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Das Magazin der Studierenden der Universität St. Gallen


Jubiläumsausgabe 2009
Steht meine
Karriereleiter
am richtigen
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gebäude?
Roland Z’Rotz, PricewaterhouseCoopers Luzern

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© 2009 PricewaterhouseCoopers. All rights reserved. PricewaterhouseCoopers refers to the network of member firms of
PricewaterhouseCoopers International Limited, each of which is a separate and independent legal entity.
50
prisma wird fünfzig
Editorial

Jeffrey.Voegeli@student.unisg.ch
Chefredaktor

F ünfzig ist ein schönes Alter. Wir


kommen nicht darum herum, uns
erst einmal ganz herzlich selbst zu gra-
wurde. In diesem Jubiläumsheft haben
wir sie wieder aufgegriffen. Wir gehen
den Fragen nach, wieso die Studieren-
Medium, in dem die Vielfalt der HSG zur
Geltung kommt und welches den Stu-
dierenden die eher lang scheinenden
tulieren. Nicht nur denen, die diese Ju- den kaum eines der vielen Kunstwerke Vorlesungen verkürzt.
biläumsausgabe produziert haben, son- an der Universität kennen und ob es
dern natürlich auch all den Redaktoren, wirklich eine Erscheinung unserer Ge- Und genau das sind unsere Aufga-
Layoutern, Autoren die das prisma in neration ist, dass sich kaum mehr einer ben. Kritisch hinterfragen, auch mal in
den vergangenen fünfzig Jahren geprägt für die Wahlen des Studentenparlaments ein Wespennest stechen, die Gescheh-
haben. interessiert. nisse an der Universität St. Gallen aus
einer neutralen Perspektive betrachten
Auf der Suche nach Inhalten, die prisma hat sich verändert, seit es und sich gegebenenfalls auch mal lustig
diesem Anlass gerecht werden, haben im November 1959 zum ersten Mal auf- machen. Bei der Erfüllung dieser Auf-
wir das Archiv durchforstet. Gleich meh- lag. Entsprechend der Stimmung an der gabe wird sich prisma auch in Zukunft
rere Aspekte tauchen über die 324 Aus- HSG schwankten die Inhalte zwischen verändern, dabei jedoch immer das Ma-
gaben immer wieder auf. Da ist – natur- ernst und lustig, frech und konserva- gazin der Studierenden der Universität
gemäss zuvorderst – das Logo. Jeder, der tiv. Mit der Anzahl der Studierenden ist St. Gallen bleiben.
an der HSG war, greift auch heute noch auch die Seitenzahl gestiegen. Wo früher
sofort zu und beginnt zu lesen, wenn über den Jahreskongress der Schwei- In diesem Sinne, viel Vergnügen bei
eine Zeitschrift mit dem prisma-Schrift- zer Studentenvertretungen berichtet der Lektüre.
zug aufliegt. Von Anfang an waren auch wurde, schreibt heute jemand über die
Kunst, Kultur und Politik wichtige The- Golfmeisterschaft für Studierende. Doch
men, über die gestritten und diskutiert gerade deswegen ist und war prisma das

3 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


Tanzt aus der Reihe – auch
die nächsten 50 Jahre!
S tudentische Magazine und Zeit-
schriften gibt es in der schweize-
rischen Universitätslandschaft unzähli-
eigene Universität heranzutreten. Wir
hoffen, dass diese für prisma durchaus
gewünschte Rolle auch weiterhin kon-
ge, die Unterschiede sind auf den ersten struktiv genutzt wird und das redaktio-
Blick jedoch wenig prägnant. nelle Credo auch in Zukunft «Tiefgang
statt Schlagzeile» lauten wird.
Im Quervergleich stelle ich fest –
wie es sich für die HSG gehört –, dass Ein verdientes Zeichen der Aner-
das prisma sowohl mit seinem Erschei- kennung für dieses ausserordentliche
nungsbild und oft auch mit seinen In- studentische Engagement ist sicherlich
halten aus der Reihe tanzt. der im Mai 2009 erstmals von der Stu-
dentenschaft vergebene uniQ-Award,
Die Herausforderung für das studen- der an die prisma-Redaktion ging – also
tische Redaktionsteam besteht einer- gerade rechtzeitig zum Jubiläum.
seits im Erlernen des journalistischen
Handwerks und dem Gespür für span- In diesem Sinne, herzliche Gratula-
nende, bewegende Storys jenseits des tion zum 50-jährigen Bestehen und auf
Uni-Alltags. weitere 50 Jahre studentischen Engage-
ments mit spitzer und hoffentlich auch
Andererseits liegt es in der Natur der tiefgründiger Feder.
Sache, auch aus der Optik der Studie-
renden mit Kritik und Wünschen an die Rektor Ernst Mohr

prisma – eine Erfolgsgeschichte


W ir von der Studentenschaft sind
besonders stolz, dass prisma seit
50 Jahren erfolgreich an der Uni über
werden. Dies insbesondere innerhalb
einer Community wie der Universität,
wo sich Themen und Vorkommnisse un-
die Uni informiert, kritisiert und zum glaublich schnell verbreiten und Fehlin-
Nachdenken anregt. Wir fühlen uns formationen negative Auswirkungen auf
dem Magazin als einer unserer Initiati- das Miteinander auf dem Campus und
ven besonders verbunden und freuen den Lehrbetrieb haben können. Des-
uns, dass sich dieses Projekt bereits seit halb sind wir von prisma überzeugt und
einem halben Jahrhundert bewährt. Der schätzen dessen Leistung und Beitrag
Erfolg basiert auf unermüdlichem stu- für die Universität sehr.
dentischem Engagement und hoch mo-
tivierten Mitarbeitenden. Mit der Verlei- Wir freuen uns, wenn diese Er-
hung des diesjährigen uniQ-Awards für folgsgeschichte weiterhin anhält, und
studentisches Engagement wurde die gratulieren dem Team auf diesem Weg
Leistung des Teams auch von Dritten nochmals herzlich für die grossartige
bestätigt und honoriert. Leistung.

Für die Meinungsbildung ist es es- Herzlichen Glückwunsch!


senziell, dass Brennpunkte und Uni-
nahe Themen gut recherchiert und Sebastian Bekemeier
unabhängig journalistisch aufbereitet Präsident der Studentenschaft 09/10

4 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


Inhalt
03 Editorial 22 Tim Dührkoop & Pablo Spinnler

04 Gratulationsschreiben 24 Ralph Schmitz-Dräger & Martina Bonati

07 Ein Schriftzug für die Ewigkeit 25 Comic

11 Mit prisma die Welt verändern 26 Wider den politisch unverbildeten Wirtschafter

12 «Sinnorientiert zum Erfolg» 33 Peter P. Knobel & Roland Bosshart

17 Andreas Strehle & Andreas Hug 34 Gaudeamus Igitur

18 Die unbeachteten Meisterwerke

Impressum
Jubiläumsausgabe, November 2009

Gemeinsame Herausgabe von:


HSG Alumni
Dufourstrasse 50
9000 St. Gallen und der Layout: Raphael Güller, Michael Pum, Mitherausgeber: HSG Alumni
Studentenschaft der Universität Bianca Liegmann, Sarah Schranz ISSN 1422-5980
St. Gallen Cartoon: Moritz Runge
Redaktion/Anzeigen:
Redaktion: Anzeigenregie: Metrocomm AG, alma, alea iacta ag
prisma St. Gallen Kesslerstrasse 5
Oberer Graben 3 Druck: Druckerei Flawil AG, 9001 St. Gallen
9000 St. Gallen St. Gallen 071 244 66 00
071 220 37 43 Lektorat: Monika Künzi alumni@unisg.ch
prisma@myunisg.ch
Internet: www.prisma-hsg.ch Verlagsleitung: Daniel Bargetze
Präsidentin: Bianca Liegmann Chefredaktor: Roger Tinner
Chefredaktor: Jeffrey Vögeli Wiedergabe von Artikeln und Bildern,
Layoutleitung: Sarah Schranz auch auszugsweise, nur mit Genehmi- Internet: www.alumni.unisg.ch
Finanzen: Max Winkler gung der Redaktion.

5 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


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Ein Schriftzug für die Ewigkeit
Warum das prisma-Logo seit der ersten Ausgabe
unverändert blieb

Matthias.Mirbeth@student.unisg.ch

A lles beginnt mit einer grossen Eins.


Sie prangt auf der Titelseite der er-
sten prisma-Ausgabe im November
tigen Zeitpunkt für Studentenzeitungen
ungewöhnliche Seriosität aus – es lässt
sich nun einmal nicht leugnen, hier sind
Themen-Spektrum bieten für zukünf-
tige Wirtschaftler und Juristen. In der
«Geburtsanzeige», dem Vorwort der er-
1959. Daneben eine Juke-Box mit der HSGler am Werk. sten Ausgabe, geschrieben vom dama-
Aufschrift: «Endlich mal ’ne neue Plat- ligen Chefredaktor Peter W. Dettweiler,
te!». Doch das, was Geschichte machen Die Buchstaben sind im unteren heisst es dazu: «Studenten einer Hoch-
wird, thront in schwarzen Lettern im Bereich abgeschnitten. Es scheint fast schule, an der sich alle mehr oder we-
oberen Seitendrittel: prisma. Seit diesem so, als würden sie über eine imaginäre nige mit volkswirtschaftlichen Kurven,
Zeitpunkt ist der Schriftzug des Studie- Mauer spähen, um hinter die Kulissen betriebswirtschaftlichen Kalkülen und
rendenmagazins aus dem HSG-Leben blicken zu können. Die Neugierde, die rechtlichen Streitfragen herumschla-
nicht mehr wegzudenken. Und zugleich dieses Bild vermittelt, spiegelt das Ziel gen, sollten sich daneben anderen Din-
bleibt das Logo fünfzig Jahre lang unver- des Heftinhalts wieder: Die Zeitungsma- gen zuwenden. Und zu diesen anderen
ändert, trotz aller personellen Wechsel cher der ersten Stunde wollen Hürden Dingen möchte prisma gehören. Wir
in Redaktion und Layout. Aber warum überspringen und Grenzen hinter sich meinen, dass in eine Studentenzeitung
eigentlich? lassen, um dadurch neue Sichtweisen vor allem Fragen der Kultur, der Politik
zu gewinnen. Diese Motivation hat sich (im weitesten Sinne des Wortes) und
Der Schick der fünfziger Jahre in den vergangenen Jahrzehnten nicht ähnliche Gebiete gehören.» Denn (und
Elegant und schlicht im Stile der verändert. dieser Satz zeigt, wie wenig sich die Kli-
50er Jahre präsentiert sich der prisma- schees über die St.Galler Hochschule im
Schriftzug beim ersten Auftritt in der Ein weites Themenspektrum Laufe der Jahrzehnte geändert haben):
Öffentlichkeit. Doch zeugen die Buch- Auch die Namensgebung von pris- «Schliesslich sollen später einmal nicht
staben von einer gewissen Unangepasst- ma ergänzt diese journalistische Vision. Börsenkurse und Rentabilitätsrech-
heit in der Uniformiertheit des St.Galler Die Gründer wollen sich nicht zufrie- nungen das A und O unseres Lebens
Studienalltags. Denn es ist kein braves den geben mit der reinen Mitteilung, ausmachen.» Eine Grundeinstellung,
Logo, mit der prisma die Studierenden sondern nachfragen, diskutieren, an- die sich auch heute noch jeder prisma-
begrüsst. Kühl und distanziert wirken dere Perspektiven einnehmen. Und das Leser zu eigen machen sollte.
die Zeichen, und es entsteht der Ein- über die rein ökonomisch-juristische
druck, dass sich die Zeitung eher als kri- Engstirnigkeit, die man naturgemäss Das gesamte Layout der ersten
tischer Beobachter sieht denn als partei- in St. Gallen vorfindet, hinaus. Bislang Ausgabe hält sich sehr zurück mit
ischer Interessenvertreter. Doch strahlt abgetrennte Gebiete will prisma für die graphischen Experimenten. Die be-
der Schriftzug auch eine bis zum heu- Studierenden erschliessen, ein weites scheidenen finanziellen Möglichkeiten

7 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


liessen nichts anderes zu. Aber es ent- Diese prisma-Tradition, die Service zum Farbdruck –, haben nichts da-
spricht auch dem journalistischen und Hintergrundberichte kombiniert, ran geändert. prisma will der kritische
Selbstverständnis der damaligen Redak- aufrecht zu erhalten, ist nun seit fünf- Beobachter sein, der den Blick auch aus-
tion, dass sich das Layout dem Text an- zig Jahren das Ziel jeder Ausgabe. Und serhalb des Campus-Geschehens wagt.
passen muss und nicht umgekehrt. Nur auch die technischen Veränderungen, Der reduzierende und sachliche Schrift-
ab und zu tauchen Zeichnungen auf, die viele Möglichkeiten mit sich brach- zug verkörpert seit der ersten Ausgabe
die das Lesevergnügen steigern sollen. ten – sei es nun der Wechsel von der genau diese Maxime. Ein gutes Logo, das
Doch worauf es wirklich ankommt, ist Schreibmaschine hin zum Computer zu Recht seit einem halben Jahrhundert
die Relevanz und Qualität der Texte. oder vom Schwarz-Weiss-Druck hin unantastbar ist.

Wir haben die beiden erfolgreichen Werber und HSG-«Verbündeten» Dominique


von Matt und Daniel Krieg um eine Layout-Analyse einer aktuellen prisma-Ausgabe
gebeten. Ohne Vorbehalte weisen sie auf Stärken und Schwächen des Designs hin,
geben Tipps für die Zukunft und verraten, was sie anders machen würden.
Die Fragen stellte Matthias Mirbeth.

Dominque von Matt, JvM/Limmat


«Bleiben Sie unzufrieden»
Wenn Sie einen kurzen Blick auf die aktu- Entspricht das Layout Ihrer Vorstellung Wir haben seit Oktober einen neuen
elle Ausgabe von prisma werfen, was ist von einer typischen Studentenzeitung? Chefredaktor, der vor neuen Ideen ge-
Ihr erster Eindruck? Nein, es übertrifft meine Erwar- radezu sprüht. Und da auch die finan-
Ein wirklich hervorragend gemach- tungen. ziellen Möglichkeiten unbegrenzt schei-
tes Studentenmagazin, das den nen, möchte er Sie gerne für
Wettbewerb zu anderen Fach- eine Rundum-Erneuerung von
magazinen nicht zu scheuen «prisma» engagieren. Was wür-
braucht. den Sie spontan ändern? Was
unbedingt beibehalten?
Welchen Inhalt versprechen Sie Ich habe ja schon bisher
sich aufgrund der Covergestal- nichts als Blattkritik gemacht.
tung? Ein Punkt noch: Überraschen
Wenn Sie die Nummer 323 Sie die Leserinnen und Leser in
meinen: Den Inhalt eines Kir- jeder Ausgabe mit einer unge-
chenblatts aus den 60er-Jah- wöhnlichen (aber natürlich se-
ren. Schlechter kann man ei- riös recherchierten) Geschich-
nen vielfältigen, interessanten te, die polarisiert. Sie schaffen
und fröhlichen Inhalt nicht so Gesprächsstoff und bleiben
verkaufen. als Marke selbst im Gespräch.

Löst Ihrer Meinung nach der In- Haben Sie noch einen letzten
halt des Heftes die Erwartung zu Beginn Der Schriftzug «prisma» ist seit seiner Tipp für uns, den wir unbedingt beherzi-
auch ein? Erstausgabe vor 50 Jahren unverändert. gen sollten?
Zum Glück nicht. Gibt es hierfür offensichtliche Gründe? Bleiben Sie unzufrieden.
Der Schriftzug ist wirklich sehr ei-
Welches Image vermittelt das gesamte genständig. Und die 50er- und 60er-Jah-
Heft-Layout? re-Optik ist inzwischen wieder Kult.
Übersichtlich, gut gegliedert, gut
lesbar ohne gestalterischen Firlefanz. Ganz subjektiv: Gefällt Ihnen der Schrift-
Verbessern könnte man die Dramatur- zug? Zur Person: Dr. oec. publ. Dominique
gie des Heftes: Das etwas gleichförmige Sehr gut, ich bin ja auch 50. Nur die von Matt, 50, ist Mitinhaber der Kommu-
Layout sollte stärker variiert werden, ins- Farbe sollte man nicht variieren. Eine nikationsagentur Jung von Matt/Limmat
besondere durch den Einsatz von unter- selbstbewusste Marke passt sich nicht sowie Lehrbeauftragter für Betriebswirt-
schiedlichen Bildanteilen und -grössen. dem Umfeld an. schaftslehre an der HSG.

8 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


Das Magazin der Studierenden der Universität St. Gallen
Oktober 2009 Nummer 323

Mauern

Daniel Krieg, KSB/SJ


«Mehr Pepp und Sexiness»
Wenn Sie einen kurzen Blick auf die aktu- fische Präsentation, teilweise bin ich Ganz subjektiv: Gefällt Ihnen der Schrift-
elle Ausgabe von prisma werfen, was ist enttäuscht durch die glattgeleckte Main- zug?
Ihr erster Eindruck? stream-Präsentation. Ja.
Sauber gemacht.
Wir haben seit Oktober einen neu-
Welchen Inhalt versprechen Sie sich en Chefredaktor, der vor neuen Ideen
aufgrund der Covergestaltung? geradezu sprüht. Und da auch die fi-
To be honest: Keine Ahnung. Und nanziellen Möglichkeiten unbegrenzt
auch wenn ich aufblättere, wird mir scheinen, möchte er Sie gerne für eine
der «Teaser Mauern» nicht oder nur Rundum-Erneuerung von prisma en-
am Rande aufgelöst. Klar, im Editori- gagieren. Was würden Sie spontan än-
al. Aber sonst finde ich das Thema nur dern?
schwer im Magazin. Content first! Sie kennen doch den
Management-Grundsatz Structure
Löst Ihrer Meinung nach der Inhalt des follows Strategy. So ist das auch hier:
Heftes die Erwartung zu Beginn auch Design follows Content und nicht um-
ein? gekehrt.
Jein.
Haben Sie noch einen letzten Tipp für
Welches Image vermittelt das gesamte uns, den wir unbedingt beherzigen
Heft-Layout ? sollten?
Sauber und aufgeräumt. Mir per- Nutzen Sie die Chance, das letzte
sönlich aber zu designt und zu ton-in- Mal in Ihrem Leben jung sein zu dür-
ton-leblos. Ich finde, wenn das Design fen. Und seien Sie aufmüpfiger, geben
den Inhalt dominiert, ist das schade Sie mehr Pepp und Sexiness in das
für ein Magazin, das gelesen werden Magazin. Viel Spass und Glück dabei!
will - und nicht einfach nur durchge-
blättert, wie irgendeine austauschbare Der Schriftzug «prisma» ist seit seiner
Glanz-Kundenbroschüre. Erstausgabe vor 50 Jahren unverändert. Zur Person: Daniel Krieg, 44, ist Ge-
Gibt es hierfür offensichtliche Gründe? schäftsführer der Werbeagentur Krieg,
Entspricht das Layout Ihrer Vorstellung Ich würde mal sagen: Er ist gut, der Schlupp, Bürge / Springer & Jacoby
von einer typischen Studentenzeitung? Schriftzug - wenn nicht das Beste am und studierte vier Semester Betriebs-
Eben: Teilweise bin ich positiv über- Heft. Auch inhaltlich hat das Wort «Pris- wirtschaftslehre an der Universität
rascht durch die hochstehende gra- ma» einiges zu bieten. St. Gallen.

9 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


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verändern

Tim Dührkoop
Chefredaktor 1995
Raffael.Hirt@student.unisg.ch

Bianca.Liegmann@student.unisg.ch

Ralph Schmitz-Dräger
Chefredaktor 1975

V on Schere und Leim über Offset-


Druck zum Backoffice-Wahnsinn,
daneben noch kurz die 68er gestreift
und Peterli getauft: Die prisma-Redak-
Andreas Hug
tion hat sich geschunden, sich die Fin- Chefredaktor 1963
ger wund geschrieben und das Heft da-
hin gebracht, wo es heute ist. Vieles ist
anders, doch einiges ist immer gleich
geblieben – prisma ist das Magazin der
HSG-Studierenden. Zum Anlass unseres
50-jährigen Jubiläums haben wir bei
ehemaligen Redaktoren nachgefragt,
Andreas Strehle
welche persönlichen Erfahrungen sie Redaktor 1971-1974
mit prisma verbinden. Ob nun auf der
ganzen Welt verteilt – von Japan (Roland
Bosshart, Seite 33) bis Kanada (Andre-
as Hug, Seite 17) – oder in der Heimat
geblieben, haben sie eines gemeinsam:
ihre guten Erinnerungen an die prisma-
Zeit.
Peter P. Knobel
Chefredaktor 1965

Martina Bonati
Chefredaktorin 2000-2001

Pablo Spinnler
Chefredaktor 2004-2007

11 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


«Sinnorientiert zum Erfolg»
Weibliche Studierende waren in den letzten 50 Jahren
an der HSG deutlich in der Unterzahl. Doch fünf Lebens-
wege ehemaliger Absolventinnen beweisen, dass sich
Geschlecht und Karriere nicht im Weg stehen.

Jeffrey.Voegeli@student.unisg.ch

A n der HSG hat es nicht genug


Frauen. Schon 1960 freute sich ein
prisma-Redaktor über die ausserge-
vielleicht auch anders als bei manchem
Mitstudenten war bei keiner der Frauen
die Karriereplanung der Grund für die
in der Schweiz noch nicht hoch genug
ist, bietet GetDiversity die Möglichkeit,
sich eine Kandidatin nicht nach ihrem
wöhnlich hohe Quote von zehn Prozent Wahl der Universität St. Gallen. Vielmehr Bekanntheitsgrad, sondern aufgrund ih-
am Skitag der damaligen Handelshoch- spielten ein Interesse an Wirtschaft und rer Kompetenzen auszusuchen.
schule. Auch wenn der Anteil seither die Nähe oder Distanz zum Herkunftsort
stark gestiegen ist, beschweren sich die eine Rolle. Zusätzlich ist Rigassi Präsidentin
Studenten immer noch gerne über den des VCHU (Verband Schweizer Unter-
Mangel an potenziellen Dinnerverabre- Get Diversity nehmerinnen). Beide Initiativen bieten
dungen. Bei Barbara Rigassi waren es die Di- weder Strickkurse noch Seminare für
stanz von zuhause und die neue Stadt, selbstbewusstes Auftreten. Vielmehr
Soweit ist das ein Problem der Stu- welche die Entscheidung auf St. Gallen werden spezifische Themen des Un-
denten. Allerdings könnte man auf- statt Bern fallen liessen. Obwohl sie als ternehmertums und der Wirtschaft in
grund der Häufung von Medienbe- junge Frau und Studen-
richten zu dem Thema den Eindruck tin alle Einladungen in
bekommen, mehr Diversity wäre die Frauengruppen und
Lösung aller Probleme, von der Finanz- spezifische Frauen-
krise bis zu enormen Managergehältern. förderung ablehnte
– schliesslich ist die
Das wirft die Frage auf, ob es nicht G l e i c h b e re c h t i g u n g
nach norwegischem Vorbild eine Ge- Tatsache – hat sie 2007
schlechterquote in Verwaltungsräten GetDiversity mitge-
braucht. Liegt es an der Vetternwirt- gründet. Ziel dieses
schaft unter Männern, dass nur so we- Netzwerkes ist es, kom-
nige Frauen an die Spitze von Schweizer petente Frauen in Ver-
Unternehmen gelangen? waltungsräten unterzu-
bringen. Dies soll aber
Wenn man sich heute mit Studen- nicht um jeden Preis
tinnen der HSG unterhält, bekommt oder gar durch Quo-
man nicht das Gefühl, man spreche mit tenregelungen erreicht
dem schwachen, unterdrückten Ge- werden. Vielmehr wer-
schlecht. Trotzdem sind die wenigsten den mittels eines unter-
karriereorientierte Mannsweiber. nehmerischen Ansatzes
interessierte Firmen Barbara Rigassi hat die HSG 1989 nach dem Dok-
Um diesen Fragen nachzugehen, hat mit möglichen Kandi- torat verlassen. Nach Stationen unter anderem im
prisma mit fünf Absolventinnen ge- datinnen zusammen- Staatsekretariat für Wirtschaft und beim Schweize-
sprochen, die das Wirtschaftsleben der gebracht. Es ist unbe- rischen Bankverein ist sie heute Geschäftsführerin
Schweiz bereits kennen. Leider entzie- stritten, dass gemischte der Strategieberatungsfirma BHP - Brugger und
hen sich diese jeglicher Schubladisie- Teams besser funktio- Partner AG. 2007 hat sie zusammen mit Michèle
rung und zeigen damit, dass die Per- nieren als rein männ- Etienne GetDiversity gegründet. Dieses Netzwerk
sönlichkeit einen grösseren Einfluss liche oder weibliche. hat sich zum Ziel gesetzt, Verwaltungsrätinnen an
auf Berufswahl und Karriere hat als das Da aber die Visibilität Schweizer Firmen zu vermitteln.
Geschlecht. Entgegen dem Klischee und der geeigneten Frauen

12 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


einem Umfeld von Gleichgesinnten dis- spiel die Annahme, Per-
kutiert. Dabei ist es für die Frauen wich- sonalabbau ginge ihr
tig, ihre Erfahrungen teilen zu können. näher als einem Mann
Frauen führen im Vergleich zu Männern in derselben Position,
eher sinn- und wertorientert als kurz- falsch. Solche Entschei-
fristig gewinnmaximierend. Oft sind dungen seien für jeden
auch die Erfahrungen und Rollenbilder schwierig, das liege
aus der Jugend oder aus dem Alltag prä- aber am Job und nicht
gend. Langfristig sollen natürlich keine am Geschlecht.
separaten Netzwerke für Frauen und
Männer entstehen. Es muss für Männer Damit die Vorur-
wie Frauen selbstverständlich sein, in teile gegenüber Frauen
gemischten Teams zu arbeiten. nicht nur in Spitzenpo-
sitionen verschwinden, Monika Ribar hat die HSG 1983 abgeschlossen.
Schritt für Schritt braucht es ein Umden- Seit 1991 ist sie bei Panalpina, wo sie unter ande-
Monika Ribar wollte und will etwas ken. Nicht nur in den rem Chief Information Officer und Chief Financial
bewegen. In der Sache auf einen ande- Unternehmen, schon Officer war, bevor sie 2006 CEO wurde. Sie ist die
ren Level kommen. Als sie bei Panalpina bei der Ausbildung und einzige weibliche Schweizer CEO eines börsen-
anfing, war ihr Ziel nicht der Chefsessel, beim Bereitstellen von kotierten Unternehmens und gehört laut der Fi-
sondern New York. Auf Betreiben des Rahmenbedingungen nancial Times zu den fünfzig wichtigsten Manage-
damaligen CFO blieb sie dann doch in durch den Staat muss es rinnen der Welt.
Basel. Schritt für Schritt übernahm sie selbstverständlich sein,
immer wichtigere Funktionen, bis sie dass Frauen arbeiten
2006 zum CEO ernannt wurde. und Karriere machen. Quoten wären eine interessante Beschäftigung zu er-
hingegen das falsche Mittel. Es geht möglichen, so dass die Frauen danach
Nach Ribars Aussage spielt es keine nicht darum, eine bestimmte Anzahl nicht wieder von vorn anfangen müs-
Rolle, ob ein Mann oder eine Frau den Frauen in die Geschäftsleitung zu brin- sen.
Posten des CEO innehat. Letzlich sei das gen. Ziel soll aber sein, dass ein weib-
eine Frage der Persönlichkeit und nicht licher CEO kein Erstaunen mehr auslöst.
des Geschlechts. Ob es allerdings viele Das Gleiche gilt für einen Mann, der sein Selbstbewusstes Auftreten
männliche CEOs gibt, die nicht für sich Pensum reduziert, um sich um die Fami- Nicht nur in der Privatwirtschaft,
selbst, sondern für die Sache arbeiten lie kümmern zu können. Bei Panalpina auch in vielen Bereichen der Wissen-
und zugeben, dass Glück bei ihrer Kar- wird nach Möglichkeit auf Familienpla- schaft sind die Frauen noch stark in der
riere eine Rolle gespielt hat, sei dahinge- nung Rücksicht genommen. Natürlich Minderheit. ist als Professorin für Entre-
stellt. fordern höhere Hierarchiestufen auch preneurial Finance an der Technischen
Also einzige Schwei- höhere Prä- Universität München zwar nicht die ein-
zer Frau an der Spitze «Mich hält hier niemand senzzeiten. Weil zige Frau, aber auch dort sind Männer
eines börsenkotierten
Unternehmens erlebt sie
für einen Softie!» viele Frauen stark übervertreten.
sich zwischen
die Vor- und Nachteile ihres Geschlechts Karriere und Familie entscheiden, sinkt Auch sie sieht den grossen Unter-
besonders. Gerade die Medien schauen auch der Anteil auf dieser Ebene. Ziel schied in der Persönlichkeit und
ihr viel genauer auf die Finger als ihren eines Unternehmens muss aber sein,
männlichen Kollegen. So sei zum Bei- zumindest solange die Kinder klein sind Fortsetzung auf Seite 15

13 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


«Ich wollte die andere Ebene
kennenlernen»
Monica Jacober hat
gezeigt, dass Karriere
und Leidenschaft
kombinierbar sind.

N ach ihrem Abschluss an der HSG


hat Monika Jacober 12 Jahre in der
Privatwirtschaft gearbeitet. 1998 hängte
sie ihren Direktionsposten an den Na-
gel und absolvierte zusätzlich ein Psy-
chologiestudium. Seither strebt sie den
Brückenschlag zwischen den Welten
Psychologie und Wirtschaft an. Als
Selbstständige in eigener Praxis bietet
sie denen, die ebenfalls in diesem Clinch
stehen, ein psych-oec-Coaching an.

Wie fiel der Entscheid, nach einer Karriere


in der Wirtschaft ein Psychologiestudium
zu machen?
Mir war es nach HSG und UBS wich-
tig, jenen Teil in mir zu fördern, der lan-
ge zu kurz gekommen war. Dem widme-
te ich dann viel Zeit. Beim HSG-Studium
kam ein Teil von mir eindeutig zu kurz. Brauchen die jungen Frauen, die jetzt betrifft, bräuchte es viel mehr Teilzeit-
Mein Intellekt wurde gefordert und ge- studieren noch Unterstützung, weil sie jobs für Hochqualifizierte – Frauen und
fördert, aber meine Emotionen lagen Frauen sind? Männer. In meiner Praxis begegnen mir
brach; ebenso die Haltungs- und Wer- Nur wenn sie es wollen. Diejenigen, die zunehmend Väter in Führungspositi-
teebene. Die HSG liess mich nur intel- sich im Mainstream befinden, brauchen onen, die sehr darunter leiden, kaum
lektuell entwickeln. Ich bin überzeugt, ohnehin keine Hilfe. Sie werden getra- Zeit mit ihren Kindern verbringen zu
dass auch die andere Ebene geschult gen, oft sogar auf Händen. Aber generell können. Auch da ist die Folge nicht
werden kann. gilt: Jeder Weg, der geltende Normen selten ein Burnout. Sie wünschen sich
auch nur ein wenig sprengt, lässt sich sehnlich, quantitativ weniger arbeiten
Sind Frauen anfälliger für Burnouts? Wa- weit besser meistern, wenn man ihn zu müssen, um ihre Vaterrolle wirklich
rum oder warum nicht? nicht allein begehen muss. So ging es wahrzunehmen. Von Teilzeitstellen wür-
Eigentlich sind sie es nicht. Im Gegenteil. nicht nur mir. Insofern ist dann Solida- den also beide Geschlechter profitieren.
Durch ihre Doppelbelastung Familie- rität gefordert. Aber nicht etwa nur von Ich wünsche mir von der Wirtschaft
Beruf sind sie aber verständlicherweise den anderen Frauen, sondern von allen, viel mehr Offenheit für unkonventio-
in ihrer Work-Life-Balance oft überfor- die um die Bedeutung eigenständiger nelle Lösungen – mit Gewinn für alle
dert. Doch das könnte sich schnell um- Wege wissen. Beteiligten.
kehren, sobald sich die Rahmenbedin-
gungen ändern. Was die Situation von jungen Frauen Das Gespräch führte Jeffrey Vögeli

14 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


männlichen Umfelds selbstverständlichen und kreativeren
zu gewinnen. Hinzu Lösungen.
kam, dass Frauen die
Uni jünger abschlies- Dedication and Energy
sen konnten, weil sie Es scheint so, als wäre die einzige
nicht ins Militär muss- Form der Benachteiligung an der HSG
ten. «Davon durfte man die schiere Überzahl der Männer. Dies
sich nicht irritieren las- ist aber nicht Ausdruck einer männlich
sen», meint Maja Bau- dominierten Gesellschaft, sondern einer
Ann-Kristin Achleitner hat die HSG 1992 mit Dok- er-Balmelli, «Man muss Wahl, die Frauen treffen. Während die
toraten in Rechtwissenschaften und Wirtschafts- einfach konsequent die meisten Männer nur den Weg zu einer
wissenschaften abgeschlossen. Nach ihrer Habili- eigene Vision der beruf- Karriere sehen, entscheiden sich Frauen
tation arbeitete sie für McKinsey von wo sie dem lichen Verwirklichung eher für die Verwirklichung einer Lei-
Ruf an die European Business School folgte. Seit verfolgen.» denschaft oder für einen Beruf, der sich
2001 ist sie Leiterin des KfW-Stiftungslehrstuhls mit einer Familie verträgt.
für Entrepreneurial Finance an der Technischen Auch bei ihr war
Universität München. Neben ihrer Professorentä- die Motivation nicht die Der Erfolg der fünf Absolventinnen
tigkeit sitzt sie in verschiedenen Verwaltungsräten Karriere an sich. Viel- in diesem Artikel kommt nicht wegen
und Gremien. mehr wollte sie einen und auch nicht trotz des Geschlechts.
guten Job machen. Dass Natürlich war die HSG eine gute Aus-
diese Einstellung da- gangsposition, danach war es aber bei
Fortsetzung von Seite 13 mals wie heute selten war, zeigt sich am allen das Feuer für den gewählten Weg,
Entsetzen eines Headhunters ob dieser das sie weitergebracht hat. Keine hat ein
nicht im Geschlecht. Ein Grund für die Einstellung. Exzellenz in Job und Karrie- eigentliches Erfolgsrezept beschrieben,
Diskrepanz könnte sein, dass Frauen re müssen aber nicht zwangsläufig Hand aber alle empfehlen, eine Tätigkeit nur
tendenziell nicht so selbstbewusst in Hand gehen. Mancher will die Karrie- so lange auszuüben, wie sie Spass macht.
auftreten wie ihre männlichen Kol- re, um sich eine Bühne zu sichern, und Damit ist es auch möglich, die Arbeit im
legen. Das führt, wie bei der Suche nicht, um fachlich zu brillieren. Sich ge- Hinterkopf zu haben und trotzdem nicht
nach Verwaltungsräten, zu einer hö- gen solche Leute durchzusetzen, kostet gestresst zu sein.
heren Sichtbarkeit der Männer. Da di- viel harte Arbeit.
ese häufig auch noch besser vernetzt
sind, werden sie öfter für offene Stellen Zuerst als Partner
berücksichtigt. bei Andersen und heute
bei Pestalozzi Lachenal
Patry hat Bauer-Balmel-
«Nichts prägt das li neben der Praxis als
Berufsbild so sehr wie Beraterin auch viel pu-
die eigene Erfahrung» bliziert. Dadurch ist sie
zu einer der führenden
Auch Achleitner ist der Ansicht, Expertinnen im Steu-
Frauen müssen spezifisch gefördert und errecht geworden und
damit ermutigt werden. Dabei sollten al- prägt das Schweizer
lerdings die Ansprüche nicht herunter- Recht ein Stück weit
geschraubt werden. Schliesslich möchte mit.
jede Frau die Förderung aufgrund ihrer
Person und ihrer Fähigkeiten erhalten In der Anwaltstä- Maja Bauer-Balmelli hat das Rechtsstudium an
und nicht aufgrund des Geschlechts. tigkeit werden Un- der HSG 1984 abgeschlossen. 1990 hat sie sich zur
terschiede zwischen Steuerexpertin weitergebildet und 2000 an der Uni
Frauen und Männern Zürich ihren Doktor gemacht. Nach dem Studium
Ganzheitlicher und sozialkom- deutlich. Frauen haben arbeitete sie bei Andersen, wo sie mit 34 Partner
petenter eine Tendenz zu ganz- wurde. 2002 trat sie als Partnerin in die Kanzlei Pe-
Auch wenn am Ende die Persön- heitlichem Denken und stalozzi Rechtsanwälte ein. Parallel zu ihrer Arbeit
lichkeit den Unterschied macht, muss- sind oft sozial kompe- publiziert sie regelmässig zu steuerrechtlichen
te man als Frau mehr leisten um in den tenter. Dadurch finden Themen und lehrt an der Uni Zürich.
achtziger Jahren die Anerkennung des sie häufig die weniger

15 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


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Andreas Strehle
Wie empfinden Sie rückblickend Ihre Zeit fehle dieses Rezept auch heute noch jun- geschwächt, indem der «Apparatschik»-
bei prisma? gen Kollegen: Nicht gleich mit der Ambi- Vergleich rausgenommen wurde.
Das war mein niederschwelliger tion einsteigen, Reporter beim «Spiegel» Scheint mir klischiert. Aber hängen
Einstieg in den Journalismus und ins- zu werden. Niklaus Meienberg empfahl Sie mich nicht daran auf; auch einer
gesamt eine schöne und unbeschwerte mir damals: «Schreib, wo immer sie dei- professionellen Redaktion rutscht mal
Zeit. Unbeschwert zumindest aus un- ne Texte abdrucken, sammle die Beiträ- ein Klischee durch. Wir arbeiten dran.
serer Sicht: Unsere kritische, manchmal ge in einem Mäppchen und gehe damit
vielleicht auch flapsige Art führte bei zu einer grösseren Redaktion.» Das habe
einem Teil der konservativen Studen- ich gemacht.
tenschaft zu Beschwerden. Es gab da-
mals viele deutsche Studenten, die froh Was waren zu Zeiten Ihres Engagements
waren, dem 68er-Geist ihrer Universi- bei prisma Probleme, die mit jeder Aus-
täten entkommen zu sein. Nun lasen sie gabe wieder auftauchten?
Ähnliches aus unserer Feder und ärger- Unsere eigenen Unzulänglich-
ten sich teilweise masslos. So hatten wir keiten wie Pünktlichkeit bei der Ab-
immerhin zahlreiche Reaktionen – was gabe, Schreibstil, Zeit für Recherche,
gibt’s Schöneres für eine Redaktion? fehlendes handwerkliches Know-how,
Liebschaften, Liebeskummer.
Hat das Engagement bei prisma Ihre
Berufswahl beeinflusst? Bestand der Ge- Sehen Sie sich heute als «HSG-Apparat-
danke, Journalist zu werden, bereits da- schik», als «auf Gewinnmaximierung
vor? Haben Sie je an diesem Entscheid getrimmten Roboter» (zit. TA 9. April
gezweifelt? 2009)?
Ja, dieser Beruf hat mich schon früh Nein. Haben wir das so geschrie-
fasziniert. Von daher waren prisma oder ben?
auch die kleine serbelnde, später einge- Andreas Strehle, ehemaliger prisma-
stellte Lokalzeitung «Ostschweizer AZ» Ja! Später wurde der Titel in der Inter- Redaktor, heute Co-Chefredaktor des
wunderbare Einstiegshilfen. Ich emp- netausgabe jedoch abgeändert und ab- Tages-Anzeigers.

Andreas Hug
Wie empfinden Sie rückblickend Ihre Zeit Wann haben Sie das letzte Mal eine pris-
bei prisma? ma-Ausgabe gelesen? Wann haben Sie
Es war eine wertvolle Lehrzeit. In sich zuletzt Ausgaben aus der Zeit Ihres
kurzer Zeit lernte ich, wie man unter Engagements angeschaut?
Zeitdruck eine Publikation herausgibt, Im Vorfeld dieses Interviews habe
Mitarbeiter findet, Mitstudierende zum ich mir die Online-Ausgabe angesehen.
Schreiben veranlasst und das Layout der Vor einem Jahr habe ich die Nummern
Originale für den Offset-Druck bereit- von 1963 nach langer Zeit zum ersten
stellt. Mal wieder durchgesehen.

Wie fest war prisma damals bei den Stu- Sehen Sie sich heute als «HSG-Apparat-
denten akzeptiert und verankert? schik», als «auf Gewinnmaximierung
Wie stark prisma bei den Studenten getrimmten Roboter» (zit. TA 9. April
akzeptiert und verankert war, ist für 2009)?
mich schwer abzuschätzen. Ich glaube Nein. Der Systemansatz von Prof.
jedoch, dass es mir im Sommersemester Ulrich hat mich in meiner ganzen Kar-
1963 gelungen ist, ein breites Spektrum riere begleitet. Gesamtoptimierung für
von studentischer Information, Mei- Wirtschaft, Gesellschaft und Einzel-
nungen, Interviews, Sport, Karikaturen menschen ist mir wichtiger als die Maxi-
und Fotos im prisma zu vereinen. Sogar mierung eines einzelnen Aspektes. Ge-
eine Ausschreibung für einen Literatur- winnmaximierung bringt über kurz oder Andreas Hug, lic. oec. HSG 1968, heute
wettbewerb ist zu finden. Studenten, lang unerwünschte Nebenfolgen und ist Unternehmensberater (Andreas Hug
Dozenten, zwei Rektoren und die Chef- nicht nachhaltig erreichbar. Consulting) und Master Trainer.
Bibliothekarin: Alle kamen zu Wort.

17 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


Die unbeachteten Meisterwerke
Die Kunstsammlung der HSG wird stets hoch
gelobt. Die meisten Studierenden kennen trotzdem
kein einziges Werk. Die Universität kommuniziert
nur nach aussen und verschläft den kulturellen
Dialog mit den eigenen Nachwuchsakademikern.

Valentin.Diem@student.unisg.ch

Hans Arps «Schalenbaum»

18 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


I n der ersten Ausgabe von prisma stand
folgende Aussage: «Wir meinen, dass
in eine Studentenzeitung vor allem Fra-
seins». Dies sind Themen, die zum Ka-
non einer anständigen Ausbildungsstät-
te gehören.
Wünschenswertes; schliesslich erfüllt
Kunst oft mehr als nur einen dekorativen
Zweck, wie sich am Beispiel des Werkes
gen der Kultur ... (im weitesten Sinne des «Usura» von Martin Disler illustrieren
Wortes) und ähnliche Gebiete gehören.» Bei einem Rundgang durch den lässt. Dieser bemalte beide Seitenwände
Zusätzlich war ein Artikel über Marc Campus trifft man Werke grosser Künst- des Senatsraums auf virtuose Weise und
Chagalls Werk abgedruckt. Im Laufe der ler wie Miró, Giacometti oder Braque an, brachte einen Gipskopf an einer Säule
Jahre wurde dem oben formulierten Cre- welche stets im Kontext ihrer Umgebung vor der Fensterfront an. Auf der Stirn des
do manchmal mehr, manchmal weniger speziell gefertigt und platziert wurden. Kopfes, der an einen Harlekin erinnert,
Rechnung getragen. Auffällig oft wurde Trotz dieser hohen kulturellen Werte ist steht spiegelverkehrt „Usura“ geschrie-
über Jazz und Theater diskutiert, was es der Universität nur teilweise gelun- ben. Damit verweist der Künstler direkt
sicherlich auch damit zusammenhängt, gen, dieses Engagement glaubwürdig auf ein gleichnamiges Werk des Dichters
dass es etliche Vereine und Initiativen zu verkaufen. Wird sie doch des Öfteren Ezra Pound, das angeblich durch eine di-
von Seiten der Studierenden gibt, die beschuldigt, sich durch die Förderung rekte Reaktion auf Keynes «General The-
sich stark mit diesen kulturellen Feldern von Kultur vom negativ behafteten ory» entstanden ist. «Usura, sin against
auseinandersetzen. Der modernen und Image des raffgierigen Kapitalismus nature» steht darin geschrieben; ge-
zeitgenössischen Kunst möchten wir «freizukaufen». Die HSG-Kunst erfülle meint ist der Kapitalzins, der die realen
uns an dieser Stelle widmen. sozusagen den Nutzen eines modernen Produktionsmöglichkeiten übersteigt.
Ablassbriefes und nicht etwa den eines Die in jüngster Zeit wieder aufflackernde
Grosse Namen konstruktiven Dialogs. Kritik am Finanzsystem, dessen Vorzüge
Die Universität rühmt sich gerne auch an unserer Universität gepredigt
mit ihrer Kunstsammlung, der visio- Mangelndes Interesse werden, unterstreicht den subversiven
nären Architektur und den kulturell Kommt man mit dem durchschnitt- Charakter dieses Werkes, wenn man be-
angehauchten Kursen in «Handlungs- lichen St. Galler Studenten ins Gespräch, denk, dass sich der Künstler der Legen-
kompetenz». Das darf sie auch, die wird schnell klar, dass diese These nicht de nach für eine Nacht gegen den Willen
Sammlung ist eigentlich exzellent. Die allzu unzutreffend sein kann. Die univer- der Universität in den Senatsraum ein-
HSG positioniert sich öfters als qualita- sitäre Kunstsammlung wird doch eher schloss, um das komplette Kunstwerk zu
tiv hochstehender Ort des Dialogs zwi- gegen aussen kommuniziert, während erschaffen.
schen Wirtschaft und Kultur, Kunst und intern praktisch niemand weiss, welche
Architektur. Schliesslich stellt gerade die Schätze es auf dem ganzen Uniareal zu Doch selbst der kritische Disler
Kunst Fragen der Selbstreflexion, oder entdecken gibt. vermag die Betrachter offenbar nicht
wie es Alt-Rektor Prof. Dr. Dr. Anderegg abzuholen. Es stellt sich die Frage,
formulierte, «die Dringlichkeit der Frage Dabei wäre der Dialog zwischen ob die Kunst an der HSG überhaupt
nach den Dimensionen des Mensch- Kunst und Wirtschaft etwas äusserst wahrgenommen wird; eine ernsthafte

19 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


Werk als «obszönes Machwerk», da sie
es sofort mit einem Phallussymbol as-
soziierten. Amüsant, dass ausgerechnet
die Konservativen in der sonst so länd-
lichen Gallusstadt unverzüglich solche
Gedanken sponnen ...

Wie weiter?
Die Universität und insbesonde-
re die Kunstkommission sollten sich
nicht nur über das gute Renommee der
Sammlung Gedanken machen, sondern
auch darüber, wie diese als integraler
Bestandteil in die gelebte HSG-Kultur
eingebettet werden kann. Dazu ist si-
cherlich eine verstärkte Kommunikation
nach innen vonnöten; es herrscht akuter
Aufklärungsbedarf. Diesen durch Kur-
se in Reflexionskompetenz zu decken,
ginge zu wenig weit. Um echtes Interes-
se in breiteren Schichten der Studieren-
den zu wecken, müsste die Kunst schon
im Assessmentjahr eine Rolle spielen,
stetig erklärt und thematisiert werden.
Studentisches Engagement im kultu-
rellen Bereich gilt es zu fördern sowie
den Kunstbücherbestand in der Biblio-
thek weiter auszubauen. Einige Bildbän-
Teil des Werks «Usura» von Martin Disler de über Gerhard Richter und Ellsworth
Kelly reichen einfach nicht, um sich
Auseinandersetzung mit ihr findet je- wirklich zu informieren.
denfalls heute nicht statt, unter den
Studierenden herrscht kollektives Des- Bestimmt ist ein solcher Kulturwan-
interesse. Es war allerdings nicht immer del unter den HSGlern keine einfach zu
so, dass die Kunstwerke auf mangelnde realisierende Angelegenheit. Doch ge-
Aufmerksamkeit stiessen. Als beispiels- länge ein solcher, wäre dies nicht nur ein
weise der «Schalenbaum» von Hans Arp wichtiger Schritt in Richtung Bildung,
der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, die Werte wie Selbstreflexion, kulturelle
löste dies eine hitzig geführte Debatte Offenheit, Kreativität und dadurch auch
über zeitgenössische Kunst in breiten unternehmerisches Verantwortungs-
Kreisen St. Gallens aus. Das konserva- bewusstsein fördert. Der Universität St.
tive Bürgertum und verschiedene Po- Gallen verliehe es zusätzlich ein Stück
litiker bezeichneten das wegweisende mehr Glaubwürdigkeit nach aussen.

20 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


Ausschnitt aus Gerhard Richters «Sankt Gallen» im Bibliotheksgebäude

21 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


Tim Dührkoop
Wie empfinden Sie rückblickend Ihre Zeit gen, neue Bücher und Artikel zu lesen, rauf reagiert. Das ist für mich etwas ganz
bei prisma? und da ist immer auch prisma dabei. Wichtiges, persönlich wie professionell,
Eine Möglichkeit, sich aktiv am Uni- Mein Archiv schaue ich dann an, wenn was ich aus dem Studium mitgenom-
versitätsleben zu beteiligen und auch meine Frau mich erfolgreich zum Auf- men habe: Selbstkritik, Etabliertes hin-
etwas an die HSG-Community zurück- räumen auffordert, also nicht so oft. terfragen, schnell reagieren und Neues
zugeben. Ausserdem kam das Engage- ausprobieren.
ment bei prisma in idealer Weise meiner Sehen Sie sich heute als «HSG-Apparat-
neugierigen Grundeinstellung entgegen schik», als «auf Gewinnmaximierung
– man muss ja schliesslich viel wissen, getrimmten Roboter» (zit. TA 9. April
wenn man drüber schreiben will. An- 2009)?
zeigen habe ich auch verkauft, und das R2D2 würde ich hinsichtlich Kör-
mache ich ja heute noch. pergrösse sogar übertreffen, wenn auch
nur knapp. Ernsthaft: Ich sehe mich als
Können Sie ein persönliches Highlight Ih- Unternehmer, egal ob ich in einem klei-
rer prisma-Zeit nennen? nen Unternehmen arbeite, an dem ich
Für mich waren alle Interviews auch beteiligt bin, oder in einer grös-
Highlights; eine Möglichkeit, interes- seren Organisation. Zum Unternehmer-
sante Menschen persönlich kennen zu sein gehört Gewinnmaximierung klar
lernen – egal ob es ein Professor war dazu, es ist sogar die Essenz, aber eben
oder Beate Rotermund-Uhse, die Grün- in einem Umfeld. Wenn ich mich gegen
derin der Beate-Uhse-Sexshops. das Umfeld stelle, kann ich den Gewinn
langfristig nicht maximieren.
Wann haben Sie das letzte Mal eine pris- Tim Dührkoop, 1996 lic. oec. (BWL, Fi-
ma-Ausgabe gelesen? Wann haben Sie Sehr gut finde ich übrigens, dass nanz- und Rechnungswesen), 1999 Dr.
sich zuletzt Ausgaben aus der Zeit Ihres sich die HSG aktuell mit ihrer Rolle in oec. (BWL, Institut für Medien- und
Engagements angeschaut? der Krise befasst. Ich fand es immer eine Kommunikationsmanagement bei Prof.
Ich versuche, mindestens einmal Stärke der Institution HSG, dass sie sich Dr. Beat Schmid). Heute Verantwort-
pro Jahr an die HSG zu kommen und selbstkritisch und offen mit sich und ih- licher für die Vermarktung elektro-
einen Tag «Bibliothekssurfing» einzule- rem Umfeld auseinandersetzt und da- nischer Medien bei Publicitas.

Pablo Spinnler
Wie empfindest du rückblickend deine musste aber feststellen, dass die Freude
Zeit bei prisma? am Schreiben rapide abnimmt, wenn es
Die prisma-Zeit war sehr lehrreich zur Pflicht wird und man halt auch mal
und spannend – es galt, ein Team von eine ganze Zeitungsseite lang über die
mehr als zehn Studierenden zu füh- Schnorcheleinführung im Freibad Rot-
ren und dafür Sorge zu tragen, dass die monten sinnieren muss.
Ausgaben rechtzeitig und vor allem mit
für HSG-Studierende spannendem In- Siehst du dich heute als «HSG-Apparat-
halt erstellt wurden. Gerade neben dem schik», als «auf Gewinnmaximierung
strengen Pensum an unserer Hochschu- getrimmten Roboter» (zit. TA 9. April
le eine nicht immer ganz einfache Aufga- 2009)?
be. Aber es hat schon einen Riesenspass Was ist das denn für eine Frage?
gemacht, die druckfrische prisma-Liefe- Typisch prisma. Als Prismaner ist man
rung durchs B-Gebäude zu karren und ja vom Naturell her schon kein guter
die Hausmeister mit dem unsachgemäs- Roboter – immer diese sprachlichen
sen Gebrauch des Transportwägelchens Entgleisungen gekoppelt, mit unbere-
in den Wahnsinn zu treiben. chenbarem Verhalten. Aber das mit der
Gewinnmaximierung ist ja nicht weit
Wird dein Engagement bei prisma deine hergeholt, wenn man von unserer Hoch-
zukünftige Berufswahl beeinflussen? Be- schule spricht. Da könnte man auch fra- Pablo Spinnler befindet sich gerade in
steht der Gedanke, Journalist zu werden? gen: Sehen Sie sich als Tagi-Journalist den letzten Zügen seines Masters in
Ich habe mich in der Folge tatsäch- immer dazu gezwungen, der HSG ein Law&Economics.
lich im journalistischen Metier versucht, weiteres Klischee zu verpassen?

22 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


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Ralph Schmitz-Dräger
Wie empfinden Sie rückblickend Ihre Zeit getrimmten Roboter» (zit. TA 9. April
bei prisma? 2009)?
Die Zeit als prisma-Chefredaktor Dies muss ich ganz klar verneinen.
fand ich spannend und interessant, vor Uns Studenten wurden Anregungen
allem, weil sie mir eine andere Art der zum selbständigen Denken mitgegeben.
Auseinandersetzung mit der HSG ermög- Zudem wurden Modelle und Lehrmei-
lichte. Wir fokussierten uns damals vor nungen in einen Kontext gestellt und
allem auf den Campus und den Mikro- kontrovers diskutiert. Durch den per-
kosmos HSG und überliessen Bereiche sönlichen Kontakt mit den Dozierenden
wie Politik anderen, kompetenteren Me- entstand ein gesundes Verhältnis zwi-
dien. Ich bin daher auch heute noch der schen Forderung und Förderung.
Meinung, dass eine Uni wie die HSG ein
Organ wie prisma braucht. Die Bezeichnungen sollen wohl
provozieren, sind aber sicherlich falsch.
Wie fest war prisma damals bei den Stu- Bereits vor der Finanzkrise, auf welche
denten akzeptiert und verankert? die Aussage wohl anspielt, wurde an
Ich würde behaupten, dass prisma der HSG Ethik gelehrt. Die Lehre einer Ralph Schmitz-Dräger, HSG-Studium
damals fest bei den Studenten verankert Hochschule steht am Anfang von be- in Revision; Doktoratsabschluss (1986).
und als offizielles Organ akzeptiert war. ruflichen Werdegängen. Wie Studenten Heute Geschäftsleiter der Injecta AG
Dies zu erreichen, war jedoch aufgrund das Erlernte nachher einsetzen und ent- (Druckgusstechnologie), diverse Ver-
der geringeren Vielfältigkeit unter den wickeln, ist ihre persönliche Verantwor- waltungsratsmandate und Stiftungsrat
Studierenden einfacher. tung. Die Krise als Fehler der Ausbildung des «St. Gallen Symposium».
an der HSG darzustellen, kann man so
Sehen Sie sich heute als «HSG-Apparat- also nicht stehen lassen.
schik», als «auf Gewinnmaximierung

Martina Bonati
Können Sie ein persönliches Highlight macht, haben sich aber nicht getraut/
Ihrer prisma-Zeit nennen? wurde verboten?
Kurz vor der Anpassung an Bologna Mir blieben während meiner Zeit im
hat Josua Burkhart eine grosse Profes- Redaktionsteam keine Wünsche offen.
sorenumfrage gestartet und eine enorme
Resonanz sowohl bei den Studierenden Sehen Sie sich heute als «HSG-Apparat-
als auch bei den Professoren hervorge- schik», als «auf Gewinnmaximierung
rufen. Auch freut es mich sehr, dass der getrimmten Roboter» (zit. TA 9. April
Name «Peterli» in einem unserer Hefte 2009)?
entstanden ist. Grundsätzlich denke ich, dass Ge-
winnmaximierung in der Wirtschaft
Hat das Engagement bei prisma Ihre eine grosse Rolle spielt. Die Frage ist nur,
Berufswahl beeinflusst? Bestand der Ge- unter welchen Bedingungen. Bei der
danke, Journalistin zu werden? Gewinnmaximierung dürfen Aspekte
Ich habe in der Mittelschule mit zwei wie Mitarbeiterförderung, Nachhaltig-
Kolleginnen eine eigene Schülerzeitung keit, ethische Grundsätze sowie Diver-
gegründet und es bestand zeitweilig die sity nicht vergessen werden. Ich glaube, Martina Bonati, 2000/2001 verantwort-
Idee, Journalistin zu werden. Ich habe wenn diese Faktoren berücksichtigt wür- lich für den Teil «Inhalt» bei prisma.
allerdings mit der Zeit gemerkt, dass den, wäre die Art der Gewinnmaximie- HSG-Abschluss in Finance, Accounting
meine Stärke weniger im Schreiben als rung, wie sie sich vor der Krise darstellte, und Controlling (2003). Heute ist sie Pri-
in der Organisation einer Zeitung lag. nicht mehr möglich. vatkundenberaterin in Zug.

Was hätten Sie gern mal im prisma ge-

24 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


Wider den politisch unverbildeten
Wirtschafter
Der HSG-Student ist ein fauler Demokrat. Früher war
das kaum besser. Ein politischer Parforceritt durchs
prisma-Archiv.

Max.Winkler@student.unisg.ch
Yannick.Pengl@student.unisg.ch

D ie Politik bedeutet ein starkes lang-


sames Bohren von harten Brettern
mit Leidenschaft und Augenmass zu-
auch zuallererst an die Hilti-Fallstudie
aus dem zweiten Semester.
Ganz zu schweigen von der Schwei-
zer Dependance, in der jeder Praktikant
die Strategie der Geschäftsleitung torpe-
gleich.» Mit diesem Bonmot bringt es Mit Befremden blickt er auf das po- dieren kann, indem er in der Betriebs-
Max Weber auf den Punkt. Politisches litische System: ein Konzern mit einer kantine ein paar Unterschriften sam-
Wirken ist ein mühseliges Geschäft, bei Aufbauorganisation, deren Teilberei- melt.
dem Beharrlichkeit gefragt ist. Die be- che sich gegenseitig hemmen. Ein Un-
triebswirtschaftliche Effizienzlogik greift ternehmen, in dem notwendige, aber Die Universität als demokrati-
dabei nur bedingt. unpopuläre Entscheidungen nicht den sche Institution
verdienten Karrieresprung, sondern Was sich nach einem schwierigen
Das Schlagwort «Bohren» erinnert die Abwahl durch das reformunwillige Fall für den angehenden Turn-around-
den idealtypischen HSG-Studenten so Stimmvolk nach sich ziehen. Manager anhört, wird in der Bun-

26 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


desstaatsrechtsvorlesung als eine der Wie lässt sich diese Lethargie der Verband Schweizerischer Studenten-
grössten Errungenschaften der Mensch- Studierenden erklären? Liegt es wirklich schaften hält die prisma-Redaktion in
heitsgeschichte verkauft – die gute alte an der Unverträglichkeit von ökonomi- Atem. Die überzeugt liberale St. Galler
Demokratie. Die ist, um auch nur an- scher und politischer Rationalität? Zu- Delegation kommt mit den «kommu-
satzweise zu funktionieren, auf ein Min- mindest im letzten Punkt dürfte ein Blick nistischen» Romands aus Lausanne
destmass an politischem Engagement ins prisma-Archiv Aufschluss geben. und Genf nicht zurecht, welche Stu-
der Bürger angewiesen. Schon Lord Ralf dentenpolitik mit Gewerkschaftsarbeit
Dahrendorf – Gott habe ihn selig – wuss- Ein chronisches Leiden gleichsetzen. Die Auseinandersetzung
te: «Die Demokratie ohne Demokraten Schnell steht fest: Bei den geschil- gipfelt im zwischenzeitlichen Austritt
zerstört sich selbst.» derten Symptomen scheint es sich um der St. Galler Studentenschaft aus dem
ein chronisches Leiden der HSG zu han- gesamtschweizerischen Dachverband.
Irgendeiner muss also den Ak- deln. Seit 50 Jahren wird in regelmässigen Der Konflikt widerspiegelt den weltpoli-
kuschrauber zur Hand nehmen und Abständen ein Mangel an politischem tischen Rahmen dieser Zeit. Der Kampf
sich das ein oder andere Brett vorknöp- Engagement beklagt und Besserung ge- der Ideologien wird auch im prisma aus-
fen – auch an der Universität St. Gallen. lobt. So schreibt Anfang der 60er-Jahre getragen.
Diese ist, zumindest auf dem Papier, eine der oberste studentische Vertreter: «Die
demokratische Institution. Ihr oberstes Studentenschaft der Handelshochschu- Heftig wird über den Sinn von Stu-
Organ, der Universitätsrat, wird vom le und deren Vorstand sind gewillt, ein dienreisen nach Slowenien oder in die
Kantonsrat St. Gallen gewählt. Für rein grösseres politisches Engagement ein- Tschechoslowakei gestritten. In Gesprä-
akademische Fragen ist der Senat zu- zugehen als bisher.» chen mit den ideologisch geschulten
ständig, in dem neben den Professoren Gastgebern seien die unbedarften St.
auch die Studentenschaft vertreten ist.
Letztere ist die offizielle Vertretung der «Wieder zuhause, Galler hoffnungslos unterlegen. Den-
noch finden Fahrten in den kommunis-
Studierenden. Deren universitätspoliti-
sche Meinung wird von einem gewähl-
hätte ich eigent- tischen Osten statt. Für die Teilnehmer
steht dabei vor allem die Reiselust im
ten Studentenparlament (kurz: StuPa) lich auch singen Vordergrund. Einen schwungvollen,
erfasst und vertreten. Rein formal er-
scheinen die Strukturen vorbildlich und
mögen. Vielleicht: aber unpolitischen Erfahrungsbericht
über einen solchen Ausflug beendet
bieten Raum für politische Betätigung Min Vater isch en Redaktor Hans-Rudolf Merz wie folgt:
seitens der Studierenden. Diese machen
von diesen Möglichkeiten jedoch kaum
Appenzeller.» «Und nun, wieder zuhause, hätte ich ei-
gentlich auch singen mögen. Vielleicht:
Gebrauch. Hans-Rudolf Merz Min Vater isch en Appenzeller.»

Die traurige Wirklichkeit Hippies an der HSG


Wagen wir einen Blick in die Nie- 1977 steht die ganze Ausgabe unter Etwas später, am Ende der 60er – da
derungen des universitätspolitischen dem Titel «homo lethargicus», und über war doch was. Ein paar Kommentare
Alltags. Das StuPa besteht aus 33 Abge- die Wahlen zum Allgemeinen Delegier- über den Vietnam-Krieg, vereinzelte
ordneten. Um beschlussfähig zu sein, ten-Convent (ADC) – dem Vorgänger Forderungen nach studentischer Mit-
bedurfte es bis Mai diesen Jahres der An- des StuPa – heisst es trocken: «Ein leerer bestimmung – und plötzlich wird's auch
wesenheit von mindestens 20 Parlamen- Saal, vorne die fünf Kandidaten, hinten an der HSG politisch. Den Anfang macht
tariern. Da diese Zahl in praktisch keiner nicht viel mehr Wähler, Szenerie einer Roger Schawinski, der sich im Dezem-
Sitzung erreicht wurde, reduzierte man ADC-Wahl, Herbst 77. Der Vertreter des ber 1967 so klar wie unaufgeregt gegen
sie auf 15 Abgeordnete. Die Wahlbetei- Wahlbüros erklärt, dass ohnehin alle ge- den Vietnam-Krieg ausspricht: «Den
ligung der Studierenden stagniert auf wählt seien, da es weniger Kandidaten Kommunismus will man auf Schlacht-
einem unterirdischen Niveau. Für einen als zu vergebende Sitze habe.» feldern aufhalten, amerikanische Sol-
Platz im Parlament genügt es, 25 Wäh- daten sollen einen Fall ganz Südostasi-
ler – etwa 0.4 % der Stimmberechtigten Das klingt erschreckend vertraut. ens verhindern. Wie wirklichkeitsfremd
– zu mobilisieren. Kurzum: Dahrendorf Man ist versucht, in das Klagelied eines scheinen diese Ansichten, welche den
hätte die HSG-Demokratie längst für tot prisma-Redaktors einzustimmen, der Problemkreis nicht ergründen, sondern
erklärt. 1978 konstatiert: «Heute ist die Jugend ihn im Gegenteil mit einem Mäntelchen
zum grössten Teil überhaupt nicht mehr von Bomben zudecken.» Eine Meinung,
Nicht nur universitäts-, sondern politisch engagiert, die Resignation hat die in der westlichen Öffentlichkeit und
auch bundes- und weltpolitisch ist das gesiegt.» So früh wollen wir uns aber vor allem unter Studenten immer mehr
studentische Interesse überschaubar. nicht geschlagen geben und suchen Befürworter findet. Es sind bereits über
Dozierende beklagen, dass kaum ein weiter. 16'000 amerikanische GIs in Südostasi-
Student regelmässig Zeitung liest. Selbst en gefallen und die Tet-Offensive steht
die prisma-Lektüre hilft nur bedingt Vom Kalten Krieg und künftigen kurz bevor. Der Nachwuchs des Estab-
weiter, kommt doch das Magazin in den Bundesräten lishments an der HSG will davon (noch)
Ausgaben der letzten Jahre eher unpoli- In den frühen 60er-Jahren werden nichts wissen. prisma entwickelt sich zur
tisch daher. wir erstmals fündig. Ein Flügelstreit im Plattform für politische Auseinanderset-

27 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


Hans-Rudolf Merz v/o Zapfe
Studentenschaftspräsident 1966

zungen unter den Studenten. Im Januar den Film über die vietnamesischen Op- wurde, klatschte die Rechte bei jedem
1968 greift Umberto Fetz den Defätisten fer der amerikanischen Bombenangriffe Abwurf Beifall, als ob der FC St. Gallen
Roger Schawinski an, weil dieser «das vor. soeben ein Tor geschossen hätte. Der
Problem doch nur von einer Seite her «LSD-Marsch» von Guru Guru Groove
betrachtet, ohne Berücksichtigung der Ein neutraler prisma-Beobachter heizte die Stimmung zusätzlich auf.»
historischen Entwicklung und vor al- schreibt: «Dass die Veranstaltung in
lem - was unerklärlich ist - der heutigen der Aula offenbar einem allgemeinen Weitere politische Gruppierungen
Tatsachen». Es folgt eine Schmähschrift Bedürfnis zur Abreagierung primitiver schiessen nun wie Pilze aus dem Boden:
gegen Ho Chi Minh, welcher der eigent- Triebe – wie Gegröl, Pfeifen etc. – ent- das kritische Seminar, die sozialistische
liche Kriegsfalke sei, der der Friedens- sprach, beweisen der grosse Andrang Studentengruppe, die Gruppe 3. Welt,
taube Lyndon B. Johnson die militäri- und die aktive «Teilnahme» am Filmge- die Frauengruppe St. Gallen und die Ho-
sche Intervention aufgezwungen habe. schehen. Dass zum ohrenbetäubenden mosexuelle Arbeitsgruppe St. Gallen.
Da nach Fetz' Ansicht weder die Volks- Lärm unbegabter Instrumentalprügler
republik China noch die UdSSR Nord- Filme gezeigt werden, deren künstleri- Demokratisierung und marxis-
vietnam materielle Hilfe zukommen scher und politischer Wert nirgendwo tischer Übermut
lassen werden, blieben als Unterstützer zu finden ist, mag noch angehen. Ob Punkto Mitbestimmung zeigt sich
«nur noch die Hippies in den Ländern es der Sache dient, wenn unmenschli- ein neues studentisches Selbstbewusst-
der westlichen freien Welt, die ja ach che Zuschauer in frenetisches Hurrage- sein. Zwar gibt es Stimmen, die studenti-
so gerne auf die Strassen springen, um brüll ausbrechen, wenn die Amerikaner sche Vertreter in universitären Gremien
überhaupt beachtet zu werden». Napalm werfen, ist zweifelhaft.» Der für überflüssig halten, weil sie das part-
damalige Aktivist und Augenzeuge Res nerschaftliche Verhältnis zu den Profes-
Die Gruppe INFORM versucht, mit Strehle – heute Chefredaktor des Tages- soren gefährdet sehen und eine kontra-
unkonventionellen Aktionen gegen den anzeigers – würdigt diese Szene Jahre produktive Politisierung des Uni-Lebens
Vietnamkrieg einen Hauch von 68 an später im Magazin des Tagesanzeigers: befürchten. Doch die Forderungen der
der HSG zu etablieren. Zu Live-Musik «Während in der St. Galler Aula ein Do- Befürworter werden lauter. Im prisma
der Rockband Guru Guru Groove führt kumentarfilm über die Bombenabwür- erscheint ein Artikel mit dem Titel «Mit-
INFORM Ende 1969 einen schockieren- fe der US-Luftwaffe in Vietnam gezeigt bestimmung aus marxistischer Sicht».

28 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


1969 werden die studentischen (Februar 1974) macht sich prisma an ei- entsprechend fallen die Reaktionen aus,
Vertreter erstmals demokratisch ge- nigen Weber'schen Brettern zu schaffen. die in der folgenden Ausgabe erschei-
wählt – zuvor standen die Plätze den Ein Redaktor ist mit besonderer Leiden- nen. Sie reichen von einem anonymen,
Delegierten der Verbindungen zu. schaft dabei und rückt der schweizeri- ignoranten BWL-Professor («mich inte-
Im prisma geht es hoch her: Während schen Verfassungsgeschichte zu Leibe. ressiert nur die Frau im Betrieb») über
Hans R. Blumenthal die Vergesellschaft- Statt zum Bohrer greift er jedoch zur Axt den moralisierenden Rolf Dubs («wenn
lichung der Produktionsmittel sowie und titelt: «Das Recht als Hure des Kapi- man schon Sexartikel schreiben möchte,
eine «Reform des Parlamentarismus im talismus». so sollten sie elegant sein; man denke
Sinne rätedemokratischer Vorstellun- an Boccaccio») bis hin zum angewider-
gen» fordert, beschäftigt sich ein Chef- «Mich interessiert nur die Frau ten Rektoratssekretär Aeberli («Ich kann
Popologe mit Bob Dylan und den Rolling im Betrieb» nicht verstehen, dass eine verantwortli-
Stones und schreibt: «Dem freien Aus- Im Januar 1976 erreicht die Emanzi- che Redaktion einer Studentenzeitung,
tausch und der freien Zusammenarbeit pationsbewegung die HSG. Die Frauen- die sich aus erwachsenen Kommilitonen
von Musikern, einer Art künstlerischem gruppe St. Gallen bekommt die redakti- zusammensetzt, zur Veröffentlichung ei-
Gruppensex, gehört die Zukunft.» onelle Verantwortung einer kompletten nes derartigen Titelbildes und einzelner
prisma-Ausgabe übertragen. Wie schon Beiträge Hand bot»). Auch auf studenti-
Das studentische Magazin bekommt das Titelbild erahnen lässt, verbinden scher Seite dominiert die Skepsis: «Das
in diesen Jahren linke Schlagseite, aller- die Studentinnen ihre Geschichten und beschäftigt eine rechte Frau gar nicht»
dings auf journalistisch hohem Niveau. Anklagen «gegen den Objektstatus der (Studentin) oder «die Frauen sind offen-
In der Redaktion sitzt neben Res Strehle Frau, die als Sexsymbol zum Gebrauchs- bar etwas frustriert» (Student).
unter anderem Charles E. Ritterband, gegenstand degradiert wird» mit Pro-
heute NZZ-Korrespondent in Wien. vokationen gegen das Establishment. Den zuständigen prisma-Redakto-
«Hure oder Opfer - ich bin keine von ren bringt diese Ausgabe nicht nur Rück-
Mit der Ausgabe «Spätkapitalismus» beiden!» Starker Tobak im prisma. Dem- trittsforderungen seitens des Rektorats,

29 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


sondern auch eine Fiche bei der Bun- und vor allen Dingen politisch unverbil- schulleben den nötigen Pfeffer geben.»
despolizei ein. dete Wirtschafter» hervorbringe.
Das Politsüppchen der HSG köchelt
Geschäftsmodell Anpassung Diese Einschätzung deckt sich kaum wieder auf Sparflamme und wird dem
Trotz solcher Skandälchen gilt die mit den im prisma überlieferten Zustän- geneigten Studierenden lauwarm und
HSG in etablierten Kreisen Deutsch- den jener Tage. Politisch unverbildet etwas fad serviert. Weder zur Wende
lands weiterhin als Hort der Ruhe und wird es erst wieder Ende der 70er-Jahre. noch zum 11. September oder Irakkrieg
Stabilität. Ganz im Gegensatz zu revolu- Die Redaktion selbst vertritt selten klare finden sich erwähnenswerte prisma-
tionären Brutstätten wie Berlin, Frank- Standpunkte, sondern überlässt dies In- Artikel.
furt oder Zürich. terviewpartnern wie Franz Josef Strauss.
1979 macht Peter Wuffli eine Ausnahme An die Arbeit!
Einige deutsche Kommilitonen las- und schiesst sich auf Pläne zur Reich- Nach 50 Jahren im prisma-Schnell-
sen sogar hochwertige Informationsbro- tumssteuer ein: «Die Initiative richtet durchlauf bleiben wir etwas ratlos zu-
schüren drucken und schicken diese an sich gegen Leistung, die in unserer Zeit rück. Braucht es wie 68 einen die Ge-
Unternehmen aus dem grossen Nord- etwas Unanständiges zu sein scheint.» nerationen entzweienden Konflikt, um
kanton. Im Begleitschreiben zeichnen den HSG-Studenten aus der politischen
sie ein Schreckensbild: «Die Situation an Zehn Jahre später fordert ein frust- Gefrierstarre zu reissen? Sollte man sich
den deutschen Hochschulen ist gekenn- rierter Chefredaktor verstärktes Enga- flugs mit Muammar al-Gaddafi, Kim
zeichnet durch Unruhe, extremistische gement: «Wie in anderen Universitäten, Jong-Il oder Mahmud Ahmadinedschad
Agitation und einseitige Verpolitisie- beispielsweise Berlin, sollte es auch hier solidarisieren, um wieder etwas Pfeffer
rung der Lehre», um anschliessend die vor Ideen brodeln, von links über anar- ins Geschehen zu bringen? Oder ist es
paradiesischen Zustände an der HSG zu chistisch und grün bis rechts. Die Aus- ratsam, dem Ideal des «politisch unver-
schildern, welche «junge, zielbewusste einandersetzungen sollten dem Hoch- bildeten Wirtschafters» nachzueifern
und die Politik Leuten zu überlassen, die
etwas davon verstehen?

Nichts von alledem! Es wäre schon


ein grosser Fortschritt, sich an den
Wahlen der studentischen Vertreter
zu beteiligen. Wenn nicht einmal die
Nachwuchsakademiker ihren demokra-
tischen Mindesteinsatz bringen, vermag
die um sich greifende Politikverdrossen-
heit kaum zu verwundern. Lord Dahren-
dorf lässt grüssen.

Spätestens die Finanzkrise dürf-


te gezeigt haben, dass die Politik mehr
ist, als die «Unterhaltungsabteilung der
Wirtschaft», wie es Frank Zappa einmal
formulierte.

Statt die Politik weiterhin stiefmüt-


terlich verkümmern zu lassen, sollten
wir den politischen Bohrer zur Hand
nehmen und uns mit Leidenschaft und
Augenmass ans Werk machen. Wenn
dabei der ein oder andere Artikel fürs
prisma entsteht - umso besser!

30 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


Mi., 18.11.2009 22-04 Uhr
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Dank Engagement und Partnerschaft zum Erfolg.


Die SFS Gruppe gratuliert zum Jubiläum.

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Rosenbergsaustrasse 20
CH-9435 Heerbrugg
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Gemeinsam zum Erfolg.
Peter P. Knobel
Wie empfinden Sie rückblickend Ihre Zeit renden der Bewegung INFORM enga- Vielleicht hatten wir gerade deswegen so
bei prisma? gierten sich lautstark für marxistische grossen Erfolg, weil Fairness, das Schaf-
Meine Zeit bei prisma war aufre- Lehrinhalte. Senat und Studentenschaft fen von Mehrwert und dauerhaftem
gend und schwierig. Einerseits hatten kamen immer stärker unter Zugzwang. Kundennutzen sowie unser Engage-
wir technische Herausforderungen zu Als Plattform des Meinungsaustauschs ment für das Gemeinwohl keine leeren
meistern, weil wir damals weder Com- zu zentralen Fragen war prisma eminent Floskeln waren, sondern unser Tun und
puter noch Designprogramme zur Heft- politisch. Lassen bestimmten.
erstellung hatten. Wir entwickelten die
Fotos in der Dunkelkammer der Redak- Hat das Engagement bei prisma Ihre
tion und klebten die mit Schreibmaschi- Berufswahl beeinflusst? Bestand der Ge-
ne geschriebenen Texte mit den Bildern danke, Journalist zu werden?
manuell auf Druckvorlagenbögen. Viel Nein, da mir sehr früh bewusst wur-
Geduld, Schere, Leim, Korrekturklebe- de, dass es mit Journalismus schwierig
band und Tipp-Ex waren unsere Arbeits- ist, eine Familie durchzubringen und
instrumente. Besonders hart war der meine materiellen Träume zu erfüllen.
Entscheid, welche Rolle prisma in den Allerdings bin ich immer dem Schreiben
politischen Turbulenzen der 68er an der treu geblieben.
HSG spielen sollte. Ich lernte als Chef-
redaktor die wirklich heissen Themen Wenn ich mich nun ab Januar lang-
zu identifizieren und beide Seiten – die sam aus dem Berufsleben zurückziehe,
wertkonservative und die revolutionäre werde ich verstärkt meiner Leidenschaft,
– zu Stellungnahmen zu provozieren. dem Schreiben, nachgehen.

Wie würden Sie die damalige politische Verstanden Sie sich in Ihrer Unter-
Orientierung von prisma umschreiben? nehmerlaufbahn als eine Art «HSG-
Wir wehrten uns dagegen, feuille- Apparatschik», als «auf Gewinnmaxi-
tonistisch zu sein. Wir wollten in jener mierung getrimmten Roboter» (zit. TA 9.
heissen Zeit ein politisches Blatt sein. April 2009)?
Unsere Herausforderung war, nicht Po- Das Gegenteil ist der Fall: Als enga-
sition für die eine oder andere Seite zu giertes Mitglied der Vereinigung Christ- Peter P. Knobel, HSG-Studium in Ab-
beziehen, sondern als Plattform beider licher Unternehmer VCU halte ich mich satzwirtschaft und Handel; Doktoratsab-
Positionen unseren Beitrag zur Mei- konsequent an ein von christlichen schluss (1976). Heute PR-Unternehmer.
nungsbildung zu leisten. Die Studie- Werten geprägtes Führungsverständnis.

Roland Bosshart
Wie empfinden Sie rückblickend Ihre Zeit denten akzeptiert und verankert? reichten bald nicht mehr aus, um für
bei prisma? Die ausgelegten Exemplare wurden meine neugegründete Familie zu sor-
Mit meinem Einsatz bei prisma be- «aufgepickt» und hoffentlich auch gele- gen.
gann eine Konstante, welche mich durch sen. An eine Flut von Stellungnahmen
die Jahre meiner beruflichen Laufbahn und Lesermeinungen vermag ich mich Wann haben Sie das letzte Mal eine pris-
begleitete: das geschriebene Wort. allerdings nicht zu erinnern. ma-Ausgabe gelesen? Wann haben Sie
sich zuletzt Ausgaben aus der Zeit Ihres
Wie würden Sie die damalige politische Hat das Engagement bei prisma Ihre Engagements angeschaut?
Orientierung von prisma umschreiben? Berufswahl beeinflusst? Bestand der Ge- Seit 1969 arbeite und lebe ich in Ja-
Ich glaube nicht, dass eine eigent- danke, Journalist zu werden? pan, und prisma habe ich nicht mehr ge-
liche politische Orientierung vorlag. Ja, und ich habe mir den Wunsch lesen. Ich bin auch nicht in den «Keller
Wir versuchten, studentische Anliegen auch erfüllt! Zuerst arbeitete ich abends der Erinnerungen» hinabgestiegen.
zu vertreten, und ich hoffe heute noch, und sonntags als Aushilfe beim St. Galler
dass uns dies damals einigermassen gut Tagblatt. Nach HSG-Abschluss heuerte
gelang. ich bei der NZZ an. Der Traum wurde Roland Bosshart, lic. oec. HSG (1964)
Realität, diese war jedoch ernüchternd. und Doktorat (1967). Heute pensioniert,
Wie fest war prisma damals bei den Stu- Auch Fixum und Zeilengeld zusammen zuvor Schweizer Botschaftsrat in Tokio.

33 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


Gaudeamus igitur
Das Studium ist die schönste Zeit im
Leben. Ob es heute besser ist als früher,
sei dahingestellt. Auf jeden Fall hat sich
einiges geändert.

N icht geändert hat sich das Mensaes-


sen. Nebst dem Mangel an Studen-
tinnen zieht sich dieses Thema wie ein
tigkeiten wie Putzen und Kochen bleibt
einem dabei immerhin erspart. Dafür
muss man sich den sozialen Kontakt mit
seits von
Ve r b i n d u n g
und Univer-
roter Faden durch das Archiv von pris- Gleichgesinnten woanders suchen. sität. Wäh-
ma. So oft beschweren sich die Autoren rend heute so
darüber, dass man glauben könnte, es Dies könnte die mancher Stu-
gehöre eher zum guten Ton, das Essen Popularität von dent ganze Tage
dort nicht zu mögen, als dass es wirklich S t u d e n t e n v e r- zwischen Fernsehen u n d
ungeniessbar sei. Gewiefte Restaurant- bindungen zum Facebook verbringt, schien
besitzer haben damals allerdings die Teil erklären. Bis zu man damals an Kultur und Literatur
Zeichen der Zeit erkannt und im prisma siebzig Prozent der mehr Interesse zu haben. Der Uniball
mit den Verkaufsar- Studierenden waren wurde erst in den Achtzigern totgesagt
gumenten «gut und uniformiert. Mit einer (verfrüht, wie sich herausgestellt hat).
günstig» geworben. derartigen Dominanz wur- In vielen Ausgaben von prisma wur-
den sie natürlich auch nicht so den Bücher vorgestellt und es ist davon
Das Essen belächelt wie heute. Vor der Einführung auszugehen, dass diese auch gelesen
in Restaurants der studentischen Demokratie stellten wurden. Auch schienen die Studieren-
dürfte auch sie zum Beispiel die Studentenvertreter den über eine etwas längere Aufmerk-
deshalb noch für den Dialog mit der Universität. samkeitsspanne zu verfügen. Immerhin
ve rb re i te te r fanden über mehrere Ausgaben hinweg
gewesen sein als Niemand käme heute noch auf die engagierte Diskussionen über Politik
heute, weil – zu- Idee, mit einem Fackelzug durch die oder – noch ein Dauerthema – die Be-
mindest in den Stadt die Einweihung eines neuen Ge- ziehungen zwischen Ausländern und
A n f a n g s ja h re n bäudes zu begehen. Wie auch zweimal Schweizern statt.
von prisma – nur jährlich bei der Graduationsfeier zu be-
wenige in einer obachten ist, können die Studierenden Gemeinsam ist den Studierenden al-
WG hausten. Gera- heute nicht einmal mehr die Hymne ler Generationen, dass sie noch das Ge-
de wenn man sich da aller Studenten, Gaudeamus igitur, or- fühl haben, die Welt wartet auf sie und
zu einem Tête-à-Tête verabreden wollte, dentlich singen. Damals mokierte man sie könnten alles besser machen, wenn
war das aufmerksame Auge der Haus- sich noch im prisma über die Wilden- man sie lässt. Vielleicht ist es tatsächlich
mutter unerwünscht. Darüber, welche schaft, der es am Schwanz des Fackel- weniger die Wohnform oder eine Ver-
Wohnform mehr Vorteile hat, kann man zugs nicht gelang, einen ordentlichen einsmitgliedschaft als diese Einstellung,
sich streiten. Die Idee, aus dem Eltern- Cantus steigen zu lassen. welche die Studienzeit so besonders
haus zu einer Hausmutter und von dort macht.
direkt in die Ehe zu wandern, hat ihren Sicherlich lobenswerter waren da-
Reiz. Das mühselige Erlernen von Fer- mals die Freizeitbeschäftigungen ab- Marisa Steiner & Jeffrey Vögeli

34 prisma – Jubiläumsausgabe 2009


Jungfraujoch, Switzerland
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Stephan Kuhn, dipl. Steuerexperte,
Area Managing Partner Tax, Ernst & Young, Zürich

Stephan Kuhn geb. 1957 I lic. oec. HSG I 1988 dipl. Steuerexperte I 1996 Leiter Transaction Advisory Services bei Andersen I
2000 Leitung der Steuerabteilung Schweiz bei Andersen und ab 2002 bei Ernst & Young I 2005 Leiter Central European Area
(21 kontinentaleuropäische Länder) I 2008 Leiter Europe, Middle East, India & Africa (87 Länder in 3 Kontinenten) I Lehrbe-
auftragter für Steuerrecht an der HSG I VR der Educaris AG, Gesellschaft zur Aus- und Weiterbildung der Wirtschaftsprüfer und
Steuerexperten I ist verheiratet und Vater einer Tochter und eines Sohns I

Steuerberatung: Wo Karrieren ihren Anfang nehmen. www.treuhand-kammer.ch

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