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Gary Parker
Entdeckungsreise in die Urzeit
Schwengeler-Verlag Berneck; Neuauflage 1993, 80 S.; DM 17,60 / sfr 15,-
Das in der Sprache und den Illustrationen kindge- en Tiere und Menschen, die bei der Sintflut umka-
recht aufgemachte Buch behandelt vor allem das men?“ – „Wahrscheinlich ist es so“ (S. 18). Men-
Thema der Fossilüberlieferung. Die Inhalte werden schenfossilien kommen nämlich in Schichten vor,
in kurzweiliger Dialogform präsentiert. Wenn der die aufgrund geologischer Indizien nicht am Ende
Autor auch sehr stark und m. E. in zu einseitiger der Sintflut entstanden sein können (wie S. 51 be-
Weise (was die Fakten angeht!) für den Schöp- hauptet), sondern erst zu einer wesentlich späteren
fungsgedanken plädiert, stellt er am Ende doch klar, Zeit.
daß das Zeugnis der Fossilien nur Hinweis und kein Überhaupt entsteht insgesamt der Eindruck, als
Beweis für Schöpfung sein kann. Die Schöpfung ob fast alle tierfossilführenden Schichten direkt
gibt Anstöße zum Glauben, ohne Gott beweisen zu durch die Sintflut entstanden seien; das ist aufgrund
können. Ob jemand zum persönlichen Glauben an der bekannten Daten kaum haltbar. Die als Begrün-
Gott durchdringt, bleibt seiner persönlichen Ent- dung herangezogene Zuordnung von geologischen
scheidung überlassen und wird nicht durch Fakten Formationen zu Lebensräumen (S. 38f.) stellt ver-
erzwungen (S. 72). Fossilien werden meistens in ei- mutlich durchaus einen wichtigen Schlüssel zum
nen unmittelbaren Zusammenhang mit der Sintflut Verständnis der Abfolge der Fossilablagerungen
gestellt. Erfreulich, daß viele Aussagen über Fossi- dar, ist aber sicher bei weitem nicht ausreichend.
lien und die Einbettungsumstände mit der notwen- Ebensowenig genügt die weitere Erklärung, daß die
digen Vorsicht und Zurückhaltung gemacht und Verschüttungsreihenfolge der Abfolge der geologi-
Denkmöglichkeiten angeboten werden, wo die schen Systeme entspreche (S. 42f.). Das Argument
Fakten keine zwingende Belege für die bevorzugte von (evolutionär gesehen) verkehrten Reihenfolgen
Sichtweise darstellen (z. B. S. 16, 18). Diese Be- kann entkräftet werden und ist ebenfalls nicht
scheidenheit wird aber auf der anderen Seite oft zwingend.
aufgegeben. Zu vieles wird doch definitiv behaup- Sicher sind grobe Vereinfachungen für Kinder
tet, wie etwa: Die Bibel „berichtet, daß sich gegen notwendig. Dennoch: der Tenor der Ausführungen
Ende der Flut die Berge hoben und die Täler ab- muß dem Stand der Deutungsmöglichkeiten ent-
senkten“ (S. 16; die betreffende Belegstelle Ps sprechen. Die didaktische Vereinfachung darf nicht
104,8 wird dabei nicht genannt; ihre Auslegung ist grob tendenziös werden. Es ist zweifellos keine ein-
nicht so eindeutig). Erwähnung finden auch die be- fache Kunst, das komplexe Thema in redlicher
rühmten Paluxy-Fußabdrücke von „Menschen“, die Form Kindern nahezubringen und ihnen einen er-
zusammen mit Dinosaurier-Fußabdrücken überlie- sten kritischen Umgang mit der Materie zu ermög-
fert worden seien. Der Film: „Spuren im Stein“, auf lichen. Nur, wenn die Kinder später bei wachsen-
den in diesem Zusammmenhang verwiesen wird, dem Wissen feststellen müssen, daß sie entschieden
wurde aber aufgrund neuerer Befunde aus dem zu einseitig informiert wurden, kann das Pendel
Verkehr gezogen (S. 26, 48). Unklar ist, wieso ei- leicht auf der anderen Seite ausschlagen.
nerseits behauptet wird, die Dinosaurier seien in der Reinhard Junker
Sintflut ertrunken (S. 26), dann aber gesagt wird,
Die Studiengemeinschaft WORT UND WISSEN im Internet:
sie seien in der Arche gerettet worden (S. 28). http://www.wort-und-wissen.de
Fragwürdig ist weiter der Dialog: „Sind Fossili-
REZENSIONEN