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ZP-7_titel-2005 25.07.

2005 13:27 Uhr Seite 1

ZAHNARZT
ZP
8. Jahrgang 2005

PRAXIS
Juli / August
ZP ZAHNARZT & PRAXIS

flohr verlag
Juli/August
7/8 2005
Hauptstraße 22 · D-78628 Rottweil
E 47889 · ISSN 1612-5959
Postvertrieb · Entgelt bezahlt
Wieland Anz.-Stand A4 18.05.2005 11:27 Uhr Seite 1

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ZP-7-2005 25.07.2005 11:37 Uhr Seite 359

Editorial

J edesmal, wenn ich irgendein Problem mit meinem Rechner habe, regt mich
eines auf: Diverse Hilfsprogramme benutzen ganz normale Wörter unserer Um-
gangssprache, belegen sie aber mit einem anderen Sinn. Ich denke also bei BUS-
Controller an ein peinliches Erwischtwerden im öffentlichen Nahverkehr, niemals
aber an eine Datenfluß-Zuteilung z. B. bei der Master-Slave-Übertragung. Ich bin
eben Computer-Laie. Fachleute unter sich wissen schon, was gemeint ist. So ist das
mit den Termini technici. Haben wir ja auch. Und brauchen wir ja auch. Für die in-
terne Kommunikation ebenso wie für den Umgang mit externen Partnern. Bei-
spielsweise mit den Krankenkassen und auch KZVen. Nur leider bastelt man sich
dort mitunter recht eigenwillige Übersetzungen für unsere Fachwörter zurecht.
Zum Beispiel: Wenn ich eine Prothese für den Ersatz einer rettungslos verwackelten
OK-Front sofort auf die frische Extraktionswunde setze, was dem Patienten be-
kanntlich eine Menge Unannehmlichkeiten erspart, nenne ich diesen Zahnersatz übereinstimmend mit dem
gesunden Menschenverstand und allen seriösen Prothetiklehrbüchern dieser Welt Immediat-Prothese. Denn
sie wird „unmittelbar“ (lateinisch) bzw. „sofort“ (englisch) nach Extraktion eingesetzt. So weit alles klar?
Aber wie heißt eigentlich die nicht immediat eingesetzte
Prothese, für die man erst nach einer gewissen Abheilungs-
Sofort oder zeit abformt? Ist das eine „Spät-“ oder „Normal-“ oder „Me-
diat-Prothese“? Dafür gibt es irgendwie keinen vernünftigen
übergangsweise? Begriff. Aber da war ja noch so ein anderes Wort, noch dazu
eines, das auch mit „i“ anfängt: die Interims-Prothese.
Könnte man das nicht als Quasi-Antipoden zur Immediatprothese nehmen? Aber nein, das wäre natürlich
völliger Quatsch! Das eine Wort deutet ja auf den temporären Charakter des Zahnersatzes hin, das andere auf
eine spezielle Herstellungsmethode, was zwei völlig unterschiedliche Abstraktionsebenen sind.
Der durchschnittliche Krankenkassen-Sachbearbeiter sieht das allerdings anders. Für den ist Interims inzwi-
schen zum Gegenteil von Immediat geworden. Und er will einfach nicht begreifen, daß eine Übergangspro-
these auch sofort nach Extraktion einsetzbar ist, dann also eine immediat eingegliederte Interimsprothese ist
und logischerweise im HKP beides anzukreuzen wäre. Gut - werden Sie jetzt vielleicht sagen - aus der Rich-
tung sind wir Schlimmeres gewohnt, regen wir uns also nicht schon wieder auf. Pikanterweise aber scheint da
ein spezielles Bürokratenvirus vom ursprüngliche Wirt auf die von uns selbst finanzierten Sachbearbeiter
übergesprungen zu sein: Auch unsere KZVen nennen Immediatprothesen neuerdings „definitive Versor-
gung“1. Liebe Bürokraten, wer hat Euch nur diese schwachsinnige Übersetzung geliefert, „immediat“ gleich
„definitiv“? Das hieße ja, Interimsprothesen dürften niemals sofort nach Extraktion eingesetzt werden, weil
sie sonst automatisch Definitivprothesen wären? Und damit gäbe es einen Festzuschuß für die nach Abhei-
lung indizierte Brücke erst wieder nach zwei Jahren?
Vielleicht, liebe Bürokraten, erklär ich Euch das mal anhand des eingangs genutzten Beispiels aus dem Nah-
verkehr, dem Omnibus. Nehmen wir mal an, Ihr macht einen Betriebsausflug und wollt zum Flughafen. Dort-
hin fährt eine besonders schnelle Expreßbus-Linie und außerdem ein Schienenersatz-Omnibus für die gerade
in Sanierung befindliche U-Bahn. Beides sind zweifellos Kraftomnibusse. Der eine heißt „Expreß“, weil das
Verkehrsunternehmen den Taxi-Betrieben Kunden abwerben will, der andere „Ersatz“, weil er übergangs-
weise eingesetzt werden muß. Beide nutzen die gleiche Strecke und das gleiche Material. Sie werden vom sel-
ben Unternehmen betrieben und sind gleich schnell. Ihr könnt also problemlos mit beiden fahren und nehmt
den gerade vorbeikommenden Expreß-Omnibus. Soweit alles klar?
Jetzt aber tritt ein BUS-Controller (siehe oben) auf, fragt nach Euren Billets und beschert Euch ein Problem:
Ihr habt die falschen Fahrscheine, nämlich die vom Ersatzverkehr. Er aber übersetzt „Schienenersatzverkehr“
traditionell mit „Langsam-Bus“! An Eurem Omnibus steht nun aber mal eindeutig „EXPRESS“ dran.
Und jetzt macht diesem Bürokraten in Schaffneruniform mal klar, daß seine Übersetzung absolut willkürlich
ist und daß zwischen Expreß und Ersatz kein Widerspruch besteht. Das eine Wort deutet ja auf den temporären
Charakter des Schienenersatzverkehrs hin, das andere auf die spezielle Beschleunigungsmethode „Non-stop-
Verkehr“, was zwei völlig unterschiedliche Abstraktionsebenen sind. Habt Ihr's jetzt gemerkt ? Das hatten wir
oben schon mal!
Es wäre wirklich schön, könnten wir alle Dinge wieder beim richtigen Namen nennen und damit viele
Mißverständnisse vermeiden. Wir sagen ja zu Krankenkassen auch nicht etwa „Gesundheitskasse“. Oder ist
da wirklich irgend jemand so doof und versichert sich gegen das Risiko, gesund zu sein?
1
z. B. im Rundschreiben Nr. 5/02 der KZV Bln.

Dr. Felix Blankenstein, Chefredakteur

ZAHN PRAX 8, 7, 359 (2005)


359
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Inhalt
Titelbild: Hartschnittpräparat Unterkiefer Molar; Schmelzkaries in den Fissuren mit Überschreitung
der Schmelz-Dentin-Grenze; unterhalb der rot eingefärbten Dentinläsion streifiger Verlauf der Zone
der Sklerosierung als Ausdruck der intensivierten Mineralabscheidung intra- und peritubulär der be-
troffenen Odontoblasten.
Foto: Prof. Dr. V. Stachniss; Philipps Universität Marburg; Leiter Abteilung f. Zahnerhaltungskunde

Praxis
Der Umgang mit der Okklusion im Praxisalltag: Ion Coca, Johannes Hörschgen 362
Einschleiftherapie im natürlichen Gebiß
Teil 1: diagnostisches Einschleifen
Vollkeramische Restauration - Eine Übersicht Sven Reich, Manfred Wichmann, 370
Ulrich Lohbauer
Myoarthropathien des Kausystems: Jens C. Türp, Hans J. Schindler 374
V - Kiefergelenkgeräusche:
Knacken und Reiben

Leistungsvergleich
Konventionell keramisch verblendbare Rudolf Wagner 380
Goldlegierungen mit goldgelber Farbe
Leistungsvergleich „Aufbrennlegierungen“ 382

Steuern Recht Finanzen


Gesundheitskarte: Was ist der Anreiz für die Ärzte? 388
Befundbezogener Festzuschuß Kerstin Salhoff 390
- § 55 Zahnersatzabrechnung 2005

Veranstaltungen
Langzeitstudie belegt: 402
Kompomer zur direkten Füllungstherapie erfolgreich
Wahlprogramm Gesundheit - Neuwahlen 2005 403
Alkohol in Mundspül-Lösungen 404
nicht erforderlich
Streptococcus mutans-Genchip entwickelt 405
„Design ist mehr als eine schöne Hülle“ 406
Werberecht, ein Thema für alle Zahnärzte! 408
Anerkennung von Berufsqualifikationen sichert 409
deutsche Qualitätsstandards europaweit

Rubriken
Editorial 359
Inhaltsverzeichnis 360
BDDH aktuell 410
Dental-Ticker 412
Impressum 414

Produkte
Neuheiten, Herstellerinformationen 398

360 ZAHN PRAX 8, 7, 360 (2005)


Stand 27.07.2005 15:04 Uhr Seite 1

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fluorid besitzt ausgeprägte plaque- und ent- ierten Bakterien unterstützt den entzündungs-
zündungshemmende Eigenschaften. In Ergän- hemmenden Effekt. Die gebrauchsfertige, alko-
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zung zum täglichen Zähneputzen bekämpft holfreie meridol Mundspül-Lösung ist sehr gut
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meridol Mundspül-Lösung Plaque-Bakterien auf verträglich und empfiehlt sich für Gingivitis- und
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Vitalität. Dadurch wird das Bakterienwachstum ist zur Langzeitanwendung geeignet.
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Überzeugender Leistungsnachweis in klinischen Untersuchungen


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eine In-vivo-Studie eine In-vivo-Studie

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Einfluss von meridol Mundspül-Lösung auf Zahnfleischentzündungen Hemmung gingivitis-assoziierter Bakterien in vivo

SBI (%) Zimmermann et al. (1993)


% Plaqueflora Mengel et al. (1996)
2,5 1. kleine Spirochäten
80
** p 0,01
meridol® Placebo
70
2,0 * 2. mittlere Spirochäten
*** p < 0,001
-31% *** p 0,001
60
** 3. große Spirochäten
50 1,5
-41% *** *** p 0,001
-36%
40 4. Filamente
1,0
* p 0,05
30
*** 5. Fusiforme
20 0,5 -63% ***
*** p 0,001
-62%
10 *** ***
52,0 37,6 29,3 43,7 41,7 41,8 0
0 0–9 0–9 0–9 0–9 0–9 Monate
0 3,5 7 0 3,5 7 Monate

Zimmermann A, Flores-de-Jacoby L, Pan P, Pan P. Mengel R, Wissing E, Schmitz-Habben A, Flores-de-Jacoby L.


Gingivitis, plaque accumulation and plaque composition under long-term use of Comparative study of plaque and gingivitis prevention by AmF/SnF2 and NaF.
meridol. J Clin Periodontol 20 (1993) 346-351 J Clin Periodontol 23 (1996) 372 – 378

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ZP-7-2005 25.07.2005 11:41 Uhr Seite 362

xxxxxx
Praxis

Der Umgang mit der Okklusion im


Praxisalltag: Einschleiftherapie im
natürlichen Gebiß
Teil 1: diagnostisches Einschleifen
Ion Coca, Johannes Hörschgen

Abb. 1: Die Sockelprobe rechts positiv. Abb. 2: Die Sockelprobe links positiv.

Indizes: diagnostisches Einschleifen, indirekte Fortbildung auf diesem Gebiet und nicht zu-
Okklusionsanalyse, Sockelprobe, subtraktive letzt die gegenwärtig wieder aktuelle Dis-
kussion unter den Fachleuten über Ätiologie
und additive Maßnahmen
der craniomandibulären Dysfunktion (CMD)
Die wesentliche Aufgabe einer funktionell orien- und Qualitätssicherung und Systematik de-
tierten restaurativen Zahnheilkunde besteht in der ren Behandlung spiegeln eine gewisse Un-
Herstellung, Aufrechterhaltung und Sicherung phy- sicherheit beim Umgang mit der Okklusion
siologischer Verhältnisse sowie in der Schaffung wieder [5, 6, 7].
der Voraussetzungen für die ungestörte Funktion Oft wird die symptomatische mit der kausa-
des Kauorgans. Dieser hohe therapeutische An- len Therapie verwechselt; Zahnarzt und Pa-
spruch wäre demnach nur dann zu erfüllen, wenn tient sind mit der eingetretenen Beschwer-
exzessive und unphysiologische Parafunktionen defreiheit zufrieden, denken aber nicht
daran, daß die Aufbißschiene nur temporär
mit der Versorgung ausgeschaltet und keine neuen getragen werden darf. Die Patienten gewöh-
Parafunktionen ausgelöst würden. Den Risikofak- nen sich an die Schiene - wie ein kleines
toren für die Entstehung funktioneller Erkrankun- Kind an den Schnuller - und können „ohne
gen stehen Schutzfaktoren und die individuelle To- Schiene nicht mehr leben“. Über lange Zeit
leranz des Kausystems gegenüber. vorbehaltlos und nicht nachkontrolliert ge-
tragene Aufbißschienen können zu Extru-
sionen oder Intrusionen von Zähnen, partiell

O kklusionsstörungen können zu Para-


funktionen und damit zu Myopathien
der Kaumuskulatur mit Schmerzen und Be-
offenem Biß und kariösen Läsionen führen.
Die Okklusionsstörung verschlimmert sich,
der Pathomechanismus der Dysfunktion
wegungseinschränkungen führen [1, 2, 3, 4]. verkompliziert sich und es wird schwieriger,
Die immer häufigere Anfertigung von Auf- eine dauerhafte und reproduzierbare Be-
bißbehelfen, die unzähligen Angebote zur schwerdefreiheit zu erzielen.

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Praxis

Legende für alle


Abb.:
schwarzer Pfeil: Abb. 3: Die ersten eingeschliffenen Abb. 4: Im 2. Schritt entstehen neue Vor-
erster Vorkon-
takt; blauer Pfeil: Vorkontakte (rot). Die blau markierten kontakte auf tragenden Höckern. Sie
tragender Stellen werden (vorläufig) geschont. werden (vorläufig) nicht eingeschliffen.
Höcker, der nicht
eingeschliffen
werden darf;
gelber Pfeil:
Vorkontakt, der
eingeschliffen
werden muß;
roter Pfeil: einge-
schliffene Stelle.

Abb. 5-6: Neue Vorkontakte entstehen (gelb markiert). Sie werden eingeschliffen.
Ausnahme ist die reine „Knirscherschiene“, zahngeführte Parafunktionen auslösen oder
die Bruxismus-Patienten immer wieder zeit- unterhalten und die zwanglose Einnahme
weise tragen können, um in aktiven Phasen der zentrischen Okklusion verhindern [3].
die Zähne vor Abrasion zu schützen.
Die Therapie der Dysfunktionsbeschwer-
Der klinische Nutzen der systematischen den erfolgt in drei Stufen: physio- und
okklusalen Einschleiftherapie wird kontro- verhaltenstherapeutische Maßnahmen,
vers diskutiert [8]. Dabei ist zu beachten, Therapie mit Aufbißbehelfen und zuletzt
Das okklusale
daß immer die am wenigsten aggressiven Korrektur der Okklusion [3].
Einschleifen
bzw. invasiven Therapiemöglichkeiten an- Die Aufbißschiene ist ein Zwischenschritt
dient der
zustreben sind. Hierzu kann auch die Ein- und nicht die Endphase der Therapie. Als
Beseitigung
schleiftherapie gehören. „Brille für das Gebiß“ und als reversible und
zentrischer
Als deren Indikation wird zumeist die kau- am wenigsten invasive Behandlung ist sie
und exzentri-
sale Behandlung craniomandibulärer Dys- ein differentialdiagnostisches Therapiemit-
scher Supra-
funktionen, die Stabilisierung der Okklusion tel (diagnosis ex juvantibus). Mit ihrer Hilfe
kontakte
vor prothetischer Versorgung und die okklu- ist die Frage zu beantworten, inwieweit kli-
sale Feinkorrektur nach abgeschlossener nisch festgestellte okklusale Störkontakte
kieferorthopädischer Behandlung beschrie- ursächlich für die Beschwerden sind. Der
ben [9]. Alle genannten Schleifmaßnahmen Patient muß darüber aufgeklärt werden, daß
beschränken sich auf Zahnersatz oder die der Aufbißschienen-Therapie eine wie auch
mit Schmelz bedeckte Zahnoberfläche. Das immer gestaltete okklusale Korrekturemp-
okklusale Einschleifen bei Behandlung der fehlung folgen kann.
CMD dient demnach im wesentlichen der Die Aufbißschiene sollte drei bis vier Wo-
Beseitigung zentrischer und exzentrischer chen, wenn möglich 24 Stunden täglich, ge-
Suprakontakte, die als Triggerfaktoren tragen werden. Wenn Beschwerdefreiheit

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363
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xxxxxx
Praxis

Abb. 7-10: Neue Vorkontakte entstehen und werden eingeschliffen.


eintritt, kann die okklusale Korrektur ge- klinisch sichtbare Abweichung zwi-
plant werden. schen habitueller und zentrischer Okklu-
sion,
Die okklusale Optimierung erfolgt in zwei
Zustand nach abgeschlossener KFO-Be-
Etappen, einer diagnostischen und einer the-
handlung in der Jugend,
rapeutischen. Analyse und diagnostische
Okklusale Diagnose: v. a. Myopathie der Adduk-
Optimierung der Okklusion erfolgen an ein-
Optimierung artikulierten Modellen, die in individueller toren mit reflektorischer Kieferklem-
in zwei me bei okklusalen Parafunktionen bei
Schädelkiefer- und intermaxillärer Relation
Schritten: dia- montiert sind. Danach erfolgt in weiteren nicht zentrischer Okklusion.
gnostisch und Schritten die Aufklärung und Beratung des Die Therapie mit einer Aufbißschiene in
therapeutisch Patienten, die Beseitigung nicht erhaltungs- zentrischer Unterkieferposition und
physiotherapeutische Anwendungen
fähiger Zähne (z.B. retinierte und verlagerte
führten zur Beschwerdefreiheit.
Weisheitszähne) und schließlich das thera-
peutische subtraktive Einschleifen der Instrumentelle Okklusions-
Zahnhartsubstanz, wenn das diagnostische
Einschleifen im Artikulator dies als am we-
analyse und diagnostisches
nigsten invasiv erscheinen läßt. Einschleifen der Kauflächen
Dieser 1. Teil des Beitrags widmet sich der Voraussetzung für die instrumentelle Okklu-
diagnostischen Phase der okklusalen Opti- sionsanalyse ist eine erfolgreich getragene
mierung. Aufbißschiene mit adjustierter statischer
und dynamischer Okklusion. Die Aufbiß-
Der Fall schiene wurde über die Tragezeit von 3-4
27jährige Frau, 1 Kind, berufstätig, Wochen mehrmals nachkontrolliert und die
massive Druckdolenzen der Adduktoren Patientin ist beschwerdefrei. Erst danach
und eingeschränkte Mundöffnung, Kie- kann die diagnostische Optimierung der Ok-
fergelenke ohne Befund, klusion am Modell mit dem Ziel erfolgen,
Seitenzähne multipel gefüllt, keine Kro- diese Simulation anschließend im Munde
nen oder Brücken, des Patienten umzusetzen.
multiple Schliffacetten, besonders an Ob und in welcher Weise eine bestehende
den mittleren Incisivi palatinal, Malokklusion allein durch substanzab-

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xxxxxx
Praxis

Ziel des diagnostischen Einschleifens ist


das Erzielen multipler Okklusalkontakte
(maximale Interkuspidation) in der be-
schwerdefreien Kondylenposition.
Diese angestrebte zentrische Okklusion
Abb. 11: Das kann durch folgende Charakteristika be-
okklusale schrieben werden:
Bild des ein- Synchrone und gleichmäßig verteilte
geschliffenen statische Okklusionskontakte aller Seiten-
Oberkiefers. zähne bei weitgehend axialer Belastung der
Zähne,
tragende Einschleifmaßnahmen korri-
ausreichende Abstützung des Unterkie-
giert werden kann, sollte insbesondere
fers in maximaler Interkuspidation (kein
vom in dieser Technik noch wenig erfah-
Rutschen des Unterkiefers, die Sockelprobe
renen Kollegen zunächst überprüft wer-
fällt negativ aus).
den. Aber auch der Geübte wird umfang-
reiche Korrekturen der Okklusion im Durchführung des dia-
Rahmen einer instrumentellen Okklusi-
gnostischen Einschleifens der
onsanalyse planen und die therapeuti-
schen Varianten wie Einschleifen, Wax- statischen Okklusion
up oder Set-up „durchspielen“. Die Sockelprobe bei maximaler Okklu-
CAVE: Nicht jede Malokklusion ist ein- sion der Modelle fällt positiv aus,
schleiftechnisch beherrschbar [3, 8, 9 ]. die Gelenke des SAM-Artikulators wer-
Nach der Vorbehandlung wird deshalb wie den verschlossen, damit nur die Bewegung
folgt weiter verfahren: des Oberkiefers um die Scharnierachse
Anfertigung neuer Modelle aus Super- möglich ist,
hartgips mit Split-Cast-Sockel oder Verwen- der Stützstift des Artikulators wird an-
dung doublierter Modelle, die den Zustand gehoben oder entfernt oder aber zu weiteren
Die okklusale vor der Aufbißschienen-Herstellung darstel- Analysen genutzt (s. u.),
Optimierung len, die blaue Okklusionsfolie wird zwi-
erfolgt in zwei erneute individuelle Bestimmung der schen die Kauflächen gelegt und der Ober-
Etappen intermaxillären Relation (mit dem Tragen kiefer zweimal kurz auf den Unterkiefer ge-
des Aufbißbehelfes wird der Unterkiefer schlagen (1. Schritt). Die vorzeitigen
vom ggf. vorliegenden Zwangsbiß der habi- Okklusionskontakte sind somit markiert
tuellen Okklusion entkoppelt, die Muskula- (Abb. 12).
tur entspannt, die Unterkieferposition ändert Für den Anfänger empfiehlt sich die An-
sich und es wird so mit hoher Wahrschein- fertigung einer Einschleifliste. Diese soll
lichkeit die reale Kieferrelationsbestim- folgende Eintragungen beinhaltet:
mung in physiologischer, beschwerdefreier den Schritt,
Kondylenposition durchführbar), den Zahn,
individueller Transfer der neuen Rela- die genaue Stelle der Markierung:
tion in einen teiljustierbaren Artikulator (wir peripherer Höckerabhang (Höckerver-
verwenden einen SAM-Artikulator, SAM, kleidung), Höckerspitze, lateraler
München), Höckerabhang (Höckergrad), zentraler
Durchführung der Sockelprobe, Höckerabhang (Dreieckswulst), Fissur,
Einfärben der okklusalen Flächen mit Randleiste.
einer gelben Farbe, um eingeschliffene Be- Zum Einschleifen gibt es folgende Hinweise
reiche später besser abgrenzen zu können. 1. Die tragenden Höcker werden geschont,
Nötige Materialien: Skalpell, weicher statt dessen antagonistische Fossae, Fur-
Bleistift, Okklusionsfolien (in mindestens chen oder Randleisten vertieft bzw. re-
zwei Farben) und Millerpinzetten, Papier duziert (dies hat die Vertiefung der Ver-
und Schreiber für die sogenannte Einschleif- zahnung zur Folge, was zur Stabilisie-
liste. rung des Unterkiefer beiträgt).

ZAHN PRAX 8, 7, 362-368 (2005)


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ZP-7-2005 25.07.2005 11:41 Uhr Seite 366

Praxis

Abb. 12: Die ersten markierten Vor- Abb. 13: Drei eingeschliffene Stellen.
kontakte im Unterkiefer (1. Schritt).

Abb. 14: Neu markierte und einzu- Abb. 15: Eingeschliffene Stellen und eine
schleifende Stellen. neu markierte Stelle.
2. Wenn antagonistische Abhänge aufein- Vorkontakte von Schmierkontakten zu un-
ander treffen, werden beide entspre- terscheiden.
chend eingeschliffen.
Am Ende des diagnostischen Einschleifens
Mit dem Skalpell werden die markierten bekommen alle Seitenzähne Okklusions-
Wichtig ist und einzuschleifenden Punkte abgetragen kontakte, d. h. eine maximale Interkuspida-
der Betrag und mit dem Bleistift eingekreist. tion wurde durch subtraktive Maßnahmen in
der abzutra- Es folgt der 2. Schritt, die wiederholte zentrischer Kondylenposition erreicht. Im
genen Zahn- Markierung weiterer Vorkontakte mit Ok- Vergleich mit der Ausgangssituation haben
hartsubstanz klusionsfolie und das zweite Einschleifen. jetzt alle Seitenzähne Kontakt. Zur Kontrol-
und die Zahl Das Prozedere wird mehrmals wieder- le wird wiederum die Sockelprobe durchge-
der betroffe- holt, bis möglichst alle Seitenzähne antago- führt. Dazu wird der Sockelmagnet entfernt,
nen Zähne nistische stabile Kontakte bekommen. das Oberkiefermodell auf dem Unterkiefer-
In keinem Fall sollte bei einer bestehenden modell in der neuen stabilen Okklusions-
gleichmäßigen Abstützung im Prämolaren- position fixiert und der Oberkieferteil des
oder Frontzahnbereich versucht werden, Artikulators geschlossen. Dabei sollte zwi-
eine posteriore Nonokklusion (Infraokklusi- schen dem im Artikulator fixierten Sockel
on) durch „Herunterschleifen“ der anterio- und dem Oberkiefermodell kein Spalt zu
ren Kontakte auszugleichen! erkennen sein (Abb. 21).
Falls ein minimaler Spalt entsteht, soll uns
Aus didaktischen Gründen wird zuerst das
dies nicht beunruhigen oder uns veranlas-
Vorgehen im Oberkiefer step by step darge-
sen, das selektive Einschleifen fortzusetzen.
stellt und dann das Vorgehen im Unterkiefer.
Die anfänglich vorgelegene größere Diskre-
Praktisch erfolgt das Einschleifen im Ober-
panz zwischen habitueller Okklusion und
und Unterkiefer aber parallel (Oberkiefer:
zentrischer Okklusion wurde nahezu völlig
Abb. 3-11, Unterkiefer: Abb. 12-20).
aufgehoben und so dem okklusalen Patho-
Manchmal ist es notwendig, die Folienfarbe mechanismus der Dysfunktion seine Inten-
zu wechseln, weil es schwierig wird, die sität entzogen.

366 ZAHN PRAX 8, 7, 362-368 (2005)


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Praxis

Abb. 16: Eine neu eingeschliffene Stelle Abb. 17: Alle Seitenzähne weisen mul-
(35) und markierte tragende Höcker (47). tiple Kontakte auf.

Abb. 18: Jeder Molar weist 3 Kontakte Abb. 19: Letzter Versuch Vorkontakte
und die Prämolaren 2 Kontakte auf. zu markieren.

Die instrumentelle Okklusionsanalyse und renden Modelle als Sägemodell herstellen


das diagnostische Einschleifen kann auch zu zu lassen, bei dem die Seitenzähne einzeln
dem Ergebnis führen, über additive Maß- herausnehmbar sind. Somit können die
nahmen nachdenken zu müssen. Zähne mit Vorkontakten entfernt werden
und nach oben genannter Rechenformel ein-
Damit ist die diagnostische Optimierung der fach ermittelt werden, ob der Fall einschleif-
statischen Okklusion abgeschlossen. technisch zu lösen ist.
Besonders wichtig für die Entscheidung, ob Es müssen grundsätzlich subtraktive gegen
Subtraktive die subtraktiven Maßnahmen des diagnosti- additive Maßnahmen in Form von Füllun-
Maßnahmen schen Einschleifens auch auf das lebende gen, Teilkronen oder Kronen abgewogen
müssen gegen Objekt übertragen werden können, ist der und ggf. kombiniert werden.
additive Betrag der abzutragenden Zahnhartsub-
abgewogen stanz. Wie viele Zähne sind in welchem Das diagnostische Einschleifen
werden Umfang betroffen? Auch darf bei extremen
Fällen die Bißhöhe nicht zu sehr reduziert
bei exzentrischen Bewegungen
werden. Einen ersten Hinweis, wie komplex Man kontrolliert weiter, ob bei Laterotrusi-
der Fall ist, kann die erste Sockelprobe mit ons- und Protrusionsbewegungen Kontakt-
den nicht eingeschliffenen Modellen geben. freiheit in der Seitenzahnregion entsteht, d.
h. ob eine Front-Eckzahn-Führung oder uni-
Der Betrag der abzutragenden Hartsubstanz laterale Gruppenführung vorliegt. Wenn
kann annährend bestimmt werden, indem eine deutliche Disklusion zwischen den Sei-
die Differenz der Stützstifthöhe vor und tenzähnen festgestellt werden kann, sind
nach dem diagnostischen Einschleifen eines keine weiteren Maßnahmen nötig. Bei mini-
Zahnes mit dem Abstand Kondylus-Vorkon- malem Abstand sollte man sowohl an die
takt multipliziert wird und das Produkt Verwindungsfähigkeit des Unterkiefers, als
durch den Abstand Kondylus-Stützstift ge- auch an die Kiefergelenk- und Parodontalre-
teilt wird. In diesem Zusammenhang kann silienz denken, die im Munde ein anderes
es sehr nützlich sein, eines der zu analysie- Bild schaffen als im starren Artikulator. Die

ZAHN PRAX 8, 7, 362-368 (2005)


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xxxxxx
Praxis

Abb. 20: Das okklusale Bild des einge- Abb. 26: Sockelprobe rechts nach dem
schliffenen Unterkiefers. Einschleifen negativ.
in älterer Literatur dargestellte Auffassung, die Zähne nur minimal beschliffen
nach der auch in diesen Positionen einge- werden und das Kariesrisiko nicht er-
schliffen werden sollte, teilen wir nicht. Die höht wird,
ältere Auffassung hat eher didaktische Be- sich diese Maßnahme an der be-
weggründe und ist der wirklichen Praxis schwerdefreien Schienenokklusion ori-
fern. Unsere den älteren Schriften treuen entiert,
Versuche haben dazu geführt, daß die Zähne die Einwilligung des Patienten zur
entstellt wurden und die gewünschte Dis- Durchführung der klinischen therapeu-
klusion im Seitenzahnbereich im Munde tischen Optimierung der okklusalen
doch nicht erzielt werden konnte. Wir finden Funktion nötig ist.
darin eine Erklärung für das zögernde Ver-
Mit der Einschleiftherapie am Patienten
halten der praktizierenden Zahnärzte bei der
Ältere beschäftigt sich demnächst Teil II dieses
Optimierung der Okklusion. Mit diesen
Forschungs- Artikels.
Empfehlungen, die Okklusion auch in den
meinung Laterotrusions- und Protrusionsbewegun-
revidiert Ion Coca
gen korrigierend zu optimieren, wurde den
Dr. med. dent. (IMF-Bukarest)
Zahnärzten eine zu hohe, nicht überwindba-
Dr. med. Stoma. (IMF-Bukarest), Oberarzt,
re Hürde gestellt.
Spezialist für Prothetik (DGZPW),
Für den Fall, daß bei dynamischer Okklusi-
Ringstrasse 12, 35041 Marburg
on keine Disklusion im Seitenzahngebiet
entsteht und somit Balancekontakte oder gar
Literatur
Hyperbalancen bestehen, empfehlen wir, 1. Türp J. C., Schindler H. J.: Zum Zusammenhang zwischen Ok-
letztere einzuschleifen und eine Front-Eck- klusion und Myoarthropathien. Einführung eines integrierenden neu-
robiologischen Modells. Schweiz Monatsschr Zahnmed, 113, 965
zahn-Führung mit Aufbauten aus Komposit, (2003).
Keramik oder einer Krone einzustellen. 2. Kordaß B., Mundt T.: Instrumentelle Funktions- und Okklusions-
analyse - State-of-the-Art der diagnostischen Möglichkeiten. Teil 2:
Diese Maßnahmen sind einfacher in ihrer Instrumentelle Okklusionsanalyse. Quintessenz 54, 1179 (2002).
Durchführbarkeit und praxiserprobt [10]. 3. Bumann A., Lotzmann U.: Funktionsdiagnostik und Therapie-
prinzipien. Thieme, Stuttgart (2000).
4. John M.: Ätiopathogenese von funktionellen Kiefergelenkerkran-
Durchführung der okklusalen kungen unter besonderer Berücksichtigung der Okklusion. Dtsch
Zahnärztl Z 51, 441 (1996).
Optimierung am Patienten 5. Greene C. S.: Ätiologie temporomandibulärer Störungen. Auswir-
kungen auf die Behandlung. Quintessenz 53, 757 (2002).
Dies ist die logische Konsequenz und das ei- 6. Carlsson G. E., Clark G. T., Feinmann C., Madland G., Gree-
ne C. S.: Ätiologie temporomandibulärer Störungen. Auswirkungen
gentliche therapeutische Ziel. Dazu sind auf die Behandlung. Kommentare zum Beitrag von C.S. Greene.
aber einige Voraussetzungen zu beachten: Quintessenz 53, 855 (2002).
7. Türp J. C.: Über-, Unter- und Fehlversorgung in der Funktions-
Aufklärung des Patienten darüber, was diagnostik und -therapie - Beispiele, Gefahren, Gründe. Teil I.
Schweiz Monatsschr Zahnmed, Vol 112, 819 (2002).
im Artikulator durchgeführt und erzielt 8. Türp J. C.: Ist die systematische okklusale Einschleiftherapie eine
sinnvolle Maßnahme für die Behandlung und Prävention kranioman-
wurde, dibulärer Dysfunktionen? Dtsch Zahnärztl Z 58, 612 (2003).
Aufklärung darüber, daß: 9. Motsch A.: Funktionsorientierte Einschleiftechnik für das natürli-
che Gebiß. Carl Hanser, München, Wien 1977
die Optimierung der Okklusion am 10. Kook K., Stachniss V.: Die Rekonstruktion der Eckzahnführung.
Patienten die minimal invasive Maßnah- Stomatol 98, 213 (2001).

me ist,

368 ZAHN PRAX 8, 7, 362-368 (2005)


Stand 25.07.2005 8:39 Uhr Seite 1

)NTERNATIONALES &ORTBILDUNGSZENTRUM
FàR ZAHNËRZTLICHE )MPLANTOLOGIE
-AUTHALLE 4ELEFON     
 .àRNBERG 4ELEFAX     
'ERMANY WWW IFZI DE
ZP-7-2005 28.07.2005 8:09 Uhr Seite 370

Praxis

Vollkeramische Restaurationen
- Eine Übersicht
1
Sven Reich, 1Manfred Wichmann, 2Ulrich Lohbauer

Abb. 1: Einprobe des mit Glaskeramik verblendetem Zirkonoxidgerüstes (siehe auch Abb. 6).

Indizes: Vollkeramik, glasinfiltrierte Keramik, handelt es sich um poröse Oxidkeramikgerü-


Zirkoniumdioxid, Silikatkeramik, Rißzähigkeit, ste, die nachträglich mit Glas infiltriert (Lan-
thanglas) werden. Nach Fertigstellung ent-
Präparationsregeln, Schichtstärken.
halten sie neben kristallinen oxidkerami-
Vollkeramische Restaurationen gelten als biokom- schen Kristallen amorphe Glasstrukturen. Es
patibel und ästhetisch. Im Bereich der kassen- gibt vor allem drei verschiedene glasinfiltrier-
zahnärztlichen prothetischen Abrechnung gilt voll- te Oxidkeramiken, die von der Firma Vita
keramischer Zahnersatz zur Zeit als gleichartiger hergestellt werden: Vita In-Ceram Spinell
Zahnersatz und ist damit Festzuschuß berechtigt. (oxidkeramischer Bestandteil: MgAl2O4),
Vita In-Ceram Alumina (Al2O3) und Vita In-
Das Angebot der zur Verfügung stehenden kera- Ceram Zirkonia (2/3 Al2O3 und 1/3 ZrO2).
mischen Materialien ist immens. Daher soll hier Die glasinfiltrierten Oxidkeramiken sind
eine praktische Orientierung auf diesem Sektor streng von den polykristallinen Oxidkerami-
gegeben werden. ken zu trennen:
3. Polykristalline Oxidkeramiken aus
Al2O3 bzw. ZrO2. Während die Silikatkera-
D rei Keramikarten im
Dentalbereich
miken und die glasinfiltrierten Oxidkerami-
ken sowohl durch kristalline Strukturen als
auch durch amorphe Glasphasen gekenn-
Langlebigkeit 1. Glas/Silikatkeramiken setzen sich aus
Quarz, Feldspat und Kaolin zusammen, zeichnet sind, handelt es sich bei den polykri-
durch adhäsi-
wobei der Kaolinanteil mit 0-3 Gew.% stallinen Oxidkeramiken um dicht gepackte
ve Befestigung
äußerst gering ist [1]. Sie bestehen stets aus kristalline Strukturen, die zu über 90 % aus
mittels Ver-
einer amorphen Glas- und einer Kristallpha- einphasigen, einkomponentigen Metalloxi-
klebung der
se. Obwohl die Transluzenz der Glasphase den bestehen [1].
Keramik mit
der Zahnhart- durchaus von ästhetischem Vorteil ist, ist sie
substanz anfälliger gegenüber mechanischen und che- Belastbarkeit von Keramiken
mischen Belastungen als die Kristallphase. Konventionelle Glas- / Silikatkeramiken
2. Glasinfitrierte Oxidkeramiken: Hier dienen schon seit über 30 Jahren zuverlässig

370 ZAHN PRAX 8, 7, 370-373 (2005)


ZP-7-2005 28.07.2005 8:09 Uhr Seite 371

Praxis

als Verblendmassen. Daneben sind sie mit larenbereich auch zur konventionellen Ze-
einer initialen Biegefestigkeit von bis zu etwa mentierung freigegeben. Die Zwischenglied-
140 MPa für Inlays, Teilkronen, Veneers und spanne darf eine Prämolarenbreite nicht über-
Einzelkronen geeignet. Voraussetzung für die schreiten. Das Material muß noch mit einer
Langlebigkeit ist die adhäsive Befestigung Verblendkeramik, in die Fluorapatitkristalle
durch Verklebung der Keramik mit der Zahn- eingebaut sind, verblendet werden.
hartsubstanz. Neben der Messung der reinen Die glasinfiltrierten Oxidkeramiken sind
initialen Biegefestigkeit sollte zur besseren ebenfalls Gerüstkeramiken (Abb. 2, 3) und
Materialcharakterisierung auch die Rißzähig- jeweils für die in Tab. 1 genannten Indikatio-
keit KIC des jeweiligen Werkstoffes Beach- nen freigegeben. Bei dem Brückengerüstma-
tung finden. Der KIC-Wert bezeichnet den terial In-Ceram Zirkonia gelten für die
Widerstand, den ein Material dem Rißfort- Verbinder zwischen Pfeilerkappe und Zwi-
schritt und damit dem Bruch entgegensetzt. schenglied unterschiedliche Dimensionierun-
Der KIC für Glaskeramiken zu Verblend- gen, die durch den Pfeilerabstand bestimmt
Proble- zwecken liegt im Bereich bis zu 1,4 MPa*m1/2 werden (Tab. 2).
matisch: [1]. Glas- und Silikatkeramiken können im Das Einhalten der Verbinderdimensionen
Einhalten der Schichtverfahren, im Preßverfahren und mit- kann beim klinischen Einsatz auf Grund von
Verbinder- tels Computer unterstützter Verfahren verar- Platzmangel zu Problemen führen. Diese
dimensionen beitet werden. Bei manchen Schichtkerami- Gerüstkeramiken können im Labor in der so
ken besteht aus Stabilitätsgründen eine genannten Schlickertechnik oder mittels
Indikationsbeschränkung auf Inlays, die On- Computer unterstützten Verfahren verarbeitet
layherstellung ist damit kontraindiziert. Da- werden.
gegen können besonders stabile Glaskerami-
ken wie z. B. die Empress 2 Gerüstkeramik Polykristalline Keramiken
mit einer Festigkeit von 300-400 MPa und Aus dichtgesintertem Aluminiumoxid kön-
einer Rißzähigkeit von 2,8 bis 3,5 MPa*m1/2 nen Einzelkronengerüste und kleine
zur Gerüstherstellung verwendet werden [2]. Brückengerüste mit einer initialen Festigkeit
Im Fall von Empress 2 wurde die Verstär- von 487 bis 699 MPa und einem KIC von 4,5
kung durch Erhöhung des Kristallanteils aus bis 6 MPa*m1/2 hergestellt werden.
länglichem Lithiumdisilikat und Lithiumor-
Noch höhere Kenndaten weist Zirkoniumdi-
thophosphat erzielt. Daher ist das Material für
oxid auf, das für Brückengerüste und auch
Kronenkappen und als Gerüstmaterial für
Einzelkronen verwendet wird (Abb. 4. 5). Es
kleinere Endpfeilerbrücken bis zum Prämo-
weist eine initiale Festigkeit zwischen 900
Tabelle 1: Techische Daten und Indikationen der glasin- und 1300 MPa [1, 2] auf. Die geforderten
filtrierten Oxidkeramiken. Verbinderdimensionen werden zwischen 7
und 16 mm2 angegeben [2], wobei die mei-
sten Hersteller 9 mm2 als Standarddimensio-
nierung eines Zwischengliedes zum Ersatz
eines Zahnes angeben. Zirkoniumdioxid
wird meist in CAD/CAM (Computer Aided
Design / Computer Aided Manufacturing)
Prozessen verarbeitet [3, 4]. Die im Vergleich
zu anderen Gerüstmaterialien hohe kritische
Rißzähigkeit KIC des Zirkoniumdioxid be-
trägt je nach Meßmethode und Materialvaria-
tion zwischen 5,47 ± 0,57 MPa*m1/2 und 10
MPa* m1/2 [1, 2, 5]. Die hohe Rißzähigkeit
wird durch die Beimischung von ca. 3 - 4
Tabelle 2: Dimensionierung des Verbinders inAbhängig-
mol% Yttriumoxid erreicht. Es entstehen auf
keit der Pfeilerdistanz bei Vita In-Ceram Zirkonia
diese Weise sogenannte teilstabilisierte, tetra-
gonale Kristallstrukturen, die sich bei Rißent-
stehung unter einer Volumenzunahme von
Angaben des Herstellers, Vita Zahnfabrik 3-5% umwandeln und dadurch der Riß-

ZAHN PRAX 8, 7, 370-373 (2005)


371
ZP-7-2005 28.07.2005 8:09 Uhr Seite 372

Praxis

Abb. 2: Gerüsteinprobe Einzelkrone und Abb. 3: Vollkeramische Brücke, bestehend aus


Brückengerüst, Material: Glas infiltrierte Oxid- einer Glas infiltrierten Oxidkeramik als Gerüst-
keramik (Vita In-Ceram Zirkonia, Vita Zahn- material (Vita In-Ceram Zirkonia), hergestellt
fabrik, Bad Säckingen), hergestellt mit dem mit dem CAD/CAM System Inlab (Sirona, Bens-
CAD / CAM System Digident (Digident GmbH, heim) und glaskeramischer Verblendung.
Pforzheim)
ausbreitung Widerstand entgegensetzen, In-Ceram Alumina: okklusal/inzisal
bildlich gesprochen, den Riß „zuklemmen“ 0,7 mm; zirkulär 0,5 mm
(Transformationsverstärkung). Theoretisch In-Ceram Zirkonia: Pfeilerkappen
sind beliebig große Brückenkonstruktionen 0,7 mm zirkulär und 1,0 mm für okklu-
mit diesem sogenannten Y-TZP (Yttrium sta- sale Kanten
bilized Tetragonal Zirconia Polycrystal) Einzelkappen: 0,5 mm zirkulär; 0,7 mm
möglich. Das setzt eine entsprechende Soft- okklusal.
ware, ausreichend große Rohlinge und eine Abgerundete Innenkanten sind natürlich
adäquate Fräsmaschine voraus (Abb. 6). Pflicht.
Während die adhäsive Befestigung von Glas- Um auch noch Platz für die Verblendung zu
keramiken durch entsprechende Konditionie- schaffen, müssen im Allgemeinen inzisal 2,0
rung mit Flußsäure und Silan ohne große Pro- mm und okklusal 1,5 mm abgetragen wer-
bleme möglich ist, erfordert das „Kleben“ den.
von polykristallinen Keramiken in der Regel Als Präparationsart ist eine Stufe mit abge-
eine Silikatisierung der Oberfläche. rundetem Innenwinkel bei einer zirkulären
Stufenbreite von 1,0 mm ideal. Bei geringe-
Präparation rem Platzangebot ist auch eine Hohlkehl-
Glaskeramiken präparation möglich.
Glaskera- Die okklusale Mindestschichtstärke der Glas- Polykristalline Oxidkeramiken
miken weisen keramik muß bei Inlays zentral 1,5 mm, bei Für Zirkonoxid-Brückengerüste wird mei-
die höchste Höckerersatz 2 mm betragen. Bei Kronen ist stens eine Mindestschichtstärke von 0,5 mm
Transluzenz eine Stufenpräparation von 1 mm Mindest- empfohlen, bei einigen Systemen (z. B.
auf breite mit abgerundetem Innenwinkel ange- LAVA, 3M ESPE) ist bei Einzelkronen im
zeigt. Frontzahnkronen müssen eine inzisale Frontzahnbereich eine Gerüstschichtstärke
Mindestschichtstärke von 1,5 mm aufweisen, von 0,3 mm möglich.
Veneers eine Schichtstärke vestibular von ca. Auch hier ist eine Stufenpräparation oder klar
0,7 mm. Bei den maschinell bearbeitbaren definierte Hohlkehlpräparation gefordert, ei-
Keramiken soll eine zentrale okklusale Min- nige Systeme erlauben allerdings auch eine
destschichtstärke von 1,0 mm möglich sein partielle Tangentialpräparation, beispielswei-
[6]. se bei Pfeilerkippung oder zum Fassen tiefer
Aufbaufüllungen.
Glasinfiltrierte Oxidkeramiken
Hier bestimmen die geforderten Mindest- Ästhetik
schichtstärken der Gerüstmaterialien maß- Auf Grund ihres amorphen Glasanteils wei-
geblich den Substanzabtrag bei der Präpara- sen die Glaskeramiken die höchste Translu-
tion: zenz auf [7]. Bei glasinfiltrierten Oxidkera-
In-Ceram Spinell: inzisal 0,7 mm; miken sind die Spinellgerüste am transluzen-
zirkulär 0,5 mm testen [7]. Die In-Ceram Zirkonia Gerüste

372 ZAHN PRAX 8, 7, 370-373 (2005)


ZP-7-2005 28.07.2005 8:09 Uhr Seite 373

Praxis

Abb. 4: Gerüsteinprobe, Material: Yttrium stabi- Abb. 5: Vollkeramische Brücke bestehend aus
lisiertes Zirkonoxid (Lava Frame, 3M Espe, See- einem Yttrium stabilisiertem Zirkonoxidgerüst
feld), hergestellt mit dem CAD/CAM System und glaskeramischer Verblendung (Lava-
Lava (3M Espe). System, 3M Espe, Seefeld)

sind von opakem Charakter und daher für Glaskeramikrestaurationen gut dokumentier-
Frontzähne nur eingeschränkt empfehlens- te klinische Langzeitstudien vorliegen [8, 9,
wert. Beim Zirkonoxid ist die Farbgebung 10, 11, 12, 13], sind die bisherigen Ergebnis-
stark abhängig von der Gerüststärke und den se hinsichtlich Brückenversorgungen mit den
Einfärbemöglichkeiten [2]. Die Transluzenz neuen polykristallinen Oxidkeramiken zwar
Bearbeitung ist dabei, wie bei anderen Keramiken auch, ermutigend [2, 14, 15], müssen diese jedoch
hochfester von der Schichtstärke abhängig. Verschiede- durch klinische Langzeitbeobachtungen
Keramiken ne Systeme bieten zusätzlich eine Einfär- [2, 16] bestätigt werden. Dazu kommt, daß
erweitert das bemöglichkeit der Gerüste, denen auf diese sich die verfügbaren Materialien häufig in
Indikations- Weise bereits eine entsprechende Grundfarbe Zusammensetzung und Verarbeitungsprozeß
spektrum des nahe der gewünschten Zahnfarbe gegeben unterscheiden, also die Ergebnisse mit Syste-
vollkera- werden kann. men unterschiedlicher Hersteller nicht auf die
mischen gesamte Stoffgruppe übertragbar sind.
Gerade die Möglichkeiten zur Bearbeitung
Zahnersatzes
hochfester Keramiken wie ZrO2 erweitert das Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-
1

Indikationsspektrum des vollkeramischen Nürnberg, Poliklinik für Zahnärztliche


Zahnersatzes. Neben den Standardversor- Prothetik und Werkstoffkunde,
gungen der Kronen- und Brückentechnik Direktor: Prof. Dr. M. Wichmann
sind auch Primärteleskope und Klebebrücken
möglich. Während für konventionelle Ver- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-
2

blendkeramiken und adhäsiv zu befestigende Nürnberg, Poliklinik für Zahnerhaltung und


Parodontologie,
Direktor: Prof. Dr. A. Petschelt
Korrespondenzadresse
PD. Dr. S. Reich
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-
Nürnberg, Poliklinik für Zahnärztliche
Prothetik und Werkstoffkunde,
Direktor: Prof. Dr. M. Wichmann,
Glückstr. 11, 91054 Erlangen
Abb. 6: Yttrium stabilisiertes Zirkon-
oxidgerüst, hergestellt mit dem CAD / Literatur
CAM System DCS (DCS Dentalsysteme, beim Verlag erhältlich
Kelkheim) für eine Quadranten- Danksagung
sanierung 11, 12, 13 -17. Das DCS Die gezeigten klinischen Arbeiten wurden mit Unterstüt-
zung der Firmen Sirona Dental Systems (Bensheim), Vita
System bietet entsprechend große Zahnfabrik (Bad Säckingen), Girrbach Dental (Pforz-
Rohlinge und Software standardmäßig heim), 3M Espe (Seefeld, Obb.) und DCS Dental (Kelk-
an. Das Gerüst muß noch aus dem Block heim) hergestellt. Großer Dank gilt auch Herrn Zahntech-
nikermeister Joachim Hofmann, in dessen Händen die
herausgetrennt, aufgepaßt und ausge- Verblendungen der Gerüste mit den jeweiligen entspre-
arbeitet werden. chend darauf abgestimmten Verblendkeramiken lag.

ZAHN PRAX 8, 7, 370-373 (2005)


373
ZP-7-2005 25.07.2005 11:50 Uhr Seite 374

Praxis

Myoarthropathien des Kausystems


V - Kiefergelenkgeräusche:
Knacken und Reiben
Jens C. Türp, Hans J. Schindler

Abb. 1: Palpation der Kiefergelenke zur Erfassung von Gelenkgeräuschen.


A: Ausgangsposition: Geschlossener Kiefer der Patientin; Zeige- und Mittelfinger
des Untersuchers liegen ohne Druck über beiden Kiefergelenken.
B: Patientin öffnet und schließt den Unterkiefer langsam.

Indizes: Kiefergelenke, Funktion, Behandlungsbedarf, (84 %) Gelenkgeräusche festgestellt wer-


Überdiagnostik, Übertherapie den. Diese Ergebnisse zeigen stellvertretend
Kiefergelenkgeräusche, allen voran das Kiefergelenk- für viele andere Studien, daß
knacken, sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Zahnärzte 1. Kiefergelenkgeräusche bereits bei ge-
und Patienten sind gut beraten, diese akustischen Phäno- sunden Personen eine hohe Prävalenz
mene als Variation der Normalität zu werten, die in der aufweisen;
Regel keiner Therapie bedürfen. 2. die jeweils festgestellte Prävalenz von
Gelenkgeräuschen stark von der Art der
D as bei Bewegungen des Unterkiefers
mit Abstand am häufigsten auftreten-
de Kiefergelenkgeräusch ist ein Knacken.
Befundung abhängt.
Kiefergelenkgeräusche, vor allem Knacken,
Reibegeräusche werden dagegen ver- sind durch eine starke Fluktuation über die
gleichsweise selten angetroffen. Zeit gekennzeichnet [5, 7]. So ist ein Ge-
lenkknacken nicht selten über eine gewisse
Zeit hinweg deutlich zu hören, „um nach
Prävalenz kürzerer Zeit wieder zu verschwinden, ohne
Kiefergelenkgeräusche sind in der Bevölke- ernstliche Beschwerden hervorzurufen“ [6].
rung weit verbreitet. In einer arbeitsmedizi- Patienten selbst messen Gelenkgeräuschen
nischen Untersuchung berichteten von in der Regel nur eine geringe Bedeutung bei
6.718 gesunden, zwischen 16 und 46 Jahre [12].
alten Personen 1.348 (20,1%) über Knacken
oder Reiben in den Kiefergelenken [9]. Pal- Knackgeräusche
pieren konnte man Geräusche bei 818 der Die häufigste Ursache von Kiefergelenk-
Untersuchten (12,2%). Eine Auskultation geräuschen im Allgemeinen und Knack-
mit einem Stethoskop ergab dagegen bei geräuschen im Speziellen ist eine Lagever-
4.830 Personen (71,9%) der Fälle einen po- änderung des Discus articularis nach
sitiven Befund. Mittels Phonogrammen anterior - zusätzlich oft auch nach medial
konnten in einer zufällig ausgewählten Un- oder lateral [2]. Eine einseitig vorliegende
tergruppe sogar bei 89 von 106 Personen anteriore Diskuslage führt dazu, daß bei der

374 ZAHN PRAX 8, 7, 374-379 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 11:50 Uhr Seite 375

Praxis

Kieferöffnung der sich nach vorne-unten be- Im Gegensatz dazu kommt es bei Vorliegen einer auch
wegende Kondylus der betroffenen Seite bei weiter Kieferöffnung verbleibenden anterioren
Diskuslage („Diskusverlagerung ohne Reposition“)
auf den hinteren Anteil des weiter vorne be- bei fortschreitender Kieferöffnung zu einer zuneh-
findlichen Diskus trifft und dadurch in sei- menden Unterkieferabweichung zur betroffenen (ipsi-
ner weiteren Bewegung vorübergehend un- lateralen) Seite (unkorrigierte Unterkieferabweichung
terbrochen wird, während der kontralaterale = Deflexion) (Abb. 2C).
Kondylus seinen Weg ungebremst fortsetzt. Nicht bei allen Personen, die eine „Diskus-
Aufgrund des mechanischen Hindernisses verlagerung mit Reposition“ aufweisen, ist
schwingt die Unterkiefermitte auf die ipsila- eine Deviation erkennbar (Abb. 2B). Ein
Gelenk- terale Seite. Bei weiterer Kieferöffnung entscheidender Faktor ist die Geschwindig-
geräusche springt der ipsilaterale Kondylus, der im keit, mit der die Kieferöffnung erfolgt: bei
sind unbe- Vergleich zum kontralateralen Kondylus in rascher Öffnungsbewegung ist die Wahr-
ständig seiner Bewegung zurückgeblieben ist, ruck- scheinlichkeit, daß der Weg der unteren
artig über den Hinterrand des Diskus (Repo- mittleren Schneidezähne gerade verläuft,
sition). Dieses Aufspringen des Kondylus größer als bei langsamer Öffnung.
auf den Diskus ist mit einem meist hörbaren, Ein beim Schließen des Kiefers auftretendes Knack-
zumindest aber gut palpierbaren Knack- geräusch findet typischerweise kurz vor Erreichen der
geräusch (sog. intermediäres Knacken) maximalen Interkuspidation statt (sog. terminales
verbunden („Diskusverlagerung mit Repo- Knacken; zusammen mit dem intermediären
Knacken spricht man auch von „reziprokem1
sition“). Der Unterkiefer schwingt wieder in Knacken“) (Abb. 2A, 2B). Jedoch ist dieses Geräusch
die Mitte zurück (Abb. 2A). Diese korrigier- nicht immer vorhanden.
te Unterkieferabweichung wird als Devia-
tion bezeichnet. 1
reziprok = wechselseitig

Abb. 2: Schematische Darstellung des


typischen Weges der unteren mittleren
Schneidezähne bei Kieferöffnungsbewe-
gungen in Abhängigkeit verschiedener
Diagnosen und unter Berücksichtigung
von Kiefergelenkgeräuschen. Großer
Pfeil: Knackgeräusch; Straße kleiner
Punkte: Reibegeräusche. Die kleinen
Pfeile geben die typische Lage des
Knackgeräuschs bei der Schließbewe-
gung an.
A/B: Anteriore Diskusverlagerung mit
Reposition bei Kieferöffnung: Öff-
nungsknacken in der Anfangs- oder
mittleren Phase der Kieferöffnungsbe-
wegung, typischerweise begleitet von
einer Deviation der Unterkiefermitte
zur ipsilateralen Seite (A), bisweilen
aber auch ohne eine solche (B). Spätes,
d.h. in der Endphase der Kieferschließ-
bewegung stattfindendes
Schließknacken. Dieses ist in der Regel
weniger laut als das Öffnungsknacken; nicht selten ist kein Schließknacken festzu-
stellen. C: Anteriore Diskusverlagerung ohne Diskusreposition bei Kieferöffnung:
Kein Knacken, aber häufig Patientenbericht eines zu einem früheren Zeitpunkt
vorhandenen Knackens. Klinischer Befund: Bei Kieferöffnung zunehmende
Abweichung zur betroffenen (ipsilateralen) Seite (Deflexion). D: Arthrose: unregel-
mäßige Kieferöffnungs- und Schließbewegung; Krepitationsgeräusche.
E: Formabweichung der knöchernen Gelenkstrukturen: Öffnungs- und
Schlußknacken tritt immer an derselben Stelle der Unterkiefer-Bewegungsbahn auf.

ZAHN PRAX 8, 7, 374-379 (2005)


375
ZP-7-2005 25.07.2005 11:50 Uhr Seite 376

Praxis

Knorpeldestruktion
Höhenabnahme des Knorpelgewebes
Spaltbildung am Gelenkknorpel
Klinik der Kiefergelenk-
Knochenveränderungen
destruktiv-regressiv: Knochenabschliff (plane Gelenk- geräusche
flächen) Klinisch lassen sich Kiefergelenkgeräusche
reparativ: Osteophytenbildung am besten beurteilen, wenn sich der Unter-
sucher hinter den im Zahnarztstuhl sitzen-
Tabelle 1: Strukturelle Veränderungen an den den Patienten stellt, seine Mittel- und Zeige-
Gelenkoberflächen bei Arthrose [8] finger gleichzeitig und ohne Druck über
beide Kiefergelenke legt und den Patienten
Auch andere Ursachen für knackartige
bittet, die Kiefer langsam zu öffnen und zu
Geräusche sind möglich, so unter anderem schließen (Abb. 1A,B).
[10]: Typische mit Gelenkgeräuschen in Verbin-
Formveränderungen der hartgewebigen dung stehende Befunde sind in Abbildung 2
Gelenkstrukturen, z. B. begrenzte knö- zusammengefaßt.
cherne Auftreibungen (Abb. 2E); Aufgrund der Schallleitung über die Luft
veränderte Strömungsverhältnisse der und den Knochen ist bei Kiefergelenkgeräu-
Synovialflüssigkeit im Kiefergelenk. schen, vor allem bei Knacken, eine exak-
Heute wird immer häufiger angezweifelt, te Seitenlokalisation meist schwierig bis
daß schmerzfreie Knackgeräusche als ein unmöglich [16]. So fühlt sich für einen
Exakte therapiebedürftiges MAP-Symptom gewer- Untersucher ein bei Kieferöffnung oder
Seiten- tet werden sollten [7, 14]. -schluß auftretendes einseitiges Kieferge-
lokalisation „I am thinking about the clicking joint. Is lenkknacken in der Regel so an, als ob die-
der Knack- that interesting? Not at all! A clicking joint ses Geräusch mit gleicher Lautstärke und
geräusche ist without pain - who cares?“ [3]. zur gleichen Zeit in beiden Kiefergelenken
in der Regel vorhanden wäre. Dies liegt daran, daß ein
Allerdings ist diese Sichtweise nicht neu:
schwierig einseitiges Knackgeräusch das kontralate-
„Ich kenne einige Menschen mit Kieferge-
rale Kiefergelenk (durch die Gewebe im
lenkknacken, die dieses unangenehme Lei-
Kopfbereich gefiltert) mit einer Verzöge-
den mit der Zeit verloren haben. Ich will
rung von durchschnittlich 0,7 msec erreicht
aber nicht leugnen, daß es vielleicht auch
(Spanne: 0,2 - 1,2 msec). Dieser geringe Un-
einmal ein ernstes Krankheitssymptom sein
terschied kann mittels Auskultation aber
könnte, sicherlich ist das sehr selten.“ [15].
nicht wahrgenommen werden [19, 20, 22].
Reibegeräusche Daher ist man auf den Bericht des Patienten
angewiesen.
Reibegeräusche (Krepitation) sind meist
klinische Zeichen einer Gelenkarthrose. „Es kann dieser Zustand einseitig und dop-
Diese degenerative Gelenkerkrankung ist pelseitig auftreten. Im ersten Falle ist es
pathogenetisch durch Knorpeldestruktion manchmal nicht ganz leicht, die erkrankte
und teils destruktiv-regressive, teils reparati- Seite durch Betastung zu erkennen, weil die
ve strukturelle Veränderungen am gelenk- gute Schalleitung an der Schädelbasis das
bildenden Knochen gekennzeichnet (Tabel- Knacken auch auf den die gesunde Seite ab-
le 1). tastenden Finger überträgt. Mehrfache Un-
tersuchungen und die Berücksichtigung der
Die arthrosebedingten Umbauvorgänge
subjektiven Beschwerden des Kranken er-
führen zu einer Aufrauhung der oberflächli-
möglichen aber eine bestimmte Diagnose.“
chen Gelenkstrukturen. Als Folge können
[4].
bei Kieferbewegungen reibende Geräusche
auftreten. Allerdings sind nicht in jedem ar- In der Regel sind die Patientenangaben zur
throtisch veränderten Gelenk Krepitations- Lokalisation des Knackgeräusches zuver-
geräusche vorhanden, und andererseits kön- lässig. Objektivierbare Ergebnisse - auch
nen Reibegeräusche auch in arthrosefreien hinsichtlich einer genaueren Unterschei-
Kiefergelenken vorkommen. dung zwischen Knacken und Reiben sowie

376 ZAHN PRAX 8, 7, 374-379 (2005)


Stand 08.07.2005 9:44 Uhr Seite 1
ZP-7-2005 25.07.2005 11:54 Uhr Seite 378

Praxis

von Unterscheidungen innerhalb dieser Knackphänomenen bei ihren funktionellen


Phänomene [17, 18] - lassen sich mit Hilfe Kieferbewegungen Anpassungsmuster ent-
elektronischer Aufzeichnungen der Kiefer- wickeln (Ausweichbewegungen zwecks
bewegungen (Axiographie) und der Geräu- Umgehung des Knackens) und dabei ihre
sche erzielen (Sonographie). Allerdings sind physiologische Bewegungskapazität nicht
solche diagnostischen Maßnahmen nicht mehr ausschöpfen.
therapierelevant. Sie dienen eher der Doku- Auch Reibegeräusche bedürfen in der Regel
mentation oder der Verlaufskontrolle der keiner Behandlung. Stattdessen gilt der
Geräuschphänomene. Grundsatz, daß diese akustischen Phänome-
Therapiebedarf bei Kiefer- ne - und damit auch die Fälle, in denen der
Discus articularis des Kiefergelenks keine
gelenkgeräuschen? lehrbuchgemäße Lage einnimmt - als Varia-
Schon seit der Frühphase der wissenschaft- tion der Normalität zu werten sind. Eine sol-
lich orientierten Zahnmedizin wurden Kie- che Sichtweise geht mit der in der Orthopä-
fergelenkgeräusche, vor allem das Gelenk- die üblichen Einschätzung von Gelenk-
knacken, vielfach als behandlungsbedürftig geräuschen einher [13]. Dort gilt die Regel,
Schmerzfreies angesehen. Abhängig von dem jeweiligen daß der alleinige Befund einer anatomische
Knacken Stand des zahnmedizinischen Erkenntnis- Abweichung von lehrbuchhaften Verhält-
bedarf keiner stands wurde im Laufe der Zeit eine Viel- nissen - wie sie beispielsweise im Bereich
Therapie zahl von Behandlungen empfohlen. der Wirbelsäule mit einer hohe Prävalenz
„Junge schwächliche Mädchen empfinden vorkommen [1, 21] - im Gegensatz zu ange-
manchmal ein schmerzhaftes Schnappen borenen Deformitäten (z. B. sehr stark aus-
des Kiefers beim Schließen des Mundes geprägte Skoliose) keine Indikation für the-
durch unregelmäßige Lagerung des Zwi- rapeutische Interventionen darstellen. Be-
schenknorpels in dem erweiterten Gelenke. zeichnend ist in diesem Zusammenhang,
In diesen Fällen muß man durch stärkende daß in orthopädischen Lehrbüchern [z. B. 8]
Arzneien der Atonie entgegenzuwirken su- Gelenkgeräusche keine Erwähnung finden.
chen. Helfen die Einreibungen von Liquor
Ammonii nicht, so empfahl schon Bromfield Fazit für die Praxis
für diese Fälle den Gebrauch von Blasen- Der in der Orthopädie gültige Grund-
pflaster.“ [11]. satz, daß Gelenkgeräusche als Variation
Nicht selten wurde zur Durchführung chir- der Norm zu werten sind, gilt ebenso für
urgischer Maßnahmen geraten. Grund dafür Kiefergelenkgeräusche.
war unter anderem die heute als falsch ange- Die häufigste Ursache von Kieferge-
sehene Annahme, daß ein Kiefergelenk- lenkknacken ist eine anteriore Lage des
knacken regelhaft die erste Stufe in einer Discus articularis.
Kaskade darstelle, die in einer schweren Ar- Knackgeräusche in den Kiefergelenken
throse der Kiefergelenke ende. Heute weiß ohne weitere Symptome (Schmerzen)
man, daß dies nicht der Fall ist [5, 7]. Viel- sind weder eine Indikation für eine wei-
mehr hat man erkannt, daß Knackgeräusche tergehende Diagnostik noch für eine
kein obligates Zeichen einer Arthropathie Therapie.
oder einer „Dysfunktion“ [9] und damit in Die Anfertigung von Magnetresonanz-
der Regel keine Indikation für eine Behand- tomogrammen bei Kiefergelenkknacken
lung darstellen. kann als Überdiagnostik gewertet wer-
Eine mögliche Ausnahme stellt ein persistie- den.
rendes Knacken dar, das sehr laut ist und Reibegeräusche in den Kiefergelenken
den Patienten in seinem psychosozialen sind meist ein klinisches Zeichen einer
Wohlbefinden nachhaltig stört. Über einen Arthrose. Reiben ohne weitere Sympto-
Behandlungsbedarf zu diskutieren ist auch me (Schmerzen) ist keine Indikation für
bei solchen Personen, die aus Angst vor den eine Therapie.

378 ZAHN PRAX 8, 7, 374-379 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 11:54 Uhr Seite 379

K.S.I.-Bauer-
Schraubenimplantat
Liegen neben Kiefergelenkgeräuschen
von Patienten berichtete Kiefergelenk-
schmerzen vor, so bestimmt die
Schmerzsymptomatik den weitergehen-
K lick un d die
den Diagnostik- und Therapiebedarf. „ sitzt“
Prot he se
Dr. med. dent. Hans J. Schindler
Hirschstr. 105 Neu aus dem Hause K.S.I.:
D-76137 Karlsruhe Das einteilige Kugelkopf-
implantat zur sofortigen
Priv.-Doz. Dr. med. dent. Versorgung des
Jens C. Türp unbezahnten Kiefers.
Klinik für Rekonstruktive Zahnme-
dizin und Myoarthropathien, Uni-
versitätskliniken für Zahnmedizin
Universität Basel
Hebelstr. 3, CH-4056 Basel
Literatur
1. Boden S. D., Davis D. O., Dina T. S., Patronas N. J., Wiesel S. W.:
Abnormal magnetic-resonance scans of the lumbar spine in asympto-
matic subjects. A prospective investigation. J Bone Joint Surg [Am] 72,
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temporomandibular joint sounds, with emphasis on disc-displacement,
in patients with temporomandibular disorders and controls. Swed Dent
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genannten habituellen Subluxation des Unterkiefers und des Kieferge-
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·· einfach
preiswert
Geräuschphänomenen des Kiefergelenks. Zahn Mund Kieferheilkd 75,
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thopädie - eine Fragebogenstudie unter Lehrstuhlinhabern. Dtsch
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Bemerkungen zum Aufsatz von Prof. Bauer: Anatomische und mikro-
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upon their reduced interference distribution. J Oral Rehabil 23, 35-43
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TMJ sounds to side is an important source of error in TMD diagnosis. J
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20. Widmalm S. E., Williams W. J., Ang B. K., McKay D. C.: Loca-
lization of TMJ sounds to side. J Oral Rehabil 29, 911-917 (2002).
K.S.I.-Bauer-Schraube
21. Wood K. B., Garvey T. A., Gundry C., Heithoff K. B.: Magnetic
resonance imaging of the thoracic spine. Evaluation of asymptomatic Eleonorenring 14 · 61231 Bad Nauheim
individuals. J Bone Joint Surg [Am] 77, 1631-1638 (1995).
22. Yang K. P., Koh K. H., Williams W. J., Widmalm S. E., Djurd-
janovic D.: Bilateral sound propagation characteristics in electronic
Tel. 0 60 32/3 19 11 · Fax 0 60 32/45 07
TMJ sound recording. Biomed Sci Instrum 35, 181-186. (1999).

ZAHN PRAX 8, 7, 374-379 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 11:59 Uhr Seite 380

Markt-
übersicht

Konventionell keramisch
verblendbare Goldlegierungen
mit goldgelber Farbe
Rudolf Wagner
Indizes: Aufbrennlegierung, Biolegierung, gelbe da das Palladium - wie oben erwähnt - be-
Farbe. reits in geringen Mengen die Goldlegierun-
gen stark entfärbt.
Ein hohes Maß an Biokompatibilität und ausge-
zeichnete ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten Auch andere Bestandteile von Aufbrennle-
waren schon immer die wichtigsten Gründe für gierungen sind im Zuge des vermehrten öf-
fentlichen Interesses um das Palladium ins
den Wunsch von Zahnärzten und Zahntechnikern,
Gerede gekommen, zum Beispiel das Kup-
möglichst gelbe Dentallegierungen für prothetische fer, das gerne als Zusatz verwendet wird,
Versorgungen zur Verfügung zu haben. weil es aufgrund seiner rötlichen Eigenfarbe
zur Intensivierung des warmen Legierungs-

M it Legierungen auf der Basis von


Gold ist dies um so besser zu errei-
chen, je weniger Platinmetalle, insbesonde-
farbtones beiträgt. Darüber hinaus ist es für
eine sehr gute Aushärtbarkeit sowie eine
hohe Festigkeit entsprechender Legierun-
re Palladium und Platin, der Basis Gold zu- gen verantwortlich. Gewisse Nachteile, die
legiert werden. Der Grund dafür liegt in der mit Kupfer als Bestandteil von Goldlegie-
stark entfärbenden Wirkung dieser Platin- rungen verbunden sind, muß man im techni-
gruppenmetalle auf die Basis Gold. schen Bereich suchen. So führt Kupfer bei
Wichtige
Bestandteile Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelassen Goldaufbrennlegierungen zu dunklen Oxid-
von Gold- werden, daß die Platingruppenmetalle letzt- schichten, die an dünn auslaufenden Kera-
legierungen lich entscheidend sind für eine hohe Brenn- mikbereichen ästhetisch unbefriedigende
sind die stabilität, eine ausreichende Festigkeit und dunkle, zum Teil auch grünliche Ränder er-
Platin- eine optimale Gefügestruktur bei gleichzei- zeugen können.
gruppen- tiger Gewährleistung einer sehr guten Kor- Ebenso besteht die Möglichkeit, daß bei Te-
metalle rosions- und Anlaufbeständigkeit. Korrosi- leskoparbeiten aus diesen Legierungen mit-
ons- und Anlaufbeständigkeit sind dabei unter feine Schleifriefen an Primär- und Se-
direkt mit der Biokompatibilität eines Werk- kundärteilen entstehen. Diese wirken wie
stoffes verknüpft. lang gezogene offene Porositäten und kön-
Als Folge einer vor etwa zehn Jahren aufge- nen bei entsprechenden Verhältnissen über
kommenen Diskussion geriet das Palladium die Ausbildung eines Belüftungselements
nicht nur als Basismetall, sondern auch als zu bräunlichen oder schwarzen Verfärbun-
Bestandteil von Goldlegierungen ins Kreuz- gen und Belägen führen. Diese sind zwar
feuer der öffentlichen Kritik. Trotz zahlrei- gesundheitlich nicht bedenklich, stellen je-
cher positiver Einflußfaktoren auf die Kor- doch eine gravierende ästhetische Beein-
rosionsbeständigkeit und die Verarbeitungs- trächtigung dar.
eigenschaften wurde die Forderung nach
palladiumfreien Werkstoffen am Markt Die Summe dieser teils vermeintlichen und
immer lauter. In der Folge führte dies zu der teils auch begründeten Nachteile bestimm-
Entwicklung einer Vielzahl von Legierun- ter Legierungsbestandteile führte zu der
gen, die kein Palladium mehr enthielten. Entwicklung einer Vielzahl von Legierun-
Obwohl nicht unbedingt von Vorteil für ver- gen, die weder Palladium noch Kupfer ent-
schiedene Eigenschaften solcher Legierun- halten und in den letzten Jahren als mehr
gen, kam dieser Trend der Forderung nach oder weniger intensiv gelbe Bio-Legierun-
gelben Legierungen wesentlich entgegen, gen auf den Markt gekommen sind. Vorran-

380 ZAHN PRAX 8, 7, 380-381 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:00 Uhr Seite 381

www.sticktech.com
giges Ziel bei allen Entwicklungsarbeiten
solcher gelber Aufbrennlegierungen war es,
die Brennstabilität der Legierungen so weit everStick®
wie möglich anzuheben bei gleichzeitiger
Erhaltung einer möglichst gelben Legie-
Verstärkungsfasern
dienen als Verstärkung und Gerüst für alle Kunststoffe.
rungsfarbe. Sie ermöglichen intraorale Komposit-Brücken, laborgefertigte Brücken-
Die Vielfalt der auf dem Markt erhältlichen und Maryland-Kleberestaurationen. Auch die einfache Verstärkung
gelben Aufbrennlegierungen erklärt sich aus von Provisorien und Prothesenbasen ist so möglich.

den besonderen Anforderungen für eine in-


dikationsgerechte und Versorgung.
Durch den Einsatz von Legierungsbestand-
Kupferzusatz teilen, die bis dahin bei Goldlegierungen
garantiert eher nicht gebräuchlich waren (z. B. Man-
gute Aus- gan, Niob, Tantal, Wolfram, Titan), konnten
härtung und beachtliche Erfolge erzielt werden. Es ent- Neben everStick® C&B Faserbündeln
Festigkeit stand eine ganze Reihe ausgezeichnet verar- steht mit everStick® NET
beitbarer und bioverträglicher gelber Auf- ein Material zur Verstärkung von
Kronengerüsten und mit
brennlegierungen. Sie sind für keramisch everStick® PERIO eine
verblendete Brücken kleiner und mittlerer Schienungsfaser für gelockerte
Zähne zur Verfügung.
Spannweite problemlos verwendbar. Da je-
doch keine dieser gelben Aufbrennlegierun-
gen in Bezug auf die erreichbare Brennsta-
bilität an die klassischen, Palladium enthal- everStick® Post
tenden, weißen Aufbrennlegierungen heran- der erste „individuelle“ Glasfaserstift
reicht, muß bereits bei der Gerüstgestaltung kann nach Bedarf angepaßt werden.
an eine etwas stabilere Modellation der Ar- 0.9 mm
beit gedacht werden. Sehr oft empfiehlt sich 1.2 mm
1.5 mm
bei Gerüsten aus diesen Legierungen auch
die Abstützung mit einem individuellen
Moderne Brennträger z. B. aus einer temperaturstabi-
Verblend- len, phosphatgebundenen Löteinbettmasse.
keramiken Die bisherige Erfahrung mit diesen gelben
zeichnen Legierungen zeigt jedoch, daß der beschrie-
sich durch bene Nachteil in der Praxis eher von unter-
reduzierte PMMA-beschichtete und in lichthärtendes
geordneter Bedeutung zu sein scheint. Dies Komposit eingebettete formbare Glasfaserbündel
Brenntem- liegt mit Sicherheit auch daran, daß fast alle in 3 Stift-Durchmessern.
peraturen aus modernen, konventionellen Verblendkera-
Leicht an jede Kanalform adaptierbar. Formen und anpassen, aushärten,
miken, die in den letzten Jahren auf den zementieren und aufbauen. Aufbau, Stift und Dentin verbinden
sich chemisch = eine spaltfreie Restauration mit höchster Retention.
Markt gekommen sind, im Vergleich zu äl-
teren Verblendkeramiken deutlich reduzier-
te Brenntemperaturen (ca. 870°C bis 920°C)
aufweisen.

Prof. Dr. Rudolf Wagner


Entwicklung und Anwendungstechnik
Heimerle + Meule GmbH Fordern Sie noch heute unsere everStick®-Broschüre an, die Ihnen
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* Zur Frage der Legierungsauswahl, auch unter dem ®

Aspekt der Korrosionsfestigkeit (nach dem Medizin- LOSER & CO


produkte-Gesetz ist die Auswahl Pflicht des Zahnarz- öfter mal was Gutes ...
tes!), wird in der ZAHNARZT & PRAXIS demnächst POSTFACH 10 08 29, D - 51308 LEVERKUSEN
ein ausführlicher Artikel erscheinen. TELEFON: 0 21 71/ 70 66 70, FAX: 0 21 71/ 70 66 66
* Anm. d. Red. e-mail: info @ loser.de

ZAHN PRAX 8, 7, 380-381 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:08 Uhr Seite 382

Markt- „Aufbrennlegierungen“ sattgelbe Farbe


übersicht

Hersteller/Vertrieb Ahlden Edelmetalle GmbH anaxdent GmbH ARGEN Edelmetalle Auropent® Edelmetalle
Hanns-Hörbiger-Straße 11 Olgastraße 120 a GmbH, Werdener Straße GmbH, Rektor-Klein-Str.
29664 Walsrode 70180 Stuttgart 4, 40227 Düsseldorf, 17, 50827 Köln
Tel. 0 51 61 / 98 58-0 Tel. 0 800 / 26 29 336 Tel. 0211 / 35 59 65-0 Tel. 02 21 / 95 35 620
Name der Legierung Ahlden Bio ASG Aurelux Bio Y 85 PF GOLDTECH Bio 2000® Auropent® AH
Zusammensetzung Au 85,9 Pt 11,7 Ir 0,1 Zn Au 84,5; Pt 12; Ir 1,2; Au 99,7 Zn 01 In 0,2 Au 77 Pt 19 Rh 0,3 Ag 1,6
Massengehalte in % (sonst. < 2 %) 1,5; Rh 0,2 In 0,1 Sonstige: Zn 1,5; In 0,8 Zn 1,8 Fe 0,3
Nb, Mn, Fe
Farbbezeichnung Gelb Gelb Sattgelb Gelb
Dichte, g/cm3 18,9 18,8 19,2 18,9
Typ (weich, mittelfest, fest, extrafest) extrafest extrafest - Typ IV weich extrafest
Indikationen: a) Brücken a), b), c) a), b), c), a), b), c) voll verblendet a), b), c)
b) Kronen Fräs- und und überpreßbar sowie Modellguß und
c) Inlay/Onlay Implantatarbeiten Teleskopkronen
Bis zu wieviel Zwischenglieder 3 2 Bis Prämolar 1 4
im Seitenzahnbereich? Zwischenglied
Vertrieb seit? 1996 1996 1998 1996
In klinischer Anwendung seit? 1996 1996 1998 1996
Anerkennungen (ADA, CE, ISO CE (1997) FDA (3. Quartal 1998) ADA, NIOM, CE, ISO, CE 0123
u.a.) seit wann? CE (1996), DIN, EN, ISO DIN, FDI, EN (1998) DIN EN ISO 9693

Mittlerer WAK, 10-6 K-1


a) 25 - 500°C a) 14,3 a) 14,2 a) 15,5 a) 14,0
b) 25 - 600°C b) 14,6 b) 14,4 b) 15,7 b) 14,3

Vickershärte, HV
a) gegossen a) -- a) -- a) -- a) 220
b) ausgehärtet b) 225 b) 205 b) 35 b) 240
c) nach Keramikbrand c) 230 c) 220 c) 35 c) 220

Bruchdehnung, %
a) gegossen a) -- a) -- a) -- a) --
b) ausgehärtet b) 4 b) 9 b) 50 b) 2
c) nach Keramikbrand c) 6 c) 7 c) 50 c) 2

E-Modul, MPa 94.000 98.500 77.300 93.000


Mögliche Verblendkeramik z.B. VITA Omega 900 Pulse (anaxdent), IPS d.SIGN alle Keramikmassen gängige Aufbrenn-
(Ivoclar), Creation (Klema) gängige
(VITA) Keramiken
keramiken nach Anfrage
Lote a) vor dem Brand a) Ahlden 1040 GP a) Aurex Solder 1040 Y; b) Goldtech Bio 2000 a) Lot 1010, Auropent
b) nach dem Brand b) Ahlden 750 GP Aurex Solder 800 Y b) Lot 740, Lot 830, Aurop.
Mögliche Schmelzanlage a), b), c) a), b), c) a), b), c) a), c)
a) Flamme
b) Induktion
c) widerstandsbeheizt
Schmelzintervall, °C 1.060 - 1.140 1.027 - 1.097 1.030 - 1.070 1.085 - 1.165
Tiegelmaterial Keramik, Graphit Graphit, Keramik Graphit / Keramik Graphit, Keramik
Vorwärmtemperatur der Muffel,°C 800 850 800 850
Verbund Keramik/Legierung -- ja, auf Anfrage ja, auf Anfrage 5-Jahresstudie liegt
in der Literatur? seit 2003 vor
Korrosionsrate, µg/cm2 in 7d -- -- 2,48 6,2
ZP-7-2005 25.07.2005 12:08 Uhr Seite 383

Markt-
übersicht

BEDRA GmbH BEGO Bremer Goldschläge- Altatec GmbH / CAMLOG C. Hafner GmbH + Co. DeguDent GmbH
Merklinger Straße 9 rei, Wilhelm-Herbst-Str. 1 Vertriebs GmbH, Mayb- Bleichstraße 13 - 17 Rodenbacher Chaus-
71263 Weil der Stadt 28359 Bremen achstraße 5, 71299 Wims- 75173 Pforzheim see 4, 63457 Hanau
Tel. 0 70 33 / 69 36-0 Tel. 04 21 / 20 28-0 heim, Tel. 07044 / 94 45-0 Tel. 0 72 31 / 920-0 Tel. 0 61 81 / 59 50
BEDRA Dent AL-3.6 BIO Bio PontoStar® XL AltaLoy P2 Orplid Keramik 5 BiOcclus Kiss
Au 86,0 Pt 11,4 Ir 0,1 In 1,0 Au 86,0 Pt 11,5 Zn 1,6 Au 85,9 Pt 11,7 Ir 0,05 Rh 0,2, Au 86,2 Pt 11,5 Zn 1,5 Ru Au 81,6 Pt 16,0 Ir 0,1
Rh 0,9 Ta 0,4 Mn 0,2 Sonstige: In, Rh, Ir Nb 0,4 Mn 0,1 Zn 1,5 In 0,1 Fe 0,4, Ta 0,3 Mn 0,1 Nb 0,4 Zn 1,4 In 0,5
0,05
Sattgelb Gelb Gelb Gelb Gelb
19,0 18,8 18,9 19,1 19,0
extrafest IV extrafest extrafest extrafest extrafest
a), b), c) a), b), c) a), b), c) a), b), c) a), b), c)
auch Frästechnik
und Modellguß
anatomisch vertretbar 3 2 Prämolaren jegliche Spannweite alle physiologisch ver-
tretbaren Spannweiten
2002 2003 weltweit 1999 1997 2004
2001 2003 1999 1997 --
DIN ISO, CE CE 0044, ISO 9693 + CE 0124 CE 0483, DIN EN ISO 9001, EN ISO 9693; CE
1596 DIN EN ISO 13485, DIN EN
ISO 9693

a) 14,2 a) 14,2 a) 14,3 a) 14,1 a) 14,2


b) 14,4 b) 14,4 b) 14,6 b) 14,3 b) 14,4

a) -- a) -- a) -- a) -- a) --
b) 210 b) 220 b) 210 b) 170 b) 220
c) 225 c) 215 c) 190 c) 190 c) 220

a) -- a) -- a) -- a) -- a) --
b) 8 b) 6 b) 4 b) 13 b) 8
c) -- c) 7 c) 6 c) 12 c) 9

93.000 100.000 94.000 98.000 keine Angabe


hochschmelzende Keramiken, z.B. z.B. Vita Omega 900 hochschmelzende Ke- hochschmelzende Keramikmassen Duceram Kiss /
Creation, Vita Omega 900 etc. mit abgesenkter Brenntemperatur.,
ramikmassen z.B. Vita Omega 900 o.ä.
Duceram Plus
a) Lot 1010 A1, Pd+Cu frei a) PontoStar G-Lot (1030°C) a) AltaLoy Lot 1040 a) Orplid Keramik Lot 1020 a) Degudent-Lot 1
b) BEGO-Gold-Lot I (810°C) b) Orplid Keramik Lot 760, CF 720
b) Lot 800 PF b) AltaLoy Lot 800 b) DG 750
mit allen üblichen Gießverfah- a), b), c) vorzugsweise steuerbare a), b), c)
a), b), c)
ren unter Berücksichtigung der Induktions-Schmelzanlagen
korrekten Verarbeitungspara- und widerstandsbeheizte Anla-
meter der Schmelzanlagen gen

1.100 - 1.170 1.045 - 1.100 1.060 - 1.140 1.100 - 1.035 1.050 - 1.160
Graphit Graphit oder Keramik Graphit oder Keramik Graphit Graphit
850 850 740 - 800 850 850
ja, auf Anfrage auf Anfrage keine Angabe Inst. f. Bioprozeß- u. Analy- auf Anfrage
senmeßtechnik, FEM, mdt

-- < 10 -- 1,22 --
ZP-7-2005 25.07.2005 12:08 Uhr Seite 384

Markt- „Aufbrennlegierungen“ sattgelbe Farbe


übersicht

Hersteller/Vertrieb DeltaMed GmbH Dentagold Edelmetalle Dentaurum Elephant Dental B.V. (NL-
ISK-Dental GmbH & Co. GmbH, Ringstraße 33 J. P. Winkelstroeter KG Hoorn), Elephant Dental
KG, Raiffeisenstraße 8a 92318 Neumarkt Turnstr. 31 GmbH, Tibarg 40, 22459
61169 Friedberg Tel. 0 91 81 / 23 86-0 75228 Ispringen Hamburg, Tel. 040/5480060
Name der Legierung Bio ISK Plus Dentagold HG-Bio plus (zinkfrei) DentAurum Bio BioGold Plus
Zusammensetzung Au 86,0 Pt 11,4 In 1,0 Au 86,0 Pt 11,4 Ir 0,1 Rh Massenprozent:Au 86,2; Pt Au 86,5 Pt 10,5 Zn 1,5 Rh
Massengehalte in % (sonst. < 2 %) Sonstige: Rh, Ta, Mn, Ir 0,9, In 1,0 Ta 0,4 Mn 0,2 11,5; Zn 1,5; sonstige: Ru 0,4; 0,7, Sonstige: Ta, In, Mn
Ta 0,3; Mn 0,1
Farbbezeichnung Sattgelb Goldgelb Gelb Sattgelb
Dichte, g/cm3 19 18,6 19,1 18,6
Typ (weich, mittelfest, fest, extrafest) -- extrafest extrafest extrafest IV
Indikationen: a) Brücken a), b), c) a), b), c) a), b), c) a), b)
b) Kronen
c) Inlay/Onlay
Bis zu wieviel Zwischenglieder 2 3 Zwischenglieder 2 Zwischenglieder 3
im Seitenzahnbereich? in Girlandentechnik

Vertrieb seit? 2004 2000 2003 1995


In klinischer Anwendung seit? 2001 2000 2003 1995
Anerkennungen (ADA, CE, ISO CE, ISO 2004 CE DIN EN ISO 9693 (2003), DIN EN CE 0336 (1995)
ISO 1562 (2003),Biokompatibilität:
u.a.) seit wann? DIN EN ISO 10993-5CE (2003) ISO 9001 (1993)

Mittlerer WAK, 10-6 K-1


a) 25 - 500°C a) 14,4 a) 14,4 a) 14,1 a) 14,3
b) 25 - 600°C b) 14,6 b) 14,6 b) 14,3 b) 14,5

Vickershärte, HV
a) gegossen a) -- a) -- a) -- a) --
b) ausgehärtet b) - b) 210 b) 170 b) 250
c) nach Keramikbrand c) 185 c) 200 c) 190 c) 220

Bruchdehnung, %
a) gegossen a) -- a) -- a) -- a) --
b) ausgehärtet b) 10 b) 5 b) 12 b) 5
c) nach Keramikbrand c) -- c) -- c) 10 c) 8

E-Modul, MPa 95.000 96.000 98.000 91.000


Mögliche Verblendkeramik i-motion Gängige hoch- u. niedrig- Im WAK angepaßte Verblendkera- Antagon (Elephant Dental)
schmelzende Keramiken m. miken,empfohlen wird Carmen und vergleichbare Keramiken
passendem WAK oder CCS von Dentaurum
a) Bio ISK Plus 1.040 AT a) Lot G 1.060 a) DentAurum S 1020 a) Orion Lot 1.030 PdF
Lote a) vor dem Brand
b) DentAurum S 720 (kupferfrei) b) Elephant Lot 750 und 800 PdF
b) nach dem Brand b) Bio ISK Plus 760 AT b) Lot PF 800
Mögliche Schmelzanlage a), b), c) a), b), c) a), b), c) a), b), c)
a) Flamme und Lichtbogen
b) Induktion
c) widerstandsbeheizt
Schmelzintervall, °C 1.105 - 1.200 1.100 - 1.170 1.040 - 1.100 1.040 - 1.130
Tiegelmaterial Graphit Graphit / Sigradur Graphit oder Keramik Graphit oder Keramik
Vorwärmtemperatur der Muffel,°C 860 820 850 800
Verbund Keramik/Legierung -- nein Gem. DIN EN ISO 9693, > ja, auf Anfrage
in der Literatur? 25 MPa
Korrosionsrate, µg/cm2 in 7d -- 3,2 < 10 3,3
ZP-7-2005 25.07.2005 12:08 Uhr Seite 385

Markt-
übersicht

Heimerle+Meule GmbH Heraeus Kulzer GmbH Hersteller: Ivoclar Vivadent Inc., Jeneric/Pentron Deutsch- Jensen Industries Inc., USA,
Postfach 10 07 47 Grüner Weg 11 Amherst, USA. Vertrieb: Ivoclar land GmbH, Raiffeisenstr. Jensen GmbH
75107 Pforzheim 63450 Hanau Vivadent GmbH, Dr. Adolf- 18, 72127 Kusterdingen Gustav-Werner-Str. 1, 72555 Met-
Schneider-Str. 2, 73479 Ellwangen zingen, Tel. 0800 / 85732 30
Tel. 0 72 31 / 940-140 Tel. 0 61 81 / 35-0 Tel. 0 70 71 / 93 98-0
PLATINOR® AM 85 Bio Herador N Brite Gold XH Bio Stark Plus Premiere
Au 85,4 Pt 12,0 Rh 0,4 Zn Au 86,2 Pt 11,5 Zn 1,5 Ru Au 88,9 Pt 9,0; Sonstige: Au 86 Pt 11 Ta 1 Mn Au 85,0 Pt 12,4
1,8, Fe 0,2 Mn 0,1 Nb 0,1 0,4, Mn 0,1 Ta 0,3 In, Ir, Sn, Fe, Mn, Li 0,5, Zn 0,5 In 0,5 Ir 0,5 Zn, In, Mn, Rh, Re < 1,0
Goldgelb Goldgelb Sattgelb Sattgold Hellgelb
18,8 19,0 18,8 18,9 18,8
extrafest IV extrafest -- fest fest
a), b), c) a), b), c) a), b), c) a), b), c) a), b), c)
Wurzelstifte

3 Zwischenglieder in keine Einschränkung bei Beach- bis zu 4 in Abhängigkeit 2 3


tung der Gebrauchsinform. f. Kera-
Girlandentechnik mik verblendete Arbeiten
nach Gerüstdimensionierung

2003 1995 2004 1994 2001


2003 - 2004 1993 2001
DIN EN ISO 9693 CE (1995), ISO 9693 CE 0197; ISO 9693 (2004) ISO 1562 (1993) CE (1995)
CE 0483 (1995), ADA (2001) CE 0197 (1994) DIN EN ISO 9693 (1995)

a) 14,4 a) 14,3 a) 14,4 a) 14,52 a) 14,3


b) 14,7 b) 14,6 b) 14,7 b) 14,65 b) 14,6

a) 180 a) 185 a) - a) -- a) 190


b) 235 b) 220 b) 185 b) 210 b) --
c) 225 c) 205 c) 180 c) 220 c) 210

a) 7 a) -- a) -- a) -- a) --
b) 5 b) 5 b) 9 b) 7,5 b) --
c) 7 c) 6 c) 11 c) 7,5 c) 9

108.000 90.000 107.000 99.380 94.000


INSPIRATION (Heimerle+ Heraceram (Heraeus) und alle IPS d.SIGN; IPS Classic; Avanté, Synspar (Jeneric / Pen- alle gängigen hochschmel-
Meule) u. alle klass. Verblend- klassischen Verblendkeramiken tron) u. alle hochschm. Keramiken zenden Keramikmassen
keramiken IPS InLine
a) PLATINOR CPF-Lot 1: a) Herador PF 1040 a) HGPKF 1030 Y a) PdF Lot (1.030 °C) - gelb, b) a) CPS Lot (1.053 °C)
1.030 °C, b) PLATINOR CPF- 650 Lot (870 °C) - gelb
Lot 2: 710 °C b) Herador PF 800 b) .615 / .585 b) Preci-Lot 830 (830 °C)
a), b), c) a), b), c) a), b), c) a), b), c) a), b), c)

1.045 - 1.130 1.050 - 1.130 1.080 - 1.150 1.040 - 1.110 1.070 - 1.180
Graphit Graphit Graphit, Keramik Graphit, Keramik Graphit, Keramik
800 850 700 - 730 800 850
-- ja, auf Anfrage -- ja, auf Anfrage --

<10 2,5 -- 13 --
ZP-7-2005 25.07.2005 12:08 Uhr Seite 386

Markt- „Aufbrennlegierungen“ sattgelbe Farbe


übersicht

Hersteller/Vertrieb KOOS Edelmetalle metalordental nano`s Dental Technische Schütz-Dental GmbH


Steinbeisstraße 1 Rotebühlplatz 19 Systeme GmbH, Wankelstr. Dieselstraße 5-6
71272 Renningen 70178 Stuttgart 13, 41352 Korschenbroich, 61191 Rosbach
Tel. 02182 – 57 85 72 0
Tel. 0 71 59 / 92 74-0 Tel. 01 80 / 36 38 25 67 Tel. 0 60 03 / 8 14-0
Name der Legierung KOOS Biobest® V-Gnathos Plus Auro sensitiv.care A 1.5 Alphador Pt
Zusammensetzung Au 85,9 Pt 11,7 Zn 1,5. Au 85,9 Pt 11,7 Zn 1,5 Au 77, Pt 19, Zn 1,8, Ag Au 86,0 Pt 11,4 In 1,0
Massengehalte in % (sonst. < 2 %) Ir, Nb, Mn, Fe und Rh < 1% Sonstige: Rh, Ir, Fe, In, Mn, Nb 1,6

Farbbezeichnung Sattgelb Goldgelb Goldgelb Sattgelb


Dichte, g/cm3 18,9 18,9 18,9 19
Typ (weich, mittelfest, fest, extrafest) extrafest extrafest extrafest IV hohe Festigkeit
Indikationen: a) Brücken a), b), c) a) Metallkeramik- Kronen, Brücken jeder Spannweite, a), b), c)
bis zu 3-fläch. Inlays, Onlays, Im-
b) Kronen und Fräs-, Konus- und Ge- Arbeiten, b) plantatsuprakonstruk., Fräs-,
schiebearbeiten Konus- u. Teleskoptechnik, Modell-
c) Inlay/Onlay guß, geeignet f. sensibil. Patienten
Bis zu wieviel Zwischenglieder beliebig (nach konstrukti- 2 3 2
im Seitenzahnbereich? ven Möglichkeiten)

Vertrieb seit? 1996 1995 keine Angabe 2003


In klinischer Anwendung seit? 1996 1995 keine Angabe 2002
Anerkennungen (ADA, CE, ISO CE 0124 CE 0124, ISO, ASTM CE und ISO CE 0297
u.a.) seit wann?

Mittlerer WAK, 10-6 K-1


a) 25 - 500°C a) 14,4 a) 14,3 a) 14,4 a) 14,4
b) 25 - 600°C b) 14,6 b) 14,5 b) 14,7 b) 14,6

Vickershärte, HV
a) gegossen a) 180 a) 190 a) 230 a) --
b) ausgehärtet b) 260 b) 210 b) 250 b) 175
c) nach Keramikbrand c) 200 c) 220 c) -- c) 190

Bruchdehnung, %
a) gegossen a) -- a) -- a) -- a) --
b) ausgehärtet b) 3 b) 6 b) 2 b) 10
c) nach Keramikbrand c) 6 c) 6 c) -- c) --

E-Modul, MPa 94.000 94.000 93.000 101.000


Mögliche Verblendkeramik KOOS-metic Ceramicsy-
®
Carat, Finesse (Dentsply), Creation MagiC QX Ceram und alle hochschmelzende,
stem und andere kompa- (Girrbach), Duceram (Degussa), IPS klassischen Keramiken mit
tible Keramikmassen d.Sign (Ivo-clar), Omega (VITA), z.B. Nuance 850 (Schütz)
Vintage (Shofu) u.a. mittlerem WAK Wert
Lote a) vor dem Brand a) HLG 200 plus a) VS1 Plus (980 - 1.040°C), a) Multilot VL 5.0 (1010), VL 6.0 als Rollen- und Stangenlote
(980); b)Multilot ML 1.0 (830), ML
b) nach dem Brand b) L3 plus b) Vacu PF, (850), Vacu 2 (770°C) 2.0 (740), ML, 3.0 (700) verfügbar
Mögliche Schmelzanlage a), b), c) a), b), c) a), b), c) für alle herkömmlichen
a) Flamme Anlagen
b) Induktion geeignet
c) widerstandsbeheizt
Schmelzintervall, °C 1.060 - 1.130 1.060 - 1.140 1085 – 1165 1.105 - 1.200
Tiegelmaterial Keramik oder Graphit Keramik Graphit oder Keramik Keramik, Graphit
Vorwärmtemperatur der Muffel,°C 850 740 850 860
Verbund Keramik/Legierung keine Angabe ja, auf Anfrage ja, auf Anfrage ja, auf Anfrage
in der Literatur?
Korrosionsrate, µg/cm2 in 7d entspr. ISO Norm 10271 and. Krite-
-- -- 6,2 rien zur Korrosionsfestigkeit: Durch-
bruchspotential 835 mV
ZP-7-2005 25.07.2005 12:09 Uhr Seite 387

Trendgold Binder Dental WEGOLD Edelmetalle AG Wieland Dental+Technik


GmbH, Werner-von-Siemens- Alte Salzstraße 9 Schwenninger Straße 13
Str. 41, 49124 Georgsmarien- 90530 Wendelstein 75179 Pforzheim
hütte, Tel. 05401 / 4 80 80 Tel. 0 91 29 / 40 30-0 Tel. 0 72 31 / 37 05-0
Bio Trend Maxima+ (zinkfrei) WEGOLD Bio-Attraction BioPorta G
Au 86,0 Pt 11,4 Au 86,2 Pt 11,5 Zn 1,5 Au 85,5 Pt 11,5
Sonstige: Mn, In, Ir, Rh, Ta Sonstige: Mn, Ru, Ta Sonstige: Rh, Zn, In, Fe, W

Sattgelb Sattgelb Gelb


19,0 19,1 18,8
extrafest extrafest IV extrafest
a), b), c) a), b), c) a), b), c)
sowie Modellguß sowie Frästechnik
und Frästechnik
3 3 2

2002 2004 1996


2002 2004 1996
CE (2002) CE 2004 CE - 0483
DIN EN ISO 9693

a) 14,3 a) 14,3 a) 14,5


b) 14,5 b) 14,5 b) 14,7 TRENDGOLD
z. B. BIO TREND ALPHA D.B.P.
Patentierte, hochgoldhaltige, biokompa-
a) 195 a) 160 a) 180 tible, kupfer- und palladiumfreie Univer-
b) 190 b) 210 sallegierung – unübertroffen in den
b) 225 Werten:
c) 210 c) 190 c) 200
Vickershärte 230 nach keramischen
Brand und WAK 16,3/16,5
anwendbar für alle niedrigschmel-
zenden Keramiken.
a) -- a) -- a) --
b) 6 b) 6 b) 3
c) -- c) -- c) 3

93.000 98.000 103.000


z. B. Celebration Ceram, alle hoch- konventionelle, normalexpan-
alle hochschmelzenden u. mittelschm. Keramiken mit pass.
Keramiken dierende Keramikmassen
WAK

a) Bio plus (1.010 °C) a) Wegold Lot G1 a) BioPorta Lot 1020 (1.020 °C), b)
Porta OP Lot W-2 (770 °C)
b) Alpha Lot 3 (680 °C) b) Wegold Lot Uni 2
a), b), c) a), b), c) a), b), c) Seit über 50 Jahren
im Dienste des Kunden
Binder Dental GmbH
Werner-von-Siemens-Straße 41
1.100 - 1.170 1.035 - 1.100 1.040 - 1.110 49124 Georgsmarienhütte
Graphit Graphit / Keramik / Sigradur Graphit, Keramik Telefon (0 54 01) 48 08-0
Telefax (0 54 01) 48 08-28
820 850 850
E-Mail: Info @Trendgold.com
-- ja, auf Anfrage -- Internet: www.trendgold.com

-- <10 7,2
ZP-7-2005 25.07.2005 12:11 Uhr Seite 388

Steuern
Recht
Finanzen

Gesundheitskarte:
Was ist der Anreiz für die Ärzte?
„Konkrete organisatorische und finanzielle investieren, um für die elektronische Ge-
Konzepte“ für die Arztpraxen forderte jetzt Jens sundheitskarte gerüstet zu sein. Dazu kom-
men bis zu ca. 140 Euro zusätzliche monat-
Naumann, Sprecher der Mittelstands-Initiative
liche Kosten für den laufenden Betrieb
Arztpraxis-EDV auf der „eHealth 2005“ in (DSL, VPN, Wartungen des Konnektors,
München. Die Hersteller von Praxisverwaltungs- Zertifikate für den HBA etc.) sowie weitere
systemen (PVS) sehen sich als "Partner der Ärzte“ Aufwendungen durch zusätzliche Verwal-
in der Verantwortung für funktionierende tungswege in den Praxen. Ein sichtbarer
Lösungen. Ohne aufeinander abgestimmte fachlicher Nutzen und die Möglichkeit der
Refinanzierung sollte für den Arzt erkenn-
Komponenten und Leistungen sowie einen bar sein.
regionalen Vorort-Service wird Chaos befürchtet.
Zentrale Praxenbetreuung
D as derzeitig sichtbare Mißverhältnis
zwischen der Vielzahl technischer
Detail-Diskussionen und den wenigen kon-
Zur effektiven Neustrukturierung empfiehlt
sich Lieferung, Installation, Einweisung und
kreten organisatorischen und finanziellen Pflege der Telematik- Komponenten aus
Konzepten im Rahmen der Arbeiten und einer Hand zu beziehen. „Diese Aufgabe
Planungen zur elektronischen Gesundheits- können sinnvollerweise nur die Primärsy-
karte gehöre „schleunigst beendet“, mahnte stem-Anbieter übernehmen“, ist Naumann
Der Erfolg überzeugt.
Jens Naumann, Sprecher der Mittelstands-
der
Initiative Arztpraxis-EDV und Vorstands-
Telematik-
mitglied im Verband der Hersteller von IT- Fallbeispiel
Einführung
Lösungen für das Gesundheitswesen Eine Arztpraxis bestellte einen Router für
hängt von der
(VHitG). Aktuell stünde ein hoher Aufwand den Anschluß an das Intranet einer KV.
Akzeptanz
bei den Ärzten einem ersten Nutzen bei den Nachdem das Gerät durch Techniker eines
in den
Kassen gegenüber. Daher seien jetzt neben Telekommunikation-Anbieters angeschlos-
Praxen ab
der technischen Spezifikation „konkrete or- sen war, funktionierte die Bildarchivie-
ganisatorische und finanzielle Konzepte für rungssoftware aufgrund von Konflikten in
die Arztpraxen dringend geboten“. der Netzwerkkonfiguration nicht mehr feh-
lerfrei.
Hohe Investitionskosten
Die Ärzte müssen bei einer vorhandenen
Fazit
modernen Anlage bis zu 3.500 Euro für Die PVS-Anbieter sind prädestiniert als Ko-
Hardware, Software und Dienstleistungen ordinatoren, da sie die Struktur von kleine-
ren und mittelständischen Unternehmen
haben. „Wir kennen den Arbeitsablauf, die
li.: Jens Naumann, Sensibilitäten der Praxen und die Situation
Mittelstands-Initiati- vor Ort aus langjähriger Erfahrung“, erläu-
ve Arztpraxis-EDV terte Naumann. Das „marktgerechte Preis-
und Verband der Leistungs-Verhältnis“ spreche ebenfalls
Hersteller von IT- dafür, daß die Hersteller der Praxisverwal-
Lösungen für das tungssysteme die Lieferanten und Betreuer
Gesundheitswesen der Lösungen für die Telematik in den Arzt-
(VHitG) praxen seien.

388 ZAHN PRAX 8, 7, 388 (2005)


Stand 22.07.2005 14:49 Uhr Seite 1

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ZP-7-2005 25.07.2005 12:13 Uhr Seite 390

Steuern
Recht
Finanzen

Befundbezogener Festzuschuß
- § 55 Zahnersatzabrechnung 2005
Inzwischen hatten wir nun fünf Monate Zeit, um dem macht dieser Artikel darauf aufmerk-
uns an das völlig neue Abrechnungsverfahren zu sam, daß der Patient den „Teledoktor“ anru-
fen solle, um sich von ihm beraten zu lassen
gewöhnen. Der Praxisalltag nimmt so langsam
- denn die GEK läßt ihre Kunden nicht im
wieder seinen Lauf. Leider ist in vielen Praxen ein Regen stehen! Selbst im März waren die
Rückgang bis zu 35 % zu verzeichnen. neuen Richtlinien vielen Sachbearbeitern
noch nicht bekannt. Inzwischen ist jedoch

D ie Krankenkassen, vor allem die


GEK, tragen durch gezielte Pressear-
beit dazu bei, das Vertrauensverhältnis zwi-
der Teledoktor darauf hin geschult.
Wir können nur hoffen, daß mit gezielter
Aufklärung in persönlichen Beratungsge-
schen Zahnarzt und Patient zu trüben. sprächen der Patient nach wie vor Vertrauen
Im GEK Magazin 2/05 wurde die Situation in seinen Behandler findet und sich nicht auf
mit der Überschrift „EXPLOSIV Teurer, eine Behandlung im Ausland einläßt. Ich
sinnlos, überflüssig?“ - erschütternd für die denke, mit entsprechenden Dienstleistungs-
Praxen - dem Patienten, bzw. Kunden der angeboten Ihrerseits werden es nur wenige
Krankenkasse näher gebracht. Der Zahnarzt Patienten (vielleicht auch kein einziger)
wird als Abzocker dargestellt, der dem Pati- sein, die auf Ihre Behandlung verzichten
enten überflüssige, überteuerte Brücken- möchten. Wer es trotzdem tut, ist es sicher
und Implantatarbeiten empfehle und dessen nicht Wert, Ihre Zeit zu beanspruchen - denn
Geschäftssinn wilde Blüten treibe. Außer- jeder hat die Patienten, die er verdient!
Daß der Patient bei einigen Versorgungsfor-
men einen höheren Eigenanteil als 2004 mit
dem prozentualen Zuschuß hat, bleibt unbe-
stritten. Bei einigen Regelversorgungen je-
doch ist der finanzielle Anteil des Patienten
nahezu identisch.
Leider sind noch einige Details - welcher
Zuschuß zu welchem Befund - oder gleich-
und andersartig, nicht geklärt. Es besteht
zwischen der KZBV und den Spitzenver-
bänden in Teilen noch Uneinigkeit. Wir
müssen hier noch Entscheidungen des
Schiedsamtes abwarten.
Inzwischen beschäftigt sich eine „Clearing-
Stelle“ mit Problemfällen, um eine korrekte
Umsetzung des Festzuschuß-Systems zu si-
chern. So sind die stetigen Ergänzungsliefe-
rungen der KZBV-Mappe „Schwere Kost
für leichteres Arbeiten“ besonders mit Prio-
rität zu behandeln, all die Änderungen oder
neue Entscheidungen auch korrekt umset-
zen zu können.
Im Juni tagt das Schiedsamt erneut. Bislang
besteht immer noch keine Einigung über
den HKP und das Beiblatt.
Als besonders wichtig erachte ich derzeit
die Änderung bzw. Anpassung der ZE -
Tab. 1: Kurzübersicht Richtlinien zum 1.1.2005. Die wichtigen

390 ZAHN PRAX 8, 7, 390 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:13 Uhr Seite 391

Steuern
Recht
Finanzen

Passagen sind hervorgehoben. Die Kenntnis B. Voraussetzungen für


der Richtlinien ist zwingend notwendig, um
Leistungsansprüche der Ver-
eine ausreichende, wirtschaftliche, und
zweckmäßige Versorgung von Wunschlei- sicherten im Rahmen der ver-
stungen des Patienten zu differenzieren. tragszahnärztlichen Versorgung
Richtlinien des Bundesausschusses der 4. Versicherte haben Anspruch auf medi-
Die neuen ZE Zahnärzte und Krankenkassen für eine zinisch notwendige Versorgung mit
- Richtlinien ausreichende, zweckmäßige und wirt- Zahnersatz einschließlich Zahnkronen
schaftliche vertragszahnärztliche Versor- und Suprakonstruktionen (zahnärztliche
gung mit Zahnersatz und Zahnkronen und zahntechnische Leistungen) in den
vom 4. Juni 2003 in der ab 1.1.2005 gülti- Fällen, in denen eine zahnprothetische
gen Fassung (NEU) Versorgung notwendig ist.
Qualität und Wirksamkeit der Leistungen
A. Gegenstand und Zweck- haben dem allgemein anerkannten Stand der
bestimmung medizinischen Erkenntnisse zu entsprechen
und den medizinischen Fortschritt zu
1. Diese Richtlinien regeln gemäß § 92 in
berücksichtigen. Dies gilt auch für gleichar-
Verbindung mit §§ 79 Abs. 2 Nr. 2a, 56 Abs.
tige und andersartige Versorgung.
2 SGB V die Regelversorgung mit Zahner-
satz, Zahnkronen und Suprakonstruktionen 5. Wählen Versicherte einen über die Re-
durch die an der vertragszahnärztlichen Ver- gelversorgung gemäß § 56 Abs. 2 SGB V
sorgung teilnehmenden Zahnärzte (Ver- hinausgehenden gleichartigen Zahner-
tragszahnärzte) mit dem Ziel einer bedarfs- satz, haben sie die Mehrkosten gegenüber
gerechten und wirtschaftlichen Versorgung den in § 56 Abs. 2 Satz 10 SGB V aufgeli-
der Versicherten. Soweit in den nachfolgen- steten Leistungen selbst zu tragen.
den Richtlinien Aussagen zum Zahnersatz Gleichartiger Zahnersatz liegt vor, wenn
getroffen werden, gelten diese entsprechend dieser die Regelleistung beinhaltet und
Informations-
für die Versorgung mit Zahnkronen und Su- zusätzliche Leistungen hinzukommen.
pflicht
prakonstruktionen. Versicherte haben Anspruch auf Erstat-
tung bewilligter Festzuschüsse nach § 55
Auch für Zahntechnische Leistungen gilt Abs. 5 SGB V, wenn eine andere Versor-
das Gebot der Wirtschaftlichkeit. Die Abre- gungsform (Brücke, herausnehmbarer
chenbarkeit der in diesen Richtlinien be- Zahnersatz, Kombinationsversorgung,
schriebenen Maßnahmen regeln die Ver- Suprakonstruktionen) als die, welche in
tragspartner gem. § 87 SGB V. den Regelleistungen für den jeweiligen
2. Nach diesen Richtlinien sollen Befund beschrieben ist, gewählt wird.
a) die Krankenkassen über die Leistungen Eine tatsächlich geplante Versorgung
bei der Versorgung mit Zahnersatz entschei- gemäß § 87 Abs. 1a SGB V kann sowohl
den, Regelversorgungsleistungen als auch Lei-
b) die Zahnärzte bei der Versorgung mit stungen der gleichartigen und andersar-
Zahnersatz verfahren. tigen Versorgungen umfassen.
3. Die Krankenkassen haben ihre Versicher- C. Voraussetzungen für eine
ten über Art und Umfang ihrer Leistungsan-
sprüche bei der Versorgung mit Zahnersatz
Versorgung mit Zahnersatz
zu informieren. 6. Ziel der Versorgung mit Zahnersatz ist
Die Kassenzahnärztliche Bundesvereini- es, eine ausreichende Funktionstüchtig-
gung und die Spitzenverbände der Kranken- keit des Kauorgans wiederherzustellen,
kassen wirken auf eine einheitliche Anwen- oder ihre Beeinträchtigung zu verhin-
dung dieser Richtlinien hin. dern.

ZAHN PRAX 8, 7, 391 (2005)


391
ZP-7-2005 25.07.2005 12:13 Uhr Seite 392

Steuern
Recht
Finanzen

7. Zahnersatz ist angezeigt, wenn ein Zahn Versorgungsnotwendigkeit und die geplante
oder mehrere Zähne fehlen oder zerstört Versorgung begutachten lassen.
sind und wenn dadurch die Funktionstüch-
11. Der Versorgung mit Zahnersatz hat die
tigkeit des Kauorgans beeinträchtigt ist oder
notwendige konservierend-chirurgische und
beeinträchtigt zu werden droht, z. B. durch
parodontale Behandlung des Restgebisses
Zahnwanderung oder -kippung. Bei der Ver-
vorauszugehen.
sorgung mit Zahnersatz soll eine funktionell
ausreichende Gegenbezahnung vorhanden a) Tief kariöse Zähne müssen auf ihre Er-
sein oder im Laufe der Behandlung herge- haltungswürdigkeit geprüft sein und ggf.
stellt werden. nach Versorgung mit einer Füllung klinisch
reaktionslos bleiben.
Ein neuer Zahnersatz ist nicht angezeigt,
b) Pulpatote Zähne müssen mit einer nach
wenn der vorhandene Zahnersatz noch
den Behandlungs-Richtlinien erbrachten,
funktionstüchtig ist oder die Funkti-
röntgenologisch nachzuweisenden Wurzel-
onstüchtigkeit wiederhergestellt werden
füllung versorgt sein.
kann (z. B. durch Erweiterung).
c) Zu überkronende Zähne sind auf ihre
8. Der Zahnarzt soll Art und Umfang des Sensibilität zu überprüfen.
Zahnersatzes nach den anatomischen, phy- d) Bei Zähnen mit krankhaften Prozessen
siologischen, pathologischen und hygieni- müssen Maßnahmen zur Ausheilung einge-
schen Gegebenheiten des Kauorgans be- leitet sein. An diesen Zähnen dürfen vorerst
stimmen. nur Interimsmaßnahmen durchgeführt wer-
Im Rahmen der vertragszahnärztlichen Ver- den. Endgültiger Zahnersatz ist erst nach
sorgung bestimmt der Zahnarzt nach ent- Ausheilung angezeigt.
Der Arzt be- sprechender Aufklärung und unter Wahrung e) Notwendige Parodontalbehandlungen
stimmt nach des Selbstbestimmungsrechts des Patienten müssen bereits erfolgt sein.
Absprache Art und Umfang der Behandlungsmaßnah- f) Bei Verdacht auf krankhafte Prozesse an
den Behand- men. Der Zahnarzt hat den Patienten über Zähnen und im Kieferknochen muß eine
lungsverlauf die nach den Richtlinien ausreichenden, röntgenologische Überprüfung erfolgen.
zweckmäßigen und wirtschaftlichen For- g) Nicht erhaltungswürdige Zähne und Wur-
men der Versorgung aufzuklären. zelreste müssen entfernt sein.
9. Die Mitwirkung des Patienten ist eine we- h) Retinierte und impaktierte Zähne, die im
sentliche Voraussetzung für die Erreichung räumlichen Zusammenhang mit geplantem
des Behandlungsziels. Regelmäßige Zahn- Zahnersatz stehen, sollen vor Beginn der
pflege und der Nachweis der zahnärztlichen Behandlung entfernt werden.
Untersuchungen nach § 55 Abs. 1 SGB V i) Voraussetzung für die Versorgung mit Su-
sind wichtige Kriterien für die Festlegung prakonstruktionen ist die Osseointegration
der im Einzelfall notwendigen Form der der Implantate.
Versorgung mit Zahnersatz. 12. Eine endgültige Versorgung mit Zahner-
Ist die Mundhygiene des Patienten unzurei- satz ist anzustreben. Dies kann ggf. auch
chend und/oder lehnt der Patient die Mitwir- durch einen Immediatersatz, der zu einem
kung an einer notwendigen Parodontalbe- späteren Zeitpunkt umgestaltet werden
handlung ab, ist das Behandlungsziel neu zu kann, geschehen.
bestimmen. 13. In Fällen, in denen eine endgültige
10. Die Versorgung mit Zahnersatz, Versorgung nicht sofort möglich ist, kann
Zahnkronen und Suprakonstruktionen ein Interimersatz angezeigt sein. Dies gilt
hat die Erhebung des Gesamtbefundes insbesondere bei fehlenden Frontzähnen
des Gebisses und dessen Dokumentation und zur Sicherung der Bißlage.
im Heil- und Kostenplan vorauszugehen.
14. Es dürfen nur solche Werkstoffe ver-
Die Versorgung hat die Wiederherstellung wendet werden, die den Anforderungen des
der Kaufunktion im Sinne einer Gesamtpla- Medizinproduktegesetzes entsprechen. Bei
nung zum Ziel. nachgewiesener Allergie gegen einen Werk-
Die Krankenkasse kann den Befund, die stoff ist ein als verträglich ermittelter Werk-

392 ZAHN PRAX 8, 7, 392 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:13 Uhr Seite 393

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Finanzen

stoff zu wählen. Der Nachweis einer Aller- II. Versorgung mit Brücken
gie ist gemäß den Kriterien der Kontaktall- 21. Eine Brücke dient in der Regel der
ergiegruppe der Deutschen Gesellschaft für Schließung zahnbegrenzter Lücken. Die In-
Dermatologie zu erbringen. Die Erprobung dikation ergibt sich aus dem klinischen und
von Werkstoffen auf Kosten der Kranken- röntgenologischen Befund der zu überkro-
kassen ist unzulässig. Bei der Auswahl der nenden Zähne einschließlich ihrer Parodon-
Dentallegierungen im Rahmen der vertrags- talgewebe und aus statischen und funktio-
zahnärztlichen Versorgung soll beachtet nellen Gesichtspunkten.
werden, daß Nichtedelmetall und NEM-Le- Bei der Gestaltung der Brückenglieder sind
gierungen ausreichend, zweckmäßig und die Grundsätze der Parodontalhygiene zu
wirtschaftlich sein können. berücksichtigen.
D. Anforderungen an einzelne 22. Brücken sind angezeigt, wenn dadurch
Behandlungsbereiche in einem Kiefer die geschlossene Zahnreihe
Erhaltung der wiederhergestellt wird.
I. Versorgung mit Zahnkronen
Zahnsubstanz
23. Brücken sind nicht angezeigt bei un-
hat Vorrang 15. Die Schonung und Erhaltung natürlicher
genügender parodontaler Belastbarkeit und
und intakter Zahnhartsubstanz haben Vor-
solchen Allgemeinleiden, die das parodon-
rang vor der Versorgung mit Zahnkronen.
tale Gewebe ungünstig beeinflussen.
Zahnkronen sind angezeigt, wenn sich aus
dem klinischen und röntgenologischen Be- 24. Bei Versicherten im Alter zwischen 14
fund der erkrankten Zähne einschließlich und 20 Jahren gehören adhäsiv befestigte
ihrer Parodontalgewebe ergibt, daß diese einspannige Brücken im Frontzahnbe-
nur durch Kronen erhalten werden können. reich mit Metallgerüst zur Regelversor-
gung.
16. Zahnkronen können angezeigt sein:
Die Pfeilerzähne sollen karies- und fül-
a) zur Erhaltung eines erhaltungsfähigen
lungsfrei sein. Die zu überbrückende Span-
und erhaltungswürdigen Zahnes, wenn
ne soll grundsätzlich nicht mehr als einen
eine Erhaltung des Zahnes durch andere
Zahn umfassen.
Maßnahmen nicht mehr oder auf Dauer
nicht möglich ist, 25. Für Brücken gilt Nummer 20 dieser
b) zur Abstützung eines Zahnersatzes, Richtlinien entsprechend.
wenn eine Abstützung und Retention auf 26. Bei disparallelen Pfeilern umfaßt die
andere Weise nicht möglich ist. vertragszahnärztliche Versorgung auch das
17. Zahnkronen sind nicht angezeigt bei hierdurch erforderliche Geschiebe.
Zähnen, die auf Dauer ohne Antagonisten
bleiben und für die Verankerung von III. Versorgung mit herausnehm-
Zahnersatz nicht benötigt wird. barem Zahnersatz
18. Konfektionierte Kronen dürfen nur in 27. Zum Zahnersatz gehören die erforderli-
der Kinderzahnheilkunde verwendet wer- chen Halte- und Stützvorrichtungen.
den. 28. Bei Teilprothesen ist in der Regel eine
19. Für die Versorgung mit einer provisori- parodontal abgestützte Modellgußkonstruk-
schen Krone ist grundsätzlich ein im direk- tion angezeigt. Die Grundsätze der Parodon-
ten Verfahren hergestelltes Provisorium aus- tal-Hygiene sind dabei zu berücksichtigen.
reichend. 29. Bei einem Restgebiß ohne parodontale
20. Zur Regelversorgung gehören metalli- Abstützungsmöglichkeit ist in der Regel
sche Voll- und Teilkronen. Ebenfalls zur Re- eine Kunststoffprothese ohne aufwendige
gelversorgung gehören vestibuläre Verblen- Halteelemente angezeigt.
dungen im Oberkiefer bis einschließlich 30. Bei totalen Prothesen ist in der Regel die
Zahn 5, im Unterkiefer bis einschließlich Basis in Kunststoff herzustellen. Eine Me-
Zahn 4. Im Bereich der Zähne 1 bis 3 um- tallbasis gehört nur in begründeten Ausnah-
faßt die vestibuläre Verblendung auch die mefällen (z. B. Torus palatinus und Exosto-
Schneidekanten. sen) zur Regelversorgung.

ZAHN PRAX 8, 7, 393 (2005)


393
ZP-7-2005 25.07.2005 12:19 Uhr Seite 394

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Recht
Finanzen

31. Ein Abdruck mit individuellem Löffel (Anmerkung: lt. Gemeinsamer Erklärung der Partner
oder individualisiertem Löffel ist nur ange- im Bundesausschuß sind mit Inkrafttreten zum
1.1.2006 in den Zahnersatz - Richtlinien Suprakon-
zeigt, wenn für die Abdrucknahme der übli- struktionen zu beschreiben, die zu einer Verbesserung
che Löffel nicht ausreicht. der Kaufunktion im Vergleich zu anderen Versor-
gungsformen führen.)
32. Bei zahnlosem Kiefer ist die Abformung
mittels eines Funktionsabdruckes angezeigt; 37. Der Anspruch im Rahmen der Regelver-
das Gleiche gilt, wenn bei stark reduziertem sorgung ist bei zahnbegrenzten Einzelzahn-
Restgebiß - in der Regel bis zu drei Zähnen lücken nach Nummer 36 Buchstabe „a“ auf
- eine funktionelle Randgestaltung notwen- die Versorgung mit Einzelzahnkronen und
Vorleistungen dig ist. bei atrophiertem zahnlosem Kiefer nach
im Zusam- Nummer 36 Buchstabe „b“ auf die Versor-
33. Funktionsanalytische und funktionsthe-
menhang mit gung mit Totalprothesen als vertrags-
rapeutische Leistungen gehören nicht zur
Implantaten zahnärztliche Leistung begrenzt.
vertragszahnärztlichen Versorgung.
gehören nicht 38. Sämtliche Vorleistungen im Zusammen-
zur Regelver- 34. Intraorale Stützstiftregistrierungen zur hang mit den Implantaten, wie die Implanta-
sorgung Feststellung der Zentrallage gehören nur te selbst, die Implantataufbauten und die im-
neben der der Total- / Cover - Denture - Pro- plantatbedingten Verbindungselemente ge-
these zur Regelversorgung, auch auf im- hören nicht zur Regelversorgung bei Supra-
plantatgestützten Totalprothesen im Ober- konstruktionen.
und Unterkiefer, wenn die Lagerbeziehung
von Unter- zu Oberkiefer mit einfachen Me- 39. Die Krankenkasse kann die vorgelegte
thoden nicht reproduzierbar ermittelt wer- Behandlungsplanung einem Gutachter zur
den kann. Klärung der Frage zuleiten, ob ein unter
Nummer 36 genannter Ausnahmefall vor-
IV. Kombinationsversorgungen liegt. Dabei gilt das zwischen der KZBV
35. Über eine Kombinationsversorgung und den Spitzenverbänden der Krankenkas-
wird festsitzender mit herausnehmbarem sen vereinbarte Gutachterverfahren für die
Zahnersatz zu einer funktionellen Ein- Versorgung mit Zahnersatz und Zahnkronen
heit unter Verwendung von Verbindungs- entsprechend. Das Nähere hierzu regeln die
elementen zusammengefügt. Partner der Bundesmantelverträge.
Kombinationsversorgungen sind ange- Die Kosten für Zahnersatz einschließlich
zeigt, wenn gegenüber anderen Zahner- Zahnkronen sind gegenüber dem Versicher-
Krankenkasse satzformen eine statisch und funktionell ten für diejenigen Leistungen, die der Regel-
kann die günstigere Belastung der Restzähne und versorgung entsprechen, nach dem einheit-
Behandlungs- eine günstige Retention erreicht werden lichen Bewertungsmaßstab (BEMA) und
planung kann. Die parodontale Ausgangssituation auf der Grundlage des bundeseinheitlichen
einem der Restzähne ist kritisch zu bewerten. Verzeichnisses der abrechnungsfähigen
Gutachter Im Rahmen der Regelversorgung zahntechnischen Leistungen (BEL II - 2004)
vorlegen gehören mit Ausnahme von Cover/Den- abzurechnen.
ture - Prothesen nur Teleskop- / Konus-
Wählen Versicherte einen über die Regel-
kronen auf Eckzähnen zu den Verbin-
versorgung gemäß § 56 Abs. 2 SGB V hin-
dungselementen.
ausgehenden gleichartigen Zahnersatz, gilt
V. Versorgung mit Suprakonstruktio- als Abrechnungsgrundlage für die Mehrko-
nen (implantatgestützer Zahnersatz) sten die Gebührenordnung für Zahnärzte.
Wählen Versicherte eine von der Regelver-
36. Suprakonstruktionen gehören in folgen- sorgung abweichende andersartige Versor-
den Ausnahmefällen zur Regelversorgung: gung nach § 55 Abs. 5 SGB V, gilt als Ab-
a) bei zahnbegrenzten Einzelzahnlücken, rechnungsgrundlage ebenfalls die Gebüh-
wenn keine parodontale Behandlungsbe- renordnung für Zahnärzte.
dürftigkeit besteht, die Nachbarzähne ka-
riesfrei und nicht überkronungsbedürftig Um sicher zu gehen, sollten Sie stets die
bzw. überkront sind sowie Leistungen, die nicht in Verbindung mit
b) bei atrophiertem zahnlosen Kiefer. einer Regelversorgung stehen, z. B. die

394 ZAHN PRAX 8, 7, 394 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:19 Uhr Seite 395

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Funktionsanalytischen Maßnahmen nach satzrichtlinien, vollverblendete Kronen und


GOZ 800 ff., nicht auf dem Beiblatt auf- vollkeramische Voll- und Teilkronen gelten
führen, sondern einen privaten separaten als gleichartige Versorgung.
Heil- und Kostenplan für die zusätzlichen Die Abrechnung erfolgt entsprechend § 55
Begleitleistungen erstellen. Abs. 4 i. V. mit § 87 Abs. 1 a Satz 1 SGB V
Auf dem Beiblatt müssen derzeit noch keine nach Maßgabe der GOZ. Prothetische Be-
Steigerungsfaktoren angegeben werden. gleitleistungen (z. B. Provisorien, Abneh-
Bei gleich- und andersartigem Zahner- men und Wiederbefestigen von Provisorien)
satz ist das Labor - bei Leistungen die werden als Regelversorgungsleistungen
über die Regelversorgung hinausgehen - nach BEMA abgerechnet.
nicht an das BEL II gebunden. *Würde Zahn 27 nicht verblendet werden,
Beispiel: Vollverblendete Krone: Leistun- müßte dieser auf dem HKP nach 91a ange-
gen wie Modell, Mittelwert, Versand (also setzt werden und kann nicht nach GOZ be-
Regelleistung betreffend) sind nach BEL II rechnet werden, obwohl die Brücke eine
aufzuführen. Die Krone, Vollverblendung, Einheit ist.
sowie weitere Leistungen (inkl. charakteri- Berechnung der Kosten für die Vollver-
sieren, etc.) werden nach BEB bzw. Privat- blendung:
preisliste berechnet. Mischrechnung! Über Beiblatt nach GOZ („Beiblatt“ -
Schiedsamt) = gleichartige Regelversor-
gung
Fallbeispiel 1
Optimierungs- und Wunschleistungen
Teilkrone 17
auf Privatvereinbarungsformular:
Brücke mit Divergenzgeschiebe wegen
Keramikstufe / Keramikschulter / FAL /
mesialer Kippung 25-27,vollverblendet
FTL
Verblendete Kronen und Brücken außerhalb
Individuelle Abformung
der Verblendbereiche gemäß der Zahner-
Stifte:
Adhäsiv befestigte Stifte und nicht-metalli-
sche Stiftsysteme (z. B. Glasfaser- oder Ke-
ramikstifte) gelten als gleichartige Versor-
gung und werden nach Maßgabe der GOZ
abgerechnet.
Eine erneute Kostenzusage durch die Kran-
kenkasse ist bei FZ 1.4 und 1.5 für einen
nachträglichen Stiftaufbau nicht erforder-
lich.
Laut KZBV soll eine Festzuschuß nach
1.2 für medizinisch notwendige Veneers
möglich sein.
Berechnung:
Medizinisch notwendige Veneers, z. B.
bei buccalen Läsionen zur Vermei-
dung einer Vollkrone, zahnsubstanz-
schonend!
Befund = pw
Regelversorgung = PK
Festzuschuß = 1.2, gleichartig!
Beiblatt GOZ = 222 - Steigerungsfak-
tor! GOZ § 2 Abs. 1+ 2!
Hier besteht noch Dissens zwischen der
KZBV und den Spitzenverbänden wel-
Tab. 2 cher Zuschuß nun anzusetzen ist. Die

ZAHN PRAX 8, 7, 395 (2005)


395
ZP-7-2005 25.07.2005 12:19 Uhr Seite 396

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Spitzenverbände tendieren zu 1.1 und Bei einer Gesamtplanung, die aus Regel-
1.3, da die Teilkrone im BEMA nicht für versorgung / gleichartiger Versorgung
den Frontzahnbereich vorgesehen ist. und einer andersartigen Versorgung be-
Bei kosmetischen Veneers = GOZ § 2 Abs. steht, gilt Folgendes zu beachten:
3, reine Wunschleistung - kein Zuschuß! Der HKP wird D (direkt) mit dem Patien-
Achtung: Einige KZV’n, z. B. Bayern, ten abgerechnet. Leistungen aus anders-
artiger Versorgung nach GOZ. Leistun-
gehen hier nicht konform. Hier sind
gen aus Regel- bzw. gleichartiger
Veneers reine Privatleistungen! Dies Versorgung müssen auf der Privat-Ge-
gilt auch für Inlaybrücken! samtrechnung nach BEMA berechnet
Abgrenzung der Leistungsarten: werden.
Eine tatsächlich geplante Versorgung kann z. B. re. UK = 4 implantatgetragene Kro-
sowohl Regelversorgungsleistungen als nen, li. UK notwendige Einzelzahnkrone
auch Leistungen der gleich- und / oder an- 36. Die Höhe andersartiges Honorar liegt
dersartigen Versorgung umfassen. Wenn das somit über 50 %, also „andersartig“ -
geplante Honorar für den andersartigen Ver- Privat-Direktabrechnung.
sorgungsanteil mehr als 50 % des insgesamt Zur korrekten Liquidationserstellung
Unterschied- geplanten Honorars beträgt, ist der HKP mit wird die Implantatversorgung nach GOZ
liche Hand- dem Patienten direkt abzurechnen, der einen und die notwendige Krone an 36 nach
habung der Anspruch auf Erstattung der bewilligten BEMA abgerechnet. Somit entsteht eine
50 %- Grenze Festzuschüsse gem. § 55 Abs. 5 SGB V GOZ - BEMA - Mischrechnung. Eine
gegen seine Krankenkasse hat. notwendige Versorgung darf nicht dem
Auf Landesebene können allerdings hin- Patienten als reine Privatleistung darge-
sichtlich der „50 % - Grenzziehung“ andere stellt werden.
Regelungen bestehen. Das bedeutet, daß das
zahnärztliche GOZ-Honorar das Honorar Fallbeispiel 2
der Regel- oder gleichartigen Versorgung Teleskop-Prothese
um mehr als 50 % übersteigen muß. ZE - Rili Nr. 35:
Beispiel: Regelversorgung 500 Euro - An- Über eine Kombinationsversorgung wird
dersartigkeit 800 Euro = mehr als 50 %. festsitzender mit herausnehmbarem Zahner-
Dies ist nicht der Fall im folgenden Beispiel: satz zu einer funktionalen Einheit unter Ver-
Regelversorgungsanteil 610 Euro - Anders- wendung von Verbindungselementen zu-
artigkeit 715 Euro. Hier sind die 50 % nicht sammenfügt. Kombinationsversorgungen
erreicht, somit wird über die KZV abge- sind angezeigt und wirtschaftlich, wenn ge-
rechnet. genüber anderen Zahnersatzformen eine sta-
tisch und funktionell günstigere Belastung
der Restzähne und eine günstige Retention
erreicht werden kann.
Die parodontale Ausgangssituation der
Restzähne ist kritisch zu bewerten. Im Rah-
men der Regelversorgung gehören mit Aus-
nahme von Cover- / Denture - Prothesen nur
Teleskop- / Konuskronen zu den Verbin-
dungselementen.
Das bedeutet:
Zuschuß zur Teleskopkrone auf dem
Eckzahn nur wenn Zahn 4 und 5 fehlen!
Wäre diese Voraussetzung erfüllt, der Pa-
Fallbeispiel 2: Teleskop-Prothese. tient aber eine festsitzende Brücke
Alternativ: wünscht, wäre diese andersartig nach
Wäre Zahn 34 ww, erhielte Patient Fest- GOZ zu berechnen. Der Patient erhält je-
zuschuß für Krone 1.1 + 1.3, dann wäre doch den Zuschuß für den Modellguß
die Versorgung gleichartig! und zwei Teleskope auf den Eckzähnen.

396 ZAHN PRAX 8, 7, 396 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:19 Uhr Seite 397

Würden diese Eckzahnteleskope z. B.


vollverblendet werden, wäre die Abrech-
nung wieder gleichartig vorzunehmen.
Die Prothese bleibt in der BEMA-Berech-
nung, die Teleskope werden nach GOZ
504 und 508 (Kürzel TM) über das Bei-
blatt berechnet.
Z.B. OBN -
Fallbeispiel 3 „OPALESCENT BLUE NATURAL”
Freiendbrücke vollverblendet MIT EINZIGARTIG NATÜRLICHER
In den neuen Richtlinien und dem FZ-Sy- FAR B - OPALESZEN Z !
stem sprechen wir von Lücken- oder Frei-
So wie die Staubpartikel in der Luft die Farbe des Himmels
endsituation. Deshalb wurde auch die Richt- von blau über bernstein bis rot je nach Lichteinfall verändern, filtert
linie geändert. Somit wurde die Bestim- der spezielle Füllstoff von ENAMEL PLUS HFO OBN das Licht.
mung, daß nur ein mesial fehlender Prämo- Dies erzeugt die einzigartig natürliche Farb-Opaleszenz
aller Restaurationen mit Enamel plus HFO „NEW GENERATION”
lar durch ein Freiendbrückenglied zu erset-
zen sei, wieder entfernt.
Bei der Versorgung mit einer Freiendbrücke
in ansonsten geschlossener Zahnreihe gilt
laut KZBV der Festzuschuß 2.1 nebst ggf.
2.7 für die Lückensituation nebst 1.1 + ggf.
1.3 für 2. Pfeiler der Freiendbrücke.
Beispiel: BM-KM-KM
FZ : 2.1 KM-BM-KM + 1.1 KM
Achtung: Diese Regelung gilt nicht bun- Das ENAMEL plus HFO System wurde
desweit: Die KZV-Bayern geht davon aus, weiterentwickelt und vereinfacht.
daß nur 2.1 angesetzt werden kann, eben für Dabei konnte die Qualität so deutlich verbessert werden, dass
wir den kritischen Vergleich mit anderen Systemen empfehlen.
2 Kronen und 1 Brückenglied!
Die Forschungen von Dr. Lorenzo Vanini zur Ästhetik
Neu ist, daß der Patient, der sich für einen und Farblehre begründen unseren Entwicklungs-Vorsprung und
verdeutlichen die Unterschiede.
implantatgetragenen Zahnersatz entschei-
det, einen Zuschuß erhält, auch wenn es sich
nicht um einen Ausnahmefall handelt. Dies
gilt auch für die Erneuerung oder Wieder-
herstellung.

Kerstin Salhoff
Altenfurter Str. 11, 90475 Nürnberg
Neue Dentin- und
Schmelzmassen
- universelle Farbtönung
- höhere Leuchtkraft
- neue altersgemäße Schmelzmassen
- balanciert reduzierte Farbsättigung
- höhere Opazität,
näher am natürlichen Dentin
- natürliche Fluoreszenz
(Glass Connector verbessert die
Licht-Diffusion)

LOSER & CO
öfter mal was Gutes ...
GERD LOSER & CO GMBH · VERTRIEB VON DENTALPRODUKTEN
Fallbeispiel 3: POSTFACH 10 08 29, D - 51308 LEVERKUSEN
TELEFON: 0 21 71/ 70 66 70, FAX: 0 21 71/ 70 66 66
Freiendbrücke vollverblendet. e-mail: info @ loser.de

ZAHN PRAX 8, 7, 397 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:20 Uhr Seite 398

Hersteller-
informationen

Die neue Leichtigkeit der Insertion

E ine neue Membrangeneration Cytoplast Resorb von ORALTRONICS


ist leichter zu handhaben und zu plazieren. Die hydrophile,
mehrschichtig verwobene Membran ist chemisch rein und damit die Gefahr
einer Antigen/ Antikörper-Reaktion gering. Ihr dreidimensional konstruierter
Dichtegradient ist so ausgelegt, daß die epitheliale Migration während der
späteren Heilphasen blockiert wird. Überzeugend wirkt auch die sichere Ins-
ertion der in die gewünschte Form zugeschnittenen Membran. Bedeckt das
Gewebe die Wunde, so wird es durch das Blut aus dem Operationsbereich
adhäsiv und zugleich geschmeidig. Die Membran hat Vinyl-Konsistenz, läßt
sich aber aufgrund ihrer Dicke leicht adaptieren. Die gute Anpassung der Membran verhindert das Einwach-
sen von Bindegewebszellen. Eine abschließende Fixierung des Gewebes ist nicht notwendig. Die erwünsch-
te Barrierefunktion bleibt für den Zeitraum, in dem die Wundheilung erfolgt und eine erste Regenerations-
schicht gebildet wird, erhalten. Die vollständige Bioresorption erfolgt in etwa sieben Monaten. Dabei wird die
Memran zu CO2 und H2O abgebaut.
Kontakt: ORALTRONICS, Bremen

Keramiken aus Zirkoniumdioxid weiterentwickelt

D ie guten mechnischen Eigenschaften von Zir-


koniumdioxid hat sich VITA für die Weiterent-
wicklung ihrer YZ Cubes zu Nutze gemacht. Die aus Y-
TZP (Yttria stabilized Tetragonal Zirconia Polyrcystal)
bestehenden Oxidkeramiken zeichnen sich durch hohe
Rißzähigkeit aus. Biokompabilität, nahezu Porenfreiheit
und hohe Widerstandfähigkeit sprechen außerdem für
den Werkstoff. Die Frage der weißen Gerüste, bisher ein
Nachteil von Versorgungen aus Zirkoniumdioxid, ist
auch gelöst. Die geschliffenen Zirkoniumdioxid-Restaurationen aus den YZ Cubes werden entsprechend der
späteren Zahnfarbe mit dem VITA COLORING LIQUID eingefärbt. Durch die Entwicklung unterschiedli-
cher Blockgrößen wurde das Anwendungsspektrum erweitert, so daß sie mittlerweile auch in Bereichen mit
größeren Belastungen eingesetzt werden können, z. B. bei mehrgliedrigen Brückengerüsten, Stiftkernauf-
bauten und Implantatabutments.
Kontakt: VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen

CURASEPT®- Gel Zahnpaste mit Chlorhexidin & ADS

D ie Zahnpaste ist besonders geeignet als Unter-


stützung zur Bewahrung der bestmöglichen
Hygienebedingungen: bei Trägern von Zahnprothe-
sen, kieferorthopädischen Apparaturen, Implantaten
oder Problemen mit dem Zahnstützgewebe (Parodon-
tium). Der Gebrauch ist besonders vor und nach jeder
zahnärztlichen Behandlung zum Schutze des Zahnfleisches empfohlen. Das ADS-System vermindert mögli-
che Pigmentierungen und Geschmacksstörungen und macht das Produkt verträglicher. Das Produkt enthält
0,12% Chlorhexidin mit ADS, eignet sich zur langfristigen Behandlung gegen bakterielle Plaque und schont
das Weiß der Zähne.
Kontakt: Curaden AG, Stutensee-Spöck

398 ZAHN PRAX 8, 7, 398 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:20 Uhr Seite 399

Hersteller-
informationen

Natürliche Zahnfarben auch bei


dünnen Keramikschichten

S teigende Ansprüche nach ästhetischen, metallfreien Restauratio-


nen führten bei SHOFU zur Entwicklung des VINTAGE ZR Ver-
blendkeramiksystems, mit dem sich alle erhältlichen Zirkonoxid-
Gerüstsysteme verblenden lassen. Eine besonders feine und
homogene Partikelstruktur soll bereits bei extrem dünnen Schicht-
stärken eine natürliche Farbwiedergabe gewährleisten. Mit der An-
wendung der Inzisal- und einem umfangreichen Angebot an translu-
zenten Effektmassen erzielt man bei metallunterstützten und
metallfreien Konstruktionen eine naturidentische Lichttransmission
unter allen Lichtverhältnissen. Die speziell entwickelten Opaque-
oder Shade-Liner ermöglichen es, die Opazität des Gerüstes patientengerecht zu steuern. Dies führt zu
einem rationellen Schichtaufbau und absoluter Farbtreue zum Vita Classical Farbsystem bei geringen
Schichtstärken. VINTAGE ZR wird voraussichtlich ab Oktober 2005 im Handel erhältlich sein.
SHOFU DENTAL GMBH, Ratingen

Abformmaterial Aquasil Ultra ausgezeichnet

D as US-amerikanische Testmagazin „Reality Now“ hat das Abformmaterial Aquasil Ultra von DENT-
SPLY DeTrey erneut ausgezeichnet. Mit dem Produkt
lassen sich sicher und schnell Präzisionsabformungen erzie-
len. Die guten Eigenschaften gehen auf die Rezeptur des
Werkstoffs zurück. Dieses Abformmaterial wurde als Po-
lyvinylsiloxan (A-Silikon) so konzipiert, daß auch klassische
Produktvorteile des Polyethers, wie etwa eine gute Hydrophi-
lie, erreicht werden. Dadurch ist Aquasil Ultra hydrophil und
gleichzeitig reißfest. Dazu kommen eine hohe Dimen-
sionstreue, Zeichnungsgenauigkeit und Lagerfähigkeit. Der
Minzgeschmack wird von den Patienten als sehr angenehm
empfunden.
Kontakt: Dentsply DeTrey, Konstanz

Polierbürsten sorgen für mehr Glanz am Zahn

F ür effiziente Vorpolitur sorgen sieben neue Polierbürsten


von Renfert. Ein Silikonpolierer in Linsenform (ø 22
mm) bietet optimalen Zugang zu den Interdentalräumen. Mit
starker Abrasion, feinem Schliffbild und ohne Schlierenbil-
dung ist er für die gesamte Fläche und insbesondere für die
Übergänge Metall-Keramik geeignet. Der Bürstenschwabbel
45 (ø 45mm) bimst dagegen den häufig künstlich wirkenden
Hochglanz nach einem Glanzbrand, während die Bürsten-
schwabbel 55 und 80 (ø 55 oder 80 mm) im Prothesen-Kunst-
stoff ihre Einsatzgebiete haben. Weniger Hitzestreß für das
Material bei Kunststoffen und Metall verspricht die Scotch
Brite™ Miniaturbürste, die in den Ausführungen grob, mittel und fein (ø 25 mm) hergestellt wird. Im Ver-
gleich zu Schmirgelpapier haben diese mit Schleifmittel versehenen Bürsten den Vorteil, daß sie deutlich
weniger Hitze entwickeln und gleichzeitig flexibler einsetzbar sind.
Kontakt: Renfert GmbH, Hilzingen

ZAHN PRAX 8, 7, 399 (2005)


399
ZP-7-2005 25.07.2005 12:21 Uhr Seite 400

Hersteller-
informationen

Prophylaxe-Fortbildung kostenlos

D ie Listerine Prophylaxe Summer School (PSS) wird als kostenloser Fern-Kolleg durchgeführt und
wendet sich an zahnärztliche Mitarbeiterinnen. Ziel ist es, den Teilnehmerinnen eine Möglichkeit zu
bieten, ihre Prophylaxe-Kenntnisse zu ergänzen und alltagsgerecht zu vertie-
fen. Vom Kleinkind bis zum alten Menschen werden in den drei Heften der
Summer School 2005 praxisnahe Problemfälle beschrieben. Der Autor der
Fortbildungsreihe, Prof. Dr. Bernd-Michael Kleber, Leiter der Abteilung für
Parodontologie an der Charité Berlin, stellt dazu geeignete Behandlungsmög-
lichkeiten vor. Für zusätzlichen Lerneffekt sorgt ein Fragebogen zu jedem Teil,
der von Pfizer Consumer Healthcare ausgewertet wird. Die PSS will den
Präventionsgedanken unterstützen und dabei helfen, daß zahnärztliche Mitar-
beiterinnen mehr Verantwortung in der Patientenbetreuung übernehmen kön-
nen. Dialogsituationen zwischen Patient und Mitarbeiterin lockern den Stoff
auf. Dazu gibt es weiterführende Literaturangaben und Abrechnungshinweise.
Die Teilnehmerinnen erhalten per Post jeweils kostenfrei die einzelnen Hefte und können bequem von zu-
hause aus Abschnitt für Abschnitt durcharbeiten. Im letzten Jahr bildeten sich rund 2.900 Teilnehmerinnen
bei der PSS weiter. Das Anmeldeformular gibt es unter www.listerine.de (Benutzername: listerine; Paßwort:
coolmint) im Bereich „medizinische Fachkreise“.
Kontakt: Pfizer, Karlsruhe

Aphten zielgenau selbst behandeln

D ie Selbstbehandlung aphtöser Erkrankungen im Mund ermöglicht die entzündungshemmende und


schmerzstillende Hafttablette AFTAB aus dem Hause
Opfermann Arzneimittel. Die Hafttablette wird durch An-
feuchten so zielgenau auf der Läsion plaziert, daß die Wirk-
stoffbelastung durch das Glucocorticoid Triamcinolonaceto-
nid nur gering ist. Der Wirkstoff wird nach dem Auftragen
am Entzündungsherd abgegeben. Darüber hinaus bildet die
Hafttablette in Verbindung mit Speichel einen gallertartigen,
elastischen Film, der die schmerzhafte Entzündung vor Nah-
rungseinflüssen und Speichel schützt.
Kontakt: Opfermann Arzneimittel GmbH, Wiehl

Gute Sicht im kleinen Mund

F ür die erleichterte Kavitätenpräparation bei Kindern und Erwachsenen mit kleiner Mundöffnung hat
Sirona das Angebot an Winkelstücken um neun Varianten mit jeweils kleinem Kopf ergänzt. Die Mi-
niköpfe gibt es für die drei Standardwinkelstücke der Produktlinie T1 CLASSIC mit einem Übertragungs-
verhältnis von 1:5 (rot), 1:1 (blau) beziehungsweise 6:1 (grün).
Bei der T1 LINE-Serie können Praxen zwischen Versionen mit
oder ohne Licht wählen. Der sehr kleine Durchmesser und die
deutlich reduzierte Höhe des Instrumentenkopfes ermöglichen
einen optimalen Zugang und gewährleisten eine jederzeit gute
Sicht auf die Präparationsstelle, insbesondere im molaren Be-
reich. Die roten Minikopf-Winkelstücke haben Keramikkugella-
ger, dadurch sind sie langlebig und laufruhig. Die neuen Produk-
te sind mit einem Eindüsenspray ausgerüstet, das eine sehr gute Kühlwirkung erzielt. Die ergonomische
Form bietet hohe Griffsicherheit. Anwender der Chip Blower-Funktion können mit den Miniköpfen arbei-
ten, ähnlich wie sie es von den Vorgängermodellen gewohnt sind.
Kontakt: Sirona Dental Systems GmbH, Bensheim

400 ZAHN PRAX 8, 7, 400 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:21 Uhr Seite 401

Hersteller-
informationen

Cercon ceram express erleichtert die


Verblendtechnik bei Zirkonoxid

B ei der Überpreßtechnik mit Cercon ceram express


stehen für den Front- und Seitenzahnbereich unter-
schiedlich eingefärbte Keramikpellets zur Verfügung.
Die anterior-Pellets werden aufgrund ihrer Transluzenz
mit einem farblich abgestimmten Liner verwendet und
eignen sich für den sichtbaren Bereich der Restauration.
Die posterior-Pellets sind opaker eingefärbt und empfeh-
len sich besonders für die Schultertechnik. Dies ermög-
licht eine exakte Reproduktion von scharfen Keramikschul-
tern oder die Ausfüllung von Kastenpräparationen für die Pfeileraufnahme
bei Inlaybrücken. Cercon-Inlaybrücken sind von DeguDent aufgrund der Erfahrungen be-
reits als Indikation freigegeben worden. Ebenso wie die klassische Schichttechnik erreicht die Überpreß-
technik mit Cercon ceram express das Ziel der ästhetischen Komplettierung des Gerüstes: Sowohl ein voll-
ständiges Überpressen ist möglich, als auch die Anwendung der „Cut-back-Technik“. Nach den bisherigen
Erfahrungen in zahntechnischen Laboren eignet sich das Material insbesondere für die Darstellung von
scharfen Keramikschultern oder die exakte Ausfüllung von Kastenpräparationen für die Pfeileraufnahme
bei Inlaybrücken.
Kontakt: DeguDent, Hanau

Info-Service Bitte senden Sie mir/uns nähere Informationen


zu folgenden Themen/Produkten:
❒ Prophylaxe - Summer School (Listerine)
Absender: ❒ Aphtenbehandlung mit AFTAB
__________________________________ (Opfermann)
__________________________________ ❒ Die neue Leichtigkeit der Insertion
(ORALTRONICS)
__________________________________ ❒ Keramiken aus Zirkoniumdioxid
__________________________________ weiterentwickelt (vita)
❒ Natürliche Zahnfarben auch bei
dünnen Keramikschichten (Shofu)
Coupon schicken oder faxen an:
❒ Polierbürsten sorgen für mehr Glanz am
Zahn (Renfert)
ZP ZAHNARZT & PRAXIS
flohr verlag ❒ Abformmaterial Aquasil Ultra ausge-
zeichnet (Dentsply De Trey)
Hauptstraße 22
78628 Rottweil ❒ CURASEPT®- Gel Zahnpaste mit Chlor-
hexidin & ADS (Curaden)
Fax: 07 41 / 9 42 40-99 ❒ Gute Sicht im kleinen Mund
(Sirona Dental Systems)
❒ Cercon ceram express erleichtert die
Verblendtechnik bei Zirkonoxid (DeguDent)

ZAHN PRAX 8, 7, 401 (2005)


401
ZP-7-2005 25.07.2005 12:25 Uhr Seite 402

Industrie
Report

Langzeitstudie belegt:
Kompomer zur direkten Füllungs-
therapie erfolgreich

Hohe Ästhetik bei einer multiplen


Klasse III Kavität durch Dyract AP

Eine Langzeitstudie an Klasse-III-Füllungen Seitenzahnbereich gerecht. Dyract eXtra


dokumentiert die Leistungsfähigkeit der Dyract- bietet gegenüber seinem Vorgänger folgen-
de verbesserte Eigenschaften: Eine cremig-
Kompomere zur direkten Füllungstherapie des
weiche Konsistenz, verbunden mit verbes-
Herstellers DENTSPLY DeTrey [1]. Sie eignen serter Stopfbarkeit, erlaubt ein leichteres
sich für den Front- wie den okklusionstragenden Ausbringen aus der Kompule und Füllen der
Seitenzahnbereich. Kavität. Die Verarbeitungszeit wurde dazu
auf 90 Sekunden verlängert, die Polymerisa-

I n einer vergleichenden Sechsjahres-


Studie von van Dijken et al. wurden die
Belastbarkeiten von Dyract, einem lichthär-
tionszeit pro Schicht auf 10 Sekunden ver-
kürzt. Die Abrasionsfestigkeit und Finier-
barkeit des Materials wurden ebenfalls
tenden Glasionomer und einem Hybrid- weiter optimiert. Die mechanische Belast-
komposit untersucht [1]. barkeit konnte durch einen höheren Füller-
Hinsichtlich Oberflächenhärte und Farbübe- Gehalt gesteigert werden: Auch okklusions-
reinstimmung waren Dyract und das Hy- tragende Seitenzähne der zweiten Dentition
bridkomposit dem Glasionomer signifikant können daher mit Dyract eXtra sicher ver-
Verbessertes überlegen. Zu postoperativen Sensitivitäten sorgt werden. Retention und Randschluß-
Handling und oder Vitalitätsverlusten kam es im Untersu- Verhalten sind ausgezeichnet.
optimierte chungszeitraum nicht. Nach sechs Jahren
Die kariostatischen Effekte im Bereich der
mechanische wies Dyract die gleiche Anzahl klinisch ak-
Füllung stellen eine weitere wichtige Pro-
Eigenschaften zeptabler Füllungen wie das Hybridkompo-
dukteigenschaft dar: Dank der lang anhal-
sit auf. Die Langzeitstudie an Klasse III-Re-
tenden Fluoridionen-Abgabe an die Umge-
staurationen zeigt, daß Dyract eine
bung trägt das Kompomer zu einer
geeignete Alternative zu Hybridkompositen
Remineralisation der Zahnhartgewebe bei.
ist - insbesondere aufgrund seiner einfachen
Als Material der Wahl ist Dyract eXtra,
und Zeit sparenden Verarbeitung.
neben der alltäglichen Füllungstherapie, be-
Das seit 2003 verfügbare Dyract eXtra über- sonders für Patienten mit erhöhtem Kariesri-
trifft - wie sein Vorgänger Dyract AP - die siko sowie für ältere und Patienten mit
Norm DIN EN ISO 4049 (2000) bei weitem schwierigen Mundhygiene-Bedingungen zu
und wird den ADA-Anforderungen auch im empfehlen. Selbstverständlich lassen sich

402 ZAHN PRAX 8, 7, 402 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:25 Uhr Seite 403

Industrie
Report

auch alle kariösen Läsionen des Milchgebis-


ses mit Dyract eXtra hervorragend und in
Verbindung mit dem selbstätzenden Adhä-
siv Xeno III besonders schnell versorgen.
Mittlerweile werden die Dyract-Kompome-
re weltweit eingesetzt: Mehr als 300 Millio-
nen gelegte Füllungen sprechen für sich.

Literatur
1. Van Dijken J. W. V.: Durability of new
restorative materials in Class III cavities. J
Adhes. Dent. 3(1), 65-70 (2001).

Abb. li.: Abrasionswerte von Dyract AP


bei unterschiedlichen Methoden

Wahlprogramm Gesundheit
Neuwahlen 2005

konkretes Konzept vor. Die Riester-Rente soll


Die Neuwahlen stehen vor der Tür. vereinfacht werden.
Welche Gesundheitspolitik versprechen die großen
Parteien in Ihrem Wahlprogramm 2005?
A uch Selbständige sollen von
der Riester-Rente profitie-

G eplant ist eine Einheits-


prämie für gesetzliche
Versicherte. Die Höhe der Prämie ist noch
ren. Die private Vorsorge für Geringverdiener
wird nicht nur gefördert, sondern evtl. sogar
verpflichtend. Davon verspricht man sich
offen, soll aber voraussichtlich 109 Euro zu La- eine Senkung der Rentenbeiträge auf unter
sten des Arbeitnehmers betragen, der Arbeitge- 18 Prozent.
ber soll weitere 60 Euro beisteuern. Geringver-
diener erhalten einen Ausgleich, Kinder sind
beitragsfrei. Die Höhe der Pflegeversicherung
ist vom Eigenkapital abhängig. Altersrückstän-
de können beim Wechsel zwischen privaten
D ie gesetzlichen Kassen
sollen mehr Leistungen
übernehmen. Einführung einer privaten Bürger-
Krankenkassen übernommen werden. versicherung, auch Kapital- und Mieteinnah-
men werden hier berücksichtigt. Kinder und er-
werbslose Jugendliche bis 27 Jahre sind

A lle, auch Gutverdiener, Beamte;


Selbständige etc., sollen in ei-
ne gemeinsame Kranken-Bürgerversicherung
beitragsfrei. Wiederaufnahme des Krankengel-
des und Zahnersatzes in den Leistungskatalog.
Eine private Zusatzversicherung bleibt möglich.
einzahlen, dazu zählen auch Kapitalerträge Finanzierung durch: Abschaffung PKV als Voll-
außer Miet- und Pachteinnahmen. Patienten versicherung, Einführung einer Arzneimittel-
haben die freie Kassenwahl, ohne Risikoprü- Positivliste, starke Anhebung und dann Ab-
fung durch die Kasse. Auch die Pflegeversi- schaffung der Beitragsbemessungsgrenze, Bei-
cherung soll verbessert werden. träge auf alle Einkommensarten und von allen
Bürgern, Zuzahlungen werden gestrichen. Re-
duzierung der Krankenkassen-Zahl, Parität der

D ie private Alters-
vorsorge soll ge-
stärkt werden. Es liegt aber hierfür noch kein
Beitragszahlung durch Arbeitgeber und -neh-
mer auf Grundlage der Leistungsfähigkeit der
Firmen.

ZAHN PRAX 8, 7, 403 (2005)


403
ZP-7-2005 25.07.2005 12:26 Uhr Seite 404

Industrie
Report

Alkohol in
Mundspül-Lösungen
nicht erforderlich
Alkohol ist zur Desinfektion nicht zwingend
notwendig. Während stärker wirksame Al-
kohole (wie z. B. Isopropanol) äußerlich zur
Hautdesinfektion angewendet werden, fin-
det Ethanol selten Verwendung als Desin-
fektionsmittel. Ethanol sei - so die Autoren -
weder in vitro, noch in vivo antibakteriell
wirksam gewesen, wie eine Studie von
Gjermo et al. [2] zeigt. Zwar habe es Befun-
de gegeben, daß Alkohol bakterizide Wir-
kung gegen planktonische Bakterien zeigt
Alkohol wird immer noch in vielen Mundspül- (Sissons et al. [3]). Es sind jedoch Konzen-
trationen von 40% Alkohol notwendig, um
Lösungen verwendet, obwohl dieser Inhaltsstoff das Wachstum des dentalen Biofilms zu ver-
nicht unproblematisch ist. ringern - die Alkoholkonzentration in
Mündspül-Lösungen liege jedoch mit 5 bis

Alkohol in
E in Übersichtsartikel von Brecx et al.
[1] arbeitet klar heraus, daß Alkohol
(Ethanol) als Lösungsmittel dient, aber vom
27% deutlich darunter. Das heißt, der Alko-
hol in Mundspül-Lösungen hat keinen zu-
sätzlichen antibakteriellen Nutzen. Dieser
Mundspül- chemischen Standpunkt her in den meisten Umstand wird nach wie vor häufig überse-
Lösungen hat Fällen unnötig ist. Es stellt sich also die hen.
keinen anti- Frage, ob ein Hersteller eine Produktent- Bolanowski et al. [4] fanden eine direkte
bakteriellen wicklung ohne das Lösungsmittel Alkohol Beziehung zwischen Alkoholgehalt und
Nutzen durchführen kann. dem in der Mundhöhle ausgelösten
Schmerzempfinden. Zum Krebsrisiko exi-
stieren widersprüchliche Daten, eine Gefahr
kann also nicht sicher ausgeschlossen wer-
den. Kurz: Alkohol in Mundspül-Lösungen
ist schlichtweg nicht erforderlich.

Dr. Sonja Trapp


Zum Blauenblick 2
79539 Lörrach

Literatur
1. Brecx M., Netuschil L., Hoffmann T.: How to select the right
Dr. Sonja mouthrinses in periodontal prevention and therapy. Part II. Clinical
Trapp, use and recommendations. Int J Dent Hygiene 1 (2003) 188-194.
2. Gjermo P., Bastaad K., Rölla G:. The plaque-inhibiting capaci-
wissen- ty of 11 antibacterial compounds. J Periodont Res 5 (1970) 102-9.
3. Sissons C.H., Wong L., Cutress T.W.: Inhibition by ethanol of
schaftliche the growth of biofilm and dispersed microcosm dental plaques. Arch
Projekt- Oral Biol 41 (1996) 27-34.
4. Bolanowski S.J., Gescheider G.A., Sutton S.V.W.: Relationship
managerin between oral pain and ethanol concentration in mouthrinses. J Peri-
GABA GmbH odont Res 30 (1995) 192-7.

404 ZAHN PRAX 8, 7, 404 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:26 Uhr Seite 405

Industrie
Report

Streptococcus mutans-
Genchip entwickelt

Je nachdem welche der hier dreifach repräsentierten ca. 2000 Gene eingeschaltet
sind (violett dargestellt) plant der Erreger unterschiedliche Attacken. Aus diesem
Wissen lassen sich dann Gegenstrategien für Prophylaxe und Therapie dieser ver-
breiteten Infektionskrankheiten entwickeln.

Nach über einem Jahr intensiver Entwicklung schungsgebietes Orale Mikrobiologie und
gelang es nun, alle 2000 Gene des Karies- und Immunologie), Dr. Christian Apel (Junior-
professor an der Klinik für Zahnerhaltung)
Endokarditiserregers Streptococcus mutans nach-
und Ilse Seyfarth (MTA, Lehr- und For-
zubauen. Mit Hilfe eines Genchips (Microarrays) schungsgebiet Orale Mikrobiologie und Im-
haben Wissenschaftler der GBF in Braunschweig munologie) der RWTH Aachen und PD Dr.
und der RWTH Aachen den Erreger zum Reden Irene Wagner-Döbler, Dr. Helena Sztajer
gebracht. (Biologin der Gesellschaft für Biotechnolo-
gische Forschung), Dr. Robert Geffers der
GBF Braunschweig gelang eine Weltpre-
Die Kenntnis
über die
beteiligten
N ach über einem Jahr intensiver For-
schungsarbeit waren nun eine Ar-
beitsgruppe der RWTH Aachen (Univer-
miere:
Auf einer kleinen Glasplatte, ähnlich dem
Gene und sitätsklinikum, Lehr-und Forschungsgebiet Objektträger der Mikroskope, wurden die
Proteine ist Orale Mikrobiologie und Immunologie) und wesentlichen Bestandteile aller rund 2000
Voraus- die Gesellschaft für Biotechnologische For- Gene des Karies- und Endokarditiserregers
setzung zur schung (GBF) in Braunschweig erfolgreich: Streptococcus mutans über Gensonden
weiteren nachgebaut. Dadurch ist es nun möglich ge-
Forschung Prof. Dr. Georg Conrads (Mikro- und Mo- worden, alle Änderungen in der Genakti-
lekularbiologe, Leiter des Lehr- und For- vität dieses Bakteriums über Hybridisierung
(Genpaarung) mit der Messenger-RNA, der
Arbeitskopie des Gens und nachfolgender
Fluoreszenzanalyse nachzuweisen.
Dies ermöglicht beispielsweise die Loka-
lisation der Gene,
die für die Besiedlung des Zahnes
für die Besiedlung der Herzinnenhaut
und der Herzklappen
für Reaktion der Erreger auf antiin-
fektive Reagenzien
wichtig sind.

Damit ist der Weg frei für die Planung


erfolgreicher Interventionsstrategien, zum
v.l.n.r.: Ilse Seyfarth, Dr. Helena Sztajer, Prof. Dr. Georg Beispiel auch für neue Wege der Karies-
Conrads. Prophylaxe.

ZAHN PRAX 8, 7, 405 (2005)


405
ZP-7-2005 25.07.2005 12:28 Uhr Seite 406

Industrie
Report

„Design ist
mehr als eine schöne Hülle“
Wieland zählt auf dem internationalen Markt zu
den führenden Herstellern in der dentalen Galvano-
forming-Technik. Kürzlich stellte das Unterneh-
men ein in Handling und Design deutlich verbes-
sertes Gerät vor, das ab Juli auf dem Markt ist:
AGC® MicroVision.
sich hier wieder, neue Erkenntnisse und

„Auf das
W ieland bietet ein breites Pro-
duktspektrum, einer der Stütz-
Kundenwünsche flossen bei der Neuent-
wicklung ein.
Wesentliche
reduzieren
Die Vorteile
pfeiler
heißt dem ist das Gal- Ein Spezialistenteam ent-
Wesentlichen vanoforming. „Das wickelte Material,
Kraft zu neue Gerät wird unsere Konzept
verleihen“ Marktposition von Wieland wei-
ter stärken“, versicherte Uwe Trodler,
Geschäftsführer Wieland, bei der Vorstel-
lung des neuen Gerätes in Sinsheim. und
Design:
Die Galvanogeräte AGC® Micro und AGC® Dipl. Designer
Keine Flecken Micro Plus sind seit Ende der Neunziger er- Gerd Rittman,
durch heißes folgreich auf dem Markt. Nun wird die er- QUANTIS (lat. quantum satis
Goldbad probte Serie durch das neue System AGC® = das rechte Maß) Industriedesign,
MicroVision abgelöst. Bewährtes findet betreute die Geräteentwicklung vom ersten
Briefing bis zur Serienrealisierung.
Die entscheidenden Kriterien bei der Pro-
duktentwicklung waren:
Ergonomie
Handling
Technik und Funktion
Sauberkeit und Ästhetik
Bedienung und Prozeßsicherheit
Material
Eine vielversprechende Neuerung ist die
Wahl des Materials: Der Mineralgußwerk-
stoff „Varicor“ ist bekannt aus dem Küchen-
und Badsektor. Die Reinigung von aggressi-
ven Verschmutzungen, wie sie beim Hand-
ling mit den üblichen Werkstoffen unver-
meidbar sind, ist jetzt unproblematisch,
denn Material und Farbe des Werkstoffes
v.l.n.r.: Antje Thürigen (Werbung), Dr. Dietmar Krampe sind homogen. Verkratzen und irreversible
(Produktmanager AGC® und Legierungen), Gerd Flecken sind kein Thema mehr, das Mate-
Rittmann (QUANTIS Design), Yvonne Schuler (Werbe- rial selbst ist gegen bleibende Verschmut-
leiterin), Reinhold Brommer (Marketing und Produkt- zungen weitgehend resistent: Versehentlich
management), Uwe Trodler (Geschäftsführer) verschüttetes Goldbad hinterließ bisher

406 ZAHN PRAX 8, 7, 406 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:28 Uhr Seite 407

Industrie
Report

„Alles Gold, was glänzt“:


Anläßlich der Produktein-
führung von MicroVision
führte Wieland durch die
Highlights der Technik im
Verkehrsmuseum Sinsheim.

schwarze Flecken, die nicht mehr zu entfer- ebenfalls im Gerät zurückgewonnen wer-
nen waren. Das neue Gerät ist durch einfa- den. Galvanisiert wird immer mit frischem
ches Abwaschen sehr gut sauber zu halten. Goldbad – und der Glanzzusatz ist auch
schon drin.
Sauberes Handling
Die Reinigung gestaltet sich einfach: Durch Bedienung
einen Riegelverschluß des Galvanokopfes Zu bedienen ist das MicroVision über einen
am Becherglas ist es möglich, Glas selbsterklärenden, menügesteuerten Touch
samt Inhalt zum Wasch- Screen. Die Bedienerführung erfolgt auto-
becken zu trans- matisch und läßt praktisch
portie- keine Fehler zu.
Das Display meldet
dem Anwender um-
gehend auftreten-
de Probleme, wie
z.B. fehlerhafte
Kontaktierun-
gen, und fordert
die Korrektur
ein.

Fehlabscheidungen aufgrund von Bedie-


ren, um die galvanisierten Teile dort aus nungsfehlern sind somit ausgeschlossen.
dem Becherglas zu entnehmen. Mit Hilfe
Dank des freundlichen Designs, das in Form
von wieder verwendbaren Magnetkontak-
und Handhabung an eine Kaffeemaschine
ten sind die Teile einfach zu befestigen.
erinnert, gibt es mit dem neuen Gerät von
Goldbad Anfang „kein Fremdeln“ mehr.
Selbst das Goldbad ist neu, es beinhaltet
Jutta Wohlfeil
eine höhere Goldkonzentration. Sollte sich
noch Restgold im Bad befinden, kann es

ZAHN PRAX 8, 7, 407 (2005)


407
ZP-7-2005 25.07.2005 12:30 Uhr Seite 408

Industrie
Report

Werberecht, ein Thema für alle


Zahnärzte!

Es findet traditionell am Himmelfahrtswochenende ergebnisse. Das Material zeige eine ausge-


statt und ist für viele Zahnärzte inzwischen ein zeichnete Farbtreue, verringere die Polyme-
risationsschrumpfung und habe sich in der
echter Geheimtipp: Das VOCO Seminar. In diesem
Praxis bewährt, berichte der Zahnmediziner.
Jahr erwartete die Teilnehmer in Cuxhaven wieder Detailliert informierte Dr. Ingo Braun vom
ein interessantes Programm - vom Werberecht für wissenschaftlichen Service der VOCO
Zahnärzte bis hin zu klinischen Fallbeispielen mit GmbH über die Materialeigenschaften von
modernen Kompositmaterialien. Kompositen und ging der Frage nach, wel-
che Eigenschaften ein erfolgreiches Materi-
al auszeichnet. Entscheidend ist die richtige
„ Z ahnärzte dürfen für ihre Leistungen
werben“ diese Botschaft hatte der
erste Referent Dr. Wieland Schinnenburg
Mischung zwischen Füllstoffen und Harzen,
meinte Dr. Braun.

für die Zahnärzte im Gepäck. Dr. Schinnen- Dr. Kurt Kolmer aus Brensbach zeigte an
burg, der selbst als Zahnarzt und Rechtsan- interessanten Fallbeispielen aus seiner Pra-
walt in Hamburg tätig ist, stellte aktuelle xis, welche Ergebnisse sich mit modernen
und interessante Fälle aus der Rechtspre- Kompositen wie Grandio, Grandio Flow
chung zu diesem Thema vor. Sein Fazit: oder dem Provisorienmaterial Structur Pre-
Nach wie vor werden die Werbemöglichkei- mium erzielen lassen und gab praktische
ten für Zahnärzte durch die Kammerordnun- Tips zur Anwendung dieser Materialien.
gen beschränkt, aber die aktuelle Rechtspre- Am Tag nach der Fortbildung, für die die
chung akzeptiere immer häufiger Werbe- Teilnehmer mit fünf Fortbildungspunkten
maßnahmen von Zahnärzten. „Wenn Sie belohnt wurden, bildete ein Ausflug auf die
sich informieren, werden Sie feststellen, daß einzige deutsche Hochseeinsel Helgoland
mehr möglich ist, als Sie denken“, meinte den Abschluß einer erfolgreichen Veranstal-
Dr. Schinnenburg. tung.

Prof. Dr. Peter Bottenberg von der Univer- Manfred Schmidl


sität Brüssel verglich in seinem Vortrag kon- Geesthofer Weg 14
ventionelle und neue Füllungsmaterialien 21755 Hechthausen-Klint
und stellte aktuelle Ergebnisse klinischer
Studien vor. Für das Ormocer Admira be-
scheinigte Prof. Bottenberg gute Studien-

408 ZAHN PRAX 8, 7, 408 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:30 Uhr Seite 409

Industrie
Report

Anerkennung von Berufs-


qualifikationen sichert deutsche
Qualitätsstandards europaweit
Gespräch
über die Aus-
wirkungen
der EU-
Binnenmarkt-
gesetzgebung
auf die
zahnärztliche
Profession in
Brüssel

v.l.n.r.: Dr. Jiri Pekarek, Präsident der Tschechischen Zahnärztekammer;


Dr. Miroslav Ouzky, Vizepräsident des Europäischen Parlaments; Prof. Dr. Wolf-
gang Sprekels, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer und des EU Dental
Liaison Committee
Vertreter der zahnärztlichen Profession werden nen, wenn diese gleichwertig oder ver-
auch in Zukunft konsultiert, wenn ihre in allen gleichbar sind. Damit sollen Hindernisse für
die grenzüberschreitende Dienstleistungser-
EU-Mitgliedstaaten festgeschriebenen Mindest-
bringung von Berufstätigen im EU-Binnen-
standards für Berufsqualifikationen fortge- markt beseitigt werden. Betroffen sind in
schrieben werden. Deutschland etwa 150 Berufe. Für einige
besonders sensible Berufe, wie etwa Ärzte,

E in entsprechendes Gesetz hat das


Europäische Parlament in Straßburg
mit eindeutiger Mehrheit in zweiter Lesung
Zahnärzte, Apotheker und Krankenschwe-
stern, gelten dabei europaweite Mindest-
standards, wie sie seit den 70er Jahren in so-
beschlossen. genannten sektoralen Richtlinien festgelegt
Mit der neuen Richtlinie müssen alle Mit- und fortgeschrieben werden.
gliedstaaten die in anderen EU-Ländern er-
Ein Wettlauf nach unten bei der Qualität ist
worbenen Berufsqualifikationen anerken-
nach Ansicht von Prof. Dr. Wolfgang Spre-
kels, Vizepräsident der Bundeszahnärzte-
kammer und des Dachverbandes europäi-
D ie Bedeutung der neuen Richtlinie über Berufsqualifikationen und
der geplanten Dienstleistungsrichtlinie für Zahnärzte ist Thema
des Europatages, den die Bundeszahnärztekammer am 29. Juni zum drit-
scher Zahnärzte (DLC) nicht zu befürchten.
Wer sich dauerhaft in einem anderen Mit-
ten Mal in Berlin veranstaltet. Auf den Fachvortrag eines Rechtsexperten gliedstaat niederlassen möchte, muß gege-
des Europäischen Instituts für Öffentliche Verwaltung folgt eine Podi- benenfalls vorab eine Eignungsprüfung
umsdiskussion. Die Diskutanten sind unter anderem die Bundestagsab- nachweisen oder Fortbildungen absolvieren.
geordnete Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk (SPD), Berichterstatterin zur
Das Qualitätsniveau wird zudem durch ein
Dienstleistungsrichtlinie, die Europaabgeordneten Dr. Joachim Wuer-
meling (CSU) und Dr. Jorgo Chatzimarkakis (FDP), Berichterstatter System der Einstufung der Berufsqualifika-
zur Dienstleistungsrichtlinie im mitberatenden EP-Ausschuß für Energie tionen in fünf Kategorien nach Länge und
und Forschung, sowie Arno Metzler, Hauptgeschäftsführer des Bun- Niveau der Ausbildung gesichert. Darüber
desverbandes der Freien Berufe und Berichterstatter zur Dienstleistungs- hinaus besteht die Pflicht, Patienten über die
richtlinie für den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuß.
eigenen Qualifikationen zu informieren.

ZAHN PRAX 8, 7, 409 (2005)


409
ZP-7-2005 25.07.2005 12:31 Uhr Seite 410

BDDH
aktuell
BERUFSVERBAND DEUTSCHER DENTALHYGIENIKERINNEN E.V.

Centro medico social „Nuestra senora de Guadalupe“


in Guadalupe /Ecuador
Prophylaxe in Südamerika

Viele Zahnärzte und Ärzte engagieren sich in ca. drei Jahren regelmäßig deutsche
ihrer freien Zeit in sozialen Projekten, die Zahnärzte vor Ort waren und damit eine
über die ganze Welt verstreut sind. Bei den kontinuierliche zahnmedizinische Behand-
lung der Patienten erfolgen konnte. Seit
meisten zahnmedizinischen Projekten be-
zwei Jahren existiert ebenfalls in der Klinik
schränkt sich die Arbeit auf konservierend- ein zahntechnisches Labor, in dem wir eine
chirurgische Maßnahmen. Man „reagiert“ auf einfache aber effiziente Kunststoffprothetik
die große Anzahl der Patienten und ihre Be- anbieten können.
schwerden. Die Prophylaxe geht dabei in der Da nun das Projekt in den Bereichen Zahn-
Regel unter und findet nur vereinzelt statt. medizin und Zahntechnik gut aufgestellt ist,
soll nun der dritte Bereich, die Prophylaxe,

S eit ca. vier Jahren existiert in Südecua-


dor, in der Gemeinde Guadalupe, die
Missionsklinik „Nuestra senora de Gua-
folgen.
Der BDDH will nicht nur auf die jeweiligen
dalupe“. Diese beinhaltet neben einer Allge- Beschwerden der Ecuadorianer mit konser-
Der BDDH meinmedizinischen Abteilung einen zahn- vierenden und chirurgischen Maßnahmen
ergreift die medizinischen Bereich mit zwei Behand- reagieren, sondern proaktiv eine Prophylaxe
Initiative lungsräumen mit druckluftbetriebenen Ein- betreiben und die Selbstverantwortung und
heiten, einem Röntgenraum, einem Lager- Bedeutung der Zahngesundheit den Men-
raum und einem zahntechnischen Labor. schen näher bringen. Zähne sollen ein
Leben lang gesund erhalten bleiben.
Der Förderkreis Clinica Santa Maria e.V. Mit diesem Ziel startet der BDDH nun ein
mit Sitz in Bühl organisiert und unterstützt Präventionsprogramm für Guadalupe und
diesen Teil der Klinik mit Material und Per- Umgebung.
sonal. Der BDDH hat es geschafft, daß seit
In der Bevölkerung von Guadalupe ist der
Zusammenhang zwischen Mundhygiene,
Ernährung, Tabakkonsum, Karies und Par-
odontopathien fast nicht bekannt. Die Men-
schen haben kein Wissen über adäquate
Zahnpflege und Mundsäuberung. Wenige
besitzen eine Zahnbürste und Zahnpasta und
manchmal gibt es nur eine „Familienzahn-
bürste“. Kenntnisse über den schädlichen
Genuß von Zuckerrohr oder sauren Geträn-
ken liegen nicht vor.
Seit gut einem Jahr werden in der Clinica
professionelle Zahnreinigungen neben der
eigentlichen Behandlung angeboten. Das
Interesse der Menschen ist hoch und viele
stellen danach verwundert fest, wie sauber,
glatt und weiß doch ihre Zähne sind.

410 ZAHN PRAX 8, 7, 410 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:31 Uhr Seite 411

BDDH
aktuell

A lle interessierten Dentalhygienikerinnen und Prophylaxeassisten-


tinnen können sich gerne unter der Homepage von Padre Georg
Nigsch informieren: www. guadalupe-ec.org. Dort gibt es auch weitere
Erfahrungsberichte. Fragen und Auskunft gibt der Schatzmeister des
Fördervereins Clinica Santa Maria e.V.:
Zahnarzt Marcel Zöllner
Tel: 07141-7964804
Mobil: 0171-8964524
Email: Marcel-Zoellner@freenet.de

Für die Unterbringung und Verpflegung wird in Gu-


adalupe bestens gesorgt. Nach dem Bau der Klinik folgte ein Jahr später
oberhalb die „Residenica“, das Gästehaus der Clinica, gebaut. Es verfügt
über mehrere Zimmer mit Dusche/WC, Küche, Waschraum, Veranda,
Aufenthaltsraum mit TV und Internet.

Zusammen mit interessierten Dentalhygie-


nikerinnen und Prophylaxeassistentinnen
wollen wir versuchen den Menschen ihre
Zahngesundheit näher zu bringen. Das Pro-
phylaxeprogramm soll unter anderem fol-
gende Punkte beinhalten:
Individualprophylaxe und professionel- Regelmäßige halbjährige Kontrolle in
le Zahnreinigung in der Clinica Schulen und Kindergärten der näheren
Großer
Aufklärungsveranstaltungen in Schulen Umgebung
Stellenwert
und Kindergärten zum Thema Zahnpfle- Veranstaltung von Elternabenden, wobei
für soziales
ge und gesunde Ernährung die Eltern auf kariesprohylaktische
Engagement
Schulung von Lehrern und Kindergärt- Ernährung, Fluoridierungsmaßnahmen
ner/innen in Mundhygienemaßnahmen, und Zahnputztechniken hingewiesen
damit sie ihr Wissen an die Kinder wei- werden.
tergeben können Remineralisierungsprogramm

ZAHN PRAX 8, 7, 411 (2005)


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ZP-7-2005 25.07.2005 12:40 Uhr Seite 412

DENTAL
ticker

DENTALticker
Der Newsletter für die Dentalbranche
Ivoclar Vivadent gründet red dot design award für
Marketing Ltd. in Singapur Dental-Scanner inEos

M itte Mai eröffnete Ivoclar Vi-


vadent ihre Vertretung in Sin-
gapur. „Wir möchten auch in Süd-
D ie neue Hardware-Kom-
ponente des CAD/CAM-
Systems inLab von Sirona Dental
Ostasien auf die marktspezifischen Systems erhält einen der weltweit
Bedürfnisse unserer Kunden eingehen renommiertesten Preise für Pro-
und kundengerechte Marktlösungen duktdesign. Das ausgezeichnete
durch eine lokale Organisation anbieten“, mit diesen Worten Produkt, der neue Dental-Scanner
eröffnete Josef Richter, Geschäftsleitung Vertrieb weltweit, inEos, ist Teil des inLab-Systems zur com-
den Ivoclar Vivadent-Standort in Singapur. Gebietsverkaufs- putergestützten Konstruktion und Produk-
leiter Marcel Öhri und Verkaufs- und Marketing Manager tion von keramischem Zahnersatz. Unter
Felicia Kor erläuterten ihre Vorhaben für Ivoclar Vivadent 1.857 Einsendungen aus 36 Ländern
Marketing Ltd. Singapur. wurde inEos für sein völlig neuartiges Ge-
staltungskonzept ausgezeichnet.
Astra Tech übernimmt Cresco
Neuer Rahmen für Oraltronics
C resco Ti Systems, Hersteller zahnmedizini-
scher und zahntechnischer Präparate mit
Hauptsitz in Lausanne wird vom Medizintech- O rmco B.V, Tochtergesellschaft von Sybron
Dental Specialties, Inc., hat sämtliche Anteile
nikunternehmen Astra Tech AB übernommen. Cre- der Oraltronics Dental Implant Technology GmbH
sco befindet sich seit Jahren auf Wachstumskurs („Oraltronics“) erworben. Das privat geführte Unter-
und gewinnt im europäischen Markt zunehmend an nehmen mit Hauptsitz in Bremen ist ein führender
Bedeutung. Im Ursprungsland Schweden hält das Hersteller von Zahnimplantaten. Oraltronics wurde
Unternehmen bereits einen Marktanteil von rund 1979 von Prof. Hans L. Grafelmann gegründet und
30%. „Wir erwarten, diesen Erfolg aus Schweden verzeichnete im Jahr 2004 einen Umsatz von unge-
auch auf andere Märkte übertragen zu können,“ fähr $ 10 Millionen Dollar. Der Firmenkauf erfolgte
versichert Peter Selley, Geschäftsführer von Astra durch das Unternehmen Sybron Dental Specialties
Tech AB. mit liquiden Mitteln. Das Unternehmen erwartet, daß
sich der Firmenkauf schon im ersten Geschäftsjahr
rentiert.
Neuorganisation bei KaVo
Dr. Martin Rickert als Vor-
sitzender des VDDI bestätigt M it einer neuen Organisationsstruktur macht
sich KaVo fit für den globalen Wettbewerb.

A ls Vorsitzender des Verbandes


der Deutschen Dental-Industrie
(VDDI e.V.) ist Dr. Martin Rickert
Die KaVo Dental GmbH will künftig mehr Innova-
tionen, unter anderem im digitalen Umfeld, ent-
wickeln, international neue Vertriebswege er-
(KaVo) anläßlich der Mitgliederversammlung des schließen und die Marketingaktivitäten verstärken.
Verbandes in Köln nach zweijähriger Amtszeit ein- Der KaVo-Eigentümer Danaher Corp. informierte
stimmig für die kommende Wahlperiode bestätigt über die Übernahme des Dentalherstellers Pelton &
worden. Neben den ebenfalls erneut bestätigten stell- Crane, einem der größten Anbieter dentaler Einrich-
vertretenden Vorsitzenden, Walter Dürr und Henry tungen in den USA. Das Unternehmen erwirtschaf-
Rauter, wurde Cristoph Weiss neu in den VDDI- tete 2004 mit 310 Mitarbeitern einen Umsatzerlös
Vorstand gewählt. von 80 Mio. US-Dollar.

412 ZAHN PRAX 8, 7, 412 (2005)


ZP-7-2005 25.07.2005 12:40 Uhr Seite 413

Die Patientenzeitung

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Vorschau

VO R s c h a u Praxis
ZP ZAHNARZT & PRAXIS Seit der Marktreife vollkeramischer Restau-
rationen erlebt die ästhetische und adhäsive
September 2005 Zahnheilkunde eine Hochzeit. Dr. Andreas
R. Jordan berichtet vom 48. Wissenschaft-
liches Streitgespräch der Universität Wit-
ten/Herdecke.

Steuern Recht Finanzen


Die Aussagen zum Festzuschuß-Zahnersatz
des Jahres 2005 sind sehr unterschiedlich.
Dr. Eckhard Meiser bringt mehr „Klarheit
zum Thema Zahnersatz“.
Dr. Klaus-Dieter Bastendorf faßt zusam-
men, was jeder Zahnarzt zu Fragen der Haf-
tung bei unterlassener Individualprophylaxe
wissen sollte.

Impressum
Verlag: flohr verlag, Hauptstraße 22, 78628 Rottweil Redaktionsbeirat:
Tel. 07 41 / 942 40-0, Fax: 942 40-99 Dr. Klaus-Dieter Bastendorf, Eislingen
E-Mail: mailbox@flohr-verlag.de Dr. Salvador Congost, Kinsau/Lech
Internet: www.flohr-verlag.de Dr. Dieter Eberhard, Ingolstadt
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Herausgeber Manfred Flohr Prof. Dr. Wilfried Engelke, Göttingen
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Berufsverband Deutscher Prof. Dr. Bernd Wöstmann, Giessen
Erscheinungsweise Januar/Februar, März, April, Mai, Juni, Dentalhygienikerinnen e.V., RA Catharina von Ziegner, Berlin
Greven PD Dr. Stefan Zimmer, Düsseldorf
Juli/August, September, Oktober,
November, Dezember (KOMPAKT) Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge sowie die Abbildungen sind urheber-
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3)
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