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Schleswig-Holsteinisches Landestheater: Der Kaufmann von Venedig (von William Shakespeare), 2014. Regie: Wolfram Apprich.
Was tut der Mensch nicht alles aus Liebe! Und erst aus Hass! Und dann und wann auch aus Geldgier.
Der schöne, junge Bassanio will um die reiche Porzia werben. Dafür braucht er Geld. Denn wer Porzias Hand will, muss – nach dem Willen ihres verstorbenen Vaters – an einem Spiel teilnehmen, das eine nicht unbedeutende Summe als Grundeinsatz verlangt.
Wer das Spiel gewinnt, gewinnt die Braut – und darüber hinaus die von der Mehrzahl der Werber weit mehr „umworbene“ Mitgift. Bassanio, dessen Kapital im Wesentlichen in seinem guten Aussehen besteht, bittet seinen Freund Antonio, ihm die Summe – bei vollem Risiko – zu borgen. Und weil Antonio Bassanio liebt, kann er nicht anders als es ihm zuzusagen, obwohl er selbst keinen Zugriff auf sein Geld hat.
Stattdessen erkauft er sich bei seinem Erzfeind, dem Juden Shylock, einen „tödlichen Kredit“: er wird ihm mit der menschenunwürdigen Auflage gewährt, dass Shylock ihm – sollte Antonio seine Geldschuld nicht zum vereinbarten Termin beglichen haben – ein Pfund Fleisch aus dem Leib schneiden dürfe. Die Verquickung von Herz und Geld, von intimem Gefühl und Kapitalismus lässt Meister Shakespeare einen gleichsam grausam-grotesken Ausgang nehmen…
Mit diesem höchst polarisierenden Stoff der Neuzeit, welcher Religion und Moral, das Eigene wie das Fremde, Idealismus wie Materialismus umfasst und mit welchem der Autor sie in einem großen menschlichen Drama kulminieren lässt, geht der Shakespeare-Zyklus am Schleswig-Holsteinischen Landestheater in seine dritte Spielzeit.
Schleswig-Holsteinisches Landestheater: Der Kaufmann von Venedig (von William Shakespeare), 2014. Regie: Wolfram Apprich.
Was tut der Mensch nicht alles aus Liebe! Und erst aus Hass! Und dann und wann auch aus Geldgier.
Der schöne, junge Bassanio will um die reiche Porzia werben. Dafür braucht er Geld. Denn wer Porzias Hand will, muss – nach dem Willen ihres verstorbenen Vaters – an einem Spiel teilnehmen, das eine nicht unbedeutende Summe als Grundeinsatz verlangt.
Wer das Spiel gewinnt, gewinnt die Braut – und darüber hinaus die von der Mehrzahl der Werber weit mehr „umworbene“ Mitgift. Bassanio, dessen Kapital im Wesentlichen in seinem guten Aussehen besteht, bittet seinen Freund Antonio, ihm die Summe – bei vollem Risiko – zu borgen. Und weil Antonio Bassanio liebt, kann er nicht anders als es ihm zuzusagen, obwohl er selbst keinen Zugriff auf sein Geld hat.
Stattdessen erkauft er sich bei seinem Erzfeind, dem Juden Shylock, einen „tödlichen Kredit“: er wird ihm mit der menschenunwürdigen Auflage gewährt, dass Shylock ihm – sollte Antonio seine Geldschuld nicht zum vereinbarten Termin beglichen haben – ein Pfund Fleisch aus dem Leib schneiden dürfe. Die Verquickung von Herz und Geld, von intimem Gefühl und Kapitalismus lässt Meister Shakespeare einen gleichsam grausam-grotesken Ausgang nehmen…
Mit diesem höchst polarisierenden Stoff der Neuzeit, welcher Religion und Moral, das Eigene wie das Fremde, Idealismus wie Materialismus umfasst und mit welchem der Autor sie in einem großen menschlichen Drama kulminieren lässt, geht der Shakespeare-Zyklus am Schleswig-Holsteinischen Landestheater in seine dritte Spielzeit.
Schleswig-Holsteinisches Landestheater: Der Kaufmann von Venedig (von William Shakespeare), 2014. Regie: Wolfram Apprich.
Was tut der Mensch nicht alles aus Liebe! Und erst aus Hass! Und dann und wann auch aus Geldgier.
Der schöne, junge Bassanio will um die reiche Porzia werben. Dafür braucht er Geld. Denn wer Porzias Hand will, muss – nach dem Willen ihres verstorbenen Vaters – an einem Spiel teilnehmen, das eine nicht unbedeutende Summe als Grundeinsatz verlangt.
Wer das Spiel gewinnt, gewinnt die Braut – und darüber hinaus die von der Mehrzahl der Werber weit mehr „umworbene“ Mitgift. Bassanio, dessen Kapital im Wesentlichen in seinem guten Aussehen besteht, bittet seinen Freund Antonio, ihm die Summe – bei vollem Risiko – zu borgen. Und weil Antonio Bassanio liebt, kann er nicht anders als es ihm zuzusagen, obwohl er selbst keinen Zugriff auf sein Geld hat.
Stattdessen erkauft er sich bei seinem Erzfeind, dem Juden Shylock, einen „tödlichen Kredit“: er wird ihm mit der menschenunwürdigen Auflage gewährt, dass Shylock ihm – sollte Antonio seine Geldschuld nicht zum vereinbarten Termin beglichen haben – ein Pfund Fleisch aus dem Leib schneiden dürfe. Die Verquickung von Herz und Geld, von intimem Gefühl und Kapitalismus lässt Meister Shakespeare einen gleichsam grausam-grotesken Ausgang nehmen…
Mit diesem höchst polarisierenden Stoff der Neuzeit, welcher Religion und Moral, das Eigene wie das Fremde, Idealismus wie Materialismus umfasst und mit welchem der Autor sie in einem großen menschlichen Drama kulminieren lässt, geht der Shakespeare-Zyklus am Schleswig-Holsteinischen Landestheater in seine dritte Spielzeit.
Kultur Konzert Classic Lounge in Flensburg FLENSBURG. Am 29. und 30. August wird in der Yachtwerft in Flensburg unter dem Titel Sonne, Mond und Sterne das Sinfonieorchester des Schle- s wig-Holsteinischen Landes- theaters zusammen mit Teilen des Snderjyllands Symfonie- orkesters ein weiteres Event der Sonderklasse prsentieren. Die Planeten (op.32) von Gustav Holst machen den An- fang und nehmen die Zuschau- er mit auf eine musikalische Weltraum-Reise. Im Wechsel mit dnischen und deutschen Popsolisten aus der Region, die eigens fr die- sen Abend ihr Repertoire kom- poniert haben, werden ganz neue musikalische Universen erffnet. (FlA) Fhrung Kriegsbeute auf Gottorf SCHLESWIG. Im Rahmen der Reihe Immer wieder sonntags wird auf Schloss Gottorf zu Fhrungen durch Sonder- und Dauerausstellungen mit einem jeweils ganz besonderen The- ma eingeladen. Am Sonntag, dem 1. Juni, wird Dr. Andreas Rau, Mitarbeiter am Zentrum fr Baltische und Skandinavi- sche Archologie, um 11 Uhr zum Thema Germanische Kriegsbeuteopfer in Nydam und Thorsberg fhren. Zu den archologischen Highlights auf Gottorf gehren die Funde aus den germani- schen Opferpltzen von Thors- berg bei Sderbrarup und Ny- dam bei Sonderburg. (FlA) Pngstmarkt Kunst zum 33. Mal SDERSCHMEDEBY. Seit 1982 findet jeweils am Pfingst- wochenende rund um die Ga- lerie Hansen der Norddeutsche Kunsthandwerkermarkt statt. ber 150 Kunsthandwerker aus dem gesamten Bundesge- biet und aus Nachbarlndern prsentieren am 33. Norddeut- scher Kunsthandwerkermarkt einen umfassenden berblick ber professionelles Kunst- handwerk. Hier findet man Arbeiten in groer Auswahl: Kleidung, Schmuck, Keramik, Skulpturen, Hte, Korbflecht- arbeiten, Spielzeug und Gar- tenobjekte Die ffnungszeiten sind vom 7. bis 9. Juni jeweils 10-18 Uhr. Kinder knnen sich auf dem Markt auf dem Gelnde rund um die Galerie Hansen (Flens- burger Strae 3) an zahlrei- chen Mitmach-Aktionen der Kunsthandwerker beteiligen und sich vom Wikinger Pup- pentheater durch Geschichten in die Welt der nordischen My- thologie entfhren lassen. Am Pfingstsonntag findet um 9.30 Uhr ein Gottesdienst und um 11 Uhr ein Kindergottesdienst statt. (FlA) Anmeldelse. Shakespea- res intriger i Kbmanden i Venedig er s indvik- lede, at man let kan tabe overblikket. Landestheat- er vinkler det svre styk- ke, s Shakespeares bliver en af vore samtidige. Alligevel er grundtonen intakt. RENDSBORG. Fjendebilleder og frem- medhad blandet op med sprgsml om tilgivelse og tillid - Shakespeares Kb- manden i Venedig slutter srdeles re- levant teaterssonen p Landestheater. Wolfram Apprich har instrueret styk- ket, s Shakespeare er en af vore sam- tidige. De originale sanselige tekster er bibeholdt i deres grundtone, men p en mde, s de ikke skrmmer nybegyn- dere i Shakespeare vk. Kbmanden i Venedig er som et omrde fyldt med miner. Stykket er blevet beskyldt for at vre antisemi- tisk, men lige s ofte blevet fremh- vet for ikke at vre det. Dertil kom- mer, at intrigerne er s indviklede og s mange, at en instruktr risikerer at tabe grebet om det meste. Shakespeares tekst kan tolkes i s mange retninger, at det kan vre vanskeligt at vlge n. Apprich prioriterer dog stoffet p en velargumenteret mde. Og for at re- lativere det vanskelige emne har han sat John Zorns smukke musik Kristal- lnacht ind som underlgning. Fin scenografi Med Mirjam Benkners scenografi aner vi hurtigt, hvor det er, Landes theater vil hen med denne opstning: P nederste niveau er et fornemt bank- eller vekse- leragtigt lokale med maghonipaneler p vggene. Her holder kbmands- standen i Venedig til, og her er visuelle referencer til noget konkret: Her sidder de heppende kumpaner Antonio (Ren Rollin), Bassanio (Michael Kientzle) og Lorenzo (Reiner Schleberger) p hjem- mebane p pengenes, men ogs krlig- hedens krmmermarked. Og oppe i et viltert tr holder den kloge og ombejlede arving Portia (Thy- ra Uhde) til med sin tjener Nerissa (Ka- rin Winkler). De sidder i en hytte, som den man byggede i trer i gamle dage, miljet er lettere hippieagtigt og mu- sisk. P Portias Belmont er krligheden alt. Sceneskiftene mellem de to verden sker enkelt og sikkert med det skiften- de spotlys. Slle og bevgende Yderst til venstre p scenen ser vi ud- stdelsen. Her sidder den bitre jde Shylock (Uwe Kramer) med sin datter Jessica (Frederike Butzengeiger) klar til at lne penge ud til de mennesker, der i virkeligheden foragter ham. Det sker, da Antonio mangler kon- tanter til at kunne score Portia. Alle kbmandens skibe er ude p havet. An- tonio har derfor blot brug for likvider, indtil skibene kommer hjem i havn. Sikkerheden er et pund kristent kd, som jden iflge gldsbeviset er beret- tiget til at skre ud af Antonios krop. Og da indlber beskeden naturligvis om, at alle skibe er sunket - hvad der senere viser sig ikke at vre sandt. Det sidste omgr denne opstning dog. I det hele taget er flere begivenheder fra originalen udeladt, men dog s styk- ket fr sin egen srlige vinkel og ikke har srlig megen karakter af komedie. Hvilken rolle spiller for eksempel det, at jden i originalen som en del af sin dom tvinges til at konvertere til kri- stendommen? Dramaet kulminerer i en retssag, hvor Portia trder i karakter og klder sig ud som mandlig advokat og redder Antonio fra at blive skret op - tilmed som en anden kvinde i en maskulin ud- gave: Ingeborg Losch spiller dogen (her- tugen) fra Venedig ligeledes i herretj. Uwe Kramer spiller jden Shylock ensom og gldesls og lfter figurens dramatiske statur ganske betragteligt. Kramer viser en figur, der bde er slle og bevgende, og publikum fler en lille fryd, nr Portia overlister ham. Thyra Uhde er blot 23 r og nyuddan- net og har efter min mening et stort po- tentiale. Hun er vidunderlig som Portia. Ved hendes side slutter den rutinerede Karin Winkler smukt af med Nerissas sang komponeret og indstuderet af To- bias Bode, der selv varetager en meget nutidig udgave af Shylocks tjener, Lan- zelot. Ddt kd Spillet er over hele linjen sikkert og sammenhngende, og under retssagen bliver man blot mindet om, hvor stejlt mennesker, der er stigmatiserede, kan ende med at reagere over for omverde- nen. Jden Shylock vil hellere have et pund ddt kd af en kbmand, der ik- ke respekterede ham, end at tage imod en mangedobling af det belb, han lnte ud. Man sidder i teatersalen som vidne til et flig af den mellemstlige konflikt, hvor rabiate p hver side alene holder sig til lovens bogstav og forng- ter menneskeligheden. Dette er et par af flere gode grunde til at vise Kb- manden fra Venedig, hvor ogs kontra- sten mellem to krasse antiteser trkkes op: n mellem materialisme og flelser og n mellem krlighed og had. Vene- dig er blot en sofistikeret, men klig materialistisk skueplads,. Der Kaufmann von Venedig spilles p teatrene i Rendsborg og Flensborg samt Slesvighus og tages med over i den ny sson efter sommerferien. Schleswig-Holsteinisches Landes- theater: Der Kaufmann von Venedig - af William Shakespeare (tysk over- sttelse: Werner Buhss). Instruktion: Wolfram Apprich. Scenografi og ko- stume: Mirjam Benkner. Premiere i Rendsborg Teater 24. maj. Hans Christian Davidsen hcd@fla.de Krmmerne i Venedig Jden Shylock (Uwe Kramer) er klar til at skre kdet ud af Antonio (Ren Rollin) med Thyra Uhde forkldt som den mandlige advokat bagved. I baggrunden er det Reiner Schleberger og Michael Kientzle. En scene fra Landestheaters Der Kaufmann von Venedig. Kontrasten i scenografien hjlper os godt p vej: Nedenfor den golde og materialisti- ske skueplads. Ovenfor hytten i tret, hvor livet leves, og krligheden praktiseres. (Foto: Henrik Matzen) RESMEE Die Krmer in Venedig Shakespeares Intrigen im Kauf- mann von Venedig sind so ver- wickelt, dass man leicht den berblick verlieren kann. Regis- seur Wolfram Apprich legt das schwere Stck in der neuen In- szenierung des Landestheaters so an, dass Shakespeare zu unse- rem Zeitgenossen wird. Dennoch bleibt der Grundton erhalten. Der Regisseur betrachtet den Stoff auf durchdachte Weise. Das Spiel ist durchgngig sicher und zusammenhngend, und whrend der Gerichtsverhand- lung im Stck wird man daran gemahnt, wie kompromisslos stigmatisierte Menschen auf ihre Umwelt reagieren knnen.