Greifenhagen, Martin, Politische Legitimitt in Deutschland, Bonn 1998 (Q1)
Rudzio, Wolfgang, Das politische System der Bundesrepublik Deutschland, Opladen 2003 (Q2)
- Kritikpunkte lassen sich grob in zwei Kategorien gliedern:
1. Aufgaben und Funktionen der Parteien im System mangelnde Lsungskompetenz: Vertrauen in die Fhigkeiten der Politik und der Politiker zur Lsung der wichtigsten Probleme des Landes sinkt o Frage: Glauben Sie, man muss groe Fhigkeiten haben, um Bundestagsabgeordneter in Bonn zu werden? antworteten 1972 noch 63 Prozent mit Ja, 1992 waren es nur noch 37 Prozent (Q1, S. 138). o Ursachen dafr, dass die Politiker zuwenig leisteten: mangelnde Sachkompetenz,
fehlender
Rat von Experten
zu kurze Wahlperioden mit der Ausrichtung allein am Wahlerfolg. Politiker werden - vor allem in Relation zu ihren Leistungen berbezahlt (Q1, S. 365). - Parteien monopolisieren den politischen Prozess, wichtige mter in der ffentlichen Verwaltung, den Medien, Wissenschaft und Rechtsprechung werden durch sie besetzt (Q2, S. 122) - Diese Kritikpunkte fragen nach den Aufgaben der Parteien, danach, was sie leisten knnen und woran sich ihre Konkurrenz untereinander ausrichten sollte Margarete Musterfrau, BM Bundestag, Gruppe 1
2. Kritikpunkte, die Fragen nach der inneren Organisation der Parteien
stellen, - zu diesen Kritikpunkten zhlt: Machtverliebtheit: Politikern wie Parteien wird unterstellt, allein an dem Gewinn und dem Erhalt von (persnlicher) Macht interessiert zu sein. - Frage: Glauben Sie, dass die Abgeordneten in Bonn in erster Linie die Interessen der Bevlkerung vertreten, oder haben sie andere Interessen, die ihnen wichtiger sind? antworteten 1964 51 Prozent mit Ja, 1992 waren es nur noch 34 Prozent (Q1, S. 143). Korruption: Politiker sind korrupt, werden von fremden Interessen (Wirtschaft) bestimmt. Abgehobenheit: Berufspolitiker haben Kontakt zur Basis verloren, Parteien verlieren Mobilisierungskraft. - Umfrage: Nur 24 Prozent der Westdeutschen und 20 Prozent der Ostdeutschen stimmen dem Satz zu: Politiker bzw. Politikerinnen kmmern sich darum, was einfache Leute denken (Q1, S. 139). Ursache: Berufspolitiker kommen zu jung ins Amt, haben auer Politik nichts gelernt (Q1, S. 365). Parteien sind undemokratisch: nicht die Parteibasis und noch nicht einmal die aktiveren Gruppen der Mitgliederschaft, sondern einzelne Personen oder Klngel entscheiden ber Ziele und Programme der Parteien (Q2, S. 180-182) - Aufstellung der Kandidaten fr wichtige mter wird im kleinsten Kreis ausgemacht (Q1, S. 366)