Literatur – 253
220 Kapitel 7 · Replikation und Gentechnik
Der Zellzyklus beschreibt die Entstehung zweier Tochterzellen aus einer Ursprungszelle. Die dabei ablaufenden Vorgänge wer-
den durch ein komplexes, molekulares Netzwerk reguliert. Nach einer entsprechenden Vergrößerung der Zellmasse muss
sichergestellt werden, dass eine Zelle ihr komplettes Genom fehlerfrei dupliziert und während der Zellteilung zu gleichen Teilen
an die Tochterzellen weitergibt.
Geschädigte oder nicht mehr benötigte Zellen müssen eliminiert werden. Neben der Zellnekrose spielt hierbei der program-
mierte Zelltod, die Apoptose, eine große Rolle.
Sowohl Zellvermehrung als auch Apoptose werden über extrazelluläre Faktoren, z.B. Wachstumsfaktoren, aber auch einer
Reihe intrazellulär erzeugter Faktoren gesteuert. Die hierzu benötigten Informationen über den Aufbau eines Organismus,
seiner Gewebe und Organe sowie die Aufrechterhaltung lebensnotwendiger Vorgänge sind im Genom jeder Zelle niederge-
legt. Die Replikation des Genoms wird durch genau regulierte Multienzymkomplexe katalysiert. Entsprechende Kontrollme-
chanismen sorgen dafür, dass die Fehlerrate bei der DNA-Replikation niedrig gehalten wird. Darüber hinaus sind effiziente
Reparatursysteme vorhanden, die spontane oder durch chemische oder physikalische Noxen verursachte DNA-Schädigungen
beseitigen.
Insgesamt haben die Erkenntnisse über die Vorgänge bei der DNA-Replikation, aber auch bei der im folgenden Kapitel
besprochenen Transkription der DNA einen derartigen Umfang angenommen, dass sie auch als eigenes, Molekularbiologie
genanntes Teilgebiet der Biochemie behandelt werden. Molekularbiologische Erkenntnisse haben die Basis für die rasante
7 Entwicklung der Gentechnik geschaffen. Unter diesem Begriff werden alle technischen Verfahren zusammengefasst, die zur
Manipulation des Erbguts beliebiger Organismen durch Einführung fremder oder sogar künstlich hergestellter DNA-Abschnitte
benötigt werden. Durch Gentechnik werden Organismen mit neuen Eigenschaften erzeugt, die sich als Produzenten medizi-
nisch verwendeter Wirkstoffe oder neuartiger Nahrungsmittel eignen sollen.
Cdks bilden eine Familie von Proteinen, die sich durch eine
hohe Konservierung der Aminosäuresequenz in den funk-
tionellen Domänen auszeichnen. Am Beispiel der cdk1
kann man zeigen, dass es sowohl inhibitorische als auch
aktivierende Phosphorylierungen der cdks gibt:
Eine Phosphorylierung von cdk1 an Threonin 161
. Abb. 7.3. Zeitlich regulierte Expression von Cyclinen während durch eine cdk aktivierende Kinase (Syn.: CAK, Cyclin
des Zellzyklus H/cdk7/Mat1) ist eine wesentliche Voraussetzung für die
Kinaseaktivität der cdks.
rend des Durchlaufens durch den Zellzyklus wird durch Andere Kinasen wie wee1, mik1 oder myt1 phospho-
regulierten proteolytischen Abbau im Proteasomen-System rylieren cdk1 an Threonin 14 und Tyrosin 15. Diese Ami-
bestimmt. nosäuren liegen im aktiven Zentrum der cdk1. Die Phos-
Cycline sind die Aktivatoren der Cyclin-abhängigen phorylierung an beiden Aminosäuren führt zur Inakti-
Proteinkinasen (cyclin-dependent kinases, cdks). Sobald vierung von cdk1. Wenn die Zelle zur Zellteilung bereit ist,
sie an die cdks binden, öffnet sich deren aktives Zentrum wird cdk1 an den beiden inhibitorischen Aminosäuren
7 und ihre Aktivität steigt um ein Vielfaches an. Die cdks sind Thr 14 und Tyr 15 durch die Phosphatase cdc25C dephos-
während des gesamten Zellzyklus vorhanden, dagegen wer- phoryliert. Damit wird der Cyclin B/cdk1-Komplex akti-
den Synthese und Abbau der Cycline phasenabhängig re- viert und die Zelle zum Eintritt in die Mitosephase sti-
guliert. Damit sind die Cycline die regulatorischen Kom- muliert (. Abb. 7.4; Abb. 7.6). Auch die Regulation anderer
ponenten eines Cyclin/cdk-Komplexes. Ein Cyclinmolekül am Zellzyklus beteiligter Cyclin/cdk-Komplexe erfolgt in
kann an unterschiedliche cdks binden und dadurch deren ähnlicher Weise durch Phosphorylierung/Dephosphory-
Enzymaktivität steuern. Für den geordneten Ablauf des Zell- lierung.
zyklus ist eine exakte Regulation der Cyclin/cdk-Komplexe Die Kinase wee1 und die Phosphatase cdc25C werden
notwendig. Sie erfolgt durch ihrerseits ebenfalls durch reversible Phosphorylierung
4 Reversible Phosphorylierung/Dephosphorylierung reguliert, beide Proteine sind auch Substrate des Cyclin
4 spezifische Inhibitorproteine und B1/cdk1-Komplexes. Man nimmt an, dass dadurch eine
4 Regulation der subzellulären Lokalisation »feed back« Regulation erfolgen kann.
. Abb. 7.6. Regulation des Cyclin B/cdk1-Komplexes sowie der Proteinphosphatase cdc25C durch unterschiedliche subzelluläre Loka-
lisation. PP2a = Proteinphosphatase IIa; (Einzelheiten 7 Text)
224 Kapitel 7 · Replikation und Gentechnik
Damit kommt der Proteinphosphatase cdc25C eine zen- 4 Für die Einleitung der Phosphorylierung ist ein aktiver
trale Rolle beim Übergang von der G2-Phase in die Mitose Cyclin D/cdk 4-Komplex notwendig.
zu (. Abb. 7.6). Das Protein verfügt über eine katalytische 4 Die Proteinkinasen Cyclin E/cdk2 und Cyclin A/cdk2
und eine regulatorische Domäne. Letztere enthält Amino- vervollständigen die Hyperphosphorylierung von pRb
säurereste, deren Phosphorylierung entweder aktivierend und damit die Freisetzung von E2F
oder inhibitorisch wirkt. Nach Phosphorylierung an Serin
216 bindet cdc25C an das 14-3-3-Protein, wodurch cdc25C Ist einer der Inhibitoren der Cyclin-abhängigen Protein-
in aktiver Form im Cytosol festgehalten wird. Nach Phos- kinase wie z.B. p21WAF1 aktiviert, unterbleibt die Phos-
phorylierung an Serin 214 und Dephosphoylierung an phorylierung von pRb, damit kommt es nicht zur Trans-
Serin 215 dissoziiert das 14-3-3-Protein von cdc25C ab. kriptionsstimulation. Ohne die für den weiteren Fortschritt
cdc25C wird in den Zellkern transportiert, wo es den Cyclin im Zellzyklus notwendigen Proteine kommt es zu einem
B/cdk1 Komplex bindet und anschließend dephosphory- Wachstumsarrest. Das Rb-Protein wird als Wachstums-
liert. Diese Dephosphorylierung von cdk1 führt zur Akti- suppressor oder Tumorsuppressor bezeichnet. Sein Verlust
vierung, so dass die Zelle in die Mitose eintreten kann. führt u.a. zu einem Tumor der Retina, einem Retinoblas-
tom. Die Bildung eines Retinoblastoms wird durch eine
Translokation von Cyclin D/cdk 4. Der für den Übergang Mutation des Rb-Gens auf einem Allel und einer weiteren
von der G1-Phase zur S-Phase des Zellzyklus benötigte unabhängigen Mutation auf einem zweiten Allel ausgelöst.
Cyclin D/cdk 4-Komplex wird zunächst durch die Protein- Mutationen im Rb-Gen treten auch bei anderen Tumoren
kinase CAK phosphoryliert und kann anschließend in den auf. Dies zeigt seine Schlüsselposition bei der Unterdrü-
Zellkern transloziert werden. Der für den weiteren Verlauf ckung von unkontrolliertem Wachstum.
des Zellzyklus entscheidende Vorgang ist die Freisetzung Einen weiteren wichtigen Wachstumssuppressor, der an
des Transkriptionsfaktors E2F. Dieser ist für die Trans- der Zellzyklusregulation beteiligt ist, stellt das Protein p53
kription der für die DNA-Synthese benötigten Enzyme und dar. Ähnlich wie das Rb-Protein wirkt p53 als Regulator
damit für den Übergang von der G1- zur S-Phase des Zell- der Transkription. Infolge von Stress oder nach DNA-Schä-
zyklus notwendig. Seine Freisetzung erfolgt in folgenden digung bindet p53 als Transkriptionsfaktor an den Promo-
Schritten (. Abb. 7.7): tor des Gens für den cdk-Inhibitor p21WAF1, wodurch die
4 In unphosphorylierter Form bindet das Retinoblastom- Expression von p21WAF1 heraufreguliert wird. p21WAF1
protein pRb den Transkriptionsfaktor E2F und blockiert hemmt Cyclin D/cdk4, Cyclin E/cdk2, und Cyclin A/cdk2,
so seine Wirkung auf die Transkriptionsmaschinerie wodurch der Zellzyklus angehalten wird. Die besondere
4 pRb enthält insgesamt 16 potentielle cdk-Phosphorylie- Bedeutung der Wachstumssuppressor-vermittelten Kon-
rungsstellen. Ihre Phosphorylierung ist notwendig, da- trolle des Zellzyklus wird dadurch deutlich, dass in mehr als
mit E2F freigesetzt werden kann 50% aller Tumore p53 genetisch verändert ist. Der Ausfall
7.1 · Der Zellzyklus
225 7
eines funktionstüchtigen p53 verhindert die bedarfsgerech- liferation anregen oder hemmen. Darüber hinaus haben
te Expression von p21WAF1, sodass die Cyclin-abhängigen solche Faktoren eine pleiotrope Wirkung, d.h. sie beeinflus-
Proteinkinasen die Zellen unkontrolliert in die S-Phase des sen zusätzlich Zellwachstum, aber auch Zellmigration, Dif-
Zellzyklus laufen lassen (. Abb. 7.7). ferenzierung und Überleben von Zellen. In Abwesenheit
Zusätzlich findet man Cyclin-abhängige Proteinkina- dieser Faktoren gehen Zellen in die G0-Phase des Zellzyklus
sen am Golgi-Apparat und an den Centrosomen. Die am oder sterben durch Apoptose.
Golgi-Apparat lokalisierten, Cyclin-abhängigen Protein- Die oben genannten Wachstumsfaktoren sind extra-
kinasen sind an der Auflösung der Golgimembranen wäh- zelluläre Proteine, die an membranständige Rezeptoren
rend der Mitose beteiligt. In der G2-Phase und in der M- binden. Viele der Rezeptoren für Wachstumsfaktoren sind
Phase des Zellzyklus sind nucleäre Lamine und Mikrotu- so genannte Rezeptor-Tyrosinkinasen, deren Signaltrans-
buli-assoziierte Proteine weitere wichtige Substrate für duktion und Wirkungsspektrum in 7 Kapitel 25.7 beschrie-
Cyclin-abhängige Proteinkinasen. Damit unterstützen die ben sind.
an einzelnen Zellorganellen lokalisierten Cyclin-abhängi-
gen Proteinkinasen durch die Induktion von strukturellen
Veränderungen die im Zellkern den Zellzyklus regulie- 7.1.5 Apoptose oder der programmierte
renden cdks. Zelltod
vierung des Immunsystems kommt. Alle diese Vorgänge 4 Die Aktivierung des Apoptosewegs benötigt sog. Ini-
machen die Apoptose klar unterscheidbar von der Zell- tiatorcaspasen, die mit Hilfe extrazellulärer Faktoren
nekrose, die mit einer Zellschwellung und einem Verlust durch den TNFα-Rezeptorweg (extrinsischer Weg,
der Membranintegrität, aber erst relativ spät mit einem 7 Kap. 25.8.2) oder durch intrazelluläre Mechanismen
Abbau der DNA einhergeht. Im Fall der Zellnekrose wer- auf dem mitochondrialen Weg (intrinsischer Weg)
den entzündliche und immunologische Reaktionen aus- aktiviert werden können
gelöst.
Die einzelnen Schritte der Apoptose sind in . Abb. 7.9
! Apoptose wird durch eine intrazelluläre Proteolyse-
zusammengestellt. Zur TNF-Rezeptor-Superfamilie gehört
Kaskade vermittelt.
der eigentliche TNFα-Rezeptor sowie der Fas-Rezeptor
Die intrazelluläre Signaltransduktion und die Auslösung oder CD 95. Die Bindung entsprechender Liganden an
der zur Apoptose führenden zellulären Veränderungen diese Rezeptoren führt zur Anlagerung von Adaptormole-
werden durch eine Familie von proteolytischen Enzymen külen (FADD), an die sich die Initiatorcaspase Procaspase 8
katalysiert, die als Caspasen bezeichnet werden und von anlagert und dort proteolytisch aktiviert wird. Die aktive
denen inzwischen mehr als 10 Mitglieder identifiziert wer- Caspase 8 führt dann zur Aktivierung von Effektorcaspa-
den konnten. Es handelt sich um Cysteinproteasen, die Pro- sen, z.B. der Caspase 3.
teine hinter Aspartyl-Resten spalten. Alle Caspasen liegen Die Aktivierung über den mitochondrialen Weg setzt
intrazellulär als enzymatisch inaktive Procaspasen vor. Ihre die Freisetzung von Cytochrom c (7 Kap. 9.1.1) aus den
Aktivierung erfolgt durch limitierte Proteolyse. Man unter- Mitochondrien voraus. Cytochrom c bindet an ein als
scheidet Apaf-1 (apoptotic protease-activating factor-1) bezeichnetes
4 Sog. Effektorcaspasen, z.B. die Caspase 3, die wichtige Protein, das anschließend ATP-abhängig oligomerisiert
zelluläre Proteine, z.B. Reparaturenzyme, Lamin oder und die Initiatorcaspase 9 aktiviert. Diese ist anschließend
Proteinkinase C spalten und damit inaktivieren. Außer- zur proteolytischen Aktivierung von Effektorcaspasen im-
dem kommt es zu einer durch diese Caspasen ausge- stande.
lösten Aktivierung einer spezifischen DNase, die als 4 Die Cytochrom c-Freisetzung aus den Mitochondrien
Caspase-aktivierte DNase (CAD) bezeichnet wird. Die als Folge einer zellulären Schädigung wird von einer
Aktivierung dieses Enzyms beruht auf der Proteolyse Vielzahl von Faktoren ausgelöst und unterliegt einer
eines Inhibitors, der die DNase normalerweise bindet sehr genauen Regulation. In ihrem Zentrum steht eine
und somit von der DNA fern hält Reihe von Proteinen aus der Bcl-2-Familie, die sich
7.1 · Der Zellzyklus
227 7
in proapoptotische (Apoptose-fördernde) und anti- Einige Mitglieder der Bcl-2-Familie wirken antiapopto-
apoptotische (Apoptose-hemmende) Faktoren eintei- tisch. Zu ihnen gehört vor allem das eigentliche Bcl-2 sowie
len lassen: Proapoptotische Bcl-2-Proteine sind v.a. einige nahe Verwandte. Bcl-2 und Bax bilden Heterodimere
Bax/Bak, die als Heterodimer vorliegen. In aktiver und neutralisieren sich dadurch gegenseitig. Die Balance
Form bilden diese wahrscheinlich die Pore in der äu- zwischen pro- und antiapoptotisch wirkenden Proteinen
ßeren Mitochondrienmembran, durch die das Cyto- bestimmt damit letztendlich das Schicksal der Zelle.
chrom c verloren geht Von besonderer Bedeutung ist schließlich die Ver-
4 Die Aktivität von Bax/Bak hängt von weiteren Protein- knüpfung des Apoptosemechanismus mit dem Zellzyklus.
faktoren ab. Es handelt sich u.a. um Bid, Bad und Bim, Der Tumorsuppressor p53 bewirkt nach DNA-Schädigung
die durch verschiedene Mechanismen reguliert werden einen Arrest der Zellen in der G1-Phase des Zellzyklus.
4 Bim ist mit dem Cytoskelett assoziiert und wird bei Damit gewinnt die Zelle Zeit, den DNA-Schaden zu be-
dessen Störungen freigesetzt heben. Ist die Zellschädigung zu umfangreich oder nicht
4 Bad wird durch die Proteinkinase PKB/Akt reversibel reparabel, induziert p53 die Expression des bax-Gens und
phosphoryliert und damit inaktiviert. Da PKB durch setzt damit den Apoptoseweg in Gang. Für den Gesamt-
Wachstumsfaktoren aktiviert wird (7 Kap. 25.7.1; 26.1.7), organismus ist es eher von Vorteil, eine Zelle mit DNA-
erklärt dies deren antiapoptotische Wirkung Schäden durch programmierten Zelltod zu verlieren, als
4 Von besonderer Bedeutung ist das Protein Bid. Es wird DNA Schäden im Zuge der Zellteilung an Tochterzellen
durch die Caspase 8 proteolytisch gespalten und das weiterzugeben.
dabei entstehende Bruchstück tBid (truncated bid) löst Fehler in der Apoptose führen zum Auftreten von Tu-
die Cytochrom c-Freisetzung aus. Dieser Mechanismus morzellen und zur Entstehung von Tumoren, sind aber
ist eine Verbindung zwischen dem extrinsischen und auch an der Entstehung von Autoimmunkrankheiten und
dem intrinsischen Apoptoseweg neurodegenerativen Erkrankungen beteiligt.
In Kürze
Bei vielzelligen Organismen wie dem Menschen finden Zur Regulation der einzelnen Phasen existiert ein endo-
während des ganzen Lebens Zellteilungen statt. Dabei genes Kontrollsystem. Diese »innere Uhr« wird durch Cyclin-
verdoppelt die Zelle ihren Inhalt, bevor sie sich in zwei abhängige Proteinkinasen repräsentiert.
identische Tochterzellen teilt. Zellteilungen werden in Cyclin-abhängige Proteinkinasen werden reguliert über:
streng regulierten und kontrollierten Phasen des Zellzy- 4 Synthese und Abbau von Cyclinen und Anlagerung
klus vorbereitet. der Cycline an die katalytischen cdk-Untereinheiten
6
228 Kapitel 7 · Replikation und Gentechnik
4 Phosphorylierung und Dephosphorylierung be- transduktionskaskade ins Zellinnere bis in den Zellkern
stimmter Aminosäuren der cdks weitergeben. Solche Signalkaskaden beruhen auf multi-
4 Inhibitormoleküle plen, hintereinander geschalteten Phosphorylierungsreak-
4 subzelluläre Lokalisation tionen, die darüber hinaus auch zur Verstärkung des Signals
führen.
Substrate der Cyclin-abhängigen Proteinkinasen sind Die Apoptose dient der gezielten Eliminierung von
Strukturproteine der Zelle, Proteine, die mit Transkripti- Zellen in einem multizellulären Organismus. Sie wird eben-
onsfaktoren wechselwirken oder Transkriptionsfaktoren falls über verschiedene Signalkaskaden in der Zelle regu-
selbst. Zellproliferation wird exogen über Wachstums- liert, wobei ein gemeinsamer Endpunkt aller Wege die Akti-
faktoren reguliert, die ihre Information über eine Signal- vierung von proteolytisch wirkenden Caspasen ist.
der DNA-Replikation radioaktive Desoxyribonucleotide Gründe hierfür mag in dem wesentlich komplexeren Auf-
zugegeben werden, werden die synthetisch aktiven Replika- bau des eukaryotischen Chromatins (7 Kap. 5.3.3) liegen.
tionsgabeln markiert: im Falle der unidirektionalen Repli-
kation nur eine, bei bidirektionaler Replikation jedoch
beide. Dabei hat sich gezeigt, dass pro- und eukaryote 7.2.3 Für die Replikation benötigte
Chromosomen während der S-Phase des Zellzyklus durch Enzymaktivitäten
bidirektionale Replikation verdoppelt werden.
In Anbetracht der Komplexizität der Chromatinstruktur ist
7 ! Bei der Replikation des eukaryoten Genoms treten
es einleuchtend, dass Zellen einen außerordentlich kompli-
multiple Replikationsblasen auf.
zierten Apparat zur Replikation ihrer DNA benötigen. Vom
Die Replikation der eukaryoten DNA ist auf die S-Phase des Konzept her kann man diesen Vorgang in die drei Stadien
Zellzyklus beschränkt. Bei Säugetieren dauert diese etwa 4 Initiation
6 Stunden, in denen die etwa 3×109 Basenpaare verdoppelt 4 Elongation und
werden. Auf Grund der maximalen Aktivität der für die 4 Termination
Replikation verantwortlichen DNA-Polymerasen (7 u.) ist
es von vornherein ausgeschlossen, dass jedes Chromosom unterteilen (die gleiche Unterteilung wird auch für Trans-
nur ein Replikon darstellt. Es enthält vielmehr eine große kription und Proteinbiosynthese (7 Kapitel 8 und 9) ver-
Zahl unterschiedlicher Replikons, die jeweils zu unter- wendet).
schiedlichen Zeiten der S-Phase repliziert werden. Der Ab- Die Initiation beginnt damit, dass ein Replikationsur-
lauf der DNA-Replikation in Anwesenheit zweier Replika- sprung von entsprechenden Proteinkomplexen erkannt
tionsblasen ist schematisch in . Abb. 7.12 dargestellt. Die und damit der Start der DNA-Replikation festgelegt wird.
Replikation erfolgt in den Replikationsblasen bidirektional Damit dieser erfolgen kann, muss der DNA-Doppelstrang
und wird dadurch beendet, dass zwei aufeinander zulaufen- in die beiden Einzelstränge getrennt werden, was einem
de Replikationsblasen miteinander verschmelzen. Wie aus Schmelzen der DNA (7 Kap. 5.3.2, 8.1.2) entspricht. So lange
. Tabelle 7.2 zu entnehmen ist, sind die Replikons bei eu- die neu synthetisierten Stränge zur Verfügung stehen, muss
karyoten Zellen relativ klein und replizieren die DNA we- verhindert werden, dass die beiden parentalen Stränge
sentlich langsamer als die bakteriellen Replikons. Einer der wieder reassoziieren. Für die Elongation der DNA wird ein
auch als Replisom bezeichneter Proteinkomplex benötigt,
der sich am Replikationsursprung zusammenlagert und
danach an der Replikationsgabel entlangwandert. Die
Termination der DNA-Replikation erfolgt durch das Zu-
sammentreffen zweier Replikationsgabeln. Bei linearen
DNA-Molekülen treten besondere Probleme auf, die später
besprochen werden.
Aufgrund der vorliegenden Daten muss man anneh-
men, dass die DNA-Replikation durch Regulation der Ini-
tiationsphase gesteuert wird. Bei Eukaryoten sind die Ver-
hältnisse wegen der Komplexizität ihres Genoms wesentlich
komplizierter. Bei der Hefe ist ein DNA-Motiv gefunden
worden, das dieselbe Funktion hat wie der bakterielle Re-
plikationsursprung und welches als ARS (autonomously
replicating sequence) bezeichnet wird. Darüber hinaus ha-
ben sich auch in Eukaryoten Einzelstrangbindungsproteine
. Abb. 7.12. Replikation eukaryotischer DNA mit Hilfe multipler nachweisen lassen.
Replikationsblasen. (Einzelheiten 7 Text)
7.2 · Die Replikation der DNA
231 7
. Tabelle 7.3. Beim Menschen vorkommende DNA-Polymerasen (human protein reference database)
DNA-Polymerase α δ ε β γ
Lokalisation Zellkern Zellkern Zellkern Zellkern Mitochondrien
Funktion Synthese des Primers und Synthese des Führungs- Reparatur Reparatur Replikation der
des Verzögrungsstrangs; strangs mitochondrialen DNA
enthält Primaseaktivität
Molekülmasse (Da) 165 870 123 642 364 860 38 180 139 570
232 Kapitel 7 · Replikation und Gentechnik
. Abb. 7.15. Die Replikation der DNA-Doppelhelix. Da die Strang- rungsstrang (blau) kontinuierlich ablaufen. Im antiparallelen sog.
verlängerung immer nur in 5c-3c-Richtung erfolgen kann, kann die Verzögerungsstrang (grün) erfolgt die Replikation wegen der Synthe-
Replikation nur in einem der beiden Einzelstränge, dem sog. Füh- serichtung der DNA-Polymerase diskontinuierlich; rot = Primer
7.2 · Die Replikation der DNA
233 7
. Abb. 7.19. Replikation an den Telomeren der Chromosomen. noch entfernt werden, es gibt jedoch keine DNA-Polymerase, die die
Der am 3c-Ende des parentalen Strangs gelegene Primer kann zwar dadurch entstandene Lücke auffüllen könnte
ten führt ein Verlust der Telomerasefunktion in Folge von hindert dabei die Trennung der Stränge, die für die DNA-
Mutationen zur allmählichen Verkürzung der Chromo- Replikation notwendig ist. Da es sowohl bei Mikroorganis-
somen und schließlich zum Zelltod. Normale somatische men als auch bei Eukaryoten als Mitosehemmstoff wirkt,
menschliche Zellen enthalten keine Telomerase, jedoch ist hat es nur in der Tumortherapie Bedeutung.
eine solche in den Keimbahnzellen der Testes und den
Ovarien vorhanden. Darüber hinaus hat sich eine aktive Actinomycin D. In niedrigen Konzentrationen hemmt Acti-
Telomerase bei allen bisher untersuchten Tumoren nach- nomycin D die DNA-abhängige RNA-Biosynthese (7 Kap.
weisen lassen. Offenbar ist dieses Enzym normalerweise 8.3.5), in höheren Konzentrationen auch die DNA-Repli-
reprimiert und wird erst bei der malignen Transformation kation. Dabei kommt es zur Bildung eines Komplexes von
aktiviert. Daher sind Inhibitoren der Telomerase attraktive Actinomycin D mit den Guaninresten der DNA. Actino-
Substanzen für die Behandlung von Tumorerkrankungen. mycin D findet Anwendung in der Tumortherapie sowie bei
experimentellen Fragestellungen, bei denen geklärt werden
! Hemmstoffe der DNA-Replikation können als experi-
soll, ob ein beobachteter Effekt auf die Neubildung von
mentelle Werkzeuge oder zur Tumortherapie einge-
RNA zurückgeführt werden kann.
setzt werden.
Einige Antibiotika hemmen die DNA-Replikation bzw. die Gyrasehemmstoffe. Eine Reihe einfacher, von der 4-Oxo-
Transkription und haben sich deswegen als wertvolle Hilfs- chinolin-3-carbonsäure abstammender Verbindungen sind
mittel bei der Aufklärung der molekularen Mechanismen wirksame Hemmstoffe der prokaryotischen DNA-Topoiso-
7 der Replikation erwiesen und darüber hinaus teilweise Ein- merase (7 Kap. 5.3.2). Wegen dieser Wirkung beeinträch-
gang in die Tumortherapie gefunden: tigen sie die bakterielle Replikation und Transkription und
können zur Therapie eines breiten Spektrums bakterieller
Mitomycin. Mitomycin verursacht die Bildung covalenter Infekte eingesetzt werden.
Quervernetzungen zwischen den DNA-Strängen und ver-
In Kürze
Die DNA-Replikation ist semikonservativ, das heißt, dass terbindung. Sie benötigen zum Start der DNA-Synthese
das doppelsträngige Tochter-DNA-Molekül aus einem einen Primer, ein kurzes RNA-Molekül, an das das erste Des-
parentalen Strang und einem neu synthetisierten Strang oxyribonucleotid angeknüpft werden kann. Da die Synthe-
besteht. se der DNA immer in 5c-3c-Richtung erfolgt, gibt es einen
Die DNA hat einen (Prokaryot) oder mehrere (Eukaryot) kontinuierlich synthetisierten Führungsstrang und einen
Ursprünge der DNA-Replikation. verzögerten Strang aus sog. Okazaki-Fragmenten. Nach
Für die DNA Replikation werden benötigt: Abspaltung der Primer und Auffüllen der Lücke werden die
4 partiell aufgewundene einzelsträngige DNA als Matrize DNA-Abschnitte durch eine DNA-Ligase miteinander ver-
4 Desoxyribonucleotide knüpft.
4 DNA-Polymerasen Telomerasen verlängern die Enden linearer DNA z.B. an
4 Topoisomerasen Chromosomenenden, den Telomeren. Sie verhindern damit
4 Ribonucleotide für die Synthese des Primers die mit jeder Replikation einhergehende Verkürzung der
4 DNA Ligasen Chromosomen. Eine hohe Aktivität der Telomerasen wird
4 Helicasen bei Tumoren gefunden.
Die als Hemmstoffe der DNA-Replikation eingesetzten
Im wachsenden DNA-Molekül verknüpfen DNA-Polyme- Reagenzien verhindern die Entwindung oder das Auf-
rasen Desoxyribonucleotide zu einer Phosphodies- schmelzen der DNA.
7.3 Veränderungen der DNA-Sequenz der Degeneriertheit des genetischen Codes vielfach keiner-
lei Konsequenzen für das betreffende Protein. Gelegentlich
Das Überleben eines Individuums hängt davon ab, dass sei- kommt es zum Austausch ähnlicher Aminosäuren, sodass
ne DNA während der oft außerordentlich langen Lebens- die funktionellen Konsequenzen gering sind und nur in den
zeiten seiner Zellen stabil bleibt und bei der DNA-Replika- relativ seltenen Fällen, wo durch die Mutationen schwerwie-
tion mit großer Genauigkeit verdoppelt wird. Treten den- gende strukturelle Änderungen des betroffenen Proteins
noch stabile, vererbliche Änderungen der DNA-Struktur ausgelöst werden, ergeben sich Defekte mit häufig tödlichen
auf, so spricht man von Mutationen. Wie in 7 Kapitel 9.1.2 Konsequenzen für den betroffenen Organismus. Die meis-
ausführlich erörtert, haben derartige Mutationen in den ten Mutationen kommen zusätzlich in den somatischen
für Aminosäuren/Proteinen codierenden Bereichen wegen Zellen vor und werden infolgedessen nicht vererbt. Muta-
7.3 · Veränderungen der DNA-Sequenz
237 7
tionen in den Keimzellen werden zwar vererbt, setzen sich Instabilitäten der DNA gegen Chemikalien und Strahlung.
meist innerhalb einer Art nicht durch, da das betroffene Erstaunlicherweise steht der biologischen Stabilität der
Individuum entweder nicht in das fortpflanzungsfähige DNA keine gleichwertige chemische Stabilität gegenüber.
Alter kommt oder in seiner Fortpflanzungsfähigkeit er- Eine Reihe von Bindungen in der DNA ist nämlich relativ
heblich vermindert ist. Dies führt zu einer beträchtlichen labil (. Abb. 7.21). So kommt es beispielsweise bereits bei
Stabilität der DNA innerhalb einer Species. Aus Unter- normaler Körpertemperatur zur thermischen Spaltung der
suchungen der Fibrinopeptide (7 Kap. 29.5.3), bei denen N-glykosidischen Bindung von Purinbasen mit der Des-
Änderungen der Aminosäuresequenz wenig funktionelle oxyribose. Die Depurinierung zerstört das Phosphodies-
Konsequenzen haben, lässt sich errechnen, dass für ein tergerüst der DNA nicht. Sie ist die Ursache für Schäden,
durchschnittliches Protein aus 400 Aminosäuren eine sta- die die DNA ohne Basen wie ein Gebiss mit fehlenden Zäh-
bile Änderung einer Aminosäure etwa einmal pro 200000 nen aussehen lässt. Dieser Vorgang der Depurinierung be-
Jahre erfolgt. Ähnliche Zahlen lassen sich aus der Häufig- trifft beim Menschen in 24 Stunden etwa 5000 Purinbasen
keit von Änderungen der Basensequenz in nicht für Pro- pro Zelle. Kaum weniger häufig ist die spontane Desami-
teine codierenden DNA-Strukturen ableiten. Ein Grund nierung von Cytosin in der DNA. Da hierbei Uracil ent-
für diese niedrige Mutationsrate ist, dass die Genauigkeit steht, das sich wie Thymin mit Adenin statt mit Guanin
der DNA-Replikation durch die 5c-3c- und die 3c-5c- paart, ist diese Desaminierung auf jeden Fall mutagen.
Exonucleaseaktivität der DNA-Polymerasen gewährleistet
wird (7 Kap. 7.2.3). Darüber hinaus werden spontane Ver- Ultraviolette Strahlung erzeugt Thymindimere. Über diese
änderungen der DNA sowie Veränderungen, die durch spontanen Änderungen der DNA-Struktur hinaus ist die
Umweltein-flüsse wie Hitze, verschiedene Strahlenarten DNA anfällig gegenüber einer großen Zahl weiterer Noxen.
oder durch mutagene Substanzen entstehen, mit Hilfe Hierzu gehören die ultraviolette Strahlung, welche zur
von DNA-Reparatursystemen beseitigt. Für diese DNA- Ausbildung von Thymindimeren führt (. Abb. 7.22). Wei-
Reparatur steht eine Reihe von Reparaturenzymen zur tere Basenmodifikationen werden beispielsweise durch
Verfügung. Die Bedeutung der DNA-Reparatur erkennt Sauerstoffradikale (7 Kap. 15.3, 15.4) ausgelöst. Insgesamt
man auch daran, dass die Inaktivierung eines Repara- sind bis heute etwa 100 unterschiedliche radikalische Schä-
turgens zu einer stark erhöhten Mutationsrate führt. Als digungen der DNA-Basen identifiziert worden. Die meisten
Konsequenz einer verminderten DNA-Reparatur bei von ihnen sind mutagen und würden bei jeder Replikation
Menschen können verschiedene Erkrankungen auftreten an die Tochterzelle weitergegeben. Um die damit einher-
(. Tab. 7.4). gehenden katastrophalen Schädigungen zu verhindern,
So führt ein Defekt im Gen, das für die Korrekturlese- verfügt jede Zelle über hochaktive DNA-Reparatursys-
funktion der 3c-5c Exonucleaseuntereinheit der DNA-Poly- teme, die die auftretenden DNA-Schäden erkennen und
merasen codiert, dazu, dass die betroffenen Individuen reparieren.
anfällig für bestimme Krebsarten werden. Bei einer Art von
Darmkrebs, dem erblichen nicht-polypösen colorektalen
Tumor (hereditary nonpolyposis colorectal cancer, HNPCC) 7.3.1 Reparatur von DNA-Schäden
lässt die spontane Mutation eines solchen Gens Zellklone
entstehen, die schnell Mutationen anhäufen und so zu einer Die Behebung eines DNA-Schadens ist immer dann relativ
Krebsentstehung beitragen. unproblematisch, wenn dieser sich auf einen der beiden
238 Kapitel 7 · Replikation und Gentechnik
. Abb. 7.21. Instabilität der DNA durch Depurinierung und Desaminierung. (nach Alberts et al. 2002) (Weitere Einzelheiten 7 Text)
. Abb. 7.24. Mechanismus der Basenexcisionsreparatur. Nach . Abb. 7.25. Mechanismus der Nucleotidexcisions-Reparatur.
dem Lokalisieren der beschädigten Stelle (rot) erfolgt durch DNA- Der Reparaturkomplex enthält eine Nucleaseaktivität, die ein etwa
Glycosylasen die Excision der Base, anschließend die Entfernung des 10–20 Basen langes Oligonucleotid in der Umgebung der beschädig-
zugehörigen Deoxyribosephosphats durch AP-Endonucleasen. Da- ten Stelle entfernt. Die dabei entstehende Lücke wird anschließend
nach wird die Lücke aufgefüllt aufgefüllt und mit Hilfe einer Ligase verschlossen
240 Kapitel 7 · Replikation und Gentechnik
. Abb. 7.26. Schematische Darstellung der Vorgänge bei der homologen Rekombination und des nicht homologen »end-joining«.
(Weitere Einzelheiten 7 Text)
Patienten sind sehr empfindlich gegenüber Sonnenbestrah- mentierung von Chromosomen entstehen. Letztlich wäre
lung, zeigen Störungen ihrer Hautpigmentierung und nei- die betroffene Zelle nicht lebensfähig. Um diese potenzielle
gen mit einem im Vergleich zu Gesunden etwa 2000-fach Gefahr zu beheben, kennt man zwei unterschiedliche Me-
höheren Risiko zur Bildung von Hauttumoren. chanismen (. Abb. 7.26). Beim nicht-homologen Verbinden
Bislang wurden DNA-Schäden besprochen, die nur auf von DNA–Enden (nonhomologous end-joining, NHEJ) wer-
einem der beiden DNA-Doppelstränge auftreten. Dabei ist den die DNA-Enden an den Bruchstellen durch DNA-Liga-
zumindest auf dem intakten DNA-Strang noch die gesam- se wieder miteinander verbunden. Dabei kommt es zu einem
te genetische Information erhalten. Problematischer sind Verlust von einem oder mehreren Nucleotiden an der Ver-
Schäden, bei denen beide Stränge der DNA-Doppelhelix knüpfungsstelle. Obwohl dadurch an der Bruchstelle eine
brechen und kein intakter Strang als Matrize für die Re- Mutation auftritt, scheint dieser Mechanismus eine akzep-
paratur vorhanden ist. Schäden dieser Art entstehen z.B. table Lösung zum Erhalt der Chromosomen darzustellen.
durch ionisierende Strahlung oder oxidative Reagenzien. Ein zweiter wesentlich leistungsfähigerer Mechanismus
Bei fehlender Reparatur dieser Brüche würde bald eine Frag- zur Doppelstrangbruchreparatur ist das homologe Verbin-
7.4 · Gentechnik
241 7
den von DNA-Enden (homologous end-joining). Bei diesem mosomen und führen sie zusammen. Dabei wird das in-
Mechanismus wird die Tatsache ausgenutzt, dass diploide takte Chromosom als Matrize benutzt um die genetische
Zellen zwei Kopien der gesamten genetischen Information Information auf das defekte Chromosom zu übertragen.
enthalten. Besondere Rekombinationsproteine erkennen Eine Reparatur ist so ohne Verlust von DNA Sequenzen
die entsprechenden Sequenzen auf den betroffenen Chro- möglich.
In Kürze
Die bei der DNA-Replikation auftretenden natürlichen Xeroderma pigmentosum ist eine Erkrankung des Men-
Fehler werden mit Hilfe der 3c-5c-Exonucleaseaktivitäten schen, bei der das DNA-Reparatursystem defekt ist. Die be-
der DNA-Polymerasen beseitigt. Darüber hinaus führen troffenen Personen haben ein erhöhtes Risiko für die Bil-
chemische oder physikalische Noxen zur Schädigung der dung von Tumoren. DNA-Doppelstrangbrüche werden
DNA. Solche Schäden werden entweder durch durch nicht-homologes »end-joining« oder durch homo-
4 Basenexcisionsreparatur oder loges »end-joining« beseitigt.
4 Nucleotidexcisionsreparatur beseitigt
7.4 Gentechnik Klonierung dieser DNA und den Vorgang der Einschleu-
sung rekombinanter DNA in Empfängerzellen als Trans-
Die in den vergangenen Jahren gewonnenen Erkenntnisse fektion oder Transformation. Ein Klon ist dann diejenige
über Struktur und Funktion von Nucleinsäuren haben zur Zellkolonie, die den Vektor mit Fremd-DNA enthält.
Entwicklung eines breiten Arsenals von molekularbiolo-
gischen Verfahren geführt, das zusammenfassend als Gen-
technik bezeichnet wird. Diese ermöglicht nicht nur die 7.4.2 Vektoren zum Einschleusen
Gewinnung neuer Erkenntnisse in der Grundlagenfor- fremder DNA in Zellen
schung, sondern auch die technische Herstellung von Nu-
cleinsäuren oder Proteinen. Wegen ihrer allgemeinen Be- ! Bakterielle Vektoren leiten sich von natürlichen Plasmi-
deutung werden im Folgenden ausgewählte gentechnische den oder Bakteriophagen ab.
Verfahren beschrieben.
Für alle gentechnischen Verfahren ist die Vermehrung iso-
lierter, spezifischer DNA-Sequenzen in beliebigen Mengen
7.4.1 Klonierung und Einschleusung eine unabdingbare Voraussetzung. Bakterien sind ideale
fremder DNA in Zellen Werkzeuge für diesen Zweck, da sie eine hohe Vermeh-
oder Organismen rungsrate zeigen und es relativ leicht gelingt, DNA unab-
hängig von ihrer Herkunft in sie einzuschleusen. . Abb. 7.27
Alle gentechnischen Verfahren beruhen darauf, dass Zellen stellt die Grundzüge der hierzu verwendeten Verfahren dar.
oder Organismen dazu gebracht werden, Bakterienzellen verfügen häufig über sog. Satelliten-DNA
4 fremde DNA mit spezifischen Eigenschaften aufzu- oder Plasmide. Plasmide sind kleine ringförmige DNAs
nehmen mit einer Größe bis zu 200 kb. Sie replizieren sich selbst
4 gegebenenfalls in ihr Genom zu integrieren unabhängig vom bakteriellen Chromosom. In Bakterien
4 zu replizieren und eventuell tragen derartige Plasmide die Gene für die Konjugation
4 die in der fremden DNA enthaltene Information zu ex- von Bakterienzellen oder auch für Antibiotikaresisten-
primieren zen. Plasmide können nach Lyse der Bakterien durch ein-
fache Zentrifugationsschritte vom bakteriellen Chromo-
Hierzu ist eine Reihe von Schritten notwendig, denen man som abgetrennt und in hoher Reinheit isoliert werden. Auf
bei gentechnischen Arbeiten immer wieder begegnet. Nach diese Weise isolierte Plasmide werden von intakten Bak-
der Isolierung der gewünschten DNA-Sequenzen, die im terien wieder aufgenommen, wenn diese durch eine
Folgenden als Fremd-DNA bezeichnet werden sollen, müs- entsprechende Vorbehandlung (Temperaturerhöhung,
sen diese mit einer geeigneten Träger-DNA verknüpft wer- Erhöhung der Calciumkonzentration) hierfür kompetent
den, die die Aufnahme in die Empfängerzelle, die Replika- gemacht werden. Gelingt es, nach der Isolierung in ein
tion und gegebenenfalls die Integration in das Genom er- derartiges Plasmid eine fremde DNA einzubauen (zu
möglichen. Derartige Träger-DNA-Moleküle werden als klonieren), so können mit diesen »künstlichen« Plasmiden
Vektoren bezeichnet, das Konstrukt aus Fremd-DNA und Bakterien transformiert und damit mit neuen, für die
Vektor auch als rekombinante DNA. Den Einbau von Bakterienzelle untypischen Eigenschaften ausgestattet
fremder DNA in einen Vektor bezeichnet man auch als werden.
242 Kapitel 7 · Replikation und Gentechnik
. Abb. 7.28. Aufbau des Vektors pUC 18 als Beispiel für einen
typischen Plasmidvektor. Ori = Replikationsursprung in Bakterien;
AmpR = Gen für Ampicillinresistenz als Selektionsmarker; Polyklonie-
rungsstelle = Sequenz mit den Schnittstellen für die angegebenen
Restriktionsendonucleasen. Derartige Polyklonierungsstellen bieten
entsprechende Möglichkeiten bei der Wahl der verwendeten Restrik-
tionsendonucleasen; lacZc = Fragment des lacZ-Gens aus E. coli, wel-
ches für ß-Galactosidase codiert; lac promotor = Promotor für das
. Abb. 7.27. Klonierung fremder DNA in ein Plasmid und Trans- lacZc-Gen
formation von Bakterienzellen. (nach Watson et al.: Recombinant
DNA, 1992)
! Resistenzgene erlauben die Kontrolle der Klonierung. Um das Einfügen der fremden DNA zu erleichtern, ver-
fügen die für gentechnische Zwecke verwendeten Plasmide
Geeignete Plasmide, die für den Gebrauch im Labor kon- über eine sog. Polyklonierungsstelle (. Abb. 7.28). Sie
struiert wurden, sollen eine Reihe von spezifischen Eigen- besteht aus einer Basensequenz, in der hintereinander die
schaften besitzen (. Abb. 7.28). Sie müssen zunächst über Schnittstellen häufig verwendeter Restriktionsendonuclea-
einen Marker verfügen, der den Nachweis zulässt, dass das sen (7 Kap. 5.6.1) eingefügt sind. Mit der entsprechenden
Plasmid auch wirklich in Bakterienzellen vorhanden ist. Restriktionsendonuclease wird das Plasmid zunächst auf-
Meist geschieht dies durch Einführung eines Resistenzgens. geschnitten. Sorgt man dafür, dass die fremde DNA die für
So enthält der in . Abb. 7.28 dargestellte, sehr häufig ver- diese Restriktionsendonuclease typischen Basensequenzen
wendete Vektor pUC18 hierfür das Gen für die Ampicillin- am 3c- bzw. 5c-Ende trägt, so fügt sie sich unter entspre-
Resistenz. Bakterien, die mit diesem Plasmid erfolgreich chenden Inkubationsbedingungen in die Lücke ein und
transformiert wurden, können auf Ampicillin-haltigen kann danach mit Hilfe der DNA-Ligase (7 Kap. 7.2.3) fest in
Nährböden wachsen. Damit ein derartiges Plasmid auch als das Plasmid eingebaut werden. Bakterienzellen, die mit
Vektor verwendet werden kann, muss der Einbau fremder derartigen Plasmiden transformiert wurden, sind sog. gen-
DNA möglichst einfach gemacht werden. Im Prinzip muss technisch veränderte Organismen (GVOs), da sie eine
hierfür das Plasmid an einer definierten Stelle aufgeschnit- fremde, für sie nicht typische DNA tragen.
ten werden, sodass ein lineares Molekül entsteht, in welches Da die Ausbeute der Plasmidherstellung häufig weniger
die fremde DNA eingefügt werden kann. Nach Verknüp- als 100% beträgt, ergibt sich das Problem, diejenigen Bak-
fung der Fremd-DNA mit dem Plasmid entsteht wieder ein terien, die ein Plasmid mit eingebauter Fremd-DNA tragen,
ringförmiges DNA-Molekül, mit dem Bakterien transfor- von denjenigen zu unterscheiden, die ein Plasmid ohne
miert werden können. fremde DNA enthalten. Bei dem Plasmid pUC18 ist die
7.4 · Gentechnik
243 7
trize für die Amplifikation dient. Die PCR-Methodik hat sucht werden. Ein besonders elegantes Verfahren für die
ein ungewöhnlich breites Feld von Anwendungsmöglich- Mutagenese benützt den gezielten Austausch von Basen
keiten. Mit ihrer Hilfe können nicht nur herkömmliche Hilfe der PCR.
molekularbiologische Aufgaben wesentlich einfacher durch-
! Die Funktionen regulatorischer Sequenzen können
geführt werden, sondern auch charakteristische DNA-Se-
durch gentechnische Verfahren analysiert werden.
quenzen einzelner Zellen analysiert, neue Gene identifiziert,
neue Krankheitserreger bestimmt und Untersuchungen Die Expression aller eukaryoten Gene hängt ebenso wie die
über die Evolution der Arten durchgeführt werden. Eine von prokaryoten Genen von der Anwesenheit von Kontroll-
mit der besonders hohen Amplifikationsfähigkeit der PCR- elementen ab. Diese befinden sich meist, aber nicht immer,
Methode zusammenhängende Fehlerquelle besteht in der in DNA-Bereichen, die sich am 5c-Ende, d.h. oberhalb des
Kontamination durch nicht in den PCR-Ansatz gehörende Startpunkts für die Transkription, über mehrere hundert
DNA. Diese kann z.B. aus Hautschuppen oder im Speichel Basen erstrecken und auch als Promotoren bezeichnet wer-
enthaltenen Zellen des Experimentators stammen, am den (7 Kap. 8.1.2). Die Analyse derartiger Kontrollelemente
häufigsten aber aus vorangegangenen PCR-Ansätzen. Aus ist für das Verständnis der Genregulation von ganz beson-
diesem Grund sind für alle PCR-Experimente die ver- derer Bedeutung.
schiedensten Negativkontrollen eine unabdingbare Voraus- Ein besonderer Fortschritt für die Analyse von Pro-
setzung. motoren besteht in der Verwendung von sog. Reporter-
genen.
7 Ein besonders häufig verwendeter Reporter ist das
7.4.4 Gentechnik und Grundlagen- Luciferase-Gen. Luciferase ist ein bei Leuchtkäfern oder
wissenschaften Leuchtbakterien vorkommendes Enzym, das unter Licht-
emission die Umsetzung des Pigments Luciferin nach fol-
Gentechnische Verfahren ermöglichen eine derartige Fülle gender Reaktion katalysiert:
von Anwendungsmöglichkeiten, dass sie für die heutige
molekularbiologisch orientierte Biochemie, aber auch für
viele Aspekte der Mikrobiologie, Botanik, Zoologie, sowie
besonders der Medizin von ganz besonderer Bedeutung
sind. Im Folgenden sollen einige besonders häufig ange- . Abbildung 7.36 stellt die Verwendung des Luciferasegens
wandte gentechnische Verfahren eingehender geschildert für die Analyse der Funktionsfähigkeit von Promotoren
werden.
! Gentechnische Verfahren werden zur Analyse der
Struktur neuer unbekannter Gene eingesetzt.
dar. Zunächst wird die interessierende Promotorsequenz ! Das Hefe-Zwei-Hybrid-System erlaubt den Nachweis
bzw. Bruchstücke derselben isoliert und mit dem Luciferase- von Protein-Protein-Wechselwirkungen.
gen fusioniert. Eukaryote Zellen werden mit den auf diese
Weise hergestellten Fusionsgenen transformiert. Aktive Pro- Das Hefe-Zwei-Hybrid-System (yeast two hybrid system)
motoren können anschließend sehr leicht anhand der benützt Transkriptionsfaktoren der Hefe zur Aufdeckung
Luciferaseaktivität in Zelllysaten analysiert werden. Zu ih- von Protein-Protein-Wechselwirkungen. Grundlage ist der
nen muss lediglich Luciferin, ATP und Sauerstoff gegeben für die Hefezellen spezifische Transkriptionsfaktor GAL4.
und anschließend über eine festgelegte Zeit die Lichtemis- Wie alle Transkriptionsfaktoren ist dieser aus zwei Domä-
sion beobachtet werden. Da die gemessene Biolumineszenz nen zusammengesetzt, einer DNA-Bindedomäne (GAL4-
direkt proportional der Menge an Luciferase ist, kann man DBD) sowie einer Domäne, die für die Aktivierung der
auf die durch die Promotoren bzw. ihre Bruchstücke ausge- Transkription verantwortlich ist, die so genannte Transak-
löste Transkriptionsrate schließen. tivierungsdomäne (GAL4-AD). Normalerweise sind beide
Zur Analyse der Funktion eines Gens ist es in vielen Fäl- Domänen auf einem Protein zusammengefasst. Man kann
len nützlich zu wissen, wo das betreffende Gen in der Zelle die beiden Domänen jedoch auch als jeweils getrennte Pro-
exprimiert wird. Dazu erzeugt man Vektoren, die für ein Hy- teine exprimieren. Diese sind nur dann aktiv, wenn sie über
bridprotein codieren. Dieses Hybridprotein besteht aus dem nichtcovalente Protein-Proteinwechselwirkungen zusam-
Protein, dessen Expression man untersuchen möchte und mengebracht werden. Diese Tatsache macht man sich ex-
dem grün fluoreszierenden Protein (green fluorescent pro- perimentell zunutze. Die Einzelheiten des Verfahrens sind
tein, GFP) der Qualle Aequoera victoria. Die Fluoreszenzin- in . Abbildung 7.38 dargestellt:
tensität ist dann proportional zur Menge des experimentellen Ausgangspunkt sind zwei für die Hefe geeignete Ex-
Proteins. Mit Hilfe mikroskopischer Methoden können zu- pressionsplasmide. Das erste codiert für ein Fusionsprotein
dem Änderungen der Lokalisation des Proteins in lebenden aus der GAL4-DNA-Bindedomäne und dem Protein, für
Zellen verfolgt werden. . Abb. 7.37 zeigt dies am Beispiel des das potentielle Bindungspartner gesucht werden, den so
Glucocorticoidrezeptors. Glucocorticoid-empfindliche Zel- genannten Köder (. Abb. 7.38a). Das zweite Plasmid co-
len wurden mit einem Expressionsplasmid transformiert, diert ebenfalls für ein Fusionsprotein, diesmal aus der
welches für ein Fusionsprotein aus dem Glucocorticoidre- GAL4-Transaktivierungsdomäne und dem möglichen Bin-
zeptor mit dem green fluorescent protein codiert. Der Gluco- dungspartner für den Köder, der als Beute bezeichnet wird
corticoidrezeptor ist in solchen Zellen an seiner intensiv (. Abb. 7.38b).
grünen Fluoreszenz mikroskopisch gut zu erkennen. Nach Passen Beute und Fänger tatsächlich zusammen, so wer-
Behandlung der Zellen mit dem Glucocorticoid Dexametha- den durch die sich daraus ergebenden Protein-Proteinwech-
son ist die Translokation des markierten Glucocorticoidre- selwirkungen die GAL4-DNA-Bindedomäne und die GAL4-
zeptors in den Zellkern gut zu sehen. Innerhalb einer Stunde Transaktivierungsdomäne so nahe zusammengebracht, dass
nach Zugabe des Glucocorticoids befindet sich der gesamte
Rezeptor im Zellkern, was aufgrund seines Mechanismus
auch der Erwartung entspricht. Köder
In Kürze
Alle gentechnischen Verfahren beruhen im Prinzip Genomische Genbanken enthalten die Gesamtheit
darauf, dass Zellen oder Organismen dazu gebracht aller Gene in Form von Fragmenten in Vektoren. cDNA-
werden, fremde DNA aufzunehmen, sie gegebenenfalls Banken leiten sich von mRNA ab, aus der durch reverse
in ihr Genom zu integrieren, zu replizieren und wenn Transkription cDNA entstanden ist. Sie spiegeln das
gewünscht, die in der fremden DNA enthaltene Infor- Expressionsmuster einer Zelle oder eines Gewebes
mation in Form von Proteinen zu exprimieren. wider.
Als Genfähren (Vektoren) werden Gene können im Labor mit Hilfe der Polymerase-
4 Plasmide Kettenreaktion amplifiziert werden. Durch mehrere
4 λ-Phagen Reaktionszyklen stellt eine thermostabile DNA-Polyme-
4 künstliche Hefechromosomen (YACs) oder Viren rase zahlreiche Kopien von einer DNA-Matrize her.
benutzt Promotorregionen können mit Hilfe von Reporter-
genen analysiert werden. Dabei codieren die Reporter-
Resistenzgene sind nützliche Elemente zur Überprü- gene für Enzyme oder für fluoreszierende Proteine. Die
fung der erfolgreichen Klonierung. Ausschaltung eines Gens erlaubt in vielen Fällen Rück-
Sollen die Vektoren zur Expression von Proteinen schlüsse auf seine Funktion. Eine solche Ausschaltung
dienen, benötigen sie einen starken Promotor vor dem kann erfolgen durch die Verwendung von siRNA oder
zu exprimierenden Gen. homologe Rekombination.
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