Wer die Wahrheit kennt, sie aber eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher.“
(Berthold Brecht)
„Die letzte verantwortliche Frage ist nicht, wie ich mich heroisch aus der Affäre ziehe,
sondern wie eine kommende Generation weiterleben soll."
Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)
....(). „Möglicherweise sind ja alle Muslime Gegner, aber es gibt eben auch eine kleine
Gruppe Feinde.“
bezugnehmend auf die freiheitlich – demokratische Grundordnung; der niederländische Schriftsteller Harry
Mulisch [ 41, S. 94]
„Der Islam könnte zum Prüfstein werden, der die Europäer zur Renaissance der eigenen
Kultur zwingt.“
Der Orientalist Dr. Hans-Peter Raddatz
„Wenn ein Staat das Leben seiner Bürger nicht schützen kann, wird er nicht mehr lange auf
deren Loyalität zählen dürfen.“
Dr. U. Ulfkotte, Journalist und Herausgeber des Buches „Der Krieg in unseren Städten“; S. 232
Inhaltsverzeichnis
1. PROLOG..............................................................................................3
2. GRÜNDE FÜR DIESEN AUFSATZ .....................................................4
3. MITTEN IN DEUTSCHLAND .............................................................10
3.1 SOZIALE BRENNPUNKTE IN DEUTSCHLAND ....................................... 17
3.1.1 Das Rollbergviertel ..............................................................17
3.1.2 Der Wrangelkiez ...................................................................17
3.1.3 „Westdeutsche“ Problemviertel .........................................18
3.1.4 Krieg in den Städten – Jugendgangs in Deutschland ......20
3.2 DER ELENDE ALLTAG IN BERLIN ...................................................... 24
3.3 KRIMINELLE – ABSCHIEBUNG TROTZDEM NICHT IN SICHT ................... 29
3.4 DIE WUT DER ISLAMISCHEN WELT UND IHRE URSACHEN .................... 38
3.5 ISLAM – ANSPRUCH UND SELBSTVERSTÄNDNIS EINER RELIGION ........ 48
3.5.1 Die fatale Wirkung der „Schwertverse“ im Koran.............51
3.5.2 Bin Ladens religiöse Rechtfertigung..................................59
3.5.3 Aufstieg und Niedergang der arabischen Hochkultur ......62
3.6 DAS MÄRCHEN VOM DIALOG ........................................................... 63
3.6.1 Der christlich-islamische Dialog beruht auf ......................68
Täuschungen – und fördert westliches Wunschdenken ............68
3.6.2 Wie führende Islamisten Selbstmordattentate ..................73
rechtfertigen ...................................................................................73
3.6.3 Nadeem Elyas - Spiel mit gezinkten Karten.......................74
3.7 MOSCHEEN IN DEUTSCHLAND .......................................................... 79
3.8 EINE UNTERGEGANGENE WELT – DAS BERLINER JUDENTUM.............. 82
3.8.1 Jüdische Unternehmen in Deutschland.............................85
3.8.2 Der Kurfürstendamm ...........................................................86
3.9 VATERLAND ................................................................................... 90
3.9.1 Patriotismusdebatte in Deutschland ................................101
4. WARUM IMMIGRANTEN NICHT GLEICH IMMIGRANTEN SIND..102
5 DIE TÜRKEN KOMMEN !?..............................................................110
5.1 DER URSPRUNG DER TÜRKEN........................................................ 112
5.2 DER ABWEHRKAMPF EUROPAS ..................................................... 113
5.3 LESERBRIEFE GEGEN DEN TÜRKEIBEITRITT ..................................... 122
5.4 EIN LAND ZWISCHEN DEN KULTUREN.............................................. 123
5.5 DER TÜRKISCHE MINISTERPRÄSIDENT RECIP TAYYIP ERDOGAN ....... 130
5.6 TRADITIONEN AUS DEM MITTELALTER ............................................. 132
5.6.1 Blutrache.............................................................................132
5.6.2 Ehrenmorde ........................................................................133
5.6.3 Zwangsverheiratungen ......................................................134
5.7 FAZIT ........................................................................................... 137
5.8 DIE ANWERBUNG TÜRKISCHER GASTARBEITER-.............................. 140
EIN HISTORISCHER FEHLER?................................................................. 140
5.9 „MANCHMAL HABE ICH ANGST VOR MEINER EIGENEN RELIGION!“..... 142
6. AUSSICHTEN FÜR EUROPA .........................................................145
6.1 DAS ENDE UNSERER SPAßGESELLSCHAFT ?................................... 145
6.1.1 Die Ruhe vor dem Sturm ? ................................................147
6.1.2 Die Schrift der Schriften ....................................................148
6.1.3 In Holland zahlt der Staat drauf ........................................149
6.2 IDEOLOGIE UND DENKWEISE DER ISLAMISTEN ................................. 150
6.2.1 Die Gedankenlosigkeit europäischer Politik ...................163
6.2.2 „Wir wollen nicht alle Moscheen kontrollieren“..............167
6.3 ALLES NUR MISSVERSTÄNDNISSE ? ............................................... 169
6.3.1 Kritiker im Visier.................................................................179
6.3.2 Radikaler Islamismus bedroht auch Europa ...................182
6.3.3 Europa 2060- Nur eine düstere Vision ? .........................183
6.3.4 Oriana Fallaci-eine geht Frau auf Konfrontationskurs ...184
6.3.5 Geht in Frieden - aber bitte geht!......................................185
6.4 PARALLELEN IN ANDEREN EUROPÄISCHEN LÄNDERN ....................... 187
6.4.1 Radikalisierung in England ...............................................188
6.4.2 Intifada an der Seine ..........................................................192
6.4.3 Holland, ein Land hält den Atem an .................................195
6.4.4 Misstrauen in Italien...........................................................197
6.4.5 Spanien: gewaltbereit ........................................................197
6.4.6 Schieflage in Dänemark.....................................................198
6.4.7 Ein Fall in Australien..........................................................199
6.4.8 Schweinereien in Norwegen .............................................199
6.4.9 Belgien und die Schweiz ...................................................200
6.5 ALLES KOPFTUCHTERRORISTEN ? ................................................. 202
6.6 DAS GUTMENSCHEN- SYNDROM .................................................... 203
6.7 MEINUNGEN IN DEUTSCHLAND ....................................................... 208
6.9 SAUDI-ARABIEN - EIN LAND ZWISCHEN MITTELALTER .................... 212
UND MODERNE .................................................................................... 212
6.9.1 Die neue Avantgarde? .......................................................219
6.9.2 Die Assassinen der Moderne ............................................222
6.9.3 Die Quintessenz .................................................................223
7 NACHWORT .....................................................................................230
8. LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS.................................232
9. ANHANG..........................................................................................234
9.1 DER MORD AN THEO VON GOGH .................................................... 234
9.2 ISLAMISTEN UND ZUGLEICH KRIMINELLE AUSLÄNDER ....................... 236
9.3 EINE GEWALTTÄTIGE KARRIERE ..................................................... 239
9.4 ÜBERSICHT: IMPORTIERTE KRIMINALITÄT UND MIßSTÄNDE IN DE ..... 240
9.5 UN-BERICHT ................................................................................ 241
1. Prolog
1. Prolog
Es ist der 04.10.2004 und ich schreibe diesen Artikel unter den Eindruck der jetzt im
Dezember 2004 sehr wahrscheinlich beginnenden Sondierungsgesprächen zwischen
der Europäischen Union und der Türkei. Das Thema der Aufnahme der Türkei war aber
lediglich die Initialzündung zum Schreiben. Sie ist Teil eines komplexeren und immer
dringlicher werdenden Problems. In meinem Aufsatz möchte ich mich daher
schwerpunktmäßig mit der unvermindert starken Einwanderung aus islamischen
Ländern wie der Türken, den Maghreb-Staaten Nordafrikas und aus dem Nahen Osten
nach Europa beschäftigen. Dabei sollen u.a. die zunehmenden Problemen in unseren
Städten das Thema sein, und erst in zweiter Linie werde ich mich mit der sehr
wahrscheinlichen EU-Aufnahme der Türkei auseinandersetzen. Beides kann aber nicht
getrennt voneinander betrachtet werden. Letztendlich verursacht gerade die massive
Einwanderung von Menschen aus dem islamischen Kulturkreis überall die gleichen
Probleme, so wie sie heute in fast allen deutschen Großstädten, zumindest
Westdeutschlands, existieren. Die Probleme mit speziell islamischen Einwanderern in
Berlin sollen exemplarisch auch für viele andere Gegenden innerhalb Europas stehen.
Bevor ich aber damit beginne, möchte ich einige allgemeine Dinge zu diesem Aufsatz
sagen.
Als ich anfing dieses Essay zu schreiben wusste ich noch nicht, dass es so umfangreich
werden würde. Auch während meines Studiums lass ich regelmäßig die Tageszeitung.
Stieß ich auf einen für mich interessanten Artikel, schnitt ich ihn meistens aus und legte
ihn beiseite. Dies sollte sich später für diesen Aufsatz als vorteilhaft erweisen.
Hinzukommen Ausgaben des Spiegels und des Sterns aus den Jahren 2001 bis 2004
und das in der Öffentlichkeit oft verbrämte Buch „Der Krieg in unseren Städten“ [1] von U.
Ulfkotte. Ein nicht unerheblicher Teil dieses Aufsatzes wird sich auf diese Quellen
stützen. Der Schwerpunkt ist in den Kapiteln 3.4, 3,5, 6.2 und 6.3 zu finden, wo der
Leser massiv mit der Ideologie und Denkweise des islamistischen Gegners, der unsere
Kultur und Lebensweise vollständig ablehnt, konfrontiert wird. Die Ursachen liegen
leider Gottes im Anspruch der Religion des Islam und der mangelnden Emanzipation
der muslimischen Massen. Im Kapitel 6.3.5 Geht in Frieden - aber bitte geht! sage ich
das, was ich denke und was ich für richtig halte wider jeglicher verordneten politischen
Zurückhaltung, wie sie von Grünenchefin Claudia Roth und Volker Beck ja nur allzu oft
propagiert wird, und wider jeglicher Blindheit vor dem Alltag in unserem Land.
Theoretisch reichen diese fünf Kapitel, inklusive dem abschließenden Fazit auf Seite
6.9.3 Die Quintessenz zum Verständnis aus, nur wären sie separat nicht so
glaubwürdig.
Es ist sicher nicht meine Aufgabe, das Rad neu zu erfinden. Der Aufsatz stützt sich zum
großen Teil auf bereits bestehendes Material, wobei ich auf Bücher, ja sogar zeitweise
auf den Brockhaus zurückgreife und alles mit persönlichen Erlebnissen zu einem
Ganzen vermische. Ich glaube, dass die eigentliche Kunst dieses Essays darin besteht,
ein möglichst „rundes“ Bild von der Gefahr des politischen Islamismus zu geben und
einen in sich schlüssigen und für jedermann nachvollziehbaren Aufsatz zu schaffen. Ich
möchte aber noch anmerken, dass ausschließlich die negativen Aspekte das Thema
sind. Es werden keine Beispiele erfolgreicher Integration muslimischer Einwanderer
aufgeführt, die es aber natürlich auch gibt. Obskure Verschwörungs-Theorien zum 11.
September sollen ebenfalls der Boden entzogen werden und ich gehe ausgiebig auf die
Denkstrukturen, Hintergründe und Motivationen der islamischen Welt ein. Um diese zum
größten Teil rückwärtsgewandte Denkweise überhaupt verstehen zu können, musste ich
mich notgedrungen mit unserer eigenen und der islamischen Geschichte etwas
intensiver beschäftigen. Wer Kritik hierzu äußern möchte oder mir einfach nur schreiben
oder das Manuskript noch einmal zugeschickt bekommen will, der kann mich unter
folgender E– Mail – Adresse erreichen: renaissance_wd@yahoo.de
1. Aufklärung über die Ursachen speziell islamistischer Gewalt und ihre Ursprünge
in der Religion und dem Selbstverständnis des Islam
[Kapitel 3.4 Die Wut der islamischen Welt und ihre Ursachen]
2. der Anspruch des Islam, die Ideologie und das Gedankengut der Islamisten und
die daraus resultierenden europaweiten Probleme der Integration auch bei streng
gläubigen und konservativen Muslimen
[Kapitel 3.5 Islam – Anspruch und Selbstverständnis einer Religion]
[Kapitel 6.2 Ideologie und Denkweise der Islamisten]
3. Information der Öffentlichkeit über die Verschleierungstaktik der Islamisten
[Kapitel 3.6.3 Nadeem Elyas - Spiel mit gezinkten Karten]
4. Die linke Politik der Nachsichtigkeit und Toleranzpredigt auch gegenüber den
„Unkulturen“ wie der Zwangverheiratung im Islam
[Kapitel 5.6.3 Zwangsverheiratungen und 6.9.3 Die Quintessenz ]
5. Parallelen in anderen Ländern Europas, die zeigen, dass die Probleme mit
muslimischen Migranten keine speziell deutschen Probleme sind
[Kapitel 6.4 Parallelen in anderen europäischen Ländern
6. das gutgemeinte Toleranz die Gesellschaft nicht vor der Feindschaft der Islamisten
schützen wird [Kapitel 3.4 und 5.1.1]
7. die „Balkanesisierung“ Europas durch muslimische Enklaven (sog.
Parallelgesellschaften) wird in der Zukunft für noch wesentlich stärkere
Spannungen auch innerhalb unserer Gesellschaft sorgen.
1
d.h. an die Leute, die den Koran nicht wortwörtlich nehmen und Andersgläubige nicht als schlechtere Menschen,
Ungläubige (Kafirin) oder gar als Schweine bezeichnen und die andere Religionen nicht als falsche Religionen
betrachten: .«........Der neue Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für interreligiöse Fragen, der Nahost-
Experte Peter Hünseler, ist erst seit ein paar Tagen im Amt: »Es ist wahnsinnig schwer, einen Ton zu treffen, der
weder blauäugig noch verletzend ist. Wie soll ich einen theologischen Dialog führen mit einem islamischen
Geistlichen, der das Christentum nicht einfach für eine andere Religion hält, sondern für eine falsche? Wir wollen
nicht aufhören, miteinander zu reden, aber wir haben auch absolut keine Illusionen mehr.« http://www.zeit.de
und im Duden heißt es: ...Mohammed wandte sich der Erneuerung der nach seiner Auffassung durch Juden und
Christen verfälschten reinen Abrahamsreligion zu..().; im Brockhaus [Band 2, Seite 691] heißt es: „....()..der Islam
[arab. Ergebung in den Willen Gottes] betrachtet sich als Fortsetzer der Religion Abrahams, von der die Menschheit
entweder völlig oder nur zum Teil (Juden, Christen u.a.) abgefallen ist....()..“
4
2. Gründe für diesen Aufsatz
dem islamischen Raum, und Jahr für Jahr steigt deren Zahl2. Trotzdem empfinde ich
grundsätzlich gegenüber gläubigen Menschen, seien es nun Muslime oder Christen,
keine prinzipielle Abneigung.
Denn schließlich kann einem der Glaube Kraft geben. Er kann einem in schwierigen
Zeiten den Halt geben, weiter zu leben oder etwas schwieriges zu meistern. Als ich mit
sechzehn Jahren mit Sport begann, hatten meine Eltern die Befürchtung, dass sich
meine schulischen Leistungen auf dem Gymnasium verschlechtern würden. Doch
stattdessen stabilisierten sie sich. Auch während meines Studiums in Berlin gab mir der
Sport Kraft und Halt, wenn es `mal schwierig wurde. Jeder Mensch braucht etwas, aus
dem er neue Energie schöpfen kann. Ich käme nie auf die Idee, gläubige Menschen per
se gering zuschätzen. Einen ganz klaren Trennungslinie werden ich aber zu der
Ideologie des Islamismus, dem politischem Islam machen, deren politisches Endziel, die
Unterwerfung der Menschheit unter dem Willen Allahs beinhaltet und deren Streben
immer auch in diesem Kontext gesehen werden muss. Christliche Fundamentalisten
spielen hier keine Rolle, denn obwohl es sie sicher gibt, ist es mir nicht bekannt, dass
sie im 21. Jahrhundert Flugzeuge entführen und diese in Wolkenkratzern der
muslimischen Welt zu „parken“ versuchen oder ganze Züge in die Luft sprengen und
dabei „Gott ist groß“ rufen. Außerdem strömen nicht die Christen zu Tausenden aus
Europa in die muslimische Welt und gründen dort massenhaft Kirchen und
Gebetshäuser. Nein. Die Bedrohung kommt leider ganz klar und unmissverständlich aus
diesem Kulturkreis. Während die gewaltbereiten Terroristen uns nach dem Leben
trachten, werden die so genannten gemäßigten Vertreter muslimischer Organisatoren
nicht müde, deren handeln als wider dem Koran zu bagatellisieren. Während Europäer
und Amerikaner im Bombenterror zerfetzt werden, beklagen sich die muslimischen
Organisationen, dass sie sich permanent rechtfertigen und erklären müssten. Mir
kommen gleich die Tränen. Denn die Islamisten berufen sich in ihrem Kampf gegen das
„Haupt des Kufr“ auf ihren Glauben. Die Fundamentalisten sehen in uns „niedere
Menschen ohne Glauben, die nicht viel mehr wert sind, als „Schweine oder Affen.“
Das erschreckende ist die große Diskrepanz zwischen der offiziellen Anbiederung und
dem Aufruf zu gegenseitigem Respekt seitens muslimischer Vertreter, und der
alltäglichen Realität auf der Welt und teilweise auch in den Moscheen unseres Landes.
Diese Ambivalenz, diese zwei Gesichter sind ebenfalls im Islam nicht unbekannt und
nennt sich Iham, ich will später ausführlich darauf zu sprechen kommen. Es ist durchaus
beunruhigend, was im Koran in vielen Suren3, den sogenannten Schwertversen,
geschrieben steht. Noch erschreckender ist es allerdings, wie unsere Macht- Eliten,
allen voran die Politiker, sich selbst kaum bis gar nicht mit dieser Tatsache ernster
auseinandersetzen und so in Diskussionen mit den windigen Vertreter der Muslime klar
argumentatorisch unterliegen. Denn im Gegensatz dazu wissen die Vertreter der
Muslime4 sehr genau, was wie gesagt werden muss, um Gemüter zu besänftigen und
Kritikern ins Leere laufen zu lassen. Wer diese Tatsachen nicht zur Kenntnis nimmt,
wird die Denkweise und die Anspruchhaltung der Islamisten, aber auch der mit ihnen
symphatisierenen Muslime nicht verstehen können. Und wer wie Claudia Roth und
andere das auf Transparenten zu stehende „Islam heißt Frieden“ aufgreift, und sich
wider besseren Wissens aneignet, der verdummt wissentlich oder unwissentlich die
deutsche Öffentlichkeit. Es ist wirklich erschreckend, wie unkritisch gerade die Grünen
Muslimen nur „ehrbare und lautere“ Absichten unterstellen. Keiner scheint sich zu
bequemen, auch nur ein Lexikon in die Hand zu nehmen und unter dem Stichwort
„Islam“ nachzuschlagen. Nirgendwo steht da geschrieben, das der Islam übersetzt
Frieden hieße. Mit diesem Klischee werde ich mich aber noch im später näher
auseinandersetzen und diese Verfälschung damit hoffentlich beenden.
2
vgl.: Im Jahr 2000 gab es ca. 3,05, im Jahre 2003 ca. 3,45 Millionen Muslime in Deutschland, dies entspricht einer
Steigerungsrate von ca. 6 Prozent (Quelle: Islam-Institut in Soest)
3
der Koran gliedert sich in 114 Suren (Kapiteln), Suren bestehen aus unterschiedlich vielen Versen/Aufrufe
4
allen voran Nadeem Elyas, dem ein extra Kapitel gewidmet wird
5
2. Gründe für diesen Aufsatz
Ich selbst wurde bei meiner Geburt getauft, später konfirmiert und gehe Heiligabend in
die Kirche. Trotzdem bin ich kein praktizierender Christ. Ich fühle mich aber dennoch
dem abendländisch geprägten Europa verbunden und es ist mir nicht gleichgültig, in
welche Richtung sich die europäischen Gesellschaften seit etwa 20 Jahren bewegen.
Der Hauptgrund für dieses ganz sicher auch politische Essay, ist die eigene
Unzufriedenheit. Die Unzufriedenheit über die viel zu laxe und nachgiebige Politik
gegenüber ausländischen Straftätern. Die Unzufriedenheit über die Abschiebepraxis
und über den Sozialhilfemissbrauch oder überhaupt der Nutzung der sozialen
Sicherungssysteme von Leuten, die wider dieses System arbeiten. Die Unzufriedenheit
über die Zustände in vielen sozialen Brennpunkten hier in Berlin und die Arroganz der
Politik, darüber hinwegzusehen bzw. diese erst möglich gemacht zu haben. Gleichzeitig
sucht dieses Essay die Konfrontation mit dem politischen Gegner. Dieser Gegner steht
links von der SPD. Deren politische Haltung schützt diese radikalen Tendenzen der
muslimischen Minderheit in Deutschland, die längst keine Randerscheinung mehr ist,
wie uns viele „Experten“ gerne weismachen wollen. Denn der einzige wirkliche
Unterschied zwischen einem streng konservativen Moslem und einem Anhänger einer
radikalen islamistischen Gruppe scheint darin zu liegen, dass der eine einen
weitestgehend gewaltfreien Lebenswandel an den Tag legt, während der andere auch
bewusst die Anwendung von Gewalt mit einschließt. In ihrem Endziel eines weltweitem
Kalifats5, der Errichtung der islamischen Gemeinschaft, der Ummah, sind sich die
meisten religionsbewussten Muslime einig. Deswegen ist auch so wenig Kooperation
mit dem Westen oder vom Widerstand in den Moscheen bei den Hasspredigern von
Seiten der Gläubigen zu erwarten. Was wissen wir denn schon wirklich, was in den
Moscheen gelehrt wird? Und war es für die Medien wirklich so schwer, verdächtige
Moscheen in Deutschland ausfindig zu machen, wo man dann mit versteckter Kamera
den Hoca bei seiner Predigt filmte, wie es in Bochum und auch in Berlin passierte, und
man „Erfolg“ hatte. Es wurden Predigten in Berlin –Kreuzberg vom Panorama und in
Bochum vom Spiegel aufgezeichnet und gesendet. Was soll man davon halten, wenn
die Polizei von „erfolgreichen Razzien“ in –Moscheen, Gebetshäusern und so genannten
Kulturvereinen spricht ? Es schürt sicherlich das Misstrauen gegenüber den
islamischen Gemeinden, dass man selbst so wenig weiß und es nie zu Anzeigen von
Seiten der „Gläubigen“ kommt. Wie auch, zur Not solidarisiert man sich eher mit dem
Gläubigen, als ihn an die Gesellschaft des Kufr zu verraten. Und auch scheint es, dass
in dieser Richtung keine zuverlässigen Angaben existieren. In wie viele Moscheen wird
denn nun wirklich für die Ummah und die Abschaffung des Haus des Krieges (da, wo
die Nicht-Muslime in der Mehrheit sind) geworben? Keiner weiß etwas von nix. Und
wenn etwas aufgedeckt wird, dann heißt es trotzdem sehr schnell, dass seien
Einzelfälle. Aber wer hat verlässliche Zahlen? Kann der Verfassungsschutz
beispielsweise sagen, dass nur in zehn Prozent der Moscheen in Deutschland
unangenehmes für die Kafirin6 gepredigt wird. Zehn Prozent, das wären immerhin in
Deutschland ca. 300 Moscheen. Aber alleine Milli Görüs hat ca. 800 Moscheen unter
seine Kontrolle. Auszüge des Gedankenguts dieses mit seinen 31 000 Mitglieder zu den
größten türkischen Organisationen gehörenden Vereins in Deutschland, der sich nach
außen hin den Anstrich der Toleranz, der Weltoffenheit und der Friedfertigkeit gibt, wird
im Kapitel 6.2 skizziert und soll mit dem Unsinn aufräumen, Milli Görüs sei gar nicht so
radikal. Den Missständen offensiv entgegenzuwirken, traut sich die Politik offensichtlich
nicht, ja vielfach wird sie sogar der Öffentlichkeit als nicht existent verkauft.
Entsprechende Gesetze zu verabschieden, die diese Gesellschaft inklusive unseren
gesetzestreuen ausländischen Mitbürgern, vor ihren Feinden besser schützt, sind wohl
leider erst nach einem Anschlag in Deutschland möglich. Neonazis und militante
Autonome, die diese Republik ja beide ebenfalls ablehnen, sollen hier wenn überhaupt,
dann nur am Rande erwähnt werden. Mir geht es in erster Linie um die Bedrohung
5
Fürstentum der Gläubigen
6
zum Abschuss freigegeben „Ungläubige“
6
2. Gründe für diesen Aufsatz
durch die Islamisten und ihre Ideologie, die religiösem Faschismus ähnelt. Dieser
Aufsatz, den ich hier am Montag den 04.10.2004 begonnen habe, richtet sich also
explizit gegen eine Bedrohung, die von außen in unsere Gesellschaft getragen wird und
die schon längst unter uns weilt.
Mein Aufsatz richtet sich gegen ihr „Endziel“ eines allumfassenden Weltkalifats mit der
Scharia als Rechtssprechung und ihre Mittel und Wege, dies zu erreichen. Er richtet
sich gegen die systematische Unterwanderung der europäischen Gesellschaften. Ihr
schändliches Spiel, den Rechtsstaat mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, ist ein
weiterer Missstand, den zu beheben dieser Staat immer noch schuldig geblieben ist.
Darüber hinaus werden ihre unfreiwilligen Helfer, die sogenannten Gutmenschen
kritisiert, die mit ihrem falsch verstandenem Verständnis von Toleranz und ihrem
Harmoniebedürfnis den Islamisten unfreiwillig das Leben leichter machen.
Bundesinnenminister Schily ist beispielsweise mit seinen Gesetzesinitiativen für das
BKA, des zentralen Terrorismuszentrums7 und die Neuordnung der Integration schon
auf dem richtigen Weg. Nur leider weht ihm viel zu viel Widerstand entgegen, obwohl er
wahrlich nichts umwälzendes fordert. Es ist schon eigenartig welche Hektik ein
Anschlag, wie im März 2004 in Madrid geschehen, in der Politik auslöst. Schaut man
sich ein halbes Jahr später die tatsächlichen Veränderungen an, dann muss man zur
Verblüffung feststellen, das nur sehr wenig von dem übrig blieb, was einst der
Öffentlichkeit an Maßnahmen zugesagt wurde. Ob man letztendlich diesem Aufsatz
positiv gegenübersteht oder ihn eher skeptisch betrachtet, eher zweitrangig. Wichtig ist
die weitest mögliche Verbreitung, Aufklärung und die Auseinandersetzung mit dem, was
da in Zukunft noch kommen möge.
Auch in der Türkei-Frage soll keiner in zehn oder 15 Jahren, nach einem doch sehr
wahrscheinlichen EU-Beitritt sagen: „Das hatte der Schröder damals nicht gesagt, das es so
schlimm wird.“ Politische Gleichgültigkeit gegenüber einem so wichtigem Thema wie den
EU-Beitritt der Türkei sollte es nicht geben. Entweder ist man für oder gegen die
Aufnahme.
Ich persönlich bin gegen den Beitritt. Es ehrt mich aber, wenn gerade diejenigen unter
den Lesern, die eine gegenteilige Meinung vertreten, diesen Aufsatz trotzdem
weiterlesen. Manchmal ist es nicht verkehrt, auch die andere Seite kennen zulernen.
Halbwahrheiten und Gerüchte sollen jedenfalls keinen Platz eingeräumt bekommen und
ich habe dieses Manuskript nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt.
Eigene Meinungen sind entsprechend gekennzeichnet und daher subjektiv. Politisch
fühle ich mich bei der CDU am ehesten aufgehoben. Politisch schätze ich aber
durchaus auch Altbundeskanzler Helmuth Schmidt, und das nicht nur wegen seiner
Aussagen zur Gastarbeiterpolitik der Vergangenheit. Wenn ich mich selbst politisch
einstufen müsste, dann würde ich mich als „konservativ“ bezeichnen.
Der Aufsatz, wird neben historischen Fakten auch einige persönliche Erlebnisse
erwähnen und erlebtes von Freunden etc. sinngemäß wiedergeben. Wichtig hierbei ist,
dass sich so viele Menschen in Europa dieses Essay durchlesen wie irgend möglich,
vielleicht stellt sich ja wider erwartend heraus, dass nur ich die Situation als gefährlich
ansehe und in Wahrheit eigentlich alles gar nicht so schlimm ist.
Wie gesagt, dieser Aufsatz richtet sich nicht gegen emanzipierte Muslime und ihre
Religion per se. Der Islam läuft aber Gefahr, zunehmend von den Fundamentalisten in
ihren Reihen dominiert bzw. von Leuten durchsetzt zu werden, die nicht mit offenen
Karten spielen, vergleich hierzu: 3.6.3 Nadeem Elyas - Spiel mit gezinkten Karten.
Offensichtlich hat die schweigende Mehrheit der friedliebenden Muslime noch kein
überzeugendes Rezept gefunden, wie sie sich gegen diese Leute abgrenzen und
auseinander zusetzen gedenken. Ich kann leider nicht den Eindruck gewinnen, dass
sich muslimische Verbände hier in Deutschland ernsthaft organisieren, um diese Gefahr
aus ihren Reihen zu begegnen. Das kann sich in naher Zukunft noch bitter rächen. Die
7
ist mittlerweile in Berlin-Treptow aktiv
7
2. Gründe für diesen Aufsatz
Ursache dafür sind leider Gottes auch, aber gerade deswegen, im Islam und seinem
Geltungsanspruch zu suchen, worüber Kapitel 3.5 Islam – Anspruch und
Selbstverständnis einer Religion berichtet. Wie kommt es eigentlich, dass sich 76% der
Österreicher gegen eine Aufnahme der Türkei aussprechen, ca. 67 Prozent der
Franzosen und auch in Deutschland eine Mehrheit von immerhin 55 Prozent gegen die
Aufnahme der Türkei in die EU ist. Wo man doch seit vier Jahrzehnten Zeit hatte,
einander kennen zulernen und wo jedes Jahr Millionen deutscher Touristen Urlaub im
Lande Trojas macht. Wo es alljährlich deutsch-türkische Kulturfeste und religiöse
Dialogforen in der gesamten Bundesrepublik zur besseren Verständigung gibt. Wo es
den Tag der offenen Moschee gibt, in der sich die Menschen ein Bild von dem Leben
der Muslimen machen können. Wo es islamische „Kulturvereine“ in beinahe jeder
deutschen Stadt westlich der Elbe gibt. Offensichtlich gibt es einen Unterschied in der
Wahrnehmung. Offensichtlich gibt es auch ein unterschiedliches emotionales
Empfinden gegenüber Menschen aus dem islamischen Kulturkreis und unseren direkten
Nachbarn wie den Polen, Tschechen oder den Ungarn. Jedenfalls sind diese Länder
erst seit 15 Jahren wieder frei von der kommunistischen Zwangsdiktatur und es gab
eigentlich verhältnismäßig wenig Vorbehalte in der Öffentlichkeit, die gegen eine
Aufnahme dieser Länder in die EU waren. Ein Beispiel ist sogar sehr bezeichnend: Das
Vierzig- Millionen Volk der Polen hat heute schon ein wesentlich höheres Pro-Kopf-
Einkommen, als die nie vom Kommunismus heruntergewirtschaftete Türkei, ein Volk mit
momentan 70 Millionen Menschen. Und was soll man von türkischen Unternehmer wie
dem Herrn Sahin halten, der auf die Frage bei Sabine Christiansen in der ARD, warum
sich denn nun die dritte Generation von jungen Türken so schwer integriere, ja sogar
eine Rückwärtsentwicklung zu beobachten sei, er ernsthaft behauptet: „Die jungen
Türken seien orientierungslos und wüssten nicht, ob sie nun Deutsche oder Türken seien. Sie
sind verwirrt. Mit einer Vollmitgliedschaft würde sich dies aber ändern.“ Ich habe selten so
eine schwache und der Frage kaum gerecht werdende Begründung gehört. Und das
von einem erfolgreichen Unternehmer, von dem man sich eigentlich eine
überzeugendere und wahrheitsgemäßere Antwort gewünscht hätte. Da ist die
Enttäuschung schon groß, mit welchen unsinnigen Argumenten die mangelnde
Integrationsbereitschaft erklärt wird. Und wie erklärt er sich die gute Integration der
Asiaten, der Koreaner, die von wesentlich weiter her kommen ?
Bestehen in der Wahrnehmung von der türkischen Mitbürger in Deutschland eigentlich
Unterschiede, die bisher in den Diskussionen kaum Beachtung fanden? Reichte
vielleicht die Zeit von vier Generationen nicht aus, um die Deutschen an die türkisch-
islamische Kultur zu gewöhnen? Oder sind wir Deutschen einfach zu intolerant
gegenüber dieser Migrationsgruppe? Und warum besteht so ein großes Interesse an
dem gegenseitigem „Dialog“ zwischen Christen, die teilweise kaum noch über ein
Geschichtsbewusstsein verfügen, und muslimischen Vertretern? Warum gibt es darüber
hinaus nur wenig Interesse an einem „Dialog“ zwischen asiatischen Buddhisten,
indischen Hinduisten oder etwa der christlichen Bruderreligion, dem Judentum? Auch
diese Fragen sollen in diesem Essay aufgegriffen und mögliche Antworten darauf
gegeben werden.
Wünschen sich die Deutschen eine weitere Zuwanderung aus dem Nahen Osten, Afrika
und dem Maghreb-Staaten zum Ausgleich ihrer schrumpfenden Bevölkerung? Das
eigentliche Problem ist nicht die schrumpfende Bevölkerung per se, sondern die
Diskrepanz zwischen der sinkenden Anzahl der Menschen die Arbeit haben und der
steigenden Anzahl der Menschen, die Leistungen wie Rente, Arbeits- und Sozialhilfe
beziehen.
Das hat verschieden Ursachen. Tatsache ist, dass wir im Schnitt immer länger leben,
gleichzeitig zu wenig Neugeboren haben, die bei ihrer Einschulung über vernünftige
Kenntnisse der Sprache verfügen und natürlich, das sich das Verhältnis von Menschen
die Arbeit haben und Menschen, die Leistungen vom Staat empfangen, ständig
8
2. Gründe für diesen Aufsatz
verschiebt. Nichtsdestotrotz teile auf jeden Fall die Meinung von Altbundeskanzler
Helmut Schmidt (SPD), der in einem Interview Anfang Oktober 2004 in der Berliner
Morgenpost eine weitere massive Einwanderung „von Menschen aus so fernen
Kulturkreisen wie dem Nahen und Fernen Osten zum Bevölkerungsausgleich“ als den „Irrsinn
selbsternannter Intellektueller“ bezeichnete. Obwohl die meisten Ausländer, manche mehr,
manche weniger gut in unsere Gesellschaft integriert sind, so gehört doch die Masse
der strenggläubigen Muslime türkischer und arabischer Herkunft mehrheitlich nicht zu
den Vorbildern einer gelungenen Integration, die selbstständig und unabhängig von
staatlicher Unterstützung hier lebt. Dabei fällt auf, dass je radikaler und strenggläubiger
Muslime sich ihrem Glauben zuwenden, desto weniger erfolgreich bringen sie sich und
ihre Kinder in diese Gesellschaft mit ein. Stattdessen überwiegt bei ihnen neben dem
religiösem Eifer auch die Inanspruchnahme staatlicher Zuwendungen und Stütze. Was
einer gewissen Ironie nicht entbehrt. Gerade sie sind es, die am meisten vom Nichtstun
profitieren, aber gleichzeitig am vehementesten gegen die westliche freie
Gesellschaftsordnung intrigieren. Ein Paradoxem. Der Staat sieht auch keinen
Handlungsbedarf, eher ist er darauf bedacht, „den Ball möglichst flach zu halten.“
Das Essay hat über 200 Seiten und ich habe es nach bestem Wissen und Gewissen
zusammengestellt. Ich kann aber eine absolute Fehlerfreiheit nicht garantieren. Ich bin
über Kritik und Anregungen diesbezüglich dankbar, möchte an dieser Stelle aber noch
gerne zwei Sätze hinzufügen. Die Kernaussage dieses minority reports wird auch
durch etwaige Fehler im Detail in keinster Weise zunichte gemacht. Mir fällt immer
wieder auch in den Foren auf, dass sich Leute an Kleinigkeiten aufreiben und dann den
Eindruck erwecken, als sei nun die gesamte Aussage eines Beitrages irrelevant. Dem
ist auch hier nicht so. Die Kernaussage lautet, dass bestimmte muslimische Kreise, die
leider Gottes auch noch hervorragend untereinander vernetzt sind, die starke
Migrationsbewegung in den europäischen Kulturkreis für ihre Zwecke missbrauchen.
Frei nach dem Motto: Erst gebären wir Euch kaputt, dann erstellen wir auf den
Trümmern der alten freiheitlichen Grundordnung das System, dass wir für das einzig
richtige und gottgefällige halten (s.a. 6.2 Ideologie und Denkweise der Islamisten).
Ich möchte die Leser daher bitten, dies nicht zu vergessen. In der Kunst nannte man
das abstrahieren, das wesentliche erkennen und das unwesentliche weglassen. Bitte
vergessen Sie das beim Durchlesen nicht.
Meine Motivation zu schreiben war wirklich purer Idealismus und ich habe genauso viel
dazugelernt, wie vielleicht die meisten von Ihnen. Ich wünsche mir die Verbreitung
dieses Skripts nicht nur innerhalb des deutschsprachigen Raums, damit Halbwahrheiten
und Scheinheiligkeiten im Umgang gerade auch mit den Islamisten im Nadelstreifen
unter den Voraussetzungen geführt werden, wie es eigentlich sein sollte. Nämlich, daß
die Ideologie des Islamismus ein Verbrechen an die Menschheit ist und in seiner
Totalität und Intoleranz nur vergleichbar mit religiösem Faschismus ist. Und:
verbrecherische Ideologien gehören verboten ! Davon ist unsere Gesellschaft aber noch
weit entfernt.
Eine spätere Übersetzung ins Englische wäre absolut wünschenswert. Wir sollten nicht
leichtfertig denken, dass Islamismus lediglich ein Phänomen in fernen Ländern sei.
Die Freiheit und Toleranz, die unsere Gesellschaft diesen Leuten leider einräumt,
werden wir nicht erwarten können, sollten die Mehrheitsverhältnisse der europäischen
Gesellschaften in ferner Zukunft einmal ganz anders aussehen.
„....()....Das beste wäre, den Islam wegen seiner Aufrufe zu Verbrechen und Gewalt schnellstmöglich zu verbieten.
Verfassungsfeindlich ist er sowieso!“ Innocent Forum Focus
Gewidmet der Freiheit des Geistes und der Freiheit des Wortes
Berlin im Frühjahr 2005
9
3. Mitten in Deutschland
3. Mitten in Deutschland
Leider Gottes stellt ein nicht unerheblicher Teil der muslimischen Einwanderer unsere
Gesellschaft vor den vielfältigsten Problemen.
In der Diskussionsrunde bei Maybrit Illgner vom Oktober über die mögliche Aufnahme
der Türkei zeigt sich mit bei der dortigen sehr säkularisiert wirkenden türkischstämmigen
Diskussionsteilnehmerin Frau Aytes eine grundlegende Einstellung, die leider
bezeichnend für viele Muslime ist. Als es um die Frage der schlechten Integration der
türkischstämmigen Bevölkerung ging, wurde gleich auf die schlechte Integrationsarbeit
des Staates hingewiesen. Die Schuld wird also in erster Linie beim Staat
wahrgenommen. Also bei der Gesellschaft, die diese Menschen vielleicht nicht gerade
herzlichst willkommen geheißen, aber doch aufgenommen hat. Dabei ist jeder Einzelne
natürlich erst einmal selbst gefordert. Es geht dabei auch um solche Eigenschaften wie
Eigeninitiative, die Bereitschaft, sich die Sprache der neuen „Heimat“ anzueignen und
die Einsicht, das man als Einwanderer natürlich nun die hier geltenden
Rahmenbedingungen zu akzeptieren hat. Andernfalls hätte man ja gar nicht
auswandern brauchen. Leider gibt es in viel zu vielen deutschen Städten mittlerweile
Parallelgesellschaften, so dass es für Neuankömmlinge gar nicht zwingend notwendig
wird, deutsch lernen zu müssen. Selbst die Sozial- und Arbeitsämter haben ihre
türkischsprachigen Vordrucke. Dieses einfache Beispiel zeigt ein grundsätzliches
Missverständnis: als Gastgeber hat man das Recht und die Pflicht, Spielregeln
aufzustellen, die für alle gültig sind. Wer diese Spielregeln grob verletzt, wandert
entweder ins Gefängnis oder tritt die Heimreise an. Zur Zeit hält sich aber noch nicht
einmal der deutsche Staat selbst an seine eigenen, sehr weit ausgelegten Regeln.
Oftmals wird aus falsch verstandener Rücksichtsname nicht gehandelt. Für eine
gelungene Integration spielt neben der persönlichen Einstellung der Einwanderer leider
auch die Quantität eine entscheidende Rolle.
Darüber hinaus ist es ein Unding, dass die Annehmlichkeiten der Sozialhilfe, die
Übernahme der Miet- und Heizkosten, die freie Krankenversicherung auch für
Menschen gilt, die eigentlich Deutschland per Entscheid verlassen müssten und die nie
selbst einen Beitrag für diese Gesellschaft geleistet zu haben (s.a. 6.1.3 In Holland
zahlt der Staat drauf.). In der Kritik gegen den deutschen Staat muss ich der
türkischstämmigen Diskussionsteilnehmerin in einem Punkt Recht geben: Dass einzige
was in diesem Staat konsequent ist, ist seine Inkonsequenz. Gerade die ungebildeten
Menschen aus dem islamischen Raum brauchen aber einen festen Gesetzesrahmen, in
dem sie sich bewegen dürfen. Man muss sich darüber im klaren sein, dass sie in ihren
Heimatländern oftmals in einer streng religiös geprägten Umgebung aufwachsen, in
dem sie vielen z.T. religiös begründeten Einschränkungen ausgesetzt sind und nun in
ein Land voller Freiheiten kommen. In ihren Heimatländern wissen sie ganz genau was
erlaubt ist und was nicht. Hier in Deutschland sieht dass dann ganz anders aus: Die
weltlichen Freiheiten und die staatliche Liberalität hier werden dann aber oft als
Schwäche ausgelegt. Dabei unterscheiden sie sich auch ganz eindeutig von
Einwanderer aus dem asiatischen oder natürlich auch aus dem europäischen Ländern.
Offensichtlich gibt es auf der Welt unterschiedliche Auffassungen von der Art und Weise
des Zusammenlebens, was auf unterschiedliche kulturelle Entwicklungen in den Länder
zurückzuführen ist, und allgemein auch als Mentalitäten eines Volkes bezeichnet wird.
Ein Koreaner oder Japaner der rein von der geographisch Entfernung viel weiter weg
von Europa entfernt ist als beispielweise der Libanon, wird sich aber in Europa auf
Anhieb leichter zurechtfinden, als der Libanese. Dies hat auch etwas mit der Lern- und
Leistungsbereitschaft zu tun.
Es ist ja schon bemerkenswert, dass es in Diskussionen nicht mehr nur um das bunte,
fröhliche Multi – Kulti – Treiben geht, sondern nun verstärkt Begriffe wie
10
3. Mitten in Deutschland
unterschreiben würden. Fest steht: Die Abkapselung von Ausländern ist nicht immer
strikt, sie ist bei den einen mehr, bei den anderen weniger gefährlich, in vielen Fällen
auch harmlos, aber sie ist ein Problem für die deutsche Gesellschaft....()..
Sonst findet der Kampf um die besten Köpfe, den der saarländische Ministerpräsident
Peter Müller als Vorsitzender der CDU- Zuwanderungskommission ausgerufen hat, in
einer Arena statt, in der sich das Publikum für ganz andere Probleme als die Zukunft
des Wohlstands interessiert: für die Verbrechen ausländischer Banden, für Extremisten,
die von deutschem Boden aus die Regierung ihres Heimatlandes stürzen wollen, oder
für Ausländer, die einfach nur in einer Türkei leben wollen – mitten in Deutschland.
Sie sagt, dass sie in Deutschland lebt, aber das es auch die Türkei sein könnte, wegen
der vielen Türken im Frankfurter Bahnhofsviertel. Türkische Lebensmittelläden,
türkische Ärzte, türkische Reisebüros, alles türkisch, alles gut. Und zu Hause türkisches
Fernsehen – warum lebt Sie eigentlich in Deutschland?
Vahide Yesil kam vor 24 Jahren, sie kam aus Erzurum in Anatolien und hatte Angst vor
Deutschland. Obwohl sie auch neugierig war. Auf das Land, in dem es angeblich alles
gab. Und auf den Unbekannten. Wie er wohl sein würde, der Mann, der ihr sein Foto
geschickt hatte und den sie zum ersten Mal gesehen hatte, als er nach Erzurum
zurückkehrte, um sie zu heiraten und mitzunehmen. Vahides Mann gehört zur ersten
Generation. Eingereist in den sechziger, siebziger Jahren, als die Deutschen noch
glaubten, dass die Türken wieder zurückgehen würden und Integrationsversuche
deshalb überflüssig seien.
Das dachten die meisten Ausländer auch: drei bis fünf Jahre bleiben, Geld nach Hause
schicken, als gemachter Mann heimkehren. Sie nahmen die Billigbuden der Innenstädte
und Arbeiterquartiere, aus denen die Deutschen auszogen. Wo die Wohnungen deshalb
noch billiger wurden, noch mehr Ausländer kamen, noch mehr Deutsche weggingen und
das Endergebnis nun Berlin -Kreuzberg heißt, Duisburg – Marxloh, Hamburg –
Wilhelmsburg.
Diese erste Gastarbeitergeneration wollte mit Deutschen so wenig zu tun haben, wie die
Deutschen mit ihr. Vor allem Türken hätten eine „homogene soziale und kulturelle
Subgesellschaft“ geschaffen, so das Essener Zentrum für Türkeistudien in einem
Gutachten. Darunter sind Patriarchen, die immer noch ihre Ehefrauen in der
Fußgängerzone mit drei Schritten Abstand hinter sich hergehen lassen und in den
Schränken ihrer Töchter schnüffeln, ob es dort nach Zigaretten oder dem Aftershave
eines Mannes riecht....().....So entstand nach der ersten Gastarbeitergeneration eine
zweite, die anfangs kein Politiker auf der Rechnung hatte: eine Generation der hier
Geborenen. Nicht Türken. Nicht Deutsche. Grenzgänger, wenn es gut ging.
Ausgegrenzte, wenn es schlecht lief.
Und in den Ghettos, den überwiegend türkischen Siedlungen und Stadtteilen, in denen
auch heute noch 18% aller Türken im Land leben, lief es besonders schlecht. So sehr,
dass sich der Duisburger Stadtdirektor Jürgen Brandt sorgt, ihm könnten „ganze
Stadtteile abhanden kommen“.
Auch das Bahnhofsviertel, Frankfurts klassisches Einwanderungsquartier, ist so ein
Stadtteil. Keiner mit türkischer Monokultur, sondern Multi-Kulti-Mix, aber mit hohem
Ausländeranteil von 61 Prozent. Vashide Yesil ist aus diesem Durchgangslager für
Einreisende nie herausgekommen, 24 Jahre lang, vermisst hat sie Deutschland nicht.
Na ja, manchmal die Sprache, bei den Elternabenden etwa, als sie dasaß kein Wort
verstand. Oder als sie mit ihrer Schilddrüsensache im Krankenhaus lag, vier Wochen
lang , ohne zu wissen, was Ärzte und Schwestern redeten. Aber ihr Mann konnte ja
übersetzen, ihr Mann ging auch mit zum Frauenarzt8. Und bei Aldi standen die Preise
schließlich an den Regalen. Kürzlich hat Vahide trotzdem mal bei der Stadt einen
Kursus „Mama lernt Deutsch“ gemacht, aber „was ich da lernte, habe ich gleich wieder
vergessen, ich hab`s ja nicht gebraucht“. Wofür auch? Waren sie in 24 Jahren jemals
8
Männer aus den traditionellen ländlichen Gebieten sind in der Regel auch direkt bei der frauenärztlichen
Untersuchung des Arztes dabei, wenn die Frau auf dem gynokologischen Stuhl liegt
12
3. Mitten in Deutschland
bei einer deutschen Familie eingeladen? Nur selten geht sie rüber zur deutschen
Nachbarin, lässt die dann erzählen , „und ich sage, ja, ja, ja` oder `,nix verstehen `“.
Kaum ein Wort Deutsch zu verstehen ist zwar keine Bedingung für eine
Parallelgesellschaft, es ebnet aber den Weg dahin. Umso allarmierender die Erfahrung,
die nicht nur die Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John macht: dass die Enkel der
ersten Generation schlechter Deutsch können, als ihre Väter und Großväter. Die Zahlen
sind dramatisch: In Kreuzberg sprechen 63 Prozent der Ausländerkinder
bei der Einschulung fast kein Wort Deutsch, bei den Türken sogar vier von
fünf Kindern nicht. Darunter einige, die nicht einmal wissen, was „Wie
heißt Du?“ bedeutet, oder solche, die ernsthaft denken, dass sie in der
Türkei leben. Dazu kommen noch Wertemaßstäbe, die sie aus einer
fernen Welt in die nahe Schule tragen: Weil beispielsweise an der
Kreuzberger Carl-Friedrich-Zelter-Oberschule ein Mädchen wenigstens für
den Sportunterricht das Kopftuch abnehmen sollte, schrie ein türkischer Vater den
Rektor Michael Rudolph „mit glühenden Augen“ an: „Tod egal, aber Kopftuch.“
Bild 2 Yakup T. ein Türke, der seit fast 35 Jahren in Deutschland lebte
Daniel-Cohn-Bendit, in den neunziger Jahren Multi- Kulti- Dezernent der Grünen in
Frankfurt am Main, schätzt die Zahl der Außenseiter und Draußenbleiber auf ein Drittel
der Ausländerkinder – bei ihnen reiche es oft nur für die Sonderschule. Einer der
Gründe: Noch immer sucht sich fast jeder zweite Berliner Türke seine Frau im Land der
Väter, weil Bräute aus Anatolien den Ruf genießen, vom Westen noch nicht verdorben
zu sein – warum sind sie dann hier ?
Meistens spricht die Frau kein Deutsch. Da sie deshalb
zu Hause ist, behält sie auch die Kinder im Haus, und
während die Mutter den Haushalt macht, sitzen die
Knirpse vor dem Fernseher - gefüttert mit Türk-TV aus
der Satellitenschüssel. Nach einer Erhebung des
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung spricht nur
jeder fünfte Türke im Alltag überwiegend Deutsch; auf
die Frage, warum sie keinen Sprachkurs belegen,
antworten gut drei Viertel: keine Zeit....()...“[37]
Bild 3 Moslems vor der Mevlana – Moschee in Kreuzberg
10.11.04: Nach Recherchen des ZDF-Magazins Frontal21 wird in der Berliner Mevlana-
Moschee durch den Vorbeter Yakup T., ein Türke der bereits seit 1970 in Deutschland lebt,
Hetze gegen das deutsche Volk betrieben: „Es gibt Deutsche, die auch gut sind. Aber sie sind
und bleiben doch Atheisten. Wozu nutzen sie also?“ In den Koranschulen wird gelehrt, wie der
Islam in Deutschland verbreitet wird: „Wenn man von klein auf einen Menschen oder viele
Menschen mit einer bestimmten Weltsicht erzieht, dann wird sich diese Weltsicht auch
irgendwann in der Mehrheit durchsetzen.“ Was sagt der Schulsenator Klaus Böger dazu?
„Sehen Sie, ich kann ja eine Religion nicht verbieten. Ich kann nicht verbieten, dass in den
Moscheen so gepredigt wird, wie gepredigt wird. Die Schule ist ein Baustein. Ich versuche durch
Ganztagsschulangebote den Raum und die Möglichkeit zu verbreitern, dass wir eben auch
andere gesellschaftliche Wertvorstellungen den Kindern nahe bringen." Doch das ist nahezu
aussichtslos. Noch nie waren die Gebetshäuser so gut besucht wie heute. Zum Freitagsgebet
versammeln sich mehr als 1200 Männer in der Mevlana- Moschee. Hier ist auch die Islamische
Föderation zu Hause. Filmen dürfen wir nur einen Ausschnitt des Gebetes. Interviews gibt nur
der Pressesprecher, die Kinder- und Jugendarbeit bleibt unseren Blicken verborgen. Zur Zeit
Bauarbeiten, heißt es. Den Vorwurf der Geheimniskrämerei aber weist der Sprecher Resul
Bayram zurück: „Das widerspricht unserer Arbeit, denn wir betreiben Öffentlichkeitsarbeit, wie
mit dem Tag der offenen Moschee, und wir treffen uns auch mit andere
Religionsgemeinschaften oder mit Vereinen, die mit dem Islam gar nichts zu tun haben."
In Wahrheit wird aber gegen die Deutschen gehetzt. Frontal 21 liegt der Mitschnitt einer Predigt
vor, die in der Mevlana-Moschee vor wenigen Tagen gehalten wurde. Der Hodscha erklärt: „Es
gibt Deutsche, die auch gut sind. Aber sie sind und bleiben doch Atheisten. Wozu nutzen sie
13
3. Mitten in Deutschland
also? Haben wir jemals einen Nutzen von ihnen gehabt? Auf der ganzen Welt noch nicht. Weil
Gott mit ihnen Mitleid hatte, gab er ihnen Freuden im Diesseits. Aber im Jenseits kann der
Deutsche wegen seiner Ungläubigkeit nur das Höllenfeuer erwarten."
Die Deutschen werden pauschal herabgesetzt: „Bei diesen Deutschen gab es keine
Toiletten.(...). In den Wohnungen waren keine Toiletten, als wir hierher kamen. Man musste vom
fünften Stock bis in den letzten hinab, dort war aus vier oder fünf Brettern eine Toilette
gezimmert, für die gesamte Familie. Sie verrichtete ihre Notdurft auf einem Eimer."
Und weiter spricht der Hodscha: „Diese Deutschen, diese Atheisten, rasieren sich nicht unter
den Armen. Ihr Schweiß verbreitet einen üblen Geruch und sie stinken. Sie benutzen daher
Parfum und haben deshalb eine ganze Parfumindustrie aufgebaut."
Derartiges kommt an, der Hodscha ist populär. Und die Moschee will sich demnächst
vergrößern, noch mehr Platz für islamische Jugendarbeit schaffen und für
die Frauen getrennte Bereiche.
Bild 4 Zelebrierte Weltoffenheit und friedliebende Gesinnung ? Was denken diese
Leute wirklich von uns, wenn sie unter sich sind? Der Zentralratsvorsitzende
Nadeem Elyas:„ Das Grundgesetz sei zu akzeptieren, wenigstens solange die
Muslime in der Minderheit seien.“
Die islamische Parallelgesellschaft erfasst alle. „Das ist die Gefahr,
die dritte und vierte Generation wächst in diesem Milieu auf", meint der
Islamwissenschaftler Ralph Gadban. „Sie wächst sozusagen in Deutschland
physisch, aber nicht kulturell auf. Das kann man nicht hinnehmen. Die Spaltung der Gesellschaft
wird weiter vertieft." Und die Behörden schauen machtlos zu, überlassen das Feld
denjenigen, die Abgrenzung predigen statt Toleranz. In einem Leserbrief dazu heißt es:
Unglaublich...
.... was wollen die hier? Sollen sie doch abhauen wenn es denen hier nicht gefällt. Tut mir leid, aber wen
.wundert es noch, dass Türken so unbeliebt sind, wenn so etwas gelehrt wird? Da tun mir die Türken
.Leid, die echt okay sind... die sich integriert haben und mit denen man auch befreundet sein kann! Leider
.sind es nur wenige....
.10.11.2004 12:30 von Koecki.net
Die Berliner Morgenpost vom 17.Dezember 2004: Berlin weist Hassprediger, den Imam
Yakup T., aus. Aber nicht wegen dem recherchiertem Vorfall, sondern weil der
Religionslehrer am 12. Juni 2004 auf dem Kreuzberger Oranienplatz „in lyrischer Form,
die Selbstmordattentate in Israel und im Irak verherrlicht und einzelne Bevölkerungsgruppen „als
nutzlos“ bezeichnete.“ Er wird am darauffolgenden Tag Widerspruch gegen die
Ausweisung, die er bis zum 15. Januar vollziehen soll, einlegen.
Am 21.12.2004 führt die BM folgenden Leserbrief:
„Hoffentlich sind wir diesen Verbreiter von Hass und Gewalt bald los! Doch wenn Staat
beziehungsweise Land schon einmal Härte zeigen, folgt gleich die Beschwichtigung, er sei ja
nur eine Ausnahme, alle anderen seien doch lieb und nett. Sind sie das wirklich? Was wissen
wir denn, was in den Moscheen gesprochen und verkündigt wird? Sind unsere türkischen
Mitbürger wirklich bereit, unsere Behörden zu informieren, wenn in ihren Moscheen Unrat unter
dem Deckmantel der Religion verkündigt wird? Wie ist der Druck zu bewerten, dem sie
ausgesetzt sind? Wie würden ihre Anzeigen geahndet? Wenn Bundeskanzler Schröder im
Zusammenhang mit den EU-Beitrittsgesprächen mit der Türkei von einem Beschluss von
ungeheurer Tragweite sprach, dann sagt er sicher die Wahrheit.“
Dr. Heribert B., Berlin-Charlottenburg
In der Berliner Morgenpost vom Mittwoch dem 17. November 2004 steht auf Seite 19
der Artikel: Mit 16 Jahren zwangsverheiratet – Junge muslimische Frauen erzählen von
ihren Nöten und Wünschen nach mehr Freiheit und Toleranz.
„Lange hat sie sprachlos in der Ecke gesessen. Vertrauen gesucht in den Augen des
Gegenübers. Jetzt sprudelt sie los. „Vor zehn Jahren wurde ich zwangsverheiratet – da war ich
16 – ich habe keine Ausbildung – weil ich zwei Kinder gebären musste – ich liebe meinen Mann
14
3. Mitten in Deutschland
nicht – ich möchte mich von ihm trennen – mein Leben ist eine Katastrophe.“ Ohne Punkt und
Komma erzählt Gülcan (26) ihre Geschichte. Kurz. Knapp. Emotionslos. Wie ein präzise
funktionierendes Uhrwerk. ...()...Gülcans Blick ist leer. Ihr Leben im Multi- Kulti- Ghetto
Rollbergviertel verpfuscht. Sie sucht Trost und findet ihn im Mädchenclub „MaDonna“. „Hier
können die Mädchen endlich einmal ihre Freiheit und Freiraum erleben. Sie spüren Zuwendung
und Wärme“, sagt die Leiterin, Gabriele Heinemann. Freiheit, Freiraum, Zuwendung und
Wärme. Zu Hause müssen die meisten muslimischen Mädchen der Rollbergsiedlung darauf
verzichten. Armut und Arbeitslosigkeit bestimmen ihr Leben. Und der Islam. „Ich möchte eine
WG gründen, meine Eltern würden mir aber alle Knochen brechen“, sagt ein Mädchen. Ein
anderes erzählt: „Wenn meine Eltern wüssten, dass ich rauche, würden sie mich aufhängen und
in die Türkei zurückschicken.“ Und weiter: „Aus Respekt vor meiner Familie bringe ich meinen
Freund nicht mit nach Hause. Mein Bruder würde uns köpfen!“ „Das ist ja auch Sünde, du
Schlampe!“ , entgegnet eine junge Muslima. Ernst gemeinte Aussagen sind das. Und Worte, die
sich die Jugendlichen gern um die Ohren hauen. Die vielen Medienberichte über Theo van
Gogh und den Hasspredigern der Mevlana –Moschee, über brennende Kirchen und brennende
Moscheen in Holland haben die Stimmung angeheizt. Zahlreiche muslimische Mädchen im
„MaDonna“ sind selbst Opfer von Gewalt. Führen ein Leben ohne Selbstbestimmung.
Und doch verteidigen sie ihre Religion. „Was hat meine Zwangsverheiratung mit dem Islam zu
tun?“ fragt Gülcan. Ihre Mutter sei Schuld. Und ihr Vater. Nicht der Islam. Und außerdem sei sie
ja eine Ausnahme. Genau wie die anderen Mädchen, die sich jeden Nachmittag in den
Jugendclub flüchten. Aus Angst vor den Eltern. Aus Angst vor Stress mit den Geschwistern. Es
scheint viele Ausnahmen zu geben im Islam der Rollberge....()... „meine Familie ist eben
modern“, sagt das Mädchen (Eltern ließen sie Sozialpädagogik studieren). Und sie sagt, dass
sie sich seit ein paar Jahren nicht mehr wohl fühle hier in Deutschland. Mit Kopftuch und langem
Mantel werde sie schnell als Fundamentalistin abgetan. „Dabei bedeutet Islam doch Friede
machen“, klagt sie. „Frauen sind in vielen Religionen unterdrückt. Mein Bruder sagt, das kommt
noch aus der Steinzeit.9 Da hätte man ansetzen müssen, das Problem zu lösen (jetzt ist es wohl
zu spät).“ Der Islam sei dagegen sogar recht fortschrittlich. Immerhin habe er den Frauen vor
1400 Jahren das Recht gegeben zu sprechen. Die Religion selbst sei liberal. Nur die uralten
Traditionen sind es nicht. „Trotzdem würde ich nie einen Freund mit nach Hause bringen“,
erzählt Aleyna. „Ich habe nie Verlangen nach Jungs gehabt.“ Also steht Hochzeit für sie nicht
zur Debatte? Staunend zieht die 20jährige die Augenbrauen in die Höhe. „Ich bin doch schon
verlobt. Bekannte meiner Eltern wünschen sich mich als Schwiegertochter. Sie haben mir ihren
Sohn vorgestellt, er hat um meine Hand angehalten, und ich habe ja gesagt, weil ich ihn ganz
nett fand.“ Erst bei der Hochzeit sehe man sich wieder (in Deutschland?) Das sei doch ganz
normal so.
Unnormal findet sie dagegen die Recherchemethoden des Fernsehens in Sachen Hassprediger:
„Warum gehen die nicht mal in die Kirche und filmen da?“10...()..“
Nichts ist mehr, wie es einmal war. Kürzlich trat Berlins Innensenator Jörg Schönbohm
mit der Aussage vor die Öffentlichkeit, die Ausländerghettos müssten in den nächsten
zehn, zwanzig Jahren aufgelöst werden, es dürften keine Parallelgesellschaften
entstehen. Natürlich blies ihm Gegenwind entgegen. Der Vorwurf lautete:
Ausländerfeindlichkeit, Rassismus etc. Die Reaktionen aktivierten alte Reflexe.
Scheinbar standen sich wieder einmal die alten Lager gegenüber: hier ein rechter
Populist, der sich auf Kosten der Einwanderer profiliert, dort die links-liberale
Öffentlichkeit, die sich diesem Versuch widersetzt. Die Aufregung um die
Schönbohmschen Äußerungen verdeckten für eine kurze Zeit, daß es diese Polarität
wie einst in den achtziger und frühen neunziger Jahren nicht mehr gibt. Ob im
Schanzenviertel in Hamburg, dem Gallus-Viertel in Frankfurt, dem Dortmunder Norden
oder in Berlin-Kreuzberg, überall mehren sich die Klagen über laute, expressiv
auftretende Migrantenjugendliche. [29]
9
seitdem hat sich wohl nicht allzu viel verändert...
10
genau, warum werden nicht kirchliche Messen bei Panorama, Frontal21 und in Spiegel TV gezeigt, noch dazu
bräuchte man keine Übersetzung und es wäre auch nicht nötig, versteckt zu filmen. Warum macht man sich also
dann das Leben so unnötig schwer? Warum filmt man in christlichen Ländern nicht die schönen Dome und
Kathedralen, sondern stöbert bei den Muslimen herum?
15
3. Mitten in Deutschland
Im Forum der Tagesschau geht es zu mindestens auf dem Schlachtfeld der verbalen Auseinandersetzung
Für und Wider eines Türkeibeitritts zur EU heiß her. Hier ein unkorrigiertes Schreiben:
hallo der blaue kurfürst
also wie sie hier stimung machen gegen türken ist unverträglich. wenn sie schon link auf meine von mir geschriebene
thema machen, müsen sie bissen bemerken, daß es darum geht, daß in zukumft man nicht vorbeikommen wird in
diskusion immer mehr zum bringen den begriff "deutschland" zu ändern, weil bundesrepublik einwanderungland ist
und nicht mehr land von "teutschen" schon lange nicht mehr.
und tatsache, wenn immer mehr türken stärkere bevölkerung- anteil sind von bald zig- millionen, das nciht zum
bedeuten hat, bezeichnuing in irgendwas von türkisch zum ändern sondern man mus neutrale begriff finden wie z. b.
nur bundesrepublik "nochwas" zum sagen. ich habe auch darauf hingewiesen, das sowas noch garnicht oficiele
forderung von ausländerverbände ist, sondern nur bereits von weitblikende politikerinnen von 1a klasse wie z. b.
claudia roth und andere tolle intelektuele prakticiert wird nämlich wort "deutschland" oder daß ausländer "deutsche"
werden sollen vermieden wird. so politiker wie rezzo schlauch oder ströbele, die ihre zeit mal wieder um jahrzente
voraus sind reden seit paar jahre bereits nur noch von "bürger dieses landes werden" und nicht "deutsche werden".
ob bewust oder unbewust spielt kein rolle. ofen zum sehen fällt das niemand hier in forum bisher und auch nicht in
ganse bundesrepublik so auf, deswegen jezt entweder betretenes kucken auf eigene schuhe oder geschrei anfangen
in forum als reaktion auf mein beitrag. ich weise nur auf so etwas hin zum verdeutlichen für zukumft was kommt weil
so fakt ist. das ist thema von jene thread und nicht großosmanische reich und eroberung von teutschland wie sie
unterstehlen.
gruß DovBonde, http://forum.tagesschau.de/showthread.php?t=7115
Bild 5 Wer glaubt eigentlich noch die Mär, dass die arabischen und türkischen Ausländer Netto-
Beitragzahler für den Fiskus sind? (s.a. 6.1.3 In Holland zahlt der Staat drauf) Dies ist eine der
ganz großen Lügen der Politik. Wem es interessiert: Am Hermannplatz wo 1929 das einst riesige
Karstadt seien Pforten öffnete, muss man nur eine Weile einen der dort in großer Zahl stehenden
Araber oder Türken anschauen, schon wird man gefragt, welchen „Stoff“ man den brauche. Die,
die immer von Toleranz reden wie Grünenchefin Claudia Roth, leben nicht am Kottbusser Tor in
Berlin-Kreuzberg, am Hermannplatz in Berlin-Neukölln oder im Soldiner Kiez in Berlin-Wedding
Im Focus/50, vom 06.12.04 auf Seite 23 heißt es: „...().. Mitten in den Kulturkampf platzte
Altbundeskanzler Helmut Schmidt mit dem für Rot-Grün schockierenden Bekenntnis: „ Es war
ein Fehler, dass wir zu Beginn der 60er-Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land
holten.“ Jeder Unionspolitiker wäre für dieses harsche Urteil von den Linken wochenlang verbal
geprügelt worden. Doch Schmidt hat 68er Generation und Hamburger Ausländerviertel gut
beobachtet: „ Die großen Fürsprecher der multikulturellen Gesellschaft leben übrigens nicht in
Mottenburg, die leben oft in Villengegenden.“
Der Niederländer Bolkestein führte bei einer kürzlichen Rede aus, nach einem Beitritt der Türkei
könne die EU die bisherige Agrar- und Regionalpolitik nicht einfach fortsetzen wie gehabt, sonst
würde Europa implodieren. Die Folgen einer durch die türkische Mitgliedschaft lahmgelegten EU
beschreibt Bolkestein mit den Worten: „Die USA bleiben die einzige Supermacht, China wird
ein ökonomischer Riese und Europa wird islamischer." Und: „Wer die Türkei hereinlässt,
der wird auch die Ukraine und Weißrussland akzeptieren müssen", denn diese Länder seien
schließlich „europäischer als die Türkei".
Ich werde im Kapitel Fünf „Die Türken kommen ?!“ noch ausführlich auf die Türkei eingehen.
Immer wieder ist zu vernehmen, dass die Türken anders seien, und obwohl sie direkten
Nachbarn der Griechen sind, so unterscheiden sie sich dennoch auch von diesem im
Bewusstsein und der Mentalität signifikant. Ich werde deshalb tiefer in die Geschichte der
Nachfahren der „Seldschuken“ gehen und auch erläutern, wo die Ursprünge dieses Volk liegen.
16
3. Mitten in Deutschland
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3. Mitten in Deutschland
Die FAZ hat dieses Problem kürzlich in der ganzen harten Wirklichkeit
beschrieben: „Wo sich ethnische Absonderung mit sozialem Abstieg
verbindet, treten zu den Wirkungskreisen des Gettos neue, aggressive
Züge hinzu: die sich selbst verstärkenden Mechanismen des Vorurteils
und der Opfermentalität. Wenn ein junger Türke im Getto
aufgewachsen ist, wird er Arbeitslosigkeit nicht sich selbst zuschreiben,
sondern den Deutschen und ihrem angeblichen Rassismus.
Misstrauisch und gereizt, wird er es erst recht schwer haben, eine Stelle
zu finden. Bei deutschen Arbeitgebern kommen analoge Mechanismen
in Gang. Sie erleben einen türkischen Mitarbeiter mit schlechter
Qualifikation und aufbrausendem.“ Minderheitenstolz und schließen
daraus, es sei klüger, künftig keinen Türken mehr einzustellen."
Bild 8 Das Bild suggeriert ein islamisches Land, und es ist doch eine Straße in Hannover
Bild 9 Berlin Kreuzberg, Das Neue Kreuzberger Zentrum (NKZ) am Kottbusser Tor in nördliche
Richtung; war früher mit Altbauten bebaut, und ist heute ein Zentrum in Berlin mit allen möglichen
sozialen Problemen
Die Berliner Morgenpost titelt am 20.12.04 in einem Artikel „Hier sind wir Lehrer die
einzigen Ausländer“
„Eberhard-Klein-Oberschule, Mittwoch, 5. Stunde. Auf dem Plan der 7. Klasse steht Erdkunde.
Die Schüler sollen einen Text vom Arbeitsblatt abschreiben. Aber Hassan schreibt nicht mehr,
er ist wütend. In lautstarkem Türkisch herrscht er seine Nachbarin Ayse an. Die giftet zurück.
„Hassan“, ermahnt Lehrerin Gabriele Heinze, „du bist an einer deutschen Schule, also redest du
auch Deutsch!“ Hassan starrt auf sein Arbeitsblatt und zischt noch ein paar Sätze Richtung
Lehrertisch hinterher – auf Türkisch. Daß es nichts Versöhnliches war, kann sich Gabriele
Heinze denken. Verstehen kann sie die Muttersprache ihrer Schüler nicht. An der Schule sind
„wir die Ausländer“, sagt die 49jährige. Die Kreuzberger Haupt- und Realschule ist Berlins erste
Schule, an der es keine deutschen Schüler mehr gibt. Die letzten vier sind Ende vergangenen
Schuljahres abgegangen. Und es werden auch keine mehr kommen. Davon ist Schulleiter
Bernd Böttig überzeugt: „Selbst wenn ich die Schule vergolden lassen würde.“ Die wenigen
deutschen Eltern, die es in den vergangenen Jahren immer mal wieder gewagt hätten, „haben
ihre Kinder spätestens nach der Begrüßungsfeier wieder abgemeldet,“ sagt Böttig. Mittlerweile
rate er von vornherein ab. „Ich kann das pädagogisch nicht verantworten.“ Gabriele Heinze
kennt die Skrupel. Beim Erdkundetest, den sie heute in der 7. Klasse zurückgegeben hat, ist
18
3. Mitten in Deutschland
keine Arbeit besser als Fünf ausgefallen. Aus einer Reihe vorgegebener Worte mussten die
Schüler Satzlücken mit den richtigen Begriffen ausfüllen. Mohammed hat es zumindest
versucht. „Wichtiger Bodenschatz in der Nordsee ist Taiga“, hat er eingetragen. Dabei sei diese
Siebte „schon ein guter Jahrgang“, sagt Gabriele Heinze. „Vor allem sind alle bemüht.“ Ihre
Chancen auf Schulerfolg stehen dennoch schlecht, da macht sich die Lehrerin keine Illusionen:
„Außerhalb des Unterrichts sprechen diese Schüler so gut wie kein deutsches Wort mehr, und
ihre Erfahrungswelt endet am Kottbusser Tor.“ 342 Schüler lernen an der Eberhard-Klein-
Schule, davon sind 80 Prozent Türken, etwa 15 Prozent Araber, wenige Albaner, Jugoslawen,
Afrikaner, Vietnamesen. Mehr als die Hälfte lebt von Sozialhilfe, schätzt Hasan Topraklar.....()...
Bild 10 Links das NKZ in südliche Richtung, nördlicher und südlicher Teil werden durch die Hoch-
Bahn, gebaut um 1905, getrennt, rechts der Sozialpalast in Schöneberg, beide wurden in
bestehende Altbauquartiere der Jahrhundertwende im typischen Sechziger bzw. Siebziger Jahre
Stil eingefügt, besonders kurios: geht man durch das Tor links im Bild, kommt man wieder in die
nun sanierten Altbauquartiere, wo der Landwehrkanal sich anschließt. Ich hatte dort mal eine
Freundin, die Gegend um den Landwehrkanal ist stellenweise sehr reizvoll, mit vielen Lokalen
herrscht dort im Sommer beinahe ein italienisches Flair.
19
3. Mitten in Deutschland
20
3. Mitten in Deutschland
11
Das Buch habe ich mir vor etwa zehn Jahren zur Abi-Zeit zugelegt und ist die 5. Auflage von 1993
21
3. Mitten in Deutschland
..().. Askin läßt Dampf ab: „Der erste Mai ist Freiheit, ....().. Dennoch ist das Jahr 1973 eine geschichtliche
Arbeitertag. Für uns bedeutet er jetzt auch Zäsur für die Bundesrepublik Deutschland. Angesichts
Demonstration gegen das neue Ausländergesetz. der Krise auf dem Weltmarkt verhängt die
Dagegen sind wir. Wir werden wie Tiere (!) behandelt. Bundesregierung einen bis heute gültigen
Das ist nicht gut, Kollege. Wir bezahlen genauso Anwerbestop. Auch die „Gastarbeiter- vor allem aus der
unsere Steuern wie ihr, also haben wir das recht hier ökonomisch daniederliegenden Türkei (es wurden ja
zu leben. Deine Mutter lebt vielleicht im Altersheim von auch Portugiese und Italiener angeworben, über die
meinen Steuern.“ Ein anderer liefert die religiöse wesentlich entspannter und fast gar nicht gesprochen
Variante: „Also die Nazis haben am letzten Freitag in wird, warum: weil sie sich mehrheitlich viel besser
Kreuzberg eine Moschee überfallen und den Frauen integrieren, und den Koran nicht mit im Gepäck haben,
das Kopftuch vom Kopf gerissen.“ Sein Kumpel Anm. des Verfassers) –reagieren auf die ausbrechende
überzeugt die letzten Zweifler und packt sie am Weltwirtschaftskrise. Zu Hunderttausenden lassen sie
nationalen Ehrgefühl: „In Lichtenrade gibt es einen ihre Frauen und Kinder im Zuge der
türkischen Kollegen, der musste sein Geschäft zwei „Familienzusammenführung“ nachkommen und
Monate lang schließen und dann an einen Deutschen machen die Bundesrepublik unwiderruflich zum
verkaufen, weil er von Skinheads mit einem Messer Einwanderungsland...()..
bedroht wurde.“...().. Es war ein relativ harmlose und vorübergehende
Unter „Nazis raus“ und „Türkiye, Türkiye“- Rufen Episode, die sich 1973 im Berliner Norden (Wedding
machen sich die angeheizten Youngsters auf den Gesundbrunnen) abspielt. Ein Vorbeben....()...Die
Weg. Angeführt von einem Zwanzigjährigen, der mit Mehrheit von Envers „Kampfgefährten“ schottet sich
allen Insignien der Macht ausgestattet ist: Malerisch- von den Deutschen ab. Sie meiden die Deutschen, die
rotes Militärbarett auf dem Kopf, den türkischen sie als „Gavour“, als Ungläubige, sehen und nicht
Halbmond in Form eines Amuletts am Hals, eine selten verachten. Sie bleiben auf Distanz zum „german
deutschen Schäferhund an der Leine und einen way of life“ und versuchen, ihre Kinder so gut es geht
vierzehnjährigen Lakaien zur Verfügung. Beide folgen vor dem verderblichen Einfluss zu schützen. Ihre
ihren Herrn bei Fuß. Kurz bevor die vereinigten Gangs Kontakte beschränken sich auf die Familie, nähere
einen Bus kapern, der sie zum Einsatzort bringen soll, Bekannte und Verwandte. Türkischer Chauvinismus,
hält der Boss eine feurige Rede: „Also Jungs, wir Religion und Nationalismus (immer wieder schön: hier
ficken zurück. Wir machen sie alle. Wenn schon, denn leben, aber sich eigentlich nach der Türkei sehnen)
schon. Wir machen sie klein, so wie sie uns klein stehen für Enver zwischen seinen Landsleuten und den
gemacht haben.“ Deutschen. „Nur eine Minderheit schaffte s im laufe der
Nach dem flammenden Plädoyer reicht der Adjutant Jahre, mit der deutschen Gesellschaft klar zu kommen
seinem Führer untertänigst die Hundleine. (so wie Vural Öger, der Cef der Airline Öger-Tours: „
Endstation Nahariyastraße, Ecke Skarbiastraße. Was Süleymann 1683 vor Wien nicht schaffte, dass
Knüppelschwingend stürmen die Jugendlichen aus schaffen wir heute, mit unseren kräftigen Männern und
dem Wagen und suchen Skinheads. Angst und gesunden Frauen...“; Öger ist Mitglieder SPD und als
Schrecken bricht unversehens in die Feiertagsidylle erfolgreicher Unternehmer eine Art Vorzeigtürke )
ein. Mütter rennen auf den Spielplatz, um ihre Kinder ......().. In diesem von Restberlin abgeschotteten Milieu
in Sicherheit zu bringen. Ungläubig starren die werden 1973 Boyraz, Rocky und Ego geboren. In
Bewohner des Viertels von den Balkonen. Zuerst ihrem Kiez um den Naueneer Platz in Berlin Wedding
werden die Scheiben eines Edeka-Ladens entglast. wohnen nur wenige Deutsche.....
Molotowcocktails fliegen hinterher, zündet aber nicht. 1987 gründen die Jungs die Black Panther. Im Januar
(bei der ersten Mai Demo 1987 in Kreuzberg am 1990 tritt die Streetgang aus ihrem Schattendasein und
Kottbusser Tor wurde ebenfalls ein Aldi-Markt , wird über Nacht berühmt. Sie liefern sich einen
diesmal aber von Autonomen geplündert. Besonders erbitterten Bandenkrieg mit den 36-Boys, der
das Bier war das Ziel ihres Beutemachens. Die Filiale einflussreichsten Gang türkischer Jugendlicher in
bannte ab, und zurück blieb Jahre lang eine Ruine. Kreuzberg, die sich ihren Gruppennamen nach dem
Momentan wird auf diesem Gelände wieder gebaut; Postzustellbezirk gab. Am 13. Januar 1990 kommt es
und zwar eine Moschee......; Anm. des Verfassers.) zum großen Showdown. Mitglieder der 36-Boys
Die Gangs verteilen sich im gesamten Viertel, stechen zwei Black Panther nieder. Hintergrund der
verschwinden zwischen den Hochhäusern. Skinheads Auseinandersetzung: Der Kampf um die Vorherrschaft
sind nirgends zu sehen. Dafür nimmt eine mit in ein paar Diskotheken am Kurfürstendamm. Auf der
Eisenstangen, Gaspistolen und Holzprügeln Strecke bleibt Ömer, der mit aufgeschlitzter Wange und
bewaffnete Bürgerwehr die Verfolgung der schweren Stichverletzungen in die Intensivstation
überwiegend türkischen Kids auf. Die Bewohner des eingeliefert wird. Mühelos mobilisiert die Gang 150
Blocks waren auf den Besuch der Jugendlichen Jugendliche. Brüder, Onkels, Cousins und Nachbarn
vorbereitet. Viele empören sich über das Verhalten der schließen sich dem Rachefeldzug an. Blutzoll wird
Polizei: „ Es ist eine Sauerei. Die Polizei hat uns vor gefordert. Mit Messern und Gaspistolen ziehen sie aus
zwei Stunden entwaffnet und behauptet, die Kanaken dem Berliner Norden Richtung Kudamm, um sich mit
(polynesisch Mensch, oft abwertende Bezeichnung für den Kreuzbergern eine Entscheidungsschlacht zu
Südländer) würden nicht kommen. Wir wollen keine liefern. Nur ein massives Polizeiaufgebot verhindert an
Ausländer hier. Unsere Straße bleibt sauber. Wir leben diesem Tag Schwerverletzte und Tote. ..()
seit vierzehn Jahren hier. Nun kommen die Türken
und machen alles kaputt.“
(so wie 1452 Konstantinopel,1529 beinahe Wien, 1683
noch einmal beinahe Wien; Anm. des Verfassers).
.....()...
22
3. Mitten in Deutschland
.....()... So überraschte die Illustrierte Quick im Mai 1990 ihre Leser mit der Reportage „Am Sonntag machen wir die
Skinheads platt.“ Ein Foto zeigt das vernarbte Gesicht Ömers. Bildunterschrift: „Es waren Skinheads, die ihn mit
Messern quälten.“ Ömers Kommentar: „ Wie wirkt denn das in der Öffentlichkeit, wenn da stünde, Türke sticht Türken
ab.“ Als Boyraz, Rocky und Ego 1987 die Black Panter gründen, stand die Abwehr von Skinheads tatsächlich im
Vordergrund. Noch heute hält Rocky an dieser Legende fest: „Die Rivalitäten mit anderen Gangs sind Kleinigkeiten.
Eigentlich sind wir gegen Skinheads.“ Abwehr von Übergriffen deutscher Rassisten und Nationalisten, sowie eigenen
Rassismen und Nationalismen ergeben eine brisante Mischung an Gefühlen. „Die Türken haben einmal halb
Europa beherrscht. Ich wünsche mir eine große und starke Türkei zurück. Wir wollen zeigen, dass wir keine
Feiglinge12 sind. Also bin ich stolz, ein Türke zu sein“, erklärt Boyraz. Dieser Umstand der gleichen Seelen läßt
deutsche Neonazis ein eigenartige Vertrautheit zu türkischen Nationalisten fühlen, obwohl sie sich gleichzeitig
hassen. (Anm. des Verfassers.)
Viele Black Panter tragen den türkischen Halbmond an Halskettchen oder als Aufnäher ihrer Bomberjacken. Für
xenophile Beobachter der Szene ein Beweis, dass die in Berlin geborenen Jugendlichen aufgrund der
Diskriminierung ihr Heil in einem übersteigerten Nationalgefühl suchen. Die schnelle Schuldzuweisung an die
Mehrheitsgesellschaft beschreibt allerdings nur einen Teil der Wahrheit...()...
Die Frühen Achtziger –Was heute für Schlagzeilen sorgt, kündigte sich bereits seit 1982 an. Zwischen 1982 und
1985 gründen sich republikweit Streetgangs in den klassischen Arbeitervierteln der Städte. Die meisten von ihnen
werden von jugendlichen Einwanderern dominiert, Überall stecken sie ihre Reviere mit Graffitis ab. Ständig tauchen
neue Namen auf. In Berlin sind es die Simsekler, Belalilar, Earthquakes, Vulkanlar und Rambo-Boys. In der
Hamburger –Vorortschlafstadt Billstedt machen die Champs von sich reden. Neben diesen stehen die Streetboys
vom St-Pauli-Kiez, die sich langsam ins Milieu hochprügeln, die Nameless aus Wandsbek, die Doggys aus
Eimsbüttel, die Rebels aus Harburg. Im November 1984 überblickt das Fachkommissariat „Straftaten junger
Gewalttäter“ etwa zwanzig Gangs in der Stadt. ...()..In Duisburg-Hamborn geben Black-Hands und Aposlar den Ton
an. In Frankfurt zählt die Polizei im Herbst 1984 etwa dreißig Gruppierungen. Anders als die Vorläufer Mitte der
siebziger Jahre sind die Streetgangs nun auch eine Reaktion auf die zunehmenden Ressentiments gegenüber den
Immigranten. Das sogenannte „Ausländerproblem“ avancierte inzwischen zum innenpolitischen Dauerbrenner...()
Die Ursachen, die zur Bildung der Streetgangs führten, sind so komplex wie die Szenerie selbst. Eines eint jedoch
alle Gangs: Die Kriegserklärung an die bundesrepublikanische Mehrheitsgesellschaft und die eigene
Elterngeneration. Die Gewalt in den Straßen ist das Ergebnis der neokonservativen Politik der achtziger Jahre.
Die Wendepolitik richtete einen Flurschaden an, dessen Ausmaß noch nicht zu überblicken ist. Die unausweichliche
Folge: „Wir müssen die Deutschen töten, bevor die uns töten.“ Die Lehrerin einer türkisch-deutschen
Grundschulklasse in Berlin-Kreuzberg traut ihren Ohren nicht. Zehnjährige Kinder sind davon überzeugt, dass die
Deutschen ihren Familien, „so wie sie es früher mit den Juden gemacht haben“, nach dem Leben trachten. Ein paar
Straßenzüge weiter rennt der zwölfjährige Nazim mit Dolch und Beil bewaffnet durch Kreuzbergs Hinterhöfe. „Damit
bringe ich Schweine um. Deutsche Schweine und Nazischweine.“..()..
„Ausschlaggebend für meine Wahlentscheidung war die verfehlte Ausländerpolitik“, erzählt Oliver, 19 Jahre,
Gymnasiast an einer Weddinger Oberschule. „Jedes Mal wird vor der verspricht die CDU, dass sei das Asylrecht
verschärft, dass sie die Zahl der nach Berlin kommenden Ausländer beschränkt. Aber dann hat sie fast nie etwa
getan. Es tut sich ja nun endlich etwas.“ Ende der siebziger Jahre geht die relativ friedliche Koexistenz zwischen
Inländern und Einwanderern zu Ende. Die Mehrheitsgesellschaft kündigt den Gastarbeitern die Freundschaft
endgültig auf. Sie werden zur ungeliebten Erblast aus den Zeiten des „Wirtschaftwunders“, die man nun möglichst
„human“ und „elegant“ los werden möchte. Ein Bündel von Sondergesetzen wird verabschiedet. Die Zuzugssperre
vom 1. April 1975 stigmatisiert die Einwanderer als soziale Belastung für Wohngebiete und suggeriert gleichzeitig, es
gebe eine „natürliche Grenze“ des sozial vertretbaren Anteils. Seit 1975 sind Wohngebiete mit einem Ausländeranteil
von mehr als zwölf Prozent für Nicht-Deutsche gesperrt....()...Der Familiennachzug wird begrenzt und die Rechte der
zweiten Generation werden eingeschränkt. Das Ziel: Erhebliche Reduzierung der in Berlin lebenden Ausländer und
weiter Verschlechterung des Rechtsstatus. 1982 wird dies zur Bundespolitik. Arbeitslosigkeit, Teuerung und
Einbußen des Lebensstandards breiter Bevölkerungsschichten haben nun einen Namen: „die Türken.“
Innenminister Friedrich Zimmermann im Mai 1983: „ Ein konfliktfreies Zusammenleben wird nur möglich sein, wenn
die Zahl der Ausländer bei uns begrenzt und langfristig vermindert wird, was vor allem die großen Volksgruppen
(Türken) betrifft.“ Im Herbst 1983 versuchte Zimmermann die türkischen Einwanderer mit einer „Prämie“ zur Rückkehr
zu bewegen. Vielen Deutschen geht die Rückwanderung dennoch zu langsam. Es kommt zu einer Welle
antitürkischer Übergriffe. Türkenwitze sind in ......()
1. Hast Du Diskriminierungen erlebt? 2. Und überwiegen im Umgang mit Deutschen die guten oder die
schlechten Erfahrungen? 3. Warum war ein Vater dagegen, dass Du die deutsche Staatsbürgerschaft
annimmst?
1.Ich erlebe sie täglich. Immer wieder werde ich als Kanake bezeichnet. 2. Man kann das nicht abwägen und sagen,
die oder die Sache überwiegt. Man muss sich das so vorstellen: Man schmeckt irgendetwas, aber immer mit einem
Beigeschmack... 3. ...()... ich würde mich übrigens nicht als Deutschen bezeichnen, sondern als jemanden, der die
deutschen Rechte hat.
12
die Metapher von der Ehre und Treue, ein Gefühl was Linken zutiefst suspekt und anfeindungswürdig erscheint, zu
mindestens bei den eigene Landsleuten, Türken mit Nationalstolz werden natürlich ausgeklammert von Kritik, dass
könnte ja auch falsch oder rassistisch verstanden werden, außerdem wissen auch sie, dass es ratsamer ist, den
sprichwörtlichen türkischen Stolz besser nicht all zu sehr zu reizen, Doppelmoral bei den Grünen eben, wohin man
schaut .
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3. Mitten in Deutschland
8. Am S-Bahnhof Mahrzahn in der Nähe vom „Le Prom“ zerstört ein offensichtlich verwirrter
25jähriger Tunesier (Student!) mit einer Steinschleuder wahllos dort parkende Autoscheiben,
als Deutsche ihn zur Rede stellen wollen, ersticht er einen 20 jährigen und verletzt einen 33
jährigen Deutschen so schwer, dass dieser zeitlebens berufsunfähig bleibt [Frühjahr 2004].
9. Anfang diesen Jahres wird ein Student angeklagt, einen Professor an der Technischen
Universität Berlin massiv mit dem Tode bedroht zu haben. Hintergrund: Der sich im
Hauptstudium für Maschinenbau befindliche Mann war dreimal durch eine Prüfung gefallen und
ihm drohte nun die Exmatrikulation. Vor Gericht musste für den Mann extra ein Dolmetscher
herangeholt werden, weil die Deutschkenntnisse so unzureichend waren. Wie dieser Mann
überhaupt das Grundstudium schaffen konnte, blieb ein Rätsel. Der Mann war staatenloser
Palästinenser.
10. Am 2 März 2004 wird der wegen zweifacher Sexualdelikte vorbestrafte 35jährige Walid El-A
(staatenloser Libanese) wegen einer weiteren schweren Vergewaltigung angeklagt. Während der
Verhandlung droht er einem Polizisten der als Zeuge auftritt „Ich werde Dir den Kopf abreißen“,
und ohrfeigt den 63jährigen Richter Baae während der Verhandlung − ein Novum in der Berliner
Justizgeschichte und eine Respektlosigkeit sondergleichen. [Berliner Morgenpost März 2004]
11. Messerstecherei in Kreuzberg: Streit um 100 Euro endet tödlich; zwei Türken, der 29 jährige
Hakan O. und Osman B. haben Eyüp A. erstochen. Eyüp A hatte Hakan 100 Euro geliehen.
Dieser zahlte die Summe an seinem ehemaligen Klassenkameraden nicht vollständig zurück.
Warum der Streit so eskalierte, konnte nicht herausgefunden werden, es ging aber wohl auch um
Stolz, Wut, Demütigung und Rache .[Berliner Morgenpost 11/2004]
12. Im Jahr 2003 kommt es zu einem tragischem Zwischenfall auf dem Schulhof einer Tempelhofer
Schule: Der 16jährige Sawis schleift eine schreiende Schülerin an den Haaren über den
Schulhof, als Lehrer dem Mädchen zur Hilfe kommen wollen, schlägt er insgesamt drei der
Lehrer mit einer sog. Kopfnuss13 zu Boden, er wird von der Polizei verhaftet.
Tags darauf kommt der iranische Vater des Jungen in die Schule, nicht etwa um sich für seinen
Sohn zu entschuldigen, sondern um den Schulrektor zu bedrohen und zu beschimpfen.
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Kopfnuss: der Kragen o.ä. wird mit den Händen gepackt und mit der eigenen Stirn schlägt man in das Gesicht des
anderen (gebrochene Nasen und Platzwunden sind meist die folgen)
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3. Mitten in Deutschland
Fortsetzung:
Bezugnehmend auf Fall 12 auf der Seite drei, steht im November 2004 in der Berliner
Morgenpost folgendes:
13. „..()... Der 44jährige, in Teheran geborene Mann war dem Gericht hinlänglich bekannt. In den
vergangenen Jahren war er bereits wegen Beleidigung in zwei Fällen, vorsätzlicher und
gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden. Zu einiger Berühmtheit war er gelangt, weil
er seinen Sohn Sawis (12) offensiv verteidigt hatte, nachdem dieser Schüler und Lehrer der
Gustav-Heinemann-Oberschule, auf die seine Freundin ging, verprügelt hatte. Sawis` eigene
Schule, die Leistikow- Oberschule, weigerte sich, den gewalttätigen Jungen weiterhin zu
unterrichten. Gegen beide Lehrkörper veröffentlichte J.-M. daraufhin auf einer Internetseite
Anschuldigungen, über die das Gericht nun zu entscheiden hatte. Einige Vorhaltungen, so
das Urteil seien als „besonders ehrverletzend“ bzw. als „Schähkritik“ zu werten. Die Liste der
Beleidigungen ist lang. Lehrer wurden als „Abschaum“14 und „brutale Schlägertypen“
bezeichnet, an der Schule würden „Nazis“ ausgebildet, dort herrschten „Gestapo-Methoden“,
„psychischer Terror“ und „Hass gegen Ausländer“.....()....seinem Sohn riet er, „mit diesen
Pennern nicht zu reden.“ Gegenüber den betroffenen Lehrern und Polizisten gestand J.-M.
jetzt ein, er habe „die Fassung verloren“ und sie dabei „gekränkt und verletzt. „
Der Verurteilte (acht Monate Bewährung) sieht sich und seine Familie zwar weiterhin als
„das einzige Opfer dieser Geschichte“, doch will er nun auch „einen Schlußstrich ziehen.“
Darin konnte ihm die Richterin nur zustimmen: „Irgendwann“, gab sie ihrer Hoffnung
Ausdruck, „ist mal gut.“ Artikel von Kai Ritzmann.
14. 18jähriger nach Todesdrohung gegen Rektorin vor Gericht: Wegen Todesdrohungen gegen
eine Schuldirektorin und einer Serie von Raubüberfällen muß sich seit gestern ein 18jähriger
vor dem Landgericht verantworten. Im März soll der Angeklagte in einer Kreuzberger
Oberschule zunächst einen 17jährigen zu Boden geschlagen haben. Als die Rektorin ihn zur
Rede stellen wollte, habe er gedroht, „ich schwöre beim Tod meiner Mutter, dass ich dich
umbringen werde.“ Der aus dem Libanon stammende Jugendliche hat Gewaltausbrüche auf
dem Schulhof bestritten. Darüber hinaus soll der Angeklagte von Mai bis Juni dieses Jahres
auf U-Bahnhöfen in Neukölln vorwiegend Jugendliche bedroht und ausgeraubt haben.
[Berliner Morgenpost,17.11.04]
15. der 25 jährige Cengis U. ersticht vor den Augen seiner kleinen Tochter und einer Freundin
der Ermordeten seine von ihm getrennt lebende Frau, 21jährige Semra am Eichborndamm
in Berlin-Reinickendorf [Berliner Morgenpost, 26.11.04]
16. der 21 jährige Kurde Selhattin E, der nach eigener Aussage nach Deutschland eingeschleust
wurde, wird verdächtigt, seine Ehefrau am Montag, den 30 November erstochen zu haben,
er behauptet jedoch, seine Frau Melek habe sich selbst in den Oberkörper gestochen. Die
Beweislage sieht laut Ermittler jedoch anders aus. Bislang ist nur bekannt, dass das Paar
öfter lautstarken Streit hatte. [Tagesspiegel, 03.12.04, S. 14]
17. 15 Jähriger greift Polizei mit einem Säbel an: Der 15 jährige stand im Türrahmen, als die
Beamten des Spezialeinsatzkommandos (SEK) in die Wohnung im Senftenberger Ring in
Reinickendorf stürmten. Plötzlich holte er aus und griff den vordersten SEK-Mann mit einem
Säbel an. Der Beamte riss sein Schutzschild rechtzeitig hoch und wehrte den Hieb ab. Der
Libanese wurde gestern dem Haftrichter vorgeführt.
Dieser Angriff hat folgende Vorgeschichte: Der Anlass, warum das SEK gerufen worden war,
ergab sich am Mittwoch: Hier hatte es der 15 jährige Libanese gemeinsam mit seinen drei
Brüdern (16jährige Zwillinge und ein 17 jähriger) sowie seinem Vater Abdul C. (41) auf einen
15 jährigen Bosnier abgesehen. Bereits am Vortag sollen sie ihn geschlagen haben. Die
Gründe sind noch unklar. Als sie den Bosnier nun am Mittwochnachmittag an der
Bushaltestelle Alt- Wittenau sahen, rannten sie auf ihn zu. Das Opfer flüchtete in einen
14
das kommt ja vom richtigen..und von ehrlicher Reue und Einsicht weitehin keine Spur
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3. Mitten in Deutschland
Imbiss und reif von dort aus die Polizei. Abdul C. und seine Söhne warteten draußen: Sie
zogen Metallstangen aus ihren Jacken. Einer hatte sogar eine Stahlrute dabei. Abdul soll
eine Pistole durchgeladen haben. Bevor die Polizei kam, flüchteten sie. Kurz darauf stürmte
das SEK die Wohnung der Familie. In der Vernehmung gab der 15 jährige Libanese an, die
„Polizei! Polizei!“- Rufe der SEK- Beamten gehört zu haben. Die Beamten beschlagnahmten
vier Schreckschusspistolen und eine Stahlrute. Abdul C. ist bereits wegen Drogenhandels
bei der Polizei bekannt.
In der gleichen Zeitungsausgabe heißt es u.a.: 24 Prozent der Deutschen äußerten sich
zustimmend zu dem Satz: „Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt
werden.“,.... 90 Prozent sehen eine soziale Spaltung der Gesellschaft,.... 60 Prozent der
Deutschen stimmen der Aussage zu, „es gebe zu viele Ausländer (Muslime) in Deutschland“,
auch hat die Forderung, „dass Ausländer in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden sollen,
wenn die Arbeitsplätze knapp werden“, an Zustimmung zugenommen: 2004 (36 Prozent)
gegenüber 2002 (27 Prozent). Auch die Abneigung gegenüber dem Islam ist der Studie zufolge
gewachsen. So waren 2004 fast 70 Prozent der Befragten der Meinung, dass die islamische
Kultur nicht in die westliche Welt passe (2003: 66 Prozent). Und mehr als jeder dritte Befragte
stimmt der Aussage zu:„ Durch die vielen Muslime hier fühle ich mich manchmal wie ein
Fremder im eigen Land.“ Quelle: Tagesspiegel; Die Heitmeyer-Studie, befragt wurden 3000
Personen.
Einschub
Araber hier im Buchtempel kaum vertreten sind. Das gleiche gilt auch für andere
Einrichtungen kultureller oder kirchlicher Art. Da helfen auch nicht die Sat1 Show für
Blöde, „Was guckst Du?“ oder der erfolgreiche türkisch-deutsche Film „Gegen die
Wand“. Während man türkisch-arabische Jugendliche in jedem Kick-Box-Verein antrifft,
machen sie sich in Bibliotheken rar. Was sind die Ursachen dieser „bildungsfernen
Einwanderer“, wie sie der Historiker Professor Wehler in einer ZDF-Sendung
bezeichnete. Andere Ethnien aus dem Ausland interessieren sich nämlich durchaus
auch für Kultur, wie beispielsweise die neugierigen Asiaten. Auf Seite 18 der Berliner
Morgenpost vom 14. Januar 2005 steht der anfangs erfreuliche Artikel „Stipendien für
Einwanderer- Kinder“:
„Es gibt sie – Kinder aus sozial benachteiligten Familien, die in der Schule spitze sind und dabei
noch hilfsbereit und engagiert. Erstmals haben zehn begabte Berliner Schüler aus
Einwandererfamilien gestern das Start-Stipendium erhalten..().. „In Berlin schaffen nur sechs
Prozent der Migrantenkinder das Abitur, hier wird eine große Begabungsreserve verschenkt“,
sagte Bildungssenator Klaus Böger (SPD).....()...
Frau Süßmuth von der CDU, und leider auch mitbestimmend im Zuwanderungsrecht,
sieht die Türken dagegen als besonders stark in der Mathematik. Woher sie diese
Erkenntnis in einer Diskussion des Offenen Kanals der Konrad-Adenauer-Stiftung hatte,
verschwieg sie aber. Ich kann mich noch gut an mein Grundstudium in Berlin erinnern.
Auch dort hatten wir einige türkische Studenten im Studium. Besonders an die
Mechanik- und Werkstoff-Klausuren kann ich mich gut erinnern, wo sie während der
Klausur ob ihrer intensiven Zusammenarbeit bestachen. Was mich persönlich gar nicht
störte, dieser Selbstbetrug. Aber das sie nun in den Vorlesungen der Mathematik
besonders gut gewesen wären, davon habe ich nichts mitbekommen. Mir ist auch sonst
kein berühmter historischer türkischer Mathematiker bekannt, Deutschland hatte u.a.
den findigen Gauß und Leibnitz, die Schweizer den genialen Euler und die Briten u.a.
„Mechanicus“ Isaac Newton. Aber die Türken? Die hatten den blauäugigen Kemal
Atatürk, der ist mir ein Begriff. Aber Mathematiker? Da müsste ich erst nachschlagen,
da fällt mir auf Anhieb keener ein. Dafür kenne ich einen berühmten Spruch von
Atatürk.... Quasi als Entschädigung meiner Unwissenheit, hier der Satz, den Kemal
über den Propheten Mohammed gemacht haben soll und den ich das erste mal in einer
Sendung des ZDF gesehen hatte:
„Islam, diese absurde Theologie eines unmoralischen Beduinen, ist eine verwesende Leiche,
die unser Leben vergiftet....“15
November 2004 - In der Schweiz wird nebenbei ein vorbestrafter 30jähriger Algerier
festgenommen, dem eine Verbindung zum Terroranschlag in Madrid vorgeworfen wird.
Außerdem wird in Hamburg der Syrer Mamonn Darkazanli wegen Verbindungen zum
Al-Quaida Netzwerk festgenommen und in Spanien werden weitere mutmaßliche
Terrorzellen ausgehoben. Sind dies nun beruhigende oder beunruhigend Nachrichten?
Als im Jahr 2003 ein Mitglied des Berliner SEK bei einer Wohnungsrazzia in Berlin
Neukölln von einem Libanesen erschossen wurde, gingen tausende Berliner Beamte
auf die Strassen um u.a. gegen die zunehmende Gewaltkriminalität vor allem von
muslimischen Immigranten zu demonstrieren. Ich kann mich noch gut an ein Plakat
erinnern, auf dem sinngemäß stand, „...dass Berlin sicherer wäre, ohne die oftmals sehr
aggressiv auftretenden jungen Immigranten.“ Woher kommt eigentlich diese Wut? Es ist
sicherlich der Arbeits- und Perspektivlosigkeit dieser Leute mit zuzuschreiben, es
kommen aber noch einige weitere Dinge hinzu. Ich werde im folgenden über mögliche
Ursachen berichten.
Fast hat man den Eindruck, dass diese Muschkoten16 völlig außer Rand und Band
geraten sind. Die Zukunft wird uns voraussichtlich noch stürmischere Zeiten bescheren,
15
Fergosi, Jihad, 407; Pryce-Jones, The Closed Circle, 144, auf Seite 98 , „Die türkische Gefahr“, H-Peter Raddatz
16
Muschkote kenne ich als Bezeichnung für die in der ehemalige DDR stationierten, einfachen russischen Soldaten
der Roten Armee, die es bei Gott lange nicht so gut hatten, wie ihre Kameraden westlich der Elbe, die pausbäckig
und rundbäuchig im Osten eher den Ruf einer „Freizeittruppe“ hatte, Fakt ist: Bei der Bundeswehr nimmt man zu...
27
3. Mitten in Deutschland
als wir es heute wohl für möglich halten. Dieses Thema wird in Deutschland bekanntlich
nicht aufrichtig und offen diskutiert17. Man braucht sich an dieser Stelle nur mit
Polizeibeamten unterhalten, wie sie diese Dinge sehen. Ich denke, es würde einigen
Politiker v.a. des Linken Spektrums gut tun, sich dort etwas fortzubilden, um ihren
Horizont im Thema Migration- Anspruch und Wirklichkeit zu erweitern.
Wenn über diese Dinge geredet wird, dann heißt es fast immer, „na ja, Deutsche begehen
ja auch Verbrechen.“ Nun das ist ja auch erst einmal nicht falsch. Nur sind an bestimmten
Verbrechensformen wie Gewaltdelikten wie Körperverletzung und dem Drogenhandel
Immigranten überproportional häufig verwickelt. Jeder weiß das, aber keiner spricht es
offen aus. Und wenn von Politikern, die sich das Wohlergehen des Deutschen Volkes
zur beruflichen Aufgabe machen, dieses Thema nicht angenommen wird, weil sie es
einfach nicht als Problem in den Städten wahrnehmen wollen, dann fällt mir dazu nur
das Zitat von dem jüdischen Berliner Max Liebermann ein „Ick kann jar nich soviel fressen,
wie ick kotzen möchte“.
()...Nicht nur vor dem Hintergrund erheblicher Kosten, die den Sozialkassen sowie durch
Ermittlungsarbeit der Sicherheits- und Justizbehöreden entstehen, sondern insbesondere aus
Sicherheitsgründen, erscheint in vielen Fällen die konsequente Einleitung
aufenthaltsbeendender Maßnahmen, die Ermittlung der wahren Identität und letztlich der
Rückführung krimineller Ausländer erforderlich, die ihrer Integrationsunfähigkeit und
Integrationsunwilligkeit im Gastland Deutschland und z.T. auch bereits im eigenen Kulturkreis
unter Beweis gestellt haben.“ © Henninger, Januar 2003
http://www.berlin.de/polizei/Download/impkrim_oeff11.pdf
Sicher ist, dass viele Migranten in Deutschland nichts verloren haben und unbedingt in
ihre Heimatländer zurückkehren müssen. Ich denke, Deutschland sollte viel mehr darauf
acht geben, wer hier einwandert, und vor allem, wie sie sich in unserem Land
benehmen und in der deutschen Mehrheitsgesellschaft verhalten. Wir leben schließlich
hier in Deutschland und nicht sonst wo. Und wenn sich in Berlin herausstellt, dass eine
arabische Großfamilie mit mehr als 300 Mitgliedern dermaßen im Missbrauch von
Sozialhilfe verwickelt ist und ihre Mitglieder sich im Drogengeschäft fleißig Euros
hinzuverdienen, dann müssen diese Leute eben alle wieder nach Hause zurück. Ich
widerspreche da unserem derzeitigen Innensenator Hans Körting (SPD) ganz
entschieden, wenn der in einem Interview der Berliner Morgenpost meint „So viele könne
man doch nicht abschieben“. Die Begründung für diese Aussage blieb der Innensenator
bis heute schuldig, es scheint wohl eher moralisches, als ein logistisches Problem zu
sein.
Berlin:94 jugendliche Intensivtäter, 45 Ausländer,49 Deutsche, davon 28 Paßdeutsche : Ausländer :77.6 % ,
mehr als 32 Pozent der inhaftierten Gefangenen in Berliner Gefängnisse sind Türken
Justizsenatorin: Fast 50 jugendliche Intensivtäter (Beispiel: 9.3 Eine gewalttätige Karriere ) in Untersuchungshaft.
Zeit zwischen Tat und Urteil verkürzt . In Berlin sitzen derzeit knapp 50 mutmaßliche junge Intensivstraftäter in
Untersuchungshaft. „Trotz der Verfehlungen haben wir bei den jungen Menschen als Gesellschaft noch einen
Erziehungsauftrag", sagte Justizsenatorin Karin Schubert (SPD). Sie müssten durch verstärkte Einwirkung auf den
rechten Weg gebracht werden. Es müsse verhindert werden, dass sich junge Menschen durch kriminelle Erfahrungen
jegliche Chance für die Zukunft verbauten, appellierte Schubert. Eine spezielle Ermittlungsgruppe der
Staatsanwaltschaft kümmere sich seit einem halben Jahr vorrangig um junge Intensivstraftäter.
„Die Zeit zwischen Straftat und Sanktion hat sich erheblich verkürzt", betonte Schubert. Auf einer bei der
Staatsanwaltschaft geführten Liste stünden 94 Intensivtäter. Davon seien 45 Nichtdeutsche. Von den 49 Deutschen
seien 28 anderer ethnischer Herkunft. Es habe etliche Verurteilungen gegeben. Es müsse klar sein, dass die
Gesellschaft Straftaten nicht toleriere. Härtere Gesetze würden aber nicht gebraucht, so Schubert." DPA
taz Berlin lokal Nr. 7245 vom 30.12.2003, Seite 20, 37 Zeilen (Agentur)
Insgesamt sind in Berlin ungefähr 300 Intensivtäter polizeilich bekannt, von denen haben ca. 80 Prozent aus dem
Ausland nach Deutschland zugewanderte Eltern. Berliner Morgenpost , 18.01.2005
17
dies habe ich Anfang Oktober geschrieben, mittlerweile scheint das Thema aber auch die „hohe Politik“ und die
Öffentlichkeit erreicht zu haben, so daß einiges geschriebenes in dieser Form nicht mehr ganz richtig ist
28
3. Mitten in Deutschland
Schüsse und Prügel. Plötzlich ist die Salve aus einer Maschinenpistole zu hören. Die
Kugeln schlagen in die Wände und die Decke ein. Gut 150 Menschen laufen vor den
Schaufenstern des Pizza-Service in der Soldiner Strasse, dem so genannten „Soldiner
Kiez“ im Berliner Stadtteil Wedding zusammen. Eine Schlägerei entbrennt zwischen den
Verteidigern der Pizza-Lieferanten Ahmed und Bilal A. und den Angreifern unter
Führung von Mohammad.
Der Anlass ist ein Streit am Vortag – offenbar um Prostituierte und Bordelle – bei dem
Mohammad D. dem Walid A. eine Pistole an den Kopf gehalten und mehrfach
abgedrückt hatte, ohne dass sich ein Schuss löste. Ein „Familienrat“ konnte eine
„Versöhnung“ erreichen, der aber mit dem Sturm auf den Pizza-Service endete. Der
anrückenden Polizei machen beide Seiten klar: Dies sei „ihr“ Kiez .Sie habe dort
überhaupt nichts verloren. Im Übrigen befällt alle Beteiligten eine plötzliche Amnesie:
Niemand kann sich an irgendetwas erinnern.
Freiheitsstrafe Verurteilten mit der Begründung ab, eine solche Auskunft sei nur in
konkreten Einzelfällen möglich. Der Datenschutzbeauftragte der Berliner
Sozialverwaltung verlangte richterliche Beschlüsse für die Herausgabe von Sozialdaten,
die zur Ermittlung von Fällen von Sozialleistungsbetrug dringend benötigt wurden. Nicht
mehr Herr. Derartige Ermittlungen dürften sich jedoch schon kurzfristig bezahlt machen,
da jede Abschiebung jährliche Einsparungen ermöglicht, die deutlich über dem
Monatsgehalt des damit beauftragten Beamten liegt. Weit schwerer wiegt allerdings die
Perspektive, dass die Berliner Polizei schon heute des „fest strukturierten
Kriminalitätsgefüges“ nicht mehr Herr werden kann und angesichts der hohen
Kinderzahl innerhalb der Clans in der Zukunft mit deutlich anwachsenden
Kriminalitätszahlen rechnen muss. „Wir stehen schon heute auf verlorenem Posten,“
sagt ein Insider. „Die politischen Versäumnisse der letzten Jahre müssen jetzt von allen
ausgebadet werden.“
… Viele Ausländer, die der Abschiebung entgehen wollen, brauchen jedoch gar kein
Attest. Ebenso gut hilft der älteste Trick von allen: Sie werfen einfach den Pass weg. Ist
das Papier erst mal verschwunden, kann jeder sich gefahrlos, wie schon geschehen,
Johnny Walker oder Franz Beckenbauer nennen, das Gegenteil ist ja kaum zu
beweisen. Dann gibt man ein Herkunftsland an, in das just nicht abgeschoben werden
kann, weil z. B. ein Bürgerkrieg ausgebrochen ist. Oder man nennt gar kein Land, dann
sollen die Behörden schauen, wie sie einen loswerden können. So abgesichert, kann
nicht einmal ein Krimineller abgeschoben werden, der als Dealer regelmäßig dabei
erwischt wird, wie er Süchtigen Heroin liefert. Kurdische Drogenclans in Berlin probieren
auch gern den sogenannten Libanesentrick. Die Kurden behaupten für gewöhnlich erst,
sie kämen aus dem Libanon – das Land im Nahen Osten nimmt so gut wie keine
Flüchtlinge zurück. Und wenn sich dann doch herausstellt, dass die angeblichen
Libanesen in Wahrheit türkische Kurden sind, sperrt sich die Türkei. Zumindest immer
mal wieder bei Männern, die längere Zeit ausgereist waren und sich so der Wehrpflicht
entzogen haben – das reichte den Türken nämlich bisher, um ihnen die
Staatsbürgerschaft zu entziehen. Und dann gibt es Fälle wie den der Familie R., Eltern
mit drei Kindern, die es zehn Jahre lang geschafft haben, die
niedersächsischen Behörden zu narren, um dann am Ende auch noch
den Petitionsausschuss des Landtags anzurufen. Mal behaupteten sie, sie
kämen aus Montenegro, dann aus dem Kosovo, mal wollten sie Albaner
sein, dann Roma, dann Aschkali. Sie stellten Asylanträge, zahlreiche
Asylfolgeanträge, und sie kassierten 182.000,00 Euro Sozialhilfe. …
Bild 13 Freund der Terroristen vom 11.September, Bummelstudent Abdelghani Mzoudi
…Die „richtigen Harten“ sind ganz andere: Rückkehrer aus afghanischen Terrorcamps,
Anhänger der Kaida oder ihrer Filiale al-Tawhid oder der im Irak mordenden Ansar-e
Islam, Leute mit der Fantasie und der Fähigkeit zum Bombenbau. Männer, die als
Asylberechtigte oder ewige Studenten hier sind und denen die Sicherheitsbehörden
Anschläge wie gegen die deutschen Touristen auf Djerba zutrauen. Und dazu kommen
noch jene Islamisten, die sich als Gesinnungsgenossen mitfreuen, hier mal eine
Meldeadresse zur Verfügung stellen, dort mal eine Überweisung machen, ohne dass es
ausreicht, sie aus dem Land zu bekommen. Es geht z. B. um die Marokkaner Mounir al-
Matossadeq und Abdelghani Mzoudi, die engste Verbindung zu den Hamburger
Todespiloten des 11. September hatten. Nach gescheiterten Strafverfahren sind vorerst
beide auf freiem Fuss und wollen nun weiter studieren. Schily nennt das „Gipfel der
Absurdität“, erst recht weil beide im Verdacht stehen, weiter zur harten
Islamistenfraktion der Hansestadt zu gehören (Spiegel 23/2004). …()...
Die Erfolge von Schilys sogenanntem Ottokatalog beruhen auf der Verschärfung der
Einreisebestimmungen: In Nigeria müssen nun z. B. alle Antragsteller für ein Visum ihre
Fingerabdrücke abgeben, und siehe da: Fast 30 % durften danach nicht mehr nach
31
3. Mitten in Deutschland
Deutschland fliegen, weil sie hier schon einmal herausgeflogen waren als Kriminelle
oder Asylschwindler. …()...
Mit dem geplanten neuen Zuwanderungsgesetzt könnte sich daran zumindest bei Thaer
M. etwas ändern, der mit der Begründung „ich kenne ihn ja nicht“ auch Osama Bin Laden
nicht verdammen will: Aus Sicht der deutschen Innenpolitiker gilt M. als klassischer Fall
für die im Gesetz vorgesehene „tatsachengestützte Gefahrenprognosen“ so vage und
zweifelhaft diese Konstruktion auch noch sein mag. Frei übersetzt bedeutet der Passus:
Fahnder können einen mutmaßlichen Terroristen zwar nichts Konkretes nachweisen,
sehen aber Indizien, dass er Böses im Schilde führt. …()..
Als Bummelstudent sollte Abdul Rahman al-M. eigentlich schon 2001 gehen, doch er
blieb einfach. Und dann heiratete er eine Deutsche, der beste Trick von allen. Heute lebt
M. in Bremerhaven. Jetzt will er sich einbürgen lassen – in einem Land, das er
wiederholt als „schlecht für Muslime“ bezeichnet hat. Wie er stehen viele Kandidaten, die
deutsche Innenminister gern über die Grenze brächten, unter einen „besonderen
Ausweisungsschutz“, weil sie rechtzeitig eine Deutsche geheiratet haben. Oder seit
mindestens fünf Jahren hier leben. Oder als Kind gekommen sind. ...().......Beckstein,
der Bayer, würde diese Regeln gern kippen. Wenn die innere Sicherheit in Gefahr sei,
schrieb er Schily, müssten „im Zweifelsfall die persönlichen Interessen eines Ausländers
zurückstehen“. Bei denen, die schon einen deutschen Pass haben, so wie der
mutmaßliche Qaida- Anhänger Reda Seyam aus Neu-Ulm hilft aber auch das nicht.
Weil nach den Erfahrungen der Nazizeit die Aberkennung der deutschen
Staatsangehörigkeit tabu ist, sind Leute wie er dann für immer unabschiebbar, egal was
sie tun – wohin sollte man sie schließlich bringen, als Deutsche? …[42, S.40]
32
3. Mitten in Deutschland
Er ist Schutzpatron, vermutlich Drogenbaron, Sozialhilfeempfänger und ein Freund großer Worte: Mahmud al-Zein,
alias der "Präsident", gilt als einer der führenden Bosse der Berliner Unterwelt Will mehr Sicherheit für die Hauptstadt:
"Präsident" Mahmud al-Zein. Das Landeskriminalamt spricht von "importierter Kriminalität": In den seltensten Fällen
gehen Bandenkriege, Drogenhandel, Schutzgelderpressung und Schießereien in Berlin auf das Konto deutscher
Straftäter In der Hauptstadt haben es die Beamten hauptsächlich mit libanesischen Großfamilien zu tun, die seit
Jahren die kriminelle Szene beherrschen
Ein 50-seitiger LKA-Bericht über importierte Kriminalität brachte es ans Licht: Gegen keine andere ethnische Gruppe
wird häufiger ermittelt und keine ist potenziell so gewalttätig wie die libanesisch-kurdische LKA-Ermittler Peter K
kennt sich aus in Berlins Schattenreich und kann solche Erhebungen nur bestätigen: Die Unterwelt sei naturgemäß
eine Welt für sich, in der eigene Regeln herrschten und es sogar eine eigene Gerichtsbarkeit gebe, so der Beamte
„Diese Leute unterwerfen sich nicht ohne weiteres unseren Gesetzen"
Die Clans sind nach den Prinzipien der organisierten Kriminalität strukturiert - Fehden werden untereinander
ausgetragen, Blutgelder bis zu 250000 Euro sind keine Seltenheit Seit den achtziger Jahren versucht die Berliner
Polizei, in die Unterwelt vorzudringen In den letzten zehn Jahren zählte das LKA allein im kurdisch- libanesischen
Milieu 20 Schießereien sowie weitere schwere Auseinandersetzungen - darunter Massenschlägereien,
Handgranatenanschläge und zwei Morde.
Die herausragende Figur der Szene soll Mahmud al-Zein sein: Mit Autorität und hartem Durchgreifen hat sich der
offiziell arbeitslose Sozialhilfeempfänger nach Polizeierkenntnissen seinen Platz als Hauptstadt-Pate gesichert: "Ich
habe den Leuten in Berlin bewiesen, was der richtige Weg ist", tönt al-Zein heute selbstbewusst Er gilt den Fahndern
als uneingeschränkter Führer jener arabischen Gruppierungen, die maßgeblich an Drogenhandel und
Schutzgelderpressung beteiligt sind und Umsätze in zwei- bis dreistelliger Millionenhöhe machen.
Al-Zein reiste 1982 mit seiner Ehefrau über den damaligen Grenzübergang Friedrichstraße ein Als "staatenloser
Moslem" stellte er seinen ersten Asylantrag, der 1984 abgelehnt wurde Da er zu diesem Zeitpunkt keinen gültigen
Pass besaß, konnte der Mann, der sich zunächst als Libanese und später als Kurde bezeichnete, nicht ausgewiesen
werden Im Juli 1988, al-Zein war inzwischen straffällig geworden und im Besitz neuer Papiere, wurde seine
Ausweisung per Gericht beschlossen Doch wieder entzog er sich der Justiz: Zwar landete der "Präsident" nach seiner
Entlassung aus der Jugendstrafanstalt in Abschiebehaft, zwei weitere Asylanträge wurden abgelehnt Eine
Abschiebung scheiterte jedoch stets an der Tatsache, dass der inzwischen der Körperverletzung, des Diebstahls und
Rauschgifthandels überführte Libanese keinen Pass vorweisen konnte
Ob mit Ausweis oder ohne: Al-Zeins Ehefrau und seine Kinder wollten derweil versorgt werden und beantragten
Sozialhilfe Über 4000 Mark kassierte die Familie im Monat, bis das Bezirksamt Schöneberg die Zahlungen einstellte,
weil die Polizei klare Anhaltspunkte dafür hatte, dass der Libanese Teil der organisierten Kriminalität war Al-Zein
übertrug das Problem seinen Rechtsanwälten - das Verwaltungsgericht ordnete die Fortführung der Zahlungen an
Als der Unterweltboss im September 1998 wegen Beihilfe zum Drogenhandel zu zweieinhalb Jahren Gefängnis
verurteilt wird, ging ein Schrei der Entrüstung durch Staatsanwaltschaft und Polizei: Viel zu milde sei das Urteil,
schließlich gilt al-Zein bei den Fahndern des Landeskriminalamtes am Tempelhofer Damm als einer der
einflußreichsten Drogenpaten in Berlin Der Richterbund rechtfertigte das Urteil des Gerichts damit, dass die
Ermittlungsergebnisse der Polizei keine höhere Bestrafung zugelassen hätten Obwohl selbst die Oberstaatsanwältin
von einem "Scheinprozess" spricht und dem Gericht Befangenheit vorwarf, kam eine Revision des Urteils nicht
zustande
Zurzeit muss sich al-Zein wegen Sozialhilfebetrugs und Verstoßes gegen das Ausländergesetz verantworten Laut
den Behörden ist der angebliche Libanese in Wahrheit ein aus Anatolien stammender Türke Nachdem er jahrelang
als Schutzpatron deutscher und ausländischer Rotlicht-Unternehmer fungierte "Braucht er nicht anrufen, regeln wir
sofort", will al-Zein jetzt in die Sicherheitsbranche wechseln Der furchtlose Pate hat Ambitionen: "Ich werde der Stadt
helfen und sie sauber halten.“ Ein Mann, ein Wort. http://www.politikforum.de
Ausländer-Banden haben Berlin fest im Griff – und die Polizei muss zusehen
Durch ihre deutlich größere Brutalität setzen sich laut Schönberg die Ausländer-Banden durch. Er sieht den
Schwerpunkt der Aktivitäten dieser Mafiosi in Berlin: "Hier steht der Staat den Kriminellen mittlerweile nahezu
machtlos gegenüber. Die Polizei kann die Organisationen nicht mehr erfolgreich bekämpfen und zurückdrängen. Die
kann nur noch ein bisschen stören." Schönberg beklagt seit Jahren den dramatischen Personalabbau in seiner
Behörde.
Auch Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) stehen die Sorgenfalten im Gesicht: "In Neukölln
und Kreuzberg haben zehn arabische Großclans von bis zu 1000 Menschen die Herrschaft übernommen."
Buschkowsky: "Das sind Parallelgesellschaften mit eigenen Regeln." LKA-Kriminaldirektor Uwe Schmidt: "Die
plündern nach russischem System das Volksvermögen aus."
Zitat: "Der Staat steht Kriminellen mittlerweile nahezu machtlos gegenüber. Er kann sie nicht mehr zurückdrängen"
33
3. Mitten in Deutschland
Berlins zugewanderte Verbrecher -Arabische Clans kontrollieren den Kiez. Autoren : Klaus Wiendl und Oliver
Bendixen, Quelle: Internet
24. Februar: Bewaffneter Überfall auf das Spielcasino am Berliner Alexanderplatz. Mit Waffengewalt versuchen
Maskierte an die Tageseinnahmen im Safe zu kommen. Drei Croupiers werden zusammengeschlagen. Einer kann
entkommen und die Polizei alarmieren. Die nimmt in der Nähe des Tatortes drei der Gangster fest. Für die Ermittler
fügt sich dieser Coup nahtlos in das "Lagebild importierte Kriminalität" ein, das erstmals zeigt, wie libanesisch-
kurdische Banden die Szene in Berlin beherrschen. Ein typischer Fall. Manfred Schmandra vom Landeskriminalamt
Berlin über die Täter: „Es sind hinlänglich bekannte Tatverdächtige, ein 22-, ein 21- und ein 20-jähriger, einer Türke
und die anderen beiden Deutsche, aber libanesischer Abstammung. Alle drei gehören Familien an, die in Berlin nicht
ganz unbekannt sind. „ Mit harten Bandagen kämpfen die Clans bei Schutzgelderpressungen und Drogenhandel um
die Macht auf dem Kiez. Einer der Großen in diesem Geschäft ist Mahmud al-Zein, genannt: "Präsident". Und der
Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Sein Sohn war unter den Casinoräubern vom Alex. Der Pate von Berlin, Mahmud al-
Zein, steht im Dauerclinch mit der Polizei: „Es sind Zeugen hier: ich ficke euch alle!"
Der Mann der starken Worte führt die Behörden weiter vor. Seine Anwälte schafften es, dass für den
Dauerarbeitslosen und seinen Clan weiterhin mehrere tausend Euro Sozialhilfe gezahlt wird - das Geld für den
Hummer dürfte aus anderen Quellen stammen. Versuche, den Staatenlosen in den Libanon oder die Türkei
abzuschieben , scheiterten - was auch für die anderen Clans gilt. Ein Kriminalbeamter von Berlin schildert die Lage:
„In Berlin dürften es etwa vier bis fünf Großfamilien sein, die vornehmlich ihren Lebensunterhalt durch
Rauschgiftgeschäfte, Einbrüche, Förderung der Prostitution, verschiedener Arten des Betruges und anderer
Straftaten bestreiten." Beim Kampf um die kriminelle Marktführerschaft halten die Libanesen in Berlin einen traurigen
Rekord. Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil ist keine Gruppe gewalttätiger, so die Statistik der Polizei aus dem
Jahr 2002. Die "Gemeinsame Ermittlungsgruppe Ident" von Landeskriminalamt und Ausländerbehörde versucht
nun zu klären, wen Polizei und Justiz überhaupt vor sich haben. Das elfköpfige Team sucht nach den echten Namen
und der wahren Nationalität von Straftätern. Viele geben vor, aus dem Libanon zu stammen, gehören aber zu einer
im Süden der Türkei lebenden arabischen Minderheit oder sind Kurden. In einem mühevollen Puzzle arbeiten die
Beamten die Folgen eines völlig unkontrollierten Zuzugs auf. Bis zu 300 Mitglieder zählen einzelne Großfamilien in
Berlin. Gegen die Kriminellen unter ihnen will nun auch der Senat härter durchgreifen - und hofft auf ein verschärftes
Zuwanderungsgesetz. Der SPD-Innensenator von Berlin, Ehrhart Körting, sagt:
„Es gibt einmal Schwierigkeiten, bei denjenigen, die aus dem Libanon gekommen sind und die tatsächlich staatenlos
sind, weil der Libanon diese nicht zurücknimmt, auch wenn sie Aufenthaltspapiere für den Libanon hatten. Das ist ein
ganz großes Problem. Und wir haben teilweise auch Probleme mit der türkischen Seite, weil die Türken eine Reihe
von Straftätern, die wir abschieben wollten, aus der türkischen Staatsangehörigkeit ausgebürgert haben, mit dem
Hinweis darauf, daß diese in der Türkei keine Wehrpflicht geleistet haben und damit ihre Männer nicht
zurücknehmen. Da deutet sich aber an, die Türkei hat angekündigt, daß sie das Gesetz ändert, so daß es dann auch
leichter sein wird, straffällig gewordene Türken wieder in die Türkei zurückzubringen". Den kriminellen Clans auf der
Spur zu bleiben, wurde für die Fahnder immer schwieriger. Verdeckte Ermittler einzuschleusen war kaum möglich.
Für weiterreichende Überwachungen, wie zum Beispiel der Drogenszene und des Rotlichtmilieus, fehlte Polizei und
Justiz in Berlin die politische Rückendeckung, wie Beamte gegenüber Report München beklagen. Auch Eberhard
Schönberg von der Gewerkschaft der Polizei in Berlin übt Kritik: „Ich glaube, dass die Politik über viele Jahre das
Problem über viele Jahre schlicht und ergreifend verdrängt hat, so wie viele Probleme bei uns verdrängt werden. Man
möchte nicht darüber reden. Hier kommt es noch dazu, daß es sich um Ausländer handelt, d.h., es ist auch ein
Thema, was man dann politisch gewichten mußte. Nach dem Motto: Rechtsradikalismus wollen wir nicht schüren,
also reden wir nicht darüber. Die Ernte dieses Verdrängens, die fahren wir jetzt ein." Der Polizeibeamte Roland
Krüger bezahlt mit seinem Leben dafür. Er wird Opfer im Berliner Krieg der libanesisch-kurdischen Clans. Als seine
Spezial-Einheit in einer Neuköllner Wohnung einen Verdächtigen festnehmen will, wird er von einem 34jährigen
Libanesen erschossen. Den Schützen Yassime Ali Khan verurteilt das Kammergericht im März 2004 zu
lebenslanger Haft. Erst jetzt wird ein Exempel an dem Libanesen statuiert, der bereits 30 schwerste Delikte und
sechs Vorstrafen im Register hat, doch nie abgeschoben wurde.
Erst engagiert, dann resigniert verloren die Ermittler das Vertrauen in die Justiz und andere Berliner Behörden. Dazu
zählen auch die Sozialämter, wie hier in Neukölln In diesem Stadtteil leben die meisten Mitglieder dieser Clans. Und
sie haben es geschafft, daß bis zu 300 Familienangehörige unter verschiedensten Namen in mehreren Berliner
Bezirken gleichzeitig Sozialleistungen kassieren. Geschätzter Schaden: pro Jahr über 10 Mio. Euro. Organisiert
werden hier libanesische Männer, Frauen und Kinder eingesetzt, die angeblich ohne Ausweis in Deutschland
angekommen sind und deshalb als staatenlos gelten. Michael Büge (CDU), Bezirksstadtrat von Neukölln, über den
Betrug bei der Sozialhilfe: „Die Geldübergabe, die wir zum Teil konkret beobachten können, findet in der Art statt, daß
die Menschen hier vor Ort Sozialhilfe erhalten, sich die Sozialhilfe bar auszahlen lassen, also nicht über Konten
verfügen, oder zumindest die Konten bei uns nicht angeben und teilweise direkt vor unserer Tür diese Gelder an
andere weitergeben".
Doch wichtigster Geschäftszweig bleibt der Drogenhandel. Markus Henninger vom Landeskriminalamt Berlin
schildert das Ausmaß: „Bei einer libanesisch-kurdischen Großfamilie wurden zehn Kilo Kokain bei der Einfuhr aus
Paris sichergestellt. Insgesamt konnten über diese Gruppierung die Einfuhr von über 60 Kilo Kokain nach Berlin
nachgewiesen werden. Der Organisator war Sozialhilfeempfänger und bei der Durchsuchung wurden 415 000 DM
in seinem Tresor gefunden, dazu ein Daimler-Benz im Wert von 120 000 DM." Khaled Ali Khan ist der Organisator
und Mitglied einer Großfamilie, die seit Jahren mit Schießereien um die Vorherrschaft auf dem Drogenmarkt kämpft..
Der 28-jährige wurde später zu zehn Jahren Haft verurteilt. Arnd Bödeker von der Staatsanwaltschaft Berlin erzählt:
"Der Verurteilte ist nach den Feststellungen des Urteils auch im Besitz einer halbautomatischen Selbstladewaffe
gewesen, obwohl er dafür nicht die erforderliche Erlaubnis hatte". Nur wenige Wochen vor seiner Festnahme
begleitete der schwerkriminelle Libanese mit der Pistole in der Tasche Yassir Arafat bei seinem Berlinbesuch als
Bodyguard - auf Tuchfühlung mit Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundespräsident Johannes Rau. Eine
unvorstellbare Sicherheitslücke und ein Beweis dafür, wie weit nach oben Berlins kriminelle Libanesen bereits
gekommen sind...
34
3. Mitten in Deutschland
„.....Wir haben in Neukölln-Nord und Kreuzberg zehn arabische Großclans von etwa 500 bis
1000 Menschen18, die alle der organisierten Kriminalität nachgehen“, sagt Bürgermeister
Buschkowsky (SPD). „Das sind Parallelgesellschaften, in denen unsere Gesetze nicht gelten.“
Die Großfamilien regeln ihre Streitigkeiten häufig unter sich, Anzeige bei der Polizei zu erstatten
widerspricht dem Ehrenkodex.....“ [Berliner Tagesspiegel 14.12.2004, von Katja Füchsel]
Das ist aber eigentlich keine Neuigkeit. Bereits vor einigen Jahren wurde in der Zeitung
geschrieben, dass kriminelle arabischstämmige Großfamilien mit mehreren hundert Mitgliedern
mittlerweile ganze Straßenzüge in Schöneberg um die Hauptstraße kontrollieren.
Und während die Berliner Brennpunkte mit ihren sozialen Problemen nicht zu Ruhe kommen,
kommt unser Regierender Bürgermeister doch in die Schlagzeilen: Knutschszene mit
Dschungel- Queen Nick Desiree, Balg-Szene im Fernsehen, und PISA- Schock vor laufender
Kamera: Wowereit weiß nicht, wie man Rhythmus buchstabiert, hat keine Ahnung von wann bis
wann der Zweite Weltkrieg ging und ist nicht in der Lage, eine einfache Punkt-Vor-Strich-
Rechnung der Grundschule durchzuführen. Ein Offenbarungseid der zeigt, woran es ebenfalls in
dieser Gesellschaft mangelt. Kompetenz, Führungsstärke und Gestaltungswillen scheinen in
diesem Land nicht mehr sonderlich gefragt zu sein. Dafür ist man lieber lustig und vergnügt sich
auf Partys. Ein Trauerspiel, das ratlos macht.
Und in der Berliner Morgenpost vom 15.12.2004 schreibt ein Leser zu Wowereit:
„Was sollen wir von unseren und ausländischen Kindern an schulischen Leistungen erwarten,
wenn wir einen Regierenden Bürgermeister haben, der der deutschen Rechtschreibung nicht
mächtig ist, die einfachsten Grundrechenarten nicht beherrscht, den Zeitraum des Zweiten
Weltkriegs nicht kennt, auf Partys rumtingelt, Privatreisen als Hauptstadtaufgaben bezeichnet
und eine „Dschungelkönigin“ küsst? Ich schäme mich für ein solches Vorbild der Jugend.
Dietmar O., Berlin -Wedding
„........Die nackte Hilflosigkeit bricht in deutschen Behördenapparaten aber aus, wenn es um den
Nachweis der richtigen Nationalität geht: Nach Expertenschätzungen kommen 80 Prozent der
Asylbewerber ohne Papiere nach Deutschland. Die meisten behaupten, sie hätten sie verloren,
wollen aber angeblich aus einem jener Länder stammen, in die gerade nicht abgeschoben wird.
Mal aus Liberia, mal aus Sierra Leone.
Auf der Such nach der Wahrheit haben sich die Beamten an eine Ochsentour gewöhnt – sie
klappern mit Flüchtlingen die Botschaften ihrer vermeintlichen Heimatländer in Deutschland ab.
Das Ergebnis ist meistens so aufschlussreich wie ernüchternd. So führten der Hamburger Senat
vor vier Wochen eine Delegation von Burkina Faso 294 Asylbewerber vor – angeblich alle aus
dem afrikanischen Land. Hinterher waren 256 von ihnen als Lügner überführt. Um auf diese
Weise die Identität von Ausländern zu klären, die sich „Johnny Walker“ oder „Franz
Beckenbauer“19 nennen, brauchen die Behörden oft Jahre. Dabei könnte es alles so einfach
sein, zumindest in vielen Fällen, in denen Asylbewerber zunächst noch mit einem regulären
Visum einreisen, das ihnen eine deutsche Botschaft im Ausland ausgestellt hat und die erst
danach in Deutschland ihre Papiere wegwerfen. Wären diesen Ausländern schon in der
Botschaft ein Fingerabdruck abgenommen worden, wie dies Schilys Sicherheitsgesetze erst
jetzt, nach den Terroranschlägen vom 11. September, möglicht gemacht haben, hätte sich
später ihre Herkunft leicht feststellen lassen. Doch der Vorstoß des Ministers droht schon wieder
in der Praxis am Widerstand des Auswärtigen Amts zu zerbröseln – wegen des
Verwaltungsaufwand, aber auch, weil Außenminister Joschka Fischer seine Botschafter nicht zu
Türstehern eines Wohlstands-Deutschlands machen wollte. Nur in begründeten Einzelfällen
dürfen Fingerprints genommen werden – in welchen, haben sich beide Ministerien immer noch
nicht geeinigt. Selbst kriminalistische Erkennungsmethoden sind aber die Mühe nicht wert, wenn
Länder wie Ägypten, Äthiopien, China, Ghana, Libanon, Nigeria oder Vietnam sich schlicht
weigern, ihre von der Fahne gegangenen Staatsbürger zurückzunehmen. Den Vorschlag aus
18
d.h. im Klartext, allein in Berlin-Kreuzberg und Neukölln leben 5000 bis 10 000 Mitglieder arabischer Großfamilien,
die überwiegend von Sozi leben und darüberhinaus kriminellen Geschäften nachgehen- man mag es kaum glauben.
Was würden Konrad Adenauer oder Ernst Reuter dazu sagen ?
19
bei solchen Fällen wäre eine automatische Ablehnung des Asylantrages und eine anschließende Abschiebung
fällig, wenn man dermaßen offensichtlich die Wahrheit vertuschen will und sich auch noch lustig über die
Asylbewerbergesetze macht.
35
3. Mitten in Deutschland
den Bundesländern, solchen Staaten die Entwicklungshilfe zu kürzen, nahm Schily nicht auf;
das Entwicklungshilfeministerium hatte ihn rundheraus abgelehnt. [37]
In der Berliner Morgenpost vom 09.November 2004 heißt es in dem Artikel
„Drogenhandel im Park am Weinberg:„....()..... „Seit Beginn dieses Frühlings hat sich die
Rauschgiftkriminalität dort massiert“, sagt Suhr. Vormals verkauften im Park vorrangig
Schwarzafrikaner Cannabis und Haschisch. „Unten in der U-Bahn boten vor allem Araber harte
Drogen wie Heroin und Kokain an“, sagt Suhr. Dann drängten die Araber nach oben: Ab Mai
registrierte die Polizei zahlreiche Kämpfe, Körperverletzungen, Messerstechereien. Jetzt ist der
Markt offenbar aufgeteilt: Araber handeln im Süden, Schwarzafrikaner im Norden des Parks. Die
Polizei kann sie trotz massiven Vorgehens nur zeitweise verdrängen.“
In der gleichen Zeitungsausgabe heißt es im Artikel „Angriffe gegen Polizisten im Dienst häufen
sich“,......().....„Nach GdP-Informationen wenden insbesondere Menschen mit ausländischem
Hintergrund „unmotiviert“ Gewalt an, dabei vor allem Männer zwischen 17 und 23 Jahren An
erster Stelle stehen demnach libanesische Staatsangehörige, es folgen Tatverdächtige mit
ungeklärter Staatsangehörigkeit20. Auf Platz vier rangieren nach GdP (Gewerkschaft d. Polizei)
– Angaben Vietnamesen. Türken stehen an siebter, deutsche Gewalttäter an 14.
Stelle.“().....Doch Religion ist nur ein Aspekt der Integration von Muslimen. Noch immer trennt
vor allem eine "soziale Gardine" Muslime von der Mehrheitsgesellschaft. Zwar sind Muslime in
allen erdenklichen Berufsparten tätig. Aber: 85 Prozent der Türken in Deutschland kommen aus
sozial schwachen Schichten, ihre Arbeitslosenquote liegt bei 20 Prozent, und der Bildungsgrad
gibt Anlass zur Sorge. Während 21 Prozent der deutschen Schüler die Hauptschule besuchen,
sind es von den türkischen 40 Prozent - und 15 Prozent verlassen die Schule ohne jeglichen
Abschluss. Fehlende Anerkennung zeitigt oft negative Folgen. Die Kriminalitätsstatistik von
2001 weist 24,9 Prozent Ausländer, von denen der größte Teil türkischstämmig ist, als
Tatverdächtige auf, obwohl ihr Anteil an der Wohnbevölkerung bei neun Prozent liegt.
Noch gestern Abend, als ich mit O. und seinem kleinen Bruder „B.“ in deren Küche saß
und wir uns Curry-Wurst machten (!) 21 , sagte B.: „...ich verstehe nicht, warum die Araber
so aggressiv sind,..., ich meine wenn in Deutschland so viele Koreaner wären, glaube ich nicht,
das die genauso viel „trouble“ machen würden.“
In [1] auf Seite steht, „nicht ein einziger Kalifatanhänger wurde abgeschoben, in Hessen
waren fünf von fünfzehn Abschiebekandidaten nicht mehr ausweisbar, da sie längst die
deutsche Staatbürgerschaft besitzen, in Hannover hatten von zwanzig mittlerweile acht die
deutsche Staatsbürgerschaft..()..
Der Sozialetat mittlerweile der zweitgrößte Posten im Bundeshaushalt ist. Wirklich
stören tut dies aber niemanden. Trotzdem liegt so etwas wie Mehltau auf der
Handlungsfreiheit des Staates und es sollte auch nachdenklich stimmen, dass von den
ca. 11 % der Haushalte, die in Deutschland von Sozialhilfe leben, lt. statistischem
Bundesamt ca. 8,6 % Ausländer und ca. 2,9 % Deutsche sind. Wobei auch diese
Statistik „geschönt“ ist. Ebenso wie in der Kriminalitätsstatistik (einsehbar im Internet
des Bundesamtes für Statistik; Stand 2003), wo schwere Straftaten wie Mord zu 34 %
von ausländischen Straftätern und Vergewaltigungen sogar mit 35 % ausländischen
Hintergrund durchgeführt werden, verschweigt diese empirische Studie natürlich
sämtliche Straftaten von „Passdeutschen“, also von „Deutschen“ mit
Migrationhintergrund. Dieser Umstand ist selbstverständlich gutunterrichteten Kreisen
20
wahrscheinlich Kurden aus der Türkei, die ihre Identität verheimlichen und trotzdem vom Staat Sozialhilfe
beziehen, s.a. Artikel der BM: „Schwindel mit der Identität: Abschiebung – Türken geben sich als Staatenlose aus aus
und kassieren zu Unrecht“, mehr als 100 Ausländern konnte der Schwindel durch die Behörden (Ident) in Berlin
nachgewiesen werden, die unaufgeklärten Fälle werden aber verschwiegen. Allein von März 2001 bis Februar 2004
hatte ein Türke, seine Frau und fünf Kinder zu Unrecht Sozialleistungen von mehr als 120 000 Euro bezogen. D.h. in
einem Zeitraum von ca. 33 Monaten erhielt diese Familie vom Staat jeden Monat etwa 3636,4 Euro! Selbst als
Jungingenieur verdient man diesen Betrag kaum brutto. Dabei ist bei dieser Sozial-Abzocke brutto gleich netto. Ich
glaube mittlerweile nicht mehr das Märchen, dass Deutschland 1400 Milliarden Euro Schulden hat und das Schröder
deswegen den Dritten Oktober opfern wollte. Alles bloss Panikmache, nicht wahr ?! Armes Deutschland, regiert von
Unfähigkeit und Arroganz.
21
die Spinnen, meine Koreaner, hehe...
36
3. Mitten in Deutschland
hinlänglich bekannt, trotzdem ist es wider der allgemeinen „political correctness“, die eine
offene und ehrliche Diskussion dieses Themas schlichtweg verbietet. Selbst wenn die
Zahlen für Mord und Vergewaltigung von mehr als einem Drittel von ausländischen, und
auch da oft aus dem islamischen Kulturkreis, begangen wird, so stellt sich doch die
Frage, wie hoch denn nun die Überproportionalität nicht-deutscher Straftäter ist. Bei der
Annahme von ca. 10 Prozent Ausländer in der Gesamtbevölkerung wäre dies der Faktor
3,5, der als Multiplikationskoeffizient22 dient. D.h., mit 350 Prozent wären ausländische
Straftäter bei schweren Verbrechen überproportional stark vertreten. Würden sie
dagegen 10 Prozent der Straftaten begehen, wäre die Aussage, dass Ausländer
genauso kriminell seien wie Deutsche, richtig. Aber auch hier muss man differenzieren,
und auch dann wird man feststellen, dass die Straftäter nicht die in Deutschland
lebenden Schweden, Holländer oder Koreaner sind, die bei Schwerverbrechen den
„Ton“ angeben........
Das Zitat des englischen Tory-Abgeordneten, Peter Townend, von der „mongrel-nation“
(Fußnote 136), der „Straßenköter-Nation“, umfasst mittlerweile auch große Teile Berlins. Die
sogenannten „Friedensrichter“ in Kreuzberg, die die Scharia innerhalb der muslimischen
Gemeinde ausführen, um Konflikte intern zu lösen, sind Anzeichen einer zunehmenden
Islamisierung und Selbstisolierung der muslimischen Minderheiten.
In einer Mail eines griechisch-stämmigen Forenteilnehmers schrieb mir dieser, dass sich
die Verhältnisse und Zustände in Berlin-Neukölln verschärft haben. Mittlerweile soll es
dort aus Großbritannien zugereiste Muslime pakistanischer Abstammung mit englischer
Staatsbürgerschaft geben, die ausgebildet in englische Koranschulen, die arabisch-
muslimischen Gemeinden „auf Kurs“ wider Nicht-Muslimen bringen. Dies soll sich in
alltäglichen verbalen Anfeindungen bemerkbar machen, was sich zunehmend negativ
auf die Lebensqualität von Nicht-Muslimen in Berlin- Neukölln auswirkt.
Bei der B. Bank wurde ich Zeuge, wie zwei Männer offensichtlich für den einen von
ihnen ein Konto eröffnen wollten. Dies sollte jedoch zu Problemen führen, woraufhin die
Sachbearbeiterin der beiden Männer zu der Sachbearbeiterin kam, die mich in gerade
beriet. Hinter vorgehaltener Hand fragte sie diese: „Was soll ich tun? Der Mann aus
Ägypten will für seinen Freund hier ein Konto eröffnen. Ich kann aber keines einrichten, weil der
Mann hier nicht polizeilich gemeldet ist, und demzufolge auch keine Postleitzahl angeben kann.
Das Rechenprogramm braucht aber die Postleitzahl...“
Mit der zunehmenden Vergreisung, der Kinderarmut und den stetig wachsenden
Bevölkerungsgruppen in den Parallelgesellschaften, allen voran den immensen Wachstum der
muslimischen Minderheiten, wird sich das Bild Deutschlands in den nächsten Jahrzehnten
dramatisch verändern. Die Großstädte Westdeutschlands und Berlins werden bis dato eine
völlig andere Bevölkerungsstruktur angenommen haben.
Und zu hoffen, dass der Nachwuchs von Menschen aus dem islamischen Kulturkreis den
Schwund Einheimischer auffangen wird, dass muslimische Jugendliche die Lücken der
Wissensgesellschaft kompensieren und Deutschland in eine neue Epoche mit den „besten
Köpfen“ führen wird, halte ich für eine sehr blauäugige These und mit Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit wird dies so auch nicht passieren. Viel wahrscheinlicher wird die Welt in
einhundert Jahren sagen können:
„Die Deutschen, die Deutschen waren über 2000 Jahre lang das Volk, daß den
europäischen Raum zwischen Rhein und Weichsel, bzw. zwischen Rhein und
Oder bewohnt und beherrscht hatten....“
Im folgenden Kapitel werde ich unter anderem aus dem Tagesspiegel zitieren, der sich mit den
möglichen Ursachen des Hasses in der islamischen Welt beschäftigt und sich im Artikel auf das
Buch von Michael Lüders: „Wir hungern nach dem Tod - woher kommt die Gewalt im Dschihad-
Islam?“; Arche Verlag, Zürich/Hamburg 2001, stützt.
22
Multiplikationsfaktor
37
3. Mitten in Deutschland
Periode ein, die sich später die arabische Hochkultur nennen sollte, dessen Niedergang
der zerstörerische Wahn durch die Mongolen einleitete. In ihrer Unfähigkeit
gesellschaftliche Reformen durchzusetzen kamen die Araber aus ihrer Zweitrangigkeit
nicht mehr hinaus und hatten der jahrhunderte langen osmanischen Herrschaft und
später den Kolonialmächten England und Frankreich nichts mehr entgegenzusetzen .
Der technische und wissenschaftliche
Fortschritt unserer Zeit ist schon lange
kein Lehrmeister mehr aus den
arabischen Ländern, was sicher zur
Verklärung und der Sehsucht hin zur
ruhmreicheren Vergangenheit fördert.
Bild 16 Was im Westen mit am meisten irritiert, das sind die Kinder auf den islamischen
Demonstrationen, dies kann man nur verstehen, wenn man sich über die Bedeutung der Märtyrer
(Schahid) klar wird, das sich grundlegend von dem Martyrium Jesus am Kreuz unterscheidet,
rechts auf dem Plakat unter dem kleinen Jungen: Osama Bin Laden
Das meiste auf dieser Erde wird in den Ländern der „Ungläubigen“ entwickelt. Autos
kommen aus Europa, das Internet ist amerikanischen Ursprungs, moderne Waffen
werden aus Russland oder China gekauft, und Japan und Korea liefern moderne
Unterhaltungselektronik. Kaum etwas davon hat seinen Ursprung noch aus dem
arabischen Raum. Dies erzeugt Selbstzweifel, Neid und Erklärungsnot. Und führt zu
einem kollektiven gekränktem Stolz.
Europa hat seit Jahrhunderten immer wieder Menschen hervorgebracht, die durch ihre
Forschung die Naturwissenschaften und die Technik immer weiter revolutionierten und
voranbrachten. Der Hauptgrund der dies ermöglichte war die später eintretende
Trennung von Staat und Kirche und damit die geistige Freiheit in der Forschung und die
staatliche Förderung dieser.
Boyd Dunlop erfand als erster die Luftreifen, George Westinghouse die Druckluftbremse
und Felix Wankel entwickelte in den 60ger Jahren des vorigen Jahrhunderts den
Drehkolbenmotor, der heute in einigen Modellen von Mazda eine Renaissance hat. Fast
alle physikalischen Größen und Gesetze in den Naturwissenschaften haben ihre
Gültigkeit bis heute bewahrt und wir verdanken unseren Lebenskomfort im wesentlichen
diesen damals genialen Köpfen und ihren Erfindungen.
39
3. Mitten in Deutschland
In einer Sendung von Spiegel- TV über bin Laden ist mir eine Szene noch gut in
Erinnerung: Osama, wie er stolz seine selbstgezüchteten Sonnenblumen der Kamera
präsentiert und sinngemäß sagt, dass selbst die Amerikaner nicht in der Lage seien,
höher wachsende und schöner blühende Sonnenblumen zu züchten, da ihm Gottes
Segen gewährt werde. Für einen Psychologen sicher ein typischer Fall von
Minderwertigkeitskomplexen.
Hinter dem blutigem Terror, der sich für seine Rechtfertigung auf die Religion des Islam
stützt und diese damit entweiht, steht eine „mentale Modernitätsverweigerung und
gleichzeitig technische Rationalität, da die Attentäter mit der westlichen Technik, die sie
angeblich ablehnen, sehr wohl umzugehen wussten [1].“
Der krasse Widerspruch zwischen dem Anspruch der arabischen Welt und der
Wirklichkeit führt zu diesen reflexartigen Gemisch an Gefühlen, die zwischen
Verachtung und stiller Bewunderung schwanken. Die angebliche Dekadenz des
Westens, die religiöse Abkehr von den Kirchen, die Emanzipation der Frauen wird in
vielen Teilen der muslimischen und männlichen Welt abgelehnt und verachtet.
Gleichzeitig fällt man aber in der eigenen Entwicklung zurück oder verharrt in zwischen
überkommenden gesellschaftlichen Strukturen und einem aufwendigen Lebensstil, wie
in Saudi-Arabien.
Man kann sich das vielleicht gar nicht vorstellen, aber ein
großer Teil der muslimischen Welt glaubt wirklich daran, nach
dem Tod in den Himmel bzw. ins Paradies zu gelangen.
Ungläubige, also Christen, Juden u.a. kommen demnach
garantiert in die Hölle und ein Mensch ganz ohne jeden
Glauben, also ein Atheist, ist in ihren Augen nicht viel mehr
wert, als ein Schwein oder ein Hund23.
Dabei steht in den UN-Berichten, deren Verfasser selbst
arabischer Abstammung sind, dass die gesellschaftliche
Rückständigkeit in den arabischen Ländern hausgemacht ist
und zum großen Teil auf die gesellschaftlichen Unfreiheiten
zurückzuführen sind. Selbst Sender wie Al- Dschiasira
betreiben eine nicht objektive Informationspolitik.
Bild 17 In der pakistanischen Stadt Quetta tragen jubelnde Koranschüler das Bild ihres Idols,
Osama Bin Laden mit sich [aus Peter-Scholl-Latours Buch: Kampf dem Terror-Kampf dem Islam?]
Die Aufmachung ist dagegen hochmodern und eng an CNN angelehnt. Aber durch den
Umstand das über Hintergründe und Ursachen kaum berichtet und Muslime nur als
Opfer in Großaufnahme gezeigt werden, kommen viele Menschen in der arabischen
Welt zu dem Schluss, dass der Westen und die Juden den Islam zerstören wollen. Dies
ist einer der Nährboden für die Mudschaheddin von Al-Quaida und Co.
„.....Alan Krueger und Jitka Maleckova vertreten daher die Auffassung, dass die Gründe für die
Entstehung des Terrorismus tiefer reichen und (im Vergleich zur Armut) schwieriger zu
beseitigen sei. Die Hinwendung zum Terrorismus entstehe vielmehr aus verweigerten
Anerkennungsverhältnissen24 Wenn Menschen sich ausgebeutet, missachtet und minderwertig
fühlen, greifen sie, so die Autoren, mitunter zu Aufmerksamkeit erzeugenden Mitteln wie dem
Terrorismus. Diesen definieren sie als „Reaktion auf politische Bedingungen und lange
anhaltende Gefühle der wirklichen oder so empfundenen Entwürdigung und Frustration, die
wenig mit der Ökonomie zu tun haben.“ (das immer noch reiche Saudi-Arabien ist ein
Musterbeispiel für den Export eines expansiven und aggressiven Islam, s.a. das
23
beide Tiere gelten in der islamischen Welt als «unrein»
24
„äh Alter, zeig`mir Respekt, oder ich mache Dich Messer,“ „Was kuckst Du so Du Schwein“, „Ich f. Deine Mutter
Du Hurensohn,“ „Willst Du meine Religion beleidigen?“ Solche Sätze habe ich schon „live“ miterleben dürfen, und es
sind nun mal leider Gottes oft türkische oder arabische Jugendliche, die so reden und oft auch Streits mit solchen
Äußerungen bewusst provozieren...
40
3. Mitten in Deutschland
Bild 18 Der Nahost-Konflikt fungiert auch Katalysator der arabischen Wut, rechts martialische
Posen militanter Islamisten, Posen wie sie aber in jeder normalen Armee auch zu finden sind
Ein weitere wichtiger Punkt stellt die Rückwärtsgewandtheit in der Gedankenwelt der
arabischen Welt dar. Anders als in der westlichen Welt sind die Kreuzzüge und die
damaligen Eroberungen der arabischen Heere, die zur rasanten Ausbreitung des Islam
führten, auch heute noch viel stärker im Bewusstsein der islamischen Welt verankert
und werden bis heute glorifiziert. Diese Eroberungen führten die Araber im Jahr 720 bis
732 n.Chr. über die Pyrenäen bis nach Tours ins heutige Frankreich hinein, wo sich das
damalige Frankenreich unter Karl Martell26 noch viele Jahrzehnte schwere
Abwehrkämpfe mit den Arabern lieferten. Im Jahr 1453 entrissen die aus Zentralasien
kommenden Türken den Orthodoxen Christen einer ihrer bedeutendsten Städte,
nämlich Konstantinopel und im Jahre 1683 belagerten die Osmanen bereits ein zweites
Mal Wien, ein weiteres Zentrum des Abendlandes. Der Konflikt war von jeher ein
religiös geprägter Kampf, bei dem beide Seiten die Religion des anderen unterwerfen
und sich als Träger des einzig richtigen und wahren Glaubens betrachtete. Dieses
Bewusstsein ist in Europa über die Jahrhunderte fast vollständig verloren gegangen und
dies ist meiner Meinung auch ein Grund dafür, warum uns die arabische Welt oft so
fremd erscheint. In der moslemischen Welt dagegen ist dieses Bewusstsein bis heute
noch viel lebendiger und sie zieht aus dieser Vergangenheit, in der man dem
25
genau wie meine eigene Unzufriedenheit die Motivation für diesen Aufsatz war
26
Karl Martell (* ca. 689; † 22. Oktober 741) war ein fränkischer Hausmeier aus dem Geschlecht der Karolinger.
Er regierte von 714-741,.seine militärischen Erfolge galten den Zeitgenossen als ein Beweis für das „Heil" der
karolingischen Familie und festigten den Bestand des Frankenreichs. Sein berühmtester Sieg, die Abwehrschlacht
gegen die Araber zwischen Tours und Poitiers im Jahre 732, wird oft als eine Art „Rettung Europas" vor den
einfallenden Muslimen angesehen, obwohl sie als Einzelereignis eher unbedeutend war und im Zusammenhang mit
weiteren Kämpfen gegen die Araber zuvor und auch noch nachher gesehen werden muss. Der Beiname „Martell"
bedeutet „der Hammer" und ist nicht zeitgenössisch. Quelle: Internet
41
3. Mitten in Deutschland
Christentum auf dem Schlachtfeld überlegen war, auch heute noch ein Teil seines
Selbstbewusstseins. Will man also die Gefühlswelt der arabischen Welt besser
begreifen, so muss man sich zwangsläufig auch viel mehr mit der eigenen
Vergangenheit auseinandersetzen.
Die taz stellt in einer Buchrezension ein weiteres Buch von Michal Lüders vor:„ Lüders
Buch ist eine kenntnisreiche Beschreibung einer politisch und sozial desolaten Welt, die im
Westen immer mehr als Club der Verlierer gehandelt wird. Als Gemeinschaft von Losern, die
Israel zum Sündenbock erklärt hat und damit von ihrer eigenen Unfähigkeit ablenkt. Voller
islamischer Fanatiker, die aufgrund des Gefühls ständiger Demütigung durch Israel und den
Westen insgesamt Hass, Wut, und Rachegelüste hegen. Michael Lüders benennt diese
Festlegungen und beschönigt nicht: „Selbst wenn es den jüdischen Staat nicht gäbe, wäre
die Misere der arabischen Welt, ihre Stagnation und fehlende Kreativität, ihre Repression
und Gewalttätigkeit dieselbe."....()... . Vor allem steht die wichtigste Aufgabe an: "Investitionen
in das katastrophale Bildungswesen der arabisch-islamischen Welt, von der Grundschule bis zur
Universität". Darin sieht Lüders einen wichtigen Beitrag zur "Entradikalisierung" der
islamistischen Bewegungen, die ihr Fußvolk aus den armen, ungebildeten Schichten
rekrutieren.....()......Der romantischen Verklärung kann man Lüders jedenfalls nicht bezichtigen.
Allenfalls wenn er in der arabischen Welt ein Gegenstück zu unserer Konsumgesellschaft zu
finden glaubt: „Ich glaube, dass genau darin die ungeheure Provokation des Islam und der
arabischen Welt liegt. Dieser aus unserer Sicht rückständige und fanatische Teil der Welt hat
etwas, wonach auch wir uns sehnen, das uns aber längst abhanden gekommen ist. … dieses
Schwerelose, diesen anderen Umgang mit Zeit, mit Schicksal, mit sich selbst, weil nicht das
gesamte Leben den Gesetzen der Ökonomie unterworfen ist." Mag sein, dass dieses Andere
noch manchmal in den Souks von Marrakesch, einem Kaffeehaus von Damaskus oder in einer
algerischen Oase aufscheint, aber längst ist auch in der arabischen Welt die Moderne
eingezogen. Mit dem Auflösen der alten Strukturen macht sich gerade dort ein ungebremster
Materialismus breit. "Wir sind reich an materiellen Werten, doch arm an Menschlichkeit. Im
Orient ist es genau umgedreht", behauptet Lüders. So ein Pauschalurteil passt nicht zu seinen
sonstigen differenzierten Einschätzungen.“ [23]
Bild 19 Wenn man nicht immer gleich das Gefühl hätte, dass sie einem aus Wut und Frustration
am liebsten die Kehle durchschneiden würden, dann könnte man glatt Mitleid mit ihrer tristen
Wirklichkeit aufbringen, die Ruhe und Ausgeglichenheit einer idealen islamischen Gemeinschaft
,der Ummah, die mit sich und „Allah“ in einer gottgefälligen Symbiose lebt (wie sie von den
Islamisten angestrebt wird), diesen Eindruck von Friedfertigkeit will sich bei mir nicht so Recht
einstellen. Würde diese Gemeinschaft auch nicht in allen sämtlichen muslimischen Ländern und
in unseren Parallelgesellschaften so explosionsartig wachsen und die sozialen Probleme damit
weiter verschärfen, würden sie in mir auch nicht so ein ungutes Gefühl auslösen, der wir uns in
naher Zukunft wohl immer radikaler konfrontiert sehen werden.
..()...Ohne Bildung, Aufklärung und dann auch noch mit der Doktrin, der ganze Inhalt sei 1:1 Allah´s Wort und nicht veränderbar,
läuft man Gefahr die Wirkung solcher Texte zu unterschätzen. Der Islam wurde fast immer - seit Gründung - für den Kampf benutzt.
Nicht wenige sagen, exakt hierfür wurde er auch einst erfunden und erschaffen. Natürlich sind es immer die Eliten gewesen, die -
wie Mohammed als Erfinder und Gründer selbst ja auch - diese neue "Religion" für Kriegs- und Kampfzüge benutzt haben. Ein
leichtes, mit einfachen, klaren und nicht zu hinterfragenden Texten, Massen hinter sich zu scharen. Wir sind die Guten, die sind die
Bösen und nun haut mal schön drauf. Der Nationalismus übrigens,-und das ist der Unterschied zum Europa von einst, es ja eben so
gut wie nicht vorhanden. Greift ein Land heute aus politischen oder wirtschaftlichen Motiven den Irak an, so greift er eben in deren
Augen nicht den Irak an, sondern den Islam.
Gleiches finden Sie im Falle Afghanistan, Israel und den vielen anderen Brennpunkten. Es ist immer der Bezug auf die
"Glaubensbrüder" im Islam. Selten geht es um Nationen. Bombenattentäter, Selbstmörder usw. sterben nicht für den glorreichen
Irak, Afghanistan oder Palästina, sondern für Allah. Forumsbeitrag; aus diesem Pool wenden sich immer wieder Menschen
den fundamentalistischen und islamistischen Gruppen zu, die oftmals den bewaffneten „Widerstand“ nicht nur
propagieren.
42
3. Mitten in Deutschland
Bevor ich fortfahre, zitiere Peter Scholl-Latour [3, S.462/463]: „Was wäre schon die
Islamische Revolution, wohin käme die „fundamentalistische“ Idee vom koranischen
Gottesstaat, wenn diese Bewegung nicht durch die explosiv anwachsende Bevölkerungszahl
der Mohammedaner zwischen Maghreb und Zentralasien potenziert würde? Die Demographie
ist der wirksame und unentbehrliche Weggefährte der religiösen Wiedergeburt. Ohne die
angestaute Verbitterung jener Massen von Halbwüchsigen und verzweifelten jungen Männern,
die die Misswirtschaft der eigenen Militärregime und Potentaten nicht länger dulden, die sich
von der „christlichen“27 Hegemonialmacht nicht länger gängeln lassen wollen, wäre der
islamische Integrismus ein interessantes Phänomen theokratischer Schwärmerei, das weltweit
sogar im christlichen Umfeld (Stichwort: Parallelgesellschaften) um sich greift...()....Die
christlichen und jüdischen Kulturzonen stehen der stärksten Waffe der militanten islamistischen
Umma, dem ständig wachsenden Bevölkernsdruck, rat- und hilflos gegenüber.“
Vor diesem Hintergrund möchte ich einen weiteren Zeitungsartikel zitieren. Dieser
stammt aus dem Berliner Tagesspiegel und heißt, „Die Blindheit der Sieger“, geschrieben
von Clemens Wegin. Die Unterüberschrift lautet: „Die muslimische Welt fühlte sich
jahrhundertelang dem „barbarischen“ Westen kulturell überlegen- und verpasste
dadurch die Moderne.
„Wenn heute die Hälfte der Jugendlichen in arabischen Ländern emigrieren will, dann ist
das ein deutlicher Beweis: Etwas ist schief gelaufen in der muslimischen Welt. Das wird
nicht nur dem Westen bewusst, der sich von Terroristen aus dem islamischen
Kulturkreis bedroht fühlt. Es ist auch eine Erkenntnis, die im Nahen und Fernen Osten
seit dem 11. September dringlicher diskutiert wird: Wo wurden die Weichen falsch
gestellt ? Was muss sich ändern?
Mit dem Briten Bernhard Lewis hat sich einer der prominentesten westlichen
Islamforscher eben dieser Frage angenommen. “What went wrong?“ lautet der
englische Titel seines Buches, das nun auch auf Deutsch erschienen ist. Lewis erklärt
die Krise mit dem früheren zivilisatorischen Vorsprung der arabischen Welt: Gerade weil
die muslimische Hochkultur im Mittelalter dem Westen überlegen war, kam es den
Muslimen erst zu spät in den Sinn, dass man von den Barbaren im kalten Norden etwas
lernen könnte. Denn zweifellos war der Islam in den ersten Jahrhunderten seines
Bestehens eine Religion der Sieger. Die Ausdehnung im siebten und achten
Jahrhundert von der arabischen Halbinsel bis nach Spanien im Westen und bis an den
Hindukusch im Osten übertraf an Geschwindigkeit sogar das bis dato bereits
untergegangene römische Weltreich. Nach den Eroberungen entstand im Mittelalter
eine Hochkultur, die Europa noch über Jahrhunderte in Theologie, in Philosophie und in
den Naturwissenschaften befruchten sollte. Die Einnahme des christlichen
Konstantinopels im Jahr 1453 schien die Überlegenheit der muslimischen Kultur zu
bestätigen.
Und doch hatte im christlichen Europa schon mit dem Humanismus, mit dem Studium
der antiken Schriften, ein Prozess begonnen, der die europäische Kultur mit der
islamischen aufschließen, sie gar überholen ließ. Bis sich die Muslime dieser
Entwicklung bewusst wurden, war es schon zu spät: Als Napoleon 1799 in Ägypten
landete, war der Vorsprung Europas besonders auf technischem und
wissenschaftlichem Gebiet so weit fortgeschritten, dass die muslimische Welt,
namentlich das osmanische Reich, sich im folgendem Jahrhundert Stück für Stück der
westlichen Vormacht ergeben musste. Zumal die militärischen Niederlagen des
osmanischen Reiches im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts weniger Ursache, als
vielmehr Symptom eines kulturellen Niedergangs der muslimischen Zivilisation waren.
Denn das, was diese Zivilisation einst auszeichnete: die Offenheit für kulturelle Einflüsse
– ohne die Muslime wären Europa große Teile des antiken Wissens verloren gegangen
– war verschwunden. Man gab sich mit der vermeintlichen eigenen Überlegenheit
zufrieden. Die geistigen Errungenschaften der europäischen Renaissance
27
die Anführungszeichen sind sicherlich nicht grundlos; christlichen Welt: Wo viele Deutsche noch nicht einmal den
Grund für Weihnachten richtig benennen können......
43
3. Mitten in Deutschland
wie Beherrschte und Religionsgelehrte. Wir können nur hoffen, dass der Weg der
muslimischen Welt in die Moderne und zur Demokratie nicht ebenso blutig verläuft wie
der unsrige.“
Nicht alles in diesem Aufsatz wird vielleicht so historisch korrekt sein. Vor allem glaube
ich, dass in Europa vor allem die Griechen und später die Römer, bereits in der
kulturellen Entwicklungen sehr weit fortgeschritten waren, als es das Christentum und
den Islam noch gar nicht gab. Als die römische Zivilisation in den Wirren der
Völkerwanderungen unterging, und gleichzeitig der aufstrebende Islam weite Teile
Kleinasiens überrannte, fiel sicherlich viel damaliges Wissen der Antike in die Hände der
neuen Eroberer.
Nachfolgend werde ich noch Auszüge aus drei Interviews wiedergeben, das erste und
dritte stammt aus der Berliner Morgenpost und das zweite aus der Berliner
Tageszeitung. Alle Interviewpartner äußern sich darin u.a. über Mentalitäten in Europa
und der arabischen Welt.
Das erste Gespräch aus der Morgenpost heißt: „Europa vor Zwei- Fronten- Krieg ? ein
Gespräch mit Francis Fukuyama28 über den 11. September.
...... „Kommen wir zurück zu „9/11“. Ist durch diesen Tag auch die arabische Welt
verändert worden ?
Viele arabische Regierungen sind danach aufgewacht. Zum ersten Mal mussten sie realisieren,
dass ihre Gesellschaften krank sind. Es wird lange Zeit dauern, diese Krankheiten – wie die
Korruption, die Abwesenheit von Freiheiten und Rechten – zu heilen.
Hat der 11. September die Europäer verändert ?
Wenn Sie die europäische Mentalität ansprechen, dann nein, leider nicht. Die Europäer
verschließen die Augen vor den Problemen im Nahen Osten. Wie die Franzosen glauben Sie
immer noch, dass sie keine Terroropfer werden, wenn sie gegen den Krieg im Irak sind. Dabei
hat Europa eine gewaltige moslemische Minderheit. Langfristig wird das ein riesiges Problem für
Europa werden. Anders als die amerikanischen Regierungen haben die europäischen versäumt,
diese Minderheiten zu assimilieren.
„Gegen Saddam Krieg zu führen, um den Frieden zu ermöglichen, war in Anspielung auf
Chamberlains Appeasement- Politik Ihre Devise. Ist der Frieden im Nahen Osten wirklich
sicherer geworden?
Nein, der ist nicht sicherer geworden. Ich glaube nicht, dass ein Frieden im Nahen Osten in den
kommenden Jahrzehnten möglich ist. Eine gewissen Ruhe, vielleicht. Wenn wir nichts machen,
wird es weder das eine noch das andere geben. Wir sehen nur Ansätze. Aber Frieden? Nein,
dafür ist die arabisch-islamische Welt zu komplex und zu tief gefangen in ihren Problemen.
27
„Der japanischstämmige Francis Fukuyama ist Politikwissenschaftler in Washington. Bekannt wurde er durch
seinen Aufsatz „Das Ende der Geschichte.“
29
Der 1954 als Sohn von Holocaust-Überlebende geborene niederländische Schriftsteller Leon de Winter („
Hoffmanns Hunger“ etc.) hat sich bei der linksliberalen politischen Klasse in Deutschland unbeliebt gemacht, weil er
für eine amerikanische Invasion des Irak eintrat.“
45
3. Mitten in Deutschland
Die USA haben den Krieg gewonnen. Aber die Herzen der Iraker haben die Amerikaner
nicht erobert. Liegt das auch daran, dass sie ihren Kampf nur als einen militärischen
verstehen und nicht als einen Kampf der Kulturen?
Es gibt Aspekte eines kulturellen Krieges. In einem Artikel für die „New York Times“ berichtet ein
amerikanischer Journalist von einer Frau, die er im Irak gesprochen hat. Sie erzählte ihm, wie sehr sich
die Lage dort verbessert hat. Aber fast im selben Atemzug fügte sie hinzu: Ich hasse die Amerikaner, es
ist so erniedrigend, dass wir nicht selbst in der Lage waren, uns zu befreien von dieser Tyrannei. Diese
Äußerung gibt einem einen guten Einblick in die kulturelle Prägung des Nahen Ostens: das Gefühl der
Erniedrigung, Begriffe wie Respekt, Ehre, Stolz, Scham. Es sind Begriffe, für die Menschen imstande sind
zu sterben.
Ich glaube, dass es besser ist, sich auf den „Clash“ vorzubereiten als ihn zu verneinen oder ihn zu
reduzieren auf einen Krieg gegen den Terror. Terror ist nur eine Facette der großen Unruhe in der
arabisch-islamischen Kultur, eine Konsequenz der großen kulturellen Krise in der arabischen Welt. Das
hat mit dem Selbstbild der Mehrheit der islamischen Menschen, mit ihren Erwartungen, Träumen und
Ambitionen zu tun. Denn im schrecklichen Kontrast dazu steht ihre von Armut geprägt Wirklichkeit und die
unglaubliche Kluft zwischen ihren sehr beschränkten Möglichkeiten und unserem Reichtum. Es gibt
eindrucksvolle Rapporte von arabischen Intellektuellen und Wissenschaftlern für die Vereinten Nationen.
Darin wird verwiesen, dass die Probleme wirklich arabische Probleme sind. Was fehlt uns, wird dort
gefragt. Hat das mit unserer Religion zu tun, mit unserem Stellenwert in der Welt? Natürlich. Aber lieber
sucht man anderer Erklärungen. Denn es ist einfacher und befriedigt die Emotionen mehr, wenn man
sagt, das sind Verschwörungen, der Reichtum ist uns gestohlen worden, das sind der Westen und die
Juden gewesen ! Diese Art, Probleme zu erklären, ist ein schrecklicher Fehler der arabischen Welt.
Liegt der Schlüssel zum Sieg über den Terrorismus bei der Lösung des Palästina-
Problems?
Wenn es einen palästinensischen Staat gäbe, würden dann auf einmal alle Araber unheimlich reich und
frei sein, ihre Regierungen wählen können und die gebratenen Hühner in ihre Münder fliegen? Natürlich
nicht! Das einzige, was passieren würde ist, dass eine neue arabische Diktatur hinzu käme. Die Änderung
bestünde darin, dass ein Symbol weg wäre. Denn der Konflikt ist auch ein Symbol für die Erniedrigung,
ein dauerndes Zeichen von Scham und Ohnmacht der arabisch-islamischen Welt. Aber die meisten
Araber hassen die Palästinenser. Dennoch: Obwohl die Lösung des Palästina-Problems an der sozialen
Lage und den kulturellen und ökonomischen Problemen in der arabischen Welt nichts ändern würde,
sollte man versuchen es zu lösen. Denn wir reden hier über Millionen von Palästinensern, die leiden, die
in Armut leben und die das Recht haben, ihr eigenes Schicksal zu bestimmen. Aber wird es danach
weniger islamistischen Terror geben? Ich glaube, die Antwort heißt: nein. Das Gespräch führte Frank
Dietschreit.“
Das dritte Interview in Auszügen aus der Berliner Morgenpost „Der Westen wird
betrogen.“ Der US-Amerikaner Steven Emerson ist anerkannter Terrorismus- und
Sicherheitsexperte. (u.a. „American Jihad – the terrorists living among us“)
......Brauchen die Europäer ihren eigenen 11. September, damit sie begreifen, welcher
Gefahr sie ausgesetzt sind?
Westliche Gesellschaften brauchen Blut in ihren Straßen, bevor sie die Problematik erkennen. Der
Anschlag in Madrid und das Attentat auf den niederländischen Regisseur Theo van Gogh hatten eine
große Wirkung. Jedes Land, das Opfer eines Angriffs wird, ist sehr viel mehr sensibilisiert und mobilisiert.
Die europäischen Geheimdienste wissen um die Bedrohung. Aber die Politiker glauben, die Sache unter
den Teppich kehren zu können. Sie vertrauen darauf, mit diesen Leuten verhandeln zu können. Aber mit
diesen Leuten kann man nicht verhandeln.
.....()....
Liegt das am Islam oder an der arabischen Mentalität?
Es gibt sehr wohl authentische moderate Geistliche. Aber sie setzen sich nicht mit dem militanten Islam
oder militantem islamischen Fundamentalismus auseinander. Sie verstecken sich hinter der Behauptung,
dass es ihn nicht gibt, und umgehen somit die moralische Verpflichtung, ihn zu verurteilen.
46
3. Mitten in Deutschland
Ich zweifle nicht daran, dass Deutschland einen Angriff fürchten muss. Was in Madrid und in den
Niederlanden geschehen ist, war nicht spezifisch nur für diese Länder. Es gibt eine europäische
fundamental-islamische Bewegung, die hier seit Jahren ansässig ist, zum Teil in zweiter oder dritter
Generation – das ist sehr gefährlich
Multikulturalismus war ursprünglich die Anerkennung anderer Kulturen als Teil des Pluralismus. Nach
unserem Verständnis müssen westliche Werte in einer multikulturellen Gesellschaft dominieren. In den
USA gibt es Leute, die das Rassismus nennen. Das ist lächerlich. Die Holländer, die so berühmt sind für
ihre Toleranz gegenüber der Intoleranz, erfahren jetzt die Unzulänglichkeiten des gesellschaftlichen
Diskurses. Multikulturalismus hat absolut versagt. Wenn jede andere Kultur der eigenen gleichwertig ist,
gibt es keine Linien mehr.
Der Islam ist das Grundproblem. Der Islam und die durch die Religion des Islam
tolerierten altertümlichen Traditionen. Traditionen wie die Blutrache, die Ehrenmorde
oder die Zwangsverheiratungen, die Beschneidungen der Frauen in manchen Ländern
ebenso wie die drakonischen und barbarischen Strafen der Steinigung, die explizit aus
dem „Rechtswesen“ des Kurans abgeleitet werden. Darüber hinaus, begünstigt der
Islam die Stellung des Mannes gegenüber der Frau in nahezu jedem Bereich. Solange
man sich dieser Erkenntnis verwehrt, wird man immer nur an den Symptomen
herumdoktern. Die geistige, wirtschaftliche, wissenschaftliche und ethische
Rückständigkeit gerade des islamischen Kulturraumes im Vergleich zur übrigen Welt
spielt dabei eine ebenso große Rolle, wie die mangelnde Integrationsbereitschaft der
muslimischen Massen in nahezu sämtlichen europäischen Ländern. Die hohe
Kriminalitätsrate und die latente Aggressivität großer Teile gerade der jungen,
männlichen Generation läßt die Muslime die mit Abstand problematischste und
unbeliebteste Einwanderergruppe Europas werden. Die allgemeine Unzufriedenheit der
Einheimischen über die stetig wachsenden muslimischen Gemeinden in Marseille
genauso wie in Den Haag oder Berlin, treibt die Muslime eher noch zurück in die Arme
der orthodoxen und fundamentalistischen Kreise. Die Reislamisierung ist im vollem
Gange. Ganz so als hoffe man, die tagtäglichen „bösen“ Blicke der Einheimischen
würden sich eines Tages von selbst in Luft auflösen, man müsse nur „durchhalten.“ Der
Geburtenüberschuss werde es schon richten. Auf die Idee einer geistigen Öffnung,
einer selbstkritischen Analyse kommt man nicht. Eher verstärkt die gefühlte
„Unterlegenheit“ der eigenen Kultur die Bestrebungen, nach einem umso
gottgefälligerem Leben. Aber der Kuran als das unanfechtbare Wort Gottes verhindert
freies Denken und Kreativität. Nicht umsonst haben auch rohstoffarme Länder wie
Japan, Südkorea oder Taiwan, die dem im Konfuzianismus verwurzeltem Arbeitsethos
des Fleißes anhängen, den Sprung zu den mächtigsten Industrienationen geschafft.
Der Islam, genauso wie das Alte Testament der Bibel und Teile der Thora, ist in meinen
Augen eine geistige Verirrung und ich schließe mich damit unseren
Bundesinnenminister Otto Schily an, der 2002 in Dessau sagte:
„Es muß wieder erlaubt sein zu sagen, dass der muslimische Glaube eine
Verirrung ist, ohne das die Muslime zu körperlicher Gewalt greifen.“
47
3. Mitten in Deutschland
Alle anderen Religionen oder Religionslose werden als Ungläubige, als Kufr bezeichnet
und entsprechend bekämpft. Bassam Tibi kommt zu folgender Beurteilung: „Schon der
islamische Glaube an die Überlegenheit gegenüber Nichtmuslimen ist eine Verletzung der
Rechte der anderen.“
Universalitätsanspruch ist also der Anspruch, auch andere Länder, letztlich alle Länder
zu islamisieren. Wobei das in den Ländern, die geographisch näher liegen zu den
islamischen Stammländern, natürlich einfacher zu bewerkstelligen ist. In diesem
Zusammenhang teilt der Islam die Welt in zwei Gebiete auf: Haus des Islams (Haus des
Friedens), das heißt das Gebiet in dem der Islam herrscht und entgegengesetzt Haus
des Krieges, das Gebiet in dem die Nicht-Muslime herrschen. Bassam Tibi, Professor in
Göttingen, selbst Muslim und anerkannter Experte auf diesem Gebiet schreibt darüber:
„Umso eindeutiger stelle ich fest. Die Islamisierung der Welt ist ein fester Bestandteil
30
[arab. „Lesung“] genauer Kuran, das heilige Buch des Islam, das die dem Propheten Mohammed um 610-31 nach
Christus zuteil gewordenen Offenbarungen enthält, es wurde nach Mohammeds Tod unter dem Kalifen Othman um
653 endgültig zusammengestellt und in 114 Kapiteln (Suren) eingeteilt. Der K. enthält endzeitliche Weissagungen
und Gerichtsdrohungen, Ermahnungen und Belehrungen, Propheten-Erzählungen und Predigten, nach der Hidschra
(622) immer mehr auch gesetzliche Bestimmungen. Der K. wurde oft kommentiert; zu seiner Deutung dient auch der
Hadith. [6, Band 3, S.226]
48
3. Mitten in Deutschland
islamischer Weltanschauung. In der Begrifflichkeit des Islam heißt das: Es müsse das dar al-
Islam (Haus des Islam) auf die gesamte Erde ausgeweitet werden, um es in ein Dar al-Salam
(Haus des Friedens) zu verwandeln. Selbst noch die liberalere islamische Reformtheologie hebt
al-Taqhallub (Dominanz) als Wesensmerkmal des Islam hervor.“ Weiter bemerkt Tibi, dass,
wenn man die aktuellen islamische Schriften betrachtet, es bis heute kein Muslim
gewagt hat, diese Zweiteilung der Welt und den Anspruch der weltweiten Islamisierung
in Frage zu stellen.
Nur am Rande sei erwähnt, dass es vor allem Aufgabe von Islam-Zentren ist,
islamisches Schrifttum zu verbreiten. Wie schon erwähnt liegt die Problematik der
Zweiteilung der Welt natürlich insbesondere darin, dass nach islamischem
Selbstverständnis auch andere Länder islamisiert werden sollen. Hinsichtlich dieser
Problematik bleibt zu berücksichtigen: Die Ausbreitung des Islam gehört nach dem
Koran zu einer religiösen Pflicht eines jeden Muslims. Khoury schreibt darüber: „Diese
Pflicht der Gemeinschaft ist eine ständige Pflicht. Der Einsatz für den Islam hört grundsätzlich
erst dann auf, wenn alle Menschen den Glauben an Gott angenommen oder gar sich zum Islam
bekehrt haben. Das Endziel des Kampfes „auf dem Weg Gottes, wie sich der Koran ausdrückt,
wird erst erreicht, wenn auch das Gebiet der Feinde dem Gebiet des Islams angegliedert wird,
wenn der Unglaube endgültig ausgerottet ist, wenn die Nicht-Muslime sich der Oberherrschaft
des Islams unterworfen haben. Solange die alleinige Herrschaft des Islams nicht die ganze Welt
umfasst hat, bleibt der heilige Krieg ein Dauerzustand, und zwar ein solcher, der entweder durch
militärische Aktionen oder wenigstens durch politische Versuche oder auf irgendeine Weise
erfolgen muss.“
Es ist also nicht nur ein politisches Gebot, sondern die religiöse Pflicht eines jeden
Muslims, den Islam auszudehnen. Die Bezeichnung hierfür heißt „Djihad“. „Djihad“
bedeutet Anstrengung im Glauben. Aber es wäre verfehlt anzunehmen, der „Djihad“ ist
immer mit Gewalt verbunden. Die Pflicht, den Islam auszudehnen, kann ebenso
gewaltfrei erfüllt werden. Das etablieren einer koranbezogenen Parallelgesellschaft
gehört genauso dazu wie Unterwanderung und Infiltrierung aller erdenklicher Bereiche
wie z.B. Medien, politischen Organisationen, Vereinen, Unternehmen etc.
Der Kampf kann sich nach der späten Sure 9 auch gegen die Buchbesitzer (Christen
und Juden) wenden (9,29): „Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Gott und den jüngsten Tag
glauben und nicht verbieten (oder: für verboten erklären), was Gott und sein Gesandter
verboten haben, und nicht der wahren Religion angehören - von denen, die die Schrift erhalten
haben - (kämpft gegen sie), bis sie kleinlaut aus der Hand (?) Tribut (Zakat) entrichten! - Auch
hier kommt der Kampf zu einem Ende, wenn sie keine Bedrohung für die islamische
Ordnung mehr darstellen, sondern sich ihr unterwerfen und Tribut bezahlen.
Die Ursache für den Unfrieden liegt nach islamischem Verständnis darin, dass
Menschen den Islam, d.h. den Glauben an Gott und das Leben nach Seinen
Ordnungen, ablehnen. Das sind Leute, die (5,33) ... gegen Gott und seinen Gesandten
Krieg führen und (überall) im Land eifrig auf Unheil bedacht sind..()..
http://www.orientdienst.de/Minikurs_Islam
Der Ausspruch „Islam ist Friede“ wird bei allen Gelegenheiten benutzt, er ist aber falsch.
Islam [arab. »Ergebung in den Willen Gottes, Hingebung«] bedeutet vom Wortinhalt her
„Unterwerfung“. Dasselbe erläutert auch der diplomierte Orientalist Hans Peter Raddatz
in einem Interview mit der Weltwoche (CH) unter der Überschrift: „Islam bedeutet Frieden?
Unfug!“ „Zu lange hat man sich im «Dialog» mit komfortablen Allgemeinplätzen begnügt; die
Folge ist, dass als Störfaktor erscheint, wer die Realität klar anspricht. Ein Beispiel eines
solchen Allgemeinplatzes: Permanent wird behauptet, Islam bedeute «Frieden», weshalb der
Islam eine friedliche Religion sei. Das ist Unfug. Islam heißt «Unterwerfung» oder
«Hinwendung», die sich in der Verschmelzung der menschlichen Existenz mit Glaube und
Gesellschaft ausdrücken. Da es sich um Allahs System handelt, ist dem Muslim zumindest
langfristig aufgegeben, die Befolgung nichtislamischer Gesetze und Vorschriften zu umgehen.“
(Quelle: http://www.buergerbewegungen.de)
Der Islam heißt Friede: Organisiert wurde die Demonstration von der "Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für
Religion", kurz Ditib genannt. Deren Vorsitzender Ridvan Cakir ließ bei der Abschlusskundgebung erkennen, dass
sich die Demo nicht nur gegen den Terror, sondern auch gegen Vorurteile richtete: „Es ist die größte Verleumdung
sowohl dem Islam als auch den Muslimen gegenüber, dass eine Religion, die das Grüßen als Friedensbotschaft, die
freundliche Begegnung und das Lächeln als gutes Werk betrachtet, die Quelle von Radikalismus und Terrorismus
sein soll." Vielleicht waren es die Vorkommnisse in den Niederlanden, die den Anstoß zu dieser ersten muslimischen
Großdemonstration in Deutschland gaben. Der Mord an dem Islamkritiker van Gogh und darauf folgende Anschläge
auf Kirchen und Moscheen haben Ängste geschürt. Viele muslimische Redner betonten, dass der Islam eine
friedliche Religion sei: „Der Islam heißt Frieden", so stand es auch auf Transparenten. „Wir müssen jetzt reden und
den Mund aufmachen und darauf hinweisen, dass der Terror keine Religion und Nationalität hat", so der Ditib-
Vorsitzende Ridvan Cakir. 22.11.04 http://www.maerkischeallgemeine.de
...()...Er vermutet, mit der Kölner Demonstration werde „dem Druck aus der deutschen Öffentlichkeit auf die Muslime
Rechnung getragen, ein sichtbares Zeichen gegen islamistische Gewalt zu geben“. „Was aber haben wir Muslime in
Deutschland mit dem Terror anderswo zu tun?“, fragt Ücüncü gereizt. Allein wegen dieses „unterschwelligen
Vorwurfs“ komme eine Teilnahme an dem Protestzug für Milli Görüs nicht infrage.
50
3. Mitten in Deutschland
Bild 21 Die Homepage von Milli Görüs, ich hatte damals Sure 5, Vers 60 aufgerufen, indem es
heißt: ....()....und wen Er (Allah) in Affen und Schweinen verwandelt hat....;dieses Motiv kommt
des öfteren auch in Quaida-Videos vor:„ die Nachfahren von Affen und Schweinen..“ (gemeint sind
Juden und Christen); s.a. Bild 105
Die meisten der entsprechenden Koranverse habe ich von der Website:
www.islamisten.tk, wahrlich eine Seite, die einen betroffen macht. Ich empfehle sie
niemanden mit schwachen Nerven. Auch ich musste mich nach der Sichtung dieser
Homepage ersteinmal wieder sammeln.
Ich werde es im folgenden auch vermeiden, Gott und Allah gleichzusetzen. Denn für
mich persönlich sind beide nicht identisch. Der christliche Gott stellt für mich das Gute
im Menschen dar, seine Aufrichtigkeit. Der Begriff Gott symbolisiert für mich
Gerechtigkeit und Wahrheit, die über das Unrecht siegt und über die Lüge triumphiert.
Das ist meiner Meinung nicht identisch mit dem Begriff „Allah“ des islamischen
Glaubens. Dies ist aber ausdrücklich meine ganz persönliche Sichtweise.
Der ,,Jihad" ist im Koran so lange geboten, bis der Islam die Grenzen der Erde erreicht
hat. Sein Ziel ist die Unterwerfung aller Menschen unter den Willen Allahs: ,,Bekämpft
sie, bis alle Versuchung aufhört und die Religion Allahs allgemein verbreitet ist." (Sure 8:39)
„Und rüstet gegen sie, wozu Ihr imstande seid an Streitmacht und an gekoppelten Pferden,
damit schüchtert Ihr die Feinde Allahs und Eure Feinde ein." (Sure 8:60)
Bis zur Verwirklichung der Weltherrschaft des Islam bleibt die Welt aufgeteilt in das
Haus des Islam (Dar Al-Islam) und das Haus des Krieges (Dar Al-Harb), das noch nicht
nach den Gesetzen Allahs regiert wird. Der Friede ist erst dann erreicht, wenn alle
Christen, Juden und Heiden ausgerottet sind oder sich dem Islam unterworfen haben,
51
3. Mitten in Deutschland
wie in Sure 9:33 geschrieben steht ,,Allah ist es, der seine Gesandten mit der Rechtleitung
gesandt hat und der Religion der Wahrheit, damit sie über alle Religionen siegt".
Aus dem Internet: Sure 98, Vers 6: „Siehe die Ungläubigen vom Volk der Schrift (d.h. Juden
und Christen) ... Sie sind die schlechtesten der Geschöpfe.“ Vergleich auch mit Bild 22.
Bild 22 Ganz ähnlich klingt auch Sure 8, Vers 55: „Siehe, schlimmer als das Vieh sind bei Allah
die Ungläubigen.“
In Hadith sagte Mohammed": Mir wurde der Befehl erteilt, solange gegen die Menschen zu
kämpfen, bis sie bezeugen daß: ,,La ilaha ill Allah wa anna Mohammed Rasul Allah". Dies heißt
übersetzt: ,,Kein Gott ist da außer Allah, und Mohammed ist sein Gesandter." (Sahih AI-
Bukharie Vol. 1, Hadtih Nr.24) ..()....
Die Alt-Araber beteten ihn an unter dem Namen ,,Allah" „der Herr der Götter". In seinen
Offenbarungen an Mohammed legte er sich 99 Ehrentitel zu, die 99 ,,schönsten" Namen, unter
denen er sein Wesen und seine Eigenschaften verrät. Hier einige Beispiele:
- Al Malik: der absolute Herrscher, der in seinem Reich tut, was ihm gefällt. (Sure 59:23)
- Al Mumm: der, der seine Offenbarungen selber bestätigt: ,,Es gibt keinen Gott außer
mir." (Sure 59:23)
- AI Kabir: der Große. (Sure 59:23)
- Al Hamid: der Gepriesene. (Sahih Al-Bukharie Vol.8 - Hadith Nr.419 - Sure 7:180)
- Al Gabbar: der Zwingende, der alle Geschöpfe zwingt, seinen Willen zu tun. (Sure 59:23)
Al Mudihl: der Diktator, der die Menschen zwingt zu sündigen, damit er einen Grund hat,
sie zu töten ,,läßt fehlgehen wen er will, und leitet recht wen er will." (Sure 4:88, Sure
l4:4, Sure 16:93, Sure 17:97 und Sure 74:31)
So steht in Sure 17 Vers 16 geschrieben: „Und wenn wir gewollt haben, daß wir eine
Ansiedlung vernichten, haben wir ihre üppig Ausgestatteten angewiesen, und sie haben
dort gefrevelt, und das Wort ihnen gegenüber wurde wahr, und wir haben sie gänzlich
vernichtend zerstört."
- Mörder: er läßt die Muslimen ermorden, die ,,Glaubensverweigerer" und er ist
verantwortlich für diesen Mord. (Sure 8:17)
- Sklaveninhaber: Jeder, der in den Himmeln und auf der Erde ist, kommt zu ihm wie als
Sklave. (Sure 19:93)
Unter den islamischen 99 Eigenschaften für Allah, fehlt der Begriff ,,Liebe". Die Botschaft von
der „Liebe Gottes" ist unbekannt im Islam. Auch das Wort , „Vater" fehlt in dieser Aufzählung.
Die Lehre des Islam lehnt es ab, Allah Vater zu nennen. Eine liebevolle Vater-Kind-Beziehung
zwischen Gott und den Menschen ist dem muslimischen Denken unvorstellbar, vielmehr steht in
Sure 19:93 geschrieben: ,,Keiner in den Himmeln und auf Erden darf sich dem Allerbarmer
anders nahen als ein Sklave." Mit anderen Worten, niemand darf sich Allah nähern in kindlicher
Liebe wie wir zu Gott, unserem Vater, kommen. Nach der Lehre des Islam ist es geradezu ein
Beweis für die Souveränität Allahs, daß er absolut fern und unbeweglich ist. ..()...
Zum Gewaltaspekt - Die erste schockierende Aussage, die hinter der „Theologie" der Gewalt
steht, findet man im Koran im Kapitel 47 unter dem Titel ,,Sure Mohammed" (47:35): „... und
ladet (sie) nicht ein zum Frieden, während Ihr die Oberhand habt." Das ist das Dogma des
Islam, welches die Haltung derer widerspiegelt, die an der Macht sind, besonders auf der
politischen oder militärischen Ebene gesehen..()..... Ähnlich steht es auch geschrieben in Kapitel
8:12-13, unter dem Titel , „Sure Beutegüter" (Al- Anfal): ,,Ich werde in die Herzen der
Glaubensverweigerer den Schrecken werfen, dann schlagt über die Nacken und schlagt von
52
3. Mitten in Deutschland
ihnen alle Fingerkuppen ab." Die Erklärung erhalten wir im nächsten Vers 13: ,,Weil sie sich
Allah und seinen Gesandten widersetzt haben, und wer sich Allah und seinem Gesandten
widersetzt, wird von Allah hart bestraft."
Und weiter heißt es: Glaubensverweigerer sind, die an die Dreifaltigkeit (Gott, Jesus und der
Heilige Geist) glauben ,,Tötet die Götzendiener (andere Übersetzung: die Trinitarier: die an die
Dreifaltigkeit glauben) wo Ihr sie findet, und ergreift sie und belagert sie und lauert ihnen in
jedem Hinterhalt auf." (Sure 9:5) ,,Bestimmt haben schon diejenigen den Glauben verweigert,
die sagten: Allah ist ja ein Dritter von Dreien, und es gibt keinen Gott außer einem einzigen Gott,
und wenn sie nicht aufhören mit dem, was sie sagen, bestimmt trifft diejenigen von ihnen, die
den Glauben verweigert haben, schmerzende Strafe."(5:73) ...()
Freie Religionswahl - Fehlanzeige - Die Anhänger des Islam sind gezwungen, andere zum
Islam zu zwingen. Muslime müssen kämpfen, bis sich alle Nicht-Muslime dem Islam unterworfen
haben, es sei denn, diese ziehen den Tod vor. Christen und Juden können nur von diesen
zwanghaften Bekehrungen ausgenommen bleiben, wenn sie ,,ihren Tribut" (Jezia = Kopfsteuer)
bezahlen und sich unterwerfen und erniedrigen. In Sure 9:29 heißt es ,,Kämpft gegen
diejenigen, die nicht an Allah glauben und nicht an den letzten Tag und die nicht verbieten, was
Allah und sein Gesandter verboten haben, und die nicht die Religion der Wahrheit befolgen -
von denjenigen, denen die Schrift gegeben wurde, bis sie die Ersatzsteuer aus der Hand
gegeben haben und sie klein beigeben." (Sieh auch Sure 2:193) ,,Und wenn Ihr auf diejenigen
trefft, die den Glauben verweigert haben, so gilt das Schlagen der Genicke, bis, wenn Ihr sie
niedergekämpft habt, Ihr dann die Fesseln fest macht." (Sure 47:4)....().....
„In (der Verfasser dieses Artikels aus dem Internet) einer arabischen Zeitung habe ich vor
kurzem gelesen: ,,Die islamischen Zentren und die islamischen Moscheen in den westlichen
Ländern, ganz besonders in Deutschland, müssen sehr stark finanziert und unterstützt sein.
Diese Unterstützung kommt aus der muslimischen Welt. Denn diese Zentren sind sehr wichtig,
um die Deutschen zum Islam zu konvertieren und auch die europäischen Länder zu
islamisieren. Ganz besonders Deutschland, denn es ist ein wichtiges Schlüsselland, um das
ganze Europa für den Islam zu gewinnen." Der Artikel geht noch weiter: ,,Es gibt über drei
Millionen Moslems in Deutschland. Über 11.000 davon sind konvertierte Deutsche." (idea 23.
April 2001)“
Scheich AT-Saadi behauptete, dass Lügen verboten ist, wenn es nicht dazu dient, einem
Muslim aus einer Not oder einem Problem herauszuhelfen. Er fügte hinzu, dass ein Muslim
immer stolz sein solle, und alles zu tun habe, seinen Feind zu demütigen und zu unterdrücken.
Professor der ,,Scharia" an der islamische Universität ,,AI-Azhar" in Kairo, sagte bei dieser
Konferenz, dass ,,Al-Jihad" nicht nur die Bereitschaft der bewaffneten Streitkräfte zum Kampf
bedeutete, sondern auch verschiedene andere Formen annehmen könne. Überall müsse es
Gruppen von gläubigen, fanatischen Muslimen geben, die zum Kampf gegen. Nicht-Muslime
bereit seien, sie zu schikanieren und ihnen das Leben zur Hölle zu machen.“ Er sagt weiter: ,,Al-
Jihad" ist in keiner Weise zeitlich begrenzt, sondern müsse bis zum Tag des Jüngsten Gerichtes
fortgesetzt werden.
Scheich Abu-Hamza, mittlerweile von London an die USA überstellt (s.a. S 190), der
Koordinator der ,,Europäischen Gruppe für den Heiligen Krieg" ,,Al-Jihad" behauptete in seinem
Vortrag, dass ,,Muslimen in Europa, die zur Verständigung mit Angehörigen anderer Religionen
bereit seien, keine echten Muslimen seien." Echte Muslime müssen seiner Meinung nach in
Europa und Amerika islamische Staaten gründen. In seiner Rede rief er auch die Muslime in
Europa auf die Moscheen und islamischen Vereine für paramilitärische Ausbildung zu nutzen,
wo die jungen Muslime Volontärdienst zu leisten, um die Muslimen in Palästina,
Tschetschenien, Mazedonien und auf den Philippinien zu unterstützen, dort islamische Länder
zu gründen.
Schlechter Einfluss auf die Gesellschaft - Nach einer neuen statistischen Analyse, die das
norwegische Emigrationsministerium bekannt gemacht hat, wurden 80 bis 90 Prozent der
Straftaten in skandinavischen Ländern von Muslimen begangen. 70 Prozent aller Gefangenen in
den Niederlanden sind Muslime, ihre Verbrechen ist Drogenhandel. Und in Deutschland? In
Deutschland, wo es fast zu jedem Sch... eine statistische Untersuchung oder Umfrage gibt,
Fehlanzeige. Noch immer wird von den Politikern die Mär propagiert, Muslime in Deutschland
seien Netto-Beitragzahler für das Finanzamt. Komisch, dass Statistische Bundesamt hat für das
Jahr 2003 lediglich 25, 3 Prozent der in Deutschland lebenden Ausländer in einer
sozialversicherungspflichtigen Arbeit registriert (Focus 50, 06.12.2004, S. 22).
Quelle: http://hermannsocken.info
Es sei gesagt, dass die Mehrheit der zur Zeit in Deutschland lebenden Muslime nicht gewalttätig
ist. Pauschal aber den Islam als Friedensreligion zu bezeichnen, die mit Gewalt nichts zu tun
53
3. Mitten in Deutschland
hat, ist natürlich abwegig. Im Koran gibt es 206 Stellen, die zur Gewalt gegen Ungläubige
aufrufen. Islamische Attentäter der Gegenwart berufen sich direkt auf diese Koranstellen.
Historisch gesehen war die Ausbreitung des Islam immer mit Gewalt verbunden. Auch wenn
Muslime in Deutschland offenbar kaum Gewaltbereitschaft zeigen, kommt eine
sozialwissenschaftliche Studie zu einem anderen Ergebnis: Nach der berühmten Heitmayer
Studie - Heitmayer ist Professor an der Universität Bielefeld und Leiter des Instituts für
interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung - ergibt sich folgendes Bild: 35% der türkischen
Jugendlichen stimmen der Aussage zu:„Wenn es der islamischen Gemeinschaft dient, bin ich
bereit, mich mit körperlicher Gewalt gegen Ungläubige durchzusetzen.“ 28% der türkischen
Jugendlichen sind der Meinung:„Gewalt ist gerechtfertigt, wenn es um die Durchsetzung des
islamischen Glaubens geht.“
Einen sehr guten Bericht gibt es auch unter http://www.ge-li.de/islam-frieden.htm im Internet zu
finden.
Mein Dank geht hier an einen türkischen Kumpel
in Berlin, der mir den Vers 12, Sure 5 vom
türkischen (Bild 20 ganz unten) ins Deutsche
übersetzte. Da er nicht wusste, woher ich diesen
türkischen Vers hatte, hier seine Reaktion am
Telefon, als er mich zurückrief: „Wo hast du das
her? Ich sage Dir, dass ist krass was Du mir da
gegeben hast, dass sind die Radikalen ! Damit
müsste man eigentlich zur Polizei gehen!“
Bild 23 Der absolute Tiefpunkt: „..Schneidet die
Hälse der kafirin (kafirlerin, türk.) - ich hatte keine
Fragen mehr!
Als ich sagte, dass dieser Satz wohl aus dem Koran zitiert wurde, war seine Reaktion
eindeutig: „Das kann nicht sein, so etwas steht bestimmt nicht im Koran, das glaube ich nicht!“
Ich beließ es dabei. Aber in der deutschen Übersetzung von Milli Görüs steht „So haut
auf ihre Nacken ein....“ Übersetzt heißt Nacken auf Türkisch: ense [Einzahl] und ensele
[Plural, also Nacken]. Diese Wort kam aber nicht im Text vor. Also fragte ich, was den
Hals auf Türkisch heißt. „Boyun“, war seine Antwort. Und die Mehrzahl heißt boyunla,
was mit dem Wort boyunlarina oben übereinstimmt. Was so viel bedeutet wie „Köpft
Sie!“ oder „Schneidet Ihre Hälse!“ Ich konnte es auch nicht glauben, dass so ein Sch... in
einem Buch vorkommen soll, an das 1,3 Milliarden Menschen inbrünstig glauben.
Danke noch einmal für die Hilfe nach Berlin. Und danke auch für die Ehrlichkeit, „ gehe
zur Polizei...“ Es gibt also noch Türken, die davon auch nichts wissen und die ehrlich
sind. Das beruhigt mich doch irgendwie. Und wenn man folgende Zitate aus dem Koran
wörtlich nimmt, dann kann einem dies durchaus im wahrsten Sinne den Kopf kosten.
Sure 9, Vers 5: „Sind aber die heiligen Monate verflossen, so erschlaget die Götzendiener, wo ihr sie
findet, und packet sie und belagert sie und lauert ihnen in jedem Hinterhalt auf. So sie jedoch bereuen
und das Gebet verrichten und die Armensteuer zahlen, so lasst sie ihres Weges ziehen. Siehe, Allah ist
verzeihend und barmherzig.“ (Gerne zitieren islamische Geistliche nur den letzen Satz dieses Koran-
Verses. )
Koran 5.34 „Der Lohn derer, welche sich gegen Allah und seinen Gesandten (Mohammad) empören und
sich bestreben, nur Verderben auf der Erde anzurichten, wird sein, daß sie getötet oder gekreuzigt oder
ihnen die Hände und Füße an den entgegengesetzten Seiten abgehauen oder daß sie aus dem Lande
verjagt werden.":
Sure 2, Vers 191: ´Und erschlagt sie (die Ungläubigen), wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von
wannen sie euch vertrieben; denn Verführung [zum Unglauben] ist schlimmer als Totschlag. ...“
Sure 8, Vers 39: „Und kämpfet wider die Ungläubigen, bis kein Bürgerkrieg mehr ist und bis alles an Allah
glaubt."
Sure 8, Vers 12: " ... Wahrlich in die Herzen der Ungläubigen werfe ich
Schrecken. So haut ein auf ihre Hälse und haut ihnen jeden Finger ab."
54
3. Mitten in Deutschland
Im Alten Testament der Bibel (Auge um Auge, Zahn um Zahn) gibt es ähnliche
kriegerische Aussagen.
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht
gekommen Frieden zu bringen, sondern daß Schwert.
Esther, Kapitel 9, Vers 16
Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und
erwürgt sie vor mir!
Matthäus, Kapitel 10, Vers 34
Und trotzdem ist die Kernaussage der Bibel, bzw. des Neuen Testaments die
Nächstenliebe, ja sogar die Feindesliebe. „Und wird Dir auf die linke Wange geschlagen, so
halte auch die Rechte hin.“
Im Fernsehen wurde ein Palästinenser interviewt, der Rache an Israel schwor, da man
ihm den Zutritt nach Israel verwehrte. Im Interview sagte er daraufhin sinngemäß: „Die
Christen sagen, wenn Du auf die linke Wange geschlagen wirst, so halte auch die rechte hin,
Ich aber bin Moslem ! Mich schlägt man nur einmal“, und er erläuterte seinen abgrundtiefen
Hass auf die Juden und was er vorhabe.....
Es gibt einen gewaltigen qualitativen Unterschied zwischen den Schwertversen im
Koran und den Gehwaltaufrufen im Alten Testament. Keine Passage führt heutzutage
zu Konsequenzen für Muslime in Europa oder den USA, so dass es bei der
zunehmenden Islamisierung durch den anhaltenden Babyboom direkt vor unserer
Haustür immer wie ein schlechter Scherz klingt, wenn die
Vertreter der muslimischen Gemeinden auch auf die „bösen“
Franken, also die Kreuzritter vor 800 Jahren verweisen, während
wir Europäer selbst in unseren eigenen Ländern nicht mehr richtig
sicher vor diesen Fanatikern, der breiten Masse ihrer heimlichen
Sympathisanten und ihrer Parallelkulturen sind. Und die Grünen
wollen uns das auch noch als „kulturelle Bereicherung“ verkaufen.
Der Gipfel der Absurdität.
Bild 24 Die Insignien einer Religion des Friedens ?- Ein gar nicht so seltenes Motiv im Islam
»Schwert und Koran«,diese Bilder gibt es zu Dutzenden im Internet, wahlweise auch mit Schwert,
anstatt mit AK- 47
Eine Bereicherung die dazu führt, dass es mittlerweile in Kreuzberg sogenannte
„Friedensrichter“ gibt, also Muslime, die ihre eigene Gerichtsbarkeit innerhalb der
muslimischen Enklaven in Berlin auf der Basis der Scharia durchführen.
Natürlich besteht der Koran nicht ausschließlich aus diesen „Schwertversen“. Aber in
diesen Passagen steckt eine böse, eine unheimliche Dynamik, die eine von Wut und
Zerstörung besessene Masse immer wieder aufrührt und die sich durch radikale
Prediger immer wieder aufs neue anheizen läßt. Verbunden mit der Perspektivlosigkeit
ganzer Generationen, einer explodieren Bevölkerung, (Beispiel Algerien: 1962 ca. 8
Millionen EW, heute knapp 40 Millionen), einem Gefühl der fortlaufenden Demütigung
durch die Geschichte31 ,die sich im Krieg gegen den Terror32 nahtlos fortzusetzen
scheint und den viele Muslime als einen neuen Glaubenskrieg bzw. als einen Krieg
gegen ihre Religion per se empfinden (was durch unachtsame Äußerungen Bushs vom
„Crusade“ verstärkt wird) und dem eigenen Anspruch der „besten Gemeinschaft auf Erden“
anzugehören, ergibt sich eine unheilvolle Melange des Hasses auf die niederträchtigen
kafirin.
31
Verlust der eigenen kulturellen Dominanz, die Jahrhunderte der Osmanenherrschaft, die Kolonisation durch die
Europäer, fortlaufender Krieg zwischen Israel und den Palästinensern (den Nachfahren der Phillister).
32
der genau genommen ja ein Kampf gegen den „islamistischen Terror“ darstellt, was ein Problem wird, weil die
Begeisterung der tumben muslimischen Massen für die Ikone des Freiheitskämpfer Bin Laden stetig wächst
55
3. Mitten in Deutschland
Oft versuchen Imame ihre Mitmenschen von der Friedlichkeit des Korans zu
überzeugen, indem sie folgenden Koranvers zitieren: „Wer einen Menschen tötet, der hat
die ganze Welt getötet.“ Dieser Vers ist unvollständig! Der Koranvers lautet richtig: „Den
Kindern Israels (Juden) hat Gott geboten, daß wer einen Menschen tötet, der hat die ganze Welt
getötet.“ Hier zitiert Mohammed also nur die jüdischen Gebote.
Oben steht: Aus diesem Grunde haben Wir (wahrscheinlich Allah und der Prophet Muhammed)
den Kindern Israels angeordnet, daß, wer einen Menschen tötet, ohne daß dieser einen Mord
begangen oder Unheil im Lande angerichtet hat, wie einer sein soll, der die ganze Menschheit
ermordet hat. Und wer ein Leben erhält, soll sein, als hätte er die ganze Menschheit am Leben
erhalten. Und zu ihnen kamen Unsere Gesandten mit deutlichen Beweisen; aber selbst dann
waren viele von ihnen (weiterhin) ausschweifend auf Erden. Sure Al-Maida 5 ,Vers 32, Quelle: Milli
Görüs /www.igmg .de
„Wenn oft genug der Koranvers wiederholt wird, demzufolge es „keinen Zwang im Glauben“
(Koran 2/256) gibt, könnte, so wird offenbar angenommen, der Effekt entstehen, dass Muslime
die Religionsfreiheit einführen. Dies ist aber eine Freiheit, die nur in eine Richtung geht. Und im
Anhang vermerkt er „....Verschwiegen wird dabei, dass die Aussage natürlich nur für Muslime
gilt, solange sie nicht vom „Glauben“ abweichen, dokumentiert durch die tödliche
Strafandrohung bei Glaubensabfall (HI 544f.). Wer Allahs System befolgt, ist „islamische
korrekt“ und braucht „keinen Zwang im Glauben“ zu befürchten – die Normalität in einer
Kontrollgesellschaft.“
Letztendlich weiß ich an dieser Stelle gar nicht, was ich dazu noch sagen soll. Ich
enthalte mich eines abschließenden Kommentars und überlasse jedem selbst seinen
eigenen Gedanken. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl der „Ausgezehrtheit “ und
der „geistigen Ermattung.“
56
3. Mitten in Deutschland
Und immer noch behaupten Muslime, Jesus und den Propheten Muhammed
miteinander in einer gemeinsamen Linie aufstellen zu können. Kann man das ? Kann
man einen Mann, der die Nächsten -, nein sogar die Feindesliebe predigte, der sich
widerstandslos von seinen Feinden an das Kreuz schlagen ließ, mit einem Mann
vergleichen, der nach heutigen Maßstäben ein Kriegsverbrecher und ein
Kinderschänder war ?
„....Als der jüdische Stamm der Banu Qurayza sich bedingungslos ergab (627 n.Chr.), schickte
der Apostel Mohammed die Gefangenen in ein Viertel in Medina von al-Harity. Dann ging der
Apostel zum Marktplatz von Medina (welcher bis heute noch der Marktplatz ist) und ließ Gräben
ausheben. Nun ließ er die Gefangenen kommen und ihre Köpfe abhacken, die in diese Gräben
fielen. Sie wurden in Gruppen gebracht, die Hände mit dem Hals zusammengebunden. Diese
Enthauptungen fuhren fort, bis Mohamed sie beendete. Zusammen waren es 600 oder 700,
manche sagen sogar, dass es 800 oder 900 Menschen waren. Es sieht so aus, als hätte
Mohammed selbst dabei geholfen, die Gräben auszuheben, wo dann die massakrierten Juden
hineingeworfen wurden. Aber Mohammed hat nicht nur in den Vorbereitungen geholfen, er hat
sogar selbst bei der Enthauptung von mindestens zwei der führenden Juden mitgewirkt.
http://www.cosgan.org/images/midi/traurig/g045.gif
Die Juden, die es damals noch in größerer Zahl in den Wüsten Saudi-Arabiens gab,
widersetzten sich beharrlich Muhammeds Werbeversuche für den Islam. Sie lehnten es
ab, ihn als den Messihas, auf den sie warteten, anzuerkennen.
Bekanntlich heiratete Muhammed die 6jährige Ayse und vollzog, als sie 9. Jahre alt war,
die Ehe. Für Muhammed muss es im 7 Jh. nach Christus Tod sehr schwer gewesen
sein, eine Rechtfertigung und eine Legitimation für diese neue Religion zu finden.
Moses wird von vielen Muslimen als der erste Moslem überhaupt bezeichnet. Der Islam
sei in Wahrheit älter als das Juden- und Christentum, nein, sie seien in Wahrheit auch
Muslime, nur hätten sie die ursprüngliche Lehre „verfälscht.“ So etwas steht tatsächlich
auf diversen Websites im Netz, wie www.islam.de. Und die Vertreter der Christen lassen
sie gewähren.
Interessant ist auch die Begründung, die viele Deutsche, die zum Islam konvertieren als
Begründung aufführen:
Das christliche Gebet der evangelischen Kirche beginnt bekanntermaßen mit folgenden
Versen:
„Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name,
Dein Reich komme, wie im Himmel, so auf Erden.......“
Wie eingangs bereits erwähnt, sieht der Islam in Allah nicht den Gottvater. Diese
Terminologie ist Allah fremd, und so braucht es keinen verwundern, das der christliche
Gott und Allah mit ziemlicher Sicherheit nicht ein und dasselbe darstellen. Während im
Christentum die Nächstenliebe das zentrale Dogma darstellt, ist im Islam alles auf die
Unterwerfung unter den Willen Allahs ausgerichtet.
57
3. Mitten in Deutschland
Allah ist allmächtig. Allah ist der einzig wahre Gott. Mohammed behauptet: "Der Islam ist immer überlegen, es gibt
nichts Höheres als ihn." Dieser Anspruch zeigt sich im Gottesdienst-Ruf, wo der Ruf des Muezzin lauter ist als das
Läuten der Kirchenglocken, und auch in der Architektur, wo neben einer Kirche die Moschee mit dem höheren
Minarett steht, wie beispielsweise neben der Geburtskirche in Bethlehem oder neben der Grabeskirche in Jerusalem.
Der Koran sagt (Sure 5,56): "Die auf Gottes Seite stehen, werden Sieger sein". Eines Tages wird, nach der
Lehre des Islam, die ganze Welt "Dar al-Islam", "Haus des Islam", sein. Das Leben aller Menschen wird dann
von der "Shari'a", islamischem Recht, beherrscht, auch wenn nicht alle Menschen Moslems sein werden.
Die "Leute des Buches", wie Juden und Christen im Koran genannt werden, haben als "Dhimmi", als Menschen
zweiter Klasse, nach der "Shari'a" ein (vorläufiges) Existenzrecht. Entscheidend ist nicht, was die Menschen im "Haus
des Islam" denken, glauben oder fühlen. Entscheidend ist, welches Rechtssystem ihr Leben regiert. Deshalb ist es
möglich, dass Moslems, Juden und Christen unter islamischer Herrschaft Jahrhunderte lang friedlich nebeneinander
leben konnten.
Und doch bietet die islamische Theologie einen Ausweg. Wenn der nicht-moslemische Feind zu stark ist und nicht
überwunden werden kann, ist ein Waffenstillstand möglich.
Der Präzedenzfall dafür liegt in Mohammeds eigener Biographie. Im Jahre 628 wollte er als Pilger in seine
Heimatstadt Mekka zurückkehren. Doch die Stadt wurde von den Stämmen von Kureish beherrscht, die sich seiner
Herrschaft nicht unterwerfen wollten. Weil die Leute von Kureish zu stark waren und von Mohammed nicht
unterworfen werden konnten, schloss er einen Waffenstillstand mit ihnen. Die Kureish fühlten sich sicher und rüsteten
ab. Doch im Jahre 630 marschierte Mohammed mit 10.000 Soldaten in Mekka ein und richtete ein furchtbares
Blutbad an.
Beides, das Massaker und der Vertragsbruch sind nach islamischem Recht gerechtfertigt, weil sie der Ehre Allahs
dienten.Yasser Arafat hat mehrfach die Verträge von Oslo vor seinen moslemischen Mitgläubigen als "Verträge von
Kureish" gerechtfertigt. Ein starker Gegner ist nötig, zu solch einem Scheinfrieden. Ein schwacher Feind hingegen
zwingt jeden Moslem aufgrund der Lehre des Koran, den Kampf wieder aufzunehmen.
www.bibelbund.christen.net
Sehr interessant ist auch das frühere Leben Mohammeds, dass in [5, S. 1217, 1220) detailliert
beschrieben wird. Ich werde mich aber kurz auf eine andere Passage einlassen, die da heißt [5,
S. 1220] „...()....Für den Muslim ist der Koran (Verkündung) »das Buch« schlechthin. Denn es
ist für ihn nicht Menschenwort, sondern bis in jeden Buchstaben das durch einen
Menschen vermittelte Wort Gottes. Sehr bald reichte es nicht aus für die Gestaltung des
gläubigen Lebens, und man musste hinschauen auf das Hadith, auf die Überlieferung der
Lebenspraxis Mohammeds. Aber der Koran ist die Grundlage des Glaubens. Seien Satzungen
bestimmen das religiöse Handeln und Denken jedes Gläubigen....()....“
In Anbetracht dieser Tatsachen erscheint es manchmal geradezu rührselig, wenn die Grüne
Politikerin Marieluise Beck die „Integration des Islam in unsere pluralistische, säkularisierte und
freiheitlich-demokratische Grundordnung“ anstrebt. Sie muß aber wissen, dass für gläubige
Muslime es nur eine zeitweise Unterwerfung unter das Grundgesetz, dass die kafirin
hervorbrachten, geben kann. Meine Meinung ist und bleibt, die Grünen beschäftigen sich wenn
überhaupt, dann nur sehr oberflächlich mit dem Islam, den sie zu „bändigen“ trachten. Dies
kann man getrost als den naiven Wunschglauben völlig areligiöser Politiker hinstellen.
33
auch ein Grund für den Hass, allein das ägyptische Regime unter Präsident Mubarak wird von den USA jährlich
mit 3 Mrd. US-Dollar finanziell unterstützt, was den teilweise korrupten Staat noch verhasster für die Islamisten macht
58
3. Mitten in Deutschland
„Wenn man es mit Geheimdiensten zu tun hat, darf man Manipulation in höchster Qualität
unterstellen. Die Technik könnte Hollywood liefern. Ich halte die Videos als Beweismittel für
ungeeignet."
Andreas von Bülow (SPD) auf die Frage „Was halten Sie von den Bin-Laden-Videos?": ('Tagesspiegel' vom
13.1.2002)
„Amerika muss wissen, dass.... der Sturm von Flugzeugattacken nicht aufhören wird..“
Video mit Abu Gheit, ausgestrahlt am 09.10.2001
Quelle: www. arbeiterfotographie.com
Bild 28 Wieviel Prozent der Muslime wirklich Bin Laden als Helden verehren, ist mir nicht bekannt,
ich kann mir aber Größenordnungen von 20 bis 25 Prozent durchaus vorstellen. Die oft von Wut
verzerrten Gesichter bin ich nun fast schon gewohnt, aber der rührselige, fast liebevolle Blick in
den Augen des jungen Mannes ganz rechts, ich weiß nicht ob der mir nicht noch mehr Angst
macht.
An dieser Stelle möchte ich noch aus Peter Scholl- Latours Buch [3, S. 127ff] zitieren:
„..()..An der abrahamitischen Inspiration des Hadsch, der religiösen Wallfahrt nach Mekka, läßt
sich ermessen, mit welch verbissener Rivalität Juden (Sohn Isaak) und Araber (der Sohn Ismail)
des gemeinsamen Vaters Abrahams ihr Ringen um die Gunst des Höchsten austragen. Duch
die Schaffung des Staates Israel ist der Anspruch der Juden auf das Gelobte Land, ihre
Vorstellung, das auserwählte Volk Jawes zu sein, auf besitzergreifende Weise bekundet und
reaktualisiert worden. Dem stehen die Heilsbotschaft Mohammeds entgegen sowie das
inbrünstige Gefühl der Muslime, dass sie die einzige, von Irrtümern gereinigte und endgültige
Wahrheit besitzen, wie sie dem „Hanif“ Ibrahim schon zu Vorzeiten zuteil wurde. Dem für das
Volk Israel in quasi tribalistischer Einschränkung reservierten Erwähltheitsbegriff der Juden und
dem Dreifaltigkeitsglauben der Christen, der den Korangläubigen als ein Spaltung der Einzigkeit
Gottes erscheint, setzt der fromme Muslim die Überzeugung entgegen, dass er der perfekten
Religion anhängt. Er bekennt, dass dem Islam eine universale Rolle zukommt und dass der
Prophet – kein „Gottessohn“, sondern der vollkommende Mensch – durch sein exemplarisches
Leben als Siegel der Offenbarung, als Gesetzgeber und als Feldherr zugleich die Einheit von
Religion und Staat, ja die Unterwerfung der Politik unter das Sakrale für alle Zeiten
festgeschrieben habe....“
Und auf Seite 194 schreibt dieser immer noch streitlustige alte Herr: „....Sie werden im
Irak, ja in der ganzen arabisch-islamischen Welt kaum noch Menschen finden, die der offiziellen
amerikanischen Darstellung über die Vernichtung der World Trade Center von Manhattan
Glauben schenken“, fügt der junge Baath- Funktionär hinzu. „Für uns deutet alles darauf hin,
dass es sich um Wirklichkeit um ein zionistisch gesteuertes Komplott handelt. Vielleicht haben
auch mafiöse Börsenspekulationen dabei eine Rolle gespielt. Die wirkliche Zielsetzung war
jedoch strategisch. Das Atlantische Bündnis, dessen ursprüngliche Sinngebung mit Ende des
Kalten Krieges erloschen war, musste neu orientiert und motiviert werden. Es sollte für die
globalen Interessen der USA eingespannt und zur Stärkung des Judenstaates in einen
weltumspannenden Kreuzzug gegen den Islam verwickelt werden. Die tatsächlichen Akteure
von Ground Zero werden ebenso im verborgenen bleiben, wie die wahren Drahtzieher bei der
Ermordung John F. Kennedys.“ Wir waren am Ende jeder Argumentation angelangt. Man
könnte sich über solche Verdächtigungen achselzuckend hinwegsetzen und sie der typisch
orientalischen Zwangsvorstellung permanenter Verschwörung, von „el mu`amara“, zuschreiben,
wenn sich nicht eine gewaltige Masse von Muselmanen rund um den Erdball diese
extravaganten Thesen zu eigen gemacht hätten.“
Als die Polizei die Wohnung des marokkanischen Islamisten Mzoudi durchsuchte, fand
man u.a. folgendes Terror-Video: „...und unsere Religion ist hart zu den Ungläubigen, denn
sie gebietet uns, ihnen die Hälse durchzuschneiden....“ Und die Meinung von Andreas von
Bülow (SPD) ist leider Gottes keine Einzelmeinung irgendwelcher irrationaler Spinner.
60
3. Mitten in Deutschland
Bild 29 Links palästinensische Demonstranten, Mitte: Muslime in Pakistan, ganz rechts: indonesische Pro-
Bin Laden Demo, Indonesien ist mit über 200 Millionen Muslime die größte islamische Gemeinschaft der Welt
und auf einigen Inseln toben bis heute blutige Glaubenskämpfe (Köpfen, Kämpfe mit Macheten etc.) zwischen
christlichen und muslimischen Indonesiern, auf dem Schild ganz rechts steht: Murka Amerika, was so viel
heißt wie: „Tod Amerika.“
Das vielzitierte „Weltkalifat“, von dem hier so oft die Rede ist, und nachdem viele Muslime, aber
insbesondere die Fundamentalisten34 streben. Auszüge aus einem Rundschreiben der
ägyptischen Muslimbrüder:
„..()...Das Kalifat ist eine kollektive Führung für alle Muslime auf dieser Erde, um die islamischen Gesetze zu
implementieren und die islamische Botschaft in alle Welt weiterzutragen. Es ist eine politische Struktur, die Muslime
und ihre Länder vereint. Der Gesandte Allahs (s.) hat den Muslimen befohlen, dass sie einen Kalifen aufstellen, der
sie mit den Gesetzen der islamischen regiert...
Das Kalifat ist auch jener Staat, den Allah den Muslimen auferlegt hat, um die islamische Botschaft in alle Welt
weiterzutragen, die Länder der Muslime zu schützen und ihr Leben, ihre Angehörigen, ihr Eigentum und das ihrer
Schutzbefohlenen zu verteidigen...()...Es ist auch jener Staat, der das Unrecht verbietet, von dem sich die Muslime
fernhalten müssen. Alle schlechten Erscheinungen in der Gesellschaft werden vom Staat eliminiert. Er hält das
Glaubensfundament aufrecht und verbietet jede Abweichung von ihm, jede Verletzung oder Übertretung..()...
So ist der Muslim in den Vereinigten Staaten, gleich dem Muslim in Europa und der Muslim in China gleich dem in
Indonesien, und der Muslim im Libanon gleich dem in Marokko, alle sind sie durch die Gesetze des Islam
angesprochen und haben die Pflicht, das Islamische Kalifat zu errichten.
Jeder Muslim muss darüber hinaus der felsenfesten Überzeugung sein, dass er zu einer einzigen Islamischen
Ummah gehört und dass es für die Muslime unzulässig ist, gespalten und
unterdrückt in unzähligen künstlichen Staatsgebilden zu verweilen, die der
Kolonialismus für sie errichtet und ihnen aufgezwungen hat. Sie müssen
vielmehr die Vereinigung dieser künstlichen Gebilde in einem einzigen
Staat ins Auge fassen und sich dafür nach Kräften einsetzen...()..
Der Muslim in Ägypten ruft zum islamischen Kalifat auf und setzt sich
dafür ein, dass Ägypten der Kern des islamischen Kalifats wird oder ein
Teil davon. Genauso ruft der Muslim in Kuwait dazu auf, dass Kuwait ein
Teil des islamischen Staates wird. In gleicher Weise verhält es sich auch
mit dem Sudan, dem Irak, Iran, dem Libanon und allen anderen Ländern
der islamischen Welt....
Und Allah wird sein Licht vollenden, auch wenn es den Ungläubigen
verhasst ist.
.http://www.hizb-ut-tahrir.org/deutsch/leaflets/wilayatlflts/Egypten/Kalifat_agpt.htm
Bild 30 Das immer wieder kehrende Motiv: Bombe, Bin Laden und die ehemaligen Zwillingstürme
von New York
Das ist der Grund warum ich befürchte, dass die Mehrheit der strenggläubigen Muslime die bei
uns leben, unsere Gesellschaftsstruktur der freiheitlichen Demokratie nur als ein
vorübergehendes Auslaufmodell betrachten. Man muß sich allen erstes die Frage stellen
dürfen, welchen Nutzen hat Europa von seinen stetig wachsenden muslimischen
Gemeinden ? Inwieweit hat die türkisch-muslimische Zuwanderung Deutschland
vorangebracht ? Inwieweit befruchtet die arabische Zuwanderung Europa geistig und
materiell ?
34
ich vermeide ganz bewusst den Begriff „Radikale“, weil sie im eigentlichem Sinne in meinen Augen Fundis sind,
die die Aussagen in den Suren des Korans sprichwörtlich übernehmen, ohne Wenn und Aber
61
3. Mitten in Deutschland
35
Scholl-Latour spricht von 1 Million Menschen, die in Bagdad massakriert und zu den so genannten
Schädelpyramiden aufgetürmt wurden, Bagdad war zu diesem Zeitpunkt neben dem christlichen Konstantinopel mit
ca. 300 000 Einwohnern die größte Stadt des Mittelalters
62
3. Mitten in Deutschland
Bild 31 Paralleluniversum: Der Islam profitiert hierzulande von Toleranz, die Christen in
muslimischen Ländern verwehrt wird
Da sich aber die gerade Muslime oft nicht unbedingt positiv in unserer Gesellschaft
hervortun, wird in den Foren und auf vielen Websites das ausgesprochen, was man sich
anscheinend in der Öffentlichkeit nicht zu sagen traut.
„Fremdeln in der Moderne: Warum Muslime sich in Deutschland abschotten“, ein Bericht
aus dem Berliner Tagesspiegel vom 17. November 2001 von Rainer Glagow.
„Was vor 40 Jahren als zeitlich begrenzte Anwerbung von „Gastarbeitern“ aus der
traditionell befreundeten Türkei begann, ist zu einem damals nicht voraussehbaren
Phänomen geworden: In Deutschland gibt es heute eine zum Bleiben entschlossene
islamische Gemeinschaft von über drei Millionen Gläubigen. Verwundert stellen die
Deutschen, sofern sie überhaupt ein historisches Bewusstsein besitzen, fest, dass die
Präsenz der muslimischen Zuwanderer ganz andere Probleme aufwirft als früher
entstandene und gemeisterte Herausforderungen – wie etwa die Aufnahme von
verfolgten Salzburgern und Hugenotten37 oder die Integration polnischer Arbeiter im
Ruhrgebiet, die bereits in der zweiten Generation zu überzeugten Deutschen wurden.
Im Unterschied zu den Muslimen handelte es sich damals aus Zuwanderer aus dem
gleichen europäischen Kulturraum. Aber schon die aus dem Balkan, Osteuropa oder
Russland zu uns kommenden Menschen treffen bei ihrer Eingliederung in die moderne
deutsche Gesellschaft auf weit mehr Schwierigkeiten als die südeuropäischen
Immigranten aus der Gastarbeiterzeit. Welche Probleme man hier auch immer
feststellen muss: Im Vergleich mit den von muslimischen Einwanderern verursachten
Schwierigkeiten erscheinen sie lösbar und weit weniger beunruhigend. Die Religion und
Kultur des Islam ist einer Mehrzahl der Deutschen (und Europäer) bis heute zutiefst
fremd geblieben.
36
Ich mußte im Laufe meiner Recherchen meine Meinung etwa revidieren, es ist sehr schwer, eine Trennlinie
zwischen Muslimen, die sich des Inhaltes und es Anspruches des Islam gar nicht bewusst sind u. den
Fundamentalisten, zu ziehen. Der Islam ist sicherlich, vor allem in der Gegenwart, die kriegerischste Religion, die es
gibt. Paradox: während die Muslime das Gefühl haben, von allen Seiten bedroht und verfolgt zu werden (Balkan,
Tschetschenien, Irak, Afghanistan, Kaschmir, Sudan etc., hat der Rest der Welt das umgekehrte Gefühl, der Islam als
„troublemaker“ und, ich zitiere aus dem Internet:.....(). „...it is rather a religion of hate, than of peace.“
37
Deutsche aus Salzburg (Österreich), Hugenotten sind in Frankreich von den Katholiken verfolgte französische
Protestanten
63
3. Mitten in Deutschland
Die Kenntnisse über den Islam sind in erschreckender Weise rudimentär und leider
oftmals falsch. Verharmlosungen und Schönfärberei täuschen darüber hinweg, dass das
Gottes- und Menschenbild des Islam und die Vorstellungen der Muslime von
Religion, Gesellschaft und Staat erheblich vom überkommenen westlich-christlichen
Verständnis abweichen. Umgekehrt ist gleichermaßen festzustellen, dass die
Bemühungen der Muslime, sich ihrerseits mit den Traditionen und Werten der
deutschen Gesellschaft vertraut zu machen, in engen Grenzen bleiben. Ganz im Sinne
ihres religiös-politischen Umma-Gedankens (von der idealen islamischen
Gemeinschaft), wie sie in ihren Heimatländern gewohnt sind, streben viele Gläubige des
Islam in Deutschland danach, möglichst in geschlossener, nach außen abgeschotteter
und gegen verderblichen Einflüssen geschützter islamischer Umgebung zu leben.
Diese Beobachtung bezieht sich in erster Linie auf die Mehrheit derjenigen Muslime,
deren bildungsmäßige und soziale Voraussetzungen sehr bescheiden sind. Aus ihrer
Idealvorstellung von der Verwirklichung islamischen Lebens in der Fremde resultiert
eine Vielzahl von Problemen, welche die Integration in die demokratisch verfasste
Mehrheitsgesellschaft erschweren oder zum Scheitern verurteilen: Unkenntnis der
deutschen Sprache, Festhalten an religiös und ethnisch bedingten Sitten- und
Verhaltensvorschriften – etwa an einem Ehrbegriff, der mitunter zu Gewalttaten führt,
Schwierigkeiten mit dem Grundgesetz, Verführbarkeit durch den radikalen Islam
(„Fundamentalismus“). Auch die Integration der Kinder wird erschwert, wenn
muslimische Mädchen nicht an Ausflügen ihrer Klasse oder am Schulsport teilnehmen
dürfen. Die Abschottung muslimischer Wohngebiete von ihrer deutschen Umwelt führt
zu Erscheinungen der sozialen Segregation. Vielfach unter dem Einfluss radikal-
islamischer Moscheen und „Kulturvereine“ kommt es zu einer Verfestigung islamischer
Denkstrukturen gerade unter den heutigen Enkeln und Urenkeln der „Gastarbeiter“ von
vor 40 Jahren.
Ein hoher Prozentsatz von Jugendlichen ohne Schul- und Berufsabschluss,
überdurchschnittlich große Anteile an der Arbeitslosigkeit und Jugendkriminalität, die
ambivalente Situation zwischen der religiösen Sittenstrenge der Familie und den
Verlockungen der westlichen „Spaßgesellschaft“ , das Unsicherheitsgefühl, ob sie sich
mehr der eigenen religiösen oder der deutschen säkularen Identität anschließen sollen,
treiben die verunsicherten muslimischen Jugendlichen vielfach in die Arme der
Fundamentalisten. Diese verheißen ihnen Geborgenheit, Selbstbewusstsein und
islamisches Überlegenheitsgefühl. Das drohende Scheitern der Integration muslimischer
Einwanderer bringt es mit sich, dass sich ein enormes religiös-ethnisches
Konfliktpotenzial zwischen der deutschen Gesellschaft und der islamischen
„Parallelgesellschaft“ aufbaut. Vom Miteinander führt der Weg über das Nebeneinander
zum Auseinander und zum Gegeneinander.
Was ist in dieser Situation zu tun? Auch Bundespräsident Johannes Rau spricht sich
dezidiert gegen Multi-Kult-Illusionen aus und warnt vor „falsch verstandener
Ausländerfreundlichkeit“. In der Tat ist es dringend notwendig, statt geschönter
Wunschvorstellungen auch unangenehme Realitäten zur Kenntnis zu nehmen. Vielfach
ist es so, dass man sich in Unkenntnis der Kernprinzipien des Islam diese Religion so
vorstellt, wie man sie sich in idealer Weise wünscht (Stichwort: Euro-Islam). In der
Konsequenz fragt man sich dann gar nicht mehr, weshalb es einem muslimischen
Gläubigen, der seine Religion ernst nimmt und sich an das aus Koran und Sunna
(Handlungen und Aussprüche des Propheten Muhammad) hergeleitete religiöse Recht,
64
3. Mitten in Deutschland
die Scharia halten will, so schwer fällt, sich in einem säkularisierten Staat des Westens
zurechtzufinden.
Der Islam hat es bisher nicht vermocht, aus sich selbst heraus die heutige
wirtschaftliche und soziale Unterentwicklung der Dar-al-Islam („Haus des Islam, die
islamische Welt) zu beenden. Es bleibt eine unabweisbare Tatsache, dass in keinem
Land der Weltreligion des Islam - die mehrere Kontinente umfasst, 1,3 Milliarden
Gläubige zählt und dazu noch in unaufhaltsamen demographischen Anwachsen
begriffen ist – bisher eine auch nur einigermaßen funktionierende oder sozial gerechte
Ordnung errichtet werden konnte. Von Pluralismus, Gleichberechtigung, Religions- und
Geistesfreiheit ganz zu schweigen.
Viele Deutsche fragen sich angesichts der permanenten Errichtung neuer Moscheen
hierzulande, weshalb es in den meisten islamischen Ländern nicht gestattet ist, Kirchen
zu bauen und weshalb Christen oft verfolgt und diskriminiert werden. Da sich in der
islamischen Welt keine selbstbewusste Bürgergesellschaft entwickeln konnte, fehlt eine
wichtige Voraussetzung für Demokratie. Welche politische Alternative zu einem
islamischen Regime bietet sich in diesem Kontext eigentlich für ein von der Taliban
befreites Afghanistan? Kann die gegen Atatürks laizistische Republik gerichtete
Reislamisierung in der Türkei in demokratische Bahnen gelenkt werden?
Kann die islamistische Unterwanderung der Staaten und Gesellschaften in der Dar-al-
Islam gestoppt werden? Dies sind nur einige der aktuellen fragen, die sich aufdrängen.
Eines der wichtigsten Probleme, das auch die seit dem 19.Jahrhundert versuchte
Islamreform nie zufriedenstellend zu lösen vermochte, ist die vom Islam vorgegebene
Einheit von Religion, Gesetz , Staat und Politik. Die Formel „al-Islam Din wa Daula“
(Der Islam ist eine Religion und ein Staat) gehört zum Erbe dieser Religion, die sich als
Ganzheitssystem für die von Allah gewollte menschliche Gemeinschaft auf Erden
empfindet.
Erstickte Geistesfreiheit
Kann diese Erbe ohne Schwierigkeiten aufgegeben werden? Die den Gläubigen im
Koran befohlenen Richtlinien für das geistliche und weltliche Leben können schon allein
deshalb nicht abgeschafft werden, weil der Koran im Gegensatz zur christlichen Bibel
als das ewige „unerschaffene Wort Allahs“ ,als sein wesensimmanenter Wille, gilt. Der
Mensch ist keineswegs befugt, den Koran, also den Willen Allahs, in verbindliche oder
sogar heutzutage nicht mehr gültige Ge- und Verbote aufzuteilen (wie es einige wenige
wirkungslos gebliebene Reformer tatsächlich versucht, und – wie im Falle des
Sudanesen Taha – sogar mit dem Leben bezahlt haben).
Die islamische Orthodoxie hat es in mehreren Phasen der Islamgeschichte geschafft,
mit ihrer rigorosen Auslegung der heiligen Schriften und Gesetze die Geistesfreiheit in
der Dar-al-Islam zu ersticken. So vernichtete sie im 9. Jahrhundert die rationalistische
Philosophie und Theologie der Mutasila- Bewegung. Im 12./13. Jahrhundert wurden die
großen aristotelischen Philosophen als Ketzer verfolgt und ihre Werke verfemt. Damit
läutete die Orthodoxie den Niedergang und die Dekadenz der islamischen Hochkultur
des Mittelalters ein.
Nie hat es der moderne Islam geschafft, wieder an diese Zeiten anzuknüpfen. Es bleibt
festzuhalten, dass die rigorose Anwendung unwandelbarer Grundprinzipien dieser
Religion zur Zerstörung der eigenen Kultur geführt hat. Und die gleiche Orthodoxie ist
heute im Gewand des Islamismus wieder auf dem Vormarsch.
Die absolute Gültigkeit der Scharia ist für alle Gläubigen bis heute unverzichtbar.
Diejenigen Muslime, die in einem fremden Land außerhalb der Dar – Al – islam, etwa in
Deutschland leben, sind zwar zeitweilig von einigen Bestimmungen der Scharia befreit
und müssen die Gesetze des Gastlandes beachten, wenn diese nicht eklatant dem
Islam widersprechen. Sie sind aber gehalten, für die Anwendung der Scharia permanent
65
3. Mitten in Deutschland
zu arbeiten. Daher hört man des öfteren Forderungen, den Muslimen in Deutschland die
Befolgung ihres eigenen Rechtes zuzugestehen.
Auf der Scharia beruht aber unter anderem die Minderstellung der Frau, die Ablehnung
der Religionsfreiheit für Muslime und die Einschränkung des Pluralismus und der
individuellen Freiheitsrechte des Individuums. Auch das gebot des Dschihad, des
religiös gerechtfertigten Krieges islamischer Staaten oder des Kampfes einzelner
Muslime zwecks Erwerb des religiös höchst verdienstvollen Märtyrertums, ist in der
Scharia enthalten. Die religiös-rechtliche Begründung des Dschihad dient den
islamistischen Kämpfern gegen die eigenen „unislamisch“ empfundenen Regime und
gegen den „ungläubigen“ Westen als Legitimation.
Die Islamisten sind orthodoxe Gläubige, welche die traditionelle Einheit von Religion
und Politik im Islam zum Ausgangspunkt nehmen, um eine totalitäre Ideologie zu
entwickeln. Diese ist für sie der wahre Islam.
Die islamischen Gemeinden in Deutschland werden sich kaum vollständig von religiös-
politischen Entwicklungen und Impulsen ihrer Herkunftsländer abschotten können. Sie
werden dies auch nicht ohne weiteres wollen. Nach den Ereignissen des 11.
Septembers müssen deshalb radikal-islamische Bestrebungen auch bei uns sorgfältiger
beobachtet werden als früher. Es kann nicht geduldet werden, dass Moscheen zu
Stützpunkten eines neuen Extremismus und Antijudaismus in Deutschland werden.
Welche Möglichkeiten gibt es von deutscher Seite, Einfluss auf die Entwicklung des hier
etablierten Islam zu nehmen? Sicherlich nur sehr wenige. Bei diesem Thema wird
immer wieder der christlich-islamische Dialog als eine Art Allheilmittel genannt. Man
misst ihm geradezu Wunderkräfte bei der Konfliktvermeidung und Problemlösung bei.
Man muss allerdings vor einer Überschätzung der Dialogmöglichkeiten warnen.
Notwendige Vorbehalte, geboren aus praktischen Erfahrungen und nüchterner
Einschätzung der politischen Wirkung, stoßen bei den überzeugten Dialogverfechtern
selbstverständlich kaum auf Gegenliebe. Aber die Problematik beginnt schon bei der
Frage, wer von deutscher beziehungsweise muslimischer Seite das Gespräch führen
soll.
Wenn deutsche Experten und Wissenschaftler sich mit Intellektuellen aus islamischen
Ländern treffen, ergeben sich meist schnell gemeinsame Positionen. Die Dialogpartner
gehen in der Regel von gleichen Kriterien aus, die ihnen auf westlichen Universitäten
vermittelt wurden. Auch die muslimischen Dialogteilnehmer können in diesem Fall als
säkularisiert und stark westlich beeinflusst bezeichnet werden. In Sachen Fortschritt und
Moderne geben sie sich oft der Selbsttäuschung hin. Sprechen sie doch keineswegs im
Namen ihrer Glaubensbrüder, mit denen sie selbst größte Verständnisschwierigkeiten
haben. Viele unter ihnen sind selbstentfremdete Muslime. Da sie im Unterschied zu den
Massen in ihren Herkunftsländern den Sprung vom Mittelalter in die Moderne geschafft
haben, sind sie schon alleine deswegen nicht als authentische Vertreter des real
existierenden Islam, sondern einer eher utopisch zu nennenden Version vom Islam
anzusehen. Der Dialog mit ihnen kann zwar eine theoretische Übereinstimmung in
wichtigen Problembereichen bringen, trägt aber kaum etwas zur Lösung der praktischen
fragen bei.
Selten genug aber findet ein Dialog zwischen den wirklich Betroffenen statt, welche die
Gegensätze zwischen deutscher Gesellschaft und islamsicher Glaubensgemeinschaft
täglich erleben und ihnen hilflos gegenüberstehen. Solche Gespräche, wenn sie denn
stattfinden, ermangeln der Kenntnisse über die jeweils andere Seite.
Die Dialogpartner missverstehen sich vor allem deshalb, weil sie auf unterschiedlichen
Bewusstseinsebenen leben. Die Deutschen haben sich in der Regel weit von ihrer
eigenen christlichen Religion entfernt. Sie können sich überhaupt nicht mehr vorstellen,
dass andere Menschen eine Religion nicht nur praktizieren, sondern die Welt auch nach
deren Geboten geordnet sehen wollen. Die Muslime hingegen verstehen ihre deutschen
66
3. Mitten in Deutschland
Dialogpartner nicht, weil diese säkular reden, denken und handeln. In einem solchen
Dialog stoßen Partner aus zwei Welten aufeinander.
Postmodern trifft auf Mittelalter
Die Deutschen befinden sich in der Postmodern, in einer Gesellschaft der Beliebigkeit,
oftmals mit hedonistischen Anspruchsdenken befangen. Die Muslime hingegen messen
das Leben an den Vorgaben einer Religion, die in einer Zeit vor der Aufklärung verharrt.
Oftmals kommen sie direkt aus einem mittelalterlichen Ganzheitssystem, das
persönliches und öffentliches Leben verbindlich regelt. Wenn die deutschen
Dialogpartner dann um des lieben Frieden willen auch noch signalisieren, dass ihnen
eigene christliche Glaubensvorstellungen nichts bedeuten, ist das Missverständnis
perfekt und sehen sich die gläubigen Muslime in dem Überlegenheitsanspruch ihrer
Religion voll bestätigt.
Ein synkretistisches Religionsverständnis oder ein wie auch immer gearteter
„Weltethos“ stoßen bei überzeugten Muslimen auf wenig Gegenliebe. Kompromisse auf
der Basis total unterschiedlicher Denk- und Beurteilungskriterien suggerieren
scheinbaren Erfolg, führen aber zu nichts Konkretem, beseitigen die Gegensätze nicht.
In diesem Zusammenhang erübrigt es sich, auf einen fruchtbaren Dialog gar mit
islamischen Fundamentalisten zu hoffen.
Der Wille zur Integration muss auf beiden Seiten bestehen. Nicht nur die Deutschen
müssen sich den Muslimen öffnen, sondern auch umgekehrt. Die Bereitschaft hierzu ist
begrenzt, weil man sich gegenseitig nicht kennenlernt und das gegenseitige Fremdsein
nicht überwinden kann (oder will). Beispielweise bewirkt das demonstrative Tragen des
Kopftuches gewollte Abgrenzung von der deutschen Gesellschaft. Die Gegensätze und
die Desintegration werden sich noch verschärfen, wenn die muslimische Bevölkerung
immer mehr unter den Einfluss der extremistischen Islamisten geraten sollte, worauf
leider viele islamische „Kulturvereine“ und Moscheen unbehelligt hinarbeiten. Dann wird
auch der innere Frieden in Deutschland durch enorme Konfliktpotenziale immer häufiger
gestört werden.“
Der Autor Rainer Glagow ist Islamwissenschaftler und lebt als Publizist in Berlin.
Abschließend möchte ich den Artikel „Selig sind die Belogenen“, den ich im Internet
gefunden habe, ich an dieser Stelle aufführen.
67
3. Mitten in Deutschland
......Die Forderung nach einem „Dialog mit dem Islam" wurde schon lange vor dem 11.
September erhoben. Seitdem jedoch wird er geradezu fieberhaft geführt. Aber was für
eine Art von Dialog findet da statt? Dafür ein Beispiel: Der Bischof von Hildesheim wollte
dem Dialogaufruf folgen und suchte den Imam einer Moschee auf, um eine christlich-
islamische Begegnung herbeizuführen. Der Imam empfing den Bischof höflich und
überreichte ihm ein Exemplar des heiligen Buches der Muslime. Der Bischof nahm den
Koran dankend entgegen und wollte dem Imam als Gegengabe die Bibel schenken.
Doch der sah ihn entsetzt an und lehnte es ab, das Buch auch nur anzufassen.
Diese Begegnung veranschaulicht exemplarisch die grundlegenden weltanschaulichen
Differenzen, die ein gegenseitiges Verständnis erschweren. Der Bischof ist von der
Haltung des Imams, die er als grobe Unhöflichkeit auffasst, irritiert. Doch der Imam hat
nur seinem Glauben entsprechend gehandelt, sich also nach seiner eigenen
Wahrnehmung vorbildlich verhalten. Wenn ein Imam einem Bischof den Koran schenkt,
dann ist dies für ihn ein Akt des Da'wa38 (Aufruf zum Islam), gemäß dem Koranvers:
"Und sprich ... zu den Ungelehrten: Werdet Ihr nun Muslime werden?" (Sure Al-Imran,
Vers 20). Etwas anderes ist für ihn die Schenkung einer Bibel; das kommt für ihn einem
Akt christlicher Missionierung gleich, die er natürlich ablehnt. Der Imam und der Bischof
leben in verschiedenen Welten: Die Denkweise des Bischofs ist modern, er geht vom
religiösen Pluralismus aus, in dem alle Religionen als gleichwertig gelten und daher
miteinander in Frieden leben können. Der Imam hingegen ist in seinem Denken und
Handeln noch vormodern und vorpluralistisch. Für ihn gilt das Gebot des Koranverses
absolut: "Die Religion bei Gott ist der Islam" (Al-Imran, Vers 19).
Von einigen deutschen Islamexperten wird behauptet, den Islam verbinde mit dem
Christentum eine historische Ehe. Vor dem 11. September 2001 sei die Pflege dieser
intimen Verbindung sträflich vernachlässigt worden. Als Heilmittel wird jetzt der "Dialog"
angepriesen. Doch diese "Ehe"- Vorstellung ist nur dem Wunschdenken wohlmeinender
deutscher Idealisten geschuldet. Und bevor man einen Dialog führt, muss man sich
doch fragen: Verstehen beide Seiten darunter überhaupt dasselbe? Seit der Wandlung
Europas vom "christlichen Abendland" zur säkularen westlichen Zivilisation bedeutet
Dialog hier: diskursiver Austausch, nicht aber Missionierung Andersgläubiger. Eine
vergleichbare Entwicklung hat im Islam jedoch niemals stattgefunden. Erst kürzlich gab
der Londoner Imam Zaki Badawi ein Beispiel dafür, wie ungebrochen der Missionsgeist
unter islamischen Würdenträgern ist. Wohlwollend bezeichnete Badawi Europa als Teil
des "Hauses des Islam", weil dort Muslime leben. Eigentlich wollte Badawi damit seine
"Toleranz" unter Beweis stellen, denn mit dieser Qualifizierung stempelte er Europa
immerhin nicht mehr als Dar al-Harb (Haus des Krieges) beziehungsweise als Dar al-
Kuffar (Haus der Ungläubigen) ab, wie das früher der Fall war. Aber er sagte damit doch
indirekt auch, dass nur die Anwesenheit von Muslimen Europa überhaupt zu so etwas
wie einer zivilisierten Weltgegend macht. Welche Herablassung aus solchen
38
Einladung zum Dialog mit dem Islam, den Begriff der Missionierung kennt der Islam nicht, den Aufrtrag, sich mit
Anhänger von anderen Konfessionen auseinanderzusetzen schon, das Ziel ist aber auch hier die Werbung für den
Islam
68
3. Mitten in Deutschland
vermeintlichen Zugeständnissen spricht, entgeht den meisten Europäern, die sich von
den schön klingenden Worten betören lassen.
Die historische Beziehung zwischen der christlich-europäischen und der islamischen
Zivilisation ist durch gegenseitige Bedrohung, aber auch durch gegenseitige Faszination
gekennzeichnet. Mit kriegerischen Mitteln - Dschihad einerseits, Kreuzzüge andererseits
- wollte die eine Zivilisation die andere unterwerfen. Dieses kriegerische Bewusstsein ist
im Islam bis heute lebendig geblieben. Auf westlicher Seite hat dagegen die Faszination
obsiegt. Im Westen will man daher zum Beispiel nicht so recht wahrhaben, dass sich die
Attentäter des 11. September als Dschihad- Kämpfer, nicht aber als Terroristen
verstanden. Und vonseiten der Muslime ist es in höchstem Maße unaufrichtig, wenn sie
im Dialog - statt an der in der islamischen Welt sehr weit verbreiteten Dschihad-
Deutung des 11. September Kritik zu üben - behaupten, dies alles habe mit dem Islam
nichts zu tun, und man trage zu einem "Feindbild Islam" bei, wenn man Mohammed Atta
und seinen Meister bin Laden mit dem Islam in Zusammenhang bringe. Es ist sträflich
naiv, wenn sich gut meinende Christen mit solchen Erklärungen zufrieden geben. Um
ehrlich miteinander sprechen zu können, müsste man sich zunächst eingestehen, dass
nicht einmal die gemeinsam benutzten Begriffe für beide Seiten dasselbe bedeuten. So
bezeichnet das Wort "Friede" im Islam nichts anderes als die Ausweitung des Dar al-
Islam auf die gesamte Welt - etwas ganz anderes also als der aufgeklärte "ewige
Friede" Kants. Auch unter Toleranz versteht der Islam etwas anderes als die westliche
Aufklärung, nämlich die Duldung nichtislamischer Monotheisten - also nur von Juden
und Christen - als Dhimmi (Gläubige, jedoch zweiter Klasse), das heißt: als geschützte,
aber unmündige Minderheiten. Es führt kein Weg daran vorbei, von den Muslimen zu
fordern, ihr Verständnis von Toleranz und von Frieden im Sinne einer Akzeptanz des
Pluralismus zu revidieren und auf die Doktrin des Dschihad als Eroberung zu
verzichten. Diese Forderung ist bereits erhoben worden - jedoch nie von christlicher
Seite. Zu Beginn des ersten jüdisch-islamischen Dialogs 1994 in der Londoner
Westminster-Synagoge stand ein Rabbiner auf und sagte: "Wir Juden sind den
Muslimen dafür dankbar, als geschützte Minderheit unter dem Banner des Islam toleriert
worden zu sein. Doch die Zeiten haben sich geändert. Heute wollen wir nicht nur den
Muslimen gleichwertig sein, sondern auch als ein souveränes Volk anerkannt werden.
Wir wollen also keine Dhimmi mehr sein. Nur unter der Voraussetzung, dass die
Muslime dies akzeptieren, können wir einen Dialog führen, anders macht es keinen
Sinn!" Anders gesagt: Im 21. Jahrhundert kann die "islamische Toleranz" nicht mehr als
Vorbild dienen, denn sie gleicht heute eher der Diskriminierung. Vom Selbstbewusstsein
und von der Aufrichtigkeit des Rabbiners, der diese Feststellung traf, können die
Christen nur lernen.
Die jüngsten Versuche eines Dialoges mit dem Islam gehen in Deutschland auf die
frühen achtziger Jahre zurück. Der damalige evangelische Kirchentagspräsident von
Bismarck initiierte entsprechende Begegnungen, Ähnliches geschah von katholischer
Seite. Diese Versuche standen unter dem Eindruck der "islamischen Revolution" im
Iran. Stets ging es dabei um rein religiöse Themen, nie um konkrete Probleme des
Zusammenlebens. Gesprächspartner waren auf europäischer Seite die Kirchen und
christlichen Stiftungen, auf muslimischer Islamgelehrte und Regierungsvertreter. Ab den
neunziger Jahren aber traten organisierte Gruppen auf, die vorgaben, für die deutschen
Muslime zu sprechen.
Es handelt sich dabei um zwei miteinander konkurrierende "Räte": den türkisch
dominierten "Islamrat" mit eindeutigen Beziehungen zu den als rechtsradikal
einzustufenden Milli Görus und den orthodox-islamisch ausgerichteten "Zentralrat der
Muslime", der vom wahhabitischen Saudi-Araber Nadeem Elyas39 geführt wird. Ob der
Islamismus von Milli Görus oder die Auffassungen des orthodox-wahhabitischen Islam
mit säkularer Demokratie und einem religiös-kulturellen Pluralismus im Sinne des
39
dem ein extra Kapitel [3.5.3] gewidmet ist. Dr Elyas steht aber exemplarisch auch für andere muslimische
Vertreter, die in der Öffentlichkeit stehen.
69
3. Mitten in Deutschland
40
Eine Spezialität des islamischen Wirkens nach außen ist „Taqiya“, bzw. „Iham“, die „Täuschung der Ungläubigen“.
(Sure 3, Vers 54: „Und sie schmiedeten Listen, und Allah schmiedete Listen; und Allah ist der beste Listenschmied.“)
Wenn man mit Moslems redet, muss man sich klar sein, dass sie diese Form der Lüge gern gebrauchen. So
behaupten sie gern, Mohammed habe keine Kriege geführt. (Der Prophet Mohammed hat 66 Kriege gegen Nicht-
Muslime geführt, davon 27 als Feldherr.) Oder dass der Koran jede Art der Gewaltausübung untersagt („Islamische
Charta“ des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Art.11). Dagegen muss man sie in aller Deutlichkeit darauf
aufmerksam machen, dass man ihnen das nicht glaubt und es für „Taqyia“ hält. Nur indem man ihre eigenen
Denkkategorien benennt und entlarvt, kommt man weiter im Austausch mit Moslems. Der Dialog muss konfrontativ
geführt werden.
Muslimische Strategie der "Takiya", der "Verhüllung der Wahrheit" durch Täuschung und Verstellung bis zur offenen
Lüge. „Takiya ist angebracht, wenn es dem Wohle der Religion (des Islam) dienlich ist" (Khomeini).
„Mir persönlich macht die meisten Probleme, daß gemäß der Lehre des Koran es eine Tugend ist die Wahrheit zu
"verschleiern", soweit es dem Islam dient. Diese moralische Aufwertung der Lüge halte ich für inkompatibel mit
westlichen Erziehungsprinzipien, wo jedes wohl erzogene Kind eines hinter die Löffel bekommt, wenn es lügt. Ich
weiß also nie, ob mir ein Muslim gerade die Wahrheit sagt, oder die Tugend begehr, die Wahrheit für ein höheres Gut
"zu verschleiern" Ich habe einfach keine Lust angelogen zu werden“, Zitat aus dem Internet /
http://forum.tagesschau.de
Khamenei, oberster geistlicher Führer des Iran sagte: „Wirf Deine Gebetsschnur fort und kaufe Dir ein Gewehr. Denn
Gebetsschnüre halten Dich still, während Gewehre die Feinde des Islam verstummen lassen! Wir kennen keine
absoluten Werte außer der totalen Unterwerfung unter den Willen des allmächtigen Allahs. Die Christen und Juden
sagen: Du sollst nicht töten! Wir sagen, dass das Töten einem Gebet an Bedeutung gleichkommt, wenn es nötig ist.
Täuschung, Hinterlist, Verschwörung, Betrug, Stehlen und Töten sind nichts als Mittel für die Sache Allahs!"
70
3. Mitten in Deutschland
man in die Gefahr kommen, andere Religionen zu diskriminieren. Hier stellt sich freilich
die Frage, warum es Islamisten, die ja militante Antisemiten sind, gestattet sein soll,
moralisches Kapital aus dem vergangenen Leiden der Juden zu schlagen.
Zweitens: die gesinnungsethisch verordnete Fremdenliebe der Deutschen, die es ihnen
verbietet, zwischen demokratischen und undemokratischen Ausländern und Kulturen zu
unterscheiden.
Drittens: die Angst der christlichen Kirchen vor Machtverlust. Wenn nämlich der
Anspruch des organisierten Islam, alle Muslime im Rahmen einer Körperschaft des
öffentlichen Rechts zu vertreten, zurückgewiesen wird, bliebe dies im Sinne der
Gleichbehandlung nicht ohne Folgen für die Kirchen. Wer den Monopolanspruch der
orthodoxen Muslime bestreitet, gefährdet das entsprechende christliche Monopol.
Ein aufrichtiger Dialog hat dagegen einige Mindestkriterien zur Voraussetzung: Beide
Dialogpartner müssen sich vorurteilsfreies theologisches und historisches Wissen über
den anderen aneignen. Im Dialog geht es um conflict resolution als friedliche
Konfliktbewältigung. Also: Weder brauchen wir interreligiöse Schmusestunden noch
einen Austausch von Beweihräucherungen oder verlogenen Zusicherungen des guten
Willens. Ehrlichkeit gibt es nur, wenn man ohne Selbstzensur, ohne Tabus und ohne
Duckmäuserei miteinander reden kann. Die Geschäftsgrundlage muss die Akzeptanz
des religiösen Pluralismus sein, also die Anerkennung der Gleichberechtigung der
Religionen. Weder Beschuldigungen noch Selbstbezichtigungen helfen dabei weiter.
Scheut man die Kontroverse nicht, wird man bald auch auf Verbindendes stoßen. Die
Geschichte der Mittelmeerregion zeigt, dass sich die islamische und die westliche
Zivilisation über Jahrhunderte hinweg gegenseitig befruchtet haben - jenseits
kriegerischer Auseinandersetzungen im Zeichen von Kreuzzug und Dschihad. Zwischen
dem 9. und dem 12. Jahrhundert fand eine Hellenisierung des Islam statt. Von ihr bis
zur europäischen Renaissance führt eine direkte Linie. Die Muslime retteten das antike
griechische Erbe vor dem Vergessen und bereicherten es. Darauf konnte die
Renaissance aufbauen. So leistete der Islam einen wichtigen Beitrag zur Entstehung
des modernen Europa. Diese positiven Impulse sollte ein Dialog in Erinnerung rufen.
Geschichte kann damit zur Quelle einer künftigen gemeinsamen Werteorientierung
werden. [25]
Verfassungsschutz: Islamisten wollen eigene Partei gründen
Islamische Gruppierungen fordern ihre Anhänger auf, sich um die deutsche Staatsbürgerschaft zu
bemühen, damit sie in den Bundestag einziehen können um den Kampf für die absolute Weltherrschaft
gegen die Ungläubigen zu unterstützen.
Laut Nachrichtendiensten zeigen sich fundamentalistische Organisationen in der Öffentlichkeit
gesetzestreu, tolerant und dialogbereit. Laut Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU), "streben
sie in Wahrheit eine totalitäre islamistische Gesellschaft an, die sämtliche Werte unserer Ordnung außer
Kraft setzt", wie der folgenden Predigttext aus einer Moschee, aufgenommen vom Verfassungsschutz
Bayern bestätigt: „Amerika ist ein großer Teufel, Großbritannien ein kleiner, Israel ein
blutsaugender Vampir. Einst waren die Europäer unsere Sklaven, heute sind es die Moslems. Dies
muß sich ändern. Wir müssen die Ungläubigen in die tiefste Hölle treiben. Wir müssen
zusammenhalten und uns ruhig verhalten, bis es so weit ist. Ihr könnt jetzt noch nichts sehen,
aber es ist alles in Vorbereitung. Es läuft im Verborgenen. Ihr müßt euch bereithalten für den
richtigen Zeitpunkt. Wir müssen die Demokratie für unsere Sache nutzen, und Europa mit
Moscheen und Schulen überziehen."
Durch massive Einbürgerungen sollen die Anhänger des Islamismus die Rechte deutscher
Staatsbürger erhalten und vor Abschiebungen geschützt werden. In Religionskursen und bei Freizeiten
würden darüber hinaus Kinder und Jugendliche frühzeitig auf das Ziel einer weltweiten Islamisierung
eingeschworen. Minister Bouffier: "Dies sei eine schleichende Gefahr für die deutsche
Gesellschaftsordnung. Man müsse verstärkt auf diejenigen achten, die bewußt zum Islam übertreten,
man wisse, daß sich einige von ihnen durch extreme Radikalität auszeichnen." Nach Angaben des
Verfassungsschutz seien die islamistischen Organisationen mit 30600 Aktivisten die zahlenmäßig
größten, in Deutschland tätigen, extremistischen Ausländergruppierungen. Die Mehrzahl der
moslemischen Fundamentalisten verfolge das Ziel, weltlich orientierte Regime in den Heimatländern
durch ein auf die Scharia gegründetes islamistisches Staats- und Gesellschaftssystem zu ersetzen.
Einige der Gruppierungen strebten aber auch in Deutschland mehr Raum für den Islam an. Des weiteren
ist laut BKA grenzüberschreitender islamistischer Terrorismus in Deutschland existent und funktionsfähig.
Unverändert hoch schätzt das BKA die Gefährdung für amerikanische und britische Einrichtungen in
71
3. Mitten in Deutschland
Deutschland ein. Eine Verbesserung dieses Zustandes sei laut BKA nicht zu erwarten. So berichtete „Die
Welt“ am 05.06.2003
Und im Internet habe ich folgenden Spiegel- Report gesichtet, hier ein paar Auszüge:
„...().....Unsicherheit kommt auf, wenn etwa die Hamburger Dreieinigkeitsgemeinde Muslime in ihre Kirche lädt, um
"zu unserem gemeinsamen Gott" zu beten. Nicht nur Sektierer fragen sich dann, ob denn der dreieinige
Christengott tatsächlich identisch sei mit dem Allah jener Araber, die wenige hundert Meter weiter, vor der al-Kuds-
41
Moschee, Lokalreportern in den Notizblock diktieren: „ Mohammed Atta ist im Himmel, aber ihr kommt in die Hölle."
„Wir dürfen den Dialog nicht naiv führen, ... lässt sich der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock vernehmen. Es gebe,
weiß der Bischof, in der Kirche "eine Mentalität der Gutmeinenden", die wünschten, "dass wir uns auf das
Gemeinsame der Religionen konzentrieren und das Trennende weglassen müssen, so als wäre unser
Christuszeugnis ein entbehrliches Sahnehäubchen".
Geradezu unterwürfig reagiert manch ein Christenmensch, wenn die brutale Unterdrückung der Frau in nahezu allen
muslimisch geprägten Gesellschaften angesprochen werden müsste. Warum es einer Muslima verboten ist, einen
Christen zu heiraten; warum sogar interreligiöse Techtelmechtel beispielsweise in Iran mit Kerker oder Tod bestraft
werden; warum Frauen in islamischen Ländern die Schul- und Berufsausbildung oft untersagt ist; warum Söhnen im
Erbfall doppelt so viel wie Töchtern zusteht; warum weibliche Untreue nach der Scharia mit Tod durch Steinigung
bedroht ist - das alles wird in den Höflichkeitsdialogen oft ausgespart.
Allmählich dämmert manchem Kirchenmenschen auch, dass er sich aus schierer Konfliktscheu - Friede, Freude,
Inschallah - zu lange darauf beschränkt hat, christliche Missetaten wie die Kreuzzüge vergangener Jahrhunderte zu
verdammen, den Islam hingegen als "im Grunde tolerant" zu preisen. Lieber schwärmen die Dialogbeflissenen
davon, dass Islam "Frieden" bedeute (obgleich das Wort in Wahrheit für "Hingabe" steht) und eine von Grund auf
friedfertige Religion sei. Doch die Dialogversion der Wahrheit stößt zunehmend auf Zweifel - bei Rechten wie bei
Linken, in der "FAZ" wie der "taz". Das Gerede vom "friedlichen" Islam, erklärt Fachautor Raddatz, sei zwar zum
"festen Dogmenbestandteil des interreligiösen Dialogs" geworden. Es negiere jedoch "völlig das unerschütterliche
Feindbild, das der Islam vom Westen und vom Christentum hat"; aus dieser Sicht müssen alle "Ungläubigen"
bekämpft werden, bis der "Frieden", nämlich die "Weltherrschaft des Islam", gesichert sei.
Selbst oft nachgiebig bis zur "multireligiösen Schummelei" (so der Berliner Bischof Huber), zeigen sich die
christlichen Dialogisten immer wieder verblüfft über den Absolutheitsanspruch ihrer Gegenüber, die selbst in
Diskussionen um absurd anmutende Glaubenssätze keinen Millimeter preisgeben. Als "befremdlich" empfindet der
evangelische Bremer Islambeauftragte Heinrich Kahlert beispielsweise das "muslimische Überlegenheitsbewusstsein,
den unverhohlenen Anspruch, die bessere Religion zu vertreten" - etwa wenn ihm "ein frommer Muslim auf den Kopf
zusagt, er sehe für uns Christen keine Möglichkeit, ins Paradies zu gelangen". Ähnlich spitzfindig fallen die
Antworten aus, wenn Dialogteilnehmer die heikle Frage nach dem Verhältnis der muslimischen Glaubenslehre zum
Grundgesetz stellen und Umfragen zitieren, nach denen gerade mal 52 Prozent der Muslime in Deutschland Koran
und Verfassung für vereinbar halten. Es gebe "keinen Widerspruch zum Grundgesetz, den man nicht juristisch lösen
könnte", flüchtet sich al-Khalifa dann ins Nebulöse.
Mit solcher Logik lässt sich auch rechtfertigen, dass die Scharia jeden mit dem Tode bedroht, der aus der
islamischen Glaubensgemeinschaft austritt - klarer Widerspruch zur "negativen Religionsfreiheit", die das
Grundgesetz garantiert. Dass der schwierige Dialog, bei dem Mittelalter und Postmoderne oft ungebremst
aufeinander prallen, nur selten im offenen Eklat endet, liegt nicht allein an der Höflichkeit der christlichen Partner.
Islamwissenschaftler Tibi hat muslimische Diskussionsteilnehmer beobachtet, die sich geschmeidig zum Grundgesetz
und zur Integration bekennen - jedoch nur auf dem Dialogpodium. Tibi: "Kaum ist der deutsche Gutmensch
gegangen, sagt der Fundamentalist: Das ist ein dreckiger Kreuzzügler."
Nur zögernd, so scheint es, folgen die deutschen Berufsseelsorger dem Appell des EKD-Auslandsbischofs Koppe,
dem Dialog eine andere Wendung zu geben und Abschied zu nehmen von lieb gewonnenen
Verschleierungsfloskeln. Zu den Aufgaben der Kirche gehöre es auch, fordert Koppe, "den Muslimen
Menschenrechte, Minderheitenschutz und den säkularen Staat als Errungenschaften der Moderne zu vermitteln".
Dass auch ein solcher Dialog, offen und ehrlich, möglich ist, beweisen Christen und Muslime im Hamburger
Multikulti-Viertel St. Georg. Schon vor drei Jahren nahm ein Zirkel, dem auch Kirchenvertreter beitraten, das
Gespräch über Themen auf, die anderswo tabuisiert werden.
Auch der skeptische Kardinal Lehmann setzt sich für die in Deutschland lebenden Muslime ein, obgleich er weiß:
"Wenn ich in Saudi-Arabien einen Gottesdienst halten will, riskiere ich Gefängnis." Zwar hat der Vorsitzende der
Bischofskonferenz bereits laut darüber nachgedacht, ob den Muslimen in Deutschland lediglich "Religionsfreiheit
auf Gegenseitigkeit" gewährt werden sollte. Doch die meisten deutschen Kirchenoberen scheinen eine solche
Politik, die mit der Verfassung kollidieren würde, abzulehnen.
Offenheit zählt heute vielleicht zu den wichtigsten Unterschieden zwischen Christentum und Islam.....()..
41
einer der Hamburger Terrorpiloten vom 11. September
72
3. Mitten in Deutschland
Der Islam ist lange nicht so hierarchisch organisiert wie das Christentum. Das ist ein
Vorteil, weil jeder ganz direkt und ohne Kircheneintritt zu
Gott beten kann. Das ist ein Nachteil, weil es viele Fragen
zum Islam gibt, aber nur wenige Instanzen, die das
islamische Recht (Scharia) mit verbindlichen Antworten
(Fatwah) auslegen dürfen. Eines dieser Gremien ist die
1962 gegründete Islamische Weltliga (Muslim World League), die
sich nicht als politisches Organ versteht, sondern als
religiöse Vertretung der
Bild 33 Anti- Israelische Demo in Berlin auf dem Alexanderplatz 2002;
Bild: Berliner Tagesspiegel vom 15. April 2002 – Titel: Sprengstoff für das Zusammenleben, S.12
islamischen Völker. Unter dem Motto "Islam aus erster Hand" wurde am Mittwoch
Abend in Berlin zur Pressekonferenz geladen. Auf dem Podium saßen sechs islamische
Gelehrte, davon drei aus der Generalsekretariat der Islamischen Weltliga. Im Auditorium
saßen neben einer Reihe von internationalen Medienvertretern auch einige Christen. Es
interessierte vor allem eine Frage: Wie steht der Islam zu den jüngsten zwei
Selbstmordanschlägen dieser Woche in Jerusalem, bei denen 25 Israelis ums Leben
kamen?
Den Islam verstehen heißt, sich zunächst an seine Sprache zu gewöhnen. Direkte
Antworten sind darin seltene Ausnahmen. Man mäandert vom Allgemeinen zum
Besondern und schließlich zur Antwort. Nicht selten auch vorsätzlich an ihr vorbei.
Offenbar hatte die Islamische Weltliga mit der Frage nach den Anschlägen gerechnet.
Gleich zur Einführung versuchte Dr. Mohamed Schama, Dozent für Sprachen und
Übersetzung an der Al-Azhar-Universität in Kairo, den
Islam vom Stigma des Terrors zu befreien. Die Worte
Islam und Salam hätten den gleichen Wortstamm,
nämlich Frieden, was jede Aggressivität verbiete. Schon
im Koran stehe in Sure 5.3242 sinngemäß, dass wer
einen Mensche tötet, die Menschheit insgesamt tötet.
Grundprinzip des Islam sei die Verkündung des
Bild 34 Demonstration der Toleranz und Friedfertigkeit ?
Glaubens mit Weisheit, die liebevolle Bekehrung der Ungläubigen, sowie die ruhige und
freundliche Diskussion mit ihnen. Im Publikum zeigte sich wenig Begeisterung ob des
allgemeinen Friedensangebots des Orients. Ob der Islam denn nun die
Selbstmordanschläge billige, hakt eine engagierte Christin aus dem Publikum nach. Nun
versuchte sich Generalsekretär Kamel Ismael Al-Sharif mit einer Antwort. Der Islam
setze den Dialog vor den Kampf. Nur habe Israel einen Kriegszustand herbeigeführt, in
dem alle Mittel eingesetzt würden. Den Palästinensern bliebe nur die Wahl, getötet zu
werden oder selbstbestimmt zu sterben. Einen Selbstmord aus religiösen Gründen zu
den Ungerechtigkeiten Israels. Die feine Differenzierung zwischen Politik und Religion
42
Oft versuchen Imame ihre Mitmenschen von der Friedlichkeit des Korans zu überzeugen, indem sie folgenden
Koranvers zitieren: Wer einen Menschen tötet, der hat die ganze Welt getötet.“ Dieser Vers ist unvollständig! Der
Koranvers lautet richtig: „Den Kindern Israels (Juden) hat Gott geboten, daß wer einen Menschen tötet, der hat die
ganze Welt getötet.“ Hier zitiert Mohammed also nur die jüdischen Gebote [13].
73
3. Mitten in Deutschland
sorgte für Unmut im Auditorium. Eine Ungläubige schimpfte laut, dass den Märtyrern
doch ganz religiös ein Leben im Himmel mit 7243 Jungfrauen versprochen werde.
Niemand auf dem Podium reagierte auf den Einwurf.
Ein junger Moslem erhob sich aus dem Publikum und sagte, er wolle die weise Weltliga
mit seiner Frage nicht an den Pranger stellen. Der Koran sage doch, ein Schwert dürfe
niemals gegen Unbeteiligte erhoben werden. Bei den Selbstmordanschlägen in Israel
kämen jedoch unschuldige Frauen und Kinder zu Tode. Er verstehe das nicht. Die
Frage wurde auf dem Podium hin und her geschoben. Schließlich versuchte es Dr.
Mohamed Schama mit einem Vergleich, bei dem ein Fremder ins Haus kommt, den
Besitzer niederschlägt und den Fuß triumphierend auf dessen Kopf drückt. Nun wurde
es laut im Raum 3-4 des Presseclubs. Einige erhoben sich und protestierten. Das sei
doch keine Antwort, hieß es. Das könne man nicht vergleichen. Der konkrete Okzident
war mit dem im Prinzip eher allgemeinen
Orient sehr unzufrieden. Typisch Islam,
sagte jemand, direkte Antworten kriege
man nie, weil es offenbar keine gebe.
Besonnen blieb nach diesem Vergleich
nur der junge Moslem. Er hakte nach:
Und die unschuldigen Kinder?
Bild 35 Palästinensische Kinder, und nicht etwa israelische..
Da explodierte Dr. Schama und fing an, wild mit den Armen zu fuchteln. Er schimpfte,
die israelischen Kinder seien die zweite Reihe hinter der Armee. Schon auf dem
Spielplatz übten sie sich im Erschießen von Palästinensern (!). Nun herrschte Aufruhr im
Saal. Die ersten verließen den Raum. Dr. Schama sprach einfach weiter. An dieser
Stelle schaltete ihm der 1. Mann der Weltliga, Dr. Abdullah Abdelmuhsin Al-Turki, in
weiser Voraussicht das Tischmikrofon aus. Er warf dem emotional aufgebrachten Dr.
Schama böse Blicke zu. Langsam versuchte Dr. Al-Turki, die Islamische Weltliga zu
ihrer Verantwortung als Auslegungsinstanz der Scharia zurückzuführen. Dr. Schama
lehnte sich derweil enttäuscht zurück. Für ihn war es das Ende der ruhigen und
freundlichen Diskussion zum liebevollen Bekehren der Ungläubigen
43
in palästinensischen Autonomiegebieten soll es vorgekommen sein, dass das so genannte „Paradies“ mit den
Jungfrauen jungen Selbstmordattentätern anhand westlicher Hochglanzmagazine wie dem Playboy anschaulich
gemacht wurden
74
3. Mitten in Deutschland
betreibe?) die hoffentlich baldige Existenz eines solchen "intakten islamischen Rechtsstaats"? In
dem dann endlich die Scharia ihre volle Geltung entfalte? Aber hören wir noch weiter zu, denn
die tapferen Reporter lassen ihn noch nicht von der Angel.
Mit einer bewundernswerten Wendung bleiben sie konkret am Scharia- Thema: „Auch im
islamischen Utopia", halten sie ihm vor, "widerspricht Steinigung dem Menschenrecht."
Woraufhin Dr. Elyas das tut, was wir früher noch als „Und ihr seid schlecht zu den Negern"
karikieren durften: Er versucht, das Argument mit einem Hinweis auf Missstände in den USA
und die dortige Todesstrafe zu widerlegen, ein dreifacher Rosstäuschertrick, denn erstens ging
es hier nicht um die Todesstrafe, sondern um Steinigung; zweitens ging es nicht um die USA,
sondern um eine selbst im noch fernen "intakten" Islam-Staat angreifbare
Unverhältnismäßigkeit; und drittens wird ein Unrecht nicht dadurch beseitigt, dass es auch noch
an anderer Stelle vorkommt. "Diese harten Strafen", fährt er unbelehrbar fort, seien "diskutabel.
Der Islam hat seine Gründe dafür, aber das heißt nicht, dass sie als Maßstab für den Westen
gelten sollen". Hier ist das billige, aber gängige Ausweichmanöver mit Händen zu greifen: Es
wird etwas zurückgewiesen, was niemand verlangt hat, um bloß nicht auf das Verlangte
eingehen zu müssen. Als ihm schließlich gesagt wird, solche Strafen "dürften nirgendwo gelten",
kommt Dr. Elyas vollends ins Schwimmen. Seine nur noch schwach fingerzeigende Antwort
verliert sich im Ungefähren: "Andere westliche Rechtsstaaten haben auch eine andere Sicht als
der deutsche - ohne dass man ihre Menschenrechtstreue infragestellt." An der Stelle geben die
Interviewer das Thema auf. Man muss anerkennen, dass sie es
lange durchgehalten haben. Die Behauptung, der Vorsitzende
des Zentralrats der Muslime argumentiere unaufrichtig, ist wohl
vermessen. Aber sehen wir uns die offizielle Website des
Verbands an (www.zentralrat.de). Da ist zu erfahren: „Der Islam
gibt der Menschheit ein vollständiges Rechtssystem ...", und die
Handlungsweise des Muslims wird durchgehend „von dem
einen, ewigen und immergültigen Gesetz Gottes bestimmt
...". Das klingt nicht so, als wäre da noch viel Platz für ein
Grundgesetz oder, Gott behüte, ein Verbot der Steinigung, gar
der Todesstrafe. Weiter zum Absatz über die Familie:
Bild 37 Podiumsdiskussion mit Dr. Nadeem Elyas (im Hintergrund)
„Während der Mann für den Unterhalt verantwortlich ist, ist die Frau bemüht, ihre Kinder ... zu
erziehen und das Haus zu einem Hort der Geborgenheit zu machen." Sieht so die islamische
Gleichberechtigung aus? Oder hat der Islam auch hier "seine Gründe"? Sicher nur aus Raumnot
werden "noch viele andere Gebote und Verbote, die dem Menschen den Weg ... weisen",
ebenso wenig offen dargelegt. Aber natürlich gilt das alles, die vielen uns noch unbekannten
Gebote und Verbote der Scharia, erst in einem "intakten islamischen Rechtsstaat", den es
"derzeit nirgends" gibt. Hat man sich durch die Website durchgelesen, dann hört sich die
Forderung Dr. Elyas' nach einem Islam deutscher Prägung überhaupt nicht mehr respektvoll an,
eher wie ein Ultimatum. Der deutsche Innenminister hat soeben den Kalifatstaat verboten, weil
dessen Prinzipien wesentlichen Normen des Grundgesetzes widersprechen. Die islamischen
Prinzipien, die der Zentralrat der Muslime in Deutschland öffentlich verbreitet, glänzen aber
auch nicht durch Verfassungstreue. Deshalb ein guter Rat an den Verband: Bessern Sie Ihre
Website nach. Es werden Ihnen schon ein paar Argumentationstricks einfallen, um wenigstens
die schlimmsten Verstöße gegen die Verfassung Ihres Gastlandes wegzubügeln. Damit man
nicht gleich merkt, wie gezinkt die Karten sind. Dr. Elyas, "der 'Darling' der christlichen Dialog-
Eliten" ("Die Welt"), gilt als gemäßigter Verfechter des Islam. [28]
75
3. Mitten in Deutschland
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland distanzierte sich entschieden von der Gewalt und den jüngsten
Terroranschlägen. „Der Islam könne solche Taten nicht rechtfertigen,“ sagte der Vorsitzende des Zentralrats,
Nadeem Elyas, im Deutschland Radio Berlin. „Religiöse Rechtfertigungen und Slogans seien ein Missbrauch der
Religion: Davor ist weder der Islam, noch das Christentum, noch die Demokratie gefeit.“ Den Vorschlag einer
Videoüberwachung von Moscheen wies Elyas zurück. „Viele deutsche Moslems fühlten sich durch solche Vorschläge
pauschal verurteilt. Die bisherigen Durchsuchungen islamischer Einrichtungen hätten nicht zu Ergebnissen geführt,
betonte er. „Die Extremisten seien nicht in den Moscheen zu finden.“ Elyas forderte, die Moslems in Deutschland
zukünftig mehr als Partner im Kampf gegen den Terrorismus anzusehen.
Was für eine Verblödung der Öffentlichkeit angesichts der doch sehr ergiebigen Funde kistenweise
Propagandamaterial wie Lehrvideos von Quaida, Hinrichtungsfilme schreiender Christen, denen der Kopf
abgeschnitten wird und allerlei Adressen auf Festplatten zu eindeutig islamistischen Terrorkreisen. In der Moschee
wird nämlich auch ganz praktische Politik zelebriert.
Nun aber wo ist der christliche Terror heutzutage? Wo sind die militanten Buddhisten ?
Wo sind die militanten Demokraten, die es nur darauf abgesehen haben, friedliebende
Muslime direkt ins Paradies zu bomben? Oder meint Dr. Elyas den baskischen Terror
der ETA in Spanien, weswegen Muslime auch das Recht hätten, Anschläge wie im März
2004 in Madrid zu verüben. Meint er den Kampf der Protestanten und Katholiken in
Nordirland, weswegen Muslime das Recht haben, in Djerba einen Anschlag auf die
kafirin, auch Deutsche genannt, zu verüben? Und rechtfertigt der Krieg der US-
Amerikaner gegen die immerhin auch bewaffneten Taliban die vorangegangen
Anschläge in New York und Washington? Hier wird mal wieder gerne der Zeigefinger in
eine Scharte gelegt, die gar nicht existiert. Ich schlage für den nächsten Dialog
zwischen den Christen und Muslimen folgendes vor: Wir laden bei Maybrit Illgner oder
Sabine Christiansen den radikalsten Prediger zum Gespräch ein. Wichtig ist dabei, ihm
vorher zu sagen, dass er keine Rücksicht auf uns kafirin machen soll, und einfach nur
das erzählen, was er auch den Gläubigen in der Moschee predigt. Es dürfen natürlich
auch die so genannten Vertreter der gemäßigten Muslime nicht fehlen, und man sollte
sie auch vorab nicht über diesen Radikalen informieren. Diese „Gemäßigten“ behaupten
ja immer, die Anschläge auf die kafirin habe mit dem Islam nichts zu tun und deshalb
seien die Islamisten keine rechten Gläubigen. Mich würde schon einmal die Reaktion
des Radikalen auf diese Äußerungen interessieren. Noch etwas ist ganz wichtig, der
eingeladene Islamist braucht nicht zwangsläufig aus Europa stammen, wenn nicht muss
halt einer aus dem Jemen oder sonst wo eingeflogen werden, inklusive einem
glaubwürdigen Dolmetscher. Der letzte Punkt ist ganz wichtig, wir wollen kein Iham, also
keine bewusste Täuschung der kafirin. Wir wollen alles ungeschminkt hören, von
diesem Mann, von dem der Zentralrat der
Muslime behauptet, dass er kein richtiger Muslim
ist, und dieser wiederum sich als der Gralshüter
der Wahrheit sieht. Außerdem könnte man diesen
Herrn doch gleich fragen, am besten von
Grünenchefin Roth persönlich, wie der „friedliche“
Islam mit Bin Ladens Auslegung zusammenpasst.
Der ja laut unseren Muslimen kein wahrer Moslem
sei.
Bild 38 Podiumsdiskussion in Mannheim „Dialog der Religionen“ – gibt es sie auch für christliche
Minderheiten in muslimischen Ländern ?
Alleine die Kriminalstatistik zeigt doch, bei welchen Volksgruppen der gepflegte Umgang
mit dem Messer am weitesten verbreitet ist. Vielleicht sollte man den jungen
muslimischen Straftätern anstatt sie in die Haftanstalt zu schicken, aus
sozialpädagogischer Sicht doch besser das Friedensbuch des Propheten Mohammeds
zehnmal durchlesen lassen, auf das sie wieder den Weg der Friedfertigkeit und der
Nächstenliebe zurückfinden mögen. Huch, habe ich jetzt ebenfalls den ach so
toleranten Islam beleidigt und muss jetzt womöglich auch um mein Leben bangen?
76
3. Mitten in Deutschland
„Da’wa“ (Ruf zum Islam) als Lebensaufgabe Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD)
Vorsitzende Dr. Nadeem Elyas Elyas sagte 1994 in der Aachener Bilal-Moschee über „Da’wa“ (Ruf zum
Islam) als Lebensaufgabe:
„Jeder Muslim und jede Muslimin ist mit Da’wa beauftragt. Diejenigen, die Da’wa nicht ausüben, sind laut
Koran von Allah verflucht. Wir machen Da’wa um uns vor der Verderbnis44 dieser (deutschen)
Gesellschaft zu schützen ... Das Ziel von Da’wa ist, daß die Menschen Allah dienen ... Wir können die
Errichtung des islamischen Staates (hier) nur erreichen, wenn wir das islamische Leben errichten.“
..... Dort verurteilt Verbandschef Cakir vor der Menge den Mord an dem islam-kritischen Filmemacher Theo van Gogh in
den Niederlanden Anfang November: „Die Tötung von Menschen kann keine religiöse Begründung haben." Es sei eine
Verleumdung, wenn der Islam als Quelle von Radikalismus und Terrorismus dargestellt werde. „Auf keinen Fall duldet der
Islam Terror." Sagt Ditib-Vorsitzende Ridvan Cakir stern.de - 21.11.2004
„...Der türkische Botschafter in Berlin, Mehmet Ali Irtemcelik, sieht die Muslime als Bevölkerungsgruppe zu Unrecht "auf der
Anklagebank". Es werde "verantwortungslos zugespitzt". Nur drei bis vier Prozent der Türken in Deutschland könne man zu
den Islamisten rechnen
Im folgenden Artikel ab Seite 77 bringe ich u.a. in Auszügen das Kapitel „Von Eroberern und Moscheen“
aus Udo Ulfkottes Buch „Der Krieg in unseren Städten [1]. Der Artikel beleuchtet den expansiven Bau von
Moscheen in Europa und befasst sich mit einem interessanten Detail der Namensgebungen.
44
typisch, hier leben, auch wenn nicht alle Deutsche begeistert darüber sind, ich auch nicht, und dann noch so einen
Sch.. quatschen, rausschmeißen wäre wohl das einzige, was angebracht wäre, tststs, ich fass es net...
45
(Der heilige Koran, Sure 47, 4-5) „Und wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt, bis ihr ein
Gemetzel unter ihnen angerichtet habt; dann schnüret die Bande"
Sure 8, Vers 39: „Und kämpfet wider sie, bis kein Bürgerkrieg mehr ist und bis alles an Allah glaubt...“
Sure 98, Vers 6: „Siehe die Ungläubigen vom Volk der Schrift (d.h. Juden und Christen) ... Sie sind wahrlich die
schlechtesten der Geschöpfe.“
77
3. Mitten in Deutschland
In der Berliner Morgenpost vom 21.12.2004 heißt es „Muslime ignorieren Einladung zum
Dialog.“
„Berlin – Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber,
hat Spitzenvertretern der Muslime vorgeworfen, sich einem kritischen Dialog zu verweigern.
Seine Einladung an den Vorsitzenden des Islamrats, Ali Kizilkaya, und den Vorsitzenden des
Zentralrats der Muslime, Nadeem Elyas, zu einem Gespräch am 11. Januar sei
bisher ohne Antwort geblieben, sagte der Berliner Bischof bei „Sabine
Christiansen“. [Sendung vom Sonntag, den 19.12. 2004] Beide Repräsentanten
des Islam in Deutschland hatten sich öffentlich über einen fehlenden Dialog mit
den Spitzenvertretern der Kirche beklagt. „Da wird mit der Frage des Kontakts
Politik gemacht, anstatt dass man wirklich miteinander redet“, kritisierte Huber,
der 25,8 Millionen Protestanten repräsentiert. Huber vermutete, dass sich beide
dem Dialog verweigern wollten, weil sie möglicherweise kritische Dinge
ausklammern wollten.“
Bild 39 Ali Kizilkaya
Den Begriff Mission kennt der Islam nicht. Trotzdem ist die Religionsfreiheit im. Islam eine Einbahnstraße, wer einmal
zum Islam konvertierte, für den gibt es kein zurück mehr.
.. „Der Islam befasst sich nicht nur mit dem ewigen Leben im Jenseits, sondern er richtet sein Augenmerk in gleichem
Maße auch auf das diesseitige Leben. Sittliche Vollkommenheit, sozialer Fortschritt, wirtschaftliche Gerechtigkeit,
zwischenmenschliche Liebe und Barmherzigkeit, politische Vernunft und Friede sind Ziele, die der Islam zur
Erreichung wahren menschlichen Glücks in diesem Leben zu verwirklichen sucht.
In diesem Bericht soll in erster Linie auf die islamische Betrachtungsweise zum Dialog eingegangen werden.. Der
Dialog zwischen den Religionen insbesondere mit den Christen und Juden wird vom Islam gefordert. Die Menschen -
gleich welchem Volk sie zugehören - sollen sich gegenseitig kennen lernen. Jeder Muslim hat hierbei die Pflicht
andere Menschen zum Islam einzuladen. Dies geschieht im wesentlichen dadurch, dass der Islam erläutert wird.
Beim Verkünden spielt die Tonart und die Wortwahl eine große Rolle. So sollte der Muslim nicht zu hart und zu
grob reden. Vielmehr ist bei dem Dialog die Beweisführung von großer Bedeutung. Zu beachten ist stets, dass der
Andersgläubige nicht zum Islam gezwungen werden kann. Der Dialog muss also auf freier und ungezwungener Basis
stattfinden. Im Qur´an heißt es: ’Es gibt keinen Zwang in der Religion." (2;256) Hieraus wird deutlich, dass man
keinen Menschen zum Verlassen seiner Religion und zur Annahme des Islam zwingen kann. So konnten Juden und
Christen in der islamischen Welt ihrer Religion zugehörig bleiben. Ein weiterer Vers im Qur´an lautet: ’Und setzt euch
nicht mit dem Volk der Schrift auseinander; es sei denn auf die beste Art und Weise. " (29;44) Die Diskussion soll
also in vernünftiger Weise und in anständiger Sprache geführt werden, so dass sie das Herz des anderen anspricht..“
http://home.t-online.de
Im Spiegel heißt es in Auszügen eines Interviews mit dem holländischem Schriftsteller Harry
Mulisch kurz nach der öffentlichen Hinrichtung von Theo van Gogh in Amsterdam [40]
.....Und da kann der 600 Jahre später begründete Islam nicht mithalten?
Da ging es wieder zurück. All diese Sachen, die da passieren, das Kehledurchschneiden, die Unterdrückung der
Frauen, das ist nicht wirklich islamisch, das glaube ich nicht. Das sind 8000 Jahre alte Stammesrituale. Und wenn
man Mohammed einen Vorwurf machen will, dann den, dass er diese Rituale nicht abgeschafft, sondern in seine
Lehre integriert hat. Insofern ist der Islam ein Weg zurück.
Wovor haben Sie mehr Angst, vor dem Absolutheitsanspruch der Islamisten oder vor der Reaktion, die dieser
Anspruch hier auslösen wird?
Erst kommt der Anspruch und dann die Reaktion. Also habe ich ersteinmal Angst vor dem Anspruch.
...()...Anhänger der Idee des multikulturellen Zusammenlebens brachten stets das Argument: Die Immigranten
sind eine Bereicherung unserer Kultur. War das blauäugig?
Ich bin auch ein Immigrantenkind. Meine Eltern sind aus Österreich und Deutschland. Aber deshalb käme ich nicht
auf die Idee, meine Braut aus Österreich zu holen, wenn ich heiraten wollte. Wir haben in Amsterdam eine
chinesische Kolonie seit Hunderten von Jahren. Die war nie ein Problem für uns. Es ist eben die Religion, genauer:
die monotheistische Religion, welche die Probleme schafft. Dennoch gilt: Es ist dumm, wenn man einen Gegner
behandelt, als wäre er ein Feind. Aber es ist lebensgefährlich, wenn man einen Feind behandelt, als sei er nur ein
Gegner.
Und bisher haben wir im Westen uns nicht getraut, die Feind wirklich beim Namen zu nennen?
Deswegen müssen wir jetzt klar unterscheiden, sind das wirklich Feinde, oder sind das Gegner? Möglicherweise sind
ja alle Muslime Gegner, aber es gibt eben auch eine kleine Gruppe Feinde.
Das Zitat auf dem Deckblatt ist ebenfalls von ihm entnommen. Das ganze Interview ist sehr interessant, trotzdem
habe ich mich lediglich für diesen kurzen Auszug entschieden.
78
3. Mitten in Deutschland
Bild 40 Die Hagia Sophia in Istanbul die nicht mit der ebenfalls prächtigen „Blauen Moschee“
verwechselt werden sollte, unten rechts: Mosaik mit christlichem Motiv der Sophienkirche
Die Moschee ist das einigende Band für alle Muslime und repräsentiert nach außen
Macht, Stärke und Selbstbewusstein des Islam. Das gilt auch – und gerade – für die
Gebetshäuser in den nicht – arabischen Ländern, weshalb für deren Bau und
Einrichtung viel Zeit, Mühe und Unterstützung aus den arabischen Staaten aufgewandt
wird.
Die wohl größte europäische Moschee steht derzeit in Madrid. Ihr Minarett ist 36 Meter
hoch, das Grundstück umfasst 8000 Quadratmeter. In Frankreich, dem europäischen
Land mit den meisten Muslimen, steht die größte Moschee in Lyon.
Sie wurde 1994 gebaut.
Ihr Minarett misst 25 Meter, und im 1200 Quadratmeter großen
Gebetsraum finden mehr als tausend Gläubige Platz. Während der
saudische König Fahd für den Bau der Madrider Moschee 17
Millionen Dollar gab, half Saudi – Arabien beim Bau der Lyoner
Moschee mit immerhin drei Millionen Dollar.
Unter Polizeischutz versammeln sich in der größten italienischen Moschee in Rom
jeden Freitag mehr als zweitausend Muslime zum Gebet. Am Sitz des Papstes half
ebenfalls saudisches Geld, das imposante islamische Bauwerk zu errichten. In London,
Moskau, Brüssel, Rotterdam und an vielen anderen Orten wachsen neue Moscheen
schneller aus dem Boden, als Statistiker ihre Zahl festhalten können.
Während es 1973 nur drei Moscheen in Deutschland gab, zählte man 1995 bereits
2180 islamische Moscheen oder Gebetsräume, inzwischen ist ihre Zahl auf mehr als
2300 gestiegen. Neue Moscheen entstanden in jüngster Zeit in Hilden, Marl, Hamm,
Werl und Iserlohn, Troisdorf, Karlstadt (Bayern), Pforzheim, Bobingen, Dillenburg,
Dortmund und Duisburg, Launingen, Karlsberg, Mannheim, Berlin, Köln, Hamburg,
Siegen und Darmstadt. Erstaunlicherweise erhalten viele der Moscheen in Deutschland
den Beinamen „Fatih“ (»der Eroberer«) in Anlehnung an Fatih Sultan Mehmet, »den
Eroberer«, der 1453 Istanbul und damit das frühere christliche Konstantinopel (ehemals
Byzanz) in seine Gewalt brachte.
46
Ort der Ergenheit und der Niederwerfung vor Allah
79
3. Mitten in Deutschland
Oder aber sie tragen den Namen »Ayasofya«, um an die Umwidmung der vom
christlichen Kaiser Konstantin erbauten Kirche in Istanbul zu einer großen Moschee zu
erinnern, die heute unter den Namen »Hagia Sophia47« bekannt ist. Natürlich ist es
nicht strafbar, Moscheen nach Eroberern zu benennen. Doch man stelle sich einmal
vor, in der laizistischen Türkei würde eine christliche Gruppe überhaupt nur eine Kirche
bauen und diese nach Gottfried von Bouillon benennen, der Jerusalem im Ersten
Kreuzzug 1099 von den Muslimen zurückeroberte. Allein das Ansinnen wäre eine
Provokation, die in der Türkei zum Aufschrei führen würde. Man darf also getrost
Absichten hinter den Namensgebungen vermuten. Ursuler Spuler- Stegemann schreibt
über die Fathi- Moscheen48 in Deutschland:„ Moscheen im christlichen Umfeld so zu
benennen und dies auch- trotz lauter Proteste aus der deutsch-christlichen Bevölkerung
– weiterhin zu tun, kann man im besten Falle als religionspolitische Instinktlosigkeit
kennzeichnen, (man) muss aber Absicht hinter dieser tendenziösen bzw. provokativen
Namengebung vermuten. Vergleichbares würde in den islamischen Ländern jedenfalls
niemals toleriert.....()..
Kirchenbau, das Tragen eines Kreuzes, selbst das Abhalten von Andachten in
Privaträumen ist in Saudi-Arabien nach wie vor strengstens verboten, obgleich dort viele
tausend Katholiken – vor allem von den Philippinen – leben.“
Den Hintergrund der Namensgebung »Ayasofya«,erläutert die Islamwissenschaftlerin
wie folgt:“ Nach der einst byzantinisch-christlichen Hagia-Sophia-Kirche in Istanbul sind
Ayasofya – Moscheen benannt wie die im Juli 1996 in Nürnberg eröffnete Moschee oder
die in Oberhausen und Karlsruhe; der Grundstein für die Ayasofya – Moschee Neuss
wurde Anfang April 1997 gelegt. Dieser Namen mag manchen Christen als positives
Zeichen eines als Bruderreligion darstellenden Islam beeindrucken. Tatsächlich gilt die
Hagia- Sophia, die zwar seit der Eroberung Byzanz im Jahre 1453 als Moschee ihren
Namen beibehalten hat, den Muslimen bis zum heutigen Tag aber als ein Symbol für
den Sieg des (jüngeren) Islam über das (ältere) Christentum....“
Professorin Ursula Spuler-Stegemann kommt zu folgender Einschätzung bezüglich
dieser Namensgebung: „Moscheen im christlichen Umfeld so zu benennen und dies
auch weiterhin zu tun, kann man im besten Falle als religionspolitische Instinktlosigkeit
kennzeichnen, muss aber Absicht hinter dieser tendenziösen bzw. provokativen
Namensgebung vermuten. Vergleichbares würde in den islamischen Ländern jedenfalls
niemals toleriert. Gelänge es tatsächlich einmal, dort eine neue Kirche zu errichten und
gäbe man ihr den Namen Eroberer-Kirche, es gäbe dort einen Riesenskandal, und jeder
Christ in islamischen Ländern müsste ob solcher Kühnheit vor Angst erstarren.“ Fatih-
Moscheen gibt es beispielsweise in Pforzheim, Augsburg, Hannover und Bremen. [1]
„......Wir haben von dem Universalitätsanspruch des Islam gehört. Den Anspruch und
die Pflicht zur Ausbreitung. In diesem Kontext steht auch die Namensgebung einiger
Moscheen in Deutschland, wenn diese Moscheen den Namen Fatih- Moschee tragen.
Sultan Fatih Mehmet II. war der Eroberer des christlichen Byzanz im Jahre 1453. Heute
heißt Byzanz Istanbul. Alljährlich gibt es in der Türkei Feiern über diese Eroberung.
Fatih gilt als Symbolfigur des Sieges über das Christentum. Wer seine Moschee Fatih-
Moschee nennt, versteht sich durchaus auch in der Tradition dieses Eroberers.
Bassam Tibi fragt in diesem Zusammenhang:„Gilt auch bei dieser Namenswahl Toleranz?“
und erinnert an die islamischen Eroberungen in Europa. [10]
42
Hagia Sophia [griech. »Heilige Weisheit«] die Sophienkirche in Konstantinopel, das bedeutendste Bauwerk der
byzantinischen Kunst mit eines der größten Kuppeln der Welt – eine technische Meisterleistung frühchristlicher
Baukunst, nach ihrer Zerstörung ließ Kaiser Justinian 532-37 die Kirche neu errichten, im Innern aufs reichste
ausgestattet mit Marmor und Mosaiken; 1453, also etwa 900 Jahre später, wird sie nach der Eroberung durch die
Türken in eine Moschee umgewandelt; Quelle: »Der neue Brockhaus; 6 Aufl.«
48
genauso verhält es sich den „Tarik“-Moscheen (z.B. Frankfurt a. M.), die an den Berberfürsten Tarik Bin Ziad
erinnern, der im Jahr 711 nach Spanien übersetzte und die Christen (Westgotenreich) dort unterwarf.
80
3. Mitten in Deutschland
Al-Fatih ist ein arabisches Wort für "Eroberer". Der Eroberer, Sultan Mohammed Al-
Fatih (1451-1481) hatte im Jahr 1453 Konstantinopel angegriffen und erobert. Damit
brach das christliche Byzanz zusammen. Alle türkischen Moscheen in Deutschland die
AI-Fatih genannt werden, sind nach Sultan Mohammed AI-Fatih (dem Eroberer)
benannt, und symbolisieren das Ende der christliche Herrschaft. Man findet diese Al-
Fatih Moscheen in den Städten: Wuppertal, Essen, Lauterbach, Mannheim, Sinsheim
Heilbronn, Köln, Lübeck, Castrop-Rauxel, Kaiserlautern, Bremen, Kiel, Stadtallendorf
Flensburg, Hameln, Düren und Pforzheim. [11]
19.11.2004, Berliner Morgenpost: „Brandanschlag auf Moschee (Fatih-Moschee!!) –
Unbekannte werfen Molotow – Cocktail auf ein Gebetshaus in Sinsheim....“
So weit zu diesem sicherlich interessantem Thema. Ich
möchte an dieser Stelle noch etwas hinzufügen, was mir
jemand im Sommer 2004 erzählt hat. In Großbritannien,
genauer gesagt in Black- Bourne, einem Randbezirk von
Manchester, gibt es, wie in fast ganz Mittelengland eine starke
muslimische Gemeinde (etwa 70-80%) was im Laufe der Zeit
dazu führte, dass die einheimischen Engländer wegzogen und
die Mieten recht preiswert blieben. In Großbritannien herrscht
ein sehr liberales Gesetz im Umgang mit Minderheiten, die
nun in Black- Bourne und anderswo mittlerweile die Mehrheit
stellen. Die Muslime dürfen fortan jeden Freitag den Muezzin 5 mal über den
Lautsprecher zum Freitagsgebet aufrufen lassen, im Gegenzug dazu wurde aber das
Glockengeläut der Kirchen am Sonntag verboten. Der mehrheitlich von Einwanderern
gestellte Stadtrat begründete dies mit der nicht hinnehmbaren Lärmbelästigung für die
Bewohner. Das zeugt von einem gesunden Selbstbewusstsein und sicher auch einer
gewissen Kaltschnäuzigkeit.
Sind wir die nächsten, von denen sich Muslime die Unterwerfung unter den Willen
Allahs erhoffen, quasi eine „friedliche“ Eroberung von innen heraus ?
Aus einem pdf- Dokument im Internet: Der Bremer Bürgermeister Henning Scherf (SPD)
über die gute Zusammenarbeit mit der muslimischen Gemeinde (ca. 30000!) in Bremen:
..... „...das Medienecho war durchweg positiv, aber in der Berichterstattung ging es immer
wieder um die Frage, ob es richtig sei, Milli Görüs einzubeziehen und mit dieser angeblichen
Fundamentalisten-Organisation zusammenzuarbeiten. Es ging dabei vordergründig auch um die
Fatih- Moschee, eine der größten und schönsten Moscheen in Norddeutschland. Sie hat sich
längst gut in unser Stadtbild eingefügt und wird von den meisten Bremern als Schmuckstück
begriffen. „Fatih“ heißt bekanntlich „Eroberer“, aber ich habe mir sagen lassen, dass es bei der
Namensgebung weniger um den Sultan geht, der Byzanz eroberte, sondern um die Moschee in
Istanbul die seinen Namen trägt und zum Vorbild für den Neubau in Bremen genommen
wurde.....“
Wahrscheinlich auch zum geistigen Vorbild. Einen letzten Rest an Misstrauen ist auch
bei diesem gutgläubigen Politiker zu spüren. Bremen hat darüber hinaus die höchste
Sozialausgaben der gesamten Bundesrepublik Deutschlands und liegt mit knapp 8
Prozent des Stadthaushaltes sogar noch über den meiner Heimatstadt Berlin! Der Anteil
der Türken für so eine mittlere deutsche Großstadt vor allem im Norden ist
überproportional hoch. Wären auch 100 000 Türken, wie in Großraum Köln in Ordnung?
Die Ideologie von Milli Görüs wird im Kapitel 6.2 noch ausführlich dargestellt. „Angeblich
fundamentalistisch“ - ich glaube es einfach nicht. Was für Politiker sind das eigentlich?
Ich weiß manchmal nicht, vor was ich mich mehr fürchten soll: Dem Wolf im Schafspelz
oder vor unseren eigenen Politikern.
81
3. Mitten in Deutschland
49
die aus Osteuropa eingewanderten orthodoxen Juden mit Schäferlocken lebten v.a. im ehemaligen
Scheunnenviertel, an der Oranburger Strasse der Spandauer Vorstadt, Nahe dem Alexander Platz
82
3. Mitten in Deutschland
Man kann das Verhältnis und den sozialen Stand dieser sehr oft überdurchschnittlich
gebildeten Leute, die zu Zehntausenden auf den Schlachtfeldern im ersten Weltkrieg für
das Deutsche Kaiserreich fielen, überhaupt nicht mit den heutigen Immigranten
vergleichen. Auch optisch konnten deutsche Juden von Deutschen christlichen
Glaubens oft gar nicht unterschieden werden, so dass sich für sie die Bezeichnung
Deutsche jüdischen Glaubens einbürgerte. Das Schicksal ließ es aber zu, dass die
»Nazis« nach der Machtergreifung im Januar 1933 die Akten jüdischer Organisationen
in die Hände fielen, in denen europaweit Juden registriert waren.
Als 1937 die Nationalsozialisten ihre Ausstellung „entartete Kunst“ zeigten, in der u.a.
entstellte Gesichter von wahrlich unansehnlichen Menschen zu sehen waren, wollten
sie die Enteignung und Entrechtung auch der Berliner Juden rechtfertigen. Dieses
Verbrechen der »Nazis« am eigenen Volk hat eine Brache in der Innovationskraft
Deutschlands hinterlassen, die bis heute nicht adäquat ersetzt werden konnte.
Deutsche Ingenieurskunst war zwar seit der Industriellen Revolution Mitte des 19.
Jahrhunderts weltweit Spitze. Aber viele geniale Wissenschaftler in der Physik und
Mathematik waren, gemessen an ihrer Zahl, überproportional oft Deutsche jüdischen
Glaubens.
In der Weimarer Republik waren unter fünfzehn Nobelpreisträger fünf deutsche Juden:
Albert Einstein ( Physik ), Otto Meyerhof ( Medizin ), James Franck ( Physik ), Gustav
Hertz (Physik), Otto H. Warburg ( Medizin ). Einstein ist zwar sicher der prominenteste
Vertreter, aber es gab auch andere Naturwissenschaftler jüdischer Herkunft, die auf
ihrem Gebiet Bedeutendes geleistet haben. So entwickelte Paul Ehrlich eine Methode
zum Färben von Blutzellen, die Hämatologie. Außerdem war er der Begründer der
Chemotherapie, welche noch heute in der modernen Pharmazeutik angewandt wird.
Fritz Haber erfand ein Verfahren zur synthetischen Herstellung von Ammoniak, welches
für die Produktion von Kunstdünger eingesetzt werden konnte. Angesichts der
Geschehnisse unter Hitler mussten viele Juden, unter ihnen auch Albert Einstein in das
Ausland emigrieren, was sie aber nicht von ihrem Forscherdrang abbrachte. So erhielt
Otto Meyerhof eine Gastprofessur an der Universität Philadelphia. Gustav Hertz
überlebte die schwere Zeit in Deutschland und wurde, nachdem er einige Jahre in
Russland verbracht hatte, in Leipzig Professor an der Universität ( 1954 ). So erhielten
wenigstens einige nach dem Krieg die lange verweigerte Anerkennung für ihre harte
und entbehrungsreiche Arbeit im Dienste der Wissenschaft. [17]
Die heutige Toleranz und Weichheit der politischen Klasse rührt immer noch von den
Verbrechen im Namen des nationalsozialistischen Großdeutschland. Diese Einstellung
ist aber leider in der heutigen Situation völlig fehl am Platz und führt u.a. dazu, dass
unser heutige Staat die unbestritten hohe Zahl an kriminellen Ausländern aus der
Dritten Welt oder aus muslimischen Ländern nicht energisch genug entgegentritt und so
die friedlebenden Ausländern nicht mehr überzeugend vor einer pauschalen
Verurteilung durch die Mehrheit der Deutschen schützen kann.
83
3. Mitten in Deutschland
Solange die politische Führung nicht Willens und Fähig ist, die Spreu vom Weizen zu
trennen, verhindert man eine weite Solidarität mit den hier gesetzestreuen Ausländern.
Menschen, die unser System verachten und bekämpfen, genießen vom Staat einen
Schutz, den sie gar nicht verdienen. Dies ist die eigentliche Tragik der heutigen Zeit und
einer gutgemeinten, aber fehlgeleiteten Toleranz.
Kaum jemand weiß, dass Berlin kurz vor Kriegausbruch 1939 ca. 4,39 Millionen
Einwohner besaß, gegenüber heute knapp 3,4 Millionen. Allein diese Zahl macht
deutlich, wie groß die menschlichen und baulichen Verluste des Zweiten Weltkrieges für
Berlin waren.
Bild 43 Das legendäre Kempinski- Haus Vaterland am Potsdamer Platz, Europas größter
Vergnügungspalast und das Hotel Fürstenhof( links im Bild ), rechts die „Rheinterrassen“ im
Vaterland, zerstört nach der Wende neu bebaut
....Die jüdischen Einwohner Berlins haben erheblich beigetragen zur kulturellen,
wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt: der Philosoph Moses
Mendelssohn, die Gründerin der Berliner literarischen Salons Rahel Varnhagen, die
Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy, Paul Dessau und Kurt Weill, die
Nobelpreisträger Fritz Haber und Albert Einstein, die Verleger Leopold Ullstein, Samuel
Fischer und Rudolf Mosse, die Warenhaus-Gründer Hermann Tietz (Hertie), Arthur
Wertheim und Adolf Jandorf (KaDeWe), der Industrielle und Politiker Walther Rathenau,
der Theaterdirektor Max Reinhardt, die Gelehrten Gerschom Scholem und Leo Baeck,
die Schriftsteller Alfred Döblin und Kurt Tucholsky und der Filmemacher Billy Wilder.
18]..
84
3. Mitten in Deutschland
Bild 45 Das Warenhaus Wertheim am achteckigen Leipziger Platz, ganz rechts das „Entree“,
im Krieg wurde das gesamte Areal zerstört
1904 war das Jahr der Kaufhäuser. Wertheim hatte gerade seine wichtigsten
Bauphasen abgeschlossen. Der Architekt Alfred Messel hatte dafür eine vertikal
gegliederte Fassade aus Glas und Pfeilern hingeklotzt. Innen gab es ein Palmenhaus
mit Grotten und Wasserfällen, einen Saal, verkleidet mit Platten aus Onyx,
Wandgemälde und Skulpturen - und unendlich viele Waren: von Antiquitäten und
Büchern über Kleider und Parfum bis hin zu Reisen und Teppichen.
Bild 46 Das riesige Warenhaus v. Hermann Tietz vor der Enteignung und Zerstörung am „Alex“
Bild 47 Die „deutsche“ Konkurrenz: das 11 Stockw erke hohe Karstadt am Hermannplatz 1929 mit
Dachterrasse, sehr vereinfacht wiederaufgebaut
Nicht durch mehr Prunk wollte Tietz diese Pracht übertrumpfen, sondern mit
proletarischem Flair - und begann noch im gleichen Jahr, auf dem Alexanderplatz ein
neues Haus zu bauen, das schließlich im Oktober 1905 eröffnet wurde. Statt Klaviere
wie Wertheim bot Tietz dort Grammophone feil, statt Porzellan Steingut. Praktisches wie
die ersten Elektrostaubsauger avancierte bei Tietz zum Bestseller - neben der Kleidung.
"Jeh'n Se baden, jeh'n Se baden mit Jefühl / Ohne Badehose is det Wasser kühl / Doch
bei Tietz am Alexanderplatz / Jibt et Badehosen mit ‘nem Pelzbesatz," freute sich der
Volksmund über das breite Angebot. [19]
Nicht durch mehr Prunk wollte Tietz diese Pracht übertrumpfen, sondern mit
proletarischem Flair - und begann noch im gleichen Jahr, auf dem Alexanderplatz ein
neues Haus zu bauen, das schließlich im Oktober 1905 eröffnet wurde. Statt Klaviere
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3. Mitten in Deutschland
wie Wertheim bot Tietz dort Grammophone feil, statt Porzellan Steingut. Praktisches wie
die ersten Elektrostaubsauger avancierte bei Tietz zum Bestseller - neben der Kleidung.
"Jeh'n Se baden, jeh'n Se baden mit Jefühl / Ohne Badehose is det Wasser kühl / Doch
bei Tietz am Alexanderplatz / Jibt et Badehosen mit ‘nem Pelzbesatz," freute sich der
Volksmund über das breite Angebot. [19]
3.8.2 Der Kurfürstendamm
Bis 1905 war der größte Teil des Kurfürstendammes bebaut, und unter
Architekturkritikern bürgerte sich der Begriff "Kurfürstendammarchitektur" ein. Er war
keineswegs schmeichelhaft gemeint, sondern stand für eine pompöse, überladene,
protzende und geschmacklose Architektur, die nur nach außen wirkte. Die individuell
sehr unterschiedlichen Fassaden der einzelnen Häuser wirkten wie angeklebt und
hatten mit dem eigentlichen Bauwerk wenig
zu tun. Dahinter entstanden
hochherrschaftliche Wohnungen mit oft 15
und mehr Zimmern für großbürgerliche und
häufig auch prominente Bewohner. Noch in
den 50er Jahren wurde über die
"Gemütsarmut dieser Behausungen" geklagt.
Heute sind die Altbauwohnungen wohl die
gefragtesten am Kurfürstendamm, und die
restaurierten Stuckfassaden gelten als
Schmuckstücke. Der Anteil jüdischer
Bewohner war am Kurfürstendamm von
Anfang an mit etwa 25% besonders
Bild 48 Auguste-Viktoria Platz, heute Breitscheidplatz, zerstört
hoch. Das Charlottenburger Statistische Jahrbuch von 1910 zählte 35.811 Bewohner
am Kurfürstendamm, von denen 23.410 "Evangelische Christen", 8095 "Israeliten" und
3.732 "Römisch-katholische Christen" waren. 1912 wurde in der Fasanenstraße 79/80
unweit des Kurfürstendammes die große Synagoge eingeweiht. Heute befindet sich dort
das jüdische Gemeindezentrum. Aber der Kurfürstendamm sollte natürlich mehr werden
als eine Wohnstraße. Dafür sorgte zunächst der Kaiser: Wilhelm II ließ zur Erinnerung
an seinen verstorbenen Großvater Wilhelm I auf dem Auguste-Viktoria-Platz die Kaiser-
Kurfürstendamm und Kantstraße entstand 1896 das erste Romanische Haus, in das in
den 20er Jahren der Gloria-Palast eingebaut wurde, und östlich der Kirche zwischen
Kurfürstendamm und Tauentzienstraße 1901 das zweite Romanische Haus, in dem in
den 20er Jahren das legendäre Romanische Café eröffnet wurde. Heute zeugt vom
romanischen Forum außer der Ruine der Gedächtniskirche nur noch der 1915
entstandene Rundbau des "Kaiserecks" am Kurfürstendamm 237 Ecke Rankestraße.
Bild 52 Hotel Excelsior (l), Friedrichstrasse mit der „Kaiserpassage“ (m), einer glasüberdachten
Einkaufsgalerie, das später u.a. das Wachsfigurenkabinett (Panoptikum) beherbergte, rechts das
Entree des Hotel Continental (r), die wohl größten und prächtigsten Hotels w aren aber das
Grandhotel Esplanade, das Adlon, das Central-Hotel und der Kaiserhof, alle im Krieg zerstört
Moderne Kunst
Ähnliche Angriffe galten den Malern der Berliner Secession um Max Liebermann und
Walter Leistikow, die 1905 von der Kantstraße in ihr neues Ausstellungsgebäude am
Kurfürstendamm 208/209 zogen. Kaiser Wilhelm II hatte ihre Werke als "Rinnsteinkunst"
tituliert, und der Berliner Stadtkommandant hatte angeordnet, dass Offiziere das
Gebäude nur in Zivil betreten durften, womit er die Secession mit Etablissements von
zweifelhaftem Ruf auf eine Stufe stellte. Unterstützt wurden die Maler von Geldgebern
wie Walther Rathenau, Richard Israel, Julius Stern und Carl Fürstenberg. Ohne das
Mäzenatentum des liberalen, oft jüdischen Berliner Großbürgertums wäre die
Entwicklung der modernen Kunst in Berlin undenkbar gewesen. Gegen den kaiserlichen
Geschmack wurde die Secession zu einem weltweit bekannten Anziehungspunkt. Hier
wurden die Werke von Käthe Kollwitz, Heinrich Zille, Lovis Corinth, Max Slevogt, Max
Beckmann, Emil Nolde, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Claude
Monet, Edouard Manet, Edvard Munch und – in der Sommerausstellung 1912 erstmals
in Deutschland von Pablo Picasso gezeigt. Am Kurfürstendamm wurde Berlin im
Kaiserreich zur modernen Kunstmetropole. Kleiner Einschub auf der folgenden Seite,
ich habe nun endlich ein Foto vom Grandhotel- Esplanade im Internet gefunden.
87
3. Mitten in Deutschland
Der Potsdamer Platz. Berühmt wurde der Platz schon während der Kaiserzeit und in der
Weimarer Republik aber auch durch seine Hotels, Gast- und Vergnügungsstätten. 1888
eröffnete das Hotel „Bellevue" und 1893 das „Palast"- Hotel als Prachtbauten an den
nördlichen Ecken des Platzes. Das Hotel "Rheingold" war für die damals enorme Summe
von 4,6 Millionen Goldmark hier gebaut worden. Die Luxus-Hotels "Der Fürstenhof" (eröffnet
1907 von der Firma Aschinger) und "Esplanade" empfingen in ihren Räumen erlauchte
Gäste; so war das „Esplanade" ein Haus im Stil der „Belle Epoque" mit mehreren
Prunksälen. Einer davon war der „Kaisersaal", ausgestattet mit Kronleuchtern, Paneelen aus
Zedernholz, Spiegeln und Stuck. Hier ließ Kaiser Wilhelm II. für seine Generäle feudale
Herrenabende veranstalten. Nach dem Ersten Weltkrieg blieb das Haus in den „Goldenen
Zwanzigern" ein mondäner Ort der Prominenz: Billy Wilder, der später ein berühmter
Hollywood-Filmregisseur werden sollte, arbeitete in seinen jungen Jahren hier als Eintänzer.
Die Filmschauspielerin Greta Garbo war Gast in der Hotelbar. Das ebenfalls noble "Palast"-
Hotel wurde 1932 abgerissen, um dem neuen Bau des "Columbushauses" Platz zu machen.
Bild 53 rechts oben das Palasthotel, links das Esplanade mit rechts unten dem Palmengarten
Teils eher für die Masse, teils für die Eliten der damaligen Zeit öffneten
Vergnügungsstätten und Gastronomiebetriebe am Platz ihre Pforten: Vor dem
Anhalter Bahnhof wurde das berühmte "Haus Vaterland" (vormals „Cafe´ Piccadilly"
genannt) seit 1928 ein beliebter Treffpunkt: Auf mehreren Stockwerken gab es hier
zahlreiche Räume, in denen täglich bis zu 5000 Gäste Amüsement und Zerstreuung
suchten und fanden. Nicht weit davon, am Potsdamer Platz 3, lag der "Siechen-
Bierpalast", der später nach der einst bekannten Brauerei "Pschorr- Bräuhaus"
hieß. Im 1880 an den Potsdamer Platz 2 umgezogenen Cafe´ „Josty" trafen sich
dagegen bessere Kreise: Kaufleute, Künstler, Politiker und Schriftsteller verkehrten
bis zur Schließung 1930 dort und genossen den vielgerühmten Ausblick von diesem
„Balkon von Berlin" getauften Haus über den Potsdamer und den Leipziger Platz. An
diesem beliebten Treffpunkt konnte man zum Beispiel Adolph von Menzel und
Theodor Fontane sehen. Die einmündende Leipziger Straße war übrigens bis zum
Zweiten Weltkrieg eine der beliebtesten Einkaufsstraßen Berlins; am Leipziger Platz
befand sich das alte Kaufhaus Wertheim. Es hatte als erstes großes Warenhaus
Berlins bald den Ruf einer architektonischen Legende. Seine verglaste Fassade galt
als Markstein am Beginn der modernen Baukunst in Berlin.
Der anspruchsvolle Bau dieses Bürgerpalastes wurde vom sogenannten "Fürstenkonzern" in Auftrag gegeben. Die
Fürsten Hohenlohe, Fürstenberg und Henkell- Donnersmarck beauftragten Architekt Otto Rehning mit den Plänen. Es
wurde von 1907 bis 1909 erbaut und 1911 und 1912 erweitert. Der fünfgeschossige Bau mit einer 150 Meter langen,
prachtvollen Sandsteinfassade verwandelte gekonnt eine Mischung aus italienischer Renaissance, Klassizismus und
Barock zu einer großzügigen Hotelanlage, deren Attraktion der 1600 qm große Prachtgarten im Innern des Hotels
war, welcher von den Gästezimmern - und das war einzigartig - einsehbar war. Der
gesamte Bau kostete die damals stattliche Summe von 23 Millionen Goldmark. So
kommentierte dazu die Deutsche Bauzeitung im Jahre 1913, es sei „hier eine
Hotelanlage geschaffen worden, die den Hotelgästen jede nur denkbare
Bequemlichkeit und Annehmlichkeit bietet und die, was die Anzahl der
Gesellschaftsräume sowie die Ausstattung des ganzen Hotels betrifft, wohl an der
Spitze der Schöpfungen auf diesem Gebiet steht. Mamor an den Wänden sowie die
zwischen den Pilastern angebrachten Spaliere verschmolzen zu einer Einheit. Auch
der innerhalb des Hotels liegende Garten war ein gelungenes Zusammenspiel
zwischen Natur und Technik. "
Das ehemalige Kaufhaus von A. Wertheim am Leipziger Patz wurde zwischen 1896 und 1906 in mehreren
Etappen nach Plänen von Alfred Messel gebaut und gilt, obwohl im Zweiten Weltkrieg zerstört, als sein
bedeutendstes Werk. Alfred Messel entwickelte dabei die Form aus der Funktion heraus, die Gestaltung des Baues
prägten vor allem die konstruktionsbedingten Pfeilerreihen und die ungewöhnlich großen Glasflächen der
Schaufenster. Der eher untergeordnete Bildschmuck wurde von Rauch, Taschner und Wrba geschaffen. Interessant
war vor allem der 24 m hohe Lichthof. Die Grundfläche des Warenhauses war mit 734 qm imposant und im Inneren
waren die Stützpfeiler mit Marmor verkleidet und der Reliefschmuck der Wände versilbert und vergoldet. Die
Verkaufsetagen waren großräumig. So schuf Messel mit diesem Gebäude den lange Zeit geltenden Standardtyp des
Warenhauses, kein Architekt entzog sich diesem Vorbild.
Bereits 1888 wurde der Alte Wintergarten eröffnet, damals als Wintergarten des Central-Hotels an der
Friedrichstraße/ Dorotheenstraße ein riesiger Glaspalast, in dem bald Konzerte und Varietévorstellungen stattfanden.
Innerhalb kurzer Zeit wurde er zu dem, was er auch heute wieder ist: eines der renommiertesten Varietéhäuser
Europas. Insgesamt gab es um 1900 etwa 30-40 Varieté-Theater in Berlin, im Volksmund Tingel-Tangel genannte
Lokale.
Das Weinhaus Rheingold befand sich in Tiergarten (Tiergarten-Süd), Potsdamer Straße 8 (vormals
3)/Bellevuestraße 19/20. Von 1905 bis 1907 ließ die Aschinger AG das Gebäude von Bruno Schmitz (1858–1916)
errichten. Bemerkenswert war die innere Ausstattung des Weinhauses. Einen Muschel- und Steinsaal schmückten
Verzierungen aus Kristall, Schieferstücken, Kieseln und Muscheln. Der Onyxsaal hatte eine 2 m hohe
Wandverkleidung aus dem genannten Mineral. Im mit roter Seidenbespannung versehenen Roten Saal befand sich
der Rheingoldbrunnen aus Bronze und grünem Marmor. Zur Ausstattung des Kaisersaals gehörten Marmor-
Wandtafeln, Mosaikbilder und überlebensgroße Bildnisse deutscher Kaiser und Könige von August Unger. Das
Weinhaus wurde bei einem Bombenangriff 1943 zerstört. Quelle: diverse Internetseiten
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3. Mitten in Deutschland
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der doch kurz vor dem Mauerbau mit fistelnder Stimme allen ernstes behauptete:„.()..niemand hat hier vor, eine
Mauer zu bauen.!“
89
3. Mitten in Deutschland
3.9 Vaterland
„Der Kuppelsaal bildete das Zentrum der brandenburgisch-preußischen Ruhmeshalle, die aus
der Herrscherhalle und den sich rechts und links anschließenden Feldherrenhallen bestand.
Neben der Viktoria (Nike) von Fritz Schaper (1885) zwei Bronzestandbilder, links der "Große
Kurfürst" Friedrich Wilhelm (1883/84) von dem Bildhauer Erdmann Encke, rechts der Kaiser
Wilhelm I. (1889/91) von dem Bildhauer Rudolf Siemering. Die Historiengemälde von Anton v.
Werner zeigen links "Die Krönung Friedrich I. in Königsberg" und rechts "Die Kaiserproklamation
zu Versailles 1871". In der Mitte die Totenmaske Hindenburgs.in der Mitte die Siegesgöttin
„Nike“. Rechts. Blick aus der Herrscherhalle in die westliche Feldherrenhalle. Das
Wandgemälde zeigt "Die Aufnahme der Gefallenen nach Walhalla" (1890) von Friedr.
Geselschap, darunter die Bronzestandbilder, rechts König Friedrich I. (1883/84) von L. Brunow,
links König Friedrich Wilhelm I. (1883/84) von C.H. Hilgers. Im Hintergrund der Feldherrenhalle
ist die Marmorskulptur "Kraft" (1881/87) von Reinhold Begas zu sehen, Aufnahme nach 1935.“
Quelle: Internet
Bild 55 Die Ruhmeshalle im Zeughaus, Vorbild w ar die Herrscherhalle in der Kaiserstadt Wien,
aber auch Paris besitzt mit dem Pantheon (selbst besichtigt 01/2000) eine Ehrenhalle für
verstorbene Staatsmänner, das Zeughaus Unter den Linden existiert noch, von der einstigen
Pracht ist aber nichts mehr erhalten
Den nun folgenden Artikel schreibe ich auch aus der Trauer heraus, Berlin nie so
kennen lernen zu dürfen, wie es noch meine mittlerweile verstorbene Oma durfte. Sie
kannte die Stadt noch vor ihrer Zerstörung. O. sagt oft, dass er Berlin nicht so großartig
findet, wie London oder Paris, Berlin ist viel zu zerstückelt und konfus, jung neben alt,
Häuser der Nachkriegsära neben noch erhaltener Bausubstanz aus vergangener Zeit.
Aber er wird auch nie richtig begreifen können, dass die damalige Reichshauptstadt ein
gänzlich anderes Stadtbild aufzuweisen hatte, als es heute der Fall ist. Quasi als
Liebeserklärung an meine Stadt habe ich auch im vorangegangenen Kapitel einige alte
Aufnahmen Berlins vor seiner Zerstörung gezeigt. Die alten Fotos geben eine Ahnung
davon, wie schön Berlin einmal war. Die Stadt wird an die damalige Zeit nie wieder
anknüpfen können, trotzdem hat sie sich nach dem Mauerfall extrem gemausert. Sie ist
nun wieder die Hauptstadt der Deutschen und wird nun von Jahr zu Jahr ansehnlicher
und geschlossener.
Mit diesem Kapitel werde ich außerdem eine persönliche Sicht der deutschen
Geschichte wiedergeben, die Reich an Freude, Trauer und Leid ist, und natürlich, deren
Zeitrechnung wesentlich älter ist, als die der letzten achtzig Jahre.51 Das Schreiben
dieses Aufsatzes ist mir eine Herzensangelegenheit, und sie ist auch eine Hommage an
meine Heimat.
51
Bezugnehmend zur Frage an Bundeskanzler G. Schröder, welche Tradition er für sich beanspruche. Antwort: „Die
seit Friedrich Ebert und Stresemann der Weimarer Republik...“
90
3. Mitten in Deutschland
.. „Die Urheimat der Germanen liegt – darüber sind sich die Gelehrten heute
ziemlich einig – im südlichen Schweden, auf der Jütischen Halbinsel, auf den
dänischen Eilanden und in Norddeutschland zwischen Weser- und
Odermündung.......In diesem Sinn, aber nur in diesem , können wir in
Übereinstimmung mit den wissenschaftlichen Forschungsergebnissen auch heute
noch dem Zeugnis des Tacitus beipflichten, der die Germanen für ein eigenartiges
Volk hielt, das nur seiner selbst ähnlich ist.52 ....Das goldschimmernde,
geschmeidige Metall der Bronze , das verschiedene Möglichkeiten der Bearbeitung
bot, formten die Germanen zu wundervollen Schmucksachen und prächtigen
Waffen, zierten es mit Mäandern und Zickzackbändern und den Symbolen des
Sonnenrades und der Sonnenlaufspirale. .... Um 600 v. Chr. (also 1200 Jahre vor
dem Islam) erreichten sie im Westen den Niederrhein, stießen nach Osten an die
Weichsel vor und schoben sich beim Ausgang der vorchristlichen Zeit bis an die
Donau heran, wo ihnen die schicksalhafte Begegnung mit den Römern halt gebot
und für einige Jahrhunderte den weiteren Zug nach dem Süden verwehrte....()...
Bild 56 Zeughof im Berliner Zeughaus : Der Lichthof mit der Freitreppe zur Ruhmeshalle und der
Borussia (Verkörperung Preußens) von Reinhold Begas nach dem Umbau 1877-80 von Friedrich
Hitzig. Aufnahme nach 1930.
Die Römer erhielten von den Kelten nähere Kunde über diese vordringenden Scharen. Daher ist es begreiflich, dass
auch sie den Namen Germanien aufgriffen, der allerdings ursprünglich nur eine einzelne Völkergruppe bezeichnete,
die als Saum des großen Volkes der Kelten im belgischen Gebiet benachbart war, die Germani cisrhenani, die in der
Römerzeit Tungrer hießen.....()... „So sei der Name eines Stammes, nicht der eines Volkes, allmählich zu Geltung
gekommen53. Solche Namensübertragung finden wir übrigens öfters. Die Franzosen haben den Namen ihres
östlichen Nachbarn, des Stammes der Alemannen54, als dieser seine politische Selbstständigkeit verloren hatte, auf
alle Deutschen ausgedehnt und sie les Allemands genannt.....So nannten also die Römer nach dem zuerst in
Gallien eingefallenen Stamm das Gesamtvolk oder, besser, die westlichen Stämme Germanen, während die
Ostgermanen, wie die Goten, Wandalen usw., unter ihren eigenen Stammesnamen erscheinen. () Die Germanen
ließen bei ihrem Auftreten in der Geschichte keinen politischen Zusammenhang untereinander erkennen, aber ein
wichtiges einigendes Band umschloss sie, gab ihnen selbst das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit und ließ sie
auch in den Augen der anderen Völker als eine geschlossenen Einheit erscheinen: ihre gemeinsame Sprache, das
Gemeingermanische. ...()....Die Germanen breiteten sich im Lauf der Bronzezeit von ihrem geschlossenen
Siedlungsgebiet fächerförmig nach Westen, Süden und Osten aus. Sie schoben sich im Osten bis an den Unterlauf
der Weichsel vor, im Westen bis an die Ems und den Niederrhein. Den Südsaum bildete der Zug der deutschen
Mittelgebirgsschwelle. Östlich der Weichsel stießen die Germanen auf baltische Stämme, südöstlich auf die Illyrer.
Aus dem neuen Raum drängten sie stärker gegen die angrenzenden Kelten.....Die Nordgermanen vergößerten ihr
Gebiet, soweit es die Natur ihrer Heimat und die Nachbarschaft der Finnen zuließen, verhältnismäßig in Ruhe, ohne
von Eindringlingen in ihrer Entfaltung zu einem selbständigen Volkstum gestört zu werden. Aus ihnen sind die
heutigen Dänen, Schweden und Norweger hervorgegangen.....Sie ließen sich auf den Färöern und anderen Inseln
des Nordmeeres nieder und besetzten 870 n. Chr. Island, wo sich ihre nordische Sprache bis heute im
Neuisländischen erhalten hat.
Die Ostgermanen hielten fast anderthalb Jahrtausende, von ungefähr 800 v. Chr. Bis 500 n. Chr. das Weichselland
besetzt. Die bedeutendste Stammesgruppe bildete das mächtige Volk der Goten, die nach ihrer eigenen
55
Stammessage von Südskandinavien nach der Bernsteinküste gekommen waren. ...()...Im weiten Bogen zogen sie
nach Ost- und Südeuropa, gerieten in unheilvolle Verwicklungen mit den Hunnen, errichteten mächtige Reiche am
Mittelmeer, die aber nur von beschränkter Dauer waren, und erloschen endlich unter der sengenden südlichen
56
Sonne ....()...Während die Ostgermanen die von ihnen gewonnenen Landstriche in ihrer drängenden Sehnsucht
nach der Ferne wieder räumten und damit die Väterscholle an die Slawen verloren ging, blieben die Westgermanen
ihrer Heimat treu. Sie bewohnten in der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. Das gebiet zwischen Nordsee un
den Mittelgebirgen und schoben sich später südwärts bis in die Alpentäler hinein. Sie zerfallen nach Tacitus in die
52
Tacitus, Germania, IV.
53
Tacitus, Germania, II.
54
[germ. >alle Männer<] westgemanischer Stamm.Die A. von den Nachbarn Sweben genannt...Die geschichtliche
Entwicklung führte in der Folgezeit zu einer Dreigliedrung des Stamms in Schwaben, Deutschweizer un Elsässer [6,
S. 55]
55
Noch heute erinnert der Name Götaland an die Goten
56
Das Westgotenreichs Roderich in Spanien wurde von den Mauren und Arabern zerschlagen, S. 176 [2]
Zu Anfang des 8. Jahrhunderts drangen neue welterobenrde Stämme nach Westen, die Nordküste Afrikas entlang,
jeden Widerstand niederwerfend. Die Araber, die früher in vielerlei einfache Religionen zerspalten waren, bedeutete
der Islam eine Erlösungsreligion. Durch die Lehre Mohammeds wurden sie alle Brüder und verloren ihre Todesfurcht:
Allah wird niemanden vergessen, wird ihn heimholen in sein Jenseits höchster Freude. Dieses Freiheitsgefühl gab
dem kriegerischen Volk die ungestüme Kraft, die Begeisterung zu weltweiter Eroberung..... Dem Islam schlossen sich
die Berber an, eine Völkergruppe in Nordafrika, die zu den fanatischsten Verfechtern der neuen Religion wurden.
Natürlich waren dabei auch wirtschaftliche Erwägungen ausschlaggebend, denn die Nichtmuselmanen zahlten eine
Kopfsteuer. Die aus Berbern und den vorgestoßenen Arabern vermischte Bevölkerung des Atlasgebirges führte den
Namen Mauren.
91
3. Mitten in Deutschland
drei großen Kulturverbände der Ingävonen, Herminonen und Istävonen. Aus den Istävonen erwuchsen jene Stämme,
auf die vom dritten nachchristlichen Jahrhundert an der Name Franken überging....().....Die Ingävonen siedelten an
der Nordsee, die Herminonen an der oberen und mittleren Ebene, also im Binnenland, und die Istävonen zwischen
Rhein und Weser. Eine völlig befriedigende Erklärung dieser Stammesnamen ist bisher nicht gelungen, auch sind die
Bezeichnungen schon in der ersten Zeit n. Chr. in Vergessenheit geraten. .....()....Die Westgermanen bildeten jene
Völkerfamilie, der die größte Zahl von Stämmen angehörten. ...Zu den Herminonen zählten die Sueben und die
Cherusker, die im Wesergebiet zwischen Teutoburger Wald und Elbe lebten und im 1. Jahrhundert n. Chr. als
selbstständiger Volksstamm unterging, und die Catten, die Vorfahren der heutigen Hessen, die ihre Stammessitze im
Gebiet der Fulda, Schwalm und Eder hatten. Bei den Ingävonen sind als führende Völkerschaft die Sachsen
hervorzuheben, die zusammen mit den Angeln das Meer überqueren und in Britannien ein neues Reich aufrichten,
ein künftiges Weltreich, dem Jahrhunderte später eine zweite Gründung, jenseits des Ozeans, folgen sollte. Die
Westgermanen haben im Gegensatz zu den Ostgermanen bleibende Reiche geschaffen, und ihre Sprache ist in
heutigen Sprachen von Weltgeltung eingegangen, in das Deutsche, Englische und Niederländische57. ...()...
Weitere Stämme der Germanen waren die Markomannen, die Langobarden und die Burgunder.
Familie Die Führung der Familie oblag dem Mann als Familienoberhaupt. Er waltete unbeschränkt in seinem kleinen
Reich und vereinigte alle Rechte in seiner Hand. Er hatte die munt 58 über alle Familienmitglieder, also auch über die
Frau, war verpflichtet sie zu beschützen, und vertrat sie nach außen in allen Rechtsfällen, er hatte bei Vergehen der
Frau auch das Recht der Züchtigung....()...
Die Stellung der Frau So berichtet Tacitus: „Die Germanen glauben, dass den Frauen etwas Heiliges und
Seherisches innewohne, sie hören auf deren Ratschläge und verachten deren Aussprüche nicht....“...Den Kinder
brachte man große Liebe entgegen. Die Römer bewunderten den Kinderreichtum der Germanen. Mit der Zahl der
Kinder wuchsen der Stolz und das Gefühl der Stärke bei den Eltern. In den Nachkommen sollte ja die Familie
weiterleben, sie sollten die künftigen Beschützer sein.....()..
Volkscharakter...... Keine Tugend achteten die Germanen so hoch wie die Ehre, nichts war für ihn ein so
entscheidender Maßstab für alles, was er tat und ließ. Die Ehre war für ihn das geistige Gegenstück zu Boden und
besitz. Der Ehrverlust rief vollständige Unsicherheit hervor. In der Ehre des einzelnen lag die Ehre der ganzen Sippe,
mit dem einzelnen war die ganze Sippe gekränkt und verletzt. Das stark ausgeprägte Gefühl der Sitte steigerte noch
die Empfindlichkeit des germanischen Menschen, wenn er seine Ehre bedroht sah. Ein Wort, das ihn beleidigte, eine
Verletzung oder gar die Tötung eines Verwandten, ein Verstoß gegen das Besitzrecht nötigten ihn, Gut und Leben
aufs Spiel zu setzen und die angetane Schmach zu tilgen. Heldenlied und Saga kündigen davon. Die Erhaltung der
Ehre forderte daher Willenskraft und Selbstüberwindung, Mut und Tapferkeit. Der Einsatz war hoch, aber der Gewinn
größer. Er gab das Gefühl des Glücks, des Friedens. Ehre und Frieden waren die Summe des Lebens.
Das Wort Treue59 bedeutet zunächst Vertrag, Eid und das darauf gegründete gegenseitige Verhalten zwischen
Gefolgsherren und Gefolgsmannen, Herren und Knechten, Mann und Frau. Die hohe Schätzung dieser Tugend
finden wir schon bei Tacitus, wenn er zwei friesische Fürsten ausrufen läßt, niemand auf Erden übertreffe die
Germanen in Waffen und Treue. Das Gebot der Treue findet sich immer wieder in Geschichte und Sage, sie ist die
vornehmste heilige Pflicht von der Zeit Tacitus an. Auch Ammianus Marcellinus erwähnt sie gelegentlich anlässlich
der Alemannenschlacht bei Straßburg (357 n. Chr.), nach der zweihundert Gefolgsleute mit ihrem König Chnodomar
freiwillig in die Gefangenschaft gingen, weil es ihnen Schmach schien, ihren Fürsten zu überleben....()...
Auffassung vom Schicksal. Für die germanischen Menschen war die Familie die Kraftquelle aus der ihm alle Stärke
kam. Es konnte ihm kein größeres Unglück drohen, als durch einen Schandtat aus dem Familienverband
ausgestoßen zu werden. Das Geborgensein im Verwandtenkreis erhöhte das Selbstbewusstsein und stachelte dazu
an, die gegebenen Anlagen zu entwickeln und zur Ehre der Familie einzusetzen.....()..
Weltschöpfung. ...Seine Phantasie schuf aus den Ungeformten, dem gähnenden Abgrund, eine geordnete Welt:
Das Chaos spaltet sich in ein südliches Feuerreich Muspelheim und in die nördliche Eiswelt Nebelheim. Die
Begegnung von Feuer und Eis erzeugt das Leben. Zunächst entstehen die Riesen, so dann die Götter. Diese
schaffen die Menschen und die Schwarzalben oder Zwerge, die als kunstreiche Schmiede im Inneren der Erde
hausen. Da die Riesen älter sind als die Götter, sind sie dem Chaos näher, ihr Denken und Trachten bleibt immer auf
Vernichtung des Götterwerkes gerichtet. ...Utgard, Midgard, Asgard, die Burg der Götter, die Weltesche Yggdrasil, die
Nornen, die Vanen, und die Asen, Odin der Weiseste sieht den kommenden Untergang voraus, Schlachtjungfrauen,
die Walküren, Walhall, die erlesenen Einherier und die nahende Götterdämmerung, die den Weltuntergang
vorausgeht.
Dies sind alles Symbole und Geschichten, die noch heute als Motiv für viele Fantasy- Geschichten herhalten. Tolkien
bediente sich bei seinem epischem Werk u.a. auch an germanischen und keltischen Sagen.
Ich werde nun einen kurzen Abriss der deutschen Geschichte geben und sie in knappen
Auszügen aus dem Brockhaus (Ausgabe 1979, Seite 566ff) wiedergeben.
...()....Das späte Mittelalter ...()..Das 16. Jh. brachte den Niedergang der Hanse. Im W. bildete sich ein neues
Burgund. Reich, das unter der Herrschaft einer Nebenlinie des frz. Könighauses seit 1390 auf die dt. Niederlande
(Brabant, Hennegau, Holland, Luxemburg) übergriff und sei dem dt. Reich entfremdete. Im SW trennte sich die
schweizer Eidgenossenschaft, die im Kampf gegen die Habsburg. Herrschaft entstanden war, vom Reich; sie
versagte seit 1495 den Reichgesetzen die Annerkennung. Der Verfall des Reichs hat aber damals weder die
wirtschaftliche, noch die geistige Entwicklung wesentlich beeinträchtigt. Die Städte, die seit der Stauferzeit
57
In Deutschland siedeln die Ostfriesen, in den Niederlanden die Westfriesen
58
Das Wort bedeutet Schutz und ist noch erhalten in Vormund, Mündel
59
Althochdeutsch triuwa,ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die Deutschen auch heute noch ob ihrer
Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit in der Wirtschaft geschätzt sind
92
3. Mitten in Deutschland
(Hohenstaufer Adelsgeschlecht) emporgekommen waren, blühten teils als Reichsstädte, teils unterlagen sie dem
Landesfürstentum, errangen jedoch wirtschaftlich die Führung. Wie Lübeck und Köln unter den Hansestädten, so
traten Augsburg (Fugger), Ulm, Straßburg und Nürnberg unter den süddt. Städten hervor. Die erste dt. Universität
gründete 1348 Karl IV in Prag, zahlreiche weitere folgten (Heidelberg 1386, Köln 1388). An der neuen, aus Italien
stammenden Kunst (Renaissance) und Wissenschaft (Humanismus) nahmen die Deutschen großen Anteil. ...()....
Reformation und Gegenreformation. Franz von Sickingen erlag 1523, die Bauern erlagen 1525 im großen
Bauernkrieg den Fürsten. Karl V. wurde immer wieder durch seine Kriege mit Frankreich und durch die Abwehr der
Türken, die den größten Teil Ungarns eroberten und 1529 sogar Wien belagerten, daran gehindert, der dt.
Reformation mit seiner ganzen Macht entgegenzutreten....()...Der Sieg des dt. Kaisers über die seit 1529 sich als
„Protestanten“ bezeichneten Fürsten und Reichstädte 1547 trieb die dt. Fürsten unter der Führung Moritz von
Sachsen zum siegreichen Aufstand von 1552; sie wurden unterstützt von Frankreich, das sich dafür der
lothringischen Reichstädte Metz, Toul, Verdun und Cambrail bemächtigte. Der Augsburger Religionsfriede von 1555
setzte die Gleichberechtigung der Lutheraner mit den Katholiken fest...().. Der Protestantismus hatte damals die
überwiegende Mehrheit des dt. Volkes ergriffen. Von der katholischen Seite setzte die Bewegung der
Gegenreformation (Jesuiten) ein, deren Vorkämpfer die bayrischen Wittelsbacher und die Habsburger waren....()..
Der wachsende relig. Gegensatz entlud sich im Dreißigjährigen Krieg, der als Glaubenskrieg begann und als
europäischer Machtkampf zwischen Habsburg, Frankreich und Schweden auf dt. Boden endete. Als der Westfälische
Frieden zustande kam, war der Wohlstand Deutschlands vernichtet, die Bevölkerung zusammengeschmolzen, das
Reich nahezu aufgelöst. Frankreich nahm die habsburgischen Besitzungen im Elsaß an sich, Schweden die
Mündungen der Oder, Elbe und Weser; die Schweiz und die nördliche Niederlande schieden förmlich aus dem
Reich aus...()..In der europäischen Politik stand Deutschland unter ständigen Druck Frankreichs, das unter Ludwig
XIV. die stärkste Macht Europas wurde. Frankreich konnte sich durch die Reunion stückweise fast das ganze Elsaß
aneignen; 1681 besetzte es Straßburg; 1688/89 ließ Ludwig XIV. die Pfalz60 völlig verwüsten. Inzwischen kämpfte
Österreich, unterstützt von starken Heeraufgeboten aus dem ganzen Reich, während der Regierung Kaiser Leopolds
I. gegen die Türken, die 1683 noch einmal Wien belagerten, und entriß ihnen ganz Ungarn; Österreich61 stieg
dadurch zur europ. Großmacht auf...()...Die kulturelle Vorherrschaft Frankreichs in Sprache und Literatur, in Mode
und Sitten fanden keinen ebenbürtigen Widerstand, und das Versailles Ludwig XIV. war das große Vorbild der
deutschen Höfe (Barock)...()..Die Regierung Kaiser Karls VI. ging vor allem darauf aus, seiner Erbtochter Maria
Theresia die Nachfolge in die in den österreichischen Erblanden zu sichern. Darum gab er das Herzogtum
Lothringen an Frankreich preis. Unterdessen war in Norddeutschland Preußen emporgewachsen; Friedrich Wilhelm
I. schuf dort einen Militärstaat eigener Prägung. Als mit dem Tode Karls VI. der habsburgische Mannesstamm
erlosch, eroberte Friedrich der Große in den Schlesischen Kriegen die reichste Provinz Österreichs, und zugleich fiel
die Kaiserwürde dem bayrischen Wittelsbacher Karl VII. zu. Aber Maria Theresia behauptete sich im Österreichischen
Erbfolgekrieg; ihr Gemahl, Franz I. von Lothringen, erlangte 1745 die Kaiserkrone. Im Bunde mit Frankreich und
Russland strebte sie nun danach, den preußischen Nebenbuhler niederzuwerfen. Der erfolgreiche Widerstand
Friedrich des Großen im Siebenjährigen Krieg von 1756-1763 gegen die starke Übermacht erhob Preußen zur europ.
Großmacht. Der preußisch- österreichischen. Gegensatz beherrschte seitdem die Geschichte bis zur
Reichsgründung62 Bismarcks. Diese Zerrissenheit und ständigen Konflikte sind mit ein Grund, warum sich der
Militarismus entwickelte. Spätestens seit dem „Napoleon-Trauma“ entstand ein preußischer Militärstaat, der die
Deutschen schlussendlich mit „Blut und Eisen“ in ein neues deutsches Reich 1871 führen sollte.
Mein 1875 geborener Urgroßvater, Emil K., der 96jährig 1971 in der ehemaligen DDR verstarb, hatte noch im
Kaiserreich seinen 2jährigen Wehrdienst in Thorn an der Weichsel in Westpreußen abgeleistet. Es existieren noch
alte Gruppenfotos seiner Soldatenzeit, auf denen Sprüche stehen wie: An der Weichsel gen Osten, standen oftmals
wir auf Posten“, oder: „Wer treu gedient hat seine Zeit, dem sei ein volles Glas geweiht.“
Als der Erste Weltkrieg ausbrach, und die deutschen Soldaten euphorisch schon den kommenden Sieg in Paris
feierten, soll mein Uropa später immer sehr zynisch gesagt haben „die haben Paris nie gesehen, auf Strümpfe sind
se später jerannt.“ Als dann später zusätzlich zu den Engländern auch noch ab 1917 über 2 Millionen amerikanische
Soldaten in Frankreich landeten, brach die Westfront zusammen, und das deutsche Kaiserreich sollte aufhören zu
bestehen. Mein Urgroßvater spielte väterlicherseits eine bedeutende Rolle. Nicht weil er genau 100 Jahren vor mir
geboren wurde, sondern weil er ein sehr erfolgreicher Bauer damals war, der handwerklich sehr geschickt gewesen
sein soll und komplett den Hof mit Wohnhaus, Stall und Scheune in einem Dorf in der Mark Brandenburg aufgebaut
hatte. Als dann die Nazis den Zweiten Weltkrieg entfesselten, wurde auch unserem Hof ein Zwangsarbeiter aus
Südpolen zugeteilt. 17 Jahre jung soll der Bursche gewesen sein, und so übermotiviert, dass mein Urgroßvater ihn
mehrmals auf seine noch „weichen Knochen“ hingewiesen haben soll, wenn Wadek, so wurde er genannt, einmal
wieder zuviel Auf einmal versuchte. Zu dieser Zeit soll es Polen verboten gewesen sein, mit den deutschen Familien
zu Abend zu essen. Dies wurde auch von den Dorfvorstehern kontrolliert, aber mein Urgroßvater soll daraufhin
erwidert haben, „wer auf meinem Hof arbeitet, der isst auch mit uns zusammen bei Tisch.“ Dies war nicht
60
die Franzosen verwüsteten Heidelberg 1689 und 1693 vollständig bzw. versuchten auch die Schlossburg zu
sprengen, den schiefen Eckturm des Heidelberger Schlosses haben meine Freundin und ich uns im Sommer 2004
angesehen. Selbst im Ausland ist das kleine Heidelberg kurioserweise nicht unbekannt, als O. bei seinen Verwandten
in Korea war, und dortige Freunde in Seoul erfuhren, dass er aus Deutschland kommt, haben sie ihn gefragt, ob er
denn aus Heidelberg stamme. Übrigens kennt man dort auch das den spiegel, was nur für die Qualität dieses
Hamburger Magazins spricht.
61
die östliche Gruppe des bairischen Stammes. Die größeren Gruppen beiderseits der Donau sind die Ober- und
Niederösterreicher, weitere Gruppen die Tiroler, Kärntner und Steiermärker. Die Vorarlberger sind
Alemannen.[Brockhaus, Band IV., Seite 102] und Zisleithanien: das Land diesseits (westlich) der Leitha, 1867-1918
der deutsch- österr. Teil Österreich-Ungarns [Brockhaus, Band V., Seite 670]
62
die kleindeutsche Lösung, unter Ausschluss des deutschsprachigen Österreichs, beide Staaten waren aber aufs
engste miteinander verbunden, ein von den Österreichern gewünschter Anschluss nach dem Ersten Weltkrieg wurde
1919 von den Alliierten abgelehnt
93
3. Mitten in Deutschland
ungefährlich, in dieser düsteren Zeit. Nach dem Krieg sollen die freigelassenen Polen so einige ihrer früheren
Peiniger im Dorf brutal massakriert haben, meine Familie blieb von diesen Exzessen Gott sei Dank verschont. Nach
der Wende, als die Grenzen sich öffneten, haben meine Eltern Wadek in Polen noch einmal besucht. Er soll als
erfolgreicher Landwirt zu bescheidenen Wohlstand gekommen sein, in der Kriegszeit bei meinem Opa war er für
seine Wissbegierigkeit und Lernbereitschaft ja ohnehin bekannt. Zu meinem Papa meinte er damals, als meine Eltern
kurz nach dem Kaffee und Kuchen nun das Abendessen aufgetischt wurde, und mein Papa wenig Neigung zeigte,
die polnischen Fleischspezialitäten zu essen: „Großer Mann wird doch kleine Wurst schaffen!“ Wadek ist mittlerweile
verstorben. Ich persönlich kenne ihn nur aus den Erzählungen meines Vaters.
Wer im Vorfeld die Auszüge der deutschen Geschichte aus dem Brockhaus gelesen hat, wird
feststellen, das die innerlich in Herzogtümer (Pfalz, Thüringen), Königreiche (Bayern, Sachsen)
und dem Kaiserreich Österreich zersplitterte Deutschland lange keinen Nationalstaat wie
Frankreich formen konnte. Diese Sehnsucht spiegelt sich in der Nationalhymne von Hoffmann
von Fallersleben wider. Außerdem wird deutlich, dass die „Erbfeindschaft“ zu Frankreich über
die Jahrhunderte sehr lebendig war, und erst in den 60iger Jahren des Zwanzigsten
Jahrhunderts zwischen de Gaulle und Adenauer ihr offizielles Ende finden sollte.
Bild 57 Der Reichstag heute, und vor seiner Zerstörung. Die Inschrift „Dem Deutschen Volk“
wurde erst im Kriegsjahr 1915 angebracht. Genau über dem Dreiecksgiebel thronte früher die
Germania, die Verkörperung (Allegorie) Deutschlands, w o sie sich nun befindet, ist mir leider nicht
bekannt, jedenfalls fehlt eine ganze Menge des ursprünglichen Fassadenschmuckes.
Als zerstückelte Großmacht Zentraleuropas lag sie laufend mit anderen Großmächten seiner
Peripherie im Clinch, ebenso gab es die innerdeutschen Kriege. Seien es die Konfessions- oder
die Kriege zwischen Preußen und Österreich. Immer ging es um die Vormachstellung und
Einfluß innerhalb des deutschsprachigen Raums. Ich möchte im folgenden noch einige
Bauwerke des Kaiserreichs in Deutschland vorstellen, die fast alle auf die deutsche Vereinigung
von 1871 zurückgehen, nach denen sich viele Deutsche jahrhundertelang so gesehnt hatten.
Außerdem werde ich die deutsche Nationalhymne inklusive ihrer umstrittenen Strophen
abbilden, und, um den Schock für die links-liberalen Gutmenschen komplett zu machen, kurz
vom Zweiten Weltkrieg und meiner eigenen Wehrdienstzeit erzählen.
Deutschland, Deutschland über alles,
Sie ist und war nicht unumstritten, unsere deutsche Nationalhymne. Vor allem die Über alles in der Welt,
ersten Silben gleicher Strophe erhitzen in regelmüßigen Abständen verschiedene Wenn es stets zum Schutz und Trutze
Gemüter. "Deutschland, Deutschland über alles...", was wollte uns der Dichter Brüderlich zusammenhält,
Hoffmann von Fallersleben vom 26. August 1841 damit sagen? Von der Maas bis an die Memel,
Anfang des 19. Jahrhunderts gab es keine deutsche, vor allem einheitliche Von der Etsch bis an den Belt -
Nationalhymne. Zersplittert und uneins mit sich selbst sang jedes deutsche Land Deutschland, Deutschland über alles,
eine eigene Hymne. Die Preußen schmetterten: "Heil dir im Siegerkranz!", die Über alles in der Welt!
Bayern formulierten es nicht so pathetisch: "Heil unserm König, heil, Langleben
sei sein Teil!" und selbst die Thüringer im kleinen Weimarer Großherzogtum Deutsche Frauen, deutsche Treue,
sangen ihre eigene Hymne: "Möge Gott dich stets erhalten, Weimars edles Deutscher Wein und deutscher Sang
Fürstenhaus". Als deutsche Nationalhymne galt vor 1866 das Lied "Was ist des Sollen in der Welt behalten
Deutschen Vaterland" von Ernst Moritz Arndt (1769-1860), gedichtet 1813 und Ihren alten schönen Klang,
1825 komponiert von Gustav Reichardt (1797-1884). Die "Wacht am Rhein" Uns zu edler Tat begeistern
Unser ganzes Leben lang -
wurde 1840 von Max Schneckenburger (1819-1849) gedichtet. In dieser Zeit fing
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
der damalige französische Regierungschef Thiers an darüber zu schwadronieren, Deutscher Wein und deutscher Sang!
dass der Rhein die französische Ostgrenze sein müsse und verursachte damit
einen Sturm der Entrüstung (Rheinkrise). 1854 komponierte Karl Wilhelm (1815- Einigkeit und Recht und Freiheit
1873) die Melodie. Am 11. Juni 1854 wurde das Lied in Krefeld zur Feier der Für das deutsche Vaterland!
silbernen Hochzeit des nachmaligen Kaisers Wilhelm I. mit nachmaliger Kaiserin Danach laßt uns alle streben
Augusta erstmals gesungen. Bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges Brüderlich mit Herz und Hand!
von 1870/71 wurde die "Wacht am Rhein" zur deutschen Volkhymne. Auch Einigkeit und Recht und Freiheit
wenn die "Wacht am Rhein" heute fasst vergessen ist, so erfreute es sich damals Sind des Glückes Unterpfand -
einer großen Popularität. Es ist kein "Angriffslied", denn der Rhein sollte ja nur Blüh im Glanze dieses Glückes,
verteidigt werden und es ist auch weit weniger martialisch als z. B. die heute noch Blühe, deutsches Vaterland!
leidenschaftlich gesungene französische Nationalhymne "Marseillaise".
Hoffmann v. Fallersleben 1841
94
3. Mitten in Deutschland
Bild 58 Kyffhäusergebirge in Thüringen, rechts Kaiser Friedrich Barbarossa, der der Sage nach
einst zurückkehren wird.
Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts auf den Resten einer mittelalterlichen Burganlage errichtet. Das 81 Meter hohe
Denkmal soll an die Reichsgründung im Jahre 1871 unter Kaiser Wilhelm I. erinnern. Durch dieses Bauwerk, die
Barbarossa-Sage und das beide umgebende Beziehungsgeflecht ist das Kyffhäusergebirge in ganz Deutschland
bekannt.
Am 28. September 1883 wird das Niederwalddenkmal zur Erinnerung an
den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 und an die
Reichsgründung nach sechsjähriger Bauzeit in Anwesenheit von Kaiser
Wilhelm I. eingeweiht...() ....Der Unterbau ist 25 m hoch. Der Sockel
unter dem Standbild trägt die Inschrift: " Zum Andenken an die
einmütige und siegreiche Erhebung des deutschen Volkes und die
Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches 1870/71." Darunter
befinden sich der Reichsadler, umgeben von den Wappen der deutschen
Staaten. Auf der rechten Ecke des unteren Sockels steht der Engel des
Friedens mit Füllhorn und Palmenzweig, auf der linken der Engel des
Krieges, das kampfbereite Schwert in der Rechten und die
Kriegstrompete an den Lippen. Zwischen beiden als Relief in
Lebensgröße hält der Kaiser, hoch zu Ross, umgeben von den
deutschen Fürsten und Heerführern. Auf dem Sockel thront ein Standbild
der Germania mit gesenktem Schwert in der Linken und der Reichskrone
in der Rechten. Ein Eichenkranz ziert als Ruhmessymbol ihr Haupt.
..().....So hoch sind auch die Gestalten Krieg und Frieden. Im Sockelrelief
sind als Reichsgründer Kaiser Wilhelm I., Otto von Bismarck sowie die
zum Reich gehörenden Souveräne verewigt , flankiert von Allegorien für
Krieg und Frieden. Unter dem Hauptrelief prangt das Gedicht "Die
Wacht am Rhein".
Bild 59 Das Niederwalldenkmal am Rhein Auszüge: Die Wacht am Rhein
....()......
Refrain nach jeder Strophe:
Lieb Vaterland magst ruhig sein; fest
steht und treu die Wacht, die Wacht
am Rhein!
Bild 60 Porta Westfalica in Westfalen, bekannt sind darüber hinaus das „Völkerschlachtdenkmal“
in Leipzig, das Hermanndenkmal im Teutoburger Wald und das „Deutsche Eck“ in Koblenz.
Sämtliche Beiträge sind aus dem Internet: http://www.deutsche-schutzgebiete.de/deutschlandlied.htm
95
3. Mitten in Deutschland
Als die deutsche Wehrmacht am 22.06.1941 um 3.15 Uhr den Bug überschritt, und in
die Sowjetunion einfiel, und um acht Uhr der deutsche Botschafter in Moskau die
offizielle Kriegerklärung überreichte, da war beiden Völkern unmissverständlich klar,
dass sie sich nun im Krieg der Weltanschauungen befanden. Mit den Deutschen
überschritten auch finnische, ungarische, slowakische, rumänische und italienische
Truppen die Grenzen zur Sowjetunion. Aber dieser Krieg sollte ganz anders verlaufen,
als ihn sich das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) vorgestellt hatte. Waren beim
Überfall auf Polen 1939 10 600 deutschen Soldaten ums Leben gekommen, so stieg die
Zahl der Toten im Frankreichfeldzug 1940 auf 27 074 Tote. [Quelle: Brockhaus]
Die Verluste des deutschen Ostheeres Ende Oktober 1941 betrugen: 162 314 Tote,
33 334 Vermisste und 571 767 Verwundete (24% seiner Sollstärke).
Bild 61 Herbst 1942, deutsche Soldaten im völlig zerstörtem Stalingrad - 2500 km von der Heimat
entfernt
Der Krieg im Osten sollte sich als der blutigste, verbissenste und
unmenschlichste Krieg zwischen zwei Nationen der
Menschheitsgeschichte entwickeln. Bereits im Herbst 1941
notierte der Divisionskommandeur der 18. Panzerdivision der
Heeresgruppe Nord: „Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht zu
Tode siegen.“
Zeitraffer
96
3. Mitten in Deutschland
Deutsches Volk! Gebt mir vier Jahre Zeit, und Ihr werdet Deutschland nicht mehr
wiedererkennen (A. Hitler 1937)
Das nenne ich den Inbegriff von Faschismus. Kein Zitat Hitlers zeigt besser das
Dämonische in ihm. Nicht nur die sechs Millionen Juden, die Millionen Polen und
Russen, Zivilisten wie Soldaten, auch das Schicksal des eigenen Volkes war Hitler im
Grunde sch...egal. Da war nichts von Liebe zum Volk oder ähnliches. In einer
amerikanischen Studie nach 1945 hat man im Wesen der „Nazis“ folgende Eigenheit
festgestellt: Sie waren im Schnitt ähnlich intelligent, strebsam, gewissenhaft wie die
übrige deutsche Bevölkerung, einige besaßen außergewöhnliches Organisationstalent
und Ehrgeiz, wie Rüstungsminister und Chefarchitekt Albert Speer. Aber in einem Punkt
ähnelten sie sich alle: Sie kannten nicht so etwas wie Mitgefühl, Menschlichkeit oder
den Unterschied für Recht und Unrecht, so dass fast alle Mitglieder der hochrangigen
Parteiführung und des Generalstabs 1945 in Nürnberg auf Nichtschuldig im Sinne der
Anklage plädierten.
63
Falsche Übersetzung von island. Ragnarök (Götterverhängnis) in der germanischen Mythologie. G. ist der Titel des
letzten Teils von Richard Wagners „Der Ring der Nibelungen“, Kampf der Götter (Asen) gegen die Riesen, ihr
Untergang und die Vernichtung der Erde: Odin fällt im Kampf gegen den Fenriswolf, Thor erschlägt die
Midgardschlange, stirbt aber von ihrem giftigen Hauch; Freyr wird vom Feuerriesen Surt getötet, der dann die Erde
und den Sitz der Götter vernichtet [6] ;siehe auch Roman: Midgard; von W. und H. Hohlbein
97
3. Mitten in Deutschland
Man kann auch nicht sagen, dass nicht alles am Nationalsozialismus schlecht gewesen sei.
Alles, wirklich alles war auf einen zukünftigen aggressiven Eroberungskrieg ausgerichtet, den
Hitler von Anfang an geplant hatte. Man kann also nicht sagen, das die
Arbeitslosigkeitsreduzierung oder die „Kraft durch Freude“ – Fahrten mit dem Dampfer im
Nordmeer eine positive Seite des Hitlerischen Deutschland gewesen sei. Auch diese
Vergnügungsfahrten waren nicht reiner Selbstzweck. Am Ende sollte das Deutsche Volk bitter
für seine Treue und Gutgläubigkeit bezahlen. Die Unmenschlichkeit Hitlers möchte ich noch
anhand von vier weiteren Beispielen darstellen:
• Als 1940 Frankreich kapituliert, kann Hitler von seinen militärischen Beratern nur mit Mühe
und Not von seinen Zerstörungsabsichten Paris abgebracht werden. Später bei der
Besichtigungstour durch die leeren Strassen von Paris soll er dann zu seinem
Chefarchitekten Albert Speer sinngemäß gesagt haben, „wenn die Umbaupläne für Berlin
erst einmal fertig sind, dann wird Paris (das er immer bewundert hatte) eh` nur noch ein
Schatten sein.“
• Als Berlin 1941 das erste mal von britischen Bombern getroffen wird, soll Hitler getobt haben
und der Luftwaffe befohlen haben: „London auszuradieren.“ Das London im Krieg auch unter
dem Bombenterror litt, konnte ich im Viertel um die riesige St- Pauls- Kathedrale sehen. Um
diesen Dom mit seiner riesigen Kuppel aus dem 17. Jahrhundert stehen lauter moderne
Häuser, ähnlich wie dem Kölner oder Ulmer Dom, brannten die Häuser ab, während das
Gotteshaus relativ unversehrt blieb. Da war ich mit meiner Familie im April 1999 für etwa drei
Tage in London.
• Bei der Belagerung Leningrad durch deutsche Truppen, soll Hitler die Auslöschung dieser
grandiosen Zarenstadt Peter des Großen angeordnet haben. Die Siegesfeier sollte dann im
stehen zubleibenden Hotel „Astoria“ gefeiert werden.
• 1944, Warschauer Aufstand der polnischen Befreiungsarmee: Dieser wird blutig von
Wehrmacht und Waffen-SS (darunter auch Verbrechereinheiten wie dem „Dirlewanger“-
Regiment, Kaminski-Brigade) niedergeschlagen, und es wird praktisch systematisch
Straßenzug um Straßenzug dem Erdboden gleichgemacht. Warschau hat praktisch
aufgehört zu existieren, und ist nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die am zerstörteste
europäische Hauptstadt, danach folgt Berlin und Budapest. Die Wehrmacht sollte sich später
über die entfesselte Gewaltorgie einiger (nichtdeutscher) Waffen-SS-Einheiten massiv
beschweren, woraufhin einige SS-Führer auch tatsächlich hingerichtet wurden.
Ich hatte noch nie so gefroren wie im Winter 1995/96 und ich lernte das zivilisierte Wohnen in festen Häusern nun mit
ganz anderen Augen zu schätzen. Unsere Ausrüstung, wir hatten damals noch olivgrün, die Koppel, die schlecht
sitzende Koppeltragehilfe, die Magazintaschen aus billigem Plastik, die Bundeswehr
glich in ihrer damaligen Ausrüstung ihrer Soldaten eher einer Spielzeugarmee. Da
besaß die Wehrmacht vor 60 Jahren bereits besseres Equipment. Mittlerweile hat sich
auf diesen Gebiet wohl einiges getan. Jedenfalls hatte ich damals nicht den Eindruck,
dass Deutschland seinen Soldaten eine zeitgemäße Ausrüstung zur Verfügung stellte.
Übrigens, auf dem Koppelschloss der Wehrmacht stand: „Gott mit uns!“
Eigenartige Entartung. Komisch auch, dass die meisten Verteidigungsminister der BRD
selber nicht gedient hatten. Die Waffen-SS hatte dagegen auf Koppelschloss und
Ehren-Dolch den von den Flamen (in Belgien lebende Niederländer) übernommenen
Spruch:„Onze Eer is trouw!“, also „Unsere Ehre die heißt Treue!”, Ehre und Treue sind
fast vergessende Eigenschaften, die Treue dem eigenen Volk ist sicherlich gut, die
Treue aber dem Führer gegenüber mündete in der Katastrophe. Die 68-Generation
sollte diese Sekundärtugenden ins Bodenlose verdammen, aber Treue und Loyalität
sind auch ein wichtiger Bestandteil in einer funktionierenden Partnerschaft, einer
intakten Gesellschaft oder gegenüber echten Freunden, und nicht bloß Kumpels.
Bild 65 Mein Wehrdienst 1995/96 in Brandenburg an der Havel, „Märkische Heide“ singend ziehen wir zum
feierlichen Gelöbnis, November 1995; singen und Leuchtspurschießen waren die einzigen Dinge die Spaß
gemacht haben. Ansonsten O-Ton meines Hauptfeldwebels:„ Der ... wäre eigentlich kein schlechter Soldat,
wenn er nicht so schrecklich unmotiviert wäre!“
98
3. Mitten in Deutschland
R., ein Freund von mir der in Warschau geboren wurde, hat
mir erzählt, dass man nach dem Krieg von Osten nach
Westen, vom Norden bis nach Süden Warschau eine einzige
Trümmerwüste war, kein Haus, keinen Kirche versperrte das
Sichtfeld. Die polnische Führung überlegte, ob sie Warschau
an anderer Stelle wieder aufzubauen sollte. Die Warschauer
entschieden dagegen.64 und haben nach dem Krieg zu
mindestens ihre Altstadt wieder originalgetreu aufgebaut.
Bild 66 Anti- Amerikanische Demonstration in Deutschland
Wenn NPD- Leute wie der Herr Apfel in Sachsen Adolf Hitler einen großen Staatsmann nennt,
dann kann man sich vor soviel Arroganz und Dummheit nur verächtlich abwenden. Was Europa
und seine Menschen unter den großen Kriegen zu erleiden hatte, darf in Zukunft nie wieder
geschehen. Bei einer Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, die viel interessantes
und wissenswertes enthält, ist Aufklärung und Wissen über die Bedeutung, Sinn und Zweck
eigentlich immer ein guter Ratgeber, der auch hilft, Missverständnisse zu vermeiden. Schließlich
habe ich selbst in diesem Kapitel „Vaterland“ mit der Darstellung der umstrittenen Waffen-SS
ein heißes Eisen angepackt, und werde mir diesbezüglich sicherlich jede Menge verbale Prügel
per E-mail einstecken müssen, von Leuten, die wahrscheinlich wieder alles besser wissen. Aber
es stimmt, die Deutschen verdrehen und wenden sich, sie sehnen sich krampfhaft nach einem
geistigen Halt, nach Traditionen die nicht gleich faschistisch, aber auch typisch deutsch sein
sollen. Diese Verrenkungen und Widersprüche münden dann in so eigenartigen Sprüchen auf
Plakaten wie Bush und Drittes Reich – Ihr seid Euch so gleich. Einen religiös- konservativen wie
Bush mit Hitler vergleichen zu wollen ist absurd und polemisch. Bush hat zwei Afroamerikaner in
seinem Kabinett. Es ist beschämend, und sicher auch bewusst beleidigend gemeint. Die
Demonstranten können sich ja mal überlegen, ob sie lieber von einer Strafkompanie der
Waffen-SS unter Skorzey oder Dirlewanger gefangen werden wollen, oder von den Marines.
Ich konfrontiere gerade den deutschen Leser mit einigen der dunkelsten Kapiteln unserer
Geschichte. Trotzdem halte ich dies für notwendig, weil zwischen dem ganzen Unrecht auch
immer wieder deutsche Soldaten Courage gezeigt haben. Mut vor dem Feind hatte die
Wehrmacht ja in fast allen großen Schlachten bewiesen, Mut vor dem Unrecht in den eigenen
Reihen war dagegen viel seltener anzutreffen. Aber dies war dann wirklich Zivilcourage, die
allzu schnell auch vor einem Erschießungskommando wegen Verrat oder Wehrkraftzersetzung
sein abruptes Ende nehmen konnte. Und nicht wie die linken Demonstranten, die sich schon bei
einer Anti- Bush- Demo großartig fühlen und denken, Wunder was geleistet zu haben.
W. Churchill an den Außen- und an den Informationsminister Sonntag, 13. Juni 1943
„Ich habe den Rapport über den deutschen Kampfgeist in Tunesien gelesen. Es ist kaum
möglich, den Kampfeigenschaften des deutschen Soldaten einen höheren Tribut zu zollen, und
deren Verwendung von Worten wie „tierisch“ beeinträchtigen in keiner Weise den starken
Eindruck, den dieser Report vermittelt. Die „außergewöhnliche Dummheit“ der Deutschen
erstreckt sich bestimmt nicht auf den richtigen Gebrauch ihrer Waffen und die Ausnutzung
taktischer Gegebenheiten.“ [6, S. 210]
Stalin räumte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges freimütig ein, „wenn wir eins zu eins65
gegen die Deutschen gekämpft hätten, dann hätten wir wahrscheinlich den Krieg nicht
gewonnen.“ Und fügte hinzu: „Die wahrscheinlich beste Division der Deutschen war wohl die 2
SS-Panzerdivision „Das Reich“ und „Die Deutschen kämpfen wie die Teufel ! “, Stalin im
Frühjahr 1944, als er sich über das Ausbleiben der Alliierten Entlastungsfront beschwerte
Aus Churchills Memoiren Bd. I
Chruschtschow, Kriegskommissar der Roten Armee, urteilte:„ Wohin ich auch immer kam, die 3
SS-Totenkopfdivision war schon da.“ Abscheu und Bewunderung für diese Soldaten „Hitlers“.
64
Mit Würzburg war es genau das gleiche, die Stadt wurde zwei Monate vor Kriegsende dem Erdboden
gleichgemacht und sollte danach wieder an anderer Stelle aufgebaut werden. Von dem Bombenkrieg in Deutschland
sind folgende Städte weitgehend verschont geblieben: Heidelberg, Regensburg, Bamberg, Erfurt, Görlitz und
Oldenburg
65
ab 1943, dann 1944/45 waren dreifache, später fünffache, achtfache und zehnfache Überlegenheiten der Sowjets
bei Panzern, Flugzeugen, Artellerie und Soldaten eher die Regel als die Ausnahme
99
3. Mitten in Deutschland
Dann haben also die deutschen Trümmerfrauen, die mit dem Maurerhammer den Mörtel
von den Ziegelsteinen abklopften, ihre Arbeit in den vom Krieg zerstörten Städten unter
der Aufsicht türkischer Facharbeiter durchgeführt? Dann haben türkische Ingenieure
den Wiederaufbau unserer Großstädte koordiniert. Dann hat also die Türkei großzügig
Deutschland unter die Arme geholfen, und nicht die Amerikaner mit ihrem Marschallplan
? Und bereits kurz nach dem Krieg kamen die Türken freiwillig den Deutschen zu Hilfe,
sie schickten Decken damit sie nicht so frieren mussten und ,diszipliniert wie die Türken
nun einmal sind, haben sie sogar Spitzenkräfte geschickt, die die Industrie wieder auf
Vordermann brachte. Volkswagen ist quasi ein Paradebeispiel des deutschen
Wirtschaftwunders. Dann stieg Deutschland unter fachlicher Beratung vom Bosporus
schnell wieder zu einer der führenden Industrienationen in der Welt auf - quasi wie
Phoenix aus der Asche. Sie brachten Krupp und Thyssen, AEG und Borsig, Siemens
und BASF, Mannesmann und MAN, Daimler Benz und die Opel AG zu neuem Glanz
und wirtschaftlichem Aufschwung. Die Türken waren es. Daran besteht heutzutage gar
kein Zweifel mehr. Ihre Ingenieure waren weltweit berühmt dafür, dass sie Deutschland
den nötigen Innovationsschub in den 60iger Jahre verpassten. Leider hatte es die
Türkei einfach zu gut gemeint. Als dann nämlich in Deutschland niemand mehr hungern
und im Winter frieren musste, da stellten die in der Türkei zurückgebliebenden Türken
zu ihrer eigenen Verblüffung fest, dass sie das eigene Land völlig vernachlässigt hatten.
Im Brockhaus von 1979 Band 5 auf Seite 341 steht zu der Türkischen Wirtschaft: „...Die
Industrie ist im Aufbau, (Aufzählung der einzelnen Sparten).....“ Zu allem Überfluss fing
Deutschland Ende der Siebziger Jahre damit an, Schulden zu machen. Die
Arbeitslosigkeit stieg, und die undankbaren Deutschen, die seit 1973 den
Anwerbungsstopp durchsetzten, hatten für die selbstlosen Türken, die man auch als
Gastarbeiter bezeichnete, auf einmal nicht keine Verwendung mehr. Aber die
ehemaligen Gastarbeiter dachten gar nicht daran, wieder heimzukehren. Trotzdem man
ihnen Rückkehr-Prämien anbot, stieg ihre Zahl von ca. 680 000 1969 auf heute 2,5
Millionen an. Viele holten ihre Familien nach oder ließen sich nach Deutschland
reinheiraten. Aber das die kafirin so undankbar werden würden, das hatten sich die
Türken nicht vorstellen können. So bildeten sie immer mehr ihre eigenen Gemeinden
und schotteten sich ab von der übrigen Gesellschaft. Dabei verlernten viele ihre
ausgezeichneten deutschen Sprachkenntnisse. Zu allem Überfluss begannen nach der
Jahrtausendwende die Zeitungen unglaubliche Hetzjagden gegen die einstigen
geistigen Eliten dieser Gesellschaft. So titelt der Focus: Muslime- Die unheimlichen
Gäste [11/2004], Spiegel: Allahs rechtlose Töchter, stern: Die Ruhe vor dem Sturm ?
[10/2004]. Die Weltverschwörung gipfelte im September 2001 in der Beschuldigung,
Muslime hätten die Anschläge ausgeführt. Im März 2004 wurden die Spanier frech,
machten sie doch ebenfalls die „Gläubigen“, der in Deutschland auch als „Frieden-
Machen-Religion“ bekannt gewordenen Glauben, der Muslime für die Attentate von
Madrid verantwortlich, wobei 191 Menschen den Tod fanden und mehr als 1500 verletzt
wurden. Und im Herbst dieses Jahres erstach sich der Irre Theo van Gogh auf offener
Straße. Wieder wurde ungerechtfertigter Weise den toleranten Marokkanern
islamischen Glaubens in Holland die Schuld dafür in die Schuhe geschoben.
Wie Sie sicher schon gemerkt haben, liebe Leser, ist in dieser Passage die
Ernsthaftigkeit ein klein wenig auf der Strecke geblieben, aber wenn so ein Schwachfug
verbreitet wird, dann erlaube ich mir, darauf auch in polemischer Form zu reagieren....
100
3. Mitten in Deutschland
„Der Islam dürfe nicht bloß als Gastarbeiter-Religion toleriert, sondern müsse als
Bestandteil unserer eigenen Kultur anerkannt werden.“ [35, Köln 21.11.2004]
Ich liebe mein Land, ich muss aber nicht die Politiker lieben.
66
arab. „vogelfreie“ Ungläubige, Erklärung S.143
101
4. Warum Immigranten nicht gleich Immigranten sind
Bis in die 60er Jahre war der Westen neben den sog. Ostblock-Staaten und Japan,
dass seit Anfang des 20 Jahrhunderts ebenfalls aufschloss, technologisch am weitesten
fortgeschritten. Später schlossen dann weitere asiatische Staaten mit einem enormen
Wirtschaftswachstum auf. Wie z.B. Südkorea, die sogenannten Tigerstaaten wie
Malaysia und Singapur und heute China und vielleicht morgen schon Indien. Diese
Staaten schließen nicht nur auf, sondern überholen ihre früheren Lehrmeister in einigen
Bereichen bereits. Man denke nur an den Siegeszug japanischer Autos in Amerika und
Europa, Videorecorder von Sony aus Japan oder die neuesten TFT- Flachbildschirme
von Samsung aus Südkorea. Dies ist nur möglich, weil es in diesen Ländern die Freiheit
gibt und was ein wesentlicher Punkt ist, der Wille zum Lernen. Der asiatische Fleiß und
67
als Immigranten sollen in diesem Essay in erster Linie Muslime bezeichnet werden, und nicht etwa Ausländer aus
Europa oder den fortschritlichen asiatischen Ländern
102
4. Warum Immigranten nicht gleich Immigranten sind
Ehrgeiz sich bis zur Erschöpfung weiterzubilden, ist in Europa gefürchtet und schon fast
legendär. Der Ausspruch „Die sind ja wie die Bienen“, kommt ja nicht von ungefähr. Und
was sich im Grossen auf der Welt momentan als die rasante Aufholjagd Asiens abspielt,
wieso soll sich dies nicht auch zwischen den einzelnen Einwanderungsgruppen hier in
unserer Gesellschaft widerspiegeln.
Mein bester Freund (Koreaner) hat mir einmal erzählt, wenn er mit einer zwei nach
Hause kam, dann haben die Eltern gefragt wie viele Einsen es denn gab und in den
regelmäßigen koreanischen Treffen, in denen die Eltern von den Leistungen in der
Schule berichteten, konnten seine Eltern nie so richtig sich mit seinen Leistungen
schmücken. Genau wie ich, waren auch seine Leistungen eher durchschnittlich. Ich
muss dazu sagen, dass wir beide in die gleiche Klasse des C- F – v. S. Gymnasiums in
Berlin gingen. Was ich in diesem Aufsatz sagen will ist, dass in der islamischen Welt die
Bildung der eigenen Sprösslinge nicht so einen hohen Stellenwert hat. Dies gilt vor
allem für die konservativen und religiösen Teile der Immigranten. Mein Kumpel J. der
aus O. stammt, hat mir von seiner Mutter erzählt, die an einer Schule unterrichtet und
wo 16jährige verheiratete Türken ihre 14jährigen Frauen aus dem Unterricht nehmen,
weil sie zu Hause wichtigeres zu tun hätte. Dieses absurde Beispiel zeigt nicht nur, wie
der Mann über seine Frau bestimmt, nein er zeigt vor allem wie geringschätzig die
Bildung als Allgemeingut angesehen wird. Gerade die Frauen in der islamischen Welt,
so auch in Afghanistan, machen auf mich in dieser Hinsicht einen wesentlich
fortschrittlichen Eindruck. Der Wille zum Lernen ist offenbar gerade bei Frauen oftmals
stärker ausgeprägt, als dies bei den Männern der Fall ist. Aber gerade diese verweigern
ihnen das Lernen oft mit dem Verweis auf die Religion. Ob der Koran an dieser Stelle
nur wieder falsch ausgelegt ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber faktisch hemmt er
in weiten Teilen der arabischen Welt jegliche Eigeninitiative zur Weiterbildung.
In der arabische Welt gibt es auf der anderen Seite eine relativ relaxte Mentalität, dass
jeder so leben soll, wie er es für richtig hält. Damit meine ich auf keinen Fall die religiöse
Freiheit, sondern das es nicht verpönt ist, wenn jemand faul ist. Dies hat sich
mittlerweile auch in Deutschland sehr geändert, seit der Sozialstaat auch die nicht
arbeitswilligen genauso unterstützt, wie die arbeitswilligen. Öffentliche Aussagen in
deutschen Talkshows, „ich geh nicht arbeiten, ich bin doch nicht blöd “, wären vor
einigen Jahrzehnten fast undenkbar gewesen. In der arabischen Welt gilt Menschen die
Bewunderung, die es zu Reichtum gebracht haben. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob
dieser Reichtum ehrlich erarbeitet oder durch halbseidene Machenschaften erworben
wurde. Dies ist in den westlichen Staaten anders, dort fließt auch die Art und Weise wie
man zum Reichtum gelang eine Rolle. Jemand der nur ein Erbe antritt und keinen
eigenen Beitrag zu seinem Reichtum geleistet hat, verdient nicht die gleiche
Anerkennung wie jemand, der als Erfinder mit seinem Produkt zu Reichtum gelang.
Ich möchte zum Abschluss wieder aus einen Zeitungsartikel des Berliner Tagesspiegels
zitieren. Der Artikel heißt „Das Multi- Kulti- Getto - im Rollbergviertel gibt es zu viele
Ausländer- sagen die Ausländer. Die Deutschen schweigen“ von Thomas Loy. Für die
Nicht- Berliner: das Rollberg-Viertel ist eine Wohnsiedlung im Norden des Bezirks
Neukölln. In den sechziger oder siebziger Jahren wurden die alten Häuser aus der
Kaiserzeit dem Erdboden gleichgemacht und durch moderne Häuserzeilen ersetzt.
Mittlerweile gehört dieser Kiez zu einen der problematischen Gegenden in Berlin, um es
einmal vorsichtig auszudrücken.
„....Die Werbelliner Straße 51 und, gleich nebenan, die Morusstraße 18, gehören zum
Wohnblock IV der Rollbergsiedlung, einem Viertel mit hoher Arbeitslosigkeit und vielen
Ausländern. Das Rollbergviertel wiederum gehört der Wohnungsbaugesellschaft Stadt &
Land. Und die wiederum fiel vor zwei Jahren mit einer spektakulären Ankündigung auf:
Ausländer kriegen keine Wohnungen mehr, damit die letzten Deutschen nicht auch
noch wegziehen. Daran ist eigentlich nix Ungewöhnliches. Andere Gesellschaften
103
4. Warum Immigranten nicht gleich Immigranten sind
machen es mit ihren Problemvierteln ähnlich, nur drücken sie sich politisch korrekter
aus. Günter Adam, Geschäftsführer von Stadt & Land, wollte nicht lange um den heißen
Brei herumreden und verbrannte sich prompt die Zunge: „ Wenn Deutsche immer
wieder ausländische Namen auf Klingelschildern sehen, wird dies als störend
empfunden.“ Das hatte er schön beobachtet, nur sagen sollte man so etwas nicht, denn
eigentlich ist das Diskriminierung. Günter Adam bekam viel Ärger und wurde inzwischen
abgelöst - aus anderen Gründen, heißt es.
Nun, zwei Jahre später, spricht Gunter Haedke für Stadt & Land, soweit es das
Rollbergviertel betrifft- und was er sagt, hört sich nicht mehr nach Diskriminierung an.
Kriterium für die Vergabe von Wohnungen sei nicht die „ethnische Herkunft“, sondern
das „soziale Verhalten“. Drei Fragen stünden im Vordergrund, sagt Haedke: Wird der
Mieter seine Miete zahlen? Wird er länger in der Wohnung bleiben? Passt er in die
Nachbarschaft? Die letzte Frage ist in ihren Auswirkungen zumindest teilweise identisch
mit dem groben Keil, den Adam vor zwei Jahren in die Rollbergsiedlung trieb. Headke
sagt es so: „In einem Haus, wo schon viele nicht-deutsche Mieter wohnen, werden wir
nicht noch mehr einziehen lassen.“ Eine „Gettoisierung“ solle so verhindert werden. Ein
Drittel der Bewohner im Rollbergviertel ist gegenwärtig nicht-deutscher Nationalität.
Ziel von Stadt & Land ist, diesen Anteil nicht zu erhöhen. Wobei Ausländer nicht gleich
Ausländer ist. Das „größte soziale Problem“ der Siedlung seine die „männlichen
arabischen Jugendlichen“.
In den Häusern Werbelliner Straße 51 und Morusstraße 18 wohnen überwiegend
Ausländer. Laut Headke sollen frei werdende Wohnungen deshalb nur noch an
Deutsche vergeben werden. Die Praxis sieht aber anders aus. Die Türkin Dilek erzählt,
sie sei vor acht Monaten eingezogen. Probleme wegen ihrer Herkunft habe es nicht
gegeben. Ein Landsmann von ihr kam vor einem Jahr in die 51. Seine Frau sei
schwanger gewesen, da brauchten sie eben eine größere Wohnung. Kann man Mieter
überhaupt nach ihrer Nationalität auswählen? Deutsche würden hier nie einziehen, sagt
ein Pole, der schon 20 Jahre in der 51 wohnt. Seinen Namen behält er lieber für sich.
Die Ankündigung von Stadt & Land sei „völliger Quatsch.“ Alle paar Monate würden
Türken und Araber ein- und wieder ausziehen-„das geht rucki-zucki“. Deren Kinder
lärmten bis spät in die Nacht.
Wenn er sich traue, mal was zu sagen, komme nur Drohfloskel „Was willst du, Alter?“
Ein Stein sei ihm schon ins Fenster geflogen. „Es wird gegrillt, arabische Musik gespielt,
und auf den Boden gespuckt. Man fühlt sich in einer anderen Welt.“ Der Pole denkt wie
die Deutschen, die geblieben sind und schweigen. Die Frontlinie verläuft nicht zwischen
Deutschen und Ausländern, sondern- wenn überhaupt erkennbar- zwischen
europäischer und arabischer Kultur.
Dilek will so bald wie möglich wieder ausziehen, zum Schutz ihrer Kinder. „Zu viele
Ausländer“, sagt sie und meint damit vor allem die „frechen“ türkischen und arabischen
Kids. „Ich wusste nicht, dass es so extrem ist.“ Sie ist in Deutschland geboren und
fühlte sich in Zehlendorf , wo sie vorher wohnte, sehr wohl. Auch Dilek denkt wie die
schweigenden Deutschen; genau wie der Pole, auch wenn es im Pass anders steht.
Dana zeigt ihre Wohnung. Hell, mit Wintergarten und schönem Blick auf den Spielhof.
Dana würde lieber in Charlottenburg oder Steglitz wohnen, weil die Menschen dort
„anders sind, entspannter“. Aber für das gleiche Geld bekommt sie dort nicht die gleiche
Wohnung. Einige Deutsche seien in letzter Zeit eingezogen, sagt sie und korrigiert
gleich, es handele sich um „gemischte Paare“. Dana ist in Deutschland geborene
Kroatin. Einer mit fremd klingendem Namen am Türschild ist Yahia Makkouk, ein
elegant gekleideter Araber. Der Pole von nebenan hält ihn für einen Professor und
schimpft, weil er mit seinem Sechszylinder –Jaguar unter seinem Fenster gelegentlich
die Luft verpeste. Es stellt sich heraus, dass Makkouk nur Professor qua
Lebenserfahrung ist, eigentlich nervenkrank und 1976 aus dem Libanon geflohen. Dort
104
4. Warum Immigranten nicht gleich Immigranten sind
allerdings war er ein hohes Tier, Sekretär des Präsidenten, und somit vertraut mit
Tugenden wie Fleiß, Strebsamkeit und Disziplin. Die gab er an seine Kinder weiter. Die
dann auch was daraus machten: Betriebswirt, Informatiker, Zahnarzt. Makkouk findet es
schlimm, wie viele Kinder aus seiner Heimat mangels Erziehung in Deutschland
verwahrlosen. Seine Kinder habe er nie durch die Strassen ziehen lassen. Und vor
allem habe er sie als Deutsche erzogen...“
In dem folgenden Artikel geht es um einen Auszug über [1, S.113] die „Islamische
Förderation Berlin e.V.“(IF). Darin steht:
......„Islamistische Gruppen versuchen in allen westlichen Demokratien, die
Berichterstattung zu verhindern. Jeder, der zum Beispiel im Sommer 2002 über die
offenkundige Verbindung der IF oder mancher ihrer Nebenorganisationen zur
„Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs – Landesverband Berlin“ berichtete, musste mit
einstweiligen Unterlassungsverfügungen und Widerrufsbegehren rechnen, obwohl die
Beziehungen im Grunde nicht zu bestreiten waren. Erfahrungen mit solchen Klagen
machten die Berliner taz , der Tagesspiegel, die Berliner Morgenpost, das ZDF, der
Bayrische Rundfunk, Aypa-TV Berlin, die Berliner Zeitung und die Welt. Wenn mehr als
ein Dutzend Anwälte aus der Umgebung der „Islamischen Förderation Berlin“ gegen
unliebsame Berichterstattung im Einsatz sind, dann wagen es immer weniger
Journalisten, über die wahren Hintergründe ihrer Aktivitäten zu berichte. Immerhin geht
es um Macht, Geld und Einfluss. Denn die IF darf in Berlin an zwanzig Schulen 3500
Kinder islamischen Religionsunterricht erteilen, und die Kosten dafür trägt der
Steuerzahler. Da passen Berichte über Verbindungen zu zweifelhaften Organisationen
nicht ins Bild......“
Nach außen geben sich Islamisten egal welcher Organisation sie angehören betont
gesprächsbereit, tolerant, weltoffen und gesetzestreu. Was hinter den Kulissen wirklich
abläuft, lässt sich nur erahnen, Berichte wie der nun folgende Artikel aus der Berliner
Morgenpost „ Islam – Unterricht wirkt sich negativ aus “ vom 05.11.2004 von Gabi Zylla
sprechen aber eine andere Sprache.
„Immer öfter kommt`s vor, dass ich Kinder, die sich kaum noch auf den Beinen halten können,
nach Hause schicken muss“, sagt Marion Berning. Die Leiterin der Rixdorfer Grundschule sieht
mit Besorgnis die Auswirkungen des Fastenmonats auf ihre islamischen Schüler. Und sie
registriert seit der Einführung des Islam – Unterrichts an ihrer Schule vor zweieinhalb Jahren
einen immer schärfer werdenden Ton zwischen Schülern.
„Es kann nicht sein, dass die Kinder , die zum islamischen Religionsunterricht gehen, Schüler
christlichen Glaubens oder ohne Religionszugehörigkeit als Schweinefresser beschimpfen,
ihnen sagen, sie riechen schlecht oder auch massiv die Überlegenheit des Islam (!) gegenüber
westlichen Religionen vertreten“, so Berninger. Für die Integration und das Miteinander der
Schüler sei das nicht sehr förderlich. Nach Feststellung der Schulleiterin steigt der Druck auf die
Mädchen zum Kopftuchtragen in der Schule schon sehr früh, ebenso die Teilnahme der Kinder
am Ramadan. „Eigentlich sollte das Fasten erst mit zwölf Jahren beginnen, aber hier gibt es
schon Sieben- und Achtjährige, die mitmachen und überfordert sind“, sagt Berning. Die
Ramadan-Erfahrungen der Lehrerin laut Schulstadtrat Wolfgang Schimmang (SPD)
für alle Nord-Neuköllner Grundschulen zu. Rita Hermanns, Sprecherin der
Senatsbildungsverwaltung, stellt fest, dass berlinweit an Grundschulen mit sehr hohem
Schüleranteil nichtdeutscher Herkunft generell Verhaltensweisen auftauchen, die es früher nicht
gab. „Das sind zum teil regelrechte islamistische Tendenzen, die das Klima verschlechtern“, so
Hermanns. Sie habe auch aus Kreuzberger und Weddinger Grundschulen solche Berichte
gehört. „Da gab ein Junge seiner Lehrerin plötzlich nicht mehr die Hand, weil sie eine Frau ist“,
sagt Hermanns.
Es gebe immer mehr Versuche, die Kinder bei Klassenfahrten und für den Schwimm- oder
Biologieunterricht abzumelden. Und auch sie weiß, dass die Zahl der kleinen Mädchen, die in
der Schule Kopftücher tragen, rapide zunimmt. Andererseits wurden deutsche Kinder
beschimpft, weil sie ein „unreines“ Wurstbrot aßen.
„Die im Grundgesetz verankerte Gleichheit von Mann und Frau wird mit solchem Verhalten
ebenso ignoriert wie die Achtung und Toleranz gegenüber anderen Menschen“, sagt
105
4. Warum Immigranten nicht gleich Immigranten sind
Schulleiterin Berning. Zur Kontrolle der im Islamunterricht vermittelten Werte gibt es von den
Lehrern an den Schulen und von der Schulaufsicht unangemeldete Besuche. „Dabei wurden
zum teil sehr schlechte Deutschkenntnisse bei den Lehrern bemerkt und auch etwas veraltete
Lehrmethoden wie der Frontalunterricht“, so Hermanns. Ein Gegenunterricht zu den
Bildungszielen der Berliner Schulen sei jedoch nicht festgestellt worden.
Den größten Teil des islamischen Religionsunterrichts gibt die Islamische Förderation in Berlin.
„Wir plädieren für Akzeptanz und Toleranz des anderen“, sagt Burhan Kesici von der
Islamischen Förderation. Beschuldigungen wie die aus Neukölln gebe es seit längerem immer
mal wieder . Mit dem Unterricht habe das alles nichts zu tun. Er biete weiterhin Gespräche für
alle an, die miteinander reden wollen.“
In der Morgenpost vom 11. September 2004 heißt es auf Seite 16: „Streit um
Islamunterricht- Lehrer und Politiker fordern wirkungsvolle Konzepte gegen
zunehmende Islamisierung an Schulen.“
„ ...()..Lehrer an Haupt- und Grundschulen in sozialen Brennpunkten Berlins hatten beklagt, dass sich die Probleme
mit Schülern arabischer und türkischer Nationalität verschärfen. Intoleranz, Gewaltbereitschaft, frauenfeindliche
Äußerungen und Isolationstendenzen seien Ausdruck einer zunehmenden Islamisierung. Nach Auffassung der
Lehrerschaft sind die negativen Erscheinungen insbesondere an jenen Schulen zu beobachten, an denen islamischer
Religionsunterricht angeboten wird. Seitdem die Islamische Förderation Religionsunterricht erteilt, verweigern immer
mehr Mädchen die Beteiligung am Schwimmunterricht, sagte eine Grundschullehrerin aus Neukölln, die ihren Namen
nicht nennen möchte. Ein anderer Lehrer hat festgestellt, dass muslimische Kinder zunehmend den
naturwissenschaftlichen Unterricht mit der Begründung ablehnen, das „er nicht mit den Lehren des Korans“68
übereinstimme.“ Gesellschaftskundelehrer Detlef Mücke von der Neuköllner Helmholtz- Oberschule berichtet von
Unflätigkeiten und einer verrohten Sprache sowie einer sich verstärkenden verbalen Gewalt gegenüber Kolleginnen
durch muslimische Schüler. Beschimpfungen über die „ungläubigen Schweinefleischfresser“ seien noch harmlos.
Besonders makaber sei es, wenn in diesen Tagen die Ereignisse (wohl der Terroranschlag gemeint, Anm. des
Verfassers) um den 11. September 2001 von muslimischen Kindern lächerlich gemacht würden, sagte er.
Jutta Kaddatz, Schulleiterin der Schätzel- Grundschule in Berlin-Tempelhof, lehnt einen islamischen
Religionsunterricht nicht grundsätzlich ab, fordert aber von den Trägern wie der Islamischen Förderation Berlin (IFB),
die an 37 Schulen Unterricht erteilt, diesen in deutscher Sprache (nach fast fünfundvierzig Jahren türkischer
Einwanderung !) zu führen. Zudem solle jeder Schulleitung ein Lehrplan vorgelegt werden, der zu genehmigen sei.
„Auch fehlt bei den meisten Islamlehrern der Nachweis einer Ausbildung mit einem gültigen staatlichen Abschluss,
wie ihn auch die Kirchen vorweisen müssen“, moniert Kaddatz....()...
Na dann ist ja wohl alles nicht so schlimm. Dann können wir ja beruhigt unseren Kindern
weiterhin Wurtbrote schmieren. Vielleicht hat Frau Berning auch nur etwas falsch
verstanden. Ist es nicht rührend, wie umsichtig sich der Burhan um die sich nach
Toleranz und vor allem Akzeptanz durch Muslime sehnenden Menschen in diesem Land
kümmert? Er bietet ihnen sogar weiterhin Gespräche an! Obwohl er sich laufend für
irgendwelche erfundenen Geschichten rechtfertigen soll und das alles auch noch völlig
unbegründet ! Frau Berning kann von Glück sagen, dass der Burhan keinen Strafantrag
wegen Hetze gegen Minderheiten gestellt hat. Schließlich braucht er sich auch nicht für
seine aus dem Ausland „importierten“ türkischen Islamlehrer zu rechtfertigen. Keiner
von Ihnen musste beim Senat Zertifikate, Zeugnisse oder Hochschulreferenzen
nachweisen. Was für christliche und jüdische Religionslehrer Pflicht ist, muss für
muslimische noch lange nicht gelten. Dafür danken Sie es uns ja auch, indem Sie den
lieben Kleinen sehr wichtige Dinge beibringen, von denen die schweinefressenden
Ungläubigen ja ehe keine Ahnung haben.
Dieser Absatz ist natürlich nicht ernst gemeint und sollte ich Frau Berning an dieser
Stelle in irgendeiner Form zu nahe getreten sein, so bitte ich dies hier ausdrücklich zu
entschuldigen. Ich habe mir nur gerade einmal vorgestellt, wie dieser Bericht wohl auf
die linken Politiker wirken würde, und mich dann zu diesen niedergeschriebenen
Gedanken hinreißen lassen. Ich konnte förmlich die Ironie und das unterdrückte Lächeln
des Herrn Burhan Kesici nachempfinden.
Ja, die gutgläubigen Heiden, sind wie die Lämmer, landen halt irgendwann alle auf der
Schlachtbank. Sie sind ohne Stolz und Ehre. Da stellt sich für die Gläubigen Frage,
warum die überhaupt noch das sagen in Berlin, Deutschland und Europa haben.
68
So kann man sich auch vor dem anstrengendem Lernen befreien, der zukünftige Absturz als Last für die
Gesellschaft ist damit praktisch vorprogrammiert.
106
4. Warum Immigranten nicht gleich Immigranten sind
Es ist der 01.12.2004 und heute bin ich im Internet auf folgendes Interview mit Herrn
Burhan Kesici gestoßen:
Der Islamischen Föderation Berlin wurde als bundesweit erster islamischer Vereinigung das
Recht zugesprochen, an deutschen Schulen eigenverantwortlich Islamunterricht zu erteilen.
Dem ging ein jahrelanger Rechtsstreit bis zum Bundesverwaltungsgericht voraus. Im Gespräch
dazu Burhan Kesici, der Verwaltungsratsvorsitzende der Islamischen Föderation.
Wie muss man sich diesen Unterricht vorstellen, ist das wie in der Koranschule, wo die
Kinder Koranverse auf arabisch auswendig lernen?
Es gibt leider vieler solcher Vorurteile. Aber der islamische Religionsunterricht unterscheidet
sich kaum vom evangelischen oder katholischen Religionsunterricht. Die gleichen Methoden
werden angewandt, der Unterricht findet in deutscher Sprache statt. Anhand ausgewählter
Themen erfahren Kinder etwas über Religion.
Der Islamischen Föderation wurde vorgeworfen, sie sei nationalistisch und habe
Verbindungen zu Fundamentalisten.
Egal mit welcher Vereinigung ich rede, sie gilt als nationalistisch, fundamentalistisch oder
radikal, zumindest wenn man der Presse oder dem Verfassungsschutz glaubt. Man redet viel
über uns, ohne sich selbst ein Bild zu machen. Und wer uns kennen lernt, ist überrascht, dass
sich die Vorurteile nicht bestätigen. Darum haben wir bisher auch erst an zwei Schulen
unterrichtet, um Vertrauen zu bilden. Die Nachfrage hätte gereicht, um Unterricht an zwanzig
und mehr Schulen anzubieten.
http://www.tacheles.net
Zum Artikel „Schulsenator besorgt über Gewalt“ vom 10. November sind unter der
weiteren Überschrift für Leserbreife vom 14.11.2004 „Gewalt an Schulen: Was tut
Senator Böger (SPD) ?“ folgende Leserbriefe veröffentlicht worden
„Mit dem Besorgtsein des Schulsenators ist es nicht getan. Gewalt an den Schulen gibt es nicht
erst seit heute. So ist denn der Schulsenator zu fragen, warum es ihm nicht gelungen ist, die
Gewalttätigkeiten an den Schulen zu reduzieren. Was hat er getan? Wo ist sein Erfolg? Mir fehlt
eine ehrliche und sorgfältige Analyse. Aus welchem Umfeld stammen die Täter? Worauf könnte
die Gewalt zurückzuführen sein? Wie hoch ist der Anteil der Schüler aus dem Ausland und
fremden Kulturen? Wenn das alles geklärt ist, kann die Therapie ansetzen, wozu auch die
Offenheit gehört. Die Bürger wollen wissen, was getan wird und mit welchem Erfolg. D.P.,
Rektor i. R., Berlin - Friedenau
„Die in der Statistik veröffentlichten Zahlen, die in dem Artikel genannt werden, sind nur die
Spitze eines gewaltigen Eisbergs. Es sind die Fälle, die beim besten Willen nicht mehr
verheimlicht werden konnten oder aus politischen Gründen genehm waren. Es ist so wie bei den
seit vielen Jahren getürkten (!) Zahlen der Jugendkriminalität, wo man Angst hatte, bei Bekannt
werden des wahren Anteils von südländischen Jugendlichen an der Kriminalität in unserer
Stadt würden Ressentiments gegen südländische Immigranten verstärkt. S.P., Berlin-
Schöneberg
107
4. Warum Immigranten nicht gleich Immigranten sind
Zum Abschluss dieses Kapitels möchte ich noch aus einem Interview des Sterns [46, S.
65 ] mit dem promovierten Orientalisten Herbert L. Müller zitieren. In dem Interview ging
es um die Militarisierung der Muslime und die Terrorgefahr in Deutschland.
.....„Wie würden sich Politik und Gesellschaft verändern, wenn es zu einem solchen
Anschlag käme ?
Daran möchte ich eigentlich gar nicht denken. Aber ein Anschlag in unserem Land wäre auch
ein Anschlag auf eine offene, den verschiedenen Kulturen zugewandte Gesellschaft.
Wie offen gehen wir denn nun wirklich miteinander um? Wie steht es um den
interkulturellen Dialog?
Er ist dann irreführend, wenn Menschen suggeriert wird, die Religion des Islam sei per se
pazifistisch. Wie inhuman eine ideologisierte Religionsauslegung sein kann, wissen Christen:
Ketzerverbrennungen, Hexenverfolgungen, Ritualmordlügen gegen Juden, Religionskriege.
Das wissen auch Muslime recht gut, und sie verzichten selten darauf, dies den Christen in
Erinnerung zu rufen. Warum auch nicht? Allerdings sind sie im Dialog nicht bereit, über die
religiösen Motive ihrer eigenen extremistischen Gruppen zu sprechen. Solange innerhalb
islamischer Organisationen, der islamischen Wissenschaft und Rechtsgelehrsamkeit aber
Dogmen und Tabus vorherrschen, eine kritische Prüfung eigener Standpunkte nicht vorkommen
darf und die Fehlentwicklungen nur bei den anderen wahrgenommen werden, führt der Dialog in
die Irre.
In den folgenden Beispielen möchte ich die eigentümliche Sichtweisen in der arabischen
Welt anhand einiger Beispiele zeigen. Halbwahrheiten und Verdrehungen der
Tatsachen scheinen selbst bei offensichtliche Unwahrheit kein Widerspruch zu sein. So
steht im Stern [46] auf der Seite 21 folgender Kurzartikel:
„Wie benommen steht Hussam Abdu in einem übergroßen Parka zwischen Reportern,
Fotografen und Soldaten. Mit hängenden Schultern und Armen wirkt der nur 1,35 Meter große
16-Jährige, der sich zunächst zwei Jahre jünger ausgegeben hatte, völlig teilnahmslos. Kurz
zuvor war er , einen zehn Kilo schweren Sprengstoffgürtel um den Bauch geschnallt, auf den
Grenzübergang in Nablus zugelaufen – ein Selbstmordattentäter, der die Soldaten am
Checkpoint töten und sich selbst zum Helden machen wollte. Sex mit 72 Jungfrauen im
Paradies und 100 Schekel, 18 Euro, für seine Mutter hatten ihm seine Auftraggeber
versprochen. Hussam galt als Dummkopf in Klasse 10 der Omar bin al-Khatab Schule. Seine
Mitschüler hänselten ihn, seine Lehrer gaben ihm schlechte Noten, der Vater fand, er solle
lieber auf den Straßen von Nablus Gemüse verkaufen, statt Bücher zu lesen, die er nicht
verstand. Mittwoch voriger Woche musste seine Mutter im Fernsehen zusehen, wie die Israelis
ihren jüngsten Sohn zwangen, sich bis auf die Unterhose auszuziehen. Den Soldaten war die
viel zu weite Jacke verdächtig vorgekommen. „Kinder als Selbstmordattentäter – das ist eine
Schande“, sagte Hussams Mutter dem stern. Shin-Beth-Agenten (Israelischer
Inlandsgeheimdienst!) hätten ihren Sohn verführt. „Wenn er 20 gewesen wäre, hätte ich nichts
dagegen gehabt, wenn er zum Märtyrer geworden wäre.“.....“
Diese Mutter behauptet also ernsthaft, dass die Israelis ihren Sohn zum Attentat
„verführt “hätten. Erstaunlich.
Und auf der Seite 56 in der selben Ausgabe des sterns heißt es in einem Auszug des
Artikels „Eine Religion unter Verdacht“, „......Der Islam, das sind die Attentate von Madrid.
Kaum waren sie geschehen, bezogen die üblichen Akteure hierzulande routiniert ihre
Positionen: Der türkische Verband Milli Görüs lamentierte: „Bei jedem Anlass muss man nach
jedem Anschlag, der vermeintlich von Muslimen ausgeführt wurde, erklären, dass man diesen
aufs Schärfste verurteilt“, wohingegen Christian Wulff, Christdemokrat und Ministerpräsident von
Niedersachsen, prompt die Videoüberwachung der Moscheen in der Republik forderte und
108
4. Warum Immigranten nicht gleich Immigranten sind
damit wieder einmal klarstellte, dass seine Partei die drittgrößte Religionsgemeinde in
Deutschland hauptsächlich als Sicherheitsproblem wahrnimmt.....“
Nun, der Anschlag wurde von „vermeintliche Muslimen“ ausgeführt, so wie fast alle
spektakulären Terror-Attentate der letzten 10 Jahre.
Kurz nach den Attentaten vom 11 September wurde der Vater von
Mohammed Atta , einen der Selbstmordpiloten von NY, in Kairo/Ägypten
aufgesucht und zu seinem Sohn befragt. In einer wüsten Manier
beschimpfte dieser die USA als den größten „Rassisten der Welt“ und
beschwor gleichzeitig, dass sein Sohn keinesfalls ein Attentäter sei,
sondern weiterhin in Hamburg-Harburg studiere! Wir wissen es alle
besser: Mohammed Atta wird nie wieder irgendwo auf der Welt studieren.
Bild 67 Einer der Todespiloten vom 11. September, der Ägypter Mohammed Atta
Oder was soll man von den befragten Muslimen in Pakistan halten, wenn diese vor
laufender Kamera, so gesehen im Spiegel-TV, die Attentate von New York und
Washington einerseits schmunzelnd relativieren oder sich gar ganz offen darüber
freuen, und dann später im weiteren Gespräch allen ernstes behaupten, „..aber wir
Muslime auf der ganzen Welt sind der Ansicht, die USA seien nicht angegriffen worden.“
Ja was denn dann?
Diese Verlogenheit und diese Art mit Fakten umzugehen, scheint in der muslimischen
Welt offensichtlich weit verbreitet zu sein. Dabei werden die Dinge so dargestellt, dass
man mit den Taten selbst nichts zu tun hat und nun trotzdem das unschuldige Opfer
einer Aggression wurde.
Daß Selbstmordattentäter, die sich selbst so nie bezeichnen würden, weil der Islam
Selbstmord verbietet, wirklich nach ihrem „Märtyrertod“ glauben ins Paradies zu
kommen, davon können die Israelis ein Lied singen. Bei einem Attentat in Israel zündete
der Sprengsatz nicht richtig und der palästinensische Attentäter verlor dabei lediglich
das Bewusstsein. Als er in dem Militärkrankenhaus, in das ihn die Israelis brachten,
wieder zu Bewusstsein kam, da wollte er den Männern des Inlandsgeheimdienstes
Schin Beth an seinem Krankenbett partout nicht glauben, dass er nun nicht im Paradies
sei. Die Geheimdienstler waren ratlos. Bis einer der Israelis den Attentäter fragte, ob
denn im „Paradies“ auch Juden vorkämen. Erst daraufhin schien es den Attentäter
langsam zu dämmern, daß er das für den „Märtyrertod“, den ehrenhaftesten Tod für
gläubige Muslime (sie fallen im Kampf gegen die kafirin) als Belohnung erhoffte
„Paradies“ noch nicht erreicht hatte.
Dieser Fall wurde im Fernsehen gezeigt, ich kann mich aber an den Sender nicht mehr
erinnern. Aber das Beispiel zeigt wieder einmal, mit was für einen Aberglauben sich der
jüdische Staat konfrontiert sieht.
Anfang November: Am Freitag waren wir auf einer Feier im Berliner Prenzlauer Berg
(Torstraße) und dort habe ich mich mit einer jungen Frau unterhalten, die sieben Jahre
lang Theologie studiert hatte. Mich interessierte da vor allem das Geschichtsbild, dass
während des Studiums über den Islam gelehrt wurde. Zu meiner Enttäuschung musste
ich feststellen, dass dieses Thema kaum Gegenstand ihres religiösen Studiums war.
Währenddessen wird in den Moscheen in Europa und außerhalb permanent
vergleichend und oft auch abwertend auf die christliche Religion eingegangen, und
gleichzeitig auf die Überlegenheit der eigenen islamische Religion verwiesen.
Das nachfolgende Kapitel beschäftigt sich ausführlich mit der Türkei, ihrer Geschichte
und Kultur, ihrer Mentalität und Traditionen.
109
5 Die Türken kommen !?
die Christen mit dem Ruf „Deus vult – Gott will es“ und die Muslime mit dem Kampfschrei „Allah
akabr“ aufeinander eindroschen – die beiden feindlichen Heere sich psychologisch, ja
existentiell in ihrem religiösen Taumel, in der Verwurzelung im jeweiligen Glauben recht nahe
standen, viel näher jedenfalls, als das bei der angepassten Christenheit von heute der Fall ist,
die sich oft nur noch als humanitäre Philosophie, als Soziallehre versteht und der fortdauernden
Frömmigkeit der islamischen „Ummah“ verständnislos begegnet...()...
Nicht nu auf Grund ihrer angeblichen Kampftuntauglichkeit beschimpfen gewisse amerikanische
Polemiker die Europäer als Feiglinge – als „Euro-Whimps“. Man traut ihnen auch deshalb nicht
über den Weg, weil sie keiner religiösen Überzeugung mehr fähig sind. Wir kommen an dieser
Stelle nicht umhin, über die türkische Erwartung zu sprechen, Vollmitglied der Europäischen
Union zu werden, ein geographischer Nonsens, denn bis auf weiteres bezeichnet man Anatolien
als Klein-Asien und nicht als Klein-Europa. Will die amerikanische Diplomatie, die auf diese
Einbeziehung der Türkei nachhaltig, ja gebieterisch drängt, der Gemeinschaft von Brüssel mit
den kriegerischen Tugenden der Osmanen ein kriegerisches Korsett anziehen? Soll die
Republik Atatürks durch die Anbindung an Brüssel daran gehindert werden, sich vom
laizistischen Staatsmodell ihres Gründers abzuwenden und sich wieder dem Koran zu
verschreiben? Soll möglicherweise sogar die Europäische Union durch die Hinzufügung eines
heterogenen, unverdaulichen, bald hundert Millionen Menschen zählenden Partners die Chance
entzogen werden, jemals als in sich geschlossene Förderation eine eigenständige internationale
Rolle zu beanspruchen?...()..Welcher Politiker gesteht denn ein, dass die EU, die mit dem
Balkan schon nicht zu Rande kommt, durch die unmittelbare Nachbarschaft Ost-Anatoliens mit
den Krisenzonen des Irak, der iranischen Mullahkratie und dem kaukasischen Teufelskreis total
überfordert wäre? Für einige Zeit ließe sich vielleicht die freie Zuwanderungsmöglichkeit der
Türken nach Zentraleuropa hinausschieben, aber eines Tages würde diese Diskriminierung
wegfallen, und in Richtung Deutschland setzte sich – dem eigenen türkischen Eingeständnis
zufolge – eine Völkerwanderung in Bewegung....()...Das Abendland triebe durch die
Einverleibung dises kraftstrotzenden Mitglieds der koranischen Umma dem Verlust der eigenen
Identität entgegen, und der Türkei wäre damit am Ende auch nicht geholfen....()..
Djelaleddin Rumi
(gest. 1273), türkischer Dichterphilosoph
An dieser Stelle fällt mir noch ein Leserbrief im Forum der Tagesschau ein. Darin
beschreibt ein Teilnehmer die übergroße Wichtigkeit der Türkei für Europa und erläutert
detailliert die wirtschaftlichen wie auch politischen Vorzüge eines Türkei-Beitritts. Dies
wird mit viel Engagement getan. Aber seine Überhöhung einer immanent wichtigen
Rolle der Türkei für den europäischen Kontinent lassen mich schmunzeln. Dies ist in
den Foren nicht unüblich, vor allem von Seiten der Befürworter eines Beitritts. Das letzte
Drittel seiner Ausführung macht dann aber auch die Kehrtwende, in der es sinngemäß
heißt: „Wenn die EU aber weiterhin so viele (unangemessene) Forderungen an die Türkei stellt,
dann haben wir auch kein Bock mehr auf Euch. Dann schlagen wir die Tür zu, und machen
unsere eigenen Sachen...()., heißt es dort energisch.
Diese Drohung beunruhigt mich nicht gerade, dafür läßt mich eine kurze Antwort eines
mutmaßlichen Beitrittsgegners schallend lachen, hier im originalen Wortlaut:„
Ist doch in Ordnung, wenn ihr keinen Bock mehr auf die EU habt. Was erwartest du
jetzt?“ Samadams://forum.tagesschau.de
111
5 Die Türken kommen !?
Hans-Raddatz schildert in [2, Seite 18,19] Militär – Mythos der Türken: Weder die historischen Ursprünge der
Türken, noch ihre Basisregion sind leicht bestimmbar. Es handelt sich um weites Steppenland, das kaum
abzugrenzen ist – vielleicht im Süden durch die Gebirgsketten von Pamir, Karakorum und Himalaja. Im Osten
erstreckte es sich nach China, im Westen über den Iran und Anatolien nach Europa. Im Norden geht di Steppe in die
unwirtlicheren Zonen der Taiga und Tundra über. Um die Zeitwende herrschte Nomadentum vor, das ursprünglich im
Sommer auch Getreide anbaute, im Winter versorgte man sich bei den sesshaften Landbauern.
In vorchristlicher Zeit spielten die indoeuropäischen Skythen und die teilweise turkstämmigen Hunnen eine gewisse
Rolle. Sie erschienen den ersten Geschichtsschreibern als „streitende Reiche“ [Scharlipp, Die frühen Türken, 6], die
sich mit beweglichen Reiterverbänden bekriegten. Wie der antike Historiker Herodot berichtete, hatte schon
Perserkönig Darius I. (gest. um 486 v. Chr.) den direkten Vergleich mit ihrer unberechenbaren Schlagkraft gemieden.
...()...Auf diese Strukturen bauten die Kämpfer- „Horden“ auf (türk. Ordu=Heer). Wie ihre Bezeichnung deutlich macht,
waren sie keineswegs ungeordnet, noch beschränkten sie sich auf ihr Gebiet. Die Schlagkraft der Reiter
Zentralasiens, die binnen kürzester Zeit riesige Strecken überwanden, erlangte sprichwörtliche Bedeutung.
Ausgehend von China, drangen die Hunnenheere Attilas (gest. 453) bis an Rhein und Tiber vor, trafen dabei
allerdings auf ein schon zerfallendes Reich. Ostrom (Byzanz, später Konstantinopel, das auch als Neues Rom
bezeichnet wurde) erwies sich als wesentlich stabiler: Byzanz fiel erst ein Jahrtausend (erobert durch den Osmanen
Mehmet Fatih „ den Eroberer“ 1453) später.
Währenddessen formierten sich die ersten, originalen Türkenreiche. Auf der Basis des raubnomadischen
Gesellschafts- und Tributsystems entstand ein Stammesverband, der sich Teile sowohl des iranischen Westens als
auch des chinesischen Ostens unterwarf. Die Beherrschung und Ausbeutung der agrarischen Gegner wurde zum
einheitsstiftenden Ziel. Dabei übernahm der jeweils stärkste Stamm die Führungsrolle und schloss die anderen
Stämme zu Interessensverbänden zusammen – Raubzüge, begrenzte Eroberungen und Tributeinnahmen. Von zehn
Kernstämmen ist die Rede, die den Wolf72 zu ihrem gemeinsamen Symbol machten. Um die Mitte des ersten
nachchristlichen Jahrtausend begannen sie sich zu einer größeren Gemeinschaft zu vereinigen. Erstmals spricht man
73
von den Türk , dem „starken, mächtigen Volk “[Ebd., 15]. ..()..
Im Brockhaus [6, Seite 341] steht, die Türken, ein Volk von 42,13 Mio. Ew. (Stand 1977)....().. und zur Kleidung heißt
es damals: Die Kleidung ist bei den Männern, in den Städten weitgehend europäisiert. Der Fes ist abgeschafft.
Frauen auf dem Lande tragen noch Pluderhosen; der Gesichtsschleier wird kaum noch benutzt (!).
Und zu dem Ursprung der Türkvölker heißt es: zusammenfassend für alle eine Türksprache sprechenden Völker.
Der Name „Türk“ ist bisher vor der Mitte des 6. Jh. nicht nachgewiesen; unklar ist, unter welchen abendländ. Und
chines. Bezeichnungen in früherer Zeit Türken zu verstehen sind. Meist werden die Hunnen (Nomadenverbände
ostasiatischen Ursprungs) als Vorfahren der Türken betrachtet. Vielleicht gehörten im 5/6. Jh. verschieden
Ogurenvölker und die Sabiren, im 6/7. Jh. Teil der Awaren zu der sich durch Innerasien bis nach China erstreckenden
Völkergruppe. Im pontisch- kaspisch-aralischen Steppengebiet lebten später die Chasaren, Petschenegen, Komanen
und Ogusen, die sicher Türken waren...()...Heute werden alle diese Türkvölker, soweit sie außerhalb der Türkei
leben, meist nach alten Stammesbezeichnungen benannt: Gagausen, Aserbaidschaner, Turkmenen, Karaimen,
Krimtataren, Kumüken, Tataren, Baschkiren, Kasachen, Karakalpaken, Nogaier, Kirgisen, Usbeken und (Neu-)
Uiguren in Chinas Westprovinz.“
Anhand der gänzlich anderen Wurzeln wollte ich die Herkunft der Türken umreißen. Sie gehören einem gänzlich
anderen Kulturkreis an, was sich auch an ihrer etwas anderen Mentalität (kollektive Einstellung und Empfinden)
widerspiegelt, zu der auch mehrheitlich ein temperamentvolleres und emotionaleres Wesen gehört.
71
Paradox: die wahrscheinliche Türkei-Aufnahme wird ebenfalls „Völkerwanderungen“ in Richtung Europa auslösen
72
der zum Symbol der heutigen türkischen Nationalisten, den Grauen Wölfen wurde
73
im Duden: (Turkvölker, Turktataren) mongolide Völkergruppe i. W-(Aserbaidschaner, Tataren, Türken), Mittel-
(Turkmenen, Usbeker, Kasachen, Uiguren u.a.), N-Asien (Jakuten) u. O-Europa ( Baschkiren, Tataren); überiwegend
sunnitische Muslime.
112
5 Die Türken kommen !?
Von Osman I. (reg. 1281-1326) bis Murat II. (reg. 1421-1451) - Ein unaufhaltsamer Aufstieg
Der eigentliche Dynastie- und Staatsgründer der Osmanen war Osman I. Gazi, der Sohn Ertoğruls. Der
für seinen Wagemut und seine Tapferkeit bekannte Kämpfer war Anführer eines losen Verbands von
Kriegernomaden und scharte eine große Anhängerschaft um sich. Sein Beiname bezeugt, dass er zu den
Glaubenskriegern (gazi, arab. Krieger) gehörte, die den Islam mit Waffengewalt verbreiteten. Er verstand
es, sein Stammesgebiet durch Beute- und Raubzüge gegen die umliegenden Dörfer und Städte erheblich
zu vergrößern. Um die Wende vom 13. zum 14. Jh. herrschte er über eine Gemeinschaft aus
turkmenischen Hirtennomaden und byzantinisch-armenischen Städtern und Bauern. Diese nannten sich
“osmanlı“, die Leute Osmans.........(Zeitraffer)
Mehmet II. (reg. 1451-1481), der Eroberer - Die Etablierung einer Großmacht Mit
Mehmet II. (reg. 1451-1481), dem Eroberer (Fatih), wurde eine der überragendsten
Herrscherpersönlichkeiten der osmanischen Geschichte Sultan. 1452 begann er die
Belagerung Konstantinopels, den legendären „Goldenen Apfel“, mit Land- und
Seestreitkräften. Mit riesigen Kanonen, die er eigens für dieses Unternehmen von einem
ungarischem Kanonenbauer in Auftrag gegeben hatte, ließ er die Mauern beschießen.
Bild 69 Mehmet II Fatih (der Erobrerer)
Nach einem dramatischen Verteidigungskampf, bei dem der letzte oströmische Kaiser Konstantin XI (reg.
1449-1453) ums Leben kam, nahm der Osmane die Stadt 1453 im Sturm. Die Stadt wurde drei Tage lang
geplündert, gebrandschatzt, die christlichen Einwohner ermordet und vergewaltigt... Mehmet II. machte
den "Goldenen Apfel“ zu seiner Hauptstadt - Konstantinopel wurde in "Istanbul" umbenannt und die Hagia
Sophia, die größte Kirche der Christenheit in ein Moschee verwandelt. ......()....
74
Der Seldschuken- Sultan Alp Arslan eroberte u.a. die antike Hauptstadt der Armenier Ani am Axartes, die als Stadt
der 500 Kirchen 1044 unter byzantinische Herrschaft geriet, bevor er sie zwei Jahrzehnte später zerstörte. ...Arslans
Sippe war nicht gerade zimperlich im Umgang mit dem Feind: Ein Vetter aus der Danishmend-Seitenlinie in Sivas war
als Djihad-Kämpfer bekannt, der dem türkischem Epos zufolge seine Soldaten anwies, ihre Lanzen mit
Christenköpfen zu bestücken: „Jeden Tag verfluche ich hundertmal das Kreuz. Ich habe 100 000 Kreuze (d.h.
Christen) und 100 Mönche getötet, ohne daß mir etwas geschah.“ [ Werner, Osmanen, 2, S. 32/33, 267, Raddatz],
die Eroberung Jerusalems durch den Turkstamm der Seldschuken und die Entweihung der Grabeskirche Christi in
Bethlehem sollten wenig später in Europa die Kreuzzüge auslösen.
113
5 Die Türken kommen !?
Die staatlichen Prinzipien und Organe des Osmanischen Reiches Die territoriale Expansion, die von
außergewöhnlicher Dynamik war, kann als das wichtigste staatliche Prinzip des Osmanischen Reiches
angesehen werden. Dessen Herrschaftssystem war auf Eroberungen gegründet, die zur Stabilität der
Zentralmacht beitrugen. Daher legten die Osmanenherrscher großen Wert auf eine schlagkräftige Armee
und eine effiziente Organisation des Militärwesens, welche die Voraussetzung für die herausragenden
militärischen Erfolge der Osmanen darstellten. Den Kern des Heeres bildete einerseits die von Murat I.ins
Leben gerufene Eliteeinheit der Janitscharen (yeni çeri, osm.-türk. neue Truppen), die durch ein
besonderes Aushebungsverfahren, die Knabenlese, rekrutiert wurden, andererseits die Kavallerie der
Reichsprovinzen, die Sipahis. Die Reiter wurden für ihren Dienst im Heer nicht mit Sold, sondern mit
Grund und Boden entlohnt. Diese Ländereien übertrug ihnen der Staat als lebenslängliche Pfründe
(tımar). Daher waren die Osmanensultane auf Gebietsgewinne angewiesen, um die Soldaten der ständig
wachsenden Armee zu entlohnen. Auch profitierten die Wirtschaftskraft und die Steuereinnahmen des
Staates von den eroberten Territorien.....()...
Selim I. (reg. 1512-1520), der Gestrenge - Der mächtigste Herrscher der islamischen Welt
Mit Selim I. (reg. 1512-1520), dem Gestrengen (Yavuz75), gelang es, das Territorium des Reiches erneut
zu verdoppeln - der Osmanenstaat war nun so groß wie Westeuropa - und zu einem der imposantesten
Imperien der damaligen Welt zu machen. Das Reich war nicht nur um Gebiete Kurdistans (1514/15)
erweitert worden, sondern nach dem Sieg über das ägyptische Herrschergeschlecht der Mamelucken
umfasste es auch Syrien, Libanon, Palästina (1516) und Ägypten (1517) sowie weite Teile der arabischen
Welt. Mekka und Medina, die heiligen Städte des Islam auf der arabischen Halbinsel, die vorher unter
mamlukischer Oberhoheit gestanden hatten, unterstellten sich ebenfalls dem Schutz des Großherrn.
Selim I. war zum mächtigsten Herrscher der islamischen Welt avanciert.
Das Zeitalter Süleymans I. (reg. 1520-1566) des Prächtigen Die Regierungszeit Süleymans I. (reg.
1520-1566), des Prächtigen - der von den Osmanen Süleyman der Gesetzgeber (Kanuni) genannt wurde
- ging als die glanzvollste Epoche des Osmanischen Imperiums in die Geschichtsschreibung ein.
Süleyman I. verfolgte auch die Pläne seines nach Universalherrschaft strebenden ehrgeizigen Vaters
Selim I. weiter. Wie dieser trachtete er danach, sich Europa untertan zu machen und rüstete zum
Kriegszug. Zuerst wandte er sich gegen Ungarn und annektierte 1521 Belgrad. 1526 fügten die Osmanen
den Ungarn bei Mohács eine endgültige Niederlage zu. Das Land wurde zweigeteilt, in Westungarn
regierte von nun an Ferdinand I. von Habsburg (1503-1564). Ostungarn wählte Johann I. Zápolya (reg.
1526-1540), einen Paladin des Sultans zu seinem König und wurde osmanischer Vasall, der die
osmanische Oberhoheit anerkannte. Somit grenzte die türkische Herrschaftssphäre bis an die
habsburgischen Ländereien.
Der Türkenkrieg 1529-1568 - die Osmanen vor den Toren Wiens Die Habsburger beanspruchten
jedoch das gesamte Land als Erbe. Sie marschierten in Ungarn ein, um sich auch des östlichen
Reichsteils zu bemächtigen und vertrieben Zápolya. Damit war der kriegerische Konflikt mit den Osmanen
absehbar. Denn diese gedachten weder hinzunehmen, dass ihr Verbündeter vertrieben wurde, noch
wollten sie eine habsburgische Herrschaft über Ungarn dulden. So machte Süleyman erneut mobil. Sein
Heer trieb, nachdem es in Ungarn eingetroffen war, die Kaiserlichen bis nach Wien zurück und begann
die Belagerung der Stadt. Ein Großteil der Bevölkerung, einschließlich des Kaisers, hatte die Flucht
ergriffen, als die osmanische Armee vor den Toren Wiens erschien. Doch trotz der propagandistisch
übertreibenden Drohung Süleymans, nach Ablauf des Ultimatums “am dritten Tag darnach, ... das
Frühmahl zu Wien in der Stadt [zu] essen und selbst das Kind im Mutterleib [zu] verwüsten“, weigerten
sich die Bewohner, ihre Stadt zu übergeben. Die Belagerung misslang allerdings aufgrund von
ungünstigen Witterungsverhältnissen und Versorgungsschwierigkeiten. Mitte Oktober zogen die Türken
unverrichteter Dinge ab. 1532 scheiterten die Osmanen erneut an der Einnahme Wiens und zogen sich
zurück. ..()....
1568 schlossen dann Kaiser Maximilian II. (reg. 1564-1576) und Sultan Selim II. (reg. 1566-1574) in
Edirne einen Frieden, der den Status quo und die dreifache Teilung Ungarns bestätigte. Diese sollte über
eineinhalb Jahrhunderte Bestand haben. Nach diesem Türkenkrieg bildete sich eine regelrechte
“Militärgrenze“ zwischen den Kontrahenten heraus, an der fortwährender Kleinkrieg herrschte. Die
Bewohner des Grenzraums litten unter den Vorstößen osmanischer Truppen, der berüchtigten “Renner
und Brenner“ (akıncı), die auf ihren Raubzügen brandschatzten und mordeten. Die ständigen türkischen
Angriffe hatten Mitteleuropa in Angst und Schrecken versetzt. Zudem schürte die Gräuelpropaganda in
Mitteleuropa die Furcht vor der Türkengefahr und mehrte die Weltuntergangsstimmung. Nicht nur für
Martin Luther, der in seiner “Heerpredigt wider den Türcken“ 1529 zur Verteidigung aufrief, waren die
Osmanen der Antichrist, der das Ende der Zeiten ankündigte. Auch Erasmus von Rotterdam verfasste
1531 ein Traktat zur Türkenabwehr.
75
nach dem Deutschlands größte Moschee in Mannheim benannt ist, Selim war auch für seine Grausamkeit
berüchtigt, und Sultan Mustafa II fing einen Eroberungskrieg mit den Worten an: „Ich habe mir geschworen, an den
Ungläubigen Rache zu nehmen.“
114
5 Die Türken kommen !?
....()....
Die Zeit der Türkenkriege, vor allem das 16. Jh., empfanden die Europäer als eine nicht enden wollende
osmanische Siegesserie, während der sich ihre Fürsten nicht zur Gegenwehr aufraffen konnten. Vor
allem die Bewohner der Grenzgebiete76 litten unter den ständigen Angriffen und Überfällen der Osmanen.
Doch steigerte sich in ganz Ost- und Mitteleuropa die Türkenfurcht zu einer Art Massenpsychose. Aus
dieser Epoche stammt ein von Entsetzen, Not und Ohnmacht geprägtes, hass- und angstverzerrtes
Feindbild, das nicht zuletzt der Kriegspropaganda diente. Die in Flugblättern, Chroniken und
Kriegszeitungen enthaltenen Holzschnitte charakterisierten die Türken nicht nur als wilde Krieger und
grausame Barbaren, sondern gar als unmenschliche Tyrannen, denen keine Gräueltat zu übel war und
die blutrünstig mordend durch die Lande zogen, der Menschheit Tod und Elend bringend. Hinzu kam,
dass man die Andersgläubigen nicht nur als Heiden verachtete, sondern in ihnen die Inkarnation des
Teufels, den „Erbfeind christlichen Blut und Namens“ sah. Die Türken wurden mit dem Antichristen der
Apokalypse identifiziert, der den Weltuntergang ankündigte. Man glaubte, Gott habe diese Geißel als
Strafe für den sündigen Lebenswandel der Christen geschickt.
......(Zeitraffer)....
Zum Türkenkrieg von 1683-1699 kam es, als sich 1678 im habsburgischen Ungarn der Adel empörte.
Unterstützt von Ludwig XIV. von Frankreich (reg. 1643-1714) und der Hohen Pforte führte Emmerich
Thököly (1657-1705) die Aufständischen - diese nannten sich selbst Kuruzzen (Kreuzträger, Kreuzfahrer)
- an, die gegen die absolutistische Herrschaft des zur Großmacht aufgestiegenen Hauses Habsburg
revoltierten. Leopold I. (reg. 1658-1705) antwortete sofort mit einer Gegenoffensive, die sich in
Oberungarn zu einem gnadenlosen Dauerkrieg zu entwickeln schien. In dieser Situation fand das
Hilfsgesuch der Ungarn an die Osmanen beim Großwesir Kara Mustafa Pascha (reg. 1676-1683) Gehör.
Dieser begann 1683 einen Angriffskrieg gegen Österreich, der sich als schwere Fehleinschätzung
erweisen sollte. Die Motive des Großwesirs waren - folgt man der osmanischen Geschichtsschreibung -
Habgier, Machtsucht und der alte Traum von der Einnahme des "Goldenen Apfels". Vor allem die
Eroberung Wiens, der Residenz des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, welches in der Nachfolge
Westroms stand, besaß symbolhafte Bedeutung.
Die Belagerung Wiens 1683 Im März 1683 marschierte Kara Mustafa77 ohne Verzögerung direkt auf
Wien. Insgesamt umfasste die osmanische Armee etwa 250 000 Mann, davon 90
000 Mann reine Kampftruppen. Ein von Karl V. Leopold von Lothringen (reg.
1675-1690) befehligtes Heer der Kaiserlichen mit lediglich 30 000 Soldaten
musste sich kampflos zurückziehen. In Wien waren nur 11 000 Soldaten und ein
Bürgeraufgebot von 5 000 Mann unter Führung des Grafen Ernst Rüdiger von
Starhemberg (1638-1701) zur Verteidigung zurückgeblieben. Zahlreiche
Bewohner, auch Kaiser Leopold I., hatten die Stadt fluchtartig verlassen. Nach der
ersten Türkenbelagerung hatte Wien neue Befestigungsanlagen - einen
Festungskranz italienischen Stils mit Gräben, Wällen und zahlreichen Bastionen -
anlegen lassen. Da die Stadt also nicht im Sturm einzunehmen war, ließ Kara
Mustafa unterirdische Gänge mit unter den Stadtmauern liegenden
Bild 70 Prinz Eugen von Savoyen
Pulverkammern, sog. Minen, anlegen. Diese füllte man mit Sprengstoff und ließ sie explodieren, um die
darüber befindlichen Mauern zum Einsturz zu bringen. Zugleich nahmen die Osmanen die Stadt unter
heftigen Artilleriebeschuss. Schließlich fielen die äußeren Verteidigungswerke in osmanische Hände.
Auch gelang es, erste Breschen in die Stadtmauern zu sprengen, und das Belagerungsheer attackierte
die Stadt mit permanenten Sturmangriffen.
Zwei Monate, vom 14.7. bis 12.9.1683, hielten die Eingeschlossenen - durch Epidemien geschwächt und
durch Kämpfe dezimiert - verzweifelt stand. Am 3. September waren die Türken zur Hauptmauer
vorgedrungen und begannen, diese zu sprengen. Der Angriff der Janitscharen78 durchbrach die
Stadtbefestigung und konnte kaum zurückgeschlagen werden. Zu der in der Umgebung auf Verstärkung
wartenden Befreiungsarmee konnten nur noch vereinzelt Boten durchdringen. Doch am 9. September
76
So auch in der Steiermark und Kärnten, deren Dörfer und kleineren Städten permanent in Angst vor den
marodierenden Streitkräften waren, Raub, Morde, Plünderung (Beute machen) waren die Motive, aber auch
Vergewaltigungen und Brautraub waren keine Seltenheit (in fast allen Städten Niederösterreichs erinnern sog.
Türkengassen an diese Zeit)
77
O-Ton: „Und ich habe mir geschworen, Rache an den Ungläubigen zu nehmen.“
78
Janitscharen (osm.-türk. yeni çeri, neue Truppe), erfolgte wahrscheinlich im 14. Jh. durch Sultan Murat
Eine Besonderheit stellte das Aushebungsverfahren der Truppe dar. Seit 1438 wurden die Janitscharen durch die
sog. Knabenlese ( devşirme) rekrutiert. Daher setzte sich die Einheit aus Christenknaben zusammen, die aus
den europäischen Gebieten des Reiches stammten. In früher Kindheit waren sie ihren Eltern weggenommen, türkisch
erzogen und islamisiert worden. Die Gardeinfanteristen waren exzellente Krieger, unerschrockene und
leidenschaftliche Kämpfer für Staat und Sultan und wirksames Machtinstrument in den Händen des Großherrn.
Ohne religiöse, familiäre oder kulturelle Bindungen, waren die Janitscharen dem Sultan in absolutem Gehorsam und
unbedingter Treue ergeben. Weigerten sich die Eltern, die Söhne preiszugeben, wurden sie meistens sofort
exekutiert
115
5 Die Türken kommen !?
beobachteten die Verteidiger, wie die Osmanen ihre Heere umgruppierten und sich von der Stadt
abwendeten. Über die Hügel des Wienerwaldes rückte das Entsatzheer aus bayrischen, sächsischen,
österreichischen und polnischen Truppen heran. Mit ca. 75 000 Mann stellten der oberste Heerführer
König Johann Sobiesky (reg. 1674-96) und die anderen Kommandeure, u.a. Herzog Karl V. von
Lothringen (1643-1690) und Hermann von Baden (1628-1691), die Türken am Kahlenberg zur Schlacht.
Kara Mustafa hatte die verhängnisvolle Entscheidung getroffen, seine Truppen von etwa
180 000 Mann Stärke zu teilen und mit einem Teil die Belagerung fortsetzen zu lassen. Daher trat er den
Kaiserlichen lediglich mit der Hälfte seines Heeres gegenüber. Zwar leisteten die Osmanen in einem
dramatischen Kampf erbitterten Widerstand, doch unterlagen sie dem Ansturm des Entsatzheeres.
Nachdem die Janitscharen besiegt worden waren, wandte sich der Großwesir zur Flucht. Die Osmanische
Armee wurde fast vollständig aufgerieben und ergriff die Flucht. Wien war befreit. Kara Mustafa Pascha
musste die Niederlage am Kahlenberg mit seinem Leben bezahlen. Zur Strafe für sein Versagen ließ ihn
der Sultan noch im gleichen Jahr in Belgrad erdrosseln.
Die Abwehr des osmanischen Großangriffs auf Wien war von epochaler Bedeutung. Der osmanische
Expansionismus hatte seine Kraft verloren, das Imperium konnte in der Folgezeit nur noch aus der
Defensive agieren.
Bild 71 12. September 1683 kaiserliche Truppen schlagen die Türken vor Wien, Gemälde die die
Schlacht verherrlichen, gibt es in Dresden, Wien, Rom etc.
Auf dem Balkan zog sich der Krieg zwischen Österreich und der Pforte noch jahrelang hin. Nach
anfänglich wechselndem Kriegsglück jedoch mündete der weitere Verlauf des Krieges in einen
beispiellosen Siegeszug gegen die Türken. 1683 nahmen die Habsburger die Feste Párkány79. 1684
eroberten die kaiserlichen Truppen Waitzen und Pest, 1685 die wichtige Grenzfestung Gran/Esztergom
und Neuhäusel/Nove Zamky. 1686 fiel nach harter Belagerung die Stadt Buda/Ofen ebenso Eger/Cheb,
Fünfkirchen/Pécs und Szeged/Szigetvar. Weitere Etappen des siegreichen Feldzugs waren 1686
Simontorny, Kaposvár, Siklós und 1687 Esseg/Osijek. Im gleichen Jahr wurden die Türken am Berg
Harsány/Harsan bei Mohács - in der sog. 2. Schlacht von Mohács - geschlagen. 1688 gelang Habsburg
die Einnahme Lippas und die Eroberung Belgrads, weitere Erfolge wurden bei Kostanjnica, Gradiška,
Derbent und Zwornik errungen. 1689 siegte Österreich bei Nissa/Nisch, Grabova, Widdin und
Batotschina, 1690 bei Klausenburg. Im Verlauf der Auseinandersetzungen zeichneten sich vor allem die
Feldherrn Karl V. Leopold von Lothringen und Maximilian II. König von Bayern (reg. 1679-1726) aus.
Ebenso Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (1655-1707), der aus über 20 Schlachten des Türkenkriegs
siegreich hervorging sowie später Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736).
Doch die Osmanen waren nicht zum Einlenken bereit. Fast gelang es dem fähigen Großwesir Fazıl
Mustafa Köprülü (reg. 1689-1691), die Gebietsverluste wieder wettzumachen. Er nahm den Habsburgern
Belgrad ab und gewann weite Gebiete Bulgariens, Serbiens und Siebenbürgen zurück..()...
Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, dem Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee, war zu verdanken,
dass in dieser kritischen Situation der osmanischen Gegenoffensive Einhalt geboten wurde. Durch seinen
berühmten Sieg bei Slankamen 1691 sicherte er die Save-Donau-Linie. Der Tod des talentierten
79
auch diese Belagerungen wurden teilweise mit unglaublicher Härte und Verbissenheit ausgeführt, ich hatte in der
Vergangenheit im Internet einen Text gelesen, in der die Christen endlich eine von den Türken verteidigte Festung in
Ungarn erstürmten, und der Geschichtsschreiber später notierte; „.... der Hass war so groß, dass der Feind
(Türken) buchstäblich in Stücke gehauen wurde.“ (wahrscheinlich bei der Rückeroberung von Neuhäusel 1684)
116
5 Die Türken kommen !?
Großwesirs Fazıl Mustafa Köprülü (reg. 1689-1691), der in der Schlacht fiel, bedeutete die endgültige
Schwächung des osmanischen Heeres und machte alle Hoffnungen der demoralisierten Osmanen
zunichte. Ein Jahr später erfolgte die Einnahme von Großwardein/Oradea. Dann wurde Ludwig Wilhelm
auf die Kriegsschauplätze im Westen des Deutschen Reiches abkommandiert, wo er im Pfälzischen
Erbfolgekrieg für den Kaiser kämpfen sollte. 1697 endlich konnte der Vetter und Kampfgenosse Ludwig
Wilhelms, der junge Prinz Eugen von Savoyen, der ihm als Oberkommandierender des Heeres
nachfolgte, den Osmanen 1697 in der Schlacht bei Zenta die letzte entscheidende Niederlage beifügen.
Im Frieden von Karlowitz 1699 mussten die Osmanen erhebliche Gebietsverluste hinnehmen.
Siebenbürgen und Ungarn, mit Ausnahme Belgrads und des Banats, wurden der Habsburgermonarchie
eingegliedert, Podolien und Teile der Ukraine musste die Pforte an Polen abtreten, Venedig gewann die
Peloponnes (Morea) zurück. Die Türken waren von nun an kein Machtfaktor mehr in der Region, und nie
wieder sollten sie Mittel- und Südosteuropa existentiell bedrohen
Das Desaster der Großen Türkenkriege markierte einen fatalen Wendepunkt in der Geschichte des
Osmanischen Reiches, das sich von nun an unaufhaltsam im Niedergang befand. Der Tod Köprülüs
verhinderte die Vollendung seines innenpolitischen Reformwerkes, so dass der Staat durch die inneren
Krisen endgültig zersetzt wurde. Auch der Verlust der Weltmachtstellung sollte nur eine Frage der Zeit
sein, das Territorium des Osmanischen Reiches von nun an kontinuierlich schwinden.
Die weiteren Türkenkriege des späten 17. Jh. Fast schien das Osmanische Reich gerettet, doch dann
ernannte der Großherr Kara Mustafa80 Pascha (reg. 1676-1683) zum Großwesir. Dieser entflammte, in
völliger Verkennung der außen- und innenpolitischen Situation und motiviert von Großmachtsträumen,
einen neuen Angriffskrieg gegen den Erbfeind Österreich. Auch diesmal war Ungarn der Kriegsanlass.
Nachdem sich der Adel des Königlichen Ungarn gegen seinen Oberherrn Habsburg erhoben und mit
Siebenbürgen verbündet hatte, holte Kaiser Leopold I. (reg. 1658-1705) zum Gegenschlag aus. Da
ersuchten die Aufständischen 1682 das Osmanische Imperium um Beistand, und die Hohe Pforte setzte
unter Kara Mustafa Pascha ein riesiges Heer in Richtung Wien in Bewegung. Doch die Belagerung der
Stadt misslang, denn eine alliierte Streitmacht der Habsburger mit deutschen, lothringischen,
österreichischen und polnischen Kontingenten, angeführt von König Johann III. von Sobieski 81 von
Polen (1629-1696) und anderen Feldherrn, fügte den Osmanen 1683 in der Entsatzschlacht am
Kahlenberg eine vernichtende Niederlage zu. Kara Mustafa Pascha musste für die Katastrophe mit dem
Leben bezahlen und wurde im gleichen Jahr auf Befehl des Padischahs erdrosselt.
Doch dieser Türkenkrieg sollte sich zu einem Desaster mit verhängnisvollen Folgen für das
Osmanenreich entwickeln. Im folgenden Jahrzehnt kämpfte vor allem Ludwig Wilhelm von Baden (1655-
1707), der sog. Türkenlouis, als Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee siegreich gegen die Türken. Er
bezwang sie 1687 in zahlreichen Kämpfen, so auch in der Schlacht bei Mohács am Berg Harsány.
Daraufhin wurde Sultan Mehmet IV., dem seine Jagdleidenschaft den Beinamen “der Jäger“ (Avcı)
eingebracht hatte, abgesetzt. Die Nachfolge trat sein Bruder Süleyman (reg. 1687-1691) an, der einen
neuen Großwesir- wiederum aus der Familie der Köprülü - berief. Fazıl Mustafa Köprülü (reg. 1689-1691)
war nicht nur ein fähiger Staatsmann, der das Reformwerk seines Vaters und Bruders fortsetzte, sondern
auch ein großer Heerführer. Fast wäre es ihm gelungen, zu Gunsten der Osmanen eine entscheidende
Wende im Kriegsverlauf herbeizuführen. Doch in der Schlacht von Slankamen, die er 1691 gegen Ludwig
Wilhelm focht, fand der Wesir den Tod. Somit war die osmanische Gegenoffensive gescheitert. In der
Folgezeit gelang es den Kaiserlichen, die Türken aus Ungarn, Siebenbürgen sowie aus weiten
Landstrichen Serbiens und der Walachei zu vertreiben. Der Nachfolger des Türkenlouis, Prinz Eugen
von Savoyen (1663-1736), setzte dessen beispiellosen Siegeszug fort und rieb 1697 bei Zenta die
osmanische Militärmacht vollständig auf. Im Friedensvertrag von Karlowitz, der 1699 unterzeichnet
wurde, mussten die Osmanen Ungarn abtreten und somit erstmalig Gebietsverluste hinnehmen.
Der Abwehrkampf Habsburgs und seiner Verbündeten hatte die Gefahr einer türkischen Invasion auf alle
Zeiten gebannt und war somit von epochaler Bedeutung für Europa. Auch in der Geschichte des
Osmanischen Reiches markierte er einen Wendepunkt. Der militärische Kräfteverfall war nicht mehr
aufzuhalten, das Imperium befand sich von nun an in der Defensive. Gleichzeitig war mit dem tragischen
Verlust des Renovators Köprülü auch der Konsolidierungsversuch im Innern gescheitert. Allerdings
blieben die desolaten Zustände des Staatswesens noch für kurze Zeit verborgen, die Großmachtstellung
des Osmanischen Reiches nach außen vorerst unangetastet.
Die Schlacht von Slankamen Die Zeit zwischen Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre des 17. Jh.
markierte für das Haus Habsburg eine kritische Phase in den Auseinandersetzungen mit den Osmanen.
Nach dem Ausbruch des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697), der einen erheblichen Teil der
militärischen Kräfte im Kampf gegen König Ludwig XIV. von Frankreich (reg. 1643-1715) band, war man
zu einem Zweifrontenkrieg gezwungen. Dadurch war der Angriffsschwung gegen die Türken ins Stocken
geraten. In Siebenbürgen und Serbien hatte man gerade erst eroberte Gebiete wieder an die Osmanen
81
Anführer der polnischen „Flügelreiter“, die den Türken arg zusetzten
117
5 Die Türken kommen !?
verloren. Die Schlagkraft der türkischen Heere hingegen hatte sich unter dem neuen Großwesir Fazil
Mustafa Köprülü (reg. 1689-1691) vorübergehend konsolidiert.
Angesichts dieser bedrohlichen Lage erkannte Kaiser Leopold I. (reg. 1658-1705) in Wien, dass er seine
Bemühungen im Krieg gegen die Osmanen intensivieren musste. Die Beschwerden des 1689 zum
Oberbefehlshaber an der Türkenfront ernannten Markgrafen Ludwig Wilhelm, der über die Miniarmee des
Kaisers und die mangelnden Vorbereitungen der Feldzüge schimpfte, fanden endlich Gehör. Für den
geplanten Feldzug des Jahres 1691 wurden 20 000 neue Soldaten angeworben und das Heer zusätzlich
durch Bündnistruppen aus Bayern (2 000 Mann) und Preußen (6 000 Mann) unterstützt. So kamen
schließlich etwa 85 000 Mann zusammen. Auch die Türken führten 1691 eine gewaltige Streitmacht ins
Feld. Das türkische Heer besaß eine Stärke von 90 000 Soldaten mit 70 000 Pferden, 5 000 Kamelen,
führte 25 000 Zelte mit und wurde von mehreren tausend Knechten sowie einer großen Anzahl von
Dienern, Sklaven und Handwerkern begleitet.
Die Vorbereitungen zur Schlacht Im Juni 1691 sammelten sich die feindlichen Heere, die Kaiserlichen
bei Ofen, die Osmanen bei Belgrad. Die Österreicher rückten zunächst bis nach Esseg vor. Hier traf im
Juli Markgraf Ludwig Wilhelm ein und übernahm das Kommando. Grund für seine Verspätung war die
Gesundheit des Markgrafen, die durch die aufreibenden, stets unter schwierigsten Bedingungen
stattfindenden Kämpfe schwer angeschlagen war. Zunächst marschierte er mit seiner ca. 50 000 Mann
starken Armee nach Peterwardein. Hier blieb er bis zum 3. August und errichtete mit Hilfe der
Donauflotille eine Versorgungsbasis. Währenddessen waren die Türken, die unter dem Kommando
Mustafa Köprülüs standen, bis nach Semlin gezogen, das im Winkel zwischen Savemündung und Donau
gelegen war. Dort hatte der Großwesir, der von französischen Offizieren beraten wurde, mit deren Hilfe
ein vorzüglich verschanztes und mit großen Geschützen versehenes Lager errichten lassen. Diesem
näherte sich am 4. August das kaiserliche Heer in geschlossener Schlachtordnung, ununterbrochen von
der osmanischen Reiterei umschwärmt. Vor dem unangreifbaren Lager der Türken erwartete Markgraf
Ludwig Wilhelm82 zwei Tage in Schlachtordnung vergeblich den feindlichen Angriff.
Zu diesem Zeitpunkt hatten beide Seiten, vor allem jedoch Habsburg, bereits erhebliche Verluste durch
Scharmützel im Vorfeld aber auch durch Krankheiten und Epidemien zu verzeichnen. Die Ausfälle im
kaiserlichen Heer - die Zahl der Kranken hatte bereits Ende Juli über 5 000 Mann betragen - nahmen
aufgrund der anhaltenden Hitze und der mangelnden Versorgung allmählich katastrophale Ausmaße an.
Da sich wegen der gewaltigen Stärke der osmanischen Truppen ein Angriff auf das befestigte Lager als
unmöglich erwies, wollte der Markgraf durch eine Rückwärtsbewegung den Feind aus der Reserve
locken. Daher postierte er seine Armee bei dem nordwestlich von Belgrad an der unteren Donau,
gegenüber der Theißmündung, gelegenen Slankamen. Hier hatte die Armee, deren Front nach Süden
gerichtet war, die Donau im Rücken, links und rechts war sie angelehnt an die Festungsanlagen von
Slankamen bzw. an die Ausläufer eines Gebirgszuges. In dieser Position glaubte Ludwig Wilhelm der
osmanischen Streitmacht gewachsen zu sein. Der Großwesir folgte tatsächlich den sich scheinbar
Zurückziehenden, aber nicht, um die Kaiserlichen in der erwarteten Stellung anzugreifen. Statt dessen
konterte er, da er sein Heer nach europäischer Art zu manövrieren wusste, mit einer Finte. Genau wie es
Ludwig Wilhelm bei Nissa getan hatte, umging er nun in zwei überraschenden Nachtmärschen in weitem
Bogen das feindliche Heer und stand am 18. August auf einem Höhenzug in dessen rechter Flanke.
Diese Position, die sogleich verschanzt wurde, lag auf der Rückzugslinie des Markgrafen. Zugleich
gelang es der osmanischen Flotte, einen dringend benötigten Versorgungstransport der Österreicher
abzufangen, d.h. die Nachschublinie auf der Donau zu unterbrechen und die Verbindung zum Lager des
Großwesirs herzustellen. Da die kaiserliche Armee nun einerseits von ihrer Versorgung abgeschnitten, ihr
andererseits der Rückzug verbaut war, wurde ein Gefecht unausweichlich.
82
Den bedeutendsten seiner zahlreichen Siege gegen die osmanischen Streitkräfte errang Markgraf Ludwig Wilhelm
von Baden (1655-1707) in der Entscheidungsschlacht bei Slankamen 1691. Für diese militärischen Erfolge erhielt der
als "Schild des Reiches“ gefeierte und vom Volk "Türkenlouis“ (König „der Türken“) genannte Feldherr die höchsten
Ehrungen.
118
5 Die Türken kommen !?
Der Verlauf der Schlacht Diese nicht nur gefährliche, sondern geradezu verzweifelte Lage zwang den
Markgrafen zur Schlacht. Mit verkehrter Front hatte er sich gegen den verschanzten und von seinen
Reitermassen sowie der Donau gedeckten Feind zu wenden. Sein Plan sah eine Umgehung des rechten
türkischen Flügels vor, die gleichzeitig von einem starken Angriff auf das Lager des Feindes sowie auf
dessen unterhalb in der Ebene aufgestellte Reiterei unterstützt werden sollte. Die Gefechtsstärken beider
Seiten waren inzwischen erheblich gesunken, so dass die Kaiserlichen mit ca. 33 000 und die Türken mit
55 000 Mann antraten. Bis drei Uhr am Nachmittag des 19. August marschierte die kaiserliche Armee
gegenüber der osmanischen Stellung auf. Dem türkischen Lager auf den Höhen an der Donau stellte der
Markgraf fast seine gesamte Artillerie sowie ein Korps
Infanterie von 20 Bataillonen entgegen. Das Zentrum
bildeten die Brandenburger83 sowie ein Teil der
Kavallerie. Als linker Flügel wurde die Masse der
Kavallerie eingesetzt, gemischt mit Fußvolk, um mehr
Festigkeit gegen die türkische Reiterei zu besitzen.
Dieser linke Flügel hatte die wichtige Aufgabe, die
osmanischen Reiter zurückzudrängen, zu überflügeln
und in das Lager seitwärts einzudringen.
Sofort nach Beginn der Schlacht entwickelte sich ein
verlustreiches Infanteriegefecht um die
Lagerbefestigungen. Ludwig Wilhelm versuchte vergebens, die Verschanzungen sturmreif zu schießen.
Der dreimalige Angriff der kaiserlichen Infanterie brach sich am schweren osmanischen Geschützfeuer
und der Übermacht der aus dem Lager hervorbrechenden Janitscharen. Die Gegenangriffe dieses
Elitekorps, die ein Blutbad unter dem habsburgischen Fußvolk anrichteten, konnten nur mit Mühe und
durch den beständigen Einsatz des konzentrierten Artilleriefeuers
Bild 72 Historienbild der Schlacht bei Slankamen
zurückgeschlagen werden. Stundenlang währte der mörderische Kampf. Während
der linke Flügel nur mühsam durch das schwierige Gelände vorankam, drohte auf
der rechten Seite die Verbindung zwischen der großen Batterie und dem
Infanteriekorps abzureißen. Der rechte Flügel der Habsburger wurde
zurückgeschlagen und fast ganz aufgerieben. In diese Lücke stießen die Sipahis,
um die kaiserliche Front aufzubrechen. Nur dem persönlichen Eingreifen Ludwig
Wilhelms und der Standhaftigkeit der Brandenburger gelang es, die auseinander
gekommenen Heeresteile wiederzuvereinigen und die Schlachtordnung
aufrechtzuerhalten. Um den Flügelangriff zu beschleunigen, führte nun der
Markgraf die Reiterei des linken Flügels ohne die langsamere Infanterie vor und
schwenkte gegen die Flanke der Türken.
Bild 73 Der junge Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden
Schließlich gelang der Einbruch in die donauaufwärts befindliche offene Flanke des osmanischen Lagers.
Dies war das entscheidende Manöver: Die türkische Armee wurde vor und in ihrem Lager gleichsam
eingeschlossen, mitsamt ihrer dorthin geflohenen Reiterei. Die Kaiserlichen gingen nun von allen Seiten
gegen das Lager vor. Die Janitscharen hinter ihren Schanzen konnten den Durchbruch nicht verhindern
und wurden - so zeitgenössische Berichte - “bis auf den letzten Mann in Stücke gehauen“. Der Großwesir
Fazıl Mustafa Köprülü, der sich aus dem Zentrum zu den Janitscharen gerettet hatte, fiel in dem nun
ausbrechenden Getümmel. Die Janitscharenkapelle, die bisher ununterbrochen gespielt hatte, wollte ihm
zu Hilfe eilen. Doch das Aussetzen der Feldmusik wurde von den kämpfenden Osmanen als Signal der
Flucht gedeutet, und allgemeine Panik brach aus. Die Schlacht endete während der hereinbrechenden
Nacht mit einem fürchterlichen Gemetzel im osmanischen Lager. Nur den Sipahis gelang die Flucht, die
Infanterie und die osmanischen Generäle und Würdenträger, unter ihnen der Serasker, der
Janitscharenağa, weitere Wesire sowie die Masse der 15 000 Janitscharen starben zu Tausenden. Die
Verluste waren auf beiden Seiten groß: neben den 20 000-25 000 Türken blieben auch
5 000 Kaiserliche auf dem Schlachtfeld. Doch Ludwig Wilhelm hatte die Osmanen vernichtend
geschlagen. Der dramatische Kampf bei Slankamen war eine der Entscheidungsschlachten dieses
Türkenkriegs.
In einem Brief berichtete der Markgraf den dramatischen Hergang des Kampfes dem Kaiser. Er “glaube
nicht, dass in diesem Seculo ein schärferes und blutigeres Gefecht vorbeigegangen, in dem die Türken
wie verzweifelte Leut gefochten und mehr als ein Stund lang sozusagen die Victori in Händen gehabt“. Im
zerstörten Osmanenlager bot sich den Siegern ein Bild des Grauens. Zahllose Tote, “Menschen, Pferdt,
Essel und Camehl hoch übereinander gelegen“, schrieb der Markgraf an seinen Onkel Hermann. Die
geflohenen Feinde hatten überdies ihre gesamte Habe zurückgelassen, so dass den Europäern reiche
83
Im Zweiten Weltkrieg waren die »Brandenburger« eine deutsche Kommandoeinheit, vergleichbar mit dem
britischem SAS, die Brandenburger waren schon immer gute Soldaten....
119
5 Die Türken kommen !?
Beute in die Hände fiel: 154 Kanonen, 10 000 Zelte, 5 000 Pferde, daneben tausende von Kamelen und
Büffeln sowie die gesamte türkische Kriegskasse, 54 Kisten mit Kupfermünzen. Angeblich befanden sich
unter den von Ludwig Wilhelm mit nach Hause gebrachten Trophäen auch die osmanischen Fahnen
sowie die Rossschweife des Großwesirs und anderer gefallener Würdenträger. Dazu Ludwig Wilhelm in
seiner Meldung an Kaiser Leopold: “ ... Euer K.M. haben zum Zeichen Dero Victori Hundert Vier und
Fünfzig, wie die beylag zeiget, allerhand groß und Kleine metallene Stuck, Sehr vill Fahnen, worunter des
groß Vezier und aller Bassa Haupt Fahnen, und das ganze Lager Sambt Camel und maulthiern erobert
...“
Die Bedeutung der Schlacht Die Schlacht von Slankamen war eine taktische Meisterleistung. Sie war
dem persönlichen Einsatz Ludwig Wilhelms84 ebenso wie der aufkommenden Lineartaktik zu verdanken.
Die dünnere Staffelung von mit Gewehren bewaffneten Soldaten in langen Reihen nebeneinander und die
dadurch erzeugte höhere Mobilität ermöglichten es, die zahlenmäßige Unterlegenheit auszugleichen. Das
Resultat der Schlacht findet sich auf einer Medaille vermerkt. Überall in Europa läuteten die
Kirchenglocken zu Ehren des siegreichen Feldherrn. In vielen Städten wurden Dank- und Freudenfeste
abgehalten. Sogar Papst Innozenz XII. (1691-1700) feierte in der Engelsburg in Rom mit Salutschüssen.
Für seinen Erfolg sprach Kaiser Leopold I. Ludwig Wilhelm den Titel eines Generalleutnants zu, die
höchste Auszeichnung, die zu vergeben war. Der spanische König verlieh ihm den Orden vom Goldenen
Vlies. Mit dem Sieg bei Slankamen konnten sich die Habsburger im Kampf um Ungarn, Siebenbürgen
und Serbien endgültig aus der Umklammerung der Osmanen lösen. Darüber hinaus war die osmanische
Streitmacht auf Jahre lahmgelegt. Nicht nur die türkische Heeresführung, sondern das gesamte
Staatswesen der Osmanen war entscheidend geschwächt worden durch den Tod des klugen Großwesirs
Mustafa Körpülü. Da seine innenpolitischen Reformen nicht vollendet wurden, traten die desolaten
politischen Verhältnisse, der drohende wirtschaftliche Ruin, die sozialen Krisen des Reiches in kürzester
Zeit wieder offen zu Tage.
Allerdings konnte der Sieg von Slankamen von der kaiserlichen Armeeführung nicht ausgenutzt werden,
denn das Heer war von den schweren Verlusten im Kampf und den grassierenden Seuchen zu stark
geschwächt. So sollte sich der Krieg noch mehrere Jahre hinziehen und erst 1699 mit dem Frieden85 von
Karlowitz enden.....()..... Ein weiteres Problem war die ökonomische Durchdringung des Osmanischen
Reiches durch Europa. Die umfangreichen finanziellen Anleihen, die man dort tätigte, führten zu
vollkommener wirtschaftlicher Abhängigkeit und wachsender Staatsverschuldung. 1875 musste das
Osmanische Reich, der “kranke Mann am Bosporus“, sogar den Staatsbankrott erklären.
84
ARDVA DETVRBANS VIS ANIMOSA QVATIT – „Die mutige Kraft verjagt und zerschlägt das Schwierige“. Das ist
die Devise des Markgrafen Ludwig Wilhelm, die ihm vielleicht die Energie und den Mut gegeben hat, in den
gefährlichen Situationen seines abenteuerlichen Lebens, im Krieg wie in der Politik, zu bestehen. Sie findet sich auch
auf seiner Standarte.
85
Friedensverträge Auch die zahllosen Kriege mündeten schließlich in vorsichtige diplomatische Annäherung, denn
sie machten Friedensersuchen und -vereinbarungen notwendig. Allerdings schloss die Pforte meist nur befristete
Friedensverträge, die dazu dienten, ihre Streitkräfte an anderen Fronten operieren zu lassen. Die Osmanen fassten
derartige Übereinkünfte eher als Waffenstillstand auf, den sie nach Belieben brechen konnten. Dabei folgten sie
Grundsatz der "müdara", der Katzenfreundlichkeit, die nicht als schändlich, sondern als ehrenhaft und schlau galt.
120
5 Die Türken kommen !?
international anerkannt wurde. Im gleichen Jahr erfolgte die Gründung eines Nationalstaates mit der
Ausrufung der Türkischen Republik durch Atatürk. Sie bedeutete das Ende des Osmanischen Reiches.
Ein Imperium, das 600 Jahre Bestand gehabt hatte und von 36 Herrschern einer einzigen Dynastie in
nahezu lückenloser Folge regiert worden war, hatte aufgehört zu existieren. [47]
Scholl- Latour schreibt in [3,S. 186, 187] : „Die Zahl der orientalischen Christen ist im Laufe der
Jahrhunderte, vor allem aber seit Ende der britisch-französischen Mandatszeit, dramatisch
geschrumpft. Sie dürfte heute in Mesopotamien noch knapp sechs Prozent der Bevölkerung
ausmachen. Vom westlichen Abendland und auch von der amerikanischen Supermacht sind
diese „Nasrani“, diese Nazarena, immer wieder im Stich gelassen worden. Sie geben weiterhin
Kunde davon, daß vor dem Auftreten des Propheten Mohammed und den Eroberungszügen
seiner Nachfolger und Kalifen der gesamte Mashreq – vom Mittelmeer bis zum Euphrat -, das
ganze südliche Ufer des Mittelmeers – vom Nil bis zum östlichen Maghgreb – sich unter
verschiedenen dogmatischen Abweichungen zum Glauben an die Dreifaltigkeit (Gottvater,
Gottsohn, Gott- Heiliger Geist) bekannte und erst durch die „Futuhat“, die blitzschnellen
Feldzüge der arabischen Beduinenkrieger, mehr oder weniger freiwillig zur koranischen Lehre
bekennen ließ, soweit sie nicht als sogenannte „Schutzbefohlene“, an ihrem christlichen
Bekenntnis festhielten.
Im Mittelalter sind die Sarazenen, die bereits an der Loire in Mittelfrankreich und vor den Pforten
Roms kampierten, erst durch das Erstarken der fränkischen Karolinger Schritt um Schritt
zurückgedrängt worden. Später brach jedoch der Sturm der seldschukischen und osmanischen
Türken über Anatolien und den Balkan herein und ersetzte das Kreuz des byzantinischen
Basileus durch den Halbmond des Sultans. Zweimal sollten die Janitscharen des Padschah die
kaiserliche Stadt Wien, den „Goldenen Apfel“, wie man damals in Istanbul sagte, belagern.
Angesichts der permanenten Selbstbeschuldigungen, die in europäischen Flagellanten- Kreisen
(an Masochismus grenzende Selbstgeißelung, Brockhaus S. 182), zumal auch bei manchem
Orientalisten, über die Angriffswut und Grausamkeit der christlichen Kreuzzüge immer wieder
vorgetragen werden, sollte die streitbare Expansion des Islam, der das gesamte Abendland
beinahe erlegen wäre, gebührend erwähnt werden. ...()..“
121
5 Die Türken kommen !?
„Die Türkei ist eine demographische Zeitbombe ! Wenn die Türkei in 15-20 Jahren in die EU
aufgenommen wird, werden 100 Millionen Türken in der Türkei leben. Es werden keine Informatiker sein,
die zu uns kommen werden. Sondern Bauern und Ungelernte, die durch den EU-Beitritt ihre Arbeit
verlieren werden. Habt Ihr gewusst, dass 25 Millionen Türken in der Landwirtschaft tätig sind? In ganz
Europa haben wir 11 Millionen...!
Diese Leute werden niemals EU-Standard erreichen....
Was wird das Ergebnis sein? Mit dem Beitritt werden sie ihre Arbeit verlieren. Um nicht zu verhungern,
müssen sie auswandern. Natürlich nach Frankreich und Deutschland.....
Für eine Handvoll Wählerstimmen (300 000 !) hat Kanzler Schröder das Schicksal diese Landes
besiegelt.“
1) Die Mentalität der Türken ist mit der der Europäer nicht ohne, ohne Probleme zu schaffen- vereinbar,
gerade in Bezug auf Erziehung, Frauenbild, Glauben, Selbstkritik (!), Anpassungsfähigkeit, Islamischer
Totalitätsanspruch etc.
2) Mit einer Dreistigkeit wird ein Beitritt gefordert (wie die GEZ ihre Gebühren fordert) und mit in
humanitären Floskeln versteckte Drohungen Beitrittsgegner in eine Ecke gedrängt. Wenn Europa dem
nachgibt, hat es seine Schwäche schon vorher offenbart.
3) Solange die hiesige Integration der Türken in Europa weiter misslingt, wäre ein Beitritt ein Verbrechen
unvorstellbaren Ausmaßes. Eine dann stattfindende uneingeschränkte Zuwanderung würde sämtliche
zukünftige Integrationsversuche unmöglich machen und wäre ein JA zu noch mehr
Parallelgesellschaften.“
und Sonja schreibt am 10.04.2004:
„Klares Nein zu EU-Beitritt der Türkei, die weder geographisch noch kulturell zu Europa gehört. Ausländer
aus islamisch geprägten Kulturkreisen gelten in ganz Europa als schlecht integrierbare Problemgruppen,
schon allein diese Tatsache macht die Inkompatibilität deutlich.“
„Für mich wäre "nie": the best possible case! Wir brauchen keine Einwanderung in die Sozialsysteme der
EU durch die türkische Überbevölkerung.“
„Ich halte es für die Interessen unseres Landes für verhängnisvoll, wenn sich Kanzler und Außenminister
für den Beitritt der Türkei stark machen, und empört bin ich über die Unverfrorenheit von Rot-Grün, den
Wählern vorschreiben zu wollen, worüber sie bei Wahlkämpfen reden dürfen. Und selbstverständlich
haben Parteien die Pflicht, in Wahlkämpfen alles zur Sprache zu bringen, was die Interessen und die
Zukunft jedes Bürgers berührt, und das bitte klar und deutlich und unter Einbeziehung aller
Konsequenzen. Würde auch die CDU/CSU Bürgermissachtungen betreiben, wäre es allein den Parteien
am rechten Rand überlassen, unsere deutschen Interessen wahrzunehmen.“
Markus B. Berlin –Tempelhof, Berliner Morgenpost
Ich möchte im folgenden den Gründen und Ursachen dieser Ablehnung noch näher auf
den Grund gehen.
86
ein Forum für Konservative, die eine Aufnahme der islamischen Türkei in die EU kategorisch ablehnen. Glück auf !
122
5 Die Türken kommen !?
Bild 74 Die prächtige Sultan- Ahmed Moschee (auch Blaue Moschee genant) im 2600 Jahre alten
Istanbul; 1452 von Sultan Mehmet Fatih erobert, ist Istanbul seit 553 Jahren türkisch, die
Eroberung Istanbuls durch die Türken wird jedes Jahr im Mai gebührend gefeiert.
Wer in die Türkei fährt, wird ein gespaltenes Land vorfinden In den Stadtvierteln der
Großstädte geht es, zu mindestens im Westen der Türkei, teilweise sehr europäisch zu.
Und immer wieder hört man von Beitrittsbefürwortern Argumente wie „das alte
Testament wurde in Anatolien ins lateinische übersetzt“, oder das „alte Troja“ muss als
Argument für einen Türkeibeitritt herhalten. Dagegen ist grundsätzlich nichts
einzuwenden, nur darf man nicht den Eindruck erwecken, die Türken hätten auch nur
das geringste mit der von Griechen gegründeten Stadt Troja zu tun, oder als das Alte
Testament übersetzt wurde, gab es noch keine türkischen Stämme in Anatolien. Sie
sollten erst viel später in dieses Gebiet eindringen. Im Spiegel Nr. 51/ 13.12.04 heißt es
auf der Seite
„Die Zentren der westtürkischen Metropolen sehen zunehmend aus wie die Innenstädte von
Barcelona, Rom oder Marseille. Fast täglich öffnen neue Bars, Diskotheken und „Flagship
Stores“ internationaler Modeketten ihre Pforten. An
der Uferpromenade von Izmir und am Tunali-Hilmi-
Boulevard in Ankara ist es fast unmöglich
geworden, auch nur eine einzige Frau mit Kopftuch
zu entdecken. Und am Taksim- Platz in Istanbul,
wo Erdogan vor zehn Jahren eine riesige Moschee
errichten wollte, gibt es heute sogar einen Sexshop. Ganz anders jedoch sieht es in den
anatolischen Bezirksstädten aus oder in den wuchernden „Varos“- Vierteln der Metropolen, wo
sich in den Jahrzehnten der Landflucht Millionen Zuwanderer niedergelassen haben. Kaum eine
EU- Parlamentarier- Delegation hat sich je nach Yozgat, Konya oder Ümraniye verirrt, einen der
größten Vorstadtdistrikte von Istanbul. Sie wären erstaunt: Hier tragen so gut wie alle Frauen
das Kopftuch, und der Ruf des Muezzin dringt fünfmal täglich bis in die letzte Gasse vor. In der
Schwarzmeerstadt Samsun, Erdogans näherer Heimat, trat kürzlich eine kommunale
Sittenpolizei auf den Plan, um jungen Pärchen das öffentliche Küssen zu verbieten...()...“
123
5 Die Türken kommen !?
Bild 76 links, eine türkische Anti-Irak-Kriegs-Demo in der Türkei, rechts: türkische Studenten
protestieren gegen den Irakkrieg, vor der Universität in Istanbul. Die Reislamisisierung der Türkei
ist schon seit mehreren Jahrzehnten auf dem Vormarsch, was sich auch in der
Bevölkerungsentwicklung widerspiegelt (1979: ca 45 Millionen Türken, 2004: ca. 72 Millionen, plus
3,5 Millionen, die in der EU leben.) Prof. Wehler beschrieb sein Erlebnis in der türkischen
Botschaft, in einer Sendung des Offenen Kanals: Seiner vorsichtigen Schätzung nach, würden bis
zu 10 Millionen Türken emigrieren wollen; als er dies einem Botschaftsmitglied sagte, hob dieser
erstaunt die Augenbrauen: „Wieso 10 Millionen, wir rechnen nach einem EU-Beitritt mit 15 bis 18
Millionen Türken, die unser Land verlassen wollen.“ Die türkische Vorgängerregierung versuchte
die explosive Bevölkerungsentwicklung einzudämmen, dazu in der BM, 17.12.2004: „Das ist
Hochverrat“, und weiter: „Macht Babys, Allah will es,“ Zitat Tayyip Erdogan, Ministerpräsident der
Türkei. Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, daß mit wachsender Einw anderung in die
EU, die Türkei versucht, zunehmend Einfluss über ihre Kolonien auf die europäischen Politik
ausüben zu wollen. Und wieder geht es um Macht und Einfluß- wie mein alter Herr schon immer
sagte: „Die Türken wollten schon immer nach Europa.“
Mein Hauptgrund, warum ich gegen den Türkei- Beitritt bin ist der, dass die große
Mehrheit der Türken, und da vor allem der Männer, eine ganz andere Mentalität haben.
Selbst die temperamentvollen Spanier, Italiener oder Griechen, die sich voneinander in
ihren Empfindlichkeiten untereinander und gegenüber den etwas „kühleren“
Nordeuropäer ebenfalls unterscheiden mögen, sind doch eindeutig europäisch. Das
fängt schon bei der Kritikfähigkeit von außen87 und der Fähigkeit zur Selbstkritik an, und
setzt sich in der Argumentationen über politisch kontroverse Themen fort bis hin zum
alltäglichem Zusammenleben hier in Deutschland. Abgesehen von den eigenen
Kindheitserfahrungen88, sollen die Kleinigkeiten im Alltag nicht vergessen werden.
Damals zogen meinen Eltern in eine neue Wohnung, alles war aus der alten Wohnung
ausgeräumt bis auf den Schuhschrank, dessen Front verglast war und den mein Papa
noch nicht ausgebaut hatte. Die nachfolgenden türkischen Mieter besichtigten die
Wohnung und waren soweit zufrieden mit ihr, wollten aber partout nicht, daß der
Glasschrank ausgebaut wird, worüber dann ein heftiger Streit entbrannte (!) Der
Glasschrank wurde natürlich ausgebaut, doch überhaupt auf die Idee zu kommen, über
fremdes Eigentum so selbstverständlich zu verfügen, war meinen Eltern befremdlich.
Die Schachabende meines Vaters mit Herrn P., der bei der Kinderkrankenkasse der
AOK Berlin arbeitete, brachte auch keine wirklich neuen Erkenntnisse. Ich selbst war
noch zu klein, aber aus Erzählungen weiß ich, über was sich Herr P. des öfteren
ausgelassen hatte: „Was die Türken betrügen, da glaubt keiner, wir müssen laufend
Kindergeldbescheide bearbeiten von türkischen Kindern, die angeblich noch in der Türkei
wohnen. Keiner kann das Überprüfen, ob das stimmt.“ Wohlgemerkt, dies war in den
achtziger Jahren.
Und im Fernsehen wurde ein türkisches Mädchen gezeigt, daß zum ersten Mal nach
Deutschland flog. Ein Kamerateam fragte sie, was für eine Vorstellung sie denn von
87
sagen Sie doch einmal einem Türken direkt ins Gesicht, was ihnen an der Türkei oder der Mentalität nicht passt,
sie werden womöglich erstaunt über die Reaktion sein.
88
Massenhaft provozierendes Gebären, aggressive Auseinandersetzungen und Schlägereien bei uns damals auf
dem Schulhof
124
5 Die Türken kommen !?
Deutschland hätte, sie antwortete, daß sie verstört sei, da ihr Freunde und Bekannte in
der Türkei berichteten, „Deutschland sei gut, da könne man toll betrügen.“
All diese kleinen Geschichten, die noch nicht wirklich weh tun, tragen natürlich zu einem
Bild bei, daß man von Türken hat Sicherlich muß man differenzieren, aber man kann
sie auch nicht einfach ausblenden und so tun, als gäbe es sie nicht.
Der zweite wichtig Grund Ablehnungsgrund, der sich aus meiner Voreingenommenheit
und Zurückhaltung gegenüber diesen Kulturkreis ergibt ist die Tatsache, daß die rasant
wachsende Bevölkerung bei einer Vollmitgliedschaft nach einer wahrscheinlichen
Übergangsfrist, die volle Reisefreiheit und das Niederlassungsrecht besitzt. Die Folgen
möchte ich mir gar nicht erst ausmalen. Sie bedeuten aber eine Ausweitung der
Parallelgesellschaften und die Ausweitung der heutigen Probleme gerade mit
Immigranten aus dem islamischen Kulturkreis. Dessen bin ich mir sicher. Ich werde im
folgenden nicht auf die wirtschaftliche Situation der Türkei eingehen, auch wenn es aus
dieser Sicht ebenfalls viele Argumente gibt, die gegen einen Beitritt sprechen. Viel
interessanter ist aber das Argument, dass ein Türkei-Beitritt die EU sicherer macht, und
eine positive Ausstrahlung auf den muslimischen Kulturkreis hätte. Die einzige
Ausstrahlung die ich erkennen kann, ist die, das sich weitere Bewerber Hoffnungen
machen. Verwechseln wir nicht wirtschaftliche Interessen mit Symphatie für die EU. Ich
bezweifle, daß auch nur ein einziger Muslim in arabischen Ländern die EU besser
leiden kann, nur weil die Türkei, ein Land, das zu 97 Prozent in Asien liegt, Mitglied
wurde. In einem Zeitungsbericht der BM möchte ich den teilweise erschreckenden
Aberglauben der türkischen Unterschicht darstellen, darin stand etwa folgendes
geschrieben: „Türkei - Ein für tot gehaltener Mann wurde zur letzten Trauerzeremonie auf
einem Friedhof aufgebart. Das halbe Dorf war versammelt und lauschte der Totenmesse des
Imams. Als der vermeintlich tote Mann aber plötzlich seine Augen aufschlug und verwundert um
sich blickte, brachen die anwesenden Frauen in Panik aus. Die Männer sammelten sich
umliegende Stöcke und Knüppel, und schlugen den armen Kerl zu Tode...“
„Die Bundesrepublik hat kein Ausländerproblem, sie hat ein Türkenproblem. Diese muslimische
Diaspora ist im Prinzip nicht integrierbar. Man soll sich nicht freiwillig Sprengstoff ins Land
holen."
(Der Bielefelder Historiker Hans-Ulrich Wehler im taz-Interview vom 10. 09. 2002)
125
5 Die Türken kommen !?
Aber es gibt Hoffnungen: „Einige sagen, die Türkei werde der EU nicht beitreten, weil
sich das Land in so vielen Punkten unterordnen müsse. Seine Antwort: „In der Türkei wird
es eines Tages Ernüchterung über die Vorteile eines Beitritts geben. Da werden viele Illusionen
verpuffen. Es ist denkbar, daß Ankara in einigen Jahren gar nicht mehr will.“
Im Stern [44] heißt es vielsagend im Editorial „Türken an dem Katzentisch?“89
....()... „Entscheidend dafür ist nicht nur der Wille der Regierung (Erdogans), sondern auch der
Wunsch des Volkes. Und da gibt es keinen Zweifel: Knapp 76 Prozent aller Türken sind für
einen EU-Beitritt ihres Landes; dies hat jetzt eine repräsentative Umfrage im stern gezeigt (S.
38). Es ist also nicht nur die Elite des Landes, die ihre Zukunft mit Mitteleuropa verknüpft.
Auf ein anderes Ergebnis werden sich die Beitrittsgegner stürzen: Rund 20 Prozent aller Türken
würden gern in Deutschland arbeiten, fast weitere 30 Prozent in anderen europäischen Ländern.
Da kommt sie also, die Flut anatolischer Bauer, vor der uns die Union immer gewarnt hat?
Bärtige Muslime mit dem Koran im Gepäck stürmen den Arbeitsmarkt zwischen Rügen und
Füssen und überschwemmen Deutschland mit Drogen? Das suggerieren zumindest die
Subtexte der Union, die sich im Falle eines Beitritts um „zunehmende Bandenkriminalität“ und
dergleichen sorgt. Im stern- Interview legt (Seite 50) legt CSU- Chef Edmund Stoiber nach:
„Bisher wird den Menschen ja nicht offen gesagt, welche Konsequenzen das alles
hat.“....()...[44]
Einige Tage zuvor, in der BM vom 12.12.2004 hieß es: „Erdogan greift EU an.“
...()... Vorgeworfen wurde der EU, „eine Diskriminierung seines Landes.“ Zugleich griff er die
Unionsparteien in Deutschland in einem vorab veröffentlichten Interview der „Bild am Sonntag“
scharf an....()....Er (Erdogan) habe den Eindruck, daß „ein Land an strengeren Maßstäben
gemessen werde, als andere Beitrittskandidaten.“...()..“ Die Türkei wolle so schnell wie möglich
aufgenommen werden.“..()...Als Brücke zwischen Europa und Asien könne sein Land zur
Verständigung der Kulturen beitragen. Ein Nein zum EU- Beitritt „würde das verheerende Signal
setzen, daß Europa keinen großen Wert auf eine Verständigung der Kulturen legt.“90
Am Sonnabend , den 18.12.2004 berichtet wieder einmal die Morgenpost: „Erdogans
Geschacher in Brüssel.“
...()... Doch mit der Offerte der EU begannen die eigentlichen Probleme des Türkei-Gipfels der
EU. Denn Erdogan dachte nicht im Traum daran, auf das Verhandlungsangebot einzugehen.
Trotz starker Vorbehalte vieler EU-Regierungen hatte sich die EU dazu durchgerungen, die
Verhandlungen schon im kommenden Jahr beginne zu lassen. Allerdings hatte sie auch einige
Konditionen eingebaut, die mit türkischem Nationalstolz unvereinbar schienen. „Nicht
akzeptabel“ nannte Erdogan noch in der Nacht die Offerte. „Die EU zieht 600 000 Zyprer
(Griechen) 70 Millionen Türken91 vor “, so wird Erdogan zitiert, als er Freitag Nacht gegen 2.30
89
der Begriff taucht auch im Kapitel „Abwehrkampf Europas“ auf, „die türkische „Katzenfreundlichkeit“, also die
Scheinfreundlichkeit; während man die wahren Absichten im verborgenen hält, was bei den Türken als besonders
klug und listig galt
90
eine Verständigung, die offensichtlich notwendig ist, damit Terror und Gewalt an Nicht-Muslimen vermieden wird ?
Warum brauchen wir denn den Dialog? Weil ansonsten Christen Moslems in die Luft jagen? Dies ist ein
Scheinargument, und die Europäer, die Meister des einvernehmlichen Dialoges und des „weichen“ Kompromisses,
sollten nicht auf so ein Argument hereinfallen. Impliziert es doch gleichzeitig die Drohung: Wenn ihr nicht mit uns
einen Dialog führt, dann können wir auch nicht mehr für eure 100 prozentige Sicherheit garantieren. Als ob ein Dialog
die Fundamentalisten von Anschlägen wie in Madrid abhalten würde. Die lachen sich doch schon darüber kaputt, wie
weich und ängstlich die EU- Staaten in der Vergangenheit auf ihren Terror reagierten. Selbst die Geschichte hat
gezeigt, daß den Europäern im Abwehrkampf gegen die Muselmanen die Einigkeit und Entschlossenheit erst dann
einfiel, als es schon mehr als bedrohlich für das Abendland wurde. Auch in den Niederlanden, wo in dieser Woche
Frau Ali Hirsli zurückkehrt ,aus ihrem Exil vor den Mordplänen der Islamisten, fangen Abgeordnete des holländischen
Parlaments an, sie zu beten, daß Thema Islam bitte nicht mehr anzusprechen. Man wolle endlich wieder Ruhe im
Land haben. Hat man diese Ruhe? Schaut man weiterhin tatenlos zu, wie die Gesellschaft immer mehr umkippt, und
vom Islam durchdrungen wird. Schon peinlich. Und während Fischer und Schröder von einem militärisch stärkeren
Europa träumen, obwohl die Türkei ja in der NATO ist, dass als Gegengewicht zur USA aufgebaut werden soll,
machen sich die Menschen hierzulande über die 2,5 Millionen Türken, davon 600 000 Passtürken, sorgen. Bei über
sechzig Prozent der Schwerverbrechen, die auf das Konto von Ausländern gehen, handelt es sich um
türkischstämmige Mitbürger. In Deutschland machen die Türken momentan über drei Prozent der Bevölkerung, aber
über 20 Prozent der Strafgefangenen (Faktor 6, was 600 Prozent entspricht !!!!) aus. Auch das sollte berücksichtigt
werden. (Anm. in Holland sind ca. 80 Prozent der Strafgefangenen Muslime!)
91
Richtig!
126
5 Die Türken kommen !?
Uhr wutentbrannt das Tagungsgebäude des EU- Gipfels verlässt. Selten hat ein Regierungschef
eines Landes, das um Mitgliedschaft in der EU ersucht, mit solcher Chuzpe, aber auch verbaler
Brutalität verhandelt. Und er gab damit einen kleinen Vorgeschmack darauf, was die EU im
Laufe der langen Beitrittsverhandlungen mit der Türkei erwarten darf. Auch am Mittag des
darauffolgenden Tages blieb Erdogan bei seinem trotzigen Nein und drohte sogar mit Abreise.
....()... „Das ist kein Fall für den Psychologen, sondern für den Psychiater“, zeigte sich ein
Diplomat zwischenzeitlich genervt. Und ein luxemburgischer Verhandlungsführer fügte hinzu:
„Wir sind doch hier nicht auf einem Teppich-Bazar.“
Es ist dem Österreichischen Bundeskanzler Schüssel hoch anzurechnen, dass er den Mut besaß, die Interessen
der Österreicher gegenüber einer unheiligen Allianz von EU-Befürwortern zu verteidigen. Wichtige Pflöcke konnte er
einrammen, die noch ausbaufähig sind.
Schröder verhielt sich unwürdig! Erdogan blieb in Sachen Zypern de facto unnachgiebig und drohte die
Verhandlungen platzen zu lassen. In unterwürfigster Weise bettelte Schröder daraufhin den Türkischen
Ministerpräsidenten Erdogan, er möge bitte bleiben. Das ist Herr Schröder (siehe Link)!
Nur unseren kleineren Nachbarn Österreich setzte er unter Druck. Schüssel wollte festschreiben lassen, dass
permanente Freizügigkeits-Beschränkungen möglich sein sollen. Schröder agitierte dagegen, ganz im Sinne
Erdogans! (Bei 7 000 000 Arbeitslosen soll Schröder mal erklären, wie er die zusätzlich 10 000 000
einwanderungswilligen Türken beschäftigen möchte). Schüssel musste etwas nachgeben. Fazit: Schröder focht
vehement für türkische und gegen deutsche Interessen!
Nachdem Schröder vor den Fernsehkameras triumphierte, er habe sich durchgesetzt, versetzte Schüssel dem Herrn
Erdogan und seinem Diener Schröder einen klassischen k.o.-Schlag, von dem Sie sich nicht erholen werden. Er
versprach den Österreichern eine Volksabstimmung in Sachen EU.
Die Österreichischen Politiker KÖNNEN von diesem Versprechen nicht mehr abrücken. Dies ist politisch nicht
vorstellbar. In keinem Lande der Europa ist die Abneigung gegen einen EU-Beitritt der Türkei größer als in Österreich
(noch stärker als in Frankreich). Nur 25% der Bevölkerung sind für einen Beitritt. ÖVP, SPÖ und FPÖ sind ebenfalls
nahezu einmütig dagegen. Nur die Grünen, ohnehin als „Türkenpartei“ verschrieen, sind anderer Meinung.
Fazit: Könner Schüssel zeigte dem Dilettanten Schröder wie Politik gemacht wird.
Tabubrecher Forum Focus
Es ist erschütternd.
Wieso dürfen die Österreicher abstimmen und wir nicht?
Wir könnten genauso "Nein" sagen.
Harlekina Forum Focus
92
1896, 1915 wurden etwa 1,5 Millionen, der christlich-orthodoxen Armenier von den Türken in Anatolien umgebracht
und vertrieben
127
5 Die Türken kommen !?
Und im Forum bin ich auf eine kleine, aber feine Annektode gestoßen, hier `mal zur
Abwechslung etwas lustiges:
Zwei Araber besteigen einen Flug nach London. Einer nimmt den Fensterplatz und der andere setzt sich
neben ihn auf den mittleren Platz. Kurz vor dem Start setzt sich ein Amerikaner auf den Platz am Gang.
Nach dem Start zieht der Amerikaner seine Schuhe aus, wackelt mit seinen Zehen und macht es sich
gemütlich, als der Araber auf dem Fensterplatz sagt:
"Ich muß aufstehen und mir eine Cola holen."
"Stehen Sie nicht auf", sagt der Amerikaner, "ich sitze am Gang. Ich hol' sie Ihnen."
Kaum ist er aufgestanden, nimmt einer der Araber einen Schuh des Amerikaners und spuckt hinein.
Als er mit der Cola zurückkehrt, sagt der andere Araber:
"Das sieht gut aus, ich hätte auch gerne eine."
Wieder erklärt sich der Amerikaner bereit sie zu holen.
Als er weg ist, nimmt der andere Araber den anderen Schuh und spuckt ebenfalls hinein. Als der
Amerikaner zurückkommt, lehnen sie sich alle zurück und genießen den Flug.
Als das Flugzeug zur Landung ansetzt, zieht der Amerikaner seine Schuhe an und bemerkt sofort was
passiert ist.
"Warum muß das so sein?" fragt er,
"Wie lange soll das noch weitergehen?
Dieser Kampf zwischen unseren Nationen.
Dieser Haß.
Diese Animositäten.
Dieses In-die-Schuhe-Spucken und In-die-Cola-Pissen...?"
128
5 Die Türken kommen !?
Ich bin in diversen Foren aktiv an Diskussionen beteiligt. Auf meinem obigen Beitrag
antwortet mir ein türkischstämmiger Forenteilnehmer...
yo, also ich habe mir Deine Quelle noch einmal angesehen: nun, auch die Quelle sagt folgendes: Ausländeranteil bei
Mord und Totschlag: ca. 35 Prozent. was bedeutet das? Nun, bei einem Anteil der ausländischen Bevölkerung von
über 10 Prozent, sind Ausländer überproportional beteiligt, nämlich zu 350 Prozent, im Verhältnis zur
Gesamtbevölkerung.
Zweiter Punkt: Die Vergewaltigungen: auch hier einen Anteil von 34 Prozent
Ausländeranteil. Und Raddatz schreibt, dass von diesen Anteil Über die Hälfte türkischstämmig sei, also 60 Prozent.
In Berlin hast Du das gleiche Phänomen, 77 Prozent der so genannten Intensivstraftäter, junge Männer zumeist, sind
nicht nur Türken, sondern leider auch und vor allem Libanesen, Kurden ,Palästinenser etc. Das ist leider Gottes so.
Und ich bin der festen Meinung, dass sie zum Großteil ausgewiesen werden müssen ! Erstens zu unser aller
Sicherheit (Deutsche kann man natürlich nicht wieder in ihr Heimatland abschieben, die müssen dann wohl in`n
Knast),
Und was auch wichtig ist, damit man sich für die rechtsschaffenden Ausländer (mein bester Freund ist ja Koreaner,
und mein bester Freund in der Grundschule war ein Türke) auch einsetzen kann. momentan haben wir aber die
perverse Situation, dass die Regierung die Öffentlichkeit schlicht für dumm verkauft wird, genauso, wie es mit der
tatsächlichen Gefahr der Islamisten geschieht. Sorry, aber ich kann dir leider nur diese schlechten nachrichten
machen. würde mich ja gar nicht interessieren, aber es ist nun leider die Wahrheit. Jeder Deutsche, der in der Türkei
Mist macht (und das nicht nur einmal), denkst du denn, hier würde auch nur ein Hahn krähen, wenn der rausgekickt
werden würde? was meinst du, wie kompromißlos die Koreaner da sind? hier in Deutschland scheint man so lange
warten zu wollen, bis es knallt, ist jedenfalls mein Eindruck..
Mit freundlichen Grüßen Frundsberg / Das Schreiben habe ich aufgrund orthographischer Schwächen überarbeitet
In den aufgeführten Punkten hast Du recht. Trotzdem ist es nicht nachvollziehbar das 20% alle
Schwerkriminellen türken sein sollen. Hat denn Raddatz auch Quellen zu seinen Behauptungen
angegeben?
Auch in dem Punkt das der Staat sich viel Zeit und den Tätern viel Spielraum läßt bis abgeschoben wird
hast Du recht. Ich kenne einige Landsleute von mir die ich nicht mal in der Türkei haben wollte. Das der
Staat die hier behält (auch nach dem 3. Gefängnisaufenthalt) kann ich nicht nachvollziehen. Und die
jenigen die unter den Taten dieser Leute zu leiden haben sind dann wir.
Aber es gibt da noch einen Punkt an dem sich der deutsche Staat falsch verhält. Nicht nur was
Ausländerkriminalität angeht, sondern die Kriminalität insgesamt. Es geht ums Strafmaß. Das deutsche
Strafmaß ist einfach zu lasch. Nehmen wir mal eines der größten kriminellen Probleme. Drogen. (Durch
Drogen entsteht Prostitution, Raub, Totschlag und Mord) In der Türkei wird Drogenhandel schwer
geahndet (Und das ist auch gut so, auch für Europa. Denn Drogen die aus dem Osten kommen werden
über die Türkei nach Griechenland und dann weiter nach Europa geschmuggelt.) Bei den Libanesen ist
es auch so. Dort trauen sich die Leute einfach nicht mit Drogen zu handeln. Hier in Deutschland kriegt ein
Drogendealer ein paar Jährchen und das wars.
Ich hatte mal die Gelegenheit mit einem Landsmann von mir zu sprechen der 3 Monate in U-Haft saß
wegen Drogenhandel. Der erzählte mir das die Gefängnisse in Deutschland lächerlich sind. Die hatten in
Ihrer Zelle Fernseher mit Sat-Schüssel und konnten darauf türkische Programme sehen. Die Zellentüren
waren durchgehend geöffnet und man konnte in andere Zellen gehen um dort andere Insassen zu
besuchen. Es gab im Gefängnis eine Art Tante-Emma-Laden wo unter anderem auch Bier kaufen konnte.
Die durften sich sogar eine Playstation und einen Videorecorder mit in die Zelle nehmen. Wenn man sich
das ganze so anhört, ist man sich nicht sicher ob es da noch um Bestrafung geht. Den Leuten wird ja
nicht einmal richtig bewußt das sie was illegales getan haben. Und was ist aus dem Landmann
geworden? Der hatte 1,5 Jahre lang gedealt. Seiner eigenen aussage nach verdiente er dabei TÄGLICH
bis zu 300 €. Rechnet euch das mal aus wieviel der verdient haben muss. Dafür lag er dann 3 Monate im
Knast. Ist doch ein guter Deal den viele Leute eingehen würden die keinerlei Zukunftsperspektiven und
sonst nichts zu verlieren haben. Darüber sollte sich der Staat mal Gedanken machen.
Ein höheres Strafmaß würde auch die Ausländerkriminalität verringern. Dann wären Abschiebungen
vielleicht gar nicht so notwendig wie es jetzt scheint. [Focus Forum, vom 21.01.2005]
_________________
NARREN
Ein Antwortschreiben von bodur, der offensichtlich meine Beiträge in den Foren gerne
zum Anlaß nimmt, eine Diskussion zu beginnen. Er ist einer der wenigen
türkischstämmigen Teilnehmer, der von Polemik, persönlichen Angriffen oder völlig
sachwidriger Argumentation weitestgehend absieht.
129
5 Die Türken kommen !?
Es ist derselbe Mann, den unser Bundeskanzler Gerhard Schröder den Beitritt der Türkei
versprochen hat, der in der Türkei vier Monate wegen Volksverhetzung
im Gefängnis saß und der im Herbst in Berlin am Gendarmenmarkt den
Quadriga- Preis als Auszeichnung entgegennahm,
aber wir wissen, wessen Geistes Kind er ist. Ich gebe aber unumwunden
zu, daß Erdogan eine gewisse Aura und Charisma besitzt und ganz
anders ist, als sein Vorgänger Mesut Yilmaz oder Frau Ciller.
Bild 78: Ministerpräsident Tayyip Erdogan
Wegen religiöser „Volksverhetzung“ wurde er 1998 verurteilt (10 Monate Haft, Urteil 2001
aufgehoben). Auszüge aus dem Interview der Bild 12/2004...()...
93
will ich nicht kommentieren, wer die vorhergegangenen Kapitel gelesen hat, weiß , was er davon zu halten hat
94
diesen Satz wollte ich ursprünglich unkommentiert lassen, wer sich aber die türkische Geschichte und die türkischen
Ursprünge durchgelesen hat, wird wahrscheinlich zu einem anderem Ergebnis kommen, s.a. folgende Seite „Kasten ! “..
130
5 Die Türken kommen !?
Für uns ist die Europäische Union schon längst viel mehr als eine Wirtschaftsgemeinschaft, in
der es wie früher um den Handel mit Stahl und Kohle geht. Wir sehen die Union als eine echte
Gemeinschaft der Kulturen, verschiedenster Organisationen und als ein politisches Bündnis. Die
Türkei sollte ihren Platz darin haben. ...()...
Was würde eine Ablehnung des EU-Beitritts für Ihr Volk bedeuten?
Daran will ich nicht einmal denken...
Aber es könnte passieren...
Diese Wahrscheinlichkeit tendiert gegen Null. Wenn eine solche Entscheidung tatsächlich gefällt
würde, wäre es eine historische Fehlentscheidung und zutiefst ungerecht. Sowohl die türkische
Regierung als auch das türkische Volk wären über einen solchen Beschluss bestürzt.
Die Mehrheit der Deutschen und Franzosen ist nach einer Umfrage des
Pariser IFOP-Meinungsforschungsinstituts gegen einen EU-Beitritt der
Türkei. 67 Prozent der befragten Franzosen und 55 Prozent der
Deutschen lehnten in der Umfrage im Auftrag der Pariser Zeitung "Le
Figaro" eine Mitgliedschaft Ankaras ab. Die EU- Außenminister wollen
heute den EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag vorbereiten. Im
Mittelpunkt steht der Beschluss über den Beginn von
Beitrittsverhandlungen mit der Türkei.
Erdogan wandte sich scharf gegen die von Frankreichs Präsidenten Jacques Chirac
angekündigte Volksabstimmung über die Aufnahme der Türkei. Ein solches Referendum „würde
gegen die Regeln der EU verstoßen", sagte er.
Schröder warnte auch vor einem „neuen Kulturkampf" in Deutschland. „Es sei gefährlich, den
Menschen vorzumachen, Muslime ließen sich aus der Gesellschaft heraushalten.“
Hmm, daß klingt fast so, als ob jetzt die Einheimischen auch noch für die Verhältnisse in
Berlin-Kreuzberg, Hamburg-Wilhelmsburg oder Köln- Kalk verantwortlich wären.
Quelle: www.tagesschau.de
Im Türkischen TV wurde Erdogan folgende Frage gestellt: „Wir (Türkei) werden keine
wirtschaftlichen Hilfen bekommen und der Zuzug wird behindert werden, was haben wir
dann noch von der EU ?
Erdogan dazu :
Natürlich werden wir EU- Hilfen bekommen, genau wie die anderen auch. Und natürlich werden
unsere Bürger freies Niederlassungsrecht bekommen, nur kann man dies zum jetzigen
Zeitpunkt nicht offen sagen, da unsere Freunde in der EU (die dafür sind ) ihre Bevölkerungen
beschwichtigen müssen.
(Quelle: Türkei/EU armenier von Cesar, Forum Tagesspiegel)
Der folgende Artikel beschäftigt sich mit den in ländlichen und rückständigen Gegenden oder in
den überfüllten Ballungszentren türkischer Städte weitverbreiteten Phänomen der archaischen
(altertümlichen) Traditionen, die uns oft so fern erscheinenden. Das Interessante daran ist, daß
die Blutrache oder die Ehrenmorde nicht im Koran vorgeschrieben sind. Aber diese alten
Traditionen der kriegerischen Beduinen und Wüstennomaden in Arabien sind älter, als der
Islam, und waren seit je ein Teil der Mentalität und Lebensweise dieser „rauhen“ Völker. Das
gleiche gilt für die noch heute sprichwörtliche Gastfreundlichkeit gegenüber Fremden. Den
Albanern kam daher der Islam sehr entgegen, als sie von den Osmanen erobert wurden, waren
sie das einzige Volk in Europa, daß nahezu geschlossen zum Islam übertrat. Die Tradition
Vendatte in Albanien (Nachfahren der Illyrer) wurde vom Islam nie angezweifelt. Sie stand nicht
im Widerspruch, mit dem Begriff der Nächsten- oder gar Feindesliebe im Christentum.
131
5 Die Türken kommen !?
Bild 79 Hochzeitsfoto in der Türkei, sehr beliebt sind Mädchen mit guten Kontakten nach
Deutschland, wo dann junge Türken ein Recht auf Zuzug haben, was einmalig ist. Kaum eine
andere Gruppe gelangt auf diese Weise nach Deutschland in so großem Umfang, wie die Türken.
(Quelle: 40, S. 80)
Daraufhin habe sie ihr Vater geschlagen und gefordert, dass sie ihren Vergewaltiger
ehelichen solle.....“. Bis zu ihrem 14. Lebensjahr durfte die 18-jährigen Türkin Aylin
außer zur Schule nur in Begleitung eines Bruders oder der Mutter aus dem Haus. Dann
wurde sie von ihrem Onkel vergewaltigt. Aus Scham schwieg das Mädchen, doch ihr
Peiniger machte ihr das Leben weiter zur Hölle: Immer wieder erzählte er ihrer Mutter,
er habe sie mit Jungs herumstehen sehen. Die Mutter glaubte es und drohte, wenn ihre
Tochter nicht aufhöre, ihr Schande zu machen, hole sie "fünf Männer, die vergewaltigen
dich dann, und ich selbst werde dabei deine Hände festhalten" (Der "Spiegel" 40/2003)
5.6.1 Blutrache
Als Postbote verkleidet richtete der heute 28-jährige Kurde ein Mitglied der Familie hin, auf
deren Geheiß sein Bruder 1998 wegen einer angeblichen Ehrverletzung ermordet worden war
Für Nezir Bulut wurde der Mord an seinem Bruder zu einer Rückkehr in eine Welt alter
Familientraditionen und der yezidischen Kultur. Der Lehramtsstudent hatte diese Tradition
bereits Mitte der neunziger Jahre verlassen, die er als autoritär und bedrückend empfand. Zum
Zeitpunkt des Mordes war Bulut in seiner neuen Heimat Lüneburg ein allseits beliebter
Handballer und trainierte Teenager im Jugendprojekt "Moonlightsports".
Aufgrund der Erwartungshaltung seiner Familie wurde Bulut zum Vollstrecker der archaischen
Blutrachetradition, der er sich auf Grund des großen sozialen Druckes nicht entziehen konnte.
Nach seiner Verurteilung schreibt Bulut im Gefängnis ein Buch mit dem Titel "Gefangener der
Blutrache". Darin schildert er sein Leben zwischen der yezidisch-kurdischen Tradition und dem
modernen Deutschland..()...
Anklage sieht Fehde zweier kurdischer Familien als Motiv - vor dem Landgericht Göttingen hat
am Dienstag der Prozess um einen mutmaßlichen Blutrache-Mord begonnen. Die Staatsanwalt
wirft zwei 25 und 39 Jahre alten Männern sowie einer 45 Jahre alten Frau gemeinschaftlichen
Mord vor: Am 15. August 2003 sollen sie einen 59-jährigen Kurden vor dessen Haus in
Gleichen-Reinhausen bei Göttingen erschossen haben. Hintergrund der Tat soll eine Fehde
zweier kurdischer Familien sein. Das Landgericht hat bislang 15 Verhandlungstage bis Ende
April angesetzt.
Nach den Ermittlungen soll der 39-jährige Deutsche türkisch-kurdischer Abstammung
mindestens sieben Schüsse aus einem Auto heraus auf das Opfer abgefeuert haben. Der 59-
Jährige starb vor den Augen seiner Kinder. Die mutmaßlichen Täter wurden noch am selben
Abend kurz nach ihrer Auffahrt auf die Autobahn in einem künstlichen Stau festgenommen, am
Rande der Autobahn wurden mehrere Teile der Tatwaffe gefunden. Bei der polizeilichen
132
5 Die Türken kommen !?
Vernehmung hatte einer der Beschuldigten erklärt, es sei "getan worden, was getan werden
musste".
Als Motiv der Tat vermuten die Ermittler Blutrache, vermutlich für einen Mordanschlag 1998 im
Saarland, bei dem ein 35-jähriger Kurde auf offener Straße erschossen wurde. Um Gewalttaten
während des Prozesses zu verhindern, ließ die Göttinger Schwurkammer eine mobile
Trennwand aus Panzerglas in den Verhandlungssaal einbauen, die das Publikum von den
Angeklagten trennt. Die Angeklagten werden durch bundesweite renommierte Anwälte
vertreten. Die Witwe und ein Sohn des Opfers treten als Nebenkläger auf.
17. Februar 2004 - 13.37 Uhr
5.6.2 Ehrenmorde
„Anstandsverbrechen" (honor crimes) sind im Osten und Südosten der Türkei sehr häufig. Sie
sind traditionell im gesamten Mittelmeerraum wie auch im Nahen Osten und weit nach Asien
und Afrika hinein verbreitet. Um was geht es? Mädchen, die ihre Jungfräulichkeit verloren
haben, müssen mit ihrer Tötung durch die Familie rechnen. Eine Liebesaffäre ist ebenso tödlich
wie eine Vergewaltigung oder ein sexueller Mißbrauch, sogar durch ein Familienmitglied. In
diesem Fall stellt der Täter die Ehre der Familie wieder her, indem er die Missbrauchte tötet.
Genauso ist eine Frau bedroht, wenn sie aus einer Ehe mit einem ungeliebten Mann ausbricht
oder vor einer durch die Familie arrangierten Ehe flieht, auch wenn sie sich nicht mit einem
anderen Mann eingelassen hat.
Die genaue Zahl von Ehrenmorden ist nicht bekannt, da viele Verbrechen als Unfälle getarnt
werden. Allein in der Stadt Urfa in der Türkei wurden in den letzten fünf Jahren 26 offene
Ehrenmorde begangen. In Pakistan werden jährlich Hunderte von Frauen wegen vermeintlicher
illegitimer sexueller Beziehungen von ihren männlichen Verwandten verletzt oder getötet. Die
Mädchen werden, falls sie geflohen sind, aufgespürt und getötet – erstochen, erschossen oder
mit Benzin übergossen und angezündet, ertränkt, überfahren (durch männliche
Familienmitglieder) oder vergiftet (durch ihre Mütter oder Schwiegermütter). In seltenen Fällen
reicht der Ausschluss aus der Familie. Manchmal werden "geschändete" Mädchen auch schnell
verheiratet. Doch hier ist die junge Frau, falls ihr "Ehrverlust" in der neuen Familie bekannt wird,
ebenfalls vom Tod bedroht.
Der Hintergrund: Die patriarchale Moral macht die Ehre der gesamten Familie von der
Jungfräulichkeit der Mädchen bzw. der Keuschheit der verheirateten Frauen abhängig. Dabei
zählt es nicht, ob die Jungfräulichkeit freiwillig oder durch Gewalt verloren ging. Wird die
"Schande" für Außenstehende sichtbar, etwa durch Schwangerschaft, kann nur der Tod der
betroffenen Frau die Ehre wiederherstellen. Von den weiblichen Familienmitgliedern hat die
betroffene Frau meist keine Hilfe zu erwarten, da auch sie die Ehre der Familie aufrechterhalten
müssen und wollen. Die "Entehrung" einer Familie durch eine Tochter kann auch die
Heiratschancen all ihrer Schwestern zunichte machen. In Südostanatolien beispielsweise
werden noch immer zwei Drittel aller Ehen durch die Familie arrangiert. Wichtig für das Prestige
der Familie ist dabei das Brautgeld. Dies ist für viele junge Männer zu hoch, die damit rechnen
müssen, lange Jahre für die Hochzeit sparen zu müssen. Die Mädchen sind zur Ehe mit älteren,
ungeliebten Männern verurteilt. Daher nehmen die Fluchten junger Pärchen in die großen
Städte zu. Jedes Jahr werden etwa 200 Menschen nach offiziellen Angaben Opfer von
Ehrenmorden. [Sendung von Mona Lisa]
Was wird gegen Ehrenmorde getan? Morde zur Wiederherstellung der Familienehre stehen in
der Türkei unter Strafe. Dennoch wird die Gefängnisstrafe lieber in Kauf genommen, als die
Entehrung der Familie bestehen zu lassen. Oft beauftragt der Familienrat ein minderjähriges
Familienmitglied, etwa einen Bruder, die Tötung auszuführen, um der Strafe zu entgehen. Doch
auch verurteilte Täter haben nur mit milden Strafen zu rechnen. Meist besteht die einzige
Möglichkeit für Frauen, dem sicheren Tod zu entkommen, in der Flucht. Es existieren jedoch
bisher keine klaren gesetzlichen Bestimmungen, die ein Asyl für solche Frauen möglich
machen. Auch Mädchen und Frauen von Einwanderern nach Europa sind bedroht, vor allem
wenn sie Rechte in Anspruch nehmen wollen, die sie bei den europäischen Frauen sehen.
[Autorin: Dorette Wesemann, Redaktion: Ragnar Müller]
133
5 Die Türken kommen !?
5.6.3 Zwangsverheiratungen
…()... Wäre sie nur in der Türkei geblieben, wünscht sie sich manchmal. „Da leben die
Menschen viel moderner als wir hier in Deutschland. Die gehen in die Disco, die gehen aus.“
Sie möchte es kaum glauben, als sie am Strand von Alanya zum ersten Mal all die
Türkinnen in aufreizenden Bikinis sah – Mitglieder einer liberalen Mittel- und
Oberschicht, die ihr Land nicht verlassen haben.
Bild 80 Islamische Subkultur in
Deutschland: Muslimisches Paar
in Hamburg, wo die Frau exakt
drei Schritte hinter dem Mann
herzugehen hat, Mitte Koran-
schule in Frankfurt am Main,
(Quelle: 40, S.62),
links unten: Berlin Kreuzberg,
Maybachufer
95
Christine Schirrmacher, Ursula Spuler-Stegemann: „Frauen und die Scharia“. Hugendubel Verlag; 256 Seiten;
19,95 Euro.
134
5 Die Türken kommen !?
135
5 Die Türken kommen !?
97
Hiltrud Schröter: „Mohammeds deutsche Töchter“. Ulrike Helmer Verlag, Königstein; 295 Seiten; 20 Euro.
136
5 Die Türken kommen !?
In ihrer Gründerzeit gehörten zu den Triebfedern dieser Partei der Feminismus, der Einsatz für die Rechte sexueller
Minderheiten sowie der Widerstand gegen alles Autoritäre und Patriarchalische. Und jetzt erschallt ausgerechnet aus
diesen Reihen am lautesten der Ruf nach Respekt für eine Bewegung , wie man sie sich antifeministischer,
schwulenfeindlicher, autoritärer und patriarchalischer kaum vorstellen kann.
Ich verstehe auch nicht, wie Frau Roth so etwas als ‘Bestandteil unserer eigenen Kultur’ bezeichnen kann. Es wird ja
immer toller. Das Gejaule nach mehr ToleranzRespektVerständnisblabla für ‘fremde Kulturen’ war schon eklig genug
angesichts dessen, was im Namen dieser ‘fremden Kultur’ alles so geschieht . Und jetzt soll dieser ungenießbare
Eintopf aus Selbstgerechtigkeit, Gewaltverherrlichung und zwangsneurotischer Sexualverklemmtheit auch noch
‘Bestandteil unserer eigenen Kultur’ sein??? (kopfschüttel!)” Quelle: Internet
5.7 Fazit
Mentalität als eine kollektive Wahrnehmung oder als ein gemeinschaftliches
Bewusstsein schafft gerade auch in der Fremde vertrautes. Etwas was einen
Wiedererkennungseffekt hat, wird schneller angenommen und senkt Gefühle der
inneren Ablehnung. Genauso gut kann neues natürlich gerade auch neugierig und den
eigenen Horizont erweitern. Ich muss aber gestehen, dass ich trotz allen Bemühens, mir
eine fruchtende Bereicherung Europas durch die Vollmitgliedschaft der Türkei
vorzustellen, immer noch nicht in schönen Farben ausmalen kann. Dafür ist die
schlichte Wirklichkeit auf Deutschlands Straßen fernab dem fröhlichem Treiben im
sonnigen Antalya einfach zu ernüchternd.
Herr Hintze (CDU) hatte in einer Diskussionsrunde im Deutschland-Funk zutreffend
festgestellt: „Wenn ich in Wuppertal bin, fühle ich mich in Europa, wenn ich in Warschau
bin, fühle ich mich in Europa, wenn ich aber bereits in Istanbul bin, fühle ich mich in
einer völlig anderen Kultur.“ Er bräuchte auch gar nicht so weit zu fahren. Hätte er sich
in Berlin einmal ein bisschen genauer umgesehen, dann wäre er sicherlich zur gleichen
Erkenntnis gelangt.
Europa ist nicht nur eine bloße wirtschaftliche Zweckgemeinschaft, ein sachliches
Konglomerat von Staaten. Europa hat auch etwas mit einem Gefühl der kulturellen
Verbundenheit und dem Herzen zu tun. Die Menschen im spanischen Süden
Andalusiens und die Einwohner im polnischen Osten Schlesiens haben trotz aller
Unterschiedlichkeiten, was die Sprache, das Temperament oder auch das schlichte
Aussehen anbelangt, doch vom kulturellen Selbstverständnis vieles gemeinsam, was
sie von den Berbern in Algerien oder den Kurden in Anatolien trennt. Und wenn
beispielsweise in türkischen Leserbriefen geschrieben wird, daß die Türkei
Jahrhundertelang zu Europa gehörte, dann will ich an dieser Stelle doch etwas richtig
stellen.
Das Osmanische Reich hatte in seiner größten Ausdehnung beinahe ganz Süd-Ost-
Europa erobern und unterjochen können. Ich bezweifele, dass die Serben, Bulgaren
oder gar die Griechen sich wieder nach einer Besatzung durch die Türken sehnen. Die
Serben wurden auf dem Amselfeld vernichtend geschlagen, die Türken hatten große
Teile Ungarns besetzt, und bedrohten nun direkt das Heilige Römische Reich Deutscher
Nation. Das Haus Habsburg (Wiener Kaiserreich) war der Hohen Pforte98 in
Konstantinopel jahrzehntelang tributpflichtig. Die europäischen Völker sahen sich einer
gemeinsamen Bedrohung durch das osmanische Reich ausgesetzt, was zeitweilig
interne Streitigkeiten, etwa zwischen Deutschland und Frankreich, merklich abflauen
ließ. Auf die Eroberungen und die Tributzahlungen hinzuweisen, und dann diese
Besatzungszeit in Südosteuropa als Argument der Zugehörigkeit aufzuführen, ist
entweder besonders dreist oder nur besonders unklug:„ denn in den Jahrhunderten der
Besetzung kam es in fast allen Ländern zur wirtschaftlichen, kulturellen und geistigen
Stagnation“, so der Professor für Geschichte Professor Wehler in einer Diskussionsrunde
des Offenen Kanals in der TU Berlin.
98
Ab 1654 die Bezeichnung für den in unmittelbarer Nachbarschaft des Topkapi Serail gelegenen Amtssitz des
osmanischen Großwesirs. Als Synonym für die Staatsspitze bzw. den Osmanischen Staat selbst gebraucht.
137
5 Die Türken kommen !?
Diese vielleicht recht lockere Gefühl der Europäer der, wenn auch entfernten
Verbundenheit, möchte ich anhand eines anderen Beispiels erläutern: Als im April 1945
nach erbittert geführten Kämpfen die US-Streitkräfte das völlig verwüstete Aachen
erobern konnten, kam es weder auf Deutscher Seite zu Anschlägen auf die Amis, noch
auf Amerikanischer Seite zu Gewaltexzessen an der Zivilbevölkerung, wie wir sie
beinahe täglich in den Nachrichten aus dem Irak vernehmen können. In Interviews von
GI`s im Irak wie „ich hasse dieses Land, es ist uns so fremd“, zeigen, dass es schon einen
Unterschied ist, ob man in Aachen oder in Kerbela einrückt. Und dieser Unterschied
besteht nicht nur in der Topographie99 der Landschaft. Dabei war die Schlacht im
Hürtgenwald100 (Raum Eifel/Aachen), wo Zehntausende Deutsche und Amerikaner den
Tod fanden, kurz vor dem Ende noch einmal für beide Seiten ziemlich blutig und
verlustreich. Aber Amerikaner, Deutsche, Engländer, Franzosen, oder Polen, Ungarn
und die baltischen Staaten sind sich vom Gefühl her viel näher, als es Deutsche und die
meisten nicht – säkularisierten Türken je sein werden.
Die Sache ist die, dass zu mindestens die „weißen“ Amerikaner ihre Wurzeln fast
ausschließlich in Europa haben. Dies schafft trotz aller Widrigkeiten auch ein Gefühl der
kulturellen Gemeinsamkeit, die sich auch in der Mentalität wiederspiegelt. Die wenigsten
wissen, dass mit ca. 45 Millionen die Zahl der Amerikaner, die deutsche Vorfahren
hatten, die größte Einwanderungsgruppe überhaupt ist. Ich weiß, viele Linke wollen es
nicht hören, aber dennoch: Lewi Strauss, der Gründer der legendären Jeans kam aus
Bayern, Norman Schwarzkopf, der Oberkommandierende der US-Streitkräfte im zweiten
Golfkrieg101, dessen Vorfahren kamen aus Schwaben, der US-Verteidigungsminister
Donald Rumsfeld aus Bremen, der Präsidentschaftskandidat der Demokraten John
Kerry aus Dessau, der ehemalige amerikanische Außenminister Henry Kissinger und
der Schauspieler Bruce Willis was weiß ich woher, aber sie alle haben deutsche
Vorfahren. Im Internet habe ich folgenden Artikel entdeckt:
Berühmte Deutsch-Amerikaner. ....General Friedrich Wilhelm von Steuben, ein preußischer Offizier, machte aus
Washingtons Zivilsoldaten ein diszipliniertes Heer, das in der Lage war, die Briten zu besiegen und die
Unabhängigkeit der USA von Großbritannien zu erlangen. Deutsch-Amerikaner haben geholfen die amerikanischen
Streitkräfte so zu formen, dass sie ihren späteren Aufgaben gewachsen waren. Nennenswert sind hier John J.
Pershing, dessen ursprünglicher Familienname Pfoerschin war, und Dwight D. Eisenhower, ein Nachfahre von Hans
Nikolas Eisenhauer. "Ike" war neben Herbert Hoover einer der beiden U.S. Präsidenten deutscher Abstammung.
Die berühmte Brooklyn Bridge (selbst gesehen 02/2002 inklusive der Bronzetafel) wurde von dem eingewanderten
Ingenieur Johann (John) August Roebling und seinem Sohn Washington entworfen und gebaut. Sie verbindet
Brooklyn mit der Insel Manhattan, die der in Deutschland geborene Peter Minuit einst von Indianern gekauft hatte.
Die Liste der deutsch-amerikanischen Größen in der Wirtschafts- und Finanzwelt enthält Namen wie Astor, Boeing,
Chrysler, Firestone, Fleischman, Guggenheim, Heinz, Hershey, Kaiser, Rockefeller, Steinway, Strauss (bekannt
durch die Blue Jeans), Singer (ursprünglich Reisinger), Sulzberger, Wanamaker, und Weyerhaueser. Und viele
andere berühmte Namen, wie Einstein, Bausch, Lomb, Mergenthaler, Steinmetz, Westinghouse, und Wernher von
Braun haben Amerika zur Führungsrolle in den Naturwissenschaften und Technologie verholfen.
In Anerkennung für all jene - die Großen, die "fast-großen" und die "einfachen Leute" gleichermaßen - haben der
Kongress und der Präsident der Vereinigten Staaten das Jahr 1983 zur "Dreihundert-Jahr-Feier der deutschen
Besiedelung Amerikas" proklamiert. Der Kongress betonte "die unschätzbaren... Beiträge für dieses Land, die
Millionen von deutschen Einwanderern in den letzten drei Jahrhunderten geleistet haben."
http://usa.usembassy.de
Ein Deutscher aus Aachen hat mit einem Amerikaner aus New York meist mehr gemein,
als mit einem Türken aus Ankara, obwohl die geographische Trennung zum Amerikaner
sicherlich viel größer ist. Umgekehrt verhält es sich ebenso: Ein Türke kann sich mit
einem Araber aus Kairo oder einem Turkmenen aus Aschchabad vielleicht sprachlich
nicht unbedingt problemlos verständigen. Von der Mentalität und den kulturellen Sitten
fühlen sie sich aber sicherlich einander näher zugehörig, als beispielsweise einem
99
Oberflächenbeschaffenheit
100
so wird heute noch in den Militärschulen der USA die Schlacht im Hürtgenwald/Eifel im Herbst 1944 als ein
Beispiel eines gelungenen Hinterhaltes unterrichtet (ca. 55 000 Amerikaner und 13 000 Deutsche fanden den Tod),
ebenso wurde in der ehemaligen Sowjetunion die planmäßige Absetzbewegung der Deutschen Wehrmacht 1943
unter der Führung des Defensivstrategens General W. Model (Unternehmen „Büffelbewegung“) Jahrzehnte lang als
ein Paradebeipiel für eine geordete Absetzbewegung unter starkem Feinddruck gelehrt und geübt.
101
Der erste Golfkrieg war der Krieg zwischen dem Iran und dem Irak 1980-1988
138
5 Die Türken kommen !?
Italiener aus Florenz oder einem Polen aus Krakau. Bei den säkularisierten und
emanzipierten Türken, vor allem aber der Frauen mag dies aber nicht unbedingt
zutreffen. Nur sind sie nicht die repräsentative Mehrheit, und werden mit zunehmender
Bevölkerung auch immer mehr zur Minderheit im eigenen Land.
Und ich erinnere mich an die Worte meines Herrn Papas: „..()...die Türken wollten schon
immer nach Europa...“ Die Vehemenz und Verbissenheit mir der diese Schicksalsfrage in
der Türkei emotional aufgeputscht diskutiert und in sämtlichen türkischen Medien das
Thema überhaupt ist, läßt vielmehr außer Acht, dass sich an der Türkei die Frage der
Zukunft der Europäischen Union entscheiden wird.
......().....Die Mehrheit der EU-Bürger glaubt folglich nicht daran, dass „eine Generation junger
türkischer Unternehmer, die an allen Orten der Welt Aufträgen nachjagt und auch noch die
kleinsten Chancen auszunutzen versteht, zur Rettung des Abendlandes beitragen werden. Die
Bundesbürger schauen auf die türkischen Parallelgesellschaften, welche sich in Städten wie
Berlin, Frankfurt oder Bochum gebildet haben, und sie wissen: in deutschem Interesse ist die
Mitgliedschaft der Türkei in der EU nicht. Gleich, wie viel kostenlose Bücher von Lobbyisten
auch noch verschickt werden....“
Ich kann es gar nicht glauben: „Türkische Gastarbeiter- ein historischer Fehler ?“, dieses Kapitel
sollte ursprünglich nur aus diesen zwei Sätzen bestehen. Nun holt mich die Wirklichkeit ein. Ich
wollte damit meine Meinung kundtun, dass die damalige Anwerbung vor allem türkischer
Gastarbeiter, die Betonung lag damals ja auf der Silbe „Gast“, aus heutiger Sicht wohl ein
Fehler war. Und damit meine ich nicht 5000, 10 000 oder gar 100 000 Türken, die gerne hier
leben können, sondern die Zahl von 3,45 Millionen Muslimen, deren Zahl unaufhaltsam wächst,
die überproportional häufig arbeitslos sind, die überproportional häufig von Sozialhilfe leben und
deren Kinder überproportional häufig in der Kriminalstatistik auftauchen und diese Gesellschaft
belasten.
Neue Daten
Das Zentralinstitut Islam-Archiv in Soest veröffentlicht jährlich eine sog. Frühjahrsumfrage zum Islam in
Deutschland. Demnach ist die Zahl der in Deutschland lebenden Muslime auf 3,45 Millionen gestiegen
(2001: 3,24 Millionen, 2000: 3,04 Millionen). Das würde eine jährliche Steigerungsrate von 6,6 Prozent
bedeuten. ..()..
In zehn Jahren, also 2015 hätte Deutschland ohne zusätzliche Zuwanderung von außen
grob gerechnet knapp 6 Millionen (5,72103 ) Muslime in Deutschland. Gott
bewahre uns davor!
Berlin/Hamburg (dpa) - Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) hat mit seinen Äußerungen zur
Einwanderungspolitik eine breite Debatte ausgelöst. Mehrere türkischstämmige Politiker
regierten mit Empörung. „Es ist ein Schlag ins Gesicht", sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete
Lale Akgün der "Berliner Zeitung". „Die Botschaft, die Schmidt sendet, lautet: Ihr gehört nicht zu
uns, wir wollen Euch nicht." Schmidt hatte gesagt, es sei ein Fehler gewesen, „dass wir zu
Beginn der 60er Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten.“ Entsetzt zeigte sich
auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Ekin Deligöz. „Dies ist eine Beleidigung der
Generation meiner Eltern", sagte die 33-Jährige. "Schmidt verkennt, welchen Mut die Migranten
hatten, in ein neues Land aufzubrechen und dort zu arbeiten, er verkennt auch, welche
Integrationsleistung sie erbracht haben." Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Karl Kardinal Lehmann, stimmte Schmidt dagegen teilweise zu. Der "Bild"-Zeitung (Donnerstag)
sagte er: „Es wurden manche Fehler gemacht. Viel zu lange wurde die Integration der so
genannten Gastarbeiter vernachlässigt." Ausländische Arbeitskräfte hätten jedoch auch viel zum
Wohlstand der Deutschen beigetragen und das Land kulturell bereichert.
Auch der SPD-Politiker Peter Glotz sieht die Einwanderungspolitik kritisch: „Wir wären besser
gefahren, wenn wir die Einwanderung gesteuert hätten." Er bemängelte insbesondere den
Zustrom von Ausländern aus muslimischen Ländern. „Man hätte bei der Anwerbung von
Muslimen vorsichtiger sein sollen“, meinte Glotz. Der bayerische Innenminister Günther
Beckstein (CSU) stellte die Frage, „ob es nicht besser wäre, die Fabriken zu den Menschen zu
bringen, anstatt Menschen in andere Kulturkreise zu verpflanzen.“ [23]
103
ich habe folgendermaßen gerechnet: 3,45 Millionen * 0,066 [ 6,6%] * 10 Jahre= 2 277 000. Zuzüglich der 3,45
Millionen macht das 5 727 000 Millionen Muslime. Die Rechnung ist nicht ganz korrekt, reicht aber zum Überschlagen
aus.
140
5 Die Türken kommen !?
„Hört endlich auf Helmut Schmidt! Die Türkei gehört nicht in die EU! Der ehemalige
Bundeskanzler Helmut Schmidt rät immer wieder eindringlich davon ab, die Türkei in die EU
aufzunehmen. In seinem Buch „Die Selbstbehauptung Europas“ legt er auf vielen Seiten dar,
warum ihm die Aufnahme der Türkei als abwegig erscheint. „Geopolitische Erwägungen und
demographische Prognosen, vor allem aber die Anerkenntnis großer kultureller Verschiedenheit
sollten dazu führen, Abstand zu nehmen von wortreichen, in Wahrheit unredlichen Erklärungen
über eine Beitrittskandidatur der Türkei.“ Im Dezember 2002 antwortete Helmut Schmidt auf die
Frage: „Sind die Türken Europäer?“ mit einem eindeutigen „Nein, sie passen nicht dazu!“ Es ist
deshalb auch unzulässig, wenn mein Parteivorsitzender und Bundeskanzler Gerhard Schröder
sein Eintreten für den Beitritt der Türkei in die EU damit begründet, dass seit 1963 alle
Bundeskanzler den Beitrittswunsch der Türkei unterstützt hätten.
Die große Mehrzahl der rund drei Millionen Türken in der BRD sind integrationsunwillig, haben
mit Deutschland nichts im Sinn und igeln sich in den Türkenvierteln in Berlin und in den großen
Städten des Rhein-Ruhr-Gebietes von Frankfurt bis Duisburg ein. Sie bauen dort ihre
Parallelgesellschaften aus, in denen neben türkischen Zeitungen und dem türkischen
Fernsehen bis zu türkischen Apotheken und Ärzten, türkischen Fußballvereinen etc. nichts
Deutsches mehr vorkommt. Diese drei Millionen Türken werden sich in ein bis zwei
Generationen auf rd. 10 Mio. erhöhen. Diese ohnehin schon alarmierende Zahl ist Makulatur,
wenn mit der Aufnahme der Türkei in die EU auf Grund des freien Niederlassungsrechts eine
Zuwanderung von zusätzlichen 10 oder 15 Millionen islamischer Türken nach Deutschland
stattfindet. Was sagt uns Helmut Schmidt zu diesen großen Zahlen: „Vor zwei Jahrzehnten hat
mir ein türkischer Ministerpräsident einmal erklärt, angesichts der hohen Geburtenraten in
seinem Land müsse die Türkei bis zum Ende des 20. Jahrhunderts ...weitere zwanzig Millionen
türkischer Menschen nach Deutschland schicken. Ich habe das damals abgelehnt. 104Wenn es
in Zukunft jemals zu einer derart massiven Einwanderung kommen sollte, so würde in der Folge
mindestens die Freizügigkeit innerhalb der EU aufgehoben werden – möglicherweise ginge aber
noch mehr zu Bruch. Die Türkei umfasst heute 65 Millionen Menschen, binnen 35 Jahren wird
die Einwohnerzahl auf 100 Millionen ansteigen; nach den heutigen Prognosen wird es gegen
Ende des 21. Jahrhunderts ebenso viele Türken geben wie Deutsche und Franzosen
zusammen. Wer die Türkei in die EU aufnehmen will, sollte diese Zahlen im Kopf haben.“ Man
halte sich vor Augen: die deutsche Bevölkerung sinkt in den nächsten 50 Jahren von 74,6 Mio
(1998) auf 49,0 Mio (2050) ab – und es gibt eine Zuwanderung von 15 oder 20 Millionen Türken.
Die Folgen sind absehbar: Im Falle einer vollwertigen Aufnahme der Türkei in die Europäische
Union wird das dann früher oder später wirksam werdende freie Niederlassungsrecht die Zahl
der Neuzuwanderer explodieren lassen. In diesem Falle kann von einer in sich geschlossenen
Identität der deutschen Nation nicht mehr die Rede sein. Die multikulturelle Utopie weltfremder
Ideologen läuft Gefahr, in Mord und Totschlag, in offenen Bürgerkrieg einzumünden. Ein Balkan
ist genug! Hört endlich auf Helmut Schmidt! Die Türkei gehört nicht zu Europa und nicht in die
EU!“
Johannes D. , Düsseldorf
http://www.sueddeutsche.de/
104
Dem bundesdeutschen Kanzler Helmut Schmidt (SPD) verkündete der damalige türkische Regierungschef
Sulayman Demirel bereits in den Achtziger Jahren: „Bis zum Ende des Jahrhunderts müssen wir noch fünfzehn
Millionen Türken nach Deutschland exportieren“ Der Sozialdemokrat wehrte ab: „Das wird nicht stattfinden, das
werden wir nicht zulassen“ Doch Demirel beharrte: „Warten Sie mal ab. Wir produzieren die Kinder, und Ihr werdet
sie aufnehmen“. (Spiegel-Archiv).
141
5 Die Türken kommen !?
Nachdem zuletzt intensiv darüber debattiert wurde, wie gut oder schlecht Muslime in Deutschland integriert
sind, haben sich viele Betroffene jetzt selbst zu Wort gemeldet. Mehr als 20.000 Menschen demonstrierten am
Sonntag in Köln gegen Terror und islamischen Extremismus.
Die Demonstranten sind mit Bussen aus dem ganzen Land gekommen: Aus Nordhorn, aus
Heidenheim, aus Hofheim und aus Berlin. Viele sind die ganze Nacht durchgefahren. Doch jetzt
sie sind hellwach. "Islam heißt Frieden", rufen die Teilnehmer in Sprechchören. Sie tragen
Transparente mit der Aufschrift "Wir sind gegen Terror".
„Wer einen Menschen tötet, tötet die ganze Menschheit"105, heißt es im Koran. Diese Sure
zitieren die Demonstranten heute am häufigsten. „Terroristen und Extremisten missbrauchen
den Namen des Islam", sagt Recep Karadeniz aus Berlin. „Die müssen gerecht bestraft
werden." "Wir wollen hier zeigen, dass die große Mehrheit der Muslime in Deutschland so
denkt", pflichtet ihm sein Landsmann Özcan Halkat bei. „Manchmal habe ich wegen der
Extremisten Angst vor meiner eigenen Religion", sagt er. [29]
Mal angenommen, Islam hieße Friede, angenommen der Islam bzw. der Koran gebiete
Rücksichtnahme und Toleranz gegenüber Nicht- Muslimen, angenommen der Koran
wende sich gegen die Schlechterstellung der Frauen, und angenommen der Koran
lehne Gewalt ab, dann müsste doch folgendes eintreten: Je gläubiger ein Muslim ist, je
mehr er sein Denken und Handeln den Geboten im Koran unterwirft, desto mehr müsste
sich so ein Mensch einem pazifistischen, überaus toleranten, weltoffenen „Müsli“
ähneln. Er wäre, zu mindestens nach unserer Auffassung ein absoluter Kriegsgegner,
ein gütiger Menschenfreund und er würde sich vor der direkten Konfrontation scheuen.
Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass Bin Laden und seine Kämpfer ein Haufen
säkularisierter und areligiöser, vom Koran entfernter Schurken sind. Aber sie werden als
Fundamentalisten bezeichnet. In dieser Bezeichnung steckt das Wort Fundament, also
Basis, Grundgerüst. Ja, dann passt aber irgendetwas nicht zusammen. Bin Laden ist
nicht gerade wegen seiner Güte und Herzenswärme weltweit bekannt geworden. Und
wenn er von Muslimen als Fundamentalist bezeichnet wird, so stützt sich dies wohl auf
seine Auslegung und Interpretation der Suren und Verse im Koran.
Die Realität straft diejenigen Lüge, die den Islam mit Frieden verwechseln. Abgesehen
davon, dass wenigstens in der Gewaltstatistik der Polizei Muslime in Deutschland Spitze
sind, ist das weltweite Bild von Muslimen sehr ambivalent und der Focus titelt in seiner
Novemberausgabe: „Muslime, die unheimlichen Gäste.“
Tatsache ist, „nicht alle Moslems sind Terroristen, aber fast alle Terroristen heutzutage sind
Muslime.“ Abdel Rahman al-Rashid, Direktor des Fernsehsenders Al Arabiya [32]
Da ich immer wieder auf Koranzitate im Internet und in den Diskussionsforen stoße und
nie wusste, ob es sich um falsche deutsche Übersetzungen, falsche Auslegungen, oder
schlicht Fälschungen handelte, habe ich mir eine Seite der Hisb ut - Tahrir106
angesehen. Die deutschen Übersetzungen wie sie im Internet oft zu finden sind, werden
von den radikalen Islamisten ebenso genutzt, also kann davon ausgehen, dass die
übrigen in diesem Aufsatz aufgeführten Koranzitate auch annähernd richtig vom
arabischen ins deutsche übersetzt wurden.
105
dieser Vers wird leider immer wieder gerne unvollständig rezitiert und verzerrt damit die Aussage doch erheblich
106
extremistische Befreiungspartei gegründet 1953 in Jerusalem, in denen sich u.a. arabische Studenten
organisieren, mittlerweile verboten, sie gab es u.a an der TU Berlin, in Hamburger Moscheen und in Baden –
Württemberg [1]
142
5 Die Türken kommen !?
DIE USA UND BRITANNIEN ERKLÄREN DEM ISLAM UND DEN MUSLIMEN DEN
KRIEG:
(Bekämpft sie; so wird Allah sie durch eure Hand strafen und demütigen und euch gegen sie
unterstützen und die Herzen eines gläubigen Volkes heilen.) (Sure Al-Tauba 9, Aya 14)
....das Haupt des Kufr107.....Ländern mit den Kuffar gegen die Gläubigen verbünden?
(O die ihr glaubt! Nehmt nicht die Juden und Christen zu Verbündeten. Sie sind miteinander
verbündet. Und wer sie von euch zu Verbündeten nimmt, der gehört fürwahr zu ihnen.) (Sure Al-
Ma’ida 5, Aya 51),
„Ihr seid die beste Gemeinde (Umma), die für je die Menschen entstand. Ihr gebietet das, was
Rechtens ist, und verbietet das Unrecht, und ihr glaubt an Allah.“ (Sure Al-Imran, Vers 110)
„Und rüstet gegen sie auf, soviel ihr an Streitmacht und Schlachtrossen aufbieten könnt, damit ihr
Allahs Feind und euren Feind abschreckt. (Sure Al- Anfal, Vers 60)
Der Gesandte Allahs sagte: „Das Haupt der Sache ist der Islam, ihr Pfeiler das Gebet und ihre
höchste Spitze der Jihad.“..............[31]
107
Der für das islamische Fiqh wichtige arabische Begriff Kufr ( )رفكheißt "Unglaube", "Undankbarkeit" und in der
Zusammensetzung Kufr bi Allah "Gotteslästerung" und kommt von der Wurzel kafar "verbergen", "leugnen".
Ein Anhänger des Kufr ist ein Kafir () رفاك, Mehrzahl Kuffar ( ) رافكoder Kafirun bzw. Kafirin. Ein Kafir ist also ein
"Gottesleugner". Jemanden zum "Gottesleugner" oder "Gotteslästerer" erklären, heißt Takfir () ريفكت. Der Begriff ist
deshalb nicht nur für den Islam wichtig, weil jemand, der zum Kafir erklärt worden ist, sozusagen "zum Abschuss
freigegeben, vogelfrei" wird. Genau das ist dem Schriftsteller Salman Rushdie mit der berühmt-berüchtigten Fatwa
von Ayatollah Khomeini passiert, er warf ihm Gotteslästerung vor. Quelle: Internet
143
5 Die Türken kommen !?
In einem Artikel der Berliner Morgenpost „Beckstein: Bitte lernt Deutsch ! – erstmals
gehen Muslime in Deutschland gegen Terror auf die Straße – mit sehr unterschiedlichen
Absichten heißt es:
„Köln – Leyla Dinsever hat sich eine pastellblaue Strickmütze weit in die Stirn gezogen und sagt
eindringlich und ein bisschen traurig: „Ich liebe meine Religion, und ich liebe den
Frieden.“.....().......Von oben muß das aussehen, als schwappte ein roter Fluß (vor lauter roten
türkischen Fahnen) über den Ring, wo die Türkisch- Islamische Union der Anstalt für Religion
(Ditib) die Muslime in Deutschland aufgerufen hat, damit sie gegen den Terror demonstrieren
und zeigen , was Leyla Dinsever sagt: „Islam heißt Frieden.“108
Rund 25 000109 sind gekommen, schleppen Fahnen und Transparente aus Bussen mit
Kennzeichen aus der ganzen Bundesrepublik. Sie demonstrieren alle gegen den Terror. Da sind
sie sich einig. Unklarer werden die Verhältnisse, wenn man sich in die Menge mischt und
anfängt zu fragen, was es denn auf sich hat mit dem Terror, gegen den man ist. Denn für viele
hat der Terror auch andere Namen als Mohammed Atta und Bin Laden. Sie demonstrieren
gegen Amerika. ...()...Vorn auf dem Schild ist zu lesen: „Liebe Medien, jeden Tag Nachrichten
mit Moslem-Extremisten. Es reicht.“(!?) 110 Der Mann sagt das, was viele denken: Dass Kinder
im Irak sterben und er dagegen demonstriere111, dass keine Religion Terror erlaube, natürlich
der Islam auch nicht. Seinen Namen dürfen sich die Medien nicht aufschreiben......().....Auf dem
Podium leuchtet ein Schal in Pastellblau unter den sehr roten Lippen der Grünenchefin Claudia
Roth. Daneben steht ein Vertreter einer der islamischen Glaubensvertreter die man neuerdings
immer im Fernsehen sieht. Der neben Roth war zuletzt in einer Talk-Show des ZDF gewesen,
um den üblichen Gästen solcher Shows zu versichern, dass der Islam nichts zu tun habe mit
Terror und dass das Grundgesetz natürlich der oberste Maßstab zum Zusammenleben
sei...()...“.
Um es noch einmal klar zu sagen, Islam heißt nicht Frieden. Im Brockhaus bzw.
Duden steht nicht, dass Islam Frieden heißt. Wenn Politiker diese Behauptung kritiklos
übernehmen, zeigt dass schon etwas über ihr Denkmuster. Jeder normale Mensch mit
gesundem Menschenverstand muss doch misstrauisch werden, wenn eine Religion
sich in der Theorie als Friedensreligion preist, die Praxis bzw. die Wirklichkeit in den
islamischen Ländern aber eine ganz andere Sprache spricht. Claudia Roth und die
anderen scheint das wenig zu kümmern. Es grenzt fast an Missachtung, dem eigenen
Volk vor aller Öffentlichkeit die Friedensseligkeit des Islams zu suggerieren, damit die
Deutschen nicht noch zusätzlich beunruhigt werden. „Der Islam dürfe nicht bloß als
Gastarbeiter-Religion toleriert, sondern müsse als Bestandteil unserer eigenen Kultur anerkannt
werden.“ Grünenvorsitzenden Claudia Roth [45].
Also denn, hier die Übersetzung Islam:
Das Wort "Islam" kommt von dem Arabischen Satz "Aslim Taslam" und bedeutet: Wenn ein Mensch an
den Islam geglaubt hat, ist er unter dem Schwert.
Das Wort "Islam" bedeutet "untertänig, unterwürfig, ergeben". Es hat nicht mit dem Begriff "Schalohm -
Frieden" zu tun. Muslim bedeutet demnach "der sich unterwerfende". Das Wort Moschee, "Massdschid",
Masschid" in Arabischer Sprache bedeutet "Ort der Niederwerfung". oder ,,Mihrab". Dieser Begriff kommt
von dem Wort ,,Harib" und bedeutet Kampf. Es heißt ,,Ort des Kampfes" oder der Ort an dem der Krieg
oder Kampf vorbereitet wird Die Muslimen aber nennen sich auch "Mohammedaner", weil sie
"Mohammed" als Prophet verehren. Quelle: Internet
Das Wort „Islam" stammt von der arabischen Wurzel „s-l-m" und kann mit Begriffen wie „Hingabe,
Ergebenheit, Unterwerfung" umschrieben werden. Das Wort „Salam", das von derselben Wurzel
abgeleitet wird, bedeutet soviel wie „Frieden", daher der islamische Gruss „As-Salamu alaikum" - „Der
Friede (Gottes) sei mit dir". Ebenfalls von derselben Wortwurzel stammt der Ausdruck „Muslim/Muslima"
was jemanden bezeichnet, der sich dem Willen des einzigen Gottes unterworfen hat und deshalb in
Frieden mit sich, der Schöpfung und dem Schöpfer lebt. ahmed
108
das ist falsch
109
allein im Großraum Köln leben ca.100 000 Türken
110
genau, da bin ich auch seiner Meinung. Gute Heimreise, efendi (türk.: mein Herr)
111
?....
144
6. Aussichten für Europa
Bild 81 Das Leid der kafirin Bild 82112 und die Freude der „Gläubigen“, links: dem Tod entronnen,
schwer verletzte Spanier im Bahnhof von Atocha, rechts Terrorfreund Mounir al Motassadeq
Vergessen wir nicht, auch in den europäischen Gesellschaften gibt es starke Strömungen, die
als Reflexion auf die zunehmende Globalisierung entstanden sind und sich als Sprachrohr der
Verlierer betrachten.
Ich selbst bin oft auf der Love Parade gewesen, höre house und habe gefeiert in einem Club in
der Glogauer113 Strasse. Aber bei aller Liebe zum Recht auf Feiern und Ausgelassenheit, diese
Freiheit die wir so selbstverständlich genießen ist nicht unumstößlich und will in schwierigen
Zeiten verteidigt werden. Es ist wichtig, dass jeder Einzelne sich für das interessiert, was um ihn
herum geschieht und wenn nötig auch bereit ist, für das zu kämpfen und zu streiten, was ihm
lieb und teuer geworden ist. Erinnern wir uns an den schrecklichen Zweiten Weltkrieg, als die
deutsche Wehrmacht für ein Regime in einen entsetzlichen Krieg viele Jahre einem
überlegenden Feind trotzen konnte, um dann 1944/45 innerhalb kürzester Zeit völlig
zusammenzubrechen. Aber was vielen dieser fast 17 Millionen Männern anheim war, war das
Gefühl für Deutschland zu kämpfen. Anfangs war das weitverbreitete Gefühl, die Schmach und
Schande des demütigen Versailler Diktatfriedens zu tilgen, gegen die Sowjetunion zog man
später im Glauben aus, Deutschland und Europa gegen den Bolschewismus Stalins verteidigen
zu müssen und am Ende als die Alliierten den Reichsgrenzen immer näher rückten, tja da
kämpften sie dann wirklich verzweifelt um das Reich und ihre Heimat. Manche aber auch um
ihren eigenen Kopf, weil zuviel Schuld aufgeladen wurde. Dieses Gefühl der Liebe zum eigenen
Vaterland will ich nicht kritisieren. Trotzdem hat jeder einzelne Schuld auf sich geladen, in einem
Krieg, in der die Deutschen wahrlich auf der Seite des „Bösen“ standen. Aber dieser Krieg zeigt
112
kafirin in der islamischen Welt die Bezeichnung für die rechtlosen Ungläubigen, die Bezeichnung wird
zunehmend auch für Christen und Juden verwendet, insbesondere von Islamisten. Kafirin haben eigentlich gar keine
Daseinsberechtigung, die Legitimation und Rechtfertigung von Anschlägen wird leider Gottes oft mit den
„Schwertversen“ im Koran begründet, die eine Ungeheuerlichkeit darstellen, wenn man diese Verse völlig unkritisch
auf die Realität überträgt. Von dieser Warte aus besitzt der Koran (arab. Lesung) etwas dämonisches und dieser
Umstand ist bis heute nicht Gegenstand der öffentlichen Diskussion geworden, was mich persönlich an unserer
Gesellschaft zutiefst verstört.
113
Kenner der Berliner Clubszene wissen, welcher Club gemeint ist
145
6. Aussichten für Europa
auch, wie der Glaube und die Überzeugung Menschen auch in schier ausweglosen Situationen
zum weitermachen mobilisieren kann. Das muss nicht immer die christliche Religion sein, wie
sie sich in Sprüchen teilweise auf Panzern und Truppenfahrzeuge der Wehrmacht: „Gott mit
uns“, zum Ausdruck kamen. Nein, viele glaubten auch an die „hehren Ziele“ des
nationalsozialistischen Deutschlands. In Israel wo man sich eingehend auch mit der
kämpfenden Truppe der Deutschen beschäftigte, wurden die Soldaten der Wehrmacht später
als „die besten Soldaten der Welt“ bezeichnet, und das wurde bestimmt nicht aus Sympathie
heraus gesagt. Denn schließlich kämpfte die Wehrmacht für den Erhalt des
nationalsozialistischen Deutschlands das nicht nur das europäische Judentum fast gänzlich
auslöschte, sondern deren Krieg Deutschland und große Teile Europas in einer Art und Weise
verheerten, das es einem apokalyptische Untergang biblischen Ausmaßes annahm. Und auch
die Islamisten glauben, für eine gerechte Sache zu kämpfen. Nein, sie fühlen sich sogar von
einer höheren Macht dazu berufen. Legitimiert von einer höheren Instanz. Von Gott persönlich.
Der durch das heilige Buch des Korans zu den Muslimen gesprochen hat und aus dem gerne
die Suren rezitiert werden, die die Angriffe auf die westliche Welt rechtfertigen sollen.
Was ich damit sagen will ist eigentlich folgendes. Für die Gerechtigkeit und die eigene Freiheit
muss man auch zu kämpfen bereit sein, notfalls mit Waffengewalt. Wenn wir für unsere Freiheit
nicht mehr bereit sind, uns einzusetzen, dann wird es wahrlich wieder eine neue Epoche geben.
Diese Epoche wird dann angeführt werden von Menschen, die bereit waren, ihr Leben zu
geben. Dieses Essay soll Anstoß geben, sich kritisch mit der Wirklichkeit auseinander zusetzen
und nicht das schön reden, was sich bereits zu einer Herausforderung für uns alle entwickeln
hat. Erinnern wir uns auch an das Europa des 16. und 17. Jahrhunderts: Hätte in der
Vergangenheit keiner den Mut, den Willen und die Entschlossenheit aufgebracht, Wien vor den
Türken zu retten - unsere heutige Welt könnte heute auch ganz anders aussehen. Nirgends
steht geschrieben, dass unsere Art zu leben, für immer und ewig andauern wird. Es gibt sie
nämlich, diese Stimmen, die eine ganz andere Vorstellung von Europa haben und die hier in
Deutschland mitten unter uns leben :
„Verehrter Herr ...! Sie sind kein Freund der Muslime! Es ist unsere historische Aufgabe, im Herzen von
Europa einen Gottesstaat zu errichten, für Allah und unseren großen Propheten Mohammed. Wir werden
diese verdorbenen und degenerierten Nazideutschen hinwegfegen. Die haben sowieso lieber Hunde als
Kinder. Unsere Frauen sind gesund und fruchtbar. Einen Prinz Eugen wird es dann nicht mehr geben.
Denn diesmal haben uns die Deutschen eingeladen. Wir werden dann unsere Freunde und Gegner
kennen!"
Muhammad Mermerin in einem Leserbrief der Wetzlarer Zeitung vom 20.02.1998
Auszüge aus dem gleichnamigen Artikel [stern 11/2004, der nicht in 8 aufgeführt ist]
147
6. Aussichten für Europa
114
stimmt, vielleicht war es ja auch der CIA, wie einst eine Ex-Freundin von mir mir allen ernstes weismachen wollte,
interessant was er sagen würde, wenn ihm das Bin-Laden-Video und Fotos wie Bild 86 zeigen täte, aber machen
wir uns nichts vor, der junge Mann weiß genauso gut bescheid, wie wir auch, - iham halt
115
wird er dies auch im Angesicht Bin Ladens wiederholen, und was würde Bin Laden darauf erwidern? Würden sie
sich beide der falschen Auslegung des Korans bezichtigen, und wer hätte Recht? Und wenn sich Bin Laden aber auf
folgende Verse beruft:
(Der heilige Koran, Sure 47, 4-5) „Und wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt, bis
ihr ein Gemetzel unter ihnen angerichtet habt; dann schnüret die Bande"
Sure 8, Vers 39: „Und kämpfet wider sie, bis kein Bürgerkrieg mehr ist und bis alles an Allah glaubt...“
Sure 98, Vers 6: „Siehe die Ungläubigen vom Volk der Schrift (d.h. Juden und Christen) ... Sie sind die
schlechtesten der Geschöpfe.“
148
6. Aussichten für Europa
Die Zuwanderung der vergangenen Jahrzehnte in den Niederlanden war ökonomisch gesehen ein
Verlustgeschäft. Dies ergab eine Studie des CPB Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis, die
im Dezember in Berlin vorgestellt wurde. Danach kostet jeder nicht westliche Einwanderer im Laufe
seines Lebens den Staat durchschnittlich 50.000 Euro. Der Traum der Deutschen, mit Hilfe von
Zuwanderern die Probleme seiner alternden und schrumpfenden Bevölkerung zu lösen, scheint damit
ausgeträumt. Einziges Mittel gegen eine auch zukünftig negative "Zahlungsbilanz" der Migration scheint
die gezielte Auswahl von qualifizierten Zuwanderern zu sein.
Die Aufnahme von wenig qualifizierten Zuwanderern kostet den Staat eine Menge Geld. Zu dieser
Aussage kommt eine Studie des "Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis" in Den Haag. Darin
wurden die ökonomischen Kosten und Nutzen von Migranten für die niederländische Gesellschaft
untersucht. Die Ergebnisse sind auch für andere Staaten von Bedeutung, denn der europaweite
Geburtenrückgang erfordert in Zukunft eine wachsende Zahl von Einwanderern. Und dabei stellt sich die
Frage, ob sich mit den Zuwanderern womöglich auch die Probleme der Renten- und
Sozialversicherungskassen lösen lassen.
Von den 16 Millionen Niederländern sind 20 Prozent nicht im Lande geboren. Die Hälfte davon stammt
aus Nicht-Industrie-Ländern wie Niederländische Antillen, Marokko und der Türkei. Gerade diese
Zuwanderer haben die größten Probleme bei der Integration. Die hohe Arbeitslosigkeit und Kriminalität
in vorwiegend von Migranten bewohnten Stadtteilen hat in den vergangenen Jahren in den Niederlanden
zu einer Verunsicherung der heimischen Bevölkerung geführt. Ein Phänomen, das viele Wähler ins rechte
Lager des 2002 ermordeten Populisten Pim Fortuijn abwandern ließ. Die wirtschaftlichen Folgen für den
niederländischen Staat, so die Studie, sind nicht weniger ernüchternd. Denn während die begrenzte Zahl
der Einwanderer mit hoher Berufsqualifikation im Laufe ihres Lebens der Staatskasse sogar mehr nützen
als Einheimische, ist die Mehrheit der Migranten ein reiner Kostenfaktor. Durchschnittliche Einwanderer
aus Nicht-Industrieländern empfangen im Laufe ihres Lebens deutlich mehr Mittel an staatlichen
Transferleistungen, als sie dem Fiskus an Steuern bezahlen. Unter dem Strich kostet jeder dieser
Zuwanderer, wenn er im Alter von 25 Jahren nach Holland kommt, im Laufe seines Lebens rund 50.000
Euro. Die Forscher kritisieren die jahrzehntelange niederländische Praxis der ungesteuerten
Einwanderung von Menschen mit schlechtem Bildungs- und Ausbildungsstand. Dies führe zu hoher
Arbeitslosigkeit. Speziell Frauen hätten nicht einmal das Bedürfnis, auf Arbeitssuche zu gehen. ..()...
www.berlin-institut.org/ Quelle: CPB Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis
„Es müsse "ureigenstes Recht" der Deutschen sein zu entscheiden, wer einwandern dürfe und wer nicht. Vor
allem müsse der Zuzug in die Sozialsysteme eingedämmt werden.“
Die Welt / Otto Schilly(SPD) / Bundesinnenminister 21.06.2003
Bild 84 Wie die Bilder sich ähneln, links eine arabische Demo im Nahen Osten, Mitte: eine
Kundgebung von Anhängern des mittlerweile verbotenen Kalifatstaats 1999 in Karlsruhe mit 3000
Demonstranten: Von Istanbul aus die Welt erobern [42,,S.30], grün als die Farbe des Islam, die
meisten Anhänger des Kalifatstaats sind natürlich immer noch in Deutschland präsent, meistens
arbeitslos und Empfänger von Sozialhilfe; ganz rechts im Bild scheint der 11. September
verherrlicht zu werden
Konsum beherrscht den Lebenssinn dieser Gesellschaft und sie kümmert sich reichlich
wenig um die politische Entwicklungen, die direkt vor ihrer Haustür stattfindet. Parallel
dazu wird der Einwanderungsdruck auf Europa aus den umliegenden Staaten
Nordafrikas und dem Nahen Osten in naher Zukunft noch enorm zunehmen. In diesen
Ländern ist immer noch die Familie das Kernstück der Gesellschaft, so wie es in der
Vergangenheit auch in Europa der Fall war. Hinzukommt, dass sich die bereits heute
hier lebenden Muslime weiter vermehren werden und bereits die Mehrheit in
bestimmten Vierteln und Gegenden stellen. Die Gefahr für Europa besteht in einer
schleichenden aber dafür unaufhaltsamen Unterwanderung ihrer Gesellschaften durch
unqualifizierte Immigranten aus den islamischen Kulturraum. Um auch einmal einen
Einblick in die islamistische Gedankenwelt und ihre Ideologie geben zu können, möchte
in diesem Zusammenhang einige Beispiele aus der islamistischen Szene zitieren, die
allesamt aus dem Internet oder Udo Ulfkottes Buch stammen, „Der Krieg in unseren
Städten“ [1].
„...Diese Bücher (von den Muslimbrüdern Hassan Al-Banna, Sajjid Qutb)- davon hat sich der
Autor (U. Ulfkotte) überzeugt, gibt es tatsächlich im Orient-Basar von Farouk El-Zayat zu
kaufen. Gepredigt wird in ihnen, dass das islamische Kollektiv, die Ummah, über das Individuum
triumphiert und das die westliche Demokratie Unwissenheit (dschahiliyya), Heidentum und
Sünde ist. Geleitet von der Überzeugung, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein, gibt es für
die radikalen Muslime nach der Buchlektüre keine Zweifel mehr: Sie sind verpflichtet, im
gottlosen Westen die „islamische Lösung“ (al-hall al-islami) durchzusetzen und den Rest der
Welt vom Kalifat ihrer arabischen Heimat zu machen. Dieser Cocktail aus Ideologie, Religion
und martialischem Welteroberertum ist typisch für das Gedankengut des Geheimbundes der
Muslimbrüder. Er wirkt verführerisch auf manche Muslime.() .....auch die Attentäter vom 11.
September betrachteten den Westen wie Qutb als ein System, das die islamische Zivilisation
seit der Zeit der Kreuzzüge an der Erfüllung ihres Dschihad- Eroberungsauftrages hindert......“
150
6. Aussichten für Europa
Für das islamistische Jugendmagazin TNT verfasst Ibrahim El-Zayat einen Bericht, in
dem es heißt :„Ich glaube nicht, dass es unmöglich ist, dass der Bundeskanzler im Jahre 2020
ein in Deutschland geborener und aufgewachsener Moslem ist, dass wir im
Bundesverfassungsgericht einen moslemischen Richter haben....Dieses Land ist unser Land
(welch ein Schwachsinn !), und es ist unsere Pflicht, es positiv zu verändern. Mit der Hilfe Allahs
werden wir es zu unserem Paradies auf der Erde machen..“ [1]
„Und so geraten die Vorstellungen unserer „rechtgeleiteten“ muslimischen Gäste über die von
ihnen und uns in diesem Lande gemeinsam zu gestaltende Zukunft zur reinsten Horrorvision für
die Bevölkerung des Gastlandes, während die gegenwärtig festzustellende weitgehende
Verweigerung jeglicher Anpassung an die Lebensverhältnisse in unserem Land von den
deutschen Mitbürgern zwar als befremdlich jedoch keineswegs als bedrohlich angesehen wird.
„Dieses Land ist unser (!) Land und es ist unsere Pflicht, es positiv (im Sinne des Islam) zu
verändern. Mit Hilfe Allahs werden wir es zu unserem (islamischen) Paradies auf Erden
machen, um es der islamischen Ummah (Gemeinschaft) und der Menschheit insgesamt(!) zur
Verfügung zu stellen." Und aus dem Koran (33,28) wird dazu zitiert: „Allah hat euch zu Erben
gesetzt über die Ungläubigen, über ihre Äcker und Häuser, über all ihre Güter und alle Lande, in
denen Ihr Fuß fassen werdet." Diesen Aufruf der "Muslimischen Jugend" verbreitete das
islamische Jugendmagazin "TNT" in seiner 1. Ausgabe 1996.“ - Unmissverständlicher kann man
die Eroberungsabsichten des Islam in Deutschland kaum noch formulieren. [12]
Bild 85 Links der Einzug von Kaplan-Jüngern in der Kölner Sportarena:„Allah wird die Heiden durch
die Armee des Kalifenstaates niedermachen lassen“ , rechts: Veranstaltung von Milli Görüs [42]
Boumediennes116 (ehemaliger Staatschefs Algeriens) vor der Generalversammlung der
Vereinten Nationen 1974:„..Eines Tages werden Millionen von Menschen die südliche Halbkugel
verlassen, um in die nördliche einzudringen. Sicherlich nicht als Freunde. Denn sie werden
kommen, um sie zu erobern. Und sie werden sie erobern, indem sie die nördliche Halbkugel mit
ihren Kindern bevölkern. Der Leib unserer Frauen wird uns den Sieg bescheren.." [13]
Und Hans-Peter Raddatz schreibt in seinem Buch „Die türkische Gefahr?“ im Anhang auf Seite
206, 274: „...Wir gebären Euch kaputt - Die Parole geht auf den algerischen Präsidenten
Bourmedienne zurück, der in der UNO-Vollversammlung 1973 die „Überwindung des Westens
durch die gebärfreudigen Frauen des Islam“ ankündigte. Immer wieder wurde sie von den
Türken aufgegriffen, auch vom deutsch-türkischen Touristikunternehmer Vural Öger, der für die
SPD kandidiert: „Das, was Sultan Süleyman mit der Belagerung Wiens 1683 begonnen hat,
werden wir über die Einwohner, mit unseren kräftigen Männern und gesunden Frauen
verwirklichen.“ [Hamburger Abendblatt vom 25. Mai 2004]
„Im Leben und Umfeld des mittlerweile ausgewiesen Metin Kaplan gibt es mehrere
unaufgeklärte Morde und terroristische Kontakte. Die erste Frau seines Mitstreiters Gökbulut
drohte, Interna des Kaplan-Vereins in die Öffentlichkeit zu bringen. Sie starb in ihrer
Düsseldorfer Wohnung durch einen Genickschuss. Manche Mitglieder des Kalifatstaates haben
inzwischen eingestanden, dass sie sich 1997 im afghanischen Kabul mit Usama Bin Laden
trafen, angeblich diente der Besuch der Ausbildungslager „nur dem Frieden.“....In seinem
116
Boumedienne war Oberst der sogenannten algerischen Grenzarmee, die den algerischen Unabhängigkeitskampf
gegen die Franzosen führte, infolgedessen über 1 Million Franzosen (keine Araber) Algerien verließen und nach
Frankreich zurückkehrten [ Schall-Latour- S. 277]
151
6. Aussichten für Europa
Fernsehprogramm „Hakk TV“ verherrlicht der Kalifatstaat das Regime der Taliban in
Afghanistan. Nach den Anschlägen von New York hieß es in dem Sender sogar, bislang seien
es immer die USA gewesen, die anderen Ländern Schmerzen zufügten. Jetzt aber hätten sie
selbst „den Schmerz im Herzen gespürt.“
...Der „Gebietsemir“ des Kalifenstaates Haslan Pala, der an der Augsburger Mevlana-Moschee,
wo er 1996 vor dreißig Gläubigen eine Todes- Fatwa (Fatwa = Rechtsgutachten) gegen den
Kaplan-Gegner Halil Yusuf Sofu verlas. Im September 1997 wurde er in der Moschee verhaftet
und später vom Augsburger Amtsgericht zu einer drei jährigen Haftstrafe verurteilt....Gegen alle
Maßnahmen, vor allem gegen die Ausweisungsverfügung, legte der mit Ehefrau und acht
Kindern in Augsburg lebende Mann, immer wieder erfolgreich Widerspruch ein.“
Der Mann, seine Frau und die acht Kinder leben übrigens, wie so viele der Islamisten, ebenfalls
von Sozialhilfe.
Nachdem der Kalifatstaat 2001 von Bundesinnenminister verboten wurde, heißt es auf der Seite
82 [1] :..()...Die Zeitung Asr-i Saadet („Zeitalter der Glückseligkeit“) wird nun wie andere radikale
Schriften heimlich verteilt. Gleiches gilt für das im März 2002 in Umlauf gebrachte Werk mit dem
Titel „Der Islam als Alternative“, in dem sich neben einigen Reden Kaplans Abhandlungen über
CIA und Mossad als angebliche Drahtzieher der Anschläge des 11. September finden. Dort
heißt es tatsächlich, die westlichen Geheimdienste hätten mit den Anschlägen den Weg für ein
„jüdisches Großreich ebnen“ wollen....()...
In der Vergangenheit hätten neben der libanesischen Hisbollah, die die Vernichtung des Staates
Israel fordert, vor allem die "Islamische Gemeinschaft - Milli Görüs" (IGMG) antisemitische
Aussagen verbreitet. In einer anderen Handlungsanweisung für Führungskräfte heißt es u. a.:
»Die Befehlsgewalt stellt das Nervensystem der Organisation dar. Die Gemeinschaft (sprich: die
IGMG) ist ein Mittel, daß dem Ziel dient, die Gesellschaft zu islamisieren. Jeder
Glaubenskämpfer in der IGMG muß wissen, dass die kleinste Stufe des Heiligen Krieges der
aufrichtige Groll gegen unislamische Maßstäbe und die höchste Strafe des Heiligen Krieges das
Opfer von Gut und Leben für Allah ist ... Unsere Intention besteht darin, weltweit die gerechte
Ordnung an die Macht zu bringen«. [1]
In der Bundesrepublik verfolgt die IGMG eine Politik, die scheinbar offen und dialogbereit
aussieht. Insbesondere in Publikationen und Veröffentlichungen in deutscher Sprache wird ein
moderater Ton angeschlagen. Zudem wissen die IGMG – Kader sehr gut die anti-rassistische
Terminologie zu benutzen. Diese Taktik wird im besonderen gerne angewandt, wenn sie sich
einer Kritik ausgesetzt sehen. Jegliche Kritik an der Verbandspolitik und der Ideologie der IGMG
wird als »rassistischer Hetzbericht, der das Klima zwischen Muslimen und Deutschen vergiften
möchte«, diffamiert. Getreu dieser Taktik wird die kritische Berichterstattung über die IGMG als
»völker- und integrationsfeindlicher pauschaler Angriff des Eurorassismus auf den Islam«
bezeichnet. ( „Bitte keine Pauschalisierungen..“ erwiderte der „Vorzeige-Imam“ Albogar Bekin
der Mannheimer Moschee in einer Diskussion mit einer jungen säkularisierten
türkischstämmigen Journalisten, als diese begann, unangenehme Fragen zu stellen; in einer
Diskussionsrunde des ZDF mit Maybrit Illgner vom 22.11.2004).
Es ist der 08.01.2005 und ich möchte folgenden Artikel aus der Berliner Morgenpost darstellen:
Gegendarstellung, Berliner Morgenpost, S. 20
In der Berliner Morgenpost vom 20.11.04 wird unter dem Titel „Innensenator läßt gegen Hassprediger
ermitteln“ in Bezug auf uns behauptet, die größte Islamistenvereinigung in Deutschland setzt sich offen
(stimmt, mittlerweile agieren sie versteckter, Anm. d. Verfassers) für einen Staat nach islamischen Recht
ein. Hierzu stellen wir fest:
Wir setzen uns nicht für einen Staat nach islamischem Recht ein.
Kerpen, den 29.11.04
Islamische Gemeinschaft (von wo ich die Koranverse in Kapitel 3.5 habe) Milli Görüs e.V.
Osman Döring, Vorsitzender
Oguz Ücüncü, Generalsekretär
Wie sehr „antirassistisch“ die IGMG jedoch ist, wird bei der Durchsicht ihrer türkischsprachigen
Publikationen deutlich. Obwohl die IGMG ihren offenen Antisemitismus aufgrund des Drucks der
Verfassungsschutzbehörden kaschieren konnte, werden mit Videokassetten und Büchern, die
von den IGMG Buchländen vertrieben werden, sowie von der verbandsnahen Tageszeitung
152
6. Aussichten für Europa
Hinrichtung Theo van Goghs durch einen muslimischen Zeloten als „Selbstverteidigung“
deklariert, erstattet sie Strafanzeige. Als sie dieses Thema im deutschen Parlament zur Sprache
bringt, erntet sie Hohn und Spott seitens einiger SPD-Abgeordneter, die ihr Schaumschlägerei
und eine Pseudodiskussion vorwerfen und sie verhöhnen. Sie steht mittlerweile unter
Polizeischutz ! Und der Staat schützt wieder einmal die Täter, und verunglimpft die Opfer.
Unsere Gesellschaft ist krank. Und sie hat Angst. So dass man lieber die Engagierten mundtot
macht, als eine Auseinandersetzung mit den Muschkoten zu riskieren. Ich schäme mich.
Am 25.11.04 heißt es in der Berliner Zeitung: Das Verwaltungsgericht Mainz hat den Antrag
eines Türken auf Einbürgerung abgelehnt, weil er mehrer Jahre lang Spenden an die islamische
Gemeinschaft Milli Görüs zahlte. Die Gemeinschaft ziele auf die Abschaffung der laizistischen
Staatsordnung in der Türkei und wolle letztlich eine auf der Grundlage der Scharia beruhenden
Gesellschaftsordnung in Deutschland einführen, teilte das Gericht zur Begründung am Mittwoch
mit. (AZ: 6K 251/04.MZ.)
ARNHEIM taz Zum "Tag der Brüderlichkeit und Solidarität" hatte die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs
(IGMG) am Samstag geladen. Doch statt der angekündigten 30.000 fanden nur maximal 20.000 Muslime
den Weg in den Gelredome in Arnheim (Niederlande), um, so die Veranstalter, "Brüderlichkeit und
Solidarität der in Europa lebenden Muslime mit allen Muslimen in der Welt zum Ausdruck zu bringen".
„Seit dem 11. September hat sich die Situation der Muslime in Europa dramatisch verschlechtert", bilanzierte der
IGMG-Vorsitzende Mehmet Sabri Erbakan in seiner Grußbotschaft. In einigen europäischen Staaten seien von der
Verfassung garantierte Grundrechte wie Religionsfreiheit und Menschenrechte für Muslime kaum noch gültig. Hinzu
kämen Anschläge auf Moscheegemeinden und Übergriffe auf Frauen mit Kopftuch. Für seine Klagereden erhielt
Erbakan nur gedämpften Applaus: Die größte nichtstaatliche türkische Moscheegemeinschaft hielt sich auffällig
zurück.
Es war das erste Mal seit zwei Jahren, dass sich die türkischstämmigen Islamisten der IGMG und ihr Führer
Necmettin Erbakan, Onkel des Mehmet Sabri Erbakan und Kult-Führerfigur der IGMG, zu einer überregionalen
öffentlichen Veranstaltung trafen. Das kulturelle Rahmenprogramm wurde radikal eingekürzt. Die Planer verzichteten
auf den Einmarsch der mit Kettenhemden und Schwertern bewaffneten osmanischen Janischarenkrieger.
Dass weit weniger Erbakan-Anhänger als gedacht gekommen waren, schrieb Mehmet Sabri Erbakan dem "Klima der
Angst" unter den europäischen Muslimen zu. Verantwortlich seien dafür "in erster Linie die Medien mit ihrer
islamfeindlichen Berichterstattung". Doch auch Politiker trügen Schuld an der Einschüchterung der Muslime: So
mache sich der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU) für ein Verbot der IGMG stark. "Wir haben 80
Moscheen in Bayern. Wir rufen Beckstein zum Dialog auf. Sonst müsste er eines Tages die Verantwortung dafür
übernehmen, wenn jemand, ähnlich wie in Erfurt, auf die Idee kommt, bewaffnet in eine unserer Moschee zu gehen."
Erstmals wurde hier der Applaus lauter.
Erst gegen Ende der Veranstaltung sprach Necmettin Erbakan. Eine kleine Geste des 73-jährigen Hodscha aus der
Türkei genügte, um die Stimmung im Saal zum Kochen zu bringen. Es zeigte sich, dass die alte dogmatische
Feindbilder von einer "islamfeindlichen Nato" und der "Opferrolle der Muslime nach dem Zusammenbruch der
Sowjetunion" geblieben sind, genauso wie sein Urteil über die IGMG-Mitglieder: "Ihr lebt zwar in Europa, aber im
Herzen seid ihr Türken geblieben." AHMET SENYURT
taz Nr. 6776 vom 17.6.2002, Seite 7, 90 Zeilen (TAZ-Bericht), AHMET SENYURT
In den Geboten der Muslim Bruderschaft, die bereits 1928 in Ägypten gegründet wurden,
heißt es: „Ich glaube, dass die Fahne des Islam die Menschheit beherrschen sollte und das es
Pflicht eines jeden Muslim ist, die Welt von den Regeln des Is