GESCHICHTE: Anfang April 1995 verstndigten sich die
Regierungen der Lnder Berlin und Brandenburg ber den
Vertragstext des Staatsvertrages zur Bildung eines gemeinsamen Bundeslandes. Dieser Neugliederungsvertrag beinhaltete auch die Bedingungen fr seine Ratifizierung. Er wurde am 27. April 1995 unterzeichnet und erhielt am 22. Juni 1995 die notwendige Zweidrittelmehrheit beider Parlamente. Am 5. Mai 1996 fanden diese beiden Volksentscheide statt. Die Regierungen beider Lnder hatten konkrete Plne fr einen neuen Volksentscheid 2009 aufgegeben, bekennen sich jedoch nach wie vor zumindest theoretisch zu der Idee einer Fusion und uern ffentlich immer wieder, dass sie eng zusammenarbeiteten. Berlin gehrte seit dem Mittelalter zur Mark Brandenburg und war ein halbes Jahrtausend lang deren wichtigstes Zentrum, ab 1710 auch Haupt- und Residenzstadt Preuens und zeitweise Hauptstadt der 1815 gebildeten preuischen Provinz Brandenburg. Erst 1881 erhielt Berlin als Hauptstadt des Deutschen Kaiserreichs den Sonderstatus eines Stadtkreises, der jedoch nie mit dem eines Stadtstaates vergleichbar war. Die herausragende Stellung der Stadt Berlin innerhalb der Provinz Brandenburg verstrkte sich noch mit der Bildung Gro-Berlins im Jahre 1920. Erst mit der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 wurde ganz Berlin ein vollwertiges Land der Bundesrepublik Deutschland. Anders als im Falle der Hansestdte Hamburg und Bremen hat Berlins bundesstaatliche Souvernitt also keine lange historische Tradition. Die emotionalen Vorbehalte der Berliner Bevlkerung gegen einen Verlust ihres Status als Stadtstaat sind daher vergleichsweise gering. Insofern gilt eine Fusion der Lnder Berlin und Brandenburg als wahrscheinlicher als die anderen ebenfalls diskutierten Neugliederungen im norddeutschen Raum