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hinunterzugehen, der zwischen vielen kleinen

Blumenbeeten durchlief.
Im Garten stand der Laienbruder, der Grtnergehilfe
war, und jtete das Unkraut aus. Er war es, der die Tr
in der Mauer halb offen gelassen hatte, um Queckengras
und Melde auf den Kehrichthaufen davor werfen zu
knnen. Als er die Rubermutter mit ihren fnf Blgern
hinter sich her in den Lustgarten treten sah, strzte er
ihnen sogleich entgegen und befahl ihnen, sich zu
trollen. Aber die alte Bettlerin ging weiter, als sei nichts
geschehen. Sie lie die Blicke hinab und hinauf
wandern, sah bald die weien starren Lilien an, die sich
auf einem Beet ausbreiteten, und bald den Efeu, der die
Klosterwand hoch emporkletterte, und bekmmerte sich
nicht im Geringsten um den Laienbruder.
Der Laienbruder dachte, sie htte ihn nicht verstanden,
da wollte er sie beim Arm nehmen, um sie nach dem
Ausgang umzudrehen. Aber als die Rubermutter seine
Absicht bemerkte, warf sie ihm einen Blick zu, vor dem
er zurckprallte. Sie war unter ihrem Bettelsack mit
gebeugtem Rcken gegangen, aber jetzt richtete sie sich
zu ihrer vollen Gre auf. Ich bin die Rubermutter aus
dem Ginger Walde, sagte sie, rhr mich nur an, wenn
du es wagst. Und es sah aus, als ob sie nach diesen
Worten ebenso sicher wre, in Frieden von dannen zu
ziehen, als htte sie verkndet, dass sie die Knigin von
Dnemark sei.
Aber der Laienbruder wagte dennoch, sie zu stren,
obgleich er jetzt, wo er wusste, wer sie war, recht
sanftmtig zu ihr sprach. Du musst wissen,
Rubermutter, sagte er, dass dies ein Mnchskloster
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