir einen, überaschend
anderen zwei Mädels ein und beladen warmen, Schlaf fanden.
das Auto. 1 Minivan, bis oben hin
voll gestopft mit Gepäck und Ausrüs- Samstag morgen, 9.15.
tung (was man davon wirklich ge- Lärm macht sich breit, da die ande-
braucht hat und was nicht, sei an ren Mädels anfangen Frühstück zu
dieser Stelle mal dahin gestellt). Da- machen. Wie sollte es auch anders
nach mussten wir uns durch die Rush sein, es gab Pancakes with maple si-
Hour kämpfen und erreichten nach 2 rup (Anmerkung der Redaktion:
½ Stunden endlich das nur ca. 70km Pfannkuchen mit Ahornsirup), die Er-
entfernte Ziel. Zum ersten Mal seit nährung lässt hier manchmal echt,
ich hier bin, sah ich nicht nur Stadt- für deutsche Verhältnisse, zu Wün-
wald und die Parks, nein richtigen schen übrig. Nachdem Abwasch, soll-
Wald mit einem großen schönen See ten wir Ranger uns dann ein
in der Mitte. (so viel zum Thema, Ka- Nachmittagsprogramm für die Path-
nada und seine unberührte Natur....) finder ausdenken. Gesagt getan, wie

­ 28 ­
Über den Tellerrand

schon in der letzten Gruppenstunde be- musste, gingen wir bald in unsere
sprochen, wurde die Schnitzeljagd fer- Zelte. (Jurten haben halt schon ziem-
tig vorbereitet und ein bisschen am lich viele Vorteile!!) Am Sonntag
See entlang gelaufen. Da wir alle we- morgen wurden wir zwar von der
nig Lust hatten ein “aufwändiges” Mit- Sonne geweckt, aber nachdem die
tagessen vorzubereiten, ernährten wir Zelte etwas getrocknet waren ging es
uns über Mittag mit “Junk Food”, an den Abbau. Zum Glück ging das
was soviel bedeutet wir : schrecklich alles ziemlich schnell über die Büh-
ungesund....... Am Nachmittag stan- ne. Wieder mit einem bis oben hin
den dann die Spiele für die Pathfin-
der an. Manche Sachen davon
waren allerdings sehr, sehr selt-
sam, die muss man sich nicht unbe-
dingt abgucken. Gegen fünf Uhr,
hatten wir dann alle richtigen Hun-
ger und es ging zur Essenszuberei-
tung. Kochen wäre allerdings auch
hier wieder das falsche
Wort.....Diesmal gab es ein “Hobo-
meal” (frei übersetzt : Landstrei-
cheressen). Man nehme :
Hackfleisch, Gemüse aller Art und voll geladenen Auto ging es zurück
ein Pesto/Sauce und wickelt alles in ins Vorstadtleben.
Alufolie ein. Gewärmt wird das dann Alles in allem war es mal ein schönes
alles von einem Feuer (ja, dieses mal Wochenende, aber immer will ich sol-
gab es ein richtiges Feuer!!). Ca. 20- che „Lager“ nicht haben. Auch die
30 min später wurde dann lecker, strike Trennung von Rangern und Pa-
wenn auch etwas angebrannt, ge- thfindern und das ganze System hier
speist. War echt gut, und zum Nach- ist ein bisschen seltsam...aber was
tisch gabs dann noch gegrillte solls andere Länder, andere Sitten
Marshmellows. Amerika lässt grü- und überhaupt, die spinnen die Kana-
ßen. Trotz des schnellen Essens stand dier (aber das ist ein anderes The-
genug unnützes Zeug herum, dass ma....)
weggeräumt werden musste. Als aber
dann ein Regen als Motivationsschub Evelyn, Elmstein
aufkam, ging alles ziemlich schnell
(der bekannte Tritt sonstwohin
eben....) Da wir alle, trotz allgemei-
nem Nichtstun, wieder müde waren
und die geplante kleine Feuerrunde
zwecks Nässe von oben, ausfallen

­ 29 ­
Über den Tellerrand

Begegnung der Dritten Art Ahnung was “die“ denn so alles ma-
oder wie kommt ein chen. Also folgte ich der Einladung
Pfadfinder auf Waldjugendak­ und so tauchte ich, mit Frau und
tionen ? Kind, auf dem Horstlager, der Horste
Elmstein, Haßloch und Freisbach
Hallo, ich werde Rabe genannt und auf.Ich hatte so meine Bedenken was
bin vom BdP (Bund der deutschen mich da erwarten würde, wenn man
Pfadfinderinnen und Pfadfinder). Eini- als Verbandsfremder einfach mal so
ge von euch werden sich fragen, vorbeikommt. Aber alle meine Be-
warum ein Pfadfinder einen Beitrag denken wurden beiseite geräumt. Ich
für den Kurier schreibt?! Ganz ein- erlebte dort eine Gastfreundschaft
fach weil ich darum gebeten wurde. wie ich sie nur selten zuvor erlebt hat-
Ich soll mal erzählen wie ich auf die te. Meine Frau und ich wurden aufge-
Waldjugend aufmerksam geworden nommen als ob wir schon ewig
bin und warum ich im letzten Jahr dazugehören würden. Wir wurden al-
bei vielen Waldjugendaktionen zu len vorgestellt und durften an den
Gast war. Aufnahmenfeierlichkeiten, neuer
Waldläufer teilnehmen. Der Abend
Also bitte, hier kommt meine Ge- klang mit einer wunderschönen Sin-
schichte: grunde in einer unheimlich verrauch-
ten Jurte aus ;).
Ich war auf dem 30sten Geburtstag ei-
nes meiner Freunde, als plötzlich sein Auf diesem Horstlager wurde mir
jüngerer Bruder mit Freundin auf- auch erklärt, was es mit der Späher-
tauchte... ich dachte mir ... hmmm probe auf sich hat und welche Punkte
den kennste irgendwoher, aber ich alles zu erfüllen waren um die silber-
wusste beim besten Willen nicht wo- ne Kordel zu erhalten. Ich muss sa-
her. Der Abend verstrich und man gen, dass diese Späherprobe mich
kam ins Gespräch miteinander. Es fasziniert. Die dort zu erlernenden Fä-
stellte sich heraus, dass der jüngere higkeiten sind absolut spitze! Um so
Bruder (Christian Hund) bei der Wald- erstaunlicher finde ich, dass anschei-
jugend war und ich ihn vom Singetref- nend viele nicht so großen Wert dar-
fen auf der Trifels kannte. Dort war auf legen ihre “Stempel“ zu
er am Burgenabend mit “Eddi“ zusam- bekommen. Sicher sagt eine “Kor-
men aufgetreten. So quatschte man del“ nichts über die Fähigkeiten ei-
den ganzen Abend miteinander und nes Gruppenleiters oder sonstigen
am Ende wurde ich dann zum nächs- Waldläufers aus, aber die Bestandtei-
ten Horstlager eingeladen. le dieser Probe sind ein wichtiges
Element der Waldjugendkultur. Wenn
Ich kannte die Waldjugend, vom Na- ein Verband seine Kultur verliert, ver-
men her, hatte aber nicht die leiseste liert er sich selbst, deshalb mein Auf-

­ 30 ­
Über den Tellerrand

ruf als “Externer“: „Lasst nicht zu, die Waldjugend für mich ein Verband
dass die Waldjugend ihr “Gesicht“ ver- mit viel Potenzial ist. Nette Men-
liert, macht euch an die Späherpro- schen die an Gastfreundschaft fast
ben!“ nicht zu übertreffen sind. Ich freue
mich jetzt schon auf viele weitere Ak-
Nach dem Horstlager fand reger Mail- tionen mit den Waldläufern/innen aus
verkehr statt. Das endete darin, dass dem Landesverband RLP :).
ich als Gast zum Singetreffen auf den
Taubensuhl eingeladen wurde. Auch In diesem Sinne Horrido, Allzeit Be­
dieser Abend voll Gesang und mit ein reit und herzlich Gut Pfad,
zwei Runden Werwölfe vom Düster-
wald, war ein tolles Erlebnis. Die Rabe
Menge an Instrumenten war im Ver-
gleich zur Gruppengröße beeindru-
ckend.
Der Kontakt mit dem lieben “Hund“
blieb bestehen…natürlich war auch
Eddi immer dabei! Wir sahen uns so-
gar erschreckend oft in der folgenden
Zeit. Aufder Hochzeit von Hunds Bru-
der, auf dem Wurstmarktsingen und
auf der Trifels…Die Waldjugend war
immer um mich.
Dann sah ich im Waldjugendforum
einen Beitrag, in dem händeringend
Leute, die an einem Erste Hilfekurs
teilnehmen sollten, gesucht wurden.
Ich meldete mich also für den Kurs
an. Obwohl ich mit Abstand der ältes-
te Teilnehmer auf dem Kurs war, wur-
de ich auch hier warmherzig und
offen aufgenommen. Einfach Wahn-
sinn. Das Wochenende war anstren-
gend, aber absolut spitze...Ich habe
eine Menge toller Menschen kennen
gelernt und neue Freundschaften ge-
schlossen.
Zum Abschluss kann ich sagen, dass

­ 31 ­
Serie

Waldläufer, Späher, Heger Medien und eigne mir das theoreti-


Zweite Folge: Kundschafter – Abzei­ sche „Wissen“ um ein Thema an, in
chen oder Lebenseinstellung? dem ich ebenfalls theoretisch geprüft
werde.
Waldläufer verbringen viel Zeit im 2. Ich beschäftige mich mit einem
Wald. Sie erkennen und erleben seine Thema praktisch und lerne es „zu be-
Regeln und seine Rhythmen. Waldläu- greifen“. Aus Versuch und Irrtum ma-
fer haben gelernt, sich als Teil des che ich Erfahrungen. Durch
Waldes zu fühlen und zu verhalten. unmittelbares, eigenes Herausfinden
Mit der Zeit werden sie einheimisch mache ich mich „kundig“
in ihrem Patenrevier. Sie haben es aus- Die erste Methode kennt jeder aus
gekundschaftet und bewegen sich dar- der Schule. So läuft es in der Schule
in so sicher wie in der eigenen in den allermeisten Fällen. Die zwei-
Wohnung. Nun begeben sie sich auf
den Pfad der Späherprobe und wol-
len „Kundschafter“ sein.
Geht es den „Kundschaftern“ un­
ter Umständen nur um die grüne
Kordel als „Abzeichen“ auf dem
Klufthemd?

Kundschafter erkennst Du an der grü-


nen Kordel um das Waldjugendem-
blem auf dem Ärmel der Kluft.
Vielleicht bist du selbst einer. Erst
als Kundschafter darfst Du anderen
Mitgliedern der Waldjugend auf ihr
Wissen über Punkte der Späherprobe
prüfen. Nur auf die Punkte, die Du
selbst abgelegt hast.
Kundschafter sind „kundig“ auf
einzelnen Gebieten der Späherpro­ te Methode ist vielviel älter. „Lear-
be. Sie haben sich kundig gemacht ning by Doing“ nennt es die
und etwas „in Erfahrung ge­ Pfadfindermethode des Sir Baden
bracht“. Powell, der vor mehr als 100 Jahren
die Idee ins Rollen brachte, Jungs
Ich sehe zwei Möglichkeiten, Punkte (und erst später auch Mädchen) zu
der Späherprobe zu erlangen: Spähern (Scouts) zu machen. Er hat
1. Ich lerne aus Büchern und anderen diese Methode, „einheimisch zu wer-

­ 32 ­
Serie

den“ bei den


Ureinwohnern
Südafrikas ken-
nengelernt, gegen
die er als Soldat
gekämpft hat.
Wie lange bleibt
das Wissen um
die einzelnen
Späherpunkte
im Kopf des
Kundschafters?
Womöglich nur
für die Prüfung? Waldstück. Ihr entdeckt immer häufi-
ger Rehtritte und Rehlosungen. Ihr
Ein Beispiel aus der Späherprobe: Du vergleicht Fährten, die ihr findet mit
hast mehrere Bestimmungsbücher ge- den Abbildungen und Beschreibun-
zielt nach zehn Säugetieren durchgear- gen in den Bestimmungsbüchern. Du
beitet. In der Gruppenstunde habt ihr hast alle Seiten markiert, an denen et-
euch gegenseitig abgehört und jetzt was zum Reh geschrieben steht: Was
bist Du fit und bereit, den Säugetier- es frisst, welche Trittsiegel es hinter-
punkt der Späherprobe abzulegen. lässt, wann und wo du es möglicher-
Aufgeregt trittst Du dem Kundschaf- weise beobachten kannst oder welche
ter entgegen, der dir Fragen über Spuren im Wald auf Rehe hindeuten.
„das Reh“ stellen wird... Ich glaube, Wann wirst Du sie endlich mit eige-
Du kennst solche Situationen sehr ge- nen Augen sehen? Zu zweit oder zu
nau. Das ist die erste Methode, zu ler- dritt verabredet ihr euch für ein Wo-
nen. chenende oder für die Dämmerungs-
stunden am morgen oder am Abend,
Erkenne durch das Tun den Weg – um euch unweit des vielbegangenen
Die Kundschafter­Methode Rehpfades einen Sitzplatz einzurich-
ten.
Jetzt die zweite, ich möchte sie die
„Kundschafter-Methode“ nennen: Ansitzen im Patenrevier
Du möchtest den Säugetierpunkt able-
gen. Es wird dein zehnter Punkt sein, Der Wind steht günstig und weht
der dir die ersehnte grüne Kordel fürs vom Wildwechsel zu euch. Ihr habt
Ärmelabzeichen bringen wird. In den ausreichend Geduld und Ruhe, um
Gruppenstunden zieht es Dich und dei- schließlich ein Knacken im Unter-
ne Horte immer wieder in das selbe holz zu hören. Rehe! Sie spüren, dass

­ 33 ­
Serie

etwas anders ist als


sonst an diesem Ort.
Obwohl Dir das Herz
bis zum Halse schlägt,
atmest Du ruhig und
gibst keinen Mucks
von Dir. Nach einer
Weile beginnen die
Rehe äsend weiterzu-
ziehen. Du kannst in
aller Ruhe beobach-
ten. Bald sind die Re-
he vorbeigezogen und
Du traust Dich end-
lich wieder zu bewe-
gen. Voller Neugier auch die Fegespuren in der Nähe und
gehst du an den Platz, an dem die Re- erklärst, dass hier ein Rehbock gewe-
he vorbeizogen. Die Losung dampft sen sein kann und
noch. Hier hat das Reh etwas abgebis- woran du das erkannt hast...
sen. Ganz deutlich unterscheiden sich
die Trittsiegel der erwachsenen von Kann Wissen noch woanders als
den jungen Rehen. Vieles von dem, im Kopf gespeichert werden?
was ihr gesehen oder gehört habt,
könnt ihr euch nicht erklären. Fragen Du merkst, worauf ich raus will. Als
kommen euch in den Sinn. Fragen, angehender Kundschafter hast Du
die euch Bestimmungsbücher oder an- nicht nur Bücher gelesen sondern
dere Waldläufer beantworten können. vielmehr den Wald ausgekundschaf-
Es ist dunkel geworden und jetzt wo tet. Du hast Liegeplätze von Rehen
das Herz nicht mehr so laut schlägt, gefunden und Spuren von neun ande-
merkt ihr, wie der Wind ren Säugetieren, die in „Deinem“
heftig in die Glieder fährt... Wald leben. Mit der Zeit hast Du den
...Später bei der Prüfung führt Dich Dachsbau gefunden, die Grenzen der
der prüfende Kundschafter in den Fuchsreviere entdeckt, drei Mäusear-
Wald. Er zeigt dir Verbissspuren an ten zu unterscheiden gelernt anhand
jungen Bäumen. Du hast das schon der Gewölle des Waldkauzes, der
mal gesehen, damals auf dem Sitz- hier einige Lieblingsplätze hat und so
platz. Du erkennst die Trittsiegel des weiter. Du bist „einheimisch gewor-
Rehs in der Nähe und kannst deinem den“ in deinem Patenrevier. In jeder
Prüfer zeigen, in welche Richtung Gruppenstunde ein bißchen mehr.
das Reh gelaufen ist. Du erkennst Mit jeder Frage, die du aus der Grup-

­ 34 ­
Serie

penstunde mit nach Hause gebracht deren die Kohte aufbauen – oder um-
hast, um sie anhand des Internets gekehrt. Kundschafter sind
oder einigen Bestimmungsbüchern Waldläufer in Gemeinschaft mit ande-
zu beantworten. Nicht der Prüfer ren Waldläufern. Sie verlassen die
stellt die Fragen. Du hast sie dir Gruppe immer wieder, um ihren „Er-
selbst gestellt. Sie kamen aus dir her- kundungen“ nachzugehen und keh-
aus. Aus deiner Beobachtun ren mit wertvollen Geschichten,
ist Erfahrung geworden. Entdeckungen, Funden, Erkenntnis-
sen zurück und teilen sie mit der
Kundschafter sind die Experten Gruppe.
der Gruppe...
...erlernen Neues aber besser außer­
Als Kundschafter bist Du Experte auf halb der Gruppe
mindestens zehn verschiedenen Gebie-
ten der Späherprobe. Als Experte bist Kundschafter müssen immer wieder
Du in der Lage dein (Erfahrungs)wis- ihre Gruppe verlassen, um neue Kun-
sen weiterzugeben und gleichzeitig de einzuholen. Sie treffen auf Lehrer
stetig auszubauen. Nach und nach in der Natur oder in anderen Waldläu-
wird eure Horte ein Kreis aus den ver- fern, die sie auf Dinge stoßen, in de-
schiedensten Experten. Ihr wißt, wer nen sie noch nicht „kundig“ sind.
auch im schlimmsten Regen tro- Neue Dinge lernen Kundschafter
ckenes Holz findet oder guten Zun- nicht untereinander. Neue Dinge ler-
der dabei hat für ein wärmendes nen Kundschafter auf ihren Streifen
Feuer. Ihr wißt, wer die Kohte alleine durch die Wälder ihrer Heimat. Was
und blind aufbauen kann. Ihr wisst, sie dabei lernen behalten sie ein Le-
wer euch Tierbegegnungen im Paten- ben lang im Kopf, in den Händen, im
revier garantieren kann, vorausge- Herzen und im Geist. Es ist wie bei
setzt alle sind in der Lage still zu allem, deine Entscheidung, ob und
sitzen. Den Wert eines Kundschafters wie Du Kundschafter werden willst.
erkennt man nicht an der grünen Kor- Ich selbst habe zu viele Punkte mit
del. Der Wert eines Kundschafters der ersten Methode erhalten. Meine
hängt davon ab, auf welche Weise er grüne Kordel hält nicht, was sie ver-
sein Späherwissen gesammelt hat. spricht. Sie erinnert mich immer wie-
Kundschafter sind eine Bereicherung der an meine eigenen Fragen, über
für jede Gruppe. Sie sind in der Lage die ich mich kundig machen will.
Aufträge in ihrem Spezialgebiet auch
alleine durchzuführen. Sie spüren die Nächste Folge: Späher – Die un­
beste Strecke für den folgenden Haik- sichtbaren Augen und Ohren des
tag auf. Sie kochen aus den komischs- Stammes
ten Zutaten Drei-Sterne-Gerichte, sie Holger Euskirchen,
entzünden das Feuer, während die an- Jugendbildungsreferent

­ 35 ­
Osterhajk Rätsel

­ 36 ­
Osterhajk Rätsel

­ 37 ­
Werbung

Wajupott – Neues aus der nicht ganz fit, was das Thema Inter-
Fahrtenküche viewen und Sendungsgestaltung be-
traf. Ersteres musste unbedingt
„Was hältst du davon einen Podcast verbessert werden, letzteres würde
für die Waldjugend zu machen?“ Die- im Laufe der Zeit zwangsläufig bes-
ser Satz könnte so oder so ähnlich die ser werden.
Geburt des Wajupotts bezeichnen. Deshalb leisteten wir uns professio-
Aus einer fixen Idee wurde eine lang- nelle Mikrophone und ein kleineres
wierige Leidenschaft. Es war kurz Mischpult um technisch saubere Er-
vor Weihnachten 2007 als sich Heiko gebnisse zu erzielen und unseren Hö-
und ich trafen und er mir diese ent- rern mehr Vergnügen beim hören zu
scheidende Frage stellte. Ein Podcast bieten. Knistern, Rauschen, Aufnah-
für die Waldjugend. Sozusagen ein mefehler und unsauberer Klang war
Waldjugendradio. Die Idee war nicht damit vorbei. Eine saubere und ein-
schlecht und so ging es an die Pla- wandfreie Tonqualität war garantiert;
nung des 1. Wajupotts zwischen Weih- die Moderatoren konnte man so ein-
nachten und Neujahr. fach nicht nachrüsten. Stunde um
Unsere Idee war simpel aber nicht ein- Stunde arbeiteten wir am Wajupott,
fach. Der Wajupott – übrigens eine an unserer Technik und an uns selbst.
Kreation aus Waldjugend, Podcast Nach und nach wurden wir immer
und Hortenpott – sollte eine Radiosen- routinierter und der Wajupott dement-
dung für alle WaldläuferInnen und In- sprechend origineller. Ab Folge 5
teressierte sein. Eine wollten wir jeden Monat einen Wis-
Informationsbasis vor allem auch für sensbeitrag senden. Einen allgemei-
ältere Waldläufer, die nicht mehr ak- nen aber interessanten Beitrag über
tiv im Horstgeschehen eingebunden ein wissenswertes Naturthema oder
sind. Er sollte interessant und aber ein Thema von allgemeiner Wichtig-
auch lustig gestaltet sein; Wissenswer- keit. Ziel war es den Wajupott auch
tes und Spaß kombinieren. Wenn das für andere Hörer interessanter zu ma-
alles stimmt, sollte er noch chen und nicht nur vergangene Wald-
medienwirksam Öffentlichkeitsarbeit jugendveranstaltungen abzuarbeiten,
machen. Total einfach, oder? die eigentlich nur für Teilnehmer von
Belang sind. Als einfache Nachbe-
Die nötigen Ideen und der nötige sprechung „abgehakter“ Lager, Fahr-
Elan war beschafft, aber anfangs ha- ten oder sonstiger Veranstaltungen
perte es noch an der technischen Um- darf man den Wajupott ohnehin nicht
setzung. Die erste Ausgabe nahmen sehen. Wir Moderatoren stellen uns
wir noch mit einem stinknormalen den Anspruch eine interessante und
Headset auf, dementsprechend war na- unterhaltsame Sendung für ALLE zu
türlich auch die Tonqualität. Außer- machen. Darum besprechen wir auch
dem waren wir Moderatoren noch allgemeinere Themen oder bespre-

­ 38 ­
Werbung

chen kommende Veranstaltungen


schon im Vorfeld. Und wir sind offen Wer Lust bekommen hat oder neugie-
für alle möglichen Ergänzungen. Je- rig geworden ist, der kann auf unse-
der kann uns Beiträge zusenden. rer Wajupott-Homepage unter
www.wajupott.de auf alle Folgen zu-
Neben einer Informationsplattform greifen. Außerdem finden sich dort
für WaldläuferInnen und Interessen- noch viele weitere interessante Infor-
ten ist ein wichtiges Anliegen auch mationen rund um den Wajupott.
die Öffentlichkeitsarbeit. Neben der
Info und den Mitgliederzeitschriften Thorschtel
der Landesverbände, sowie den Home-
pages bietet der Wajupott die Möglich-
keit über das Internet ein breites
Publikum zu erreichen. Ein großer
Vorteil dabei ist, dass es ein völlig an-
deres Medium darstellt. Das gespro-
chene Wort steht im Vordergrund; mit
musikalischer Untermalung und ab-
wechslungsreichem Programm hat
der Wajupott Unterhaltungscharakter.
Durch die Vielfalt an Bearbeitungs-
und Darstellungsformen, die die Re-
portagen und Berichte interessant
und hörenswert – zu Unterhaltung in
der Freizeit – machen, kann Waldju-
gendarbeit an ein wesentlich breiteres
Publikumsspektrum vermittelt wer-
den.
Wichtig ist auch, dass praktisch jeder
mitmachen kann. Durch unser Aufnah-
megerät, sind wir mobil und können
quasi jede Veranstaltung in den Kopf-
hörer oder die Lautsprecher bringen.
Wir sind in der Lage ein vielfältiges
Spektrum an Kommunikationsfor-
men zu nutzen um Interviews durchzu-
führen. Und, jeder kann Beiträge
oder Themenvorschläge einbringen,
denn bundesweit Wajupott zu ma-
chen schaffen wir nur gemeinsam.

­ 39 ­
Naturschutz / Waldpädagogik

Spiel: Wer hat Angst vorm weißen Mann

Materialien:
- alte, weiße Laken
- Nüsse
Es werden zwei Gruppen gebildet. Diejenigen, die der ersten Gruppe angehören,
tarnen sich als Schneemenschen, die anderen, die zur zweiten Gruppe gehören,
spielen Wissenschaftler auf einer Expedition. In einem abgegrenzten Wald- und
Wiesenstück verstecken und tarnen sich die Schneemenschen mit Hilfe der
Laken so gut es geht. Es dürfen auch Äste und Laub benutzt werden. Bevor die
Wissenschaftler ihre Reise durch das Land der Schneemenschen beginnen,
bekommt jeder von ihnen fünf Nüsse als Wegzoll mit auf die Reise.
Die Wissenschaftler müssen jetzt versuchen, sich durch das Gebiet der
Schneemenschen zu schleichen, ohne von diesen bemerkt zu werden. Sobald ein
Schneemensch einen Wissenschaftler fängt, darf er von ihm Wegzoll verlangen,
jedes Mal eine Nuss. Hat der Wissenschaftler seinen Tribut geleistet, wird er
wieder freigelassen und versucht erneut sein Glück.
Gewonnen hat die Mannschaft, die am Ende über die meisten Nüsse verfügt.
Wenn alle Wissenschaftler das Gebiet durchquert haben oder wenn sie alle von
den Schneemenschen mangels Wegzoll gefangen worden sind, werden die Rollen
getauscht.

­ 40 ­
Ausschreibung LaLa
Liebe Waldläuferinnen und Waldläufer,
der Eulenhorst Fischbach feiert dieses Jahr sein 40­jähriges Bestehen. Aus
diesem Anlass möchten wir Euch recht herzlich vom 10.06.­14.06.2009 zum
Landeslager nach Fischbach einladen.
Der Lagerplatz, eine Wiese am Bach, liegt im Hosenbachtal am Historischen
Kupferbergwerk, umgeben von Wäldern und Felsen. Hier standen einst im
Mittelalter die Poch- und Schmelzwerke für die Kupfererzbergwerke in den
umliegenden Wäldern. Toiletten, Duschen und Spülstelle sind vorhanden.
Die Anreise kann am Mittwoch, 10.06. ab 12.00 Uhr erfolgen. Abbau und Abreise
finden am Sonntag, 14.06. nach der Morgenrunde statt.
Es erwarten Euch lebhaftes bündisches Lagerleben, Abenteuerspiele, Hajk,
Singewettstreit, AG´s, Bergwerksbesichtigung, Fledermausbeobachtung und
–bestimmung, Forsteinsätze am Bergwerk und an einem keltischen Ringwall in der
Nähe... Eine Marketenderei wird wieder den zentralen Einkauf erledigen.
Ansonsten verpflegt sich wie immer jede Gruppe selbst.
Der Lagerbeitrag wird dieses Jahr 10 € betragen.
Ein Lagerheft mit weiteren Infos erhaltet Ihr nach Eurer Anmeldung.
Und nun auf zu einem erlebnisreichen LaLa in einer großartigen Umgebung.
Meldet Euch bis zum 01.05.2009 an, am besten gesammelt über Euren Horst-
oder Hortenleiter. Wir freuen uns auf Euch!

Kontaktadresse für Anmeldungen und Fragen:


Jörg May
Wingertstraße 96
55743 Fischbach
Tel. 06784/8657 oder 0170/1836932
eMail: may­fischbach@t­online.de

David Wahl
eMail: david.wahl85@gmx.de

Horrido und Glück auf


Die Fischbacher Eulen

­ 41 ­
Nachruf

­ 42 ­
Termine

Werbung: Osterhajk der Pfadis

Termine, Termine, Termine

Datum Termin Ort Veranstalter


-----------------------------------------------------------------------------------------------
27.03 - 29.03.09 Bundeskongress Windeck Bundesverband
-----------------------------------------------------------------------------------------------
01.04 - 09.04.09 Gruppenleiterlehrgang Kolbenstein Landesverband
Lehrgang Landesleitung
-----------------------------------------------------------------------------------------------
01.05 - 03.05.09 Späherlehrgang I Kolbenstein Landesverband
Lehrgang Landesleitung
-----------------------------------------------------------------------------------------------
20.05 - 24.05.09 Landeshayk Cochem Landesverband
Trekking Referent Fahrt
-----------------------------------------------------------------------------------------------
10.06 - 14.06.09 Landeslager Fischbach Landesverband
Zeltlager Referent Fahrt

Unter www.waldjugend­rlp.de gibt es immer die aktuellsten Termine!

­ 43 ­
Lied

­ 44 ­

Das könnte Ihnen auch gefallen