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Die Wahlordnung ist einsehbar im Verkündungsblatt der Universität

Duisburg-Essen – Amtliche Mitteilungen | Jahrgang 6 Duisburg/Essen, den


29. Mai 2008 | Seite 223 | Nr. 39 – Genehmigt durch das Rektorat der
Universität Duisburg-Essen – Der Kanzler in Vertretung Klaus Peter Nitka

Im Folgenden wird auf die oben genannte Wahlordnung Bezug genommen.

§16 (2) regelt die Einspruchsfrist. Gegen die Gültigkeit der Wahl kann jeder
und jede Wahlberechtigte binnen 14 Tagen nach Bekanntmachung des
Wahlergebnisses Einspruch erheben. Die Auszählung der Wahl hat in der
Nacht vom 13. auf den 14. Juni stattgefunden. Die öffentliche
Bekanntmachung des vorläufigen Wahlergebnisses fand am 14. Juni auf
der Homepage des AStA Duisburg-Essen www.asta-due.de statt.
Fristgerechter Eingang eines Einspruchs ist demnach als spätester Termin
der 28. Juni 2008.

§16 (2) regelt die Form des Einspruchs. Der Einspruch ist unter Angabe der
Gründe dem Wahlausschuss schriftlich einzureichen.

Die Gründe werden im Folgenden unter Punkt „Begründung“ (siehe unten)


aufgeführt.

Der Zugang erfolgt schriftlich per eMail an den


Wahlausschussvorsitzenden Jürgen Reitter EFJReitter@aol.com am 26. Juni
2008 sowie an die eMailadresse des Wahlausschuss wahlausschuss@uni-
duisburg-essen.de sowie stupa2008@aol.com

Der Zugang postalisch per Einschreiben mit Rückschein erfolgte an beide


unten aufgeführte Adressen am 26. Juni 2008

Wahlausschuss, c/o AStA-Geschäftsdienst, Lotharstraße 65, 47057 Duisburg


Wahlausschuss, c/o AStA-Geschäftsdienst, Universitätsstraße 2, 45141 Essen

Als Kopie ging am 26. Juni 2008 eine eMail an


Cc: guenter.van-den-boom@uni-due.de

Der Einspruch befindet sich ebenfalls auf der Internetpräsenz www.die-


linke-sds.de als Download.

1. Die auf dem Wahlvorschlag der Linken Liste.SDS auf Platz 20


geführte Kandidatin Anna Liedtke wurde nicht auf dem Wahlzettel
aufgeführt und konnte dadurch nicht gewählt werden.


2. Die Berechnung der 4%-Hürde wurde auf einer falschen
Grundlage berechnet.

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3. Blanko-Wahlzettel

a. Blanko-Wahlzettel Kistenweise ohne Aufsicht frei zugänglich


im AStA Essen
b. Khan, Ali Abbas (RCDS) gab zu Blanko-Wahlzettel gehabt zu
haben.

4. Geheime Wahlen.

5. Wahlgrundsätze – FDGO

In §4 ist die Wählbarkeit von Kandidaten und Kandidatinen geregelt.


Dort heißt es: Wahlberechtigt und wählbar sind die Mitglieder der
Studierendenschaft, die einen Monat vor dem ersten Wahltag an der
Hochschule eingeschrieben sind. Dies ist für die Kandidatin der
Linken Liste.SDS gegeben.

Die Linke Liste.SDS hat auf ihrem Wahlvorschlag Anna Liedtke mit
Namen, Anschrift, Matrikelnummer, Fachbereich und Unterschrift
plus den Personalausweis Vorder- und Rückseite rechtzeitig mit den
anderen Wahlvorschlägen eingereicht. regelt die Wahlliste. Die
Wahllisten werden aufgrund von gültigen Wahlvorschlägen
aufgestellt. Der Wahlvorschlag von Anna Liedtke ist ein gültiger
Wahlvorschlag und muss somit auch Eingang auf die Wahlliste
finden.

§8 (5) regelt das Vorgehen sehr genau. Wahlvorschläge, die


innerhalb der Frist des Abs. 1 eingereicht worden sind, sind vom
Wahlausschuss sofort zu prüfen. Entsprechen sie den Anforderungen
nicht, so sind sie von ihm unter Angabe der Gründe unverzüglich
zurückzuweisen. Damit ist die Aufforderung z verbinden, die Mängel
innerhalb von einem Tag zu beseitigen.

Von der Wahlprüfungskommission wurde beim Vertrauensmann


Oliver Opitz der Linken Liste.SDS nichts dahingehend moniert, dass
der Wahlvorschlag keine Gültigkeit besitzt. Es liegen auch keine
Gründe vor, die einen Einwand rechtfertigen würden. Die Kandidatin
ist wie alle anderen Vorschläge auf einer gemeinsamen Liste
fristgerecht eingereicht worden.

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Es liegen also keine Gründe von Seiten des Wahlausschuss vor, die
es rechtfertigen würden, die Kandidatin Anna Liedtke nicht auf die
Wahlliste zu stellen und auf dem Wahlzettel wählbar zu machen.

Ich fordere die Einhaltung der Wahlordnung durch den


Wahlausschuss. Die leeren abgegebenen Stimmzettel sind als
ungültige Stimmen zu behandeln und können deshalb nicht in die
Berechnung der 4%-Hürde mit herangezogen werden. Ich lege daher
Einspruch ein, gegen die Festlegung der Grundlage zur Berechnung
der 4%-Hürde wie es der Wahlausschuss getan hat. Die 4%-Hürde ist
auf Grundlage der gültigen abgegebenen Stimmen ( in Zahlen:
8735) zu berechnen. Danach würde sich für die Linke Liste.SDS ein
prozentualer Anteil an den gültig abgegebenen Stimmen von 4,88%
errechnen. Die geforderten 4% sind damit genommen.

§5 (6) legt die Wahlordnung fest, dass bei Streitfragen der


Wahlausschuss in einfacher Mehrheit entscheidet. In die Berechnung
der 4%-Hürde die leeren zurückgegebenen Wahlzettel mit
einzurechnen stellt keine Streitfrage über die richtige Auslegung der
Wahlordnung dar, sondern ist in der Wahlordnung überhaupt nicht
geregelt oder definiert und steht deshalb auch nicht zur Disposition.
Ich stelle also nicht die Interpretation der Wahlordnung in Frage,
sondern fordere die Einhaltung der Wahlordnung.

§12 regelt die Stimmabgabe. In Satz (1) wird geregelt, dass die
Wählerin bzw. der Wähler die Stimme in der Weise abgibt, dass die
Entscheidung durch ein auf dem Stimmzettel gesetztes Kreuz oder
auf andere Weise auf dem Stimmzettel eindeutig kenntlich macht.
Eine Stimmabgabe ist also dadurch gekennzeichnet, dass sie
eindeutig ist und auf dem Stimmzettel objektiv gemacht wird. Die
Abgabe eines leeren Stimmzettels ist demnach keine Abgabe einer
Stimme. Ob es sich hier um eine Enthaltung handelt wird noch zu
klären sein.

§3 (1) Abs. 2 regelt die Bedingung der Mandatsvergabe Es werden


nur die Listen bei der Mandatsvergabe berücksichtigt, die
mindestens 4% der abgegebenen Stimmen erreicht haben. Mit der
Erststimme wird ein Kandidat oder Kandidatin einer Liste gewählt. Es
ist aber in der ganzen Wahlordnung nicht definiert wie eine
Enthaltung abzugeben ist. Wenn wir aus §12 (1) die Stimmenabgabe

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Alle Daten liegen dem Wahlausschuss vor und können jederzeit von diesem nachgeprüft werden.

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durch ein Kreuz oder eine deutlich gemachte Kenntlichmachung auf
dem Stimmzettel definiert finden, dann gehört ein Stimmzettel
eindeutig nicht zur Abgabe einer Stimme, noch ist dies als eine
deutlich gemachte Kenntlichmachung auf dem Stimmzettel zu
werten. Auf dem Wahlzettel müsste, um eine Enthaltung abgeben zu
können, eine Option angeführt werden, auf der der Wähler oder die
Wählerin eine Simmenenthaltung ankreuzen kann. Dies ist aber nicht
der Fall, so dass bei der diesjährigen StuPa-Wahl eine Enthaltung
nicht möglich war.

In §14 (6) ist 8unter Punkt 3 geklärt, welcher Stimmzettel ungültig


ist. Dort heißt es Ungültig sind Stimmzettel, die den Willen der
Wahlberechtigten nicht zweifelsfrei erkennen lassen. Ein Stimmzettel
in dem alle Listen angekreuzt sind, ist genauso wenig gültig wie ein
Stimmzettel in der keine Liste angekreuzt wurde. So wird ein leerer
Stimmzettel auch bei Bundestagswahlen, Landtagswahlen und
Kommunalwahlen als nicht gültig behandelt und findet keinen
Eingang in die Berechnung der 5%-Hürde. Der leere Stimmzettel
lässt weder den Willen des Wählers erkennen, noch ist per
Definitionem ein leerer Stimmzettel die Abgabe einer Stimme, da
diese einer eindeutigen Kennzeichnung bedarf, die durch ein Kreuz
auf dem Stimmenzettel ausgedrückt wird. Wenn die Wahlordnung
eine Enthaltung als Möglichkeit vorsieht, dann muss auch auf dem
Wahlzettel die Möglichkeit einer Enthaltung durch Abgabe einer
Stimme auf einem vorgesehenem Feld ermöglicht werden. Dies aber
hat der Wahlausschuss bei der Herstellung der Wahlzettel nicht
berücksichtigt.

Die 4%-Hürde ist erst mit der neuen Wahlordnung vom 29. Mai 2008
eingeführt worden. Bisher wurden die Prozente immer auf alle
abgegebenen Stimmen egal ob gültig, ungültig oder „Enthaltung“
berechnet. So war dies bei der Wahl von 2007 und bei der der Wahl
2004.2 Bei der Prozentberechnung der einzelnen Parteien wurde also
nie Stimmen herausgerechnet, weil dies auch noch nie nötig wurde,
da es bis zu dem Zeitpunkt die 4%-Hürde noch nicht gegeben hat.
Bei einer 4%-Hürde müsste allerdings der Grundwert klar definiert
sein, damit der Wille des Wählers erkennbar ist.

Da es sich hier um den ersten Fall handelt in der die Berechnung der
Prozentwerte von Wichtigkeit ist, kann auf keine Praxis der
Vergangenheit hingewiesen werden. In der Vergangenheit wurden
die Prozentwerte auch für ungültige Stimmen berechnet, bei der
Wahl von 2008 fielen diese jedoch weg. Es gibt demnach keine Regel

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Ich habe diese zwei Wahlen herausgegriffen weil sie als einzige mit den ausgerechneten Prozentwerten im
Internet zur Verfügung stehen.
Quelle:
http://www.uni-essen.de/pressestelle/campus_aktuell/2004_05_wahl/Erststimmen_StuPa2004.pdf
http://www.uni-duisburg.de/ASTA/fs-referat/texte/2007_vorl_amtl_endergebnis_stupa.pdf

4
die aus der Vergangenheit abgeleitet werden könnte, sondern nur
die willkürliche Setzung des Wahlausschuss als Präzedenzfall.

Während der Wahl konnte von mehreren Studenten beobachtet


werden, dass auf einem Rollwagen mehrere Kartons mit Wahlzettel
unbeaufsichtigt und für Jedermann zugänglich vor dem
Wahlausschussbüro stand.

Ein Missbrauch ist nicht auszuschließen. So wäre es ein leichtes


gewesen sich ein paar Blanko-Wahlzettel zu nehmen. Bei dem
starken Andrang an den Wahlurnen wurde zwar die Ausgabe der
Wahlzettel kontrolliert, allerdings konnte im Gedränge leicht ein
Wahlzettel von einer nicht autorisierten Person Wahlzettel in die Urne
eingeschmissen werden.

Als Zeuge für die unbeaufsichtigten Blanko-Wahlzettel benenne ich


mich selbst im Bewusstsein, dass die Szenerie außer mir auch noch
weitere Studenten beobachten konnten die mir namentlich bekannt
sind.

Khan, Ali Abbas (RCDS) war im Besitz zumindest eines solchen


Blanko-Wahlzettel und hat dies auch gegenüber Marcus Menzel
(Wahlhelfer an der BA-Urne) zugegeben.

Marcus Menzel Wahlhelfer im BA-Bereich

Da aufgrund der Unachtsamkeit des Wahlausschuss die Wahlzettel


unbeaufsichtigt waren und der Tatsache, dass zumindest ein Student
nachgewiesener Maßen im Besitz eines unausgefüllten Wahlzettels
gewesen ist, kann ein Missbrauch nicht ausgeschlossen werden.
Auch in diesem Fall lege ich Einspruch gegen die Wahl ein und
fordere Neuwahlen.

§2 der Wahlordnung sagt in Absatz (1) Das StuPa wird von den
Mitgliedern der Studierendenschaft in allgemeiner, unmittelbarer,
freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Genau der Aspekt der
geheimen Wahl sehen ich in vielen Fällen als nicht gegeben an. Es
wurde mehrfach beobachtet, dass mehr als eine Person in der
Wahlkabine waren und dass zum Teil Wähler an die Wahlurne geführt
wurden und ihnen gezeigt wurde, wo sie das Kreuz zu machen
haben. Auch wurden Wahlzettel außerhalb der Wahlkabine
ausgefüllt.

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Beweise liegen als Fotomaterial vor.

§12 (7) besagt, dass Der Wahlausschuss … sicherzustellen [hat],


dass keine Person bei der Wahlhandlung Einfluss auf den Wählenden
nimmt. Dazu ist sicher zu stellen, dass die bzw. der Wählende alleine
in der Wahlkabine ist. Hiervon gibt es nur eine Ausnahme, wenn ein
Gebrechen vorliegt und der/die Wahlberechtigte Hilfestellung
aufgrund ihrer/ihrem Gebrechen benötigt, dies lieg bei den
beobachteten Fällen allerdings nicht vor.

Da der Wahlausschuss unverzüglich die Listen nach §12 (7) zu


informieren hat, wenn die Wahlhandlung gestört werden, und dies
nicht erfolgte, kann davon ausgegangen werden, dass der
Wahlausschuss bezüglich der Störungen nicht tätig wurde, sondern
die Verstöße gewähren ließ und sich nicht an die Wahlordnung
gehalten hat.

Ich fordere eine erneute Durchführung der Wahl mit den


Vorsorgemaßnahmen, dass eine geheime Wahl durchgeführt werden
kann, dass sich der Wahlausschuss an die Regeln der Wahlordnung
in Bezug auf §12 (7) hält und bei Wahlstörungen die Wahlurne
vorübergehend schließt und die Listen informiert. Dafür wurde von
jeder Liste eine Person benannt, die dem Wahlausschuss zur
Verfügung steht.

(5) Es werden nur Listen zur Wahl zugelassen, die sich zur
freiheitlich demokratischen Grundordnung der
Bundesrepublik Deutschland bekennen

Bis auf die Linke Liste.SDS hat keine Liste auf ihrer Homepage
stehen, dass sie sich zu den FDGOs der BRD bekennen. Der
Wahlprüfungsausschuss hat es versäumt von den einzelnen Listen
das Bekenntnis einzuholen, ob die Listen sich zur freiheitlich
demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland
bekennen. Ein Bekennen muss immer durch ein Bekenntnis
dokumentiert werden und kann nicht einfach vorausgesetzt werden.
Ich forder den Wahlausschuss auf, dass er die Bekenntnisse der
einzelnen Listen vorlegt oder anderweitig bezeugt, dass die Listen
offen sich zur FDGO bekannt haben.

Oliver Opitz, Duisburg 26. Juni 2008

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