Gottfried Wilhelm Leibniz: Neue Abhandlungen ber den menschlichen Verstand. 2. Buch, Von der acht und !

on der "reiheit. # $.

Sofern der Mensch die Macht hat zu denken oder nicht zu denken, sich entsprechend der vorziehenden Entscheidung oder Wahl seines eigenen feistes zu bewegen oder nicht zu bewegen, sofern ist er frei. Der Ausdruck Freiheit ist sehr zweideutig. Es gibt eine Freiheit des der des echts und eine tats!chliche. "ach

echts ist ein Sklave nicht frei und ein #ntertan nicht ganz, aber ein Ar$er ist so frei wie ein

eicher. Die tats!chliche Freiheit besteht entweder in der Macht zu wollen, wie $an soll, oder in der Macht zu handeln, wie $an kann. Das ist die Freiheit des %andelns, von der Sie sprechen, und diese hat ihre &rade und 'erschiedenheiten. ($ Allge$einen ist der)enige, welcher $ehr Mittel hat, freier, das zu tun, was er will, aber i$ besonderen versteht $an die Freiheit von de$ &ebrauch der Dinge welche $an gew*hnlich in seiner &ewalt hat, und vor alle$ von deren freien &ebrauch unseres +*rpers. So beeintr!chtigen der +erker und die +rankheiten unsere Freiheit, inde$ sie uns verhindern, unsere$ +*rper und unseren &liedern die)enige ,ewegung zu geben, die wir ihnen geben wollen und gew*hnlich geben k*nnen- also ist auf diese Weise ein &efangener und ein &el!h$ter, der keinen freien &ebrauch seiner &lieder hat, unfrei. Die Freiheit des Wollens wird auch in zwei verschiedenen ,edeutungen geno$$en. Die eine findet statt, wenn $an sie der #nvollko$$enheit oder de$)enigen &ebrauch des &eistes entgegensetzt, der ein .wang oder ein %indernis, aber ein inneres ist, wie das)enige, welches von den /eidenschaften sta$$t. Die andere findet statt, wenn $an die Freiheit der "otwendigkeit entgegensetzt. ($ ersten Sinne sagten die Stoiker, dass der Weise allein frei sei, und $an hat in der 0at keinen freien &eist, wenn er von einer gro1en /eidenschaft in Anspruch geno$$en ist, denn alsdann kann $an nicht wollen, wie $an sollte, d.h. $it der n*tigen 2berlegung. Auf diese Weise ist &ott allein vollko$$en frei, und die erschaffenen &eister sind es nur in de$ Ma1e, als sie 3ber die /eidenschaften erhaben sind. #nd diese Freiheit betrifft eigentlich unseren 'erstand. Die)enige Freiheit des &eistes aber, welche der "otwendigkeit entgegengesetzt ist, betrifft blo1 den Willen und zwar, sofern er vo$ 'erstande sich unterscheidet. Diese ist, was $an die freie Willk3r nennt 456. #nd in diese$ Sinne pflege ich zu sagen, dass der 'erstand den Willen, ge$!1 de$ 'orwiegen der Wahrneh$ungen und &r3nde, besti$$en kann 456.