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Liebe spinnt keine Seide Bragur VI. B. II. Ab. S. 77.

Es fuhr ein Mgdlein bern See, Wolt brechen den Feiel und grnen Klee, Mit ihrn schneweissen Hnden, Der Sommer hat schier ein Ende. Ein Ritter kam dort her geritten, Er grte sie nach Schwbschen Sitten, Er grt sie da alleine: Ich fhr euch mit mir heime. Ach Ritter, ihr seyd hochgeborn, So frcht ich meines Vaters Zorn, Ich frcht ihn alzusehre, Verliere vielleicht mein Ehre. Ach Vater lieber Vater mein, So weck mich bei dem Mondeschein, Ich wei gut Lmmer-Weide, So fern auf jener Haide. Vater. Die Lmmerweid die du wohl weist, Macht mir mein Lmmer und Schaf nicht feist, Du must hier heime bleiben, Must spinnen die braune Seiden. Mdchen. Die Seide, die ich spinnen mu, Bringt meinem Herzen schwere Bu, Der Ritter mu mir werden, Sein gleich, lebt nicht auf Erden. Der die Lied neu gesungen hat, Durch Lieb kam er in groe Noth, Er ist gar kaum entronnen, Die Magd hat er gewonnen.

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