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Der Begriff Sorge um sich beinhaltete in der griechisch-rmischen

Antike konkrete Aktivitten (Verpflichtungen), und meinte vor allem


sich zurckziehen im Sinne einer aktiven Mue. Zu diesen Aktivitten
zhlten: meditieren, lesen, schreiben, mit anderen reden mit dem Ziel,
sich fr Zeiten des Unglcks und des Todes vorzubereiten. Sie dienten
auch der Therapie der Leidenschaften, die, nach Meinung aller antiken
Philosophen, die Hauptursache fr das Leid darstellten.
Hadot (1991: 15-23) nennt folgende bungen.
1. Geistige bungen:
Wachsamkeit: die stndige Anspannung und Entspannung des
Geistes. Die Aufmerksamkeit ist auf den gegenwrtigen Augenblick
gerichtet. Wir fragen uns, so die Grundregel von Kaiser Marc Aurel:
Was steht in unserer Macht und was nicht? Um fr die jeweilige
Gelegenheit vorbereitet zu sein, sollte man sich darin ben, diese
Unterscheidung stets griffbereit (procheiron) zu halten.
Meditation: diese Form der bung, vor allem in Hinblick auf
Schicksalsschlge und auf den Tod (praemeditatio malorum und
mortis) wurde vor allem im Epikureismus gebt. Sie beinhaltete
vorbereitende und nachprfende berlegungen morgens und
abends sowie auch eine Untersuchung der Trume.
2. Intellektuelle bungen: Sie bezogen sich vor allem auf die
Lektre der Sentenzen von Dichtern und Philosophen (Apophthegmen)
und auf die Auslegung philosophischer Texte, aber auch auf das
Zuhren von Vortrgen und auf die Untersuchung und Prfung im
Rahmen eines Unterrichts.
3. Praktische bungen: Sie dienten der Schaffung von
Gewohnheiten und bezogen sich entweder auf eine geistige
Einstellung, wie zum Beispiel die Gleichgltigkeit gegenber dem
Gleichgltigen, oder auf eine praktische Verhaltensweise, wie die
Selbstbeherrschung oder die Ausbung von Pflichten.

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