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Eine Ver ffentlichung der MEINHORN
Hamburg 1989
Fortsetzung folgt!
1. Textbaustein f r einen m glichen sp teren Einsatz:
Ich habe vier rzte in Amsterdam konsultiert, die jedoch alle meine
Bitte um Trepanation abgelehnt hatten.
Es war im Oktober und November 71 gewesen. Zun chst war ich bei Dr.
P.J. Vinken im Apollolaan in der Boerhaveklinik. Dr. Vinken wehrte
meine Behauptungen als Unsinn ab. Er sagte: "Es ist das gleiche, als
w rde jemand behaupten, daá ein Viereck es genauso gut wie das Rad
tun w rde" wobei er stolz auf auf den vollen Parkplatz hinaussah,
bereits hinter seinem Schreibtisch stehend. "Gehen Sie lieber zum
Psychiater" sagte er weiter und kam jetzt um seinen Schreibtisch
herum,wie um mich zu verabschieden. Ich: "W rden Sie mich trepanie-
ren, wenn ich mit einer berweisung eines Psychiaters kommen w rde"?
Dr. Vinken: "Dann w rde ich es tun. Aber die berweisung werden Sie
nie bekommen". Ich habe sie nicht bekommen, obwohl ich sp ter noch
eine ganze Reihe von Psychiatern konsultiert habe.
Als n chsten besuchte ich Prof. Dr. Noordenbos aus der Johann - Me-
schaertsstraat 10, Amsterdam, Professor der Neurochirurgie an der
Universit t von Amsterdam. Auf meine Bitte um Trepanation mit be-
kannter Begr ndung sagte Prof.Noordenbos: "Bart Huges hat sein Stu-
dium doch nicht abgeschlossen,nicht wahr? Sie sind K nstler und ha-
ben keine Medizin studiert. Sie k nnen sich, was diese Materie be-
trifft, berhaupt kein Urteil bilden. Ihre Vorstellung beruht auf
Glauben. Sie vergessen es besser.Es hat in der Geschichte immer ge-
wisse Personen gegeben, die glaubten, ein Allheilmittel gefunden zu
haben.Diese finden eine gewisse Gefolgschaft und werden wieder ver-
gessen. Sie werden in Nederland niemanden finden, der Sie trepanie-
ren wird. Wir wissen heute so viel, die moderne Medizin ist heute
so weit, vergessen Sie das mal." Dann meine Konsultation bei Dr.van
der Werf aus dem Parnassusweg 183, Hirnchirurge beim Wilhelmina -
Gasthuis. Nein, ich sehe gerade, daá dieser sich mit folgendem
Schreiben meiner Konsultation entzogen hatte: "Sehr geehrter Herr
Jalass! Da Sie vor kurzem in der Sprechstunde von Dr.Noordenbos ge-
wesen sind, hat es absolut keinen Zweck, wenn Sie jetzt noch einmal
in meine Sprechstunde kommen. Ich arbeite mit Professor Noordenbos
zusammen und habe die Ergebnisse seiner Untersuchung (einer Unter-
suchung,die gar nicht stattgefunden hatte) gelesen. Bitte seien Sie
so freundlich und betrachten Sie Ihren Konsultationswunsch als er-
ledigt. Hochachtungsvoll Dr.v.d.Werf."
Der vierte und letzte war Dr. de Lange aus der Breestraat 177, Hirn-
chirurge in der Valeriusklinik. Seine kurze Antwort lautete auf mei-
ne bekannte Bitte: "Die Sch deln hte schlieáen mit 15 Monaten. Durch
Trepanation entsteht Schizophrenie. Wenn Sie mit einer berweisung
eines Psychiaters kommen, dann erkl re ich den Psychiater f r ver-
r ckt."
Man sieht, daá es schwierig werden kann, wenn man nicht in der Lage
ist, sich ein eigenes Urteil bilden zu k nnen. Das Beste kann dann
also nur sein, alles selber besser zu wissen. Dazu aber geh rt sehr
viel Wissen und da wir wohl kaum alles wissen k nnen, stellt sich
die Frage nach der Priorit t von bestimmtem Wissen. Welches ist das
wesentlichste Wissen? Was m ssen wir zuerst wissen? Nun, ich kann
nicht umhin, die Bewuátseinserweiterung als erste Voraussetzung zu
sehen,um mehr Wissen erwerben, aufnehmen zu k nnen. Um welches Wis-
sen, welche Wissensgebiete es sich dabei handelt? Bewuátseinserwei-
terungslehre, Psychoanalyse, Gesundheitslehre, Physiologie, Tropho-
logie, Psychologie, allerdings oft Tatsachen, Fakten,die in den vor-
handenen Werken der Fachliteratur nicht enthalten sind und so soll-
te ich Amsterdam ohne das Dritte Auge wieder verlassen,nur das Wis-
sen und die praktische Erfahrung der M glichkeiten maximaler Be-
wuátseinserweiterung mit und ohne Sicherheitsmaánahmen im Kopf.
Vielleicht k nnte ich in Hamburg einen Arzt finden,der diese Opera-
tion an mir vornehmen w rde.
2. Textbaustein f r einen m glichen sp teren Einsatz:
Ich hatte meinen Entschluá gefaát. Am Sonnabend, dem 8.10.1977 war
ich allein in der Wohnung, hatte die letzten Tage bewuát wenig
getrunken und konnte alles f r die Operation vorbereiten. Die sorg-
f ltige Reinigung des Zimmers, die Sterilisation der Injektionsna-
del, die richtige und sichere Aufh ngung des Bohrers, die sach-
gerechte Aufstellung all der anderen n tigen Utensilien, den Aufbau
des Spiegels und die Verklebung der Sonnenbrille mit Leukoplast,
damit mir das Blut nicht in die Augen laufen w rde.
Ich schloá mich ein, Ausreichend Xylocain hatte ich noch zur
Verf gung, wenn mir nur nichts durch Unvorsichtigkeit verloren gehen
w rde. Sechsmal im Kreis um die Stelle am Haaransatz, wo ich
anschlieáend das Kreuz schneiden und das Loch bohren wollte.
Ich wartete noch ein paar Augenblicke, damit das inzwischen er-
folgreich injizierte Bet ubungsmittel auch gut ein- und durchzie-
hen konnte, bis die Haut sich prall vorbeulte. Jetzt setzte ich das
Skalpell zum senkrechten Schnitt an, kraftvoll, gut 1 cm lang, bis
auf den Knochen, dann einen Zentimeter quer berkreuz. Das Blut
str mte warm hervor, an mir herunter und auf den Boden. Beide
Schnitte hatten gesessen, die vier Hautecken standen hoch. Ich saá
im Hocksitz vor dem Spiegel, hatte gutes Scheinwerferlicht. Das Blut
lief an der angeklebten Sonnenbrille seitlich ber meine Wangen
teilweise in den Mund und auf den Boden. Ich setzte den Bohrer an.
Zwei Millimeter Rosenkranz. Ich war erstaunt, wie hart der Knochen
doch war, aber es ging und Schmerzen waren nicht zu versp ren.
Dann der Augenblick, wo ich kurz davor war,mit dem Bohrer durch den
Knochen zu stoáen. Ich muáte vorsichtig, sehr vorsichtig sein. Ich
durfte nicht durchstoáen, um nicht Gefahr zu laufen, die Dura mater
und wom glich das Hirn selbst zu besch digen. Ich muáte auf der
einen Seite genug Kraft anwenden, um mit dem Bohren voran zu
kommen, auf der anderen Seite jede Sekunde in der Lage sein, den
Bohrer zur ckziehen zu k nnen. Und dann war es so weit. Ich war mit
dem Bohrkopf durch den Knochen hindurch. Es war gelungen.
Vielleicht hat es drei Minuten gedauert. Ich konnte den Bohrer
rechtzeitig zur ckziehen, ihn anschlieáend aus der Fassung nehmen
und gegen einen vier Millimeter Rosenkranz auswechseln. Es hatte
sich inzwischen eine ansehnliche Blutlache gebildet, ich hatte den
Mund voll blut, spuckte was aus und schluckte was hinunter. Mit dem
vier Millimeter Bohrkopf war es nicht mehr so schwierig, ich hatte
mich fast schon daran gew hnt, es klappte alles , nur hatte ich
doch schon allerhand Blut verloren. Ich muáte mich wieder wundern,
wie hart doch der Knochen ist, aber Schmerzen waren nicht zu ver-
sp ren. Jetzt war ich auch mit dem zweiten Bohrkopf durch. Dann
h rte ich die Wohnungst r und die Zimmert r. Die P schl muáte nach
Hause gekommen sein. Ich hatte die Bef rchtung, daá meine Kraft und
Konzentration vielleicht nicht reichen w rden, wenn ich zuviel des
Blutes verlieren w rde und die R ckkehr der P schl hatte mich doch
etwas gest rt, obwohl ich gern noch mit der n chsten Gr áe gebohrt
h tte, aber ich war es trotzdem zufrieden. Ich beendete die Ope-
ration. Herunter mit der v llig verschmierten und verklebten Son-
nenbrille. Das Blut wischte ich mit Gaze unverz glich grob weg,
nahm dann Alkohol hinzu und s uberte alles sehr sorgf ltig und mit
gr áter Vorsicht. Etwas Jod auf die Gaze und um die Wunde herum,
um diese vor m glichen Erregern zu sch tzen. Das Bluten hatte fast
aufgeh rt. Ich tupfte die Wunde noch einmal ab, Gaze und ein Pfla-
ster drauf und zum Abschluá noch eine Binde um den Kopf. Grobes
sauberwischen so weit wie m glich und dann erst einmal langlegen,
mit dem Kopf auf ein kissen und die Entspannung und das Sein ge-
nieáen, dies umfassende Wohlbefinden und das zunehmende Bewuátsein
vom Selbst. Es war gelungen. Ich hatte das Dritte Auge.
Selbstkorrektur durch Bewuátwerdung zu Selbstverwirklichung, so
hatte ich schlieálich nach langen Jahren am 8. Oktober 1977 in
Hamburg endlich erfolgreich die Trepanationan mir selbst durchf h-
ren k nnen.