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Lernziel: DWZ 1300 Lektion 1

LEKTION 1 Vorwort Anleitung für den Trainer /


Lehrer
Herzlich Willkommen!
ABZUGSANGRIFF In den ersten Lektionen geht es
(1) Ich freue mich, dass Sie sich um das Thema Abzugsangriff.
für den Kurs DWZ 1300 ent- Zum Einstieg werden wir uns
schieden haben. Gemeinsam drei Eröffnungsreinfälle anse-
Inhalt wollen wir Lektion für Lektion hen.
Ihr schachliches Können wei-
Vorwort terentwickeln. Dabei werden Partie 1:
wir ein Eröffnungsrepertoire Vordermann gibt Schach
Anleitung für den Trainer / nach 1.e4 trainieren, in die
faszinierende Welt der End- 1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 c5 4.c3
Lehrer ¤c6 5.¤f3 £b6 6.¥d3 cxd4
spiele eintauchen und durch
viele Kombinationen ihren 7.cxd4 ¤xd4? 8.¤xd4 £xd4
Aufgaben
taktischen Blick schulen. Ich
Lösungen wünsche Ihnen viel Vergnügen
bei unseren Lektionen und
Ausblick viele spannende Schachpartien!

Viel Erfolg!

Timo Schönhof

Dies ist eine typische Falle in


der Französischen Partie. Die
weiße Dame (Hintermann)
möchte die schwarze Dame
erobern. Es stört nur noch eine
Figur, der Läufer (Vorder-
mann). Zieht dieser mit
Schach ab, geht die schwarze
Dame verloren. 9.¥b5+

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Lernziel: DWZ 1300 Lektion 1

Partie 2: Partie 3: Doppelschach Aufgaben


Hintermann gibt Schach
Einen Spezialfall sehen wir in Jede Lektion enthält ein paar
1.e4 e5 2.¤f3 ¤f6 3.¤xe5 dieser Partie, sowohl Vorder- Übungsaufgaben. Versuchen
¤xe4?! 4.£e2 ¤f6? mann als auch Hintermann Sie diese Aufgaben ohne Zie-
bieten Schach! hen der Figuren zu lösen. Na-
türlich können Sie die Stellun-
1.e4 e6 2.d4 d5 3.¤c3 dxe4 gen auf dem Schachbrett auf-
4.¤xe4 ¤d7 5.¤f3 ¤gf6
bauen, wenn Ihnen das Lösen
6.¤eg5 ¥e7 7.¤xf7 ¢xf7
8.¤g5+ ¢g8 9.¤xe6 £e8 vom Diagramm aus zu schwer
10.¤xc7? fällt.
Erst wenn Sie eine Lösung
auch nach längerem Nachden-
ken nicht finden, dürfen Sie die
Figuren auf dem Brett bewe-
gen. Bedenken Sie stets, dass
der größte Trainingseffekt
durch Vorausberechnung ohne
Hier stehen sich Dame und Ziehen der Figuren erzielt
König in der e-Linie gegen- wird! Also: Nicht zu früh die
über. Wieder ist die Dame der Flinte ins Korn werfen und
Hintermann. Durch den Ab- lieber noch ein bisschen grü-
zug des Vordermanns (Sprin- beln…
ger), steht der König automa-
tisch im Schach. Der Springer Am Ende einer jeden Lektion
kann sich also ein lohnens- Wieder ist die e-Linie offen.
Zieht der schwarze Läufer finden Sie die ausführlich
wertes Ziel suchen, während kommentierten Lösungen.
sich Schwarz zunächst mal um (Vordermann) weg, gibt die
das Schach kümmern muss. Dame (Hintermann) Schach.
Allerdings ist die Dame ange- Viel Erfolg!
5.¤c6+
griffen. Nur ein Doppelschach
hilft hier weiter! Nach Ihr Kursleiter
10...¥b4# steht der weiße Kö-
nig gleich zweimal im Schach.
Er muss ziehen, hat aber kein
Feld mehr!

Doppelschach und Matt!

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Lernziel: DWZ 1300 Lektion 1

ABZUGSANGRIFF Aufgabe 3: Aufgabe 6:


(1) Weiß zieht Weiß zieht
In allen Aufgaben kann Weiß
am Zug durch einen Ab-
zugsangriff Material gewinnen
oder mattsetzen. Allerdings
muss der Abzugsangriff noch
durch einen Zug vorbereitet
werden.

Aufgabe 1:

Weiß zieht

Aufgabe 4: Aufgabe 7:

Weiß zieht Weiß zieht

Aufgabe 2:

Weiß zieht
Aufgabe 5: Aufgabe 8:

Weiß zieht Weiß zieht

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Lernziel: DWZ 1300 Lektion 1

Lösungen Aufgabe 2: Aufgabe 4:

Aufgabe 1: Weiß zieht Weiß zieht

Weiß zieht

Hier braut sich in der d-Linie Turm und Läufer stehen bereit,
etwas zusammen. Allerdings aber noch ist kein Abzug in
Zunächst muss Weiß seinen kann der Läufer noch nicht mit Sicht. Weiß versucht mit 1.g4
Hintermann richtig postieren. Schach abziehen. Zunächst den Springer zu verjagen.
Nach 1.£d6+ hat der König muss der König aufs richtige Bringt sich dieser in Sicherheit,
kein gutes Fluchtfeld. Geht er Feld gelockt werden. Nach macht er den Weg für das Läu-
nach vorn 1..¢a5, verliert er 1.¦h8+ ¢xh8 ist alles klar! ferschach frei. 1..¤d4 2.¥h7+
die Dame 2.¤b3+. Geht er 2.¥xg7+ ¢xg7 3.¦xd7 ¢xh7 3.¦xe6 Andererseits
nach hinten 1...¢a7, wird es geht er verloren.
sogar noch schlimmer 2.¤b5+
Aufgabe 3:
¢a8 3.£f8+ £d8 4.£xd8#
. Aufgabe 5:
Weiß zieht
Weiß zieht

Noch sieht die Stellung harm-


los aus. Zwischen den beiden Am Liebsten würde sich der
Damen stehen zwei Figuren. Läufer mit Schach auf f7 op-
Dies kann sich jedoch rasch fern, wäre da nicht eine lästige
ändern. 1.¦xe5 Schwarz hat Fesselung. Nach 1.¦e8+ ¦xe8
eine Figur verloren. Am Besten wird muss der schwarze Turm
spielt er 1...¤xd5 2.£xd5+-, die Fesselung des Springers
denn nach 1..dxe5 2.¤xf6+ aufgeben und dem Damenge-
wird es noch teurer!

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winn steht nichts mehr im angenehmer! 1.£xe8+ ¢xe8 Ausblick


Wege! 2.¥xf7+ ¢xf7 3.£xh4 2.cxb7+ und Schwarz verliert
Haus und Hof! Nicht immer muss man für
einen guten Abzugsangriff ein
Aufgabe 6: Aufgabe 8: Schach geben. Auch ohne
Schach sind Abzugsangriffe
Weiß zieht Weiß zieht sehr gefährlich. Mehr dazu in
der nächsten Lektion.

Der Turm (Vordermann) Die letzte Aufgabe hatte es


könnte auf e6 Schach bieten, ganz schön in sich! Der Frei-
allerdings muss der Hinter- bauer auf e6 entscheidet die
mann noch postiert werden. Partie. Wenn Sie weit genug
Die Dame greift den Turm an gerechnet haben, haben Sie
1.£g7 und betritt die gefährli- sicherlich das Matt in drei Zü-
che Diagonale a1-h8. Schwarz gen entdeckt. 1.¦d8+ ¥xd8
ist verloren! 1..¦f8 2.¦xe6+ 2.e7+ ¦e6 3.e8£#
fxe6 3.£xd4

Aufgabe 7:

Weiß zieht

Diese sehenswerte Endstellung


verdient ein eigenes Dia-
gramm.

Läufer, Bauer und Dame ste-


hen bereit, aber mit einem Kö-
nig auf e8 wird die ganze Ge-
schichte für Schwarz noch un-

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LEKTION 2 Anleitung für den Trainer /


Lehrer

ABZUGSANGRIFF Abzugsangriffe können zu ei-


(2) ner gefährlichen Waffe wer-
den. Während man Angriffe
auf den König noch relativ gut
Inhalt vorausberechnen kann, werden
Angriffe auf Felder gerne
Vorwort schon mal übersehen.

Anleitung für den Trainer / Betrachten Sie das folgende


Beispiel: Nach möglichen Mattmotiven
Lehrer
sollte man immer die Augen
Weiß zieht offen halten.
Aufgaben
In den heutigen Übungsaufga-
Lösungen
ben spielt der Angriff auf ein
Feld eine wichtige Rolle.
Ausblick
Überlegen Sie stets, wie man
den schwarzen König mattset-
zen könnte. Suchen Sie dann
Vordermann und Hintermann
und los geht’s…

Viel Vergnügen bei den Auf-


gaben wünscht Ihnen
Geübte Augen sehen sofort die
Abzugsmöglichkeit des Tur- Ihr Kursleiter
mes. Aber muss man sich mit
einem Bauern auf c6 als Beute
begnügen? Betrachtet man die
schwarze Königsstellung
kommt einen ein Angriffsplan
in den Sinn: Das Feld g8 wird
durch den Läufer kontrolliert.
Der König ist also am Rand
gefangen. Mit einem Turmop-
fer auf h7 könnte man den
schwarzen Monarchen ans Le-
der gehen! 1.¦h4 £e7 2.¦xh7+
¢xh7 3.£h4#

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Lernziel: DWZ 1300 Lektion 2

ABZUGSANGRIFF Aufgabe 3: Aufgabe 6:


(2) Weiß zieht Weiß zieht
In allen Aufgaben kann Weiß
am Zug durch einen Ab-
zugsangriff Material gewinnen
oder mattsetzen.

Aufgabe 1:

Weiß zieht

Aufgabe 4: Aufgabe 7:

Weiß zieht Weiß zieht

Aufgabe 2:

Weiß zieht

Aufgabe 5: Aufgabe 8:

Weiß zieht Weiß zieht

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Lösungen Aufgabe 4:

Aufgabe 1: Weiß zieht

Weiß zieht

Eine kreative Möglichkeit, den


sicher geglaubten König doch
noch zu erwischen!
Und auch hier liegt ein Matt
auf g7 in der Luft! 1.¤f5 exf5
Die weiße Dame schielt schon Aufgabe 3: Noch schlimmer wäre 1...f6
nach dem Feld h8. Da muss 2.¦xd7 fxe5 3.¤e7+ ¢f7
sich nur noch der Springer ei- Weiß zieht 4.¦xb7+- 2.¦xd7 ¦xd7+-
nen schönen Abzug aussuchen.
1.¤xc6 bxc6 2.£h8#
Aufgabe 5:

Aufgabe 2: Weiß zieht

Weiß zieht

Auch hier führt Weiß Böses im


Schilde. Es droht ein Matt mit
Springer und Läufer. Nach dem
Abzug 1.¤g4 verliert Schwarz
die Dame oder muss ein Matt
auf h6 zulassen. 1..£xf2 Der schwarze König ist ganz
2.¤h6# schön unter Beschuss geraten.
Die schwarze Rochadestellung Allerdings hat er sich auf ei-
ist völlig intakt. Denkste! Nach nem weißen Feld vor der Dame
1.¤g6 stehen sich die Damen und dem schwarzfeldrigen
ungedeckt Aug in Aug gegen- Läufer in Sicherheit gebracht.
über. Greift Schwarz zu, Allerdings muss er nach 1.¥b8
kommt es zu einer unglaubli- die Waffen strecken!
chen Mattstellung! 1..£xg4
2.¤de7#

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Lernziel: DWZ 1300 Lektion 2

Aufgabe 8:

Weiß zieht

Gerade solch überraschende Nun ist alles vorbereitet für den


Züge werden gerne übersehen! Abzug! 4.¥h4+

Auch im Endspiel spielt der


Aufgabe 6: Aufgabe 7: Abzug eine wichtige Rolle!
Hier nutzt in Weiß zur elegan-
Weiß zieht Weiß zieht ten Mattführung! 1.¢g3 ¢g1
2.¢f3+ ¢f1 3.£g2+ ¢e1
4.£e2#

Ausblick

In der nächsten Lektion dreht


sich alles rund um das Thema
Fesselung.

Hier würde gerne der Läufer Auch hier muss der Ab-
abziehen, allerdings ist dies zugsangriff zunächst vorberei-
aufgrund der Mattdrohung auf tet werden. Nach dem Turm-
g1 nur mit Schach möglich. tausch 1.¦xh6 ¦xh6 sind die
Nach dem Damentausch Opfer richtig platziert! Nun
1.£xg6 ¦xg6 wird der Vertei- entscheidet 2.f5 die Partie!
diger der Grundreihe, der
schwarze Turm, abgelenkt.
Nach einem weiteren Tausch
wird der König nach d8 ge-
lockt. 2.¦e8+ ¦d8 3.¦xd8+
¢xd8

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GS6 - Gambits Lektion 1
Angriff & Verteidigung

LEKTION 1 Was ist ein Gambit? Pro & contra Gambit

Unter einem Gambit versteht Bei einem Gambit muss es sich


man beim Schachspiel eine nicht zwingend um einen ein-
Eröffnung, in welcher mindes- zelnen Bauer handeln, den man
tens eine Seite Material opfert, opfert. Wie wir im Verlauf
Inhalt weil sie sich davon auf kurz dieses Kurses sehen werden,
oder lang bestimmte Vorteile gibt es auch Gambits, in denen
verspricht. Figuren investiert werden. Die
Was ist ein Gambit? Frage nach dem Sinn eines
Erstmals taucht der Begriff Gambits drängt sich unwill-
Pro & contra Gambit „Gambit“ in dem Werk „Libro kürlich auf.
de la invención liberal y arte
Königsgambit del juego del Axedrez“ (zu Besonders in früheren Jahren,
deutsch etwa „Die Erfindungs- doch auch noch bis zum end-
Ausblick gabe und Spielkunst im gültigen Einzug der Computer
Schach“) des Spaniers Ruy in den Schachsport kamen
López de Segura (*1530; Gambits sogar in Partien von
†1580) anno 1561 auf. Auf ihn Weltklassespielern vor. Heut-
geht die noch bis heute popu- zutage ist das Spiel der Meister
läre Spanische Eröffnung zu- deutlich positioneller gewor-
rück, aber auch um das Kö- den, doch im Amateur-Bereich
nigsgambit, mit welchem wir erfreuen sich viele Gambits
den Kurs starten werden, noch immer großer Beliebtheit.
machte er sich verdient. Das Dabei kann man grob zwischen
Wort „Gambit“ hat aber laut zwei Typen von Gambit-Spie-
Ruy López italienische Wur- lern unterscheiden.
zeln. Das aus dem Ringsport
stammende „dare il gambetto“ Der erste Typ kann wenig The-
bedeutet übersetzte „ein Bein orie oder hat schlicht nicht die
Stellen“, doch letztlich setzte Zeit oder Lust, sich mit Haupt-
sich weltweit die spanische varianten voll zustopfen und
Version – also Gambit – durch. hat sein oft überschaubares
Repertoire mit aus oft zwei-
schneidigen Nebenvarianten
zusammengestellt. Darin ent-
halten sind dann auch diverse
Gambits, die einem nahezu
forcierten Verlauf folgen und
vom Gegner Genauigkeit for-
dern. Zumeist ergeht es ihm
schlecht, wenn er auf kundige
Gegnerschaft trifft und sein
Briefmarke mit Ruy López de geopfertes Material nicht kom-
Segura und seiner spanischen pensieren kann.
Eröffnung

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GS6 - Gambits Lektion 1
Angriff & Verteidigung

Der zweite Typ nutzt seine Königsgambit Die Idee des Königsgambits
Gambits zu psychologischen besteht darin, durch das Bau-
Zwecken – er will den Gegner Wie der Name schon sagt, be- ernopfer auf f4 das Zentrum
überraschen und hat zwei- schäftigen wir uns heute mit mit den beiden Mittelbauern e4
schneidige Gambits üblicher- dem König der Gambits. Be- und d4 schnell zu besetzen, um
weise nicht in seinem Reper- reits 1561 tauchte es zum ers- somit dort ein Übergewicht
toire. Er bereitet beispielsweise ten Mal auf. Das Königsgam- aufzubauen. Dieses Überge-
ein der gegnerischen Eröffnung bit war vor allem im 18. und wicht kann zur freieren Figu-
angepasstes Gambit vor und 19. Jh. eine sehr beliebte und renentwicklung und zu einem
hofft, dass sich der Gegenüber gefürchtete Eröffnung. späteren Königsangriff genutzt
nicht gut genug auskennt. Ein werden. Eine weitere Idee be-
Mittel, welches gute Spieler Viele Glanzpartien mit dem steht darin, den schwachen
gerne mal anwenden, wenn Sie Königsgambit, in denen ein Bauer auf f4 zurückzuerobern
wissen, dass sie auf einen Opferangriff mit Erfolg ge- oder (z. B. mittels g2-g3) ab-
schwächeren Gegner treffen krönt wurde, stammen aus die- zulenken wodurch die f-Linie
werden. ser Zeit. Die bekannteste ist geöffnet und ein Angriff über
Adolf Anderssens „Unsterbli- diese geführt werden kann. Der
Allgemein gilt für ein erfolg- che Partie“. Gegen Ende des Zug 2.f2-f4 hat - neben der
reiches Gambitspiel, dass man 19. Jahrhunderts wurden all- Tatsache, dass ein Bauer verlo-
nicht kleinlich mit dem Mate- gemein im Schach die Vertei- ren geht - weitere Nachteile:
rial sein darf, wenn man mal digungsmethoden und das Po- Vor allem wird die Königssi-
damit begonnen hat, etwas zu sitionsspiel immer mehr ver- cherheit, insbesondere die Dia-
opfern. Ein Gambit zu spielen, bessert. Das führte dazu, dass gonalen h4-e1 sowie a7-g1 ge-
um dann abzuwarten, was dem im Königsgambit Varianten schwächt. Weiterhin kann der
Gegner so einfällt, hat zumeist ausgearbeitet wurden, in denen schwarze Bauer auf f4, ausrei-
nur zur Folge, dass eine Stel- Schwarz - teilweise unter chend geschützt, die weiße
lung entsteht, in der man Rückgabe des Gambitbauers - Entwicklung beeinträchtigen.
schlicht das geopferte Material eine solide, weniger taktisch Schwarz stehen jetzt zwei
weniger hat und auf Verlust geprägte Stellung anstrebt. Möglichkeiten zur Verfügung -
steht. er kann das Gambit annehmen
oder ablehnen. Wie bei allen
Ein Gambit kann vom Gegner Angenommenes Königsgambit Eröffnungen stellt auch das
angenommen oder abgelehnt Königsgambit keine Ausnahme
werden. Erhält der Gambit- zur Regel dar - es ist kompli-
1.e4 e5 2.f4
spieler ausreichende Kompen- ziert und reich an Varianten
sation (in Form von Entwick- und Ideen. Daher soll Ihnen
lungsvorsprung, Angriffschan- auch diese Lektion lediglich
cen oder positionellen Vortei- ein Fingerzeig sein, der Ihnen
len), so bezeichnet man das helfen wird, zu entscheiden, ob
Gambit als korrekt. Die Kor- Sie das Königsgambit in Ihr
rektheit einer Vielzahl von Repertoire aufnehmen möchten
Gambit-Eröffnungen ist jedoch oder eben nicht. Schauen wir
umstritten. uns zunächst an, was Weiß
vorhat, wenn das Gambit ange-
nommen wird. 2...exf4 3.¤f3
Neben dieser Hauptfortsetzung
- dem so genannten Königs-
springergambit - wird auch

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GS6 - Gambits Lektion 1
Angriff & Verteidigung

des Öfteren zu 3.¥c4!? gegrif- Damenschach auf h4 zulässt


fen, was man dann als Kö- oder, ob er den Springer sogar
nigsläufergambit bezeichnet. opfert. (Dagegen ist das zah-
So spielte auch der berühmte mere 4...d6?! weniger emp-
deutsche Meister Adolf An- fehlenswert. Zudem taucht eine
derssen in der bereits erwähn- nette Mattidee auf ... 5.¤c3!?
ten „Unsterblichen Partie“ ge- ¥g4?! 6.¤e5!
gen Lionel Kieseritzky, die Sie
zum Ende dieser Lektion als
Bonbon erhalten. 3...g5

Analysediagramm

Weiß opfert den Springer und


hofft, dadurch ausreichend
Kompensation aufgrund des
geschwächten schwarzen Kö-
nigsflügels zu erhalten. (5.¤e5
£h4+ 6.¢f1÷ führt zu einer
Analysediagramm unklaren Stellung, in der beide
Seiten über interessante An-
6...¥xd1?? (¹6...dxe5 griffsideen verfügen.) 5...gxf3
7.£xg4÷) 7.¥xf7+ ¢e7 8.¤d5# 6.£xf3 £f6÷
Das ist die bekannteste Fortset-
zung. Nach einer Niederlage
gegen einen der größten Ex-
perten des Königsgambits,
Boris Spasski, verfasste Bobby
Fischer 1961 einen Artikel, der
besagte, dass 3...d6!? die Wi-
derlegung des Königsgambits
sei, da es bestimmte Varianten
für Weiß ausschließt, die nach
dem Textzug möglich sind.
Auch 3...d5!? 4.exd5 ¤f6 wird
gelegentlich versucht. 3...¥e7 Analysediagramm
mündet nach 4.¥c4 ¥h4+!? in Analysediagramm
eine hoch brisante Variante, Eine unglaublich taktische und
Einige werden diese Kombina- komplizierte Position, an die
welche als das Cunningham-
tion in ähnlicher Form schon man sich besonders als Weißer
Gambit bekannt ist und von
vom Seekadettenmatt kennen.) nur dann herantrauen sollte,
beiden Seiten nur gespielt wer- 5.0–0!?
den sollte, wenn man alle bis- wenn man sich näher damit
herigen Analysen kennt. 4.h4 beschäftigt hat. Generell soll-
Mit 4.¥c4!? kann Weiß auch in ten Sie ein Gambit nicht spie-
das sehr riskante Muzio-Gam- len, weil es gerade modern ist.
bit übergehen. Nach 4...g4 Beschaffen Sie sich ausrei-
muss er sich entscheiden, ob er chend Material zu der gefrag-
den Springer wegzieht und das ten Variante, studieren Sie
diese und erst dann sollten Sie

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GS6 - Gambits Lektion 1
Angriff & Verteidigung

nach praktischen Erfahrungen Eine Stellung mit beiderseiti- 5.¤f3 (Oder 5.exd6 £xe4+
in ernsthaften Turnierpartien gen Chancen ist entstanden. 6.£e2 £xe2+ 7.¥xe2 ¥xd6=)
streben. 4...g4 5.¤e5 Beson- Spielt Schwarz korrekt, sollte 5...dxe5÷ 3.exd5 e4
ders diese Variante - das er jedoch keine Probleme ha-
Kieseritzky-Gambit - wollte ben, so dass man festhalten
Fischer mit 3...d6 verhindert kann, dass das Königsgambit
wissen. ohne Furcht angenommen wer-
den kann.

Abgelehntes Königsgambit

1.e4 e5 2.f4 Das Ablehnen des


Gambits ist für Schwarz
ebenso gut spielbar und bringt
oft nicht minder scharfe Stel-
lungen aufs Brett. Die gän- Schwarz hemmt die weiße
gigsten Wege sind da 2...d5, Entwicklung und zwingt seinen
2...¥c5 und 2...£h4+!?. 2...d5
Gegner so, gegen diesen vor-
witzigen Bauer vorzugehen.
5...¤f6 Die logischste Antwort. Das nutzt der Nachziehende,
Schlechter ist 5...d6?! 6.¤xg4 für seine Entwicklung. Gut
¤f6 7.¤xf6+ £xf6 8.¤c3 c6 spielbar ist auch 3...exf4!? z. B.
9.d4² 6.¥c4 Damit zwingt 4.¤f3 ¤f6 5.¥c4 ¤xd5 6.0–0
Weiß den Schwarzen zwar zu ¥e7 7.d4 ¥e6÷. Und auch das
einem Opfer, aber dafür blei- einst von Aaron Nimzowitsch
ben die gefährlichen schwarzen empfohlene 3...c6!? ist mög-
Bauern auf f4 und g4 am Le- lich. z. B. 4.¤c3 (4.dxc6 ¤xc6
ben. Die andere Hauptfortset- 5.¥b5 exf4 6.¤f3 ¥d6 7.d4÷)
zung lautet 6.d4 d6 7.¤d3 4...exf4 5.¤f3 ¥d6 6.d4÷
¤xe4 8.¥xf4 ¥g7 9.c3 0–0÷
6...d5! Dieser Zug spielt in
nahezu jeder Variante des an- Das Falkbeer-Gegengambit,
genommenen Königsgambits welches dem Weißen schon so
eine gewichtige Rolle. 7.exd5 manches Mal arges Kopfzer-
¥d6 8.d4÷ brechen bereitet hat. 2...¥c5
3.¤f3 d6 4.¤c3 ¤f6÷ Beide
Seiten entwickeln sich sehr
harmonisch. Die Chancen hal-
ten sich etwa die Waage.
2...£h4+!? Diese sehr selten
angewandte Fortsetzung ver-
Analysediagramm
mag den Weißen nicht wirklich
zu beunruhigen, doch vertraut 4.d3 ¤f6! 5.dxe4 ¤xe4 6.¤f3
sollte man mit den Grundzügen ¥c5÷
dennoch sein. 3.g3 £e7 4.fxe5
(4.¤c3!? exf4 5.gxf4? (5.d4!?)
5...£h4+ 6.¢e2 d5ƒ) 4...d6!

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GS6 - Gambits Lektion 1
Angriff & Verteidigung

Die Unsterbliche Partie Ausblick

Wer das Königsgambit lernen In der nächsten Lektion sollen


will, kommt nicht umhin, die Sie Aufgaben zum Königs-
folgende historische Partie zu gambit lösen, um das Gelernte
kennen. zu wiederholen und zu vertie-
fen.
Anderssen - Kieseritzky
London, 1851 C33

1.e4 e5 2.f4 exf4 3.¥c4 £h4+


4.¢f1 b5 5.¥xb5 ¤f6 6.¤f3
Einst wollte Weiß mit einem £h6 7.d3 ¤h5 8.¤h4 £g5
Bauernopfer spielen und dann 9.¤f5 c6 10.¦g1!
aktives Figurenspiel zeigen,
doch mit dem Gegengambit hat
Schwarz die Vorzeichen um-
gekehrt. Damit haben viele
Gegner, die sich darauf einge-
stellt hatten, eine furiose An-
griffspartie zu spielen, des Öf-
teren Probleme. Abschließend
lässt sich sagen, dass das Kö-
nigsgambit durchaus interes-
sant und unbedingt zum Stu-
dium empfohlen ist, doch kennt
sich der Schwarze aus, sollte er
10...cxb5 11.g4 ¤f6 12.h4
leicht ausgleichen können.
£g6 13.h5 £g5 14.£f3 ¤g8
15.¥xf4 £f6 16.¤c3 ¥c5
17.¤d5 £xb2 18.¥d6 £xa1+
19.¢e2 ¥xg1 20.e5! ¤a6
21.¤xg7+ ¢d8 22.£f6+!!

22...¤xf6 23.¥e7#

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GS6 - Gambits Lektion 2
Angriff & Verteidigung

LEKTION 2 Einführung Aufgabe 1:

In dieser Übungslektion sollen In welcher Variante des Kö-


KÖNIGSGAMBIT Sie Ihr Wissen über das Kö- nigsgambits befinden wir uns
nigsgambit unter Beweis stel- und wie sollte Schwarz nun
ÜBUNGEN len und typische Stellungen fortsetzen?
bewerten und lösen. Bei Stel-
lungen aus der Praxis anderer
Spieler erhalten Sie stets auch
die vollständige Partie – mit
Inhalt weiteren wertvollen Tipps,
welche Sie unbedingt nach-
Einführung spielen sollten. Es wird Ihr
Wissen um das Königsgambit
Ausblick erweitern.

Aufgaben Verzagen Sie nicht, wenn Sie


mal nicht weiter wissen, doch
Aufgaben mit Lösungen versuchen Sie unbedingt, die
für Sie beste Fortsetzung zu
finden. Vergleichen Sie diese
erst dann mit der Lösung!
Aufgabe 2:
Nehmen Sie sich für jede Auf-
gabe maximal fünf Minuten Wie würden Sie hier für
Zeit und benutzen Sie kein Schwarz fortsetzen?
Schachprogramm! Gehen Sie
die Aufgaben der Reihenfolge ™ a). 10...h5
nach an, da diese mitunter auf- ™ b). 10...h6
™ c). 10...f5
einander aufbauen!

Mitunter erhalten Sie zu den


Fragen auch schon mögliche
Antworten, zwischen denen Sie
sich entscheiden sollen. Dabei
muss nicht zwingend nur eine
Antwort richtig sein. Entschei-
den Sie sich dennoch auf jeden
Fall für eine und sehen Sie sich
dann die Erklärungen im Lö-
sungsbereich an!

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GS6 - Gambits Lektion 2
Angriff & Verteidigung

Aufgabe 3: Aufgabe 5: Aufgabe 7:

Schwarz steht ausgezeichnet, In mehr als bedenklicher Lage Was würden Sie als Weißer
doch er muss nun entscheiden, erlaubte Weiß seinem Gegner ziehen?
wie er sich gegen den weißen eine schöne taktische Kombi-
Angriff wehrt. Welcher der nation. Sehen Sie, wie Schwarz ™ a). 9.¥e3
folgenden Züge ist falsch? Be- sofort großen Vorteil erlangte? ™ b). 9.¢h1
gründen Sie Ihre Entscheidung
und treffen Sie zwischen den
verbleibenden Zügen Ihre
Wahl!

™ a). 12...d6
™ b). 12...¢f7
™ c). 12...¤c6

Aufgabe 6: Aufgabe 8:

Wie heißt diese riskante Vari- Finden Sie den besten Zug für
ante, die nach 1.e4 e5 2.f4 exf4 Weiß!
3.¤f3 g5 4.¥c4 entsteht?

Aufgabe 4:

Wie nennt man diese Variante,


die nach 1.e4 e5 2.f4 exf4 3.
¥c4 entsteht?

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GS6 - Gambits Lektion 2
Angriff & Verteidigung

Aufgabe 1: Aufgabe 2: 17.¥xd8 ¢xd8-+) 14...¤g3


15.¥xe7 £xe7 16.£xe7+
In welcher Variante des Kö- Hebden - Stean ¢xe7-+
nigsgambits befinden wir uns Marbella 1982
und wie sollte Schwarz nun 10...h6? Dieser Zug erlaubt
fortsetzen? 1.e4 e5 2.f4 exf4 3.¤f3 g5 Weiß die Flucht in ein Dauer-
4.h4 g4 5.¤e5 ¤f6 6.¤xg4?! schach, weil dieser die Kon-
Das gilt nicht als optimale trolle über das Feld h5 behält.
Fortsetzung für Weiß. Es ent- 11.£e5 f6 12.¤xf6+ ¢f7
steht ein spannender Schlag- (12...¢f8? 13.¤d5! ¦h7
abtausch, in welchem aber eher 14.£f5+ ¢g8 15.£g6+ ¦g7
der Weiße Gefahr läuft, in 16.¥xe7 ¦xg6 17.¥xd8±)
13.£d5+ ¢g6 (13...¢g7??
Nachteil zu geraten. Besser ist
14.¤h5+ Darum ist 10...h6
6.¥c4 oder 6.d4. 6...¤xe4 7.d3
¤g3 8.¥xf4 ¤xh1 9.¥g5?? schlecht! 14...¢g6 15.£e4+!!
¢f7 (15...¢xh5?? 16.¥e2#)
Dieser logisch aussehende An-
16.£f5+ ¥f6 17.¥xf6 d5 18.£f4
griff auf die schwarze Dame ist ¦e8+ 19.¢d2 £d7 20.£xh6+-)
sehr schlecht. Nur 9.£e2+ £e7 14.£e4+ (Nach 14.h5+??
10.¤f6+ ¢d8 ist spielbar für
¢g7-+ hängen zu viele weiße
Weiß. 9...¥e7 10.£e2 Figuren und Schwarz steht auf
Kieseritzky-Gambit - Der
Punkt f7 muss unbedingt ge- Gewinn.) 14...¢f7 15.£d5+ =
schützt werden und das erreicht Wie würden Sie hier für
Schwarz fortsetzen? 11.£e5 11.¤f6+ ¢f8-+ und
Schwarz nur mit 6...d5!.
Weiß kommt nicht weiter.
a). 10...h5 11...f6!-+
b). 10...h6
c). 10...f5

Schwarz verhindert £xh8 und


verschafft sich Luft für seinen
10...h5! König. In der folgenden Auf-
gabe werden wir diese Stellung
Auch 10...f5! ist gut. Nach
noch genauer betrachten.
11.£e5 folgt einfach 11...¦f8
und Schwarz wird auf jeden
Fall eine Figur mehr behalten.
z. B. 12.¤f6+ ¦xf6 13.¥xf6
¤c6 14.£e2 (14.£e3 ¤b4
15.¤a3 ¤d5 16.¥xe7 ¤xe3

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GS6 - Gambits Lektion 2
Angriff & Verteidigung

Aufgabe 3: ebenfalls als gelöst betrachten. Aufgabe 4:


Allerdings sollte man dann
Schwarz steht ausgezeichnet, auch aufgeführt haben, dass Nietsche - Factor
doch er muss nun entscheiden, sich Schwarz sogar eine kleine Chicago 1921
wie er sich gegen den weißen Königswanderung erlauben
Angriff wehrt. Welcher der kann: 13.£e4 d5! 14.£g6+ 1.e4 e5 2.f4 exf4 3.¥c4
folgenden Züge ist falsch? Be- ¢d7-+ 15.£f5+ ¢d6 16.£f4+
gründen Sie Ihre Entscheidung ¢e6 17.£e3+ (17.¥xh8 ¥xh4+ Wie nennt man diese Variante?
und treffen Sie zwischen den 18.¢d1 £xh8-+) 17...¢f7-+
verbleibenden Zügen Ihre
Wahl!

a). 12...d6
b). 12...¢f7
c). 12...¤c6

Analysediagramm Das Königsläufergambit - es


soll Schwarz dazu verlocken,
Weiß hat kein Schach mehr 3...£h4+!? zu spielen, um die
und auf h8 darf er sich auch Position der schwarzen Dame
nicht bedienen: 18.¥xh8 ¥xg4 für eine schnelle Entwicklung
19.¥c3 ¥xh4+ 20.¢d2 ¥g5-+ nutzen zu können. Wie wir
sehen werden, kann das für den
13.£e4 ¥xg4 14.¥xh8 ¤g3-+
12...d6! Der direkte Gegenan- Anziehenden allerdings auch
griff auf die weiße Dame ist in sehr gefährlich sein, wenn er
dieser Stellung die beste Wahl. zu optimistisch zu Werke geht.

Dagegen ist 12...¢f7?? wegen


einfach 13.¥xh8 schlecht.
Denn 13...¥xh4+ mündet nach
14.¢d2 (14.¢d1 ist ebenfalls
möglich.) 14...£g5+ (Nach
14...hxg4 15.£g7+ = hat Weiß
Dauerschach.) 15.¤e3!÷ in
eine unklare Stellung, die bes-
tenfalls leicht besser für
Schwarz ist. Schwarz steht glatt auf Ge-
winn. Falls sich Weiß mit
Wer jedoch fand, dass die 15.£xb7 bedient und dem
Entwicklung des Springers mit Turm nachstellt, folgt
12...¤c6! und gleichzeitigem 15...¥xh4! 16.£xa8? ¤e4+
Angriff auf die Dame der beste 17.g3 ¥xg3#
Zug sei, darf die Aufgabe

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GS6 - Gambits Lektion 2
Angriff & Verteidigung

Aufgabe 5: Doch auch nach 8...£h6 12...£xe5!! Prima, wenn Sie


9.hxg3ƒ besitzt Weiß für den das gefunden haben. Will Weiß
Nietsche - Factor geopferten Bauer aufgrund nicht mit dem Springer weni-
Chicago 1921 seines großen Entwicklungs- ger leben, wird er nach 13.dxe5
vorsprungs starke Initiative. forciert matt. 13...¥c5+ Weiß
1.e4 e5 2.f4 exf4 3.¥c4 5...£h5 6.h4!? Das ist noch gab auf. 14.¢h2 g3+ 15.¢h3
£h4+!? 4.¢f1 g5?! Solider, nicht unbedingt schlecht, aber ¥c8+ -+
wenn man beim Königsgambit durchaus riskant. Allgemein
überhaupt davon sprechen darf, gilt 6.d4 als angebracht.
ist 4...d6. Nach beispielsweise 6...d5!? Schwarz setzt alles auf
5.¤c3 ¥e6!? 6.£e2! ¤c6÷ ist eine Karte. Der Sinn ist uns
die Lage ziemlich unklar. In bereits klar, er will den Ent-
der modernen Theorie gilt al- wicklungsrückstand aufholen
lerdings das forschere 4...d5! und sich zu gleich Zugang zu
als die beste Fortsetzung. Um der labilen weißen Königsstel-
seine Entwicklung besser vo- lung verschaffen. In der Folge
rantreiben zu können, gibt spielen beide Seiten sehr ris-
Schwarz den Gambitbauer zu- kant. 7.¥xd5 ¤f6 8.¤c3 ¤c6
rück. 5.¥xd5 ¥d6 6.¤c3 ¤e7 9.¥xc6+? So öffnen sich nur
7.d4 f6 8.¤f3 £h5 9.¥c4 ¥g4÷ weitere Diagonalen für den
mit verteilten Chancen. Op- Läufer auf c8. Jetzt wird es Weiß kann das Matt nicht mehr
tisch hat Weiß Raumvorteil, echt ungemütlich für den wei- verhindern. 0–1
doch solange er die Sicherheit ßen König. Wahrscheinlich
seines Königs nicht gewähr- steht Schwarz nun schon klar
leisten kann, muss er auf der Aufgabe 6:
besser. 9...bxc6 10.d4?! Viel-
Hut sein. 5.¤f3 Eine gute Al- leicht war es bereits an der
ternative besteht darin, den Wie heißt diese riskante Vari-
Zeit, mit 10.d3!? kleinere Bröt-
direkten Angriff auf die gegne- ante, die nach 1.e4 e5 2.f4 exf4
chen zu backen. 10...¥a6+
rische Dame mit 5.¤c3!? zu- 11.¢g1 g4 12.¤e5? 3.¤f3 g5 4.¥c4 entsteht?
rückzustellen. Nach beispiels-
weise 5...¤e7 6.d4 ¥g7 ist In mehr als bedenklicher
7.g3! sehr stark. Bedient sich Lage erlaubte Weiß seinem
Schwarz mit 7...fxg3, folgt das Gegner eine schöne taktische
coole 8.¢g2! und es droht hxg3 Kombination. Sehen Sie, wie
mit Damenverlust! Schwarz sofort großen Vor-
teil erlangte?

Das Muzio-Gambit ist nur


etwas für echte Haudegen, die
sich nicht fürchten, schon in
der Eröffnung mehr als nur
einen Gambitbauern zu riskie-
Analysediagramm ren. Mehr dazu in der nächsten
Aufgabe.

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GS6 - Gambits Lektion 2
Angriff & Verteidigung

Aufgabe 7: Was würden Sie als Weißer 10.¥xf4!? ist auch denkbar,
ziehen? aber Weiß möchte dem
Young – Marshall Schwarzen die Möglichkeit
Pardendown 1913 a). 9.¥e3 geben, einen schweren Fehler
b). 9.¢h1 zu begehen. 10...¤e7 Die Falle
1.e4 e5 2.f4 exf4 3.¤f3 g5 bestand in 10...fxe3?? 11.£h5+
4.¥c4!? g4 5.0–0!? Eigentlich +- und Schwarz verliert die
ist dies das wahre Muzio- Dame! 11.¥xf4 d6?! Besser ist
Gambit, aber heutzutage wer- die Flucht des Königs aus der
den auch 5.¤e5 und 5.¤c3 brenzligen f-Linie. 11...¢g8!?
unter diesem Begriff geführt. 12.£h5+ Weiter geht es in
5...gxf3 6.¥xf7+?! Im Com- Aufgabe 8.
puterzeitalter ist dieses erneute
Opfer sicherlich nicht mehr
ernsthaft anwendbar, aber na- Aufgabe 8:
türlich kann es nicht schaden,
es als Schwarzspieler zu ken- Finden Sie den besten Zug für
nen. Weiß möchte mit aller Weiß!
Gewalt den schwarzen König 9.¥e3! Weiß nutzt die Fesse-
aus der Deckung treiben und lung des f-Bauers und entwi-
sich dann mit seinem verblie- ckelt den schwarzfeldrigen
benen Material auf diesen stür- Läufer.
zen. Allerdings werden wir
sehen, dass Schwarz bei allzu 9.¢h1?! würde dagegen an der
sorglosem Spiel durchaus Gelegenheit vorübergehen und
straucheln und fallen kann. ein wichtiges Tempo für den
¹6.£xf3 £f6 7.e5 £xe5÷ dringend notwendigen Angriff
6...¢xf7 7.£xf3 £f6?! Das ist verlieren.
nicht erzwungen. Vorstellbar
und wahrscheinlich besser ist 9...£f6 10.¤c3!
auch das logische 7...¥c5+.
Nach 8.¢h1 d6 erreicht Weiß Mit zuletzt 12...¢f7-g7?? hat
mit 9.£h5+ ¢g7 10.¦xf4 und sich Schwarz selbst sein Grab
der Idee ¦f7# nichts, da geschaufelt. Richtig war
Schwarz bequem mit 10...¥e6- 12...£g6™ 13.¥xd6+ ¢e8µ
+ parieren kann. Wenn er wei- Jetzt gewinnt Weiß. 13.¥h6+!
ter aufmerksam spielt, wird So wird Schwarz forciert matt,
sich sein Materialvorteil durch- da der Läufer tabu ist.
setzen. 8.d4! Vermutlich sollte 13...£xh6 Auch das Damenop-
£f6 genau das verhindern, fer 13...¢g8 14.¦xf6+- wird in
doch Weiß folgt der goldenen Kürze im Matt enden. 14.£f7#
Gambitregel, dass man nicht 1–0
am Material kleben darf.
8...£xd4+?! Das erlaubt dem
Anziehenden, sich unter Tem-
pogewinn zu entwickeln.

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LEKTION II Willkommen beim ersten Test! Aufgabe 2:

Lassen Sie sich Zeit und Sie Auch diese Aufgabe sollte Sie
TEST werden die Lösungen aller 12 nicht wirklich vor Probleme
Aufgaben finden! stellen. Zack und Matt! Oder
ist es doch nicht so einfach?
Alle nötigen Informationen, die Was meinen Sie?
INHALT zum Lösen benötigt werden,
erhalten Sie aus dem kurzen Weiß am Zug
Text vor der jeweiligen
Einführung Aufgabe.

Aufgaben mit Lösungen


Viel Spaß und Erfolg!

Ausblick

Aufgabenblätter Aufgabe 1:
Jackson, E. - Baird, D.
Zum Aufwärmen direkt ein ENG - USA, 1896
bekanntes Standardmotiv. Der
Anziehende hat optimistisch nebst
einen ganzen Turm geopfert.
Zeigen Sie, warum das nicht Aufgabe 3:
umsonst war!
Dem Anziehenden war das
Weiß am Zug Motiv bekannt und bescherte
ihm so einen vollen Punkt. Wie
würden Sie fortsetzen?

Weiß am Zug

Marco - Salter
Czernowitz, 1929

Canal, E. – N. N.
Simultan, 1934

5
Copyright by Chess Tigers Universität, 2004 Leitung: GM Artur Jussupow
Aufgabe 4: Aufgabe 8:

Diese Aufgabe ist nicht ganz so Alle Anzeichen sprechen für


einfach. Wie kommt Weiß nur Aufgabe 6: einen Angriffsieg des Weißen.
an den König ran? Wissen Sie Fahren Sie ihn für den
es? Weiß machte es kurz und griff deutschen Großmeister, Eric
beherzt zu. Wie? Lobron, ein!
Weiß am Zug
Weiß am Zug Weiß am Zug

Ojanen, K. - Peretz, M.
Siegen, 1970 Gurevich, M. - Short, N. Lobron, E. - Bouaziz, S.
Rotterdam, 1990 Hannover, 1983

Aufgabe 5:
Aufgabe 7: Aufgabe 9:
Dem schwarzen König geht es
gleich an den Kragen. Doch Hier wird Wilhelm Steinitz, der Schwarz am Zug
der Nachziehende hatte eine erste Schachweltmeister (1886-
überraschende Wendung 1894), Opfer einer hübschen
vorbereitet. Wie setzte Kombination seines Gegners.
Schwarz fort? Was geschah?

Schwarz am Zug Weiß am Zug

Loewenthal, J. –
Anderssen, A.

In der Diagrammstellung zog


Weiß zuletzt
Shereshevsky - Kupreichik Blackburne, J. - Steinitz, W. Bewerten Sie diesen Zug und
UdSSR, 2002 London, 1883 die entstehenden Stellungen!
Geben Sie alle Varianten an!

6
Copyright by Chess Tigers Universität, 2004 Leitung: GM Artur Jussupow
Aufgabe 11: Ausblick
! " ! Aber
auch dann steht Weiß mit Wie brachte der Anziehende
seinem gesunden Mehrbauer den Schwarzen zur Aufgabe?
und dem aktiven Turm klar
besser. und Schwarz
gab auf wegen
"

Aufgabe 10:

Die Lösung für die folgende


Aufgabe ist etwas länger.
Haben Sie aber einmal die
richtige Idee, geht der Rest von
selbst. Erlegen Sie den weißen
Monarchen! Gnauk - Böm
Prag, 1977
Schwarz am Zug
Weiß
hat clever die wichtigste
Verteidigungsfigur eliminiert,
und Schwarz ist gegen die
Drohung machtlos.

Aufgabe 12:

Und zum „sanften“ Abschluss


noch ein bekanntes Motiv.

N. N. - Morphy, P. Weiß am Zug


New Orleans, 1857

Karlsson - Rogard
Sweden, 1978

7
Copyright by Chess Tigers Universität, 2004 Leitung: GM Artur Jussupow
Aufgabe 1: Aufgabe 3: Aufgabe 5:

Zum Aufwärmen direkt ein Dem Anziehenden war das Dem schwarzen König geht es
bekanntes Standardmotiv. Der Motiv bekannt und bescherte gleich an den Kragen. Doch
Anziehende hat optimistisch ihm so einen vollen Punkt. Wie der Nachziehende hatte eine
einen ganzen Turm geopfert. würden Sie fortsetzen? überraschende Wendung
Zeigen Sie, warum das nicht vorbereitet. Wie setzte
umsonst war! Weiß am Zug Schwarz fort?

Weiß am Zug Schwarz am Zug

Aufgabe 2:
Aufgabe 4:
Auch diese Aufgabe sollte Sie
nicht wirklich vor Probleme Diese Aufgabe ist nicht ganz so Aufgabe 6:
stellen. Zack und Matt! Oder einfach. Wie kommt Weiß nur
ist es doch nicht so einfach? an den König ran? Wissen Sie Weiß machte es kurz und griff
Was meinen Sie? es? beherzt zu. Wie?

Weiß am Zug Weiß am Zug Weiß am Zug

8
Copyright by Chess Tigers Universität, 2004 Leitung: GM Artur Jussupow
Aufgabe 7: Aufgabe 9: Aufgabe 11:

Hier wird Wilhelm Steinitz, der Schwarz am Zug Wie brachte der Anziehende
erste Schachweltmeister (1886- den Schwarzen zur Aufgabe?
1894), Opfer einer hübschen
Kombination seines Gegners.
Was geschah?

Weiß am Zug

In der Diagrammstellung zog


Weiß zuletzt
Bewerten Sie diesen Zug und
die entstehenden Stellungen!
Geben Sie alle Varianten an!

Aufgabe 10:
Aufgabe 8:
Die Lösung für die folgende
Alle Anzeichen sprechen für Aufgabe ist etwas länger.
einen Angriffsieg des Weißen. Haben Sie aber einmal die Aufgabe 12:
Fahren Sie ihn für den richtige Idee, geht der Rest von
deutschen Großmeister, Eric selbst. Erlegen Sie den weißen Und zum „sanften“ Abschluss
Lobron, ein! Monarchen! noch ein bekanntes Motiv.

Weiß am Zug Schwarz am Zug Weiß am Zug

9
Copyright by Chess Tigers Universität, 2004 Leitung: GM Artur Jussupow
Lernziel: DWZ 1500 Lektion 1

LEKTION 1 Sehr geehrte Teilnehmer, Einführung

ein herzliches Willkommen „Ein Feld, das sich im eigenen


SCHWACHER zur 2. Lektionsserie der Lager befindet, ist schwach,
PUNKT Chess Tigers Universität! wenn der Gegner irgendwelche
Möglichkeiten hat, es unter
Es erwarten Sie wieder 40 Kontrolle zu nehmen oder es
hochwertige Schachlektionen, sogar früher oder später zu
Inhalt zu allen Bereichen des königli- besetzen.“(Euwe)
chen Spiels. Sie erhalten zu
Einführung jedem Thema dieser Serie eine Normalerweise ist ein Feld nur
Lektion mit praktischen Bei- dann schwach, wenn eigene
Beispiel 1-5 spielen und danach eine ent- Bauern es nicht bewachen
sprechende Übungslektion mit können. Wenn der Gegner aber
Ausblick Aufgaben nebst Lösungen, in nicht in der Lage ist, diese po-
der Sie das zuvor Gelernte aus- tenzielle Schwäche auszunut-
giebig üben und vertiefen kön- zen, bleibt das ohne jede prak-
nen. Die 21. Lektion wird Sie tische Bedeutung und man
in einem Zwischentest prüfen spricht nicht von einem schwa-
und Ihnen so einen Überblick chen Feld.
über Ihren bisherigen Trai-
ningsstatus vermitteln. Das Der Begriff „der schwache
Ziel dieses Kurses ist, den Ab- Punkt“ ist etwas umfassender
schlusstest in der 40. Lektion als „das schwache Feld“. Man
zu bestehen. bezeichnet damit nicht nur ein
Feld, sondern auch einen
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg Bauer, der keine Unterstützung
und natürlich auch Freude mit durch andere Bauern erhält und
den folgenden Lektionen. unter gegnerischem Beschuss
steht.

Ihr Artur Jussupow


Beispiel 1:

Weiß zieht

Botvinnik - Flohr
Moskau, 1936

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 1

33.c5! Eine ausgezeichnete 42...¦e8 43.£e2 Auch der §e6 Beispiel 2:


Entscheidung. Weiß erhält ist schwach. Noch zu früh war
einen Vorposten auf d6, den er 43.¦xb7 wegen: 43...¦xb7 Weiß zieht
nach dem lehrreichen Manöver 44.¦xb7 £xa4 mit Gegenspiel.
¤b1–a3-c4-d6 mit seinem 43...£a8 44.¦e3 ¢f7
Springer besetzten kann. Eine
andere Option ist auch: … b4-
b5 mit dem Angriff auf den
noch ziemlich stark aussehen-
den Punkt c6. Dass er aber
auch etwas seinen §d4
schwächt (er kann nicht vor-
ziehen, da er blockiert ist),
spielt keine Rolle, da Schwarz
nicht in der Lage ist, ihn ef- Lilienthal - Keres
fektvoll anzugreifen. 33...a5 Leningrad/Moskau, 1941
Gegen b3-b4 gerichtet.
34.¤b1! £f8 35.¤a3 ¥d8 Um 37.h5! Es droht h5-h6. Des-
den §a5 zu decken. 36.¤c4 45.£c4?! Vorsichtiger war halb muss Schwarz das Feld f5
¥c7 37.¤d6± ¹45.¢g1 Jetzt ergibt sich für schwächen. 37...gxh5 38.¤e3
Schwarz die Chance, ein Ge- d6 39.¤f5+ Der Springer greift
genspiel aufzuziehen. 45...b5! von f5 nicht nur den König an,
46.£c2 ‹ 46.cxb6 c5+ 47.b7 sondern auch den §d6.
¦xb7 48.¦xb7+ £xb7+ 49.¢f2
cxd4; 46.axb5? cxb5+
46...¦xd6?! ¹46...bxa4±; Falls
46...¦a7 dann 47.axb5 ¦a2
48.¦b2 cxb5+ 49.¢h3+-
47.cxd6 c5+ 48.¢h3 cxb4
49.£c7+ ¢g8 50.d7 der Frei-
bauer ist zu stark. 50...¦f8
51.£d6 Auch gut war 51.¦xe6
g5 52.£d6+- … ¦e7 51...h6
52.£xe6+ ¢h7 53.£e8 b3
Irgendwann muss Schwarz 53...£h1 54.¦e1+-; 53...£d8
diesen starken Springer abtau- 54.£xf8 £xf8 55.¦e8 £f7
schen, doch dann verfügt Weiß 56.d8£ £h5+ 57.¢g2 54.£xa8
über einen starken Freibauer. ¦xa8 55.axb5 Aber nicht 39...¢g6 40.£c3! ¤a6 41.£c6
37...¦b8 38.¦b1 Weiß spielt 55.¦e8? wegen 55...b2 ¤c5 42.f3 ¤d3 43.£c7 b5
positionell, bereitet b2-b4 vor 56.¦xa8 b1£ 57.d8£ £f1+ 44.£xa7+- Die schwarze
und will den Druck gegen den 58.¢h4 g5+ 59.¢h5 £h3# Stellung ist hoffnungslos.
§b7 erhöhen. Auch gut war 55...¦d8 56.¦xb3 ¦xd7
indes die taktische Lösung: 57.b6+- Schwarz gab auf we-
38.¤xb7 ¦xb7 39.£xc6 ¥b8 gen 57...¦b7 58.¢g2 ¢g6
40.£xe6+ +- mit drei verbun- 59.¢f3 ¢f6 60.¦b5 ¢e6
denen Bauern gegen den Läu- 61.¢e3 ¢d6 62.¢d3 ¢c6
fer. 38...£d8 39.b4 axb4 63.¢c4 ¢d6 64.¦d5+ ¢c6
40.¦xb4 ¥xd6 41.exd6 £a5 65.¦c5+ ¢d6 65...¢xb6
66.¦b5+ +- 66.¢b5+-
42.¦db3 Weiß greift den
schwachen Punkt b7 an.

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 1

Manchmal sind sogar mehrere schwarze Monarch recht si-


Felder der gleichen Farbe ge- cher. Später findet er auf g7 ein
schwächt. Das passiert oft nach sicheres Plätzchen. 17.£f3?!
dem Abtausch des für ihre 17.h3 war notwendig. Ohne
Verteidigung zuständigen Läu- den Springer fällt es dem
fers. Besonders bedenklich Schwarzen schwerer, das
sind meist die schwachen Fel- schwache Feld g3 auszunutzen.
der in der Rochadestellung. 17...h3! Da Weiß seinen weiß-
feldrigen Läufer abtauschen
musste, versucht Schwarz sein
Beispiel 3: Spiel auf den weißen Feldern
zu führen.
Schwarz zieht 47...£h5! -+ 48.¦d2 fxg3
49.¥xg3 ¦xg3 50.£c6 ¤e5
51.£e4+ ¢g8 52.¦df2 ¦g5
53.¦c2 ¦d1-+

Tartakower - Lasker
St. Petersburg, 1909 18.g3 18.g4 ist nicht gut wegen
18...£h4! -+ 18...£d7 19.¥d2
Die weiße Stellung hat einen ¥g4 Dieser Läufer ist jetzt sehr
entscheidendem Nachteil: die mächtig geworden! 20.£f1?!
weißen Felder sind schwach. Besser war 20.£d3 £f5
Schwarz findet einen Weg, um Beispiel 4: 21.¦e4µ 20...£f5 21.¦ac1
seinen Springer siegreich in ¢g7 22.¥e3 ¥f6 Der zweite
den Angriff zu führen. 42...g5! Schwarz zieht schwarze Läufer ist auch akti-
43.£a2 43.fxg5 ¤e5! nebst ver als sein Gegenspieler!
¤f3 ist hoffnungslos. Denn 23.b3 ¦he8 Schwarz bereitet
auch jetzt bricht die weiße eine Verdoppelung auf der e-
Verteidigung zusammen. Linie vor. 24.¥f2 ¥f3+ 25.¢g1
43...gxf4 44.¦e2 £g6 45.£c2
¢h7 Schwarz bereitet den An-
griff über die offene g-Linie
vor. 46.£c3 ¦g8 47.¢h1

Rubinstein - Spielmann
Bad Pistyan, 1912

13...¥d4+ 14.¢h1 ¤f5 Es


droht ¤g3+. 15.¥xf5 ¥xf5
16.¦e1+ ¢f8 Auf f8 steht der

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 1

25...¥g2! 26.¦xe8 ¥xf1! Da Beispiel 5:


die weiße Königsstellung ge-
schwächt ist, wird die schwarze Weiß zieht
Dame im Angriff stärker sein
als die beiden Türme. 27.¦xa8
£d3 28.¦e8 28.¦xf1 scheitert
an 28...£f3-+ 28...£f3!!

25.¦d1! Ein schwieriger Zug.


Weiß will seinen Turm auf die
Botvinnik - Donner d-Linie bringen. Der schwarze
Amsterdam, 1963 Turm allein kann auf der a-
Linie nicht viel anrichten.
14.¤d4! Weiß will die weiß- 25...¤e8 26.¤c4 ¤c5 27.e5!
feldrigen Läufer abtauschen, Nur jetzt gibt Weiß die Kon-
um später das schwache Feld trolle über das zentrale Feld d5
Eine forcierte Kombination c6 zu besetzen. 14...¥xg2 auf, da Schwarz diesen Um-
beendet die von Spielmann 15.¢xg2 £c7 16.£b3! ¦fc8 stand nicht ausnutzen kann.
strategisch perfekt gespielte … 16...£b7+ 17.£f3 17.¦fc1 27...¦c8?! Nach 27...¤c7 mit
Partie. 29.¢xf1 £h1+ 30.¥g1 £b7+ 18.£f3! Weiß will die der Idee ¤d5 folgt 28.¦d7!!
£g2+ 31.¢e1 £xg1+ 32.¢d2 Figuren abtauschen, die das ¤xd7 29.¤e7+ +- 28.¦a1! Das
£xh2+ -+ Weiß gab auf. Feld c6 kontrollieren können, Eindringen über die a-Linie
und erhält so einen stattlichen wirbelt die schwarze Verteidi-
Versuchen Sie immer, schwa- Vorteil. 18...¤d5 … ¤e5 19.e4! gung durcheinander. Man sieht,
che Punkte in der gegnerischen ¤5f6 20.b5! wie wichtig der Springer auf c6
Stellung ausfindig zu machen für das weiße Spiel war.
und sie anzugreifen. Schwache 28...¦c7 28...¦a8? 29.¦xa8
Felder, die sich oft tief in der £xa8 30.¤e7+ +- 29.¦a7
gegnerischen Hälfte befinden, £xa7 29...£c8 30.¤xb6 ist
bieten ideale und sichere Auf- ebenfalls hoffnungslos.
enthalte für unsere Figuren. 30.¤xa7 ¦xa7 31.¤xb6+-
Aus diesen hervorragenden
Positionen heraus können un-
sere Figuren aktive Operatio-
nen unternehmen und die ande- Ausblick
ren gegnerischen Figuren und
Bauer angreifen. Die nächste Lektion wird in 12
Aufgaben das Gelernte testen
Nun hat Weiß die Kontrolle und vertiefen.
über c6. 20...a6 20...¤e5 dann
21.£e2 nebst f2-f4 und ¤c6.
21.¤c6± ¥f8 22.a4 axb5
23.axb5 ¦xa1 24.¦xa1 ¦a8

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

LEKTION 2 Willkommen bei der ersten Aufgabe 1:


Übungslektion!
Weiß zieht
ÜBUNGEN Nehmen Sie sich für jede Auf-
gabe 5 Minuten. Sollten Sie
dann nicht auf die Lösung
kommen, ist es auch praktika-
Inhalt bel, diese Aufgabe zunächst zu
überspringen und es später
Einführung wieder zu versuchen.

Ausblick Die Aufgaben simulieren die


Situation in einer realen Partie.
Daher erhalten Sie keine weite-
Aufgaben 1-12 ren Tipps und sollen selbst
entscheiden, wie Sie fortsetzen
Aufgaben mit Lösungen würden. Oft gilt es nicht, den
sofortigen Gewinn zu finden. Aufgabe 2:
Die Fähigkeit, einen Vorteil zu
verdichten ist auf dem Weg Weiß zieht
zum Sieg ebenso wichtig und
soll so trainiert werden.

Viel Spaß und Erfolg!

Ausblick

In der folgenden 3. Lektion


werden weitere lehrreiche
Bauernkombinationen gezeigt.

Aufgabe 3:

Weiß zieht

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 4: Aufgabe 7: Aufgabe 10:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Aufgabe 5: Aufgabe 8: Aufgabe 11:

Weiß zieht Schwarz zieht Schwarz zieht

Aufgabe 6: Aufgabe 9: Aufgabe 12:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 1: Aufgabe 2: Aufgabe 3:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Jussupow - Khalifman Petrosian - Chistiakov Geller - Bolbochan


I Ubeda, 1997 Riga, 1954 Stockholm, 1962

32.¤b4! a5 19.g3!? 19.¢g1 ¤b8!?; 15.¤1a2! … ¤b4; ×d5 15.¤d3


19.¥xc6?? ¦e4+ -+ d5! 15...¤c5 15...a5 ×b5
16.¤b4 a5 17.¤bd5

32...¤b8? 33.¥xf7 33.¥d5!? Analysediagramm


33.¤d5± 33...¥xd5 34.¤xd5±
×b6 Weiß steht deutlich besser. 19...¦f5 20.¥xc6 ¥xc6 17...¤xd5 18.¤xd5 ¥xd5
21.¤e5± 19.£xd5 £xd5 20.¦xd5 g6
21.c3 ¦a7 22.¥b5±

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 4: Aufgabe 5: Aufgabe 6:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Geller - Boleslavski Yates - Grob Suetin - Furman


Moskau, 1952 Meran, 1926 Leningrad, 1963

14.c5!± ×d6 14...¤f8 15.£d6 16.¦e5! … £h7! nebst ¦h5+- 28.£d6! £a7+ 28...£xd6
¤e6 16.¥c4 ¥f8 17.£xc7 29.¤xd6 ¤d7 30.¤c4+- ×a5
¤xc7 18.¤a5 ¦b8 19.¤a4
¥e6 20.¥xe6 ¤xe6 21.¤c4
¤c7 22.¤ab6 ¤e6 23.b4 ¤f4
24.¦d2 ¦bd8 25.¦hd1 ¦xd2
26.¦xd2 ¥g7

16.£h6? ¤f5 17.£g5 h6 Analysediagramm


18.¥xd8 hxg5 19.¥xg5 c4²;
16.¥xg6?! ¤xg6! 17.¥xd8 29.¢f1 ¤d7 30.£xc6+-
¤xh4 18.¥xh4² 16...¥f5
17.£h6+-

27.¤a5! ¦b8 28.¥xf4 exf4


29.¤d7 ¦d8 30.¤xf6+ ¥xf6
31.¦xd8+ ¥xd8 32.¤xb7+-

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 7: Aufgabe 8: Aufgabe 9:

Weiß zieht Schwarz zieht Weiß zieht

Dautov - Polgar, J. Clarke - Petrosian Boleslavski - Smyslov


Istanbul, 2000 München, 1958 Budapest, 1950

18.¤d4! ×c6 18...¤f6 19.b5 15...£b3! 15...¤b3 16.¦b1 14.¥e3! ×d6 14.¥d2 f5
¥xg2 20.¢xg2 ¦d5 21.¤c6 ¥a4 17.¥e3 16.£e2 16.£xb3 14...¦hc8 14...¥xe3 15.fxe3 f5
£d7 22.£c2!± Der Damen- ¤xb3 … b5, a5, b4‚ 16...¥a4 16.¤d6± 15.¥e2! g6 16.¤e4!
tausch im Zusammenhang mit 17.¥e3 ¢b8 … ¦c8-c6- ¥xe3 16...¥b4 17.g4 ¤g7
der Öffnung der a-Linie durch b6‚ ×b2 17...£c2!µ 18.¦ad1! 18.¤bd6+- 17.fxe3 ¦c2
a7-a6 wäre eine willkommene £c2! 19.¦d2 £f5 20.¦f1 g5‚ 17...¥xb5 18.axb5 ¤c5 19.¤d6
21.h3 h5 22.¤h2 ¦dg8 23.g4 ¦f8 20.b6! a6 21.¦ac1+-
Erleichterung für Schwarz.
£g6 24.¥f3? ¹24.f4 gxf4 18.¤bd6! ¦f8 18...¦xe2
22.¦xd5? £xd5+ 23.£f3 £xf3+
25.¥xf4 hxg4 26.¤xg4³ 19.¦xf7+ ¢d8 20.¦f8+ +-
24.¢xf3 a6= 22...£b7 23.a4
24...hxg4 25.¥xg4 ¤c6 26.f3? 19.¥xa6 bxa6 20.g4 ¤g7
h6 24.e4 ¦c5 25.£d3 ¦xc1
¥d8 27.¥f2 ¤e7 28.¦e1 ¦h6 21.¤f6! ¥c6 22.¦fc1! +-
26.¦xc1 a6 27.¦c4 … ¦d4
29.¤f1? ¦gh8 30.¥g3 ¦xh3!–+ Schwarz gab auf.
27.¦d1!? 27...axb5 28.axb5
£c7 28...¤d7?! 29.¦d4 ¤c5
30.£d1 £c7 31.e5± 29.¦d4±
(Dautov)

31.¥xh3 ¦xh3 32.£g2 £h7 z. B. 22...¦g2+ 23.¢f1 ¦xh2


33.¤e3 ¤g6 34.¤g4 ¤f4 24.¦xc6 ¦h1+ 25.¢g2 ¦xa1
35.¥xf4 gxf4 36.¢f1 ¦g3 26.¦c7+ ¢d8 27.¦d7#
37.£f2? £h3+ 38.¢e2 ¦g2
39.¦g1 ¦xf2+ 40.¤xf2 £h7
41.¦h1 £g6-+

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 10: Aufgabe 11: Aufgabe 12:

Weiß zieht Schwarz zieht Weiß zieht

Botvinnik - Keres Aaron - Botvinnik Smyslov - Borisenko


Niederlande / Russland, 1948 Leipzig, 1960 Moskau, 1961

45.¤h5! ×g7, f6 45...¤e6 27...¤c5! ×d3 28.¢e2 28.bxc5 25.a5! ¤e5 26.¥b6 ×c5
46.¢e3 ¢e7 … g6 47.d5 ¤c5 ¦xc5 29.¤xc4 ¦xc4µ ×c3 26...¦a8 27.¦c3!
47...g6 48.¤xf6 ¢xf6
49.dxe6+- 48.¤xg7+-

Analysediagramm
27.¥xc5 ¦c8 ×c4 27...¦c8
28...¤d3 29.¦b1 ¢d6 30.a4 27...f6 28.¤c7 ¦c8 29.a6 bxa6
48...¢d6 49.¤e6 ¤d7 50.¢d4 g5 31.¦d2 ¦bc8 32.b5 ¦b8 30.¤xa6 ×c5 28.¤a7! ¦e8
¤e5 51.¤g7 ¤c4 52.¤f5+ 33.¤b3 e5 34.¤c1 e4 35.¢d1 29.¥xc5 ¤g4 30.h3+-
¢c7 53.¢c3 ¢d7 54.g4 ¤e5 f4 36.¦e2 g4 37.fxe4 f3
55.g5 fxg5 56.hxg5 ¤f3 38.¦a2 dxe4-+
57.¢b4 ¤xg5 58.e5 h5 59.e6+
¢d8 60.¢xb5+-

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

LEKTION 2 Willkommen bei der ersten Aufgabe 1:


Übungslektion!
Weiß zieht
ÜBUNGEN Nehmen Sie sich für jede Auf-
gabe 5 Minuten. Sollten Sie
dann nicht auf die Lösung
kommen, ist es auch praktika-
Inhalt bel, diese Aufgabe zunächst zu
überspringen und es später
Einführung wieder zu versuchen.

Ausblick Die Aufgaben simulieren die


Situation in einer realen Partie.
Daher erhalten Sie keine weite-
Aufgaben 1-12 ren Tipps und sollen selbst
entscheiden, wie Sie fortsetzen
Aufgaben mit Lösungen würden. Oft gilt es nicht, den
sofortigen Gewinn zu finden. Aufgabe 2:
Die Fähigkeit, einen Vorteil zu
verdichten ist auf dem Weg Weiß zieht
zum Sieg ebenso wichtig und
soll so trainiert werden.

Viel Spaß und Erfolg!

Ausblick

In der folgenden 3. Lektion


werden weitere lehrreiche
Bauernkombinationen gezeigt.

Aufgabe 3:

Weiß zieht

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 4: Aufgabe 7: Aufgabe 10:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Aufgabe 5: Aufgabe 8: Aufgabe 11:

Weiß zieht Schwarz zieht Schwarz zieht

Aufgabe 6: Aufgabe 9: Aufgabe 12:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 1: Aufgabe 2: Aufgabe 3:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Jussupow - Khalifman Petrosian - Chistiakov Geller - Bolbochan


I Ubeda, 1997 Riga, 1954 Stockholm, 1962

32.¤b4! a5 19.g3!? 19.¢g1 ¤b8!?; 15.¤1a2! … ¤b4; ×d5 15.¤d3


19.¥xc6?? ¦e4+ -+ d5! 15...¤c5 15...a5 ×b5
16.¤b4 a5 17.¤bd5

32...¤b8? 33.¥xf7 33.¥d5!? Analysediagramm


33.¤d5± 33...¥xd5 34.¤xd5±
×b6 Weiß steht deutlich besser. 19...¦f5 20.¥xc6 ¥xc6 17...¤xd5 18.¤xd5 ¥xd5
21.¤e5± 19.£xd5 £xd5 20.¦xd5 g6
21.c3 ¦a7 22.¥b5±

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 4: Aufgabe 5: Aufgabe 6:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Geller - Boleslavski Yates - Grob Suetin - Furman


Moskau, 1952 Meran, 1926 Leningrad, 1963

14.c5!± ×d6 14...¤f8 15.£d6 16.¦e5! … £h7! nebst ¦h5+- 28.£d6! £a7+ 28...£xd6
¤e6 16.¥c4 ¥f8 17.£xc7 29.¤xd6 ¤d7 30.¤c4+- ×a5
¤xc7 18.¤a5 ¦b8 19.¤a4
¥e6 20.¥xe6 ¤xe6 21.¤c4
¤c7 22.¤ab6 ¤e6 23.b4 ¤f4
24.¦d2 ¦bd8 25.¦hd1 ¦xd2
26.¦xd2 ¥g7

16.£h6? ¤f5 17.£g5 h6 Analysediagramm


18.¥xd8 hxg5 19.¥xg5 c4²;
16.¥xg6?! ¤xg6! 17.¥xd8 29.¢f1 ¤d7 30.£xc6+-
¤xh4 18.¥xh4² 16...¥f5
17.£h6+-

27.¤a5! ¦b8 28.¥xf4 exf4


29.¤d7 ¦d8 30.¤xf6+ ¥xf6
31.¦xd8+ ¥xd8 32.¤xb7+-

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 7: Aufgabe 8: Aufgabe 9:

Weiß zieht Schwarz zieht Weiß zieht

Dautov - Polgar, J. Clarke - Petrosian Boleslavski - Smyslov


Istanbul, 2000 München, 1958 Budapest, 1950

18.¤d4! ×c6 18...¤f6 19.b5 15...£b3! 15...¤b3 16.¦b1 14.¥e3! ×d6 14.¥d2 f5
¥xg2 20.¢xg2 ¦d5 21.¤c6 ¥a4 17.¥e3 16.£e2 16.£xb3 14...¦hc8 14...¥xe3 15.fxe3 f5
£d7 22.£c2!± Der Damen- ¤xb3 … b5, a5, b4‚ 16...¥a4 16.¤d6± 15.¥e2! g6 16.¤e4!
tausch im Zusammenhang mit 17.¥e3 ¢b8 … ¦c8-c6- ¥xe3 16...¥b4 17.g4 ¤g7
der Öffnung der a-Linie durch b6‚ ×b2 17...£c2!µ 18.¦ad1! 18.¤bd6+- 17.fxe3 ¦c2
a7-a6 wäre eine willkommene £c2! 19.¦d2 £f5 20.¦f1 g5‚ 17...¥xb5 18.axb5 ¤c5 19.¤d6
21.h3 h5 22.¤h2 ¦dg8 23.g4 ¦f8 20.b6! a6 21.¦ac1+-
Erleichterung für Schwarz.
£g6 24.¥f3? ¹24.f4 gxf4 18.¤bd6! ¦f8 18...¦xe2
22.¦xd5? £xd5+ 23.£f3 £xf3+
25.¥xf4 hxg4 26.¤xg4³ 19.¦xf7+ ¢d8 20.¦f8+ +-
24.¢xf3 a6= 22...£b7 23.a4
24...hxg4 25.¥xg4 ¤c6 26.f3? 19.¥xa6 bxa6 20.g4 ¤g7
h6 24.e4 ¦c5 25.£d3 ¦xc1
¥d8 27.¥f2 ¤e7 28.¦e1 ¦h6 21.¤f6! ¥c6 22.¦fc1! +-
26.¦xc1 a6 27.¦c4 … ¦d4
29.¤f1? ¦gh8 30.¥g3 ¦xh3!–+ Schwarz gab auf.
27.¦d1!? 27...axb5 28.axb5
£c7 28...¤d7?! 29.¦d4 ¤c5
30.£d1 £c7 31.e5± 29.¦d4±
(Dautov)

31.¥xh3 ¦xh3 32.£g2 £h7 z. B. 22...¦g2+ 23.¢f1 ¦xh2


33.¤e3 ¤g6 34.¤g4 ¤f4 24.¦xc6 ¦h1+ 25.¢g2 ¦xa1
35.¥xf4 gxf4 36.¢f1 ¦g3 26.¦c7+ ¢d8 27.¦d7#
37.£f2? £h3+ 38.¢e2 ¦g2
39.¦g1 ¦xf2+ 40.¤xf2 £h7
41.¦h1 £g6-+

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 10: Aufgabe 11: Aufgabe 12:

Weiß zieht Schwarz zieht Weiß zieht

Botvinnik - Keres Aaron - Botvinnik Smyslov - Borisenko


Niederlande / Russland, 1948 Leipzig, 1960 Moskau, 1961

45.¤h5! ×g7, f6 45...¤e6 27...¤c5! ×d3 28.¢e2 28.bxc5 25.a5! ¤e5 26.¥b6 ×c5
46.¢e3 ¢e7 … g6 47.d5 ¤c5 ¦xc5 29.¤xc4 ¦xc4µ ×c3 26...¦a8 27.¦c3!
47...g6 48.¤xf6 ¢xf6
49.dxe6+- 48.¤xg7+-

Analysediagramm
27.¥xc5 ¦c8 ×c4 27...¦c8
28...¤d3 29.¦b1 ¢d6 30.a4 27...f6 28.¤c7 ¦c8 29.a6 bxa6
48...¢d6 49.¤e6 ¤d7 50.¢d4 g5 31.¦d2 ¦bc8 32.b5 ¦b8 30.¤xa6 ×c5 28.¤a7! ¦e8
¤e5 51.¤g7 ¤c4 52.¤f5+ 33.¤b3 e5 34.¤c1 e4 35.¢d1 29.¥xc5 ¤g4 30.h3+-
¢c7 53.¢c3 ¢d7 54.g4 ¤e5 f4 36.¦e2 g4 37.fxe4 f3
55.g5 fxg5 56.hxg5 ¤f3 38.¦a2 dxe4-+
57.¢b4 ¤xg5 58.e5 h5 59.e6+
¢d8 60.¢xb5+-

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 1

LEKTION 1 Sehr geehrte Teilnehmer, Einführung

ein herzliches Willkommen In dieser Lektion werden wir


DIAGONAL- zur 3. Lektionsserie der Kombinationen untersuchen,
KOMBINATIONEN Chess Tigers Universität! die eine offene Diagonale aus-
nutzen. Zudem lernen wir, wie
Es erwarten Sie wieder 40 man eine versperrte Diagonale
hochwertige Schachlektionen, mit taktischen Mitteln öffnen
Inhalt zu allen Bereichen des königli- kann. Natürlich profitieren in
chen Spiels. Sie erhalten zu erster Linie die Dame und die
Einführung jedem Thema dieser Serie eine Läufer von einer offenen Dia-
Lektion mit praktischen Bei- gonale. Besonders die Läufer
Die lange Diagonale spielen und danach eine ent- sind auf offene Diagonalen
• Beispiele 1-4 sprechende Übungslektion mit angewiesen, doch es kommt
Aufgaben nebst Lösungen, in ebenso auch auf die Unterstüt-
der Sie das zuvor Gelernte aus- zung der anderen Figuren an.
Öffnen einer versperrten
giebig üben und vertiefen kön-
Diagonale
nen. Die 21. Lektion wird Sie Bei einigen Diagonalkombina-
• Beispiele 5+6
in einem Zwischentest prüfen tionen sehen wir uns schon
und Ihnen so einen Überblick bekannte taktische Motive:
Weitere
über Ihren bisherigen Trai- Abzug, Ablenkung etc.
Diagonalkombinationen
ningsstatus vermitteln. Das
• Beispiele 7+8
Ziel dieses Kurses ist, den Ab-
schlusstest in der 40. Lektion Die lange Diagonale
Ausblick zu bestehen.
Beispiel 1:
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg
und natürlich auch Freude mit Weiß zieht
den folgenden Lektionen.

Ihr Artur Jussupow

Vukovic - N. N.
Simultan

Eine geöffnete lange Diagonale


und die Schwäche der schwar-
zen Felder inspiriert Weiß zu
einem Mattangriff. 1.¤f5!! Es
droht ¤h6# sowie ¤e7#.
1...£xh4 Falls 1...£g5, dann
2.£c1! ¦d1 (2...£xc1 3.¤e7#)

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 1

3.£xd1 £xf5 4.£d4 f6 5.¥c4+ Beispiel 3:


+-. Und 1...gxf5 verliert wegen
2.¦g4+ fxg4 3.£xg4+ +-. Schwarz zieht
2.£h5!!

Nach 1...¥xe5 folgt 2.¤c6 und


Weiß gewinnt mindestens die
Qualität. 2...¦b7? 3.¤e7+ +- Schmid, L. - Rossolimo
2.¥xg7! ¦xc1 3.¥f6 Es droht Heidelberg, 1949
£h6. 3...¢f8 4.£xc1
Es droht … ¤h6#. Schwarz gab 26...¦xg2+! Schwarz öffnet die
auf. Würde er die weiße Dame lange Diagonale mit einer
schlagen, wäre er nach ¤e7 Kombination. 27.¢xg2 ¦xf2+!
ebenfalls matt. Und auf
2...gxf5 folgt 3.£xh4 f6
4.¥c4+ +-.

Beispiel 2:

Weiß zieht

Weiß hat zwei Figuren für den


Turm und einen starken An-
griff auf den König. 4...¢e8
5.£c7+- Schwarz verliert Weiß gab auf wegen 28.¥xf2
(nach ¦b7) noch den §d6, was e3+ 29.¦d5 £xf2+ 30.¢h1
ihm das Weiterspielen verlei- £xe1+ 31.¢h2 £f2+ 32.¢h1
dete. e2-+.

Panno - Malich
München, 1958

1.¥xe5! ¦xc2? Dieser Zug


wird auf lehrreiche Weise wi-
derlegt.

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 1

Beispiel 4: Öffnen einer versperrten


Diagonale
Weiß zieht
Sehr häufig öffnet man eine
Diagonale mit einem Bauern-
opfer. Aber auch größere Opfer
sind möglich, um eine Dame-
Läufer-Batterie zu aktivieren.

Beispiel 5:

Weiß zieht
4...¦dd7 5.exd7 £xf6
6.dxe8£+ +-
Denker - Gonzales
1945
Beispiel 6:
Weiß steht hier sehr gut und
findet einen eleganten Weg Weiß zieht
zum Gewinn der Partie.
1.¤xf7+! 1.£h4! oder 1.¤xh7!
wäre auch gut. 1...¤xf7 Nach
1...¦xf7 folgt 2.¥xf7 ¤xf7
3.£h6!! £g8 (3...¤xh6 4.f7+
Englund - Perfiljew
+-) 4.¦e1! +- nebst ¦e8!. 1926
2.£h6!
1.d5! Weiß sprengt die
schwarze Verteidigungspositi-
onen auf. 1...cxd5 2.¦xf5!
… ¦g5 2...exf5?
Mecking - Souza Mendes
Rio Hondo, 1966

Weiß bereitet die Öffnung der


langen Diagonale vor. 30.h6
g6 Auch nach 30...gxh6 folgt
31.¥e6!‚ . 31.¥e6 ¥c8
32.d5!? 32.¥a2 mit der Idee c4
und d5 ist auch interessant.
Schwarz gab auf wegen 2...¦g8 32...¥xe6
2...¤xh6 3.f7+ £f6 4.¥xf6#
3.¥xf7 £f8 4.¥d5+- £xh6
5.f7+ ¦g7 6.f8£#
So öffnet Schwarz die lange
Diagonale freiwillig. Besser ist
¹2...¥g6 3.¦5f2±. 3.e6! £xd6
4.¥b2+-

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 1

Weitere 1...g4 2.¥e7+; 1...£e2 2.¥g3#


Diagonalkombinationen 2.g3+ Nur zum Remis führt
2.¥xf4 gxf4 3.g3+ fxg3+ 4.¢g2
¢g5 5.¢xg3=. 2...£xg3+
Es folgen noch zwei weitere
3.¥xg3#
schöne und lehrreiche Bei-
spiele für eine Diagonalkombi-
nation.
Beispiel 8:
Beispiel 7:
Weiß zieht
Weiß zieht

33.£d2!!‚ Nach 33.dxe6 folgt


33...¦fd8„ . 33...¦f7? Zäher ist
¹33...¢g8 34.£d4 £e7 35.c4
¢f7 36.dxe6+ £xe6 37.£g7+
¢e8 38.£xh7 ¦c8 39.£g7±.
34.£d4+ 34.dxe6 ist auch gut.
34...¢g8 35.c4+-

Studie von Kubbel


1922
Studie von Kaminer
1925
Wie kann Weiß den a-Bauer
aufhalten? 1.d3!! Er bereitet
1.¥d6! Nach diesem ruhigen
einen Mattangriff vor! 1...a2
Zug befindet sich Schwarz im
2.c4+! ¢c5 3.¢b7!!
Zugzwang. Er muss den §g2
fesseln und die Diagonale e1–
h4 sowie die Diagonale d8-h4
kontrollieren. Sogar die starke
Dame ist mit diesen vielen
Die Dame-Läufer-Batterie gibt Aufgaben überfordert. Also
Weiß einen gewaltigen An- versucht es der Schwarze noch
griff. 35...¢f8 36.dxe6 ¦fa7 mit einer kleinen List.
37.£h8+ ¢e7 38.£g7+? 1...£f4+!?
¹38.£xh7+ +- (Kotov)
38...¢xe6? ¹38...¢e8
39.£e5‚ 39.£f6+ ¢d7
40.¦d1+ ¢c7 40...¢c8
41.£c6+ +-; ¹40...¢e8
41.£c6+ ¢e7 (41...¢f7 3...a1£ 4.¥e7#
42.¦d7+ ¦xd7 43.£xd7+ £e7
44.£d5+ +-) 42.¥d4+-
41.¥e5+ +-
Ausblick

Die nächste Lektion wird in 12


Aufgaben das Gelernte testen
und vertiefen.

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 1

LEKTION 1 Sehr geehrte Teilnehmer, Einführung

ein herzliches Willkommen Die Dame und der Läufer sind


ANGRIFF MIT zur 4. Lektionsserie der ziemlich leicht zu koordinie-
DAME & LÄUFER Chess Tigers Universität! ren. In den ersten drei Jahrgän-
gen haben wir bereits viele
Es erwarten Sie wieder 40 Beispiele gesehen, welche die
hochwertige Schachlektionen, diagonale Wirkung dieser Fi-
Inhalt zu allen Bereichen des königli- guren unterstreichen.
chen Spiels. Sie erhalten zu
Einführung jedem Thema dieser Serie eine Man kann eine Dame-Läufer-
Lektion mit praktischen Bei- Batterie bilden, um die Dame
Angriff mit Dame & Läufer spielen und danach eine ent- auf einer Diagonale zu unter-
Beispiele 1-6 sprechende Übungslektion mit stützen. Mitunter ist es jedoch
Aufgaben nebst Lösungen, in sinnvoll, einen Läufer vor die
der Sie das zuvor Gelernte aus- Dame zu stellen, um Bauern-
Ausblick
giebig üben und vertiefen kön- schwächen in der Rochade-
nen. Die 21. Lektion wird Sie stellung des Gegners zu provo-
in einem Zwischentest prüfen zieren oder einige seiner Figu-
und Ihnen so einen Überblick ren anzugreifen. Solche Batte-
über Ihren bisherigen Trai- rien sind beispielsweise typisch
ningsstatus vermitteln. Das bei Opfern auf h6/h3.
Ziel dieses Kurses ist, den Ab-
schlusstest in der 40. Lektion Um mehr Felder zu kontrollie-
zu bestehen. ren ist es jedoch auch möglich,
dass die Dame und der Läufer
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf unterschiedlichen Felder-
und natürlich auch Freude mit farben angreifen. Dabei ist die
den folgenden Lektionen. Dame natürlich flexibel, da ein
Läufer bekanntlich nicht die
Farbe wechseln kann. Auch,
Ihr Artur Jussupow wenn ein Läufer nicht auf der
Diagonale der Dame agiert,
kann er dieser die notwendige
Unterstützung im Mattangriff
gegen einen ungenügend ge-
schützten König bieten.

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 1

Beispiel 1: ßer Läufer ins Spiel. Hier sind noch weitere Kombi-
38...¦xc4? In Zeitnot unter- nationen, welche die Kraft der
Weiß zieht schätzt Smirin die folgende perfekten Koordination zwi-
Kombination. 38...¦a7© ist schen Dame und Läufer bewei-
notwendig. sen.

Beispiel 2:

Schwarz zieht

Kasparov - Smirin
Russland, 1988

Kasparov startet einen kompli-


zierten Angriff, der auf die 39.¦xh6!!+- Der Turm räumt
Schwächen der weißen Felder das Feld für den Läufer.
im gegnerischen Lager basiert. 39...¥xh6 Falls 39...£c5+
35.¥xf6! ¦xf6 36.¦xf6 £xb5 40.¢h1 ¦c1, dann 41.¥e6#. Kopetzky - Canal
40.¥e6+ ¢h8 41.£f6+ Hier Wien, 1952
gab Schwarz auf, da er keine
Verteidigung gegen das for- Eine typische Kombination
cierte Matt hat. bringt den weißen König in
Verlegenheit. 1...¤f3+! 2.gxf3
£xf3 …£g2 oder £h1# 3.¢f1™
3.£xd5 £xd5-+ ist wegen der
geschwächten weißen Rocha-
destellung ebenfalls ziemlich
hoffnungslos. 3...£h3+ 4.¢e2
¥c4+ Der König wird weiter
gejagt.

37.¦e6! Kasparov spielt auf


Sieg. Nur zum Dauerschach
führt 37.¦f8+ ¥xf8 38.£xf8+
¢h7=, da hier 39.¥h3? wegen
39...£c5+ 40.¢g2 ¦a2+ 41...¢h7 41...¥g7 42.£h4+ +-
41.¢h1 ¦a1+ 42.¥f1 £c7µ zu 42.£f7+ ¥g7 42...¢h8
optimistisch wäre. 37...¢g8 43.£g8# 43.¥f5+ ¢h8
Falsch wäre dagegen 43...¢h6 44.£g6# 44.£h5+
37...¦xc4? wegen 38.£f7 £c5+ ¢g8 44...¥h6 45.£xh6+ ¢g8
39.¢h2 ¦c1 40.¦e8+ ¢h7 46.¥e6# 45.¥e6+ ¢f8 46.£f7#
41.¦g8 £g1+ 42.¢h3+-.;
37...¦a7!? ist eine Alternative,
um das Feld f7 zu decken.
38.¥h3! Jetzt kommt der wei-

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 1

5.¢d1 £b3+ 6.¢c1 ¥d3! Der Beispiel 3: die Hoffnung zu früh aufgege-
Läufer und die Dame verfolgen ben! Richtig ist 5.¥e5!! f4
den Monarchen auf den weißen Schwarz zieht 6.£d5+ ¦f7 (Die weiße Vertei-
Feldern. Es droht £c2#. 7.£c7 digungsidee wird in der fol-
genden Variante deutlich:
6...¢h8 7.¥xg7+! ¢xg7
8.¦xg1+-) 7.¥xf4! £xf4
8.¦xg1±; 5.¦xg1?? £xh3#]
5...¥f2!-+ Um sich vor dem
Matt zu retten, kann Weiß nur
die Dame opfern, weshalb er
lieber gleich aufgab.

Beispiel 4:
Pedersen - Jansa
Fernschach, 1960
Schwarz zieht
7...¦xa4! Der Schlüsselzug. 1...¤g3+! Dieses Opfer muss
Die weiße Verteidigung bricht Weiß annehmen. 2.fxg3
zusammen. 8.¥b4 Auch andere 2.¢xh2 ¤xf1+ 3.¢g1 £h2+
Züge verlieren schnell: 8.¦xa4 4.¢xf1 ¥xg2# 2...£xg3 3.¦f3
£b1#; 8.£c3 ¦xa1+ 9.£xa1 Nach 3.£d2 folgt 3...£xh3
£c2#; 8.¦e8+ ¢h7 9.¦a8 …3...¥g3+ 4.¦f3 ¥xf3 5.gxf3
¦xa8!-+ 10.¦xa8 £b1# ¥d6+ 6.¢g1 ¥c5+ -+. Falls
8...¦xa1+ 9.¢d2 £xb4+ -+ 3.¤e3, dann 3...£xh3 4.¥xf5
(oder 4.¥c4+ ¢h7 5.¥d5
£h4!-+) 4...£h4 5.¥e6+ ¢h7
6.¤f5 £h5 7.¤xg7 £xa5
8.¤xe8 £g5-+. 3...¥xf3 Balanel - Bronstein
4.gxf3 Bukarest, 1948

Eine typische Mattkonstruk-


tion. 1...d5! Schwarz öffnet mit
Tempogewinn die Diagonale
a3-f8, um seinen Läufer nach
c5 zu bringen. 2.exd5 ¥c5+
3.¢h1 £h4! 4.h3

Weiß gab auf wegen 10.¢xd3


¦xe1 11.£c8+ £f8 0–1

4...¥g1? Schwarz spielt schön,


bietet dabei aber dem Gegner
unnötige Chance. Besser ist
einfach 4...£xh3 5.¥f1 £h4
6.£d5+ ¢h7-+ und Weiß kann
diesen Angriff nicht überleben.
5.£d2? Der Anziehende hat

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 1

4...£g3! Es droht £h2#. Weiß 20.¤xf7+! +- Schwarz gab auf,


hat nur eine Verteidigung: da er zwingend matt wird.
seine Dame gegen den ¤g4
geben, was natürlich dennoch
zum Verlust der Partie führt.
5.hxg4 £h4#

Beispiel 5:

Weiß zieht

14...£c5 Um den ¥e7 zu de-


cken. Falls 14...£h4 , dann
15.¤xe7+ ¢h8 16.g3 £h3
20...¦xf7 20...¢h5 21.£h3#; 17.f3+-. 15.¥xf6! gxf6 Nach
20...¢g7 21.£xg6# 21.£xg6# 15...¥xf6 folgt 16.£e4+-
…£h7# und …¤f6. 16.¤xe7+
Auch gut ist zuerst 16.£g4+ +-
Beispiel 6: . 16...£xe7 Falls 16...¢h8,
dann 17.¤d5 exd5 18.£h5+-.
Schwarz zieht 17.£g4+! führt zu einem typi-
Capablanca - Jaffe schen Finale. 17...¢h8
New York, 1910 18.£h4!+-

Um die Batterie zu aktivieren,


ist Weiß zum Opfern bereit.
17.¦xe6! ¤f6 17...fxe6 verliert
sofort: 18.£xg6+ ¢h8
19.£h7# 18.¤e5! c5

Engels - Badenstein
1937

Schwarz hat die Gefahr unter-


schätzt und nahm den vergif- Jetzt ist der §f6 gefesselt und
teten Bauer. 12...¤xd4? Schwarz kann die Mattdrohung
13.¤xd4 £xd4 14.¤d5!
£xh7# nicht mit f6-f5 abweh-
ren.

18...¥xe5 ist etwas zäher, ob-


wohl Weiß nach 19.¦xe5+- Ausblick
natürlich ebenfalls überlegen
steht. 19.¥xh6+! Weiß zer- Die nächste Lektion wird in 12
trümmert die Rochadestellung Aufgaben das Gelernte testen
des Gegners. 19...¢xh6 und vertiefen.

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

LEKTION 2 Willkommen bei der ersten Aufgabe 1:


Übungslektion!
Schwarz zieht
ÜBUNGEN Nehmen Sie sich für jede Auf-
gabe 5 Minuten. Für den Fall,
dass Sie nicht auf die Lösung
kommen, ist es auch praktika-
Inhalt bel, diese Aufgabe zunächst zu
überspringen und es später
Einführung wieder zu versuchen.

Ausblick Erinnern Sie sich an die 1.


Lektion zum Thema Angriff
mit Dame und Läufer.
Aufgaben 1-12
Bewegen Sie bitte die Figuren
Aufgaben mit Lösungen nicht! Benutzen Sie keinen
Computer! Auch nicht, um die Aufgabe 2:
Lösungen zu überprüfen! Ge-
ben Sie in den Lösungen nur Weiß zieht
Varianten an, die Sie im Kopf
berechnet haben! Beenden Sie
bitte jede Variante mit einer
Einschätzung / Stellungsbe-
wertung!

Geben Sie Ihren besten Zug


auch dann an, wenn Sie nicht
sicher sind oder keine echte
Lösung gefunden haben. Es ist
wichtig, eine Entscheidung zu
treffen!

Viel Spaß und Erfolg!


Aufgabe 3:
Ausblick Weiß zieht
In der folgenden 3. Lektion ist
der positionelle Vorteil an der
Reihe.

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 4: Aufgabe 7: Aufgabe 10:

Schwarz zieht Weiß zieht Weiß zieht

Aufgabe 5: Aufgabe 8: Aufgabe 11:

Schwarz zieht Weiß zieht Schwarz zieht

Aufgabe 6: Aufgabe 9: Aufgabe 12:

Schwarz zieht Weiß zieht Schwarz zieht

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 1: Aufgabe 2: Aufgabe 3:

Schwarz zieht Weiß zieht Weiß zieht

Barnes - Morphy Engels - Toth Weissgerber - Rellstab


London, 1858 1952 Bad Pyrmont, 1933

1...¤d3+! 2.cxd3 2.£xd3 1.fxg6!! £xd1 2.gxh7+ ¢xh7 1.¦xg5+!! hxg5 2.h6+!
exd3-+ 2...¥b4+ 3.¥e4+

2...¢xh6 3.£h8+ ¦h7


3.£d2 £xd2# 3...¢g8 4.£g5+ ¢h8 5.£h6+ 4.£xh7#
¢g8 6.£h7#

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 4: Aufgabe 5: Aufgabe 6:

Schwarz zieht Schwarz zieht Schwarz zieht

Träger - Weise Heinicke - Pfeiffer Variante der Partie


1964 1957 Cochrane - Staunton
London, 1842
1...¦xg3! 2.fxg3 ¦xg2+! 1...b5! 1...£e5? 2.d6+ 2.axb5
¥a7-+ …¥b8 1...¤xh3+! 1...¤xe6? 2.£xd5
£e4 3.£xd6+- 2.gxh3 ¦g4+

3.¢xg2 3.¢h1 ¦h2+ 4.¢xh2


£xg3+ 5.¢h1 £h2# 3...£xg3+
4.¢h1 £h2# 3.hxg4 £h2#

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 7: Aufgabe 8: Aufgabe 9:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Hartston - Penrose Djakov - Ajansky Felner - Bancroft


London, 1963 1962 1960

1.¦xf6+! gxf6 1...¢e7 2.£xg7# 1.£c3+ 1.£d5?± 1...£g7 1.¥g5! Schwarz gab auf.
2.£g8+ ¢e7 3.£e6+ ¢f8 2.£c8+ 1...hxg5 1...£xg5 2.£g8#
4.£xf6+ +- Schwarz gab auf. 2.£h5#

2...£f8 3.£xf8#
4...£f7 5.£xf7#

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Lernziel: DWZ 1500 Lektion 2

Aufgabe 10: Aufgabe 11: Aufgabe 12:

Weiß zieht Schwarz zieht Schwarz zieht

Ljubojevic - Durao Belenjkij - Pirogov Grünfeld - Torre


1974 1957 Baden-Baden, 1925

1.¥b5!! …¥a6# Schwarz gab 1...¦e1!!-+ 2.£xe1 2.¦xe1 1...¥c5+! 1...¥xe5? 2.¥xe5
auf. 1.¥xd6? £f1+ 1...¦df8 £g2#; 2.£g4 £h1+ 3.¦xh1 £xe5 3.fxe4 £xa1 4.¤c3±
1...£xe4 2.¥a6#; 1...cxb5 ¦xh1#; 2.c4 bxc4 3.¥g5 ¦xd1 2.¢h1 2.e3 ¥xe3+ 3.¦f2 £h6
2.£a6+ ¢c7 3.¥xd6#; 1...¥xa3 -+ 2...£h5# 4.fxe4 fxe4-+ 2...¤xg3+! Weiß
2.¥a6# 2.£a8+ ¥b8 2...¢c7 gab auf.
3.£a5+ ¢b7 4.¥a6+ ¢a8
5.¥c8+ ¢b8 6.¥xd6+ ¢xc8
7.£c7# 3.¥a6+ ¢c7 4.£b7+

3.hxg3 £h6+ 4.¥h3 £xh3#

4...¢d8 5.£xb8+ ¥c8 6.¦e1


¦f7 7.¥c5! £d7 8.¥xc8 £xc8
9.¦d1+ ¦d7 10.¦xd7+ ¢xd7
11.£d6+ ¢e8 12.£e7#

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Partien Lektion 1
Nachspielen, Verstehen & Anwenden

LEKTION 1 Sehr geehrte Teilnehmer, In Bälde wird auf der Home-


page der Chess Tigers
ein herzliches Willkommen (www.chesstigers.de) auch ein
zu Ihrem Kurs der Chess Partie-Simulator online ange-
Tigers Universität! boten, mit dem Sie das Quiz
(Test) mit persönlicher Be-
Inhalt In den kommenden 40 Lektio- wertung der Ergebnisse schnel-
nen werden Ihnen GM Klaus ler checken und memorieren
Einführung Bischoff und IM Dr. Erik Zude können. Doch ohne das eigene
hochklassige Partien aus der Studium der Lösungen und
Partie mit Aufgaben aktuellen Turnierpraxis zeigen Lösungswege ist das natürlich
und Sie dabei immer wieder nicht effektiv!
Partie mit Lösungen auffordern, selbst zu entschei-
den, wie Sie spielen würden. Machen Sie sich also immer
Zunächst erhalten Sie die Par- eigene Gedanken und lassen
tie mit Aufgaben an den ent- Sie den Computer aus, denn
sprechenden Stellen und im erstens lernen Sie dadurch
Anschluss die vollständig ana- nichts, und zweitens irren sich
lysierte Partie mit den Lösun- die Schachprogramme öfter,
gen. als man glauben mag. Simulie-
ren Sie die Aufgabe, als wenn
Wer glaubt, es sich einfach es Ihre eigene Partie wäre. 45
machen zu können, indem er bis 60 Minuten - je nach Länge
stets für den gespielten Partie- der Partie - sind eine angemes-
zug votiert, wird des Öfteren sene Zeit, die Sie insgesamt für
eine Überraschung erleben, das Lösen der Aufgaben auf-
denn auch die besten Spieler wenden sollten.
der Welt irren sich ab und an.
Wir wünschen Ihnen viel Er-
Uns geht es hauptsächlich dar- folg und Freude in diesem
um, dass die Studierenden Kurs! Den Anfang macht IM
nicht nur Züge verstehen ler- Erik Zude mit DER Partie der
nen und Probleme lösen, son- WM 2008 in Bonn zwischen
dern ganze Partien als Einheit Anand und Kramnik.
begreifen und im praktischen
Turniergeschehen erfolgreich Ihre Chess Tigers Universität
anwenden können.

Von den 2er-, 3er- oder 4er-


Fragetypen können eine oder
mehrere Antworten zutreffen,
ja sogar alle oder auch mal
keine richtig sein!

Copyright © 2009 Chess Tigers Universität 1 Klaus Bischoff / Erik Zude


Partien Lektion 1
Nachspielen, Verstehen & Anwenden

Vladimir Kramnik 2772 Aufgabe 2 Aufgabe 4


Viswanathan Anand 2783 Wählen Sie zwischen den Der auf den ersten Blick
World Championship (5), folgenden Zügen: "hässliche" Doppelbauern-
Bonn 2008 Komplex f7/f6/e6 verleiht
™ a). 8...a6 dem schwarzen König
D49 - Damengambit ™ b). 8...¥b7 Schutz. Außerdem wird der
™ c). 8...b4 Nachziehende auf der g-Li-
1.d4 d5 2.c4 c6 3.¤f3 ¤f6 ™ d). 8...¥e7 nie Gegenspiel erhalten.
4.¤c3 e6
8...a6 9.e4 c5 10.e5 cxd4 ™ a). Weiß kann den wichti-
gen Zentralbauern schlagen:
13.¤xd4

™ b). Weiß sollte schleunigst


die Entwicklung forcieren:
13.0-0

13.0–0 £b6 14.£e2

Aufgabe 1
Entscheiden Sie sich zwi- Aufgabe 3
schen: Wählen Sie zwischen:

™ a). 5.¥g5 ™ a). 11.exf6


™ b). 5.e3 ™ b). 11.¤xb5
™ c). 5.¥f4
™ d). 5.cxd5
11.¤xb5 axb5 12.exf6 gxf6
5.e3 ¤bd7 6.¥d3 dxc4 7.¥xc4
b5 8.¥d3 Aufgabe 5
Der angegriffene Bauer ...

™ a). ... sollte mit 14...¥a6


gedeckt werden

™ b). ... geht am besten vor:


14...b4

™ c). ... kann geopfert wer-


den: 14...¥b7 mit guter Kom-
pensation

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Partien Lektion 1
Nachspielen, Verstehen & Anwenden

14...¥b7 15.¥xb5 Aufgabe 7


Schwarz sollte ...

™ a). ... mit 22...¦g5 die Ver-


doppelung auf der g-Linie
vorbereiten und gleichzeitig
die 5. Reihe kontrollieren

™ b). ... mit 22...¦xg2+ zum


direkten Angriff übergehen
c). 22...¦ac8 spielen, wonach
er die c-Linie beherrscht

Aufgabe 9
22...¦ac8 23.¦xc8 ¦xc8 Wählen Sie eine Fortsetzung!
Aufgabe 6
Schwarz muss ... ™ a). 28.¢f1
™ b). 28.¦d1
™ a). ... mit 15...¥d6 das Ma- ™ c). 28.b4
növer ¥c1-f4-g3 verhindern

™ b). ... mit 15...¦g8 den An- 28.b4 ¦c3


griff auf der g-Linie voran-
treiben

15...¦g8 16.¥f4 ¥d6 17.¥g3


f5 18.¦fc1 f4 19.¥h4 ¥e7
20.a4 ¥xh4 21.¤xh4 ¢e7
22.¦a3 Aufgabe 8
Wie würden Sie jetzt fort-
setzen?

™ a). 24.h3
™ b). 24.£d2
™ c). 24.¦a1
Aufgabe 10
Wählen Sie zwischen ...
24.¦a1 £c5 25.£g4 £e5
26.¤f3 £f6 27.¦e1 ¦c5 ™ a). ... dem Bauerngewinn
29.¤xd4

™ b). ... dem Rückzug 29.¤d2

™ c). 29.£h5

29.¤xd4 £xd4 30.¦d1 ¤f6


31.¦xd4 ¤xg4 32.¦d7+ ¢f6
33.¦xb7 ¦c1+ 34.¥f1 ¤e3
35.fxe3 fxe3 0–1

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Partien Lektion 1
Nachspielen, Verstehen & Anwenden

Vladimir Kramnik 2772 sich taktisch verwickelte Stel- Anand Kramnik dazu, eine
Viswanathan Anand 2783 lungen, die ganz nach seinem taktisch sehr verwickelte Fort-
World Championship (5), Geschmack sind. 5.¥f4 entwi- setzung zu wählen, wenn er in
Bonn 2008 ckelt zwar eine Figur, bedient der Eröffnung etwas erreichen
D49 – Damengambit aber nicht die Drohung des will. 8...¥b7 ist die von allen
Nachziehenden, den Bauern c4 Top-Großmeistern bevorzugte
1.d4 d5 2.c4 c6 3.¤f3 ¤f6
zu schlagen und anschließend aktuelle Hauptvariante. Weiß
4.¤c3 e6
mit b7-b5 zu behaupten. verfügt über eine große Palette
5...dxc4÷ Die Kompensation an ruhigeren und auch scharfen
für den Minusbauern ist eher Fortsetzungen, aus der sich das
zweifelhaft. 5.cxd5 exd5 6.¥g5 Team Kramnik sicherlich ei-
ist eine beliebte Überleitung nige Überraschungen zurecht
zur Abtauschvariante des ab- gelegt hat. 8...b4 verhindert
gelehnten Damengambits. vorerst den Aufmarsch des
5...¤bd7 6.¥d3 dxc4 7.¥xc4 weißen e-Bauern, Weiß kann
b5 8.¥d3 den vorgerückten Bauern aber
aufs Korn nehmen: 9.¤e4
¤xe4 10.¥xe4 ¥b7 11.a3;
8...¥e7?! Dieser scheinbar na-
türliche Entwicklungszug tut
Aufgabe 1
zuwenig im Kampf ums Zent-
Entscheiden Sie sich zwi- rum. Weiß erreicht mühelos
schen: das bessere Spiel, z. B. 9.0–0
¥b7 10.e4² 9.e4 Die kritische
a). 5.¥g5 Fortsetzung, wenn Kramnik
b). 5.e3 Kapital aus der gewagten Er-
c). 5.¥f4 öffnungsbehandlung seitens
d). 5.cxd5 Anand schlagen will. 9...c5
10.e5 10.d5 Die „Reynolds-
5.e3 Kramnik weicht - zu- Aufgabe 2 Variante“ gilt als theoretisch
nächst - den schärferen Ab- Wählen Sie zwischen den okay für Schwarz, und wäre
spielen aus. In der aktuellen folgenden Zügen: wiederum ein Zugeständnis.
Hauptvariante des „Meraner 10...cxd4
Systems“ hat Weiß später zahl- a). 8...a6
reiche Wahlmöglichkeiten, die b). 8...¥b7
c). 8...b4
Partie in die von ihm bevor-
d). 8...¥e7
zugten Stellungsbilder zu steu-
ern. 5.¥g5 h6 6.¥h4 (6.¥xf6 8...a6! Das ist die (erste) große
Die „Moskauer Variante“, wä- Überraschung, die Anand mit
re im eher positionellen Stile seinem Team für das Match
Kramniks gewesen, gilt aber vorbereitet hat. Die alte Haupt-
momentan als unproblematisch variante ist in der Weltklasse
für den Nachziehenden.) vor Jahren in Ungnade gefal-
6...dxc4 7.e4 g5 8.¥g3 b5 Im len, nachdem Schwarz in der
"Anti-Moskauer Gambit" Stellung nach dem 14. Zug
sammelt Anand seit mehr als seine Eröffnungsprobleme
10 Jahren erfolgreich Punkte nicht lösen konnte. Mit der
(mit Schwarz!). Es ergeben Wahl dieser Variante zwingt

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Partien Lektion 1
Nachspielen, Verstehen & Anwenden

Aufgabe 3 WM-Matchturnier 1948, gilt lung des schwarzen Königs in


Wählen Sie zwischen: 12...£b6?! als fragwürdig. der Brettmitte ist hier von Vor-
13.fxg7 ¥xg7 14.0–0 Im Unter- teil.
a). 11.exf6 schied zu Partiefortsetzung
b). 11.¤xb5 sind die Bauern d4 und b5
nicht gefährdet. Schwarz fehlt
11.¤xb5 Der „Desperado“- aber der Druck auf der halbof-
Springer opfert sich, wonach fenen g-Linie.
auch der verbleibende schwar-
ze Damenflügel-Bauer
schwach sein wird. Ein Fehler
wäre dagegen 11.exf6? dxc3µ,
da der weiße Damenflügel ge-
schwächt wird und Weiß einen
Bauern verliert. 11...axb5
11...¤xe5 12.¤xe5 axb5
13.¥xb5+ ¥d7 14.¤xd7 £a5+ Aufgabe 5
15.¥d2 £xb5 16.¤xf8 ¦xf8 Der angegriffene Bauer ...
17.a4 und das Endspiel nach
17...£c4 18.b3 £d3 19.£e2 a). ... sollte mit 14...¥a6 ge-
£e4 20.f3 £xe2+ 21.¢xe2 deckt werden
wird von der Theorie als etwas
besser für Weiß eingeschätzt. Aufgabe 4
Der auf den ersten Blick b). ... geht am besten vor:
"hässliche" Doppelbauern- 14...b4
Komplex f7/f6/e6 verleiht
dem schwarzen König c). ... kann geopfert werden:
Schutz. Außerdem wird der 14...¥b7 mit guter Kompen-
Nachziehende auf der g-Li- sation
nie Gegenspiel erhalten.
14...¥b7! Das ist „der“ große
a). Weiß kann den wichtigen Zug dieses Weltmeisterschafts-
Zentralbauern schlagen: Matches! Die ganze Variante
13.¤xd4 beginnend mit 8...a6 galt in der
Eröffnungstheorie als zweifel-
b). Weiß sollte schleunigst haft, da zuletzt alle Versuche,
die Entwicklung forcieren: mit Schwarz annehmbares
Analysediagramm 13.0-0 Spiel zu erhalten, gescheitert
11...¤g4 12.¤d6+ (12.£a4 sind. Eine der letzten Partien
13.0–0 13.¤xd4?! ist ein vorei- unter Weltklasse-Großmeistern
¤gxe5 13.¤xe5 ¤xe5
liger Bauerngewinn: 13...£b6
14.¤d6+ ¢e7 15.¤xc8+ ¦xc8 war Barejew-Karjakin, Beers-
14.¤xb5 (14.¥e3 ¥b4+ 15.¢f1
16.¥xa6 ¦a8÷ Miles-Kasparov, heba 2005: 14...¥a6 war der
¥c5 16.¥e2 b4³; 14.¤f3 ¥b4+
1986) 12...¥xd6 13.exd6 ¥b7 15.¥d2 ¥xd2+ 16.£xd2 ¥b7 Standardzug, brachte Schwarz
14.¥e2! (14.0–0 £b6 15.¥e2!) 17.£e3 £a5+ 18.¢f1÷) aber keinen Ausgleich. 15.a4
14...e5 15.¤xd4 exd4 16.¥xg4 14...¥b7 15.0–0 ¦g8 16.g3 ¤e5 ¤c5 16.axb5 ¥b7 17.¦xa8+
0–0 17.0–0 ¤e5 18.£xd4± mit gefährlicher Initiative. ¥xa8 18.¤xd4! £d6 19.b6!
12.exf6 gxf6 12...£b6?! Das 13...£b6 14.£e2 14.¥e4 ¥b7 ¤xd3 (19...£xd4 20.¥b5+ ¢e7
Meraner System blickt auf eine 15.¥xb7 £xb7 16.¤xd4 ¦g8! 21.¥e3 £d5 22.f3+- nebst
lange Geschichte zurück. Seit 17.£f3 £xf3 18.¤xf3 ¤b6= ¦d1) 20.£xd3 £xb6 21.¥e3±
der Partie Botwinnik-Euwe, Das Endspiel ist nah; die Stel- und Karjakin erreichte den
Remishafen nur mit großer

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Partien Lektion 1
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Mühe. 14...b4 15.¦d1 ¥c5 ist 15...¦g8 Anand weicht als ers- gender Kompensation (PHN).
ebenfalls folgerichtig. Der et- ter von der dritten Matchpartie 16...¥d6 GM Ruslan Sherba-
was schwächelnde b-Bauer ist ab, die er nach 15...¥d6 und kov zitiert auf ChessPublis-
gut gedeckt, allerdings um den kompliziertem Spiel für sich hing.com eine Computerpartie
Preis eines weiteren Entwick- entscheiden konnte. Der Zug Shredder 10 – Junior 10 aus
lungsrückstandes. 15.¥xb5 verblüfft wiederum, da er es 2006: 16...¦a5?! 17.a4 ¦xb5
Wenn Kramnik auf Vorteil Weiß erlaubt, seinen Da- 18.axb5 ¤c5 19.¦fd1 ¦g4
spielen will, muss er den Bau- menläufer über f4 nach g3 zu 20.g3 d3 21.¦xd3 ¤xd3
ern nehmen. Anand gewinnt entwickeln, wo er aktiv steht 22.£xd3± 17.¥g3 17.¥xd6
dadurch etwas Zeit, Gegenspiel und nebenbei die Königsstel- £xd6 18.¦fd1 ¢f8 (Möglich ist
gegen den weißen König zu lung befestigt. Der israelische auch 18...e5 19.¤h4 (19.¦xd4
erhalten. Oberflächlich be- GM Alon Greenfeld und der £xd4 20.¤xd4 ¥xg2 führt
trachtet wirkt die schwarze deutsche Spitzen-GM Jan wieder zu Dauerschach
Stellung sehr kritisch: Weiß hat Gustaffson, ein Theorie-Ex- 21.¥xd7+ ¢xd7 22.£d2 ¥h3+
23.¢h1 ¥g2+) 19...¢f8 20.a4
die bessere Entwicklung, An- perte, spekulieren in der Zeit-
griff auf den in der Mitte ste- schrift Schach 11/2008, dass ¦g5 mit Gegenchancen (Sher-
cken gebliebenen gegnerischen Anand schon vor dem Match bakov)) 19.¦xd4 ¦xg2+
(19...£xd4? 20.¤xd4 ¥xg2
König und obendrein noch entschied, zunächst das natürli- 21.£e3! ¥h3+ 22.£g3±)
zwei entfernte verbunden Frei- chere 15...¥d6 anzuwenden, 20.¢f1 £c5!÷ mit der Idee
bauern fürs Endspiel. Anand und erst in einer zweiten Partie 21.¦xd7? ¦xf2+! -+ (Green-
hat jedoch mit seinen Sekun- das weniger nahe liegende
feld) 17...f5 18.¦fc1 Kontrol-
danten die Stellung tiefgründig 15...¦g8. So kann derselbe
liert die c-Linie und verhindert
erforscht und ist zu dem Gegner in einer Variante gleich so die Aktivierung der schwar-
Schluss gekommen, dass zweimal überrascht werden. zen Dame über das Feld c5.
Schwarz standhält. 15.¦d1 ¦g8 15...¥d6 16.¦d1 ¦g8 17.g3
18.¦fd1 f4 19.¥h4 ¦a5! 20.a4
16.¥xb5 e5 17.¦xd4 £xd4 ¦g4 18.¥f4! ¥xf4 19.¤xd4 h5
¦xb5! 21.axb5 ¤e5 22.¤xe5
18.¤xd4 ¥xg2 19.¥xd7+ ¢xd7 20.¤xe6 fxe6 21.¦xd7 ¢f8
22.£d3! ¦g7 23.¦xg7 ¢xg7 ¦xg2+ 23.¢f1 ¦xh2 Greenfeld
20.£d2 ¥h3+ = Dauerschach
24.gxf4 ¦d8÷ war die dritte
und auch Sherbakov weisen
Partie des Matches, die Anand darauf hin, dass Kramniks 18.
nach taktisch verwickeltem ¦fc1 diese Möglichkeit verhin-
Verlauf für sich entscheiden dert, da in dieser Stellung mit
konnte - Kramnik-Anand, dem Turm auf c1 anstatt auf
Bonn WM 2008 (3), 0–1 (41) d1. 24. ¦a8+ ¥xa8 25. ¦c8+
16.¥f4 16.¦d1?!, um mit Zug- gewinnen würde. 24.¤f3
(24.¤c6? f3) 24...¦h1+ 25.¢g2
umstellung zur dritten Partie zu
¦xh4-+; 18.a4 f4 19.¥h4
kommen, wird laut Peter Hei-
£c5!÷ nebst £h5.; 18.¤e5 "?"
ne-Nielsen bestraft: 16...¦a5
(PHN) 18...d3 (18...¥xe5
17.a4?! (17.¥xd7+ ¢xd7
19.£xe5 f6! 20.£e2 (20.¥xd7+
18.¦xd4+ £xd4 19.¤xd4
¢xd7 21.£xf6 ¦af8 22.£e5 f4
¥xg2= wird Dauerschach) 23.¦fd1 fxg3 24.£xd4+ £xd4
Aufgabe 6 17...¦xb5 18.axb5 ¤e5‚ Peter 25.¦xd4+ ¥d5 26.hxg3µ)
Schwarz muss ... Heine Nielsen (PHN) im "New 20...¦g5 (Greenfeld))
in Chess" Magazin 8/2008.; 19.¥xd7+ ¢e7 20.£e1?
a). ... mit 15...¥d6 das Ma- 16.g3?! ¦a5! 17.a4 (17.¤xd4? (20.£xd3 ¥xe5 21.£b5 (21.a4
növer ¥c1-f4-g3 verhindern £xd4 18.¦d1 £xd1+ 19.£xd1 ¥xg3 22.hxg3 ¥e4 23.£b5
¦xb5 Schwarz hat zuviel Mate- ¦xg3!-+) 21...£xb5 22.¥xb5÷
b). ... mit 15...¦g8 den Angriff rial für die Dame.) 17...¦xb5 f4 23.¥h4+ f6 24.f3 ¥xb2
auf der g-Linie vorantreiben 18.axb5 £c5 mit überwälti- 25.¦ad1 ¥d5 26.a4= scheint

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eine bessere Verteidigung zu 27.f3÷; 22.£h5 £d6 23.¥xd7 24.£xf3 ¦ag8 25.g3 fxg3
sein.) 20...f4 „Und die schwar- £xd7÷; 22.g3 fxg3 (22...¦g5÷ 26.hxg3 ¤e5
ze Initiative ist nicht mehr zu (Greenfeld)) 23.hxg3 ¦g5
stoppen.“ (PHN) 21.¥h4+ ¢f8 24.¥xd7 ¦ag8! (24...¢xd7
22.g3 ¦a5µ; 18.¤xd4 ¦xg3 25.¤f3 „sollte Schwarz ver-
(18...f4 19.¤xe6÷) 19.hxg3 meiden, da Weiß die Initiative
£xd4 20.¦ad1 £b6³ 18...f4 übernimmt, bevor Schwarz
19.¥h4 ¥e7 Vereinfacht und Drohungen aufstellt.“ (PHN))
entspannt die Lage um den 25.a5 £d6 26.¦a3 ¦xg3+
König, so dass dieser nach e7 (26...¥a6) 27.fxg3 ¦xg3+
kommt und die Türme verbun- 28.¦xg3 £xg3+ 29.¤g2 ¥xg2
den werden. 19...¥d5 20.¥f6 30.£f2 £g5!! 31.¦c7 ¥e4+
32.¢h2 £h5+ 33.¢g3 £g5+ =
bereitet Schwarz einige Prob-
(PHN); 22.¢f1 ¦g5÷
leme 20...¦b8 (20...¦g6?
21.¥xd4 ¥xf3? 22.£xf3 und Analysediagramm
der Turm a8 hängt; 20...£b7
21.¢h1 ¦a5? 22.£c2!± „Viel versprechend für
(Greenfeld)) 21.a4 ¦g6 22.a5 Schwarz.“ (Greenfeld) Der
£b7 23.a6 £a8 24.¥xd7+ schwarze Angriff ist in der Tat
¢xd7 25.a7 ¦b3 (25...¦bg8 sehr gefährlich, z. B.: 27.£e4
26.£b5+ ¥c6 27.¦xc6 £xc6 d3 28.¢g2 ¦f5 29.f3 (29.¦f1
28.£xc6+ ¢xc6 29.¥e5 ¥xe5 ¤g4 30.£b4+ ¢f6 31.£d2
30.¤xe5+ ¢b7 31.¤xg6 Trotz (31.£c3+? ¤e5-+ Idee
der Vereinfachungen ist das £b7+.)) 29...h6! schafft ein
entstandene Endspiel noch Versteck auf h7, sodass ¦fg5
recht kompliziert. Alle drei zu einer starken Drohung wird.
Ergebnisse sind möglich.) (29...£d6 30.f4 d2 31.¦d1 ¤g6
26.¤e5+ ¥xe5 27.£xe5 ¦xg2+ Aufgabe 7 32.¢f3; 29...¦fg5 30.£b4+ ¢f6
28.¢f1 ¥c4+! Macht Platz für Schwarz sollte ... 31.£f4+) 30.£b4+ ¢f6
die Dame. 29.¦xc4 ¦xf2+ 31.£h4+ ¢g7 32.£e4 ¦d8
30.¢xf2 £f3+ 31.¢g1 £g4+ a). ... mit 22...¦g5 die Ver- 33.¦d1 ¦d4-+) 23...£d6
32.¢h1 £f3+ = 20.a4 Deckt doppelung auf der g-Linie (23...¦ag8 24.¥f1 (Greenfeld)
den Läufer und bereitet die vorbereiten und gleichzeitig (24.£xf4 ¥xg2? 25.¦g3!+- Mit
die 5. Reihe kontrollieren dem Erscheinen des Turmes
Turmentwicklung über a3 vor.
20...¥xh4 21.¤xh4 ¢e7 auf g3 verpufft der schwarze
b). ... mit 22...¦xg2+ zum di-
22.¦a3 22.b4?! ¦xg2+ Angriff; übrig bleibt eine ver-
rekten Angriff übergehen
23.¤xg2 ¦g8 24.f3 d3+ 25.£f2 lorene Partie am Damenflü-
¥xf3 26.£xb6 ¦xg2+ 27.¢f1 gel.)) 24.¤f3 ¥xf3 25.¦xf3
c). 22...¦ac8 spielen, wonach
¤xb6 28.¥xd3 ¤d5³; 22.¥xd7 ¦ag8 26.g3 fxg3 27.hxg3 ¤e5
er die c-Linie beherrscht
wird von Greenfeld als zwei- 28.¦f4÷ sieht nach einer besse-
felhaft angesehen, stellt 22...¦ac8! Angesichts der wei- ren Verteidigung aus.;
Schwarz aber vor schwierige ßen Damenflügelbauern ist es 22...¦xg2+? ist eine nahe lie-
Aufgaben: 22...¢xd7 23.£h5 überraschend, dass Anand Ver- gende Idee, funktioniert aber
¦g7 „mit gutem Spiel für einfachungen erlaubt. Es zeigt leider nicht: 23.¤xg2 ¦g8
Schwarz.“ (Greenfeld) sich jedoch, dass die schwarzen 24.¦f3!+- 23.¦xc8 23.¦d1
(23...¢e7? 24.£e5± ¥xg2? Kramnik hielt dies später für
Bauern auf f4 und d4 ebenfalls
25.¤xg2 f3 26.¦c7+ ¢f8 stärker, wollte in der Partie
27.¦ac1 ¦xg2+ 28.¢h1+-) gut eingesetzt werden können.
22...¦g5 23.£d2 (23.¤f3 ¥xf3 jedoch lieber vereinfachen, da
24.a5 £d6 25.¦a4 ¢e7
(25...¦c8÷) 26.¦ac4 ¢f8
seine Bedenkzeit bereits knapp

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Partien Lektion 1
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wurde. 23...£c5 (23...¦g5; opfer werden weitere Ab-


23...¤f6) 23...¦xc8 tauschoperationen provoziert,
allerdings ohne klares Ergeb-
nis. 25...£xb4 26.¤f5+ ¢f6
27.¥xd7 £c3 28.¦d1 (28.¦b1
£c1+ 29.£f1 £xf1+ 30.¢xf1
(30.¦xf1 ¦d8) 30...¥a6+
31.¢e1 ¦c7 32.¤xd4 ¦xd7
33.¦b4÷) 25...£e5 [25...£c2
26.£g5+ (26.£xf4 d3 27.¤f5+
exf5 28.¦e1+ ¢f8 29.£h6+
¢g8 30.¥xd7 d2 31.£g5+ =
Dauerschach (PHN)) 26...¤f6 Analysediagramm
27.£xf4 (Sherbakov) scheint
27.¥xd7 ¢xd7 28.¤xd4 ¢e7
eine solide Verteidigung zu
„ist möglich und gibt dem
sein. (27.¦e1 ¥e4 und der d-
Aufgabe 8 Spiel einen sehr remislichen
Wie würden Sie jetzt fort-
Bauer ist sehr stark. Greenfeld
Charakter. Es demonstriert
setzen? gibt die folgende sehr schöne
jedoch, dass Schwarz noch
Variante: 28.£e5 ¦d8 (28...d3
29.¦xe4 d2 30.¤f5+ ¢f8 nicht besser steht.“ (PHN)
a). 24.h3 29.¦d1 ¦c4 30.¤b5 ¦xa4
b). 24.£d2 31.£d6+ ¢g8 32.¦d4 £xf5
33.¦xd2 ¤e4 34.£d7 ¦c1+ 31.¤d6 ¥a6÷; 27.£h4? £xh4
c). 24.¦a1 28.¤xh4 ¤e5µ "und Schwarz
35.¦d1 £c5! 36.¦xc1 £xc1+
37.¥f1 £xb2 38.£a7 ¤d2 dominiert den weißen Springer,
24.¦a1 24.h3 verliert die Kon- während sein d-Bauer bald zu
39.a5 £a1 40.£b8+ ¢g7
trolle über die Grundreihe: einem Faktor werden wird."
41.£b5 ¤xf1 42.£g5+ Dauer-
24...f3 25.¤xf3 ¦c1+ 26.¤e1
(26.¢h2 £d6+ 27.g3 ¤e5! schach) 29.f3 d3 30.fxe4 d2 (PHN); 27.¤e1 wird von Peter
31.¤f5+ ¢f8 32.¦f1 d1£ Heine-Nielsen bevorzugt, da es
28.¤e1 £xa3!µ mit Qualitäts-
33.£xf6 £c5+ 34.¢h1 exf5 g2 und c2 und f3 überdeckt
gewinn) 26...£a5 27.¢f1
35.£h6+ ¢e7 36.£h4+ f6 und der schwarzen Initiative
¤c5µ; 24.£d2 ist ebenfalls gut. 37.e5!! £xf1+ 38.¥xf1 £xe5³) den Schwung nimmt. Er analy-
24...£c5„ Die Beherrschung 27...¤e4 28.f3 £f2+ 29.¢h1 siert weiter: 27...h5 (27...¤e5
der einzigen offenen Linie und £d2 30.£xd2 ¤xd2÷ 26.¤f3
erscheint natürlicher, und wird
die Überlegenheit im Zentrum £f6 27.¦e1?! 27.¤xd4?? Peter
von ihm nicht erwähnt. Eine
- es droht ¤e5 - sind ein aus- Heine Nielsen nimmt an, dass beispielhafte Variante ist:
reichendes Gegengewicht ge- Kramnik den Bauern nicht 28.£d1 £g5 29.£xd4 (29.h4
gen die beiden Freibauern am nahm wegen 27...¦c5?, aber £g7 30.£xd4 £xg2+ verläuft
Damenflügel. 25.£g4 25.¦d1 „Weiß kann, auf geradezu 'un- ähnlich.) 29...£xg2+ 30.¤xg2
¤e5 (25...¦g8 26.¥xd7 menschliche' Weise, Vorteil ¤f3+ 31.¢f1 ¤xd4 32.¤xf4
(26.£d3 £d5 27.f3 (27.¢f1 erlangen:“ (27...£xd4 28.¦d1 ¤xb5 33.axb5 ¦c5 34.¦a5
¦xg2 28.¤xg2 £xg2+ 29.¢e1 ¤f6 29.¦xd4 ¤xg4 30.¦d7+
¤e5) 27...¤e5 28.£d2 ¤xf3+ (34.b6 ¦b5³) 34...¢d6÷ ist
¢f6) 28.¦d1 ¦g5 29.¤f5+ ¢f8 remislich, aber gefährlicher für
29.¤xf3 £xf3 30.£b4+ Dauer- 30.£xf4 exf5 31.¦xd7 ¥xg2
schach (Greenfeld)) 26...¢xd7 Weiß als für Schwarz.
32.¦d3!± (PHN) (34...¦xb5 35.¦xb5 ¥a6=))
27.£d3 sieht vorteilhaft für
28.£xh5 ¦h8 29.£d1 £h4
Weiß aus.) 26.b4 (Greenfeld) 30.£xd4 £xh2+ 31.¢f1 ¥xg2+
26...£d5³; 25.£d2 (Greenfeld, 32.¢e2 „mit leichtem Vorteil
Sherbakov) 25...£d6 26.¦d1÷; für Weiß.“ (PHN) 27...¦c5
25.b4!? ist ein Verbesserungs-
vorschlag. Durch das Bauern-

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Partien Lektion 1
Nachspielen, Verstehen & Anwenden

Aufgabe 10
Wählen Sie zwischen ...

a). ... dem Bauerngewinn


29.¤xd4

b). ... dem Rückzug 29.¤d2

c). 29.£h5

29.¤xd4?? Wo kommen ei-


gentlich die groben Fehler her?
Laut Tartakower sind sie schon
Aufgabe 9 34...¤xh2? Das war mögli-
alle da, und warten nur darauf,
Wählen Sie eine Fortsetzung! cherweise Kramniks „Hauptva-
gemacht zu werden. In diesem
Fall ist die bei Kramnik lang- riante“. Schwarz müsste im
a). 28.¢f1 Turmendspiel tatsächlich hart
b). 28.¦d1 sam knapper werdende Be-
denkzeit kaum die einzige Ur- ums Remis kämpfen. 35.fxe3
c). 28.b4 fxe3 Kramnik gab auf. Damit
sache. Man kann spekulieren,
dass der generelle Trend der baute Anand seinen Vorsprung
28.b4?! Treibt die verbunde-
letzten Züge - Vereinfachungen auf 2 Punkte aus, der Grund-
nen Freibauern voran, stein für eine erfolgreiche Ti-
schwächt aber das Feld c3. bis beinahe hin zum Endspiel,
in dem die verbundenen Frei- telverteidigung. 0–1
28.¢f1÷ Ein multifunktionaler
Zug: Hebt das Grundreihen- bauern besonders stark sind -
matt auf, verlässt die halbof- Kramnik zu übermäßigem Op-
fene g-Linie und bringt den timismus verführt hat. Augen-
König näher Richtung Zent- zeugen berichten, dass er beim
rum, was nach weiteren Ab- Nehmen des zentralen schwar-
tauschoperationen von Vorteil zen Freibauern zuversichtlich
wäre.; 28.¦d1 bekämpft den wirkte. Ausgehend von einer
gefährlichen Freibauern. falschen Stellungsbewertung
28...¤e5 29.¤xe5 £xe5 30.b4 („Weiß hat Vorteil.“) ist es nur
h5 31.£h4+ £g5 32.£xg5+ allzu leicht, die folgende Vari-
¦xg5 33.g3 e5 34.¢f1÷ ante nicht genau bis zum Ende
28...¦c3 28...¤e5? 29.¤xe5 zu berechnen. Dazu braucht
¦xe5 30.¦xe5 £xe5 31.£h4+ selbst der taktisch übermäch-
¢f8 32.¥f1² (Kramnik) tige Computer mehrere Minu-
ten. Nach den Alternative 26.
¤d2 bzw. 26. £h5 war noch
nichts entschieden. 29.¤d2;
29.£h5 ¥xf3 30.gxf3
29...£xd4 30.¦d1 ¤f6
31.¦xd4 ¤xg4 32.¦d7+ ¢f6
33.¦xb7 ¦c1+ 34.¥f1 ¤e3!!
Der weit vorgerückte f-Bauer
macht diesen Trick möglich.

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Partien Lektion 2
Nachspielen, Verstehen & Anwenden

LEKTION 2 Einführung Wang Yue 2736


Magnus Carlsen 2772
Für die zweite Lektion dieses Pearl Spring Chess Tournament
(3), Nanjing 2009
Kurses hat GM Klaus Bischoff
die Begegnung Wang Yue - D83 – Grünfeld-Verteidigung
Magnus Carlsen vom 2. Pearl
Inhalt Spring Chess Tournament im 1.d4 ¤f6 2.c4 g6 3.¤c3 d5
chinesischen Nanjiing ausge- 4.¥f4 ¥g7 5.e3 0–0 6.¦c1 ¥e6
Einführung sucht. 7.c5 c6 8.¥d3 ¥g4 9.£c2
Partie mit Aufgaben Magnus war mit 2 aus 2 präch-
tig ins Turnier gestartet. In der
Partie mit Lösungen dritten Runde hatte er zum
ersten Mal Schwarz und es
wurde ein Kampf auf Biegen
und Brechen.

Nehmen Sie sich die Aufgaben


der Reihe nach vor und beden-
ken Sie, dass der Partiezug
nicht zwangsläufig auch die
richtige Lösung darstellt! Be-
nutzen Sie keinen Computer Aufgabe 1
und schauen Sie erst in die Was hätten Sie an Stelle von
Lösungen, wenn Sie Ihre zehn Magnus gezogen?
Entscheidungen getroffen ha-
ben! ™ a). 9...¤fd7
™ b). 9...¤bd7
™ c). 9...£d7

9...¤fd7 10.¥xb8

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Partien Lektion 2
Nachspielen, Verstehen & Anwenden

Aufgabe 2 Aufgabe 4: Aufgabe 6:


Wie hätten Sie denn an Stelle Wohin mit dem Springer? Was soll Schwarz hier
von Magnus zurückgeschla- ziehen?
gen? ™ a). 21...¤b7
™ b). 21...¤d7 ™ a). 32...c5
™ a). 10...£xb8 ™ c). 21...¤e6 ™ b). 32...a5
™ b). 10...¦xb8 ™ c). 32...¢g8
™ c). 10...¤xb8
21...¤b7 22.¤e2 ¤d6
10...¤xb8 11.h3 ¥c8 12.f4 b6 23.¤ed4 ¤c4 24.£d3 ¥d7 32...c5 33.¦e1
13.¤a4 e5 14.dxe5 f6 15.exf6 25.h4 ¦ae8 26.¦ce1 £xb4
£xf6 16.¤f3 £e7 17.¢f2 b5 27.h5
18.¤c3

Aufgabe 7:
Wieder gibt es reichlich
Aufgabe 5: Auswahl. Was hätten Sie
Aufgabe 3: Wie hätten Sie fortgesetzt? gezogen?
Es gibt drei Züge zur Aus-
wahl. Was würden Sie zie- ™ a). 27...¤d6 ™ a). 33...¥f5
hen? ™ b). 27...¥f5 ™ b). 33...c4
™ c). 27...¤b2 ™ c). 33...¢g8
™ a). 18...£xc5
™ b). 18...¤a6
™ c). 18...¦e8 27...¤d6 28.hxg6 ¤e4+ 33...¥f5 34.¤h4 c4 35.¤xf5
29.¢g1 h6 30.¦c1 £b2
31.£c2 £a3 32.¤b3
18...¤a6 19.£d2 ¤xc5 20.¥b1
¢h8 21.b4

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Partien Lektion 2
Nachspielen, Verstehen & Anwenden

Aufgabe 8: Aufgabe 10:


Und nun? Würden Sie den Was ist die beste Chance
¤b3 mit Angriff auf die weiße für Schwarz?
Dame nehmen?
™ a). 40...¦xg6
™ a). Na klar! ™ b). 40...£e6
™ b). Auf keinen Fall! ™ c). 40...c3

35...¦xf5 36.¤d2 ¦xf4 37.£d1 40...£e6 41.¦h4 ¦f5 42.£a4


¦ef8 43.¦xe4 £xg6 44.¦e8
¦xe8 45.¥xf5 £f7 46.£d7
£xd7 47.¥xd7 ¦d8 48.¦d1 c3
49.¥a4 ¦xd1+ 50.¥xd1 ¥e5
51.¢f1 ¢g7 52.¢e2 h5
53.¢d3 h4 54.¥f3 ¢f6 55.¢c2
¢e6 56.¢d3 ¢f6 57.¢c2 ¢e6
58.¢d3 ½–½

Aufgabe 9:
Das wird noch einmal eine
harte Nuss! Welchem Zug
geben Sie den Vorzug?

™ a). 37...¦f6
™ b). 37...¦ff8
™ c). 37...¤xd2

37...¦f6 38.¤xe4 dxe4 39.£d7


£e7 40.£xb5

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Partien Lektion 2
Nachspielen, Verstehen & Anwenden

Wang Yue 2736 Griff. Nach 11...b6 12.b4 hat e5!? Natürlich versteht Mag-
Magnus Carlsen 2772 Weiß schönen Raumvorteil. nus sehr gut, dass er etwas un-
Pearl Spring Chess Tournament 9...£d7 hat den Vorteil, dass ternehmen muss, bevor Weiß
(3), Nanjing 2009 nach 10.h3 ¥f5 möglich ist. die Entwicklung abschließt.
Aber das Endspiel nach 14.dxe5 f6 15.exf6 £xf6
D83 – Grünfeld-Verteidigung 11.¥xf5 £xf5 12.£xf5 gxf5 16.¤f3 £e7 17.¢f2 b5 18.¤c3
13.¤ge2 ist für Schwarz nicht
1.d4 ¤f6 2.c4 g6 3.¤c3 d5
4.¥f4 ¥g7 5.e3 0–0 6.¦c1
unbedingt angenehm. Weiß
¥e6!? 6...c5 ist die Hauptfort-
droht f3 und g4. 10.¥xb8 Nach
setzung in dieser Variante der 10.h3 muss Schwarz unbedingt
10...e5! ziehen. 11.¥xe5 (Die
Grünfeld-Verteidigung. 7.c5
c6 8.¥d3 ¥g4 9.£c2 Der grün-
Alternative 11.dxe5 gefällt
feldindische Charakter der meinem Rechner zunächst ganz
Stellung ist spätestens nach gut, aber nach 11...¥e6 12.¤f3
¤xc5 13.¥e2 ¤bd7 14.0–0 a5
7.c5 verloren gegangen. So
hat Schwarz eigentlich keine
eine Stellung ist eher für mo-
großen Sorgen.) 11...¤xe5
dernes Slawisch typisch. Wang
führt dann nach 12.hxg4 ¤xg4
beabsichtigt h3 und ¤f3. Damit
zu einer angenehmen Stellung
würde er das Zentrum unter Aufgabe 3:
für Schwarz.
Kontrolle bringen und Schwarz Es gibt drei Züge zur Aus-
hätte es schwer. wahl. Was würden Sie zie-
hen?

a). 18...£xc5
b). 18...¤a6
c). 18...¦e8

18...¤a6 ist wieder das Beste!


Schwarz droht sowohl ¤xc5
als auch ¤b4 (z. B. nach
19.¤e2?) 18...¦e8 ist spielbar,
aber warum sollte er den gut
stehenden Turm wegziehen?
Aufgabe 2 Auch nach 18...£xc5 hat
Wie hätten Sie denn an Stelle
Aufgabe 1 von Magnus zurückgeschla-
Schwarz weniger Schwung.
Was hätten Sie an Stelle von gen? 19.£d2 ¤xc5 20.¥b1 ¢h8 Es
Magnus gezogen? war immer ein Markenzeichen
a). 10...£xb8 von Kasparov, mitten im An-
a). 9...¤fd7 b). 10...¦xb8 griff einen prophylaktischen
b). 9...¤bd7 c). 10...¤xb8 Königszug einzuschieben.
c). 9...£d7 Wahrscheinlich jubiliert die
10...¤xb8 Der Partiezug ist die Schachwelt auch schon, wie
9...¤fd7 Der Partiezug ist am sehr die Handschrift des Meis-
einzige Fortsetzung, die nicht
stärksten. 9...¤bd7 ist eigent- dazu führt, dass der ¥g4 nach ters bei Magnus greift. Ich fra-
lich „nur“ ein planloser Ent-
h3 auf e6 landet und dort ge mich trotzdem, ob dieser
wicklungszug. Nach 10.h3 ¥e6 fürchterlich im Weg steht. Es Zug notwendig war. Es sprach
11.¤f3 bekommt Weiß die ist daher nur fair, ihn zu loben. eigentlich nichts gegen
Stellung so langsam in den 11.h3 ¥c8 12.f4 b6 13.¤a4 20...¥d7. 21.b4

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Partien Lektion 2
Nachspielen, Verstehen & Anwenden

Was soll Schwarz hier


Aufgabe 5: ziehen?
Wie hätten Sie fortgesetzt?
a). 32...c5
a). 27...¤d6 b). 32...a5
b). 27...¥f5 c). 32...¢g8
c). 27...¤b2
32...c5 Der Partiezug ist gut
27...¤d6?! wird von meinem genug, aber eben nicht ganz so
Rechner als Fehler gebrand- gut wie 32...a5!, welcher auch
markt. Aber ich kann Magnus der Favorit meines Rechners
gut verstehen. Mit ¤d6-e4 ist. Nach 33.¦e1 a4 34.¤bd2
stellt er sicher, dass seinem ¤g3 hat Weiß zwar 35.¦xh6+,
Aufgabe 4: König nicht viel passiert. aber das „coole“ 35...¢g8 führt
Wohin mit dem Springer? 27...¥f5 macht den besten Ein- zu schwarzem Vorteil. (Aber ja
druck. 28.¤xf5 führt zu nichts. nicht 35...¥xh6?? wegen
a). 21...¤b7 (Nach 28.£b3 £d6 29.hxg6 36.g7+ und Matt.) 32...¢g8 ist
b). 21...¤d7 ¥xg6 30.f5 ¥xd4! hat Schwarz einfach nicht nötig und ver-
c). 21...¤e6 alles im Griff. Aber ein Zug schenkt einen Teil des Vorteils.
wie ¥xd4 ist nie einfach vor- 33.¦e1
21...¤b7 Der Partiezug und herzusehen. 31.¤xd4 b4 Jetzt
21...¤d7 sind ungefähr gleich droht Schwarz plötzlich c5.)
stark. Kein Wunder, der Sprin- 28...gxf5 Nach 29.h6 hat
ger soll in drei Zügen nach c4 Schwarz 29...¥c3. 27...¤b2 ist
geführt werden. 21...¤e6?! auch gut, aber ich wage zu
verschenkt beinahe den ganzen bezweifeln, dass Magnus dar-
Vorteil. Nach 22.¤e2 ¥d7 über nachgedacht hat. Nach
23.h4! wird es ziemlich ge- 28.£b3 £xb3 29.axb3 c5!
mischt. Weiß hat viel Halt auf muss sich Schwarz keine Sor-
den schwarzen Feldern und der gen um den ¤b2 machen.
¤e6 leistet nicht viel. 22.¤e2 30.¤e2 ¥f5 Wieder hat
¤d6! 23.¤ed4 ¤c4 24.£d3 Schwarz alles im Griff.
¥d7 25.h4 ¦ae8 26.¦ce1 28.hxg6 ¤e4+ 29.¢g1 h6
£xb4 27.h5 Jetzt sieht man die 30.¦c1 £b2 31.£c2 £a3
Nachteile von ¢h8. Schwarz 32.¤b3
droht plötzlich, in einen An-
griff zu geraten. Aufgabe 7:
Wieder gibt es reichlich
Auswahl. Was hätten Sie
gezogen?

a). 33...¥f5
b). 33...c4
c). 33...¢g8

33...¥f5 ist kein schlechter


Zug, aber eben wieder nur das
Zweitbeste. 33...c4! war sehr
stark und logisch. Nach
Aufgabe 6: 34.¤bd4 kommt Schwarz mit

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Partien Lektion 2
Nachspielen, Verstehen & Anwenden

34...£d6µ rechtzeitig zurück


und hat Vorteil. 33...¢g8?! ist Aufgabe 10:
wie schon zuvor einen Zug zu Was ist die beste Chance
langsam. 34.¤h4 c4 35.¤xf5 für Schwarz?

a). 40...¦xg6
b). 40...£e6
c). 40...c3

40...£e6?! Nach dem Partie-


zug hat Weiß beinahe Aus-
gleich. 40...c3!? war vielleicht
ein besserer Versuch. Nach
Aufgabe 9:
41.¦h4 ¦ef8 42.¦xe4 £c7 hat
Das wird noch einmal eine
harte Nuss! Welchem Zug Weiß es immer noch schwer.
geben Sie den Vorzug? Aber das direkte 40...¦xg6! war
am besten. Weiß muss so
a). 37...¦f6 schnell wie möglich einen
Aufgabe 8:
Und nun? Würden Sie den b). 37...¦ff8 Turm tauschen, um nicht in
¤b3 mit Angriff auf die weiße c). 37...¤xd2 einen Angriff zu geraten. Aber
Dame nehmen? das ist leichter gesagt als getan.
Nach 37...¦f6 sind die schwar- 41.¦h4 ¦f5 42.£a4 ¦ef8
a). Na klar! zen Türme nicht verbunden. 43.¦xe4 £xg6 44.¦e8! Der
b). Auf keinen Fall! Wang wird mit £d7 ein wich- erlösende Turmtausch!
tiges Tempo gewinnen. 44...¦xe8 45.¥xf5 £f7 46.£d7
35...¦xf5™ Der Partiezug ist 37...¤xd2 ist nicht das beste, £xd7 47.¥xd7 ¦d8 48.¦d1 c3
erzwungen. Gier macht Stier! sondern führt nach 38.exf4 49.¥a4 ¦xd1+ 50.¥xd1 ¥e5
Nach 35...cxb3?? 36.¦xh6+ ¦xe1+ 39.£xe1 ¤xb1 51.¢f1 ¢g7 52.¢e2 h5
40.¦xh6+! ¥xh6 41.£e5+ ¢g8 53.¢d3 h4 54.¥f3 ¢f6 55.¢c2
¥xh6 (36...¢g8 hilft auch
42.£e6+ ¢h8 43.£e5+ zu ¢e6 56.¢d3 ¢f6 57.¢c2 ¢e6
nicht. Nach 37.£c6 ¥xh6 58.¢d3 „0.00“ sagt mein
38.£xd5+ ¢h8 39.£b7+- Dauerschach. 37...¦ff8! war die
beste Chance. Nach 38.¤xe4 Rechner. Einverstanden! Ich
kommt Weiß wieder auf die
dxe4 39.¦h4 hat Schwarz im
hoffe, Sie hatten Spaß mit der
siebte Reihe und gewinnt.)
Partie und den Aufgaben. Wer
37.£c7 gewinnt plötzlich der Gegensatz zur Partie das gif-
sagt denn, dass ein Remis im-
Falsche. 37...¦e7 nützt nichts tige 39...¦d8 und behält Vor-
teil. 38.¤xe4 dxe4 39.£d7 mer langweilig sein muss? ½–½
mehr. Nach 38.¤xe7+- droht
Weiß vernichtend g7 und ge- £e7 40.£xb5
winnt. 36.¤d2 ¦xf4! 37.£d1

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Stufe: DWZ 1800 Lektion I

LEKTION I Sehr geehrte Teilnehmer, Weiß am Zug

in den folgenden 40 Lektionen


KOMBINATIONEN werden Ihre Grundfähigkeiten
im Schachspiel geschult und
geprüft. Mit Beispielen aus der
Praxis und eigens entworfenen
INHALT Tests wird sichergestellt, dass
jeder Bereich des königlichen
Spiels behandelt und leicht
Einführung verständlich erklärt wird.

In dieser ersten Lektion wird Knaak, R. - Adorjan, A.


Mattkombinationen das Auge für Mattmotive Szirak, 1985
trainiert. Die meisten Partien
• Die offene h-Linie werden entweder dadurch ist auch gut.
• Die schwache entschieden, dass es einer Seite Es ist aber immer besser
Grundreihe gelingt, einen Bauern auf die forciert zu gewinnen.
• Angriff auf die gegnerische Grundreihe zu
führen oder vorher einen so nebst und
geschwächte
Rochadestellung großen (materiellen) Vorteil zu
• Der eingeklemmte erzielen, worauf der Gegenüber
König das Weiterspielen einstellt und
aufgibt. Die dritte und Die schwache Grundreihe
• Schwachpunkt h-Bauer
spektakulärste Art, eine Partie
• Der verlassene König Nur der Turm auf d1 schützt
zu gewinnen, besteht jedoch
• Der verlorene g-Bauer momentan die weiße
darin, den Gegner in einem von
• Die Macht des Opfern begleiteten Mattangriff Grundreihe. Diesen Umstand
Läuferpaares zu bezwingen. nutzt Schwarz sehenswert,
• Überraschender indem er den Verteidiger
Besuch Die folgenden Beispiele zeigen kurzerhand entfernt.
• Trügerische Sicherheit lehrreiche Motive, wie man
• Versperrung selbst unter hohen
• Luftmangel Materialeinbußen dem
gegnerischen König den
Garaus machen kann.
Ausblick

Die offene h-Linie

Oft weiß man, daß man einen


gewissen Vorteil hat, doch es
mangelt an der richtigen
Umsetzung. Das folgende Itken - Kefler
Scotland, 1955
Beispiel demonstriert, wie die
geöffnete h-Linie bestmöglich
ausgenutzt werden kann.

1
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Stufe: DWZ 1800 Lektion I

Angriff auf die geschwächte Bernstein, O. - Kotov, A. einen Weg, dieses umgehend
Rochadestellung Groningen, 1946 auszunutzen.

Es sieht so aus, als hätte Und Schwarz am Zug


Schwarz zwar erhebliche Schwarz gab auf.
Schwächen in seiner
Königsstellung, doch der
Springer auf f4 hält alles
zusammen. Also weg mit ihm! Schwachpunkt h-Bauer

Weiß am Zug Offenbar ist der Punkt h7 durch


den Springer auf f6
ausreichend gedeckt. Und
selbst wenn er verschwinden
würde, wie sollte Weiß diesen
Umstand nutzen? Stahlberg - Keres
Bad Nauheim, 1936
Weiß am Zug

Blackburne, J. - Schwarz, J. Der verlorene g-Bauer


II. DSB Kongress Berlin,1881
Ist es dem Angreifer gelungen,
aus der gegnerischen
Rochadestellung den g-Bauern
zu entfernen, ergeben sich
nicht selten schnelle
Der eingeklemmte König Kogan - Foster Mattmotive.
Boston, 1937
Wie nutzt man den Umstand, Weiß am Zug
daß der schwarze Monarch von
eigenen und gegnerischen
Bauern eingeklemmt ist?
Die Fesselung des f-
Weiß am Zug Bauern macht diese
Kombination möglich.

Der verlassene König

Alle schwarzen Figuren sind


Harrwitz, D. - Szen, J.
optimal für einen Angriff London, 1851
postiert, während die weißen
etwas unbeholfen und unfähig
den eigenen König zu schützen
herumstehen. Schwarz findet

2
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Stufe: DWZ 1800 Lektion I

Trügerische Sicherheit
" #$
Scheinbar befindet sich eher
der weiße König in
Überraschender Besuch Bedrängnis, ist er doch des
Schutzes durch seine Bauern
In dem nun folgenden Beispiel beraubt. Doch der Führer der
erzielt der Anziehende mit weißen Steine fand den
einem feinen Zug den richtigen Weg, um Schwarz zu
entscheidenden Vorteil gegen bezwingen.
einen unbekannten
Simultanspieler. Weiß am Zug

Ungestraft dürfen die


gegnerischen Streitkräfte ihr
Unwesen in Königsnähe
treiben.

Weiß am Zug
Die Macht des Läuferpaares

Zwei Bauern hat der Schwarze


bereits ins Geschäft gesteckt
und sich so eine positionell Chigorin, M. - Davidov, M.
St. Petersburg, 1874
überlegene Stellung erspielt.
Doch wie er diesen Vorteil '
umsetzt ist schon sehr &
sehenswert!
'
Schwarz am Zug Blackburne, J. – N. N.
Great Britain, 1871

% &

Und
Schwarz gab auf.

Rosanes, J. - Anderssen, A.
Breslau, 1862

gewinnt
auch. z. B.
!

3
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Stufe: DWZ 1800 Lektion I

Versperrung
Weiß am Zug Die Zahl an Beispielen aus der
Einzig die schwarze Dame Praxis ist schier unendlich.
verhindert den sofortigen Immer wieder erreicht man
Angriffswirbel. Irgendwie eine aussichtsreiche Position
muss sie doch abzulenken sein, auf den gegnerischen König,
oder? Der Weiße zeigte, wie es doch entweder nimmt man den
geht. entscheidenden Schlag nicht
wahr oder es fehlt der Mut. Die
Weiß am Zug oben stehenden Beispiele
zeigen, dass sowohl in
unübersichtlichen als auch in
scheinbar geklärten Stellungen
Atkinson - N. N. immer Ressourcen stecken, die
Manchester, 1929 der starke Spieler eben findet.
Diese Angriffsmodule lassen
sich trainieren und testen.
Konkretes Rechnen verbunden
(# $ % ) ) $* % mit einer Prise Killerinstinkt
( +) (" , % $( (# $ " - und dem hier erlernten Wissen
##
führen garantiert zu dem einen
Mueller - Botew oder anderen schönen
Fernpartie, 1989 Angriffssieg.

nebst

Luftmangel

Jetzt noch einen Springer nach


g5 und Schwarz kann
aufgeben. Wenn da nicht die
schwarze Dame wäre.. Aber
selbst, wenn Weiß die Gute Ausblick
zum Wegziehen bewegen
könnte, muss er noch den Die folgende 2. Lektion dient
richtigen Weg zum König dazu, das zuvor in dieser 1.
finden. Lektion Gelernte zu testen. 12
Übungsaufgaben sollen von
Ihnen gelöst werden.

Bis bald,

Ihr Kursleiter

4
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Stufe: DWZ 1800 Lektion II

LEKTION II Willkommen beim ersten Test! Aufgabe 1:

Nehmen Sie sich für jede Der schwarze König steht nicht
TEST Aufgabe 5 Minuten. Sollten Sie sicher. Nutzen Sie diesen
dann nicht auf die Lösung Umstand zur entscheidenden
kommen, sehen Sie sich den Attacke!
kleinen Tipp an, der jeweils
INHALT unter dem Diagramm steht! Für Weiß am Zug
den Fall, dass Sie dies auch
nicht hilft, ist es auch
Einführung praktikabel, diese Aufgabe
zunächst zu überspringen und
es später wieder zu versuchen.
Ausblick
Alle nötigen Informationen, die
zum Lösen benötigt werden,
Aufgaben 1 - 12 erhalten Sie aus dem kurzen
Text vor der jeweiligen
Aufgabe.
Aufgaben mit Lösungen

Viel Spaß und Erfolg! Aufgabe 2:

Hier scheint es, als hätte Weiß


alles gedeckt. Doch wie schlug
Schwarz urplötzlich zu?
Ausblick
Schwarz am Zug
In der folgenden 3. Lektion
werden allgemeine Prinzipien
des Schachspiels erklärt.

5
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Stufe: DWZ 1800 Lektion II

Aufgabe 3: Aufgabe 5: Aufgabe 7:

Beide Seiten haben sich im Alle Felder um den schwarzen Weiß zieht und gewinnt
Angriff auf den gegnerischen König sind schwach. Das muss forciert. Sehen Sie es auch
König versucht. Nun hat der Anziehende doch nutzen schon?
Schwarz die Möglichkeit, ein können. Wie?
sehenswertes Finish zu starten. Weiß am Zug
Finden Sie diese! Weiß am Zug

Schwarz am Zug

Aufgabe 8:
Aufgabe 6:
Hier trifft es Weiß wahrlich
Aufgabe 4: Der Bauer auf e5 ist nicht überraschend. Doch wie
angegriffen. doch Weiß Schwarz vorgeht ist schon
Wie nutzte Weiß seine ignoriert dies und schreitet spektakulär! Was geschah?
überlegene Stellung zu einem sofort zur Tat. Wie geht es dem
schnellen Sieg? schwarzen König an den Schwarz am Zug
Kragen?
Weiß am Zug
Weiß am Zug

6
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Stufe: DWZ 1800 Lektion II

Aufgabe 9: Aufgabe 11:

Wie kann Weiß den Wie kann Weiß hier großen


gegnerischen Monarchen Vorteil erzwingen?
möglichst rasch erlegen?
Weiß am Zug
Weiß am Zug

Aufgabe 12:
Aufgabe 10:
Weiß am Zug schlug
Weiß hat es versäumt, blitzschnell zu. Finden Sie
ausreichend auf seinen König heraus, was Schwarz übersehen
zu achten. Wie nutzt Schwarz hat.
das zu einem Kurzsieg?
Weiß am Zug
Schwarz am Zug

7
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Stufe: DWZ 1800 Lektion II

Aufgabe 1: Weiß am Zug

Der schwarze König steht nicht nebst


sicher. Nutzen Sie diesen
Umstand zur entscheidenden
Attacke! Aufgabe 3:

Weiß am Zug Beide Seiten haben sich im


Angriff auf den gegnerischen
König versucht. Nun hat
Schwarz die Möglichkeit, ein
sehenswertes Finish zu starten.
Finden Sie diese!
Fridrich - Bantleon
Hannover, 1967
Schwarz am Zug

Aufgabe 5:
Tal, M. - Mascarinas, R.
Lvov, 1981
Alle Felder um den schwarzen
König sind schwach. Das muss
der Anziehende doch nutzen
können. Wie?

Pirrot, D. - Hertneck, G. Weiß am Zug


Aufgabe 2: BL, 1990

Hier scheint es, als hätte Weiß


alles gedeckt. Doch wie schlug
Schwarz urplötzlich zu?

Schwarz am Zug Aufgabe 4:

Wie nutzte Weiß seine


überlegene Stellung zu einem
schnellen Sieg?
Geller, E. – Novotelnov, N.
Moskau, 1951

Johansson - Ekenberg
Sweden, 1974

8
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Stufe: DWZ 1800 Lektion II

Aufgabe 6: Anderssen, A. - Suhle, B. Weiß am Zug


Breslau, 1859
Der Bauer auf e5 ist
angegriffen. doch Weiß
ignoriert dies und schreitet
sofort zur Tat. Wie geht es dem
schwarzen König an den
Kragen? Aufgabe 8:
Weiß am Zug Hier trifft es Weiß wahrlich
nicht überraschend. Doch wie
Schwarz vorgeht ist schon
spektakulär! Was geschah? Anderssen, A. – N. N.
Berlin, 1866
Schwarz am Zug

Aufgabe 10:

Weiß hat es versäumt,


Kovacs - Beni
ausreichend auf seinen König
Wien, 1950
zu achten. Wie nutzt Schwarz
das zu einem Kurzsieg?

Schwarz am Zug
Rosanes, J. - Anderssen, A.
Breslau m Breslau, 1863

Aufgabe 7: mit undeckbarem


Matt im nächsten Zug.
Weiß zieht und gewinnt
forciert. Sehen Sie es auch
schon?
Aufgabe 9:
Weiß am Zug
Wie kann Weiß den
gegnerischen Monarchen Goering, C. - Schallopp, E.
Leipzig, 1877
möglichst rasch erlegen?

9
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Stufe: DWZ 1800 Lektion II

Aufgabe 11:
*
Wie kann Weiß hier die
schlechte Figurenstellung des
Schwarzen nutzen und großen
Vorteil erzwingen?

Weiß am Zug

Rubinstein - Hirschbein
Lodz, 1927

!
" # $ $ % &#
' (( ) * &+ ! " *'
*, ,

Aufgabe 12:

Weiß am Zug schlug


blitzschnell zu. Finden Sie
heraus, was Schwarz übersehen
hat.

Weiß am Zug

Bogoljubow - Sultan Khan


Prag, 1931

10
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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 1

LEKTION 1 Sehr geehrte Teilnehmer, In diesem Unterricht werden


wir weitere typische Verfahren
ein herzliches Willkommen des Bauernendspiels kennen
BAUERN- zur 2. Lektionsserie der lernen.
ENDSPIELE 1 Chess Tigers Universität!

Es erwarten Sie wieder 40 Realisierung eines materiellen


hochwertige Schachlektionen, Vorteils
Inhalt zu allen Bereichen des königli-
chen Spiels. Sie erhalten zu Weiß zieht
Einführung jedem Thema dieser Serie eine
Lektion mit praktischen Bei-
Realisierung eines materiellen spielen und danach eine ent-
Vorteils sprechende Übungslektion mit
Aufgaben nebst Lösungen, in
Kampf der Könige der Sie das zuvor Gelernte aus-
• Die Geometrie des giebig üben und vertiefen kön-
Schachbrettes nen. Die 21. Lektion wird Sie
in einem Zwischentest prüfen
• Der Bodycheck
und Ihnen so einen Überblick
über Ihren bisherigen Trai-
Marschrouten des Königs
ningsstatus vermitteln. Das Lehrbeispiel 1
• Der Zickzack-Lauf
Ziel dieses Kurses ist, den Ab- 1974
• Die Reti-Idee schlusstest in der 40. Lektion
• Das Pendel zu bestehen. Die Verwertung eines mate-
riellen Übergewichts im Bau-
Aktivität des Königs Ich wünsche Ihnen viel Erfolg ernendspiel ist in der Regel
und natürlich auch Freude mit ziemlich leicht. 1.¢f1 1.Vor
Zugzwang und die korrelie- den folgenden Lektionen. der Bildung eines Freibauern
renden Felder (Dreiecksma- ist es gewöhnlich gut, zunächst
növer & verminte Felder) die Aufstellung des eigenen
Ihr Artur Jussupow Königs zu verbessern. 1...¢e7
2.¢e2 ¢d6 3.b4 Möglich ist
auch 3.¢d3 ¢c5 4.¢c3 … b4
3...¢d5 4.¢d3 f5 5.f4 g6 6.g3
a6 7.a4 2.Der schwarze König
kann seine aktive Position
nicht behaupten und muss zu-
rückweichen. 7...¢c6 8.¢d4
¢d6 9.b5 Es ist notwendig,
einen Freibauer zu bilden und
diesen zur Dame zu führen.
9...axb5 10.axb5 ¢c7 11.¢e5
3. Gelingt es dem feindlichen
König , den Bauer aufzuhalten,
macht sich der König der stär-
keren Seite die damit verbun-
dene Ablenkung zunutze, um
zu den gegnerischen Bauern

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 1

durchzubrechen und einen ent- Weiß zieht 2...¢b4 2...¢d3 verliert eben-
scheidenden Materialvorteil zu falls ein Tempo. 3.¢c6 ¢a5
erlangen. 4.¢b7 ¢b5 5.¢xa7 ¢c6
6.¢b8+- (Maiselis)

Der Bodycheck

Es folgt ein weiteres Beispiel


für einen klassischen Body-
check.

Lehrbeispiel 2 Weiß zieht


1921

1.¢e6! Auf dem Schachbrett


Weiß hat in dieser Stellung ist der Weg auf einer Geraden
auch eine andere Gewinnidee: ebenso lang wie auf einem
er kann auf Zugzwang spielen: Zickzack-Kurs. Beide Könige
11.¢c5 ¢b7 12.b6 ¢b8 brauchen in der Diagramm-
13.¢c6 ¢c8 14.b7+ ¢b8 stellung genau fünf Züge bis zu
15.¢b6‡ Der schwarze König ihrem Ziel. Weiß: der §a7;
ist quasi patt und der Nachzie- Schwarz: das Rettungsfeld c7.
hende muss seine Bauern be- Aber der weiße König kann
wegen. 15...h6 (Oder 15...h5 die Annäherung des schwarzen Lehrbeispiel 3
16.¢c6 h4 17.gxh4+-) 16.h4 Königs verhindern. Die 1926
g5 17.hxg5 hxg5 18.fxg5 f4 Schlüsselfelder für den weißen
19.g6 fxg3 20.g7 g2 21.g8£# Falls der weiße König sofort
König, nachdem er den §a7
11...¢b6 12.¢f6 ¢xb5 zum §g6 läuft, kann sein Geg-
13.¢g7 ¢c4 14.¢xh7 ¢d4 gewinnt, sind b7 oder b8.
1.¢e7? ¢c3 2.¢d7 ¢d4 ner den §f2 angreifen. Weiß
15.¢xg6+- (Awerbach)
3.¢c6 ¢e5 4.¢b7 ¢d6 nutzt zunächst den Bodycheck,
5.¢xa7 ¢c7= 1...¢c3 2.¢d5! um seine Stellung zu verbes-
Der weiße König führt gegen sern. 1.¢d4!! 1.f4? ¢c4
Kampf der Könige seinen schwarzen Opponenten 2.¢e5 ¢d3 3.¢f6 ¢e4=;
einen Bodycheck (oder seitli- 1.¢e5? ¢c4 2.¢f6 ¢d3
Geometrie des Schachbrettes 3.¢xg6 ¢e4 4.¢g5 ¢f3=;
ches Abdrängen) aus.
1.¢d5? ¢b4! 2.¢e5 (2.f4 ¢c3
Die Könige sind die wichtigs- 3.¢e5 ¢d3=) 2...¢c4=
ten Akteure im Bauernendspiel (2...¢c3=) 3.¢f6 ¢d3 4.¢xg6
und sie kämpfen gegeneinan- ¢e4= 1...¢c6 1...¢b4 2.f4! +-;
der. Zwar können sie sich nicht 1...g5 2.¢e5 ¢c4 3.¢f5 ¢d3
direkt angreifen, aber sie kön- 4.¢xg5 ¢e4 5.f4+- 2.¢e5
nen einige wichtige Felder ¢c5 3.f4+- (Dobias)
decken, um den gegnerischen
König zu behindern. Die be-
sondere Geometrie des Die Marschrouten des Königs
Schachbrettes spielt dabei eine
wichtige Rolle. Die besondere Geometrie des
Schachbrettes erlaubt dem Kö-
nig eine größere Auswahl der

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 1

Marschrouten. Hier sind die Weiß rettet sich mit einer Dop- Aktivität des Königs
wichtigsten Ideen neben dem peldrohung. 1.¢g7! ¢b6 Oder
Bodycheck: 1...h4 2.¢f6 h3 3.¢e6 h2 4.c7= Die Aktivität des Königs ist ein
2.¢f6 … ¢g5 2...h4 3.¢e5 Die bedeutender und oft entschei-
Der Zickzack-Lauf Jagd auf zwei Hasen: es droht dender Vorteil. Studieren Sie
¢d6 sowie ¢f4. das folgende Beispiel daher
Weiß zieht sehr sorgfältig.

Weiß zieht

Lehrbeispiel 4
1945 3...h3 4.¢d6 h2 5.c7 ¢b7
6.¢d7= (Reti) Lehrbeispiel 7
6.¢h3! Der Zickzack-Lauf. 1952
Auf dem Weg zum Feld g2
umgeht der weiße König das Das Pendel 5.¢e8! 5.¢e7 ¢g8 5...¢f6
gefährliche Feld g3. Nach Oder 5...¢g8 6.¢e7 ¢g7 7.f5
6.¢g3? ¢e3 7.h6 f4+ gewinnt Weiß zieht Weiß gewinnt mit diesem Zug,
Schwarz ein Tempo: 8.¢g2 wenn der schwarze König in
¢e2 9.h7 f3+= 6...f4 6...¢e3 der Opposition steht. 7...g5
7.h6 f4 8.h7+- 7.h6 7.¢g2 ¢f5 8.¢e8 ¢f6 (8...¢g8 9.f6+-)
8.¢f3 ¢g5 9.h6 ist auch gut. 9.¢f8‡ 6.¢f8 ¢e6 6...g5
7...f3 8.h7 f2 9.¢g2+- 7.f5‡ 7.¢g7 ¢e7 7...f5 8.g5
(Botwinnik) ¢d5 9.¢xg6 ¢e4 10.¢h5+-
8.f5 g5 8...gxf5 9.gxf5 f6
10.¢g6+- 9.¢g8! 9.¢h6 ¢f6
Die Reti-Idee 10.¢h5? ¢g7 11.¢xg5 f6+ =
9...¢f6 10.¢f8‡ +-
Weiß zieht (Botwinnik)
Lehrbeispiel 6
2002

1.¢g3! 1.a4? f4 2.a5 f3+


3.¢g3 f2-+ 1...¢e3 2.¢g2!
2.a4? f4+ 3.¢g2 (3.¢h2 f3-+)
3...¢e2-+ 2...¢e2 2...f4
3.¢f1= 3.¢g3! = Diese ele-
mentare Verteidigungsmethode
sieht man recht häufig.
(Dvoreckij)
Lehrbeispiel 5
1921

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 1

Zugzwang und die korrelie- Schlüsselfelder b6 oder d7 zu Dreiecksmanöver gewinnt ein


renden Felder (Dreiecksma- schützen, die Felder c7 oder c8 wichtiges Tempo. 3...¢b6
növer & verminte Felder) betreten. 3.¢d5! Weiß nimmt 4.¢c3 ¢a5 Die korrelierenden
einfach das korrelierendes (verminte) Felder sind b4 und
Zugzwang und die korrelieren- Feld. d3.
den Felder sind wichtige Ele-
mente des Bauernendspiels.
Korrelierende Felder sind Fel-
der, auf denen sich beide Sei-
ten im Zugzwang befinden.

Weiß zieht

3...¢c7 3...¢b8 4.¢d6 ¢c8 5.¢d2! ¢a4 6.¢e3! 6.¢d3?


5.c7‡ +-; 3...¢d8 4.¢d6 ¢c8 ¢b4‡ 6...¢b4 7.¢d3‡ ¢a3
5.c7‡ +- 4.¢c5! ¢c8 5.¢b6+- 8.¢e4 ¢a4 9.¢d5 ¢b4 10.a3+
+- (Walker)

Weiß zieht
Farni - Alapin

1.¢c4! Die Schlüsselfelder


sind b6 und d7. Die korrelie-
rende Felder sind 1. c5+c7; 2.
d5+c8; 3. d6+d8; und auch
c4+d8(b8); d4+d8(b8). Die
letzte zwei Felderpaare sind
auch leicht zu verstehen. Das
sind die Felder, die sich neben
der zwei zugeordneten Paaren
1 und 2 befinden. Weiß ge-
Lehrbeispiel 8
winnt durch ein Dreiecksma- 1841
növer seines Königs. Oder
1.¢d4! ¢d8 2.¢c4! ¢c8 Ausblick
1.¢a3! 1.a3?= ¢b6 2.¢c3
3.¢d5! 1...¢b8 Oder 1...¢d8 ¢a5 3.¢d3?! ¢a4 4.¢e4
(1...¢c7 2.¢c5+-) 2.¢d4! Das Die nächste Lektion wird in 12
¢xa3 5.¢d3! (5.¢d5? ¢b4‡
Dreiecksmanöver. 2...¢c8 Aufgaben das Gelernte testen
Die Felder b4 und d5 sind
Schwarz verliert, weil er kein und vertiefen.
vermint und man sollte ver-
ein zweites Feldpaar neben c7 meiden, sie vor dem Gegner zu
und c8 hat, die Felder b8 und betreten. Daher ist 5.¢e5?
d8 sind nicht nebeneinander wegen ¢b3 6.¢d5 ¢b4‡
und zählen daher nicht. Weiß schlecht.) 5...¢b3 6.¢d2 ¢xc4
hat somit einen Abwartezug, 7.¢c2= mit Opposition.
über den Schwarz nicht ver- 1...¢b6 2.¢b2! ¢a5 2...¢a6
fügt! Er muss also, um die 3.¢c2 ¢a5 4.¢d2! 3.¢b3! Das

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

LEKTION 2 Willkommen bei der ersten Aufgabe 1:


Übungslektion!
Schwarz zieht
ÜBUNGEN Nehmen Sie sich für jede Auf-
gabe 5 Minuten. Sollten Sie
dann nicht auf die Lösung
kommen, ist es auch praktika-
Inhalt bel, diese Aufgabe zunächst zu
überspringen und es später
Einführung wieder zu versuchen.

Ausblick Die Aufgaben simulieren die


Situation in einer realen Partie.
Daher erhalten Sie keine weite-
Aufgaben 1-12 ren Tipps und sollen selbst
entscheiden, wie Sie fortsetzen
Aufgaben mit Lösungen würden. Oft gilt es nicht, den
sofortigen Gewinn zu finden. Aufgabe 2:
Die Fähigkeit, einen Vorteil zu
verdichten ist auf dem Weg Weiß zieht
zum Sieg ebenso wichtig und
soll so trainiert werden.

Viel Spaß und Erfolg!

Ausblick

In der folgenden 3. Lektion


wird Hinlenkung das Thema
sein.

Aufgabe 3:

Weiß am Zug

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 4: Aufgabe 7: Aufgabe 10:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Aufgabe 5: Aufgabe 8: Aufgabe 11:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Aufgabe 6: Aufgabe 9: Aufgabe 12:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 1: Aufgabe 2: Aufgabe 3:

Schwarz zieht Weiß zieht Weiß am Zug

Moravec 1 Moravec 2
1...¢e2 2.¢xf5 2.¢g3 ¢e3 1952 1952
3.¢xh3 f4 4.¢g2 ¢e2-+
1.¢g4 a5 2.¢f5 a4 3.¢g6! 1.¢f4! 1.d4? ¢b3 2.¢e3
Zickzack-Lauf (2.¢f4 ¢c3! 3.¢e3!=) 2...¢c4
3.¢e2 ¢xd4 4.¢d2=; 1.¢e3?
¢b3 2.¢d4 ¢c2= 1...¢b3
2.¢e5

Analysediagramm

2...¢f3! Bodycheck
3.¢f6?? a3 4.e6 a2 5.e7 a1£+
-+ 3...a3 4.e6 a2 5.e7 ¢d7
6.¢f7=
2...¢c4 3.d4‡ +- Verminte
Felder

3.¢e5 ¢g2 4.¢f4 ¢xh2 5.¢f3


¢g1 -+

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Aufgabe 4: Aufgabe 5: Aufgabe 6:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Moravec 3 Moravec 4 Moravec 5


1952 1952 1952

1.¢b5! h5 1...¢c7 2.¢c4 h5 1.¢c4! Bodycheck 1...¢b2 1.¢h8! 1.¢h6? ¢f6! 2.¢h7
3.¢d4= Quadratregel 2.¢c6! 2.¢d3! ¢f5 3.¢g7 ¢e4 4.¢f6 ¢d3-+
Reti-Idee … ¢b7 und … ¢d5 1...¢f6 2.¢g8!

2...¢c1 3.¢e2!
2...¢c8 2...h4 3.¢b7 h3 4.c6 2...¢e5 3.¢f7 ¢d4 4.¢e6 ¢d3
h2 5.c7+ = 3.¢d5 h4 4.¢e4= 5.¢d5=

3...¢c2 4.¢f3+- … ¢g4

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 7: Aufgabe 8: Aufgabe 9:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Moravec 6 Moravec 7 Moravec 8


1953 1952 1953

1.¢c6! 1.¢xc7? ¢c3!=; 1.a4? 1.¢b7! ¢c4 2.¢c7 d5 3.¢c6! 1.¢d4! 1.¢b4? ¢e5= 1...¢f5
c5 2.a5 c4 3.a6 c3 4.a7 ¢b1 Reti-Idee 1...a5 2.c5 a4 3.c6 a3 4.¢c3+-
5.a8£ c2= ; 1...¢g5 2.¢d5 a5 3.¢c5! +-
2.¢d5!

Analysediagramm 3...d4 4.b5=

1...¢c3 … ¢b4 2.¢c5! +- … a4 2...¢f6 2...a5 3.c5 a4 4.c6 a3


5.c7 a2 6.c8£+ +- 3.¢d6! 3.c5
¢e7! = 3...¢f7 3...a5 4.c5 a4
5.c6 a3 6.c7 a2 7.c8£ a1£
8.£h8+ +- 4.c5! ¢e8 4...a5
5.c6+- 5.¢c7 a5 6.c6 a4
7.¢b7 a3 8.c7 a2 9.c8£+ +-

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 10: Aufgabe 11: Aufgabe 12:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Grigoriev Nimzowitsch Kubbel


1933 1792 1914

2.¢c4! Die Schlüsselfelder 2.¦xa8! 2.¦xf8+? ¢xf8 3.¢b6 7.¤e2+! ¢f3 8.¤g1+! 8.¢e5
sind b6 und d7. Die korrelie- ¢f7 4.¢c7 ¢g6 5.¢b8 ¥d5 ¢xe2 9.¢f4 ¢d3 10.¢g4
rende Felder sind 1.c5+c7; 6.a8£ ¥xa8 7.¢xa8 ¢f5-+; ¢e4= 8...¢g2 9.¢e4! ¢xg1
2.d5+d8; 3.d6+c8; (c4+c8; 2.¢b6? ¥d5 2...¦xa8 3.¢b7 10.¢f3! Bodycheck
¦f8 4.a8£ ¦xa8 5.¢xa8 ¢g7
d4+c8). 2.¢d4! ¢c8 3.¢c4! +-
6.¢b7 ¢g6 6...¢f7 7.¢c6
; 2.¢d6 ¢c8 3.c7? a4 4.bxa4
a5‡ =; 2.¢c5 ¢c7 2...¢c8 Aktivität des Königs 7...¢e7
8.¢c7 ¢f7 9.¢d6+- 7.¢c6
3.¢d4! +- Dreiecksmanöver
¢g5 7...¢f5 8.¢d6+- 8.¢d7!

10...¢h2 10...¢f1 11.¢g4 ¢f2


12.¢xh4 ¢f3 13.¢g5+-
11.¢g4 ¢g2 12.¢xh4 ¢f3
13.¢g5+-
3...¢d8 3...¢c7 4.¢c5 4.¢d5!
¢c8 5.¢d6 ¢d8 6.c7+ ¢c8 8...¢f5 9.¢d6‡ +- Die Felder
7.¢c6 a4 8.bxa4 a5 9.¢b6+- d6 und f5 sind vermint.

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 1

LEKTION 1 Sehr geehrte Teilnehmer, Einführung

ein herzliches Willkommen Im Jahrgang 2005 haben wir in


TYPISCHE zur 3. Lektionsserie der Lektion 26 + 27 bereits einiges
FEHLER 1 Chess Tigers Universität! über das Thema "Kurzes Vari-
antenberechnen" gelernt. In
Es erwarten Sie wieder 40 dieser Lektion werden wir die
hochwertige Schachlektionen, typischen Fehler, die man da-
Inhalt zu allen Bereichen des königli- bei begehen kann, etwas aus-
chen Spiels. Sie erhalten zu führlicher besprechen. Es ist
Einführung jedem Thema dieser Serie eine immer besser, aus den Fehlern
Lektion mit praktischen Bei- von anderen Spielern zu lernen,
Typische Fehler spielen und danach eine ent- als die gleichen Fehler noch-
• Beispiele 1-6 sprechende Übungslektion mit mals zu wiederholen! Das lässt
Aufgaben nebst Lösungen, in sich zwar nicht immer vermei-
der Sie das zuvor Gelernte aus- den, doch immerhin werden
Ausblick
giebig üben und vertiefen kön- Sie nach dieser Lektion künftig
nen. Die 21. Lektion wird Sie schon ein paar Fehler weniger
in einem Zwischentest prüfen begehen.
und Ihnen so einen Überblick
über Ihren bisherigen Trai-
ningsstatus vermitteln. Das Kandidatenzüge bleiben
Ziel dieses Kurses ist, den Ab- unbemerkt
schlusstest in der 40. Lektion
zu bestehen. Es passiert oft, dass man nur
einen Zug sieht und so nur eine
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg Fortsetzung berechnet. Dabei
und natürlich auch Freude mit entgeht einem schnell der beste
den folgenden Lektionen. Zug.

Beispiel 1:
Ihr Artur Jussupow
Weiß zieht

Jussupow - Gelfand
München, 1993

41.£b7? Ein Verlustzug gleich


nach der Zeitkontrolle! Weiß

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 1

hat sein Blitztempo nicht auf- Der stärkste Antwort des Schwarz gewann den Läufer.
gegeben, obwohl er gesehen Gegners wird nicht Trotzdem rettete der zähe Alje-
hatte, dass er schon 40 Züge berücksichtigt chin in dieser Verluststellung
gemacht hat. Oft ist besser, in am Ende noch einen halben
solchen Situationen sogar eine Oft sucht man nicht die besten Punkt!
kleine Pause einzulegen und Züge für den Gegner! Es ist
dann in Ruhe die Stellung am sehr wichtig, alle aktiven Züge Beispiel 3:
Brett nochmals zu betrachten. des Gegners zu berücksichti-
Wie die folgenden Varianten gen! Weiß zieht
beweisen, könnte Weiß nach
dem besseren Zug einen star- Beispiel 2:
ken Angriff erhalten: ¹41.£e4
¤a5 a) 41...¤c8 42.¤f4 ¦xf4 Weiß zieht
43.£xf4 ¤xd6 44.¦xd6±; b)
41...¥e5 42.¤b7 £b5 43.¤f4!
¦xf4 (b)43...¥xf4 44.£e7+
¢g8 45.¥f6+-) 44.£xf4+-
¥xf4 45.¦e7+; c) 41...¦a2
42.¤f4 ¦xf4 (c)42...£c2
43.¤xg6+-) 43.£xf4±; 42.¤f4
¦xf4 43.£xf4± 41...¤a5
42.£e4 ¦e3-+ Dieses Tempo Zhenevsky - Kliatskin
erlaubt Schwarz, seine Stellung 1922
zu konsolidieren und dann ist
der Gewinn leicht. In einer bereits klar gewonne-
nen Stellung findet Weiß eine
Aljechin - Blackburne
St. Petersburg, 1914 unkorrekte Kombination.
26.£b5? ¹26.¦ae1 Weiß
Aljechin sagte nach der Partie, sollte in der Stellung mit sei-
dass er einfach seinen Läufer nem materiellen Vorteil einfa-
auf b5 vergessen habe! chere Wege suchen und nicht
11.¤d2?? ¹11.¥a4 11...£a5! unnötig rumkombinieren.
12.a4 a6-+ 26...¥xe5

43.£b1 b3 44.¦d3 ¦xd3


45.£xd3 £d5 46.£g3 g5
47.¥xg5 £xg5 48.£d3+ £g6
49.¤e4 b2 50.g3 ¦d8 51.£f3
¤d5 52.¤f4 ¤xf4 53.gxf4 ¦f8
54.¤d2 ¤c4 0–1

27.¥xd5?? Weiß macht hier


einen weiteren typischen Feh-
ler: er überprüft seine vorheri-
gen Berechnungen nicht! Noch

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 1

könnte er seinen Fehler näm- Alternativen in den ersten


lich entdecken und korrigieren, Zügen werden ignoriert
aber er vertraut seiner ersten
Analyse. ¹27.dxe5± Die ersten Züge einer Variante
27...£g6+ Dieses einfache sind die wichtigsten. Dabei
Schach hat Weiß übersehen. gemachte Fehler kann man
Jetzt verliert er diese Partie nicht mehr korrigieren!
sogar noch. 28.¢h1?! Etwas Lektion 26; Jahrgang 2005)
zäher wäre noch 28.¥g2 ¥d7!
29.£c4 ¥xh3-+. Aber Schwarz Beispiel 5:
stünde auch hier deutlich auf
Gewinn. 28...¥e4+ 29.¥xe4 Schwarz zieht
£xe4+ 30.¢g1 £e3+ -+ Der Verlustzug. Weiß stellt
eine Falle und rechnet nur mit
dem schwachen 43...¥b1? Da-
bei übersieht er einen aktiven
Zug des Gegners. ¹43.¢e3³
43...¥c2! und wegen der Dro-
hung ¥b3 verliert Weiß die
Partie! 43...¥b1? 44.¥d3
¥xa2?? 45.¥c2+- 44.¥d3
44.¥a4 ¥b1! +- 44...¥xb3-+

Blumenfeld - Zhivzov
Moskau

1...¥e4?? Ein erstaunlicher


Beispiel 4: Fehler, da Schwarz viele Vari-
anten hier sehr gut berechnet
Weiß zieht hat. Er hat sich allerdings le-
diglich auf 3.¥h7+ konzentriert
und dabei nicht nach Alternati-
ven für den Gegner gesucht!
1...¥h3 2.£xh3 £xe5 3.£xh6
£e1+ 4.¦xe1 gxh6²; 1...¥b7
2.¤g4² 2.¥xe4+- und
Schwarz gab auf.

Jussupow - Salov
Barcelona, 1989

42.¢f3? Weiß sollte die positi-


onelle Drohung ¥f5 parieren.
Richtig ist daher ¹42.¤f2 … ¥f5
43.¥d3=. 42...¥f5 43.¤f2??

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 1

Nach 2...£xe5 folgt einfach


3.¥xa8+-. Aber nicht 3.¥h7+?
¢xh7 4.£xe5 wegen 4...¤d3+
-+.

Varianten werden
zu früh beendet

Obwohl der Gegner (oder auch


wir selber) noch einige aktive
Züge hat, beendet man das
Berechnen der Variante oft zu Der Plan ist ¥b1, f3, ¢f2, ¢e2,
früh. Manchmal spielen unsere ¦d1, ¢d2 und schon stünde
Emotionen mit, und wir schät- Weiß auf Gewinn! Was soll
zen die Stellung zu früh ein Schwarz dagegen tun?
oder geben sogar zu früh auf!

Beispiel 6:
Ausblick
Schwarz zieht
Die nächste Lektion wird in 12
Aufgaben das Gelernte testen
und vertiefen.

Rudenko - Rootare
Lugansk, 1956

Schwarz spielte 1...b2?? und


Weiß gab tatsächlich auf!
Richtig ist dagegen 1...¢f8!
… 2...¦xd5 3.exd5 b2-+ 2.¦d2™
¢e7 3.¢f1?! ¦xd5! 4.exd5
¥b1! 5.¦b2 ¥c2-+ Nach
2.¥xa2 ¦c1 hatten beide Spie-
ler Ihre Berechnungen einge-
stellt und die Stellung als ge-
wonnen für Schwarz einge-
schätzt. Aber nach einfach
3.¦f1

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

LEKTION 2 Willkommen bei der ersten Aufgabe 1:


Übungslektion!
Schwarz zieht
ÜBUNGEN Nehmen Sie sich für jede Auf-
gabe 5 Minuten. Für den Fall,
dass Sie nicht auf die Lösung
kommen, ist es auch praktika-
Inhalt bel, diese Aufgabe zunächst zu
überspringen und es später
Einführung wieder zu versuchen.

Ausblick Erinnern Sie sich an die 1.


Lektion zum Thema Typische
Fehler. Berechnen Sie präzise
Aufgaben 1-12 und vermeiden Sie unnötige
Fehler!
Aufgaben mit Lösungen
Bewegen Sie bitte die Figuren Aufgabe 2:
nicht! Benutzen Sie keinen
Computer! Auch nicht, um die Weiß zieht
Lösungen zu überprüfen! Ge-
ben Sie in den Lösungen nur
Varianten an, die Sie im Kopf
berechnet haben! Beenden Sie
bitte jede Variante mit einer
Einschätzung / Stellungsbe-
wertung!

Geben Sie Ihren besten Zug


auch dann an, wenn Sie nicht
sicher sind oder keine echte
Lösung gefunden haben. Es ist
wichtig, eine Entscheidung zu
treffen!
Aufgabe 3:
Viel Spaß und Erfolg!
Weiß zieht
Ausblick

In der 3. Lektion wird das Be-


seitigen der Verteidigung ge-
zeigt.

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 4: Aufgabe 7: Aufgabe 10:

Schwarz zieht Schwarz zieht Weiß zieht

Aufgabe 5: Aufgabe 8: Aufgabe 11:

Schwarz zieht Weiß zieht Weiß zieht

Aufgabe 6: Aufgabe 9: Aufgabe 12:

Schwarz zieht Weiß zieht Weiß zieht

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 1: Aufgabe 2: Aufgabe 3:

Schwarz zieht Weiß zieht Weiß zieht

Kotov - Smyslov Grekov - Zhenevsky Block - Felderhof


Budapest, 1950 Moskau, 1920 Amsterdam, 1912

42...¦f2+! 43.¢xf2 ¦b2+ -+ 9.dxe5! 9.¥d3?! 9...dxe5 1.£xe4+! In der Partie spielte
9...bxc4 10.exf6 (10.exd6!? +-) Weiß 1.d8£?? g5+! 2.¢h5
10...¤xf6 11.£xc4+- 10.¤xe5! ¤f4+! 3.exf4 ¦xh3#. 1...¢h6
bxc4 11.¤xc6 £e8 12.e5± 2.g5+! 2.£xd3?? g5# 2...fxg5+
3.¢g4+-

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 4: Aufgabe 5: Aufgabe 6:

Schwarz zieht Schwarz zieht Schwarz zieht

Tal - Botvinnik Fazekas - Spielmann Croes - Mednis


Moskau, 1960 1938 USA, 1959

1...£d5?? ¹1...¢a8! -+ 1...£g4+! ×c8 In der Partie 1...£xg2+! In der Partie spielte
2.¦xa6+! ¢b8 2...¢xa6 spielte Schwarz 1...¦e2?? Schwarz 1...d2?? 2.£h6+!
3.£b6# oder 3.£a4# 3.£a4+ 2.¦c8+ ¢h7 3.¦h8+!! ¢xh8 gxh6 3.g7#. 2.£xg2 ¥d5!
Schwarz gab auf. 4.£h6+ +- … 5.£xg7#.;
1...¥xf2+ 2.£xf2 £xf2+ 3.¢xf2
¦e2+ -+ 2.¢f1 ¦e2-+

3.£xe2 dxe2-+
3...¢c7 4.£a5+ ¢b8 5.¦a8#

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 7: Aufgabe 8: Aufgabe 9:

Schwarz zieht Weiß zieht Weiß zieht

Golubev - Kotov Sahovic - Matulovic Vallejo Pons - Epishin


Belgrad, 1969 Dos Hermanas, 2003
1...£f6-+ Und Schwarz ge- 1.£xe6+! In der Partie spielte 32.¦1d7+! In der Partie ge-
winnt sehr einfach. In der Par- Weiß 1.¥xe5?? und gab nach schah 32.¦xf8+? ¢xf8 33.gxh6
tie spielte der Nachziehende 1...£a1+! auf. ¢e7 34.¤h5?! ¦b4ƒ 35.¤g3
jedoch 1...¦xf7?? und gab nach ¦h4 36.¦c1 ¦xh6 37.¤ce4 ¥d5
2.¥d8+! auf. 38.¦c7+ ¢d8 39.¦a7 ¦h2=
32...¥xd7 33.¦xf8+ ¢xf8
34.¤xd7+ +-

Analysediagramm
Analysediagramm 2.¥xa1 ¦xa1#. 1...¥xe6
2.¦d8+ ¦xd8 2...¢g7 3.e8£+-
2...¢xd8 3.¤xf7+ +- 3.exd8£+ +-

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 10: Aufgabe 11: Aufgabe 12:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Hasangatin - Harikrishna Huzman - Kasparov Williams - Harrwitz


Abu Dhabi, 2003 2003 London, 1852

45.¥e7 Weiß spielte 45.¥f2?? 21.¦xd5! £e8 21...£xd5 1.£a7? 1.¦h8!! ¦xh8 (1...¥xh8
und gab nach 45...¦a1+ -+ 22.¤e7+ +-; 21...¤xd5 2.£a7+-) 2.£a7+- 1...£xd6!³
… ¢c4 auf. ¹45.¥f8= 45...¦a7 22.£xg7# 22.¥xc4+- … 2.£a8 £b8
46.¥f8 ¦a8=

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 1

LEKTION 1 Sehr geehrte Teilnehmer, Einführung

ein herzliches Willkommen Zu dem Thema „Bauernkom-


DIE zur 4. Lektionsserie der binationen“ haben wir bereits
BAUERNPHALANX Chess Tigers Universität! einige Situationen gesehen,
welche die Stärke der verbun-
Es erwarten Sie wieder 40 denen Bauern deutlich zeigten.
hochwertige Schachlektionen, Natürlich werden die verbun-
Inhalt zu allen Bereichen des königli- denen Bauern dann besonders
chen Spiels. Sie erhalten zu gefährlich, wenn sie sich den
Einführung jedem Thema dieser Serie eine Umwandlungsfeldern nähern.
Lektion mit praktischen Bei- So gewinnen zwei verbundene
Die Bauernphalanx spielen und danach eine ent- Bauer auf der 3./6. Reihe gegen
Beispiele 1-3 sprechende Übungslektion mit einen Turm den Kampf um die
Aufgaben nebst Lösungen, in Umwandlung.
der Sie das zuvor Gelernte aus-
Ausblick
giebig üben und vertiefen kön- Beispiel 1:
nen. Die 21. Lektion wird Sie
in einem Zwischentest prüfen Schwarz zieht
und Ihnen so einen Überblick
über Ihren bisherigen Trai-
ningsstatus vermitteln. Das
Ziel dieses Kurses ist, den Ab-
schlusstest in der 40. Lektion
zu bestehen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg


und natürlich auch Freude mit
den folgenden Lektionen.

Jussupow - Kasparov
Ihr Artur Jussupow Linares, 1990

Die schwarzen Bauern am


Damenflügel sind bereit, weiter
nach vorn zu gehen. Die wei-
ßen Bauern im Zentrum sind
dagegen nicht so beweglich.
Kasparov aktiviert seine Kräfte
sofort. 36...£c5+ 37.¢h2 £d4
38.¦f3 b4! Was auf den ersten
Blick wie ein Versehen aus-
sieht, ist in Wirklichkeit eine
korrekte Kombination.

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 1
40...¥d7 41.¦c4! ¥xa4! Verbundene Freibauern sind
Schwächer ist 41...£xc4 wegen viel gefährlicher, wenn sie ne-
42.£xd7 £c8 43.£d4µ. beneinander also auf der glei-
42.¦xd4 ¦b8 43.¥f1 ¥c2 Weiß chen Reihe stehen. Geht ein
kann den gefährlichen b-Bau- Bauer nach vorne, besteht im-
ern nur gegen seinen Läufer mer die Gefahr, dass das Feld
abtauschen. vor dem hinteren Bauern durch
den Gegner besetzt wird und so
die Bauern blockiert werden.
Allerdings kann das auch ein
Vorteil sein, wenn der Gegner
dafür eine wertvolle Figur
39.£a4 Dieser Doppelangriff nehmen muss, um nur unsere
ist die letzte Chance. Nach Bauern zu stoppen. Dann
39.f5 folgt 39...b3 40.f6+ ¢h8 schwächt er möglicherweise
41.£c1 b2 42.£h6 ¦g8 43.¦f4 andere Bereiche seiner Vertei-
£d2-+. 39...c3!! Schwarz op- digung, was sich wiederum
fert den Turm und geht ins nutzen lässt. In vielen Situatio-
Endspiel! 40.¦xc3! Das ist die nen muss man bereit sein, auch
beste Chance. Nach 40.£xe8 Material zu opfern, um weit
folgt 40...£d7! 41.£xd7 ¥xd7 44.¥c4 44.¥d3 b3 45.¥xc2 vorgerückte verbundene Bau-
und Weiß kann die Bauern- bxc2 46.¦c4 ¦b2-+ 44...b3 ern zu erhalten.
phalanx nicht entschärfen: 45.¥xb3 Falls 45.¦d7 b2
46.¥a2, dann (46.¥xf7 ¦d8!-+; Beispiel 2:
46.¦xf7+ ¢h8 47.¥a2 ¥b3-+)
46...¦a8 47.¦xf7+ ¢h8 48.e6
Schwarz zieht
¦xa2 49.e7 ¥a4-+. 45...¦xb3
-+ Schwarz gewann dieses
Endspiel, da der §e4 nicht zu
verteidigen ist.

Analysediagramm

42.e6 (42.¦d3 ¥e6 43.f5 gxf5 McDonnell -


44.exf5 ¥xf5 45.¦f3 c2 46.¦f1 de Labourdonnais
¥d3! (Aber nicht 46...b3? London, 1834
47.¥d5! b2 48.¦xf5 c1£
49.¦xf7+ ¢g6 50.¦f6+=) Schwarz hat starke Bauern im
47.¦c1 b3-+) 42...¥xe6 43.f5
Zentrum und spielt in der Folge
(Oder 43.¦f1 c2 44.e5 b3
45.¥e4 ¥f5 46.¥xc2 ¥xc2-+)
sehr geschickt, um diesen
43...¥c4 44.f6+ ¢g8 45.¥f1 Vorteil zu nutzen. 14...£b6!
¥xf1 46.¦xf1 c2 47.¦a1 h5 15.¥c2 ¥b7 Natürlich nicht
48.e5 b3 49.¦a8+ ¢h7 50.e6 15...£xb2?? wegen 16.¥xh7+
c1£ 51.exf7 £d2+ -+ und +-. 16.¤d2 ¦ae8!? Schwarz
Weiß verliert den Turm. will auch seinen f-Bauer nach

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 1

vorne bringen. Daher lässt er 25.¦c2 25.cxb7 £e3+ 26.¢h1


den f-Turm auf der Linie hinter fxg2+ 27.¢xg2 ¦f2+ 28.¢g1
diesem Bauer stehen. ¦c2+ 29.¢h1 £f3+ 30.¢g1
16...£xb2? ist falsch wegen £g2# 25...£e3+ 26.¢h1 ¥c8
17.£d3± mit der Doppeldro- 27.¥d7 Falls 27.¥f7, dann
hung £h7# und ¦ab1. 17.¤e4 27...¥g4 28.c7 (oder 28.¦f1 d3
¥d8 …f5 18.c5 …¤d6 18...£c6 29.¦cf2 d2-+) 28...fxg2+
19.f3 ¥e7 20.¦ac1 29.¦xg2 ¥xd1 30.c8£ £e1+
31.¦g1 ¥f3#. 27...f2 Es droht
jetzt d4-d3. Zum Vorteil für
Schwarz führt auch sofort
27...d3 28.£xd3 £xd3 29.¦xd3
f2 30.¦xf2 ¦xf2, aber der Zug
36...£xd1 36...£xf1+ 37.¦xf1
in der Partie ist noch energi-
e2 38.£d3 e1£-+ ist gut ge-
scher. 28.¦f1 28.£f1!? ¥a6
nug, aber der Partiezug ist noch
29.¦xf2 £xf2 30.£xa6µ ist
präziser. 37.¦xd1 e2-+ Das ist
zäher. 28...d3 29.¦c3 ¥xd7
die beste Illustration der Stärke
30.cxd7 Nach 30.¦xd3 folgt
einer Bauernphalanx.
30...¥e6! 31.£c2 £c5-+.
30...e4 Es droht £e1. 31.£c8
¥d8
Beispiel 3:
20...f5!? Schwarz verliert keine
Zeit und startet seinen zentra- Schwarz zieht
len Angriff. So sollte man
grundsätzlich in unbalancierten
Stellungen spielen! Allerdings,
20...¦d8 …21.£c4 ¥a6µ ist
auch eine vernünftige Alterna-
tive. 21.£c4+ ¢h8 21...£d5?!
22.£b5 …¥b3 22.¥a4 Weiß
erhält jetzt Gegenspiel.
22...£h6 23.¥xe8?! Auch nach
dem besseren 23.¤d6 ¥xd6
24.¥xe8 ¥c7 25.¥b5 e4‚
Schwarz gefährlichen Angriff. 32.£c4 Weiß kann nicht viel
tun. 32.¦cc1 £f4 und Schwarz Gufeld - Kavalek
23...fxe4 24.c6! exf3! Dieser 1962
Bauer ist sehr gefährlich. ist bereit, seine Bauernphalanx
noch weiter nach vorne zu 23...¦xd2+!? Schwarz spielt
schieben. 32...£e1! 33.¦c1 d2 die Partie sehr beeindruckend.
34.£c5 ¦g8 35.¦d1 e3 36.£c3
Um die Drohung ¤c4 auszu-
Jetzt folgt das berühmte Finale
schalten ist er bereit, eine Qua-
dieser spannenden Partie.
lität zu geben. Leider hat
Schwarz auch einen viel pro-
saischeren Weg zum Ziel:
23...e4 24.¤c4 f4 25.¤xb6 f3+
26.¢e3 ¢f5! und die Drohung
¦d3# erzwingt die folgende
Variante: 27.¦ad1 ¦xd1
28.¦xd1 ¦g1 29.¢xf2 ¦xd1-+

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 1

mit einem gewonnenen End-


spiel. 24.¢xd2 e4 Die schwar-
zen Bauern rollen los. 25.¥f8
25.c4 ¥d4 26.¦ad1 f4 27.¢c2
¢e5 28.¥c1 e3 29.¢d3 ¦xh2-
+ ist ziemlich hoffnungslos für
Weiß, der gegen die schwarze
Bauernarmee kämpfen muss.

30.¦b4 30.¦xb7 verliert wegen


30...e3+ 31.¢d3 e2 32.¦bb1
¢f5-+. 30...¢f5 31.¦d4 ¥xd4
32.cxd4 ¢f4 und Weiß gab
auf, da er nichts gegen e4-e3-
e2 unternehmen kann. 0–1

Analysediagramm

25...f4 26.b4 ¦g5!?

Ausblick

Die nächste Lektion wird in 12


26...e3+ 27.¢e2 ¢f5 28.¢f3 Aufgaben das Gelernte testen
¦xh2-+ nebst ¦h3 wäre eben- und vertiefen.
falls gut. 27.¥c5 Nach 27.c4
folgt 27...¥e3+ 28.¢e2 ¥d4
29.¥h6 f3+ 30.¢d2 e3+
31.¢d3 e2! 32.¢xd4 (32.¥xg5
¥xa1–+) 32...¦g1 33.¦xf2 ¦d1+
34.¦xd1 exd1£+. 27...¦xc5
28.bxc5 ¥xc5 29.¦ab1 f3 Ge-
gen diese Bauernphalanx ist
Weiß überfordert.

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

LEKTION 2 Willkommen bei der ersten Aufgabe 1:


Übungslektion!
Schwarz zieht
ÜBUNGEN Nehmen Sie sich für jede Auf-
gabe 5 Minuten. Für den Fall,
dass Sie nicht auf die Lösung
kommen, ist es auch praktika-
Inhalt bel, diese Aufgabe zunächst zu
überspringen und es später
Einführung wieder zu versuchen.

Ausblick Erinnern Sie sich an die 1.


Lektion zum Thema Bauern-
phalanx.
Aufgaben 1-12
Bewegen Sie bitte die Figuren
Aufgaben mit Lösungen nicht! Benutzen Sie keinen
Computer! Auch nicht, um die Aufgabe 2:
Lösungen zu überprüfen! Ge-
ben Sie in den Lösungen nur Weiß zieht
Varianten an, die Sie im Kopf
berechnet haben! Beenden Sie
bitte jede Variante mit einer
Einschätzung / Stellungsbe-
wertung!

Geben Sie Ihren besten Zug


auch dann an, wenn Sie nicht
sicher sind oder keine echte
Lösung gefunden haben. Es ist
wichtig, eine Entscheidung zu
treffen!

Viel Spaß und Erfolg!


Aufgabe 3:
Ausblick Weiß zieht
In der folgenden 3. Lektion
wird das Eröffnungsrepertoire
von Schwarz weiter komplet-
tiert.

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 4: Aufgabe 7: Aufgabe 10:

Schwarz zieht Schwarz zieht Weiß zieht

Aufgabe 5: Aufgabe 8: Aufgabe 11:

Schwarz zieht Schwarz zieht Schwarz zieht

Aufgabe 6: Aufgabe 9: Aufgabe 12:

Schwarz zieht Weiß zieht Schwarz zieht

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 1: Aufgabe 2: Aufgabe 3:

Schwarz zieht Weiß zieht Weiß zieht

Hort - Keres Kortchnoi - Diez del Corral Mikenas - Sergievsky


Oberhausen, 1961 Palma de Mallorca, 1969 Russland, 1969

42...¦d2! …c2 43.¦xb2? 19.e4! 19.f4 e4 20.¥xe4 a5±; 1.g7+! ¤xg7 1...¢g8 2.h7+
43.£b5 c2 44.£f1 (44.£xf5+ 19.¥xd5 cxd5 20.£xd5 ¤c6-+ ¢xg7 3.¦g2+ +- 2.¤g6+ +-
g6-+) 44...¦d5 45.¥e3 (45.g3 19...a5 19...dxe4 20.e7+ +- Schwarz gab auf.
cxb1£ 46.£xb1 g6! 47.¢g2 20.exd5 £xb4 21.d6 £xb3
¥g7-+ …¦a5-a1; 45.g4 ¦a5! 21...£xd6 22.e7+ +- 22.axb3
46.¦xb2 ¥xb2 47.¥e3 ¦a1
48.£xa1 ¥xa1 49.¥c1 fxg4
50.fxg4 ¥f6-+ …¥g5)
45...cxb1£ 46.£xb1 ¦a5
47.¢f2 ¢g8! 48.£c2 ¦a1
49.£c8+ ¢f7-+ 43...cxb2
44.£b3 ¦d8!-+ …¦a8

22...¢f8 23.f4!+- e4 24.f5 1–0

45.£c2 ¦b8 46.£b1 46.£xf5+


¢h8 47.£b1 ¦a8-+ 46...g6
47.g4 ¦a8 48.¢g2 ¦a1
49.£c2 b1£ 50.£c7+ ¥g7
51.¥d4 £f1+ 52.¢g3 f4+
53.¢xf4 £c1+ -+

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 4: Aufgabe 5: Aufgabe 6:

Schwarz zieht Schwarz zieht Schwarz zieht

Smyslov - Botvinnik Smyslov - Botvinnik Minic - Rakic


Leningrad / Moskau, 1941 Leningrad / Moskau, 1941 1969

59...¦c7!-+ 59...c2? 60.¦f7+ 56...¦xb6! 56...d3!? 57.axb7 24...£xc4! 24...£xc6? 25.dxc6


¢h8 61.¦f6= ¦c7? 62.¦h6+ d2 58.¦g1 ¦g8!µ 57.¦xb6 d3 ¦c8 26.¦d3² 25.£xa8+ ¦f8
¦h7 63.a7+-; 59...d1£! 58.¦g1 d2 26.£xa7 £c2+ 27.¢a1 d3‚
60.¦xd1 c2-+; 59...¦g8
60.¦fg6 ¦xg6 61.fxg6+ ¢g7
62.a7 b1£ 63.¦xb1 c2 64.¦g1
d1£ 65.a8£ £xf3+ 66.¢h2
£f2+ 67.¢h1 £xg1+ 68.¢xg1
c1£+ ³ 60.¦fg6 d1£! 60...c2?
61.¦6g5!= ¢h8 62.¦g8+ ¢h7
63.¦8g5= 0–1

58...c2? 59.¦b7+ ¢h8 60.¦xb2 28.¦b1 c4 29.¤d4 £f2


d2 61.¦xc2 ¦xc2 62.a7 30.¤b5 £xa7 31.¤xa7‚
59.¦xf6-+ Aufgabe 7
Aufgabe 4

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 7: Aufgabe 8: Aufgabe 9:

Schwarz zieht Schwarz zieht Weiß zieht

Minic - Rakic Gelfand - Jussupow Karpov - Jussupow


1969 Linares, 1991 Bugojno, 1986

31...c3! 32.¦bd1 32.bxc3 52...¥c2! 52...¤f3 53.a4ƒ 46.f5! exf5 46...¦a5 47.¦xe7
¥xc3+ 33.¦b2 ¦f2 34.¦hb1 53.b4 53.¤d4 ¤f5+ 54.¤xf5 ¦xe5 48.¦a7 h5 49.¢g3!
¦xb2 35.¦xb2 d2-+; 32.d6 ¢xf5 55.b4 ¥a4 56.¢c5 ¢e6= (49.¦xa4 hxg4 50.fxe6 ¦h5+
cxb2+ 33.¦xb2 ¦f2 34.d7 53...¤f5+ 54.¢c7 ¢f6 55.¤c3 51.¢g2 ¦h3 52.¦xd4 ¢e7=)
¥xb2+ 35.¢b1 ¥f6-+ 32...¦f2! ¤e3 56.b5 ¤c4 57.a4 57.¢c6 49...hxg4 50.fxe6 ¦xe6
33.d6 ¤xa3! 58.b6 ¤c4= 57...¢e5 51.¢xg4+- 47.gxf5 ¤xf5
58.b6 ¤xb6 59.a5 59.¢xb6 47...a3 48.f6 a2 49.¦xe7 a1£
¥xa4= 59...¤d5+ 60.¤xd5 50.¤g6+ ¢g8 51.¦g7# 48.exf5
½–½ ¦a5 49.¦c5!+-

33.bxc3 ¥xc3+ 34.¢b1 ¦a2-+


33...¦xb2 34.d7 ¦a2+ 35.¢b1
c2+ 36.¢c1 ¥h6+ Weiß gab
auf. 37.¦d2 b2# 49...¦xc5 50.¤d7+ ¢e7
51.¤xc5 a3 52.¢g3™ ¢d6
53.¤b3 ¢e5 54.¢g4 h5+
54...a2 55.¤a1 ¢f6 56.¢f4 h5
57.¤c2 h4 58.¢g4 h3 59.¢xh3
¢xf5 60.¢g3+- 55.¢g5 h4
56.f6 ¢e6 56...h3 57.f7 h2
58.f8£ h1£ 59.£e7+ ¢d5
60.£b7+ +- 57.¢g6 h3 58.f7
h2 59.f8£ h1£ 60.¤c5+ ¢e5
61.£b8+ 1–0

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Lernziel: DWZ 1800 Lektion 2

Aufgabe 10: Aufgabe 11: Aufgabe 12:

Weiß zieht Schwarz zieht Schwarz zieht

Kashdan - Steiner Jurgis - Botvinnik Nunn - Jussupow


New York, 1930 Leningrad, 1931 Linares, 1988

34.g4! 34.¤g6? ¦xe3 35.f7 1...¦c4!! 1...¥c5 2.¦xc2 ¦c4+ 75...¢g5! 76.£xh3 ¤h4! -+
¦b8-+ 34...c3 35.g5!+- 3.¦cf2³ 2.bxc4 2.¦c1 ¥c5-+ Weiß gab auf.
2...¥c5 3.¢g2 ¥xf2 4.¢xf2
b3-+

35...¤f4 35...hxg5 36.¦h3# 77.£xg3+ 77.¢h1 ¦f3 78.¢g1


36.¦xf4 ¦b1+ 37.¢g2 c2 g2-+; 77.£h1 ¦d4-+
38.g6+ ¢h8 39.¦c3 39.g7+ 77...¦g4-+
¢h7 40.f7 ¦g1+ 41.¢xg1
c1£+ 42.¢g2+- 39...c1£
40.¦xc1 ¦xc1 41.g7+ ¢h7
42.f7 ¦c2+ 43.¦f2+-

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Stufe: DWZ 2100 Lektion I

LEKTION I Sehr geehrte Teilnehmer, typischer Doppelangriff auf


den Springer und einfache
in den folgenden 40 Lektionen Umwandlung.
KOMBINATIONEN wird Ihr Grundwissen über alle
Bereiche des Schachspiels Trotz des
aufgefrischt und komplettiert. materiellen Gleichgewichts ist
So erreichen Sie eine gesunde die schwarze Stellung klar
INHALT Basis für den erfolgreichen besser. Die weißen Figuren
Turnier- und Ligaspieler. sind zu passiv und wirken
unkoordiniert.
Einführung Thema dieser 1. Lektion sind
Umwandlungskombinationen.
In Beispielen wird gezeigt, wie Zum zweiten
Umwandlungskombinationen man erfolgreich und oft mit Mal nutzt der Schwarze die
erstaunlichen Mitteln einen Stärke des vorgerückten
• Der vorgerückte eigenen Bauern auf die Bauern.
Freibauer im gegnerische Grundreihe treiben
Mittelspiel kann. Der Lohn – zumeist eine
• Freibauern bilden! ganze Dame – erlaubt
• Der Freibauer in der vielfältige Opferideen,
gegnerischen Stellung Ablenkungsmanöver und
• Der gedeckte Freibauer Abtauschkombinationen.
und die schwache
Grundreihe
• Fesselung Der vorgerückte Freibauer im
Mittelspiel
• Räumungsopfer
• Alles geben!
Weiß am Zug

Ausblick

Ein hübsches Finale. Schwarz


forciert den Übergang zum
gewonnenen Bauernendspiel.

Bogoljubow, E. - Aljechin, A. Freibauern bilden!


Hastings, 1922
In dem folgenden Beispiel hat
Die weiße Stellung ist sich Schwarz ein klares
schon sehr schwierig. Aber materielles und positionelles
nach dem Textzug erwartet ihn Übergewicht erspielt. Weiß hat
eine Überraschung. mit Mühe eine Festung
errichtet und hofft nun darauf,
Ein daß der Gegner nicht

1
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Stufe: DWZ 2100 Lektion I

weiterkommt. In der Tat ist Hoffnung, diesen früher oder


dem König nicht so einfach später erobern zu können. Es
beizukommen. Doch Schwarz bedarf also ganz konkreter
hat die zündende Idee. Berechnungen und gibt man,
wie im nun folgenden Beispiel,
Schwarz am Zug für diesen Freibauern auch
noch Material, sollte man mit
den gezeigten Motiven vertraut
sein.

Larsen, B. - Spassky, B.
Beograd USSR-World, 1970
Und
der Springer kann den
Randbauern nicht halten. Frei
nach dem bekannten Spruch
„Springer am Rand bringt Euwe
Balashov, Y. - Jussupow, A. Kummer und Schand.“ lässt " Larsen
Minsk, 1982 sich sagen „Bauer am Rand
bringt Springer um den
Um weiße Festung zu brechen, Verstand.“ Dem Objekt der Spassky
braucht der Nachziehende also Begierde so nahe, wird er es #
einen Freibauern. Und er macht dennoch nie erreichen.
sich sogleich ans Werk:

Weiß
muß seinen Turm für den
Bauern geben.

! Spassky
! Alexander
Der Freibauer in der
gegnerischen Stellung $
%
Und Weiß gab auf, Wie ein Stachel stecken sie in Spassky startet einen brillanten
denn Schwarz bricht auch am der Stellung und sind auf Angriff. Seine Dame und die
Königsflügel durch! wundersame Weise nicht starken Bauern spielen dabei
entfernbar. Der Freibauer in die entscheidende Rolle.
der gegnerischen Stellung ist
eine heikle Angelegenheit.
Selten lässt ein Gegner dieses Spassky
zu und wenn doch, dann in der Larsen !

2
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Stufe: DWZ 2100 Lektion I

Schwarz am Zug Fesselung

Wie in vielen anderen


Bereichen der Schachpartie
spielen auch bei dem Thema
Umwandlungskombinationen
Fesselungsmotive eine
gewichtige Rolle. Die Figuren,
die den Bauern an der
Umwandlung hindern könnten,
werden gefesselt und ggf.
abgetauscht.
Kmoch – Aljechin
1927 Schwarz am Zug

Die entscheidende,
von Aljechin sehr präzise
Kotov
berechnete, Kombination.
!
Die
Kotov ! Hauptvariante, welche die
! starke Rechenarbeit von
Spassky ! Aljechin demonstriert, lautet

Lengyel - Brinck Claussen


Varna, 1982
Weiß gab auf.
Spassky

Der gedeckte Freibauer und


die schwache Grundreihe
(Analysediagramm)
Weiß ließ - im Glauben, den
gedeckten Freibauern gefesselt Die Pointe.
zu haben – den Läufer auf c3
stehen. Schwarz ließ sich im !
Gegenzug nicht zweimal &'
bitten. ( ) *+ ) ,' ' -
! &.)
!

3
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Stufe: DWZ 2100 Lektion I

Räumungsopfer Gegenangriff auf den weißen Ausblick


König bereitstehen, denn auch
Es ist nicht ersichtlich, wie der der Anziehende kann Die folgende 2. Lektion dient
blockierte Bauer auf b3 jemals undeckbare Drohungen dazu, das zuvor in der 1.
nach b1 gelangen soll? aufstellen. ! Lektion Gelernte zu testen. 12
Schwarz geht pragmatisch vor ! Übungsaufgaben sollen von
und entfernt einfach alles, was Ein lehrreiches Ihnen gelöst werden.
dem Bauern den Weg Manöver, um ein wichtiges
versperrt. Mit Räumungsopfern Tempo zu gewinnen.
wird dem Bauern der Weg zu Und Schwarz
Umwandlung geebnet. wird zuerst matt. Bis bald,

Schwarz am Zug Ihr Kursleiter


Alles geben

Im vorherigen Beispiel hat


Schwarz schon kräftig Material
in den Freibauern investiert.
Nun aber treibt es Weiß
geradezu auf die Spitze. Sein
starker Bauer lässt es zu, daß er
seinem Gegner jede seiner
Figuren quasi kostenlos
anbieten kann. Er gibt wirklich
Barstatis - Vooremaa alles.
Riga, 1978
Weiß am Zug
Ein sehr starker
Zug. Schwarz räumt den Weg
für seinen b-Bauern.

Kotrc, J. – N. N.
Wien, 1907

! /

/
Jetzt hat Schwarz den
materiellen Vorteil. Wichtig ist 0
hier, daß die schwarzen
Figuren sofort für den

4
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Stufe: DWZ 2100 Lektion 2

LEKTION 2 Willkommen beim ersten Test! Aufgabe 1:

Nehmen Sie sich für jede Versuchen Sie Weiß zum Sieg
TEST Aufgabe 5 Minuten. Sollten Sie zu führen!
dann nicht auf die Lösung
kommen, sehen Sie sich den Weiß am Zug
kleinen Tipp an, der jeweils
Inhalt unter dem Diagramm steht! Für
den Fall, dass Ihnen dies auch
Einführung nicht hilft, ist es auch
praktikabel, diese Aufgabe
Ausblick zunächst zu überspringen und
es später wieder zu versuchen.

Aufgaben 1 - 12 Alle nötigen Informationen, die


zum Lösen benötigt werden,
Aufgaben mit Lösungen erhalten Sie aus dem kurzen
Text vor der jeweiligen
Aufgabe.

Aufgabe 2:

Viel Spaß und Erfolg! Hier entscheidet Weiß die


Partie durch eine gezielte
Abwicklung. Welche?

Weiß am Zug
Ausblick

In der folgenden 3. Lektion


wird anhand von Beispielen
das Thema Stellungsbewertung
bearbeitet.

5
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Stufe: DWZ 2100 Lektion 2

Aufgabe 3: Aufgabe 5: Aufgabe 7:

Schwarz beweist in dieser Hätten Sie es gedacht? Den Wieder ein Endspiel, diesmal
Aufgabe ein tiefes taktisches Gewinn für Schwarz liefert ein sind aber die langschrittigen
Verständnis und schreckt auch ganz unscheinbarer Kandidat! “Kameraden” die Helden.
nicht vor großen Opfern Was zieht Schwarz? Weiß gewinnt!
zurück. Sehen Sie den
Gewinn? Schwarz am Zug Weiß am Zug

Schwarz am Zug

Aufgabe 6: Aufgabe 8:

Aufgabe 4: In diesem Endspiel hat Wie kann Weiß den Bauern a5


Schwarz einen sehr „flotten“ zum Sieg führen. Achten Sie
Der Freibauer auf c6 garantiert Springer! Wie gewinnt auf taktische Feinheiten!
Weiß den sicheren Gewinn. Schwarz?
Haben Sie Ihn schon erkannt? Weiß am Zug
Schwarz am Zug
Weiß am Zug

6
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Stufe: DWZ 2100 Lektion 2

Aufgabe 9: Aufgabe 11:

Die weiße Lage sieht Wie kann der Anziehende


bedrohlich aus. Finden Sie seinen Mehrbauern verwerten?
heraus, ob Weiß wirklich in
Gefahr schwebt! Kann er gar Weiß am Zug
gewinnen?

Weiß am Zug

Aufgabe 12:

Schwarz zog in dieser Stellung


.. Bewerten Sie diesen
Aufgabe 10: Zug. Gibt es eine bessere
Alternative?
Auch hier scheint die weiße
Lage unklar zu sein, oder Schwarz am Zug
gibt es eine offensichtliche
Möglichkeit zum Gewinn?

Weiß am Zug

7
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Stufe: DWZ 2100 Lektion 2

Aufgabe 1: Aufgabe 2: Aufgabe 3:

Versuchen Sie Weiß zum Sieg Hier entscheidet Weiß die Schwarz beweist in dieser
zu führen. Nutzen Sie taktische Partie durch eine gezielte Aufgabe ein tiefes taktisches
Abwicklungen! Abwicklung. Welche? Verständnis und schreckt auch
nicht vor großen Opfern
Weiß am Zug Weiß am Zug zurück. Sehen Sie den
Gewinn?

Schwarz am Zug

Aljechin, A. – Bogoljubov, E. Aljechin, A. – Bogoljubov, E.


Deutschland, 1934 Deutschland, 1934

Ortuerta - Sanz
Madrid, 1934

!
" !

!
!

Aufgabe 4:

Der Freibauer auf c6 garantiert


Weiß den sicheren Gewinn.
Haben Sie Ihn schon erkannt?

Weiß am Zug

8
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Vidmar, M. – N. N. Aufgabe 6: DDR, 1964

" # " In diesem Endspiel hat "


# # #
Schwarz einen sehr „flotten“
# % &
Springer! Wie gewinnt
Schwarz?
$
Schwarz am Zug Aufgabe 8:

Wie kann Weiß den Bauern a5


zum Sieg führen. Achten Sie
Aufgabe 5: auf taktische Feinheiten!
Hätten Sie es gedacht? Den
Weiß am Zug
Gewinn für Schwarz liefert ein
ganz unscheinbarer Kandidat!
Was zieht Schwarz?

Schwarz am Zug
Bonner - Medina
Spanien, 1976

Anand, V. - Spassky, B.
Cannes, 1989

Aufgabe 7: "
'
Weltmander - Polugaevsky Wieder ein Endspiel, diesmal %
Sotchi, 1958 (
sind aber die langschrittigen
“Kameraden” die Helden.
" # % ! Weiß gewinnt!

Weiß am Zug

Hennings - Walter

9
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Stufe: DWZ 2100 Lektion 2

Aufgabe 9: Aufgabe 10:

Die weiße Lage sieht Auch hier scheint die weiße


bedrohlich aus. Finden Sie "
Lage unklar zu sein, oder
heraus, ob Weiß wirklich gibt es eine offensichtliche
bedroht steht! Möglichkeit zum Gewinn?
Aufgabe 12:
Weiß am Zug
Weiß am Zug
Schwarz zog in dieser Stellung
. Bewerten Sie diesen
Zug. Gibt es eine bessere
Alternative?

Schwarz am Zug

Eremenko - Sax
Warschau Aljechin - Shishkov
1919
% %
% % %
% % % #
! !
% Gelfand, B. - Lautier, J.
Belgrad, 1997
% %
% !! )
Aufgabe 11: * ! + !
* ! +
Wie kann der Anziehende
seinen Mehrbauern verwerten?

Weiß am Zug

Moravec,J
1925

10
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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 1

LEKTION 1 Sehr geehrte Teilnehmer, Einführung

ein herzliches Willkommen Die Bedeutung der Taktik in


EINFACHE TAKTIK zur 2. Lektionsserie der einer Schachpartie kann nicht
Chess Tigers Universität! oft genug betont werden. Das
gute positionelle Spiel basiert
Es erwarten Sie wieder 40 oft auf kleinen taktischen Nu-
Inhalt hochwertige Schachlektionen, ancen der Stellung. Es folgen
zu allen Bereichen des königli- nun vier Beispiele zu diesem
Einführung chen Spiels. Sie erhalten zu Thema. Versuchen Sie, in den
jedem Thema dieser Serie eine Diagrammstellungen eine ei-
Beispiele 1-4 Lektion mit praktischen Bei- gene Entscheidung zu treffen
spielen und danach eine ent- und vergleichen Sie diese an-
Ausblick sprechende Übungslektion mit schließend mit dem Spiel des
Aufgaben nebst Lösungen, in Großmeisters.
der Sie das zuvor Gelernte aus-
giebig üben und vertiefen kön-
nen. Die 21. Lektion wird Sie Beispiel 1:
in einem Zwischentest prüfen
und Ihnen so einen Überblick Weiß zieht
über Ihren bisherigen Trai-
ningsstatus vermitteln. Das
Ziel dieses Kurses ist, den Ab-
schlusstest in der 40. Lektion
zu bestehen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg


und natürlich auch Freude mit
den folgenden Lektionen.

Ihr Artur Jussupow Smyslov - Liublinsky


Moskau, 1949

Schwarz will den aktiven ¤g5


verjagen, aber Weiß findet
einen taktischen Weg, den
Springer auf seiner aktiven
Position zu halten. 17.¤xf6+
¥xf6 18.£h5!² ¤h8 Der
Springer steht hier äußerst pas-
siv, aber er verteidigt zumin-
dest das schwache Feld f7.
Falls 18...hxg5 dann 19.hxg5
¥e7 20.£xg6 und Weiß ge-
winnt die Figur zurück. Nach
18...exd4 folgt 19.£xg6 hxg5
20.hxg5 ¥e5 21.£h5 mit der
Drohung g6. 19.dxe5 dxe5

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 1

20.¥e3 £e7 20...hxg5 war Smyslov sah hier Weiß auf Beispiel 2:
auch hier zu gefährlich: dem Gewinnweg, aber nach
21.hxg5 g6 (21...¥e7 29...£f6! (Falls 29...¦e8? dann Schwarz zieht
22.¢g2+-) 22.£h4 ¥g7 30.£xe5! £xe5 31.¤xe5 ¦xe5
23.¢g2 ¥c6 24.¦h1 ¦e8 32.¦d8+ ¢h7 33.¦xc8 und
25.£h7+ ¢f8 26.¥c5+ ¦e7 Schwarz kann nicht auf e4
27.£xh8+! ¥xh8 28.¦xh8+ schlagen wegen ¥c2.) kann
¢g7 29.¦xd8 ¦xd8 30.¥xe7+-
Weiß den §e5 nicht ungestraft
21.¥d5! Weiß verhindert den
schlagen: 30.¤xe5 (30.¢g2
Zug ¥c6. 21...c6 21...¥c6
¤g6= ist für Schwarz haltbar.)
22.¥xc6 bxc6±; 21...hxg5 ist 30...g6 31.¤g4 £g7 32.¤xh6+
hier auch nicht gut wegen ¢h7 beschert Schwarz einen
22.hxg5 g6 23.gxf6± 22.¥b3
materiellen Vorteil. Zwar ist
¥d7 23.¦ad1 ¦ad8 24.¦d2
¥c8 25.¦ed1 ¦xd2 26.¦xd2 die Stellung aufgrund des
£c7 mit der Drohung hxg5! schlecht postierten ¤h8 eher Geller - Smyslov
27.¥c5 unklar, doch seinen Vorteil hat Amsterdam, 1956
der Weiße verspielt. 28.¦xd8+
¥xd8 Einen effektvolles Manöver
lässt Schwarz seinen materiel-
len Vorteil umsetzen. Weiß
muss in ein verlorenes End-
spiel übergehen. 41...£e4! Es
droht einfach £h7.

27.¤f3!?² 27...¦d8? Schwarz


findet nicht die richtige Vertei-
29.¤xf7! +- ¤xf7 30.¥b6!
digung. 27...hxg5? 28.¥xf8+-;
¹27...¥e7! 28.¥xe7 £xe7 £d7 Schwarz muss die Figur
29.¤f3 zurückgeben. 30...£xb6 ver-
liert wegen 31.£xf7+ ¢h7
32.h5+- (32.£g8+ ¢g6
33.£e8+ ist noch besser.) ] 42.£xf4 Weiß kann die Dame
31.¥xd8 ¢h7 32.¥xf7 £xd8
nicht schlagen wegen 42.¥xe4
33.¥g6+ +- und Schwarz ver- ¤e2+ 43.¢f1 ¤xg3+ 44.¢e1
liert den zweiten Bauern und ¦h1+ 45.¢d2 ¤xe4+ -+
die Lust weiter zu spielen. 42...£xf4 43.¥xf4 ¦xf4 44.¦e1
und hier ist z. B. einfach
44...¦hf6-+ gut für den er-
sehnten Sieg.

Analysediagramm

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 1

Beispiel 3:

Schwarz zieht

Analysediagramm
Falls 16.f4 dann 16...d3!
17.¥xd3 £xa4 18.fxe5 ¤xe5µ Es ist nicht überraschend, dass
Bisguier - Smyslov 16...d3!? Nicht so gut ist Weiß in der praktischen Partie
Moskau, 1955 16...£c7 17.f4 (17.b3!? … ¤b2 diese Komplikationen falsch
17...d3 18.¥xd3 ¤xd3 19.£xd3 eingeschätzt hat. Stellt man den
11...e5! Ein Gegenschlag im ¥xa1 20.¦xa1³) 17...b5 Gegner immer wieder vor kon-
Zentrum bringt Schwarz die 18.cxb5 cxb5 19.¦ac1÷
krete Probleme, ist die Chance
Initiative. 12.dxe5 12.exd5 17.¥xa5? Weiß verliert die
recht groß, dass er einen Fehler
exd4 13.¤e4 ¤e5 14.¤xf6+ Orientierung. begeht. 17...dxe2 18.¦e1 ¤xc4
¥xf6 ist etwas besser für 19.¥c3 b5 20.¥b3 ¥xc3
Schwarz. (Simagin - Smyslov, 21.¤xc3 ¤xb2 22.¦xe2 ¤d3
1951) 12...¤xe5 13.£e2 d4 und Smyslov gewann den
14.¥c2 Bauer und führte die Partie
später folgerichtig zum ver-
dienten Sieg.

Schlecht wäre auch 17.£xd3


wegen 17...£xa4! -+ Aber der
Anziehende sollte hier 17.£e3
spielen. Nach 17...£a6
14...¤fd7! Schwarz nutzt die (17...¤xc4 18.¥xa5 ¤xe3
Taktik, um seine Figuren opti- 19.fxe3 dxc2 20.¦xd7 b6
21.¦c1!) 18.¥b3 b5 (18...¤xc4
mal zu postieren und den ¤c3 23.¦d1 ¤7c5 24.¦ed2 ¤b4
19.£xd3) 19.cxb5 cxb5 25.f4 a5! 26.e5 a4 27.¥c2 a3!
anzugreifen. 15.¤a4 15.¦xd4 20.¤c3! (20.¤c5 ¤xc5
ist natürlich schlecht wegen 28.¥e4 ¤a4 29.¦c1 ¦fd8!
21.£xc5 ¦ac8 22.£e3 ¤c4 30.¦xd8+ ¦xd8 31.¤xa4 bxa4
15...¤f3+ 15...£a5 16.¥d2 23.¥xc4 bxc4 24.¥c3 ¥xc3 32.¦c3 ¦d2 33.¥xc6 ¦xa2
25.bxc3 £a3µ (Smyslov)) 34.¥xa4 ¦a1+ 35.¢h2 a2
20...¤b6 (Smyslov) folgt 36.e6 fxe6
21.£g3 ¤bc4 22.¥f4 mit Ge- 0–1
genspiel.

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 1

Taktischen Elemente bleiben nünftig stoppen kann: 26...a6


manchmal im Hintergrund, 27.b5! mit weiteren Fortschrit-
spielen aber trotzdem eine ten. Das Schlagen des §b5 hilft
wichtige Rolle im Verlauf der auch nicht weiter: 27...axb5?
Partie. 28.¦b8 (28.a6!? bxa6
29.¥a5+-) 28...¦d7 29.a6!
bxa6 30.¥a5+-
Beispiel 4:

Weiß zieht

Analysediagramm

27.e4 ¦d7 28.b5 ¥e7 29.¥d2


Botvinnik - Balashov
Hastings, 1966 ¥d6 30.¦a8 b6 31.a6± und
Schwarz verbleibt mit der
Auf den ersten Blick scheint schrecklichen Schwäche auf
nicht viel los zu sein. Doch a7, welche in Kürze die Partie
tatsächlich verfügt Weiß über kosten wird.
konkrete Möglichkeiten seine
Stellung zu verbessern und die
des Gegners entscheidend zu
schwächen. 25.a5 Es beginnt
mit dem Angriff am Damen-
flügel. 25...¥d8 26.¦c8

Ausblick

Die nächste Lektion wird in 12


Aufgaben das Gelernte testen
26...¢f7 Erst hier hat Schwarz und vertiefen.
bemerkt, dass er den weißen
Bauernsturm nicht mehr ver-

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 2

LEKTION 2 Willkommen bei der ersten Aufgabe 1:


Übungslektion!
Schwarz zieht
ÜBUNGEN Nehmen Sie sich für jede Auf-
gabe 5 Minuten. Sollten Sie
dann nicht auf die Lösung
kommen, ist es auch praktika-
Inhalt bel, diese Aufgabe zunächst zu
überspringen und es später
Einführung wieder zu versuchen.

Ausblick Die Aufgaben simulieren die


Situation in einer realen Partie.
Daher erhalten Sie keine weite-
Aufgaben 1-12 ren Tipps und sollen selbst
entscheiden, wie Sie fortsetzen
Aufgaben mit Lösungen würden. Oft gilt es nicht, den
sofortigen Gewinn zu finden. Aufgabe 2:
Die Fähigkeit, einen Vorteil zu
verdichten ist auf dem Weg Weiß zieht
zum Sieg ebenso wichtig und
soll so trainiert werden.

Viel Spaß und Erfolg!

Ausblick

In der folgenden 3. Lektion


wird der Doppelbauer das
Thema sein.

Aufgabe 3:

Weiß zieht

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Aufgabe 4: Aufgabe 7: Aufgabe 10:

Schwarz zieht Weiß zieht Schwarz zieht

Aufgabe 5: Aufgabe 8: Aufgabe 11:

Weiß zieht Weiß zieht Schwarz zieht

Aufgabe 6: Aufgabe 9: Aufgabe 12:

Schwarz zieht Weiß zieht Schwarz zieht

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 2

Aufgabe 1: Aufgabe 2: Aufgabe 3:

Schwarz zieht Weiß zieht Weiß zieht

Geller - Smyslov Smyslov - Geller Smyslov - Geller


Zürich, 1953 Zürich, 1953 Zürich, 1953

28...¤d5! 29.¥d2 ¤xf4 27.¤d5! 27.g4 fxg4 28.h7+ 32.g4! +- ¦d1 32...¥xh6
30.¥xf4 gxf4 31.¦xf4 £g5 ¢xh7 29.¦h2+ ¢g8 30.¥d4 33.¤xe4+ fxe4 34.g5+ +-
32.g3 ¢h7 33.¢f2 £d8µ b6= 27...¦d8 27...cxd5 33.¤xe4+ fxe4 34.g5+ ¢f7
28.cxd5+-; 27...¢h7 28.g4 35.¢f2 ¦d7 36.¦d2 ¦xd2+
fxg4 29.¤f6+ ¢xh6 30.¦h2+ 37.¥xd2 ¥c5+ 38.¥e3 ¥d6
¢g7 31.¥d4+- 28.¤f6+ ¢f7
28...¢h8!? 29.¦e1 ¥e7 30.¢h2
¥xf6 (30...¥f7 31.¥d4 ¦xd4
32.¦xe7±) 31.¥xc5 ¦e8
(31...¥f7 32.¥e7 ¥xe7
33.¦xe7+-) 32.¦ce2 ¥f7
33.¥e7 ¥d4 34.c5 ¢h7 35.¦d1
¥c4 36.¦xd4 ¥xe2 37.¦d7! +-
(Smyslov) 29.¦xd8 ¦xd8
30.¤h7!± ¤e4 31.¤g5+ ¢f6
32.g4 ¦d1 33.¤xe4+ fxe4
34.g5+ ¢f7 35.¢f2 ¦d7
36.¦d2 ¦xd2+ 37.¥xd2 ¥c5+
38.¥e3 ¥d6 39.¥d4 ¢g8
40.¢e3 ¥f5 41.c5 ¥c7 42.¥e2 39.¥d4! ¢g8 39...¥xf4
¥a5 43.¥d1 ¥e1 44.¥xa4 +- 40.h7+- 40.¢e3 ¥f5 41.c5
¥c7 42.¥e2! ¥a5 43.¥d1 ¥e1
44.¥xa4+-

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Aufgabe 4: Aufgabe 5: Aufgabe 6:

Schwarz zieht Weiß zieht Schwarz zieht

Anastasian - Lputian Aljechin - Rabinovich Mieses - Aljechin


Jerewan, 1996 Baden-Baden, 1925 Baden-Baden, 1925

36...¤b4! -+ 36...g5 37.¦xa5 8.¤g5!± … £h5 8...£e7 9.£g4 25...h4! 26.¢d3 26.¤xh4 f4!
¤xa5-+ 37.¦d1 37.¦xa5 ¦c1# f6 10.£h5+! 10.£xh4 fxg5 -+ 26.¦g1 ¦eg8 … f4 27.¦bb1
37...h4 37...¦c2! -+ 38.¥h2 11.¥xg5 £e5„ (Aljechin) h3 28.¤f4 ¥xf4 29.¥xf4 ¤xf4
38.¥xh4 g5-+ 38...¦c2-+ 10...g6 11.£xh4 fxg5 12.¥xg5 30.gxf4 ¦g2-+ 26...hxg3
£f7 13.¥e2+- 27.hxg3 ¦h2 28.¤h4

13...0–0 14.¦f1 ¤c6 15.¤c3 28.¦g1 ¦g8 29.¦bb1 ¥xg3!


¤d4 16.fxg6 £xg6 17.¦xf8+ 30.fxg3 ¦xg3-+ 28...¥xg3!
¥xf8 18.¥h5 £b6 19.0–0–0 28...¤xe3 29.¢xe3 f4+ -+
19.£f2? ¤c2+! (Aljechin) 29.¤f3 ¦g2 30.¤e1 ¦g1-+
19...¥g7 20.¦f1 ¤e6 21.¥f7+ 31.¦e2 ¥d6 32.¦c1 ¦h8
21.¥f6 £e3+ 22.¢c2 ¥xf6 33.¤f3 ¦xc1 34.¥xc1 ¦h3-+
(Aljechin) 23.¥f7+! +-
21...¢h8 22.¥xe6 £xe6
23.¥f6! +-

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Aufgabe 7: Aufgabe 8: Aufgabe 9:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Aljechin - Tartakower Botvinnik - Szilagyi Botvinnik - Zuidema


San Remo, 1930 Amsterdam, 1966 Amsterdam, 1966

33.¥xe4+! 33.g4+ ¢f4!? 18.¥g5! 18.¤xd6 £xd6 19.a5 23.¤xe6! 23.¦d1?! ¦e8
34.¥xe4 ¦xc5 35.dxc5 ¥xe4 ¥c7 20.¥g5 ¤f6 21.a6 b6 23...fxe6 23...¥xe6 24.¦xe6±
36.a5 ¤c7 37.a6± 33...¥xe4 22.¥c4 h6 23.¦ad1 £e7± 24.¦xd5 exd5 25.¥xc8 ¤xc8
34.g4+! 34.¤xe4? ¢xe4 18...f6 × ’ a2-g8 18...£xg5 26.¥xb8 ¥xb2 27.¦b1!
35.¦e3+ ¢xd4 36.¦xe8 ¦xa4 19.¤xd6 c4 20.¢g2 ¤f6
34...¢f6 34...¢f4 35.¤e6# 21.¤xc8 ¦d2 22.£c1+-;
35.¤xe4+ ¢e6 36.¢e3+- 18...¤f6 19.¤e3± 19.¥e3
¤xc4?!

27...¥xa3 28.¦b7 c4 29.¥e5


¥f8 30.¢f1 ¤e7 31.¥d6 ¢f7
32.¦xa7±
36...¤d6 37.¢d3 ¤xe4
38.¢xe4 h5 ¹38...¢d6 ¹19...¢h8 20.¥xc4+ ¢h8
39.¢d3 ¢d5 40.¦a1 c5 21.a5 ¥c7 22.¦fd1 ¤f8
41.dxc5 ¢xc5 42.¢c3+- 23.£a2± ¦xd1+ 24.¦xd1 ¦d8
39.g5! ¦xg5 39...¢d6 40.h4+- 25.¦xd8 ¥xd8 26.a6 b6
40.a5 ¦b5 41.a6 ¦b8 42.a7 27.¢g2 £d7 28.£e2 ¤g6
¦a8 43.h4! g5 44.hxg5 h4 29.¥b3! ¤e7 30.£c4+- h6
45.¦a6 ¢f7 46.¢f4 h3 47.¢g3 31.£f7 ¢h7 32.¥c4 £d6
¢g6 48.d5! ¢xg5 49.dxc6 33.h4 £d1 34.£e8 f5 35.exf5
¢f5 50.c7 +- ¤xf5 36.¥g8+ ¢h8 +-

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Aufgabe 10: Aufgabe 11: Aufgabe 12:

Schwarz zieht Schwarz zieht Schwarz zieht

Levit - Botvinnik Medina Garcia - Botvinnik Benko - Smyslov


Moskau, 1967 Palma de Mallorca, 1967 Budapest, 1949

33...b5! 34.¦d2 34.cxb5 c4 21...¦ad8! 21...a5 22.¥xe6 23...b6! 24.¥b4 c5! 24...£a8!?
35.¦d2 £xb5µ; 34.cxd5 b4-+ ¦a7 23.¦xa7 £xa7 24.¥c4© 25.£e4 c5 26.£xa8 ¦exa8
34...bxc4 35.e4 35.£xc5 a3-+ 22.¦hd1 22.¦xf7? ¦xf7 27.dxc5 ¥xa1 28.¦xa1 bxc5
(35...¦b8) 35...¥d4 36.¦e1 £f7 23.£xe6 £f5-+; 22.¦dd1 29.¥xc5 25.¥c3 25.dxc5 £a8+
37.f4 dxe4 38.¦xe4 e5! £e7!‚ … £f6 22...¦xd7 26.c6 ¥xa1 27.¦xa1 b5 28.¦c1
23.¦xd7 £g1+ 24.¢d2 24.¦d1 ¦c8µ 25...cxd4 26.¥xd4
¥xb2+ -+ 24...£f2+! 24...¥xb2 £a8+ƒ
25.¢e2!µ … ¦d1 25.¢d3
25.¢c1 £f1+ 26.¢d2 ¥xb2-+
25...£f1+ 26.£e2 £xf4-+
27.£f3 £e5 28.£b7 a5 29.£c6
£xb2 30.¢e2 £e5+ 31.¢f1 h5
32.¦c7 £f4+ 33.¢e2 ¥d4
34.¦c8 £e3+ 35.¢d1 ¥c3
36.¦xf8+ ¢xf8 -+

39.fxe5 ¦b6 40.¦e1 ¦ab8-+

27.e4 27.¢g1 ¥xd4 28.¦xd4


¦xa3 29.¦xa3 £xa3 30.£c6
¦b8 31.£c7 £a1+ 32.¢g2
£a8+ 33.e4 e6µ 27...¦c8
28.£d3 ¦a4! 29.¥xg7 ¢xg7
30.f3 30.¦e1 ¦c5 31.¦e3 £c6µ
30...£a5 31.h4? ¹31.£b3 ¦c3
32.£b2 ¦axa3 33.¦d5 ¦ab3!µ;
31.£d7? ¦c2+ 32.¢h1 £h5-+
(32...¦xa3µ (Smyslov))
31...¦c3 32.£d7 ¦axa3
33.¦xa3 £xa3 34.£d4+ f6
35.£xb6? ¦c2+ -+

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LEKTION 1 Sehr geehrte Teilnehmer, Einführung

ein herzliches Willkommen Bereits im Kurs DWZ 1800


KANDIDATENZÜGE zur 3. Lektionsserie der (Jahrgang 2004) haben wir das
Chess Tigers Universität! Thema Kandidatenzüge aus-
führlich behandelt. Kandida-
Es erwarten Sie wieder 40 tenzüge sind der wichtigste
Inhalt hochwertige Schachlektionen, Teil beim Variantenberechnen.
zu allen Bereichen des königli-
Einführung chen Spiels. Sie erhalten zu Manchmal reicht es schon, den
jedem Thema dieser Serie eine richtigen Zug einfach zu entde-
Richtlinien zum Berechnen Lektion mit praktischen Bei- cken und wir verstehen sofort,
von Varianten spielen und danach eine ent- dass wir auch die Lösung ge-
• Beispiele 1-5 sprechende Übungslektion mit funden haben. Wenn wir aber
Aufgaben nebst Lösungen, in keine gute Variante finden,
Ausblick der Sie das zuvor Gelernte aus- müssen wir neue Ideen, neue
giebig üben und vertiefen kön- Kandidatenzüge suchen.
nen. Die 21. Lektion wird Sie
in einem Zwischentest prüfen
und Ihnen so einen Überblick Richtlinien zum Berechnen
über Ihren bisherigen Trai- von Varianten
ningsstatus vermitteln. Das
Ziel dieses Kurses ist, den Ab- Das genaue Berechnen der
schlusstest in der 40. Lektion ersten Züge ist wichtiger als
zu bestehen. die Fähigkeit, lange Varian-
ten zu kalkulieren.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg
und natürlich auch Freude mit Es ist auch sehr wichtig, am
den folgenden Lektionen. Anfang der Berechnungen gute
Kandidatenzüge zu finden.

Ihr Artur Jussupow Beispiel 1:

Schwarz zieht

Leko - Khalifman
Istanbul, 2000

Copyright © 2006 Chess Tigers Universität 1 Kursleitung: Jussupow


Lernziel: DWZ 2100 Lektion 1

Schwarz verteidigt zäh ein


schlechtes Endspiel. Hier hat er
aber eine rettende Idee überse-
hen. 56...¦e4? Dieser Zug
führt zu einem verlorenen
Turmendspiel. Nach 56...¥b5!!
könnte Schwarz ein Unent-
schieden erzwingen.

Falls 41...¢xd8, dann 42.¥xf6+


Suchen Sie die Kandidaten- ¢c8 43.¥d4! ¦e7 44.¦a2 ¦a7
züge nicht nur für sich, son- 45.h4! +- und Schwarz verliert
dern auch für den Gegner! aufgrund der schlechten Posi-
tion des Springers auf a4.
Es ist schwerer, starke Züge für 42.¢f4 Andere Königszüge
den Gegner zu suchen, als waren nicht gut: 42.¢e3?
Ideen für sich selbst zu entwi- ¥g5+; 42.¢f2? ¥xd4+ 43.¦xd4
ckeln. Aber ein gutes Varian- ¦f6+ 44.¢e3 ¤xc5=
Es droht ¥c4. Falls 57.axb5 tenberechnen ohne Rücksicht
(57.¦a1 ¥c4+ 58.¢a3 ¥b5=) auf den Gegner ist unmöglich.
57...¦xb5+ 58.¢a4, dann
(58.¢c2?? ¦e2+ -+) 58...¦a5+ Beispiel 2:
59.¢b3 ¦b5+ mit Zugwieder-
holung. Weiß zieht

Analysediagramm

42...¥xd4 Nach 42...¢xd8


folgt 43.¥xf6+ ¢c8 44.¥d4+-.
43.¤xe6 Nicht so klar wäre
43.¦xd4 ¤xc5! 44.e5!
Macieja - Sturua (44.¤xe6?? ¤xe6+) 44...¦g6
Analysediagramm Batumi, 2002 45.¢f5 ¦h6 46.¢g5 ¦h8
57.¤xd7 ¢xd7 58.¦xh4 und (46...¤e6+ 47.¤xe6 ¦xe6
Weiß steht klar besser, aber es 48.¢xh5 ¦xe5+ 49.¢xg4+-)
Weiß konnte seinen materiellen ist noch nicht leicht den mate- 47.¤xc6+ ¢f7±. 43...¥c3!
Vorteil letztlich realisieren. riellen Vorteil zu verwerten.
Daher sucht Weiß einen kon-
kreten Weg. 41.¤d8! g4+! Die
beste Chance.

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 1

Man muss unbedingt alle


aktiven Möglichkeiten be-
rücksichtigen! (Schachgebote,
Schlagen und Angriffe)

Versuchen Sie zudem, zuerst


die forcierten Varianten zu
berechnen!

Beispiel 3:

Weiß zieht
44.¦d3! Wie wichtig ist es, die
gegnerischen Möglichkeiten zu Wenn Ihr Wunschzug nach
berücksichtigen, zeigen die einiger Bedenkzeit doch noch
folgenden Varianten: 44.¦d6? nicht zum klaren Ergebnis
¤xc5!; 44.¦a2? ¢xe6 führt, kehren Sie lieber zu-
45.¦xa4? ¥d2# 44...¢xe6 rück und suchen Sie nach
45.¦d6+ ¢e7 46.¦xc6+- Die- anderen Kandidatenzügen!
ses Endspiel ist gewonnen für
Weiß, obwohl Schwarz noch Vielleicht finden Sie ja wirk-
erbitterten Widerstand leisten lich einen stärkeren Zug.
kann.
Kengis - Shabalov Beispiel 4:
Jurmala, 1985
Schwarz zieht
Weiß findet einen forcierten
Gewinn. 28.¦xc6! ¦xc6
28...£xc6 ist nicht besser we-
gen 29.¤f5+ ¢f8 30.£e7+ ¢g8
31.e6! +-. 29.¥xd5! £xd5
Nach 29...£h3!? 30.¤f5+ £xf5
31.£xf5 gxf5 32.¥xc6+- hat
Weiß zwei Mehrbauern.

46...¥d4 47.¦h6 ¤xc5


48.¦xh5 ¢f6 49.¦h6+ ¢g7
50.¦c6 ¥g1 51.¢f5 ¢f8 52.e5 Mortensen - Karlsson
¢e7 53.¦c7+ ¢d8 54.¦h7 Dänemark, 1988
¥d4 55.¦h4 ¤d7 56.¦h8+
¢e7 57.¦h7+ ¢e8 58.¦h8+ Die folgende Kombination ist
¢e7 59.¦h7+ ¢e8 60.¦h6 nicht leicht zu entdecken. Man
¥b2 60...¥xe5 61.¦e6+ +- kommt aber auf Lösung, wenn
61.e6 ¤e5 62.¦h8+ ¢e7 man alle aktiven Möglichkeiten
63.¦h7+ ¢d6? ¹63...¢e8 prüft! 20...¦xf3!! 21.¦xf3 ¤b4!
64.¦b7+- nebst e7.
Analysediagramm

30.¤f5+ +-

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 1

Wie die folgenden Varianten


beweisen, kann Weiß keine
Figur ohne größeren Schaden
schlagen: 30.¢xa2 ¦a8+
(30...¤b4+ 31.¢b1 £a3-+)
31.¢b1 £a3 32.¤d3 £a1+
33.¢c2 ¤d4+ 34.¢d1 £a4+ -
+; 30.£xa2 £xe4+ 31.¢a1
¥xb2+ 32.¢xb2 (32.£xb2
¦a8+ -+) 32...¦f2+ -+; 30.¥xf3
¦xb2+ -+ 30...¦xb2+ Ein si-
cherer Weg zum Sieg. Schwarz
könnte aber auch noch weiter
Weiß gab auf. Nach 22.axb4 35.¦d1 35.£b4 £f3 36.¦c1
kombinieren: 30...¦a1+! ¤xc2 37.¦xc2 ¦a8-+
folgt 22...¥a4-+ und Weiß
wird matt. 35...¤xc2 36.£xc2 £b6+
37.¢c1 £e6 38.£a4 £h6+
39.¢b1 £xh2-+

Analysediagramm

31.¢xa1 ¦a8+ 32.¢b1 £a3


33.¢c1 (33.¦e2 £a1+ 34.¢c2
Beispiel 5: £xb2+ 35.¢d1 ¦a1+ -+) 40.£b4 ¦a8 41.£xb7 ¦b8
33...¥g5+ 34.¢d1 £e3! -+ 42.¢c1 £f4+ 43.¢c2 £c4+ -+
Schwarz zieht … ¦a1, ¦d8 31.¦xb2 £a3
32.£b3 32.¦a2 £b4+ 33.¢c1
¥g5+ 34.¢d1 £d4+ 35.¢c2
¤b4+ -+ 32...¥xb2 33.£xb2
£e3 34.¥c2 34.¥xc6 bxc6
Ausblick
35.¦d1 £e4+ 36.£c2 ¦b8+
37.¢c1 £xg4-+ 34...¤d4 Der Die nächste Lektion wird in 12
weiße König ist zu offen. Aufgaben das Gelernte testen
und vertiefen.

Movsesian - Sutovsky
Slowakei, 2002

Sutovsky findet eine überra-


schende Lösung. 29...¦xa2!!
29...£e3 30.¦hf1µ 30.¦c2™

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 2

LEKTION 2 Willkommen bei der ersten Aufgabe 1:


Übungslektion!
Weiß zieht
ÜBUNGEN Nehmen Sie sich für jede Auf-
gabe 5 Minuten. Für den Fall,
dass Sie nicht auf die Lösung
kommen, ist es auch praktika-
Inhalt bel, diese Aufgabe zunächst zu
überspringen und es später
Einführung wieder zu versuchen.

Ausblick Sie sollen versuchen, erst gute


Kandidatenzüge zu ermitteln.
Sollten Sie jedoch keine guten
Aufgaben 1-12 Varianten finden, dann müssen
Sie neue Möglichkeiten in der
Aufgaben mit Lösungen Stellung suchen. Vergessen Sie
nicht, der Schwerpunkt besteht Aufgabe 2:
in der Endeckung der richtigen
Idee. Betrachten Sie die Test- Weiß zieht
stellungen als Stellungen aus
einer laufenden Partie. Das
bedeutet auch, dass es nicht
immer um einen Sieg geht! Sie
sollen einfach den zu der Posi-
tion passenden Zug finden und
mit Varianten belegen.

Bewegen Sie bitte die Figuren


nicht! Benutzen Sie keinen
Computer! Auch nicht, um die
Lösungen zu überprüfen! Ge-
ben Sie in den Lösungen nur
Varianten an, die Sie im Kopf
berechnet haben! Aufgabe 3:
Viel Spaß und Erfolg! Schwarz zieht

Ausblick

In der folgenden 3. Lektion


wird das kombinatorische
Sehvermögen geschult.

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 2

Aufgabe 4: Aufgabe 7: Aufgabe 10:

Schwarz zieht Weiß zieht Schwarz zieht

Aufgabe 5: Aufgabe 8: Aufgabe 11:

Schwarz zieht Schwarz zieht Schwarz zieht

Aufgabe 6: Aufgabe 9: Aufgabe 12:

Weiß zieht Schwarz zieht Weiß zieht

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 2

Aufgabe 1: Aufgabe 2: Aufgabe 3:

Weiß zieht Weiß zieht Schwarz zieht

Vorobiov - Belukhin Sutovsky - Azmaiparashvili Lautier - Onischuk


Pardubice, 2002 Moskau, 2002 Moskau, 2002

19.¦xf7! 19.¤f6? £xb2-+ 24.¥xf7+! - Schwarz gab auf. 31...¤f5-+ 31...£xa3?


(19...£xd3 20.¤xh7 ¢xh7 24...¢xf7 25.£b3+ ¢f8 32.¥xf7+ ¦xf7 33.¤xf7 ¢xf7
21.¦h4+ ¢g8 22.£h5 f6-+) 26.¤xg6+ ¢e8 27.£e6+ - 34.e4² 32.£f4 g5 33.£f2 £b8
19...¦g8 19...£c5+ 20.¤e3! +- 34.£b2 f6 35.¦e1 ¤g7 36.e4
(20.d4 £xd4+ 21.¢h1 ¥e6³) ¥b7 -+
20.¤e7+- Schwarz gab auf.

… 20...¥e6 21.¤g6+ hxg6


22.£h4#

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 2

Aufgabe 4: Aufgabe 5: Aufgabe 6:

Schwarz zieht Schwarz zieht Weiß zieht

Christiansen - Charbonneau Vojinovic - Kozul Potkin - Ehlvest


Richmond, 2002 Neum, 2002 Batumi, 2002

28...¥d4 29.¦d5 29.¤xd4 exd4 21...¦c8 22.£xa7 ¹22.£d4 15.¥xg5! hxg5 16.h6 ¥xh6
30.¦d3 £xb5-+ 29...¥xc3 ¦e1+! 23.¢h2 £xd4 24.¦xd4 16...¥f8 17.£xd7+! £xd7
30.£xc3 a4-+ ¦xa1 25.¦xd7 ¦xa2 26.¥d5 18.¤f6+ +- 17.¦xh6 0–0–0
¦xb2 27.¦xf7+ ¢h6 28.¦xa7 18.¦xh8 ¦xh8 19.£xg5 ¤g6
¦xf2+ -+ 22...¦c7! 22...¦cc2 20.£f5 ¤f4 21.¤f6+-
23.¦xd7 ¦xf2 24.¥d5+-
23.£d4 ¦e1+! -+

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 2

Aufgabe 7: Aufgabe 8: Aufgabe 9:

Weiß zieht Schwarz zieht Schwarz zieht

Babaev - Anastasian Janssen - Sokolov, I. Delchev - Gurevich


Batumi, 2002 Leeuwarden, 2002 Batumi, 2002

36.¦dxf4?? ¹36.¦fxf4=; 23...¦d2! -+ Weiß gab auf. 33...¦h5! 33...£h6 34.¢f1!


36.¦d6+?! ¢f7 37.e6+ ¢e7 24.¦xd2 24.¢g1 ¥c5+ -+ ¦c1+ 35.¢e2= 34.¦ff4
38.¦fd2 ¦h1+ µ; 36.¢e2?! f3+ 24...¥f3+ 34.¦xh5? £xg4+ -+; 34.¦gf4
37.¢e3 ¦f7³ 36...¥f3! -+ £g6+ 35.¢f1 ¦h2 36.¦xf7+
(36.¦f2 ¦h1+ 37.¢e2 ¥h4-+)
36...£xf7 37.¦xf7+ ¦xf7+
38.¢g1 ¦h4 39.¥c1 ¦g4+
40.¢h2 ¢g8 41.¥h6 ¦h4+ -+
34...¥g5! 35.£g3 ¥xf4
36.¦g8+ ¢e7 37.£xf4 £h6-+

25.¥xf3 £f1#

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 2

Aufgabe 10: Aufgabe 11: Aufgabe 12:

Schwarz zieht Schwarz zieht Weiß zieht

Donaldson - Wang Pin Sedina - Qendro Anisimov - Evseev


Shanghai, 2002 Mailand, 2002 St. Peterburg, 2002

41...¦d1+!! 42.¢h2 42.¥xd1 38...g5+! 39.¢xg5 £d2+! 45.¦c6+!! Schwarz gab auf.
£xg2# 42...£xg2+!! Weiß gab 45...£xc6 46.¥xf5+ ¢c7
auf. 46...¢b7 47.¥e4+-; 46...¢b8
47.¦d8+ ¢c7 (47...¢b7
48.¥e4+-) 48.¦c8+ +-
47.¦c2+-

40.¢h4 40.¢h5 £h6#


40...£h6+ 41.¢g3 ¥d6-+
43.¥xg2 ¤g4#

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 1

LEKTION 1 Sehr geehrte Teilnehmer, Einführung

ein herzliches Willkommen Lernt man ernsthaft das


ÜBERGANG IN zur 4. Lektionsserie der Schachspielen, studiert man
DAS MITTELSPIEL Chess Tigers Universität! automatisch auch wichtige
Grundprinzipien des Spiels in
Es erwarten Sie wieder 40 der Eröffnung. Wir lernen, die
hochwertige Schachlektionen, Figuren schnell zu entwickeln,
Inhalt zu allen Bereichen des königli- um das Zentrum zu kämpfen
chen Spiels. Sie erhalten zu und den König sehr schnell in
Einführung jedem Thema dieser Serie eine Sicherheit zu bringen. Erst
Lektion mit praktischen Bei- dann beginnt für uns das Mit-
Übergang in das Mittelspiel spielen und danach eine ent- telspiel, in welchem wir versu-
Beispielpartien 1+2 sprechende Übungslektion mit chen, strategische Pläne zu
Aufgaben nebst Lösungen, in entwickeln und zum konkreten
der Sie das zuvor Gelernte aus- Handeln überzugehen.
Ausblick
giebig üben und vertiefen kön-
nen. Die 21. Lektion wird Sie Im modernen Schach trennt
in einem Zwischentest prüfen man aber die Eröffnung und
und Ihnen so einen Überblick das Mittelspiel nicht mehr so
über Ihren bisherigen Trai- streng. Der Übergang zum
ningsstatus vermitteln. Das Mittelspiel findet relativ früh
Ziel dieses Kurses ist, den Ab- statt. Schon in der Eröffnung
schlusstest in der 40. Lektion müssen wir mindestens die
zu bestehen. Richtung des Spieles im Mit-
telspiel verstehen. Wir müssen
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bereits in der Eröffnungsphase
und natürlich auch Freude mit planen, wo wir eigentlich
den folgenden Lektionen. spielen wollen und unsere Fi-
guren entsprechend gezielt
entwickeln.
Ihr Artur Jussupow
Auch die Rochade erfolgt nicht
mehr nur mit dem Ziel, den
eigenen König zu schützen,
sondern auch mit Rücksicht auf
die Entwicklung des Gegners
und auf die eigenen Angriffs-
möglichkeiten.

Copyright © 2007 Chess Tigers Universität 1 Kursleitung: Jussupow


Lernziel: DWZ 2100 Lektion 1

Beispielpartie 1: der Weg für weitere Bauern- …¦ac8, c7-c5. 13...¥e6 Man
bewegungen frei. Im Falle der könnte hier schon definitiv die
Filippov - Jussupow kurzen Rochade, steht der Läu- Stellung zu einer Mittelspiel-
Minneapolis, 2005 D35 fer sehr gut auf der Diagonalen position erklären, aber wir ha-
b8-h2 und wird den Standard- ben gesehen, dass der Kampf
1.c4 e6 2.¤c3 d5 3.d4 ¤f6 plan des Minoritätsangriffes der Pläne bereits noch früher
4.cxd5 exd5 5.¥g5 Weiß unterstützen. 10...¥d6?! begonnen hat. Zu seinem
spielt die Karlsbad Variante. Leidwesen kann Schwarz sei-
5...¥e7 6.e3 ¤bd7 7.¤f3 0–0 nen Läufer nicht anders entwi-
8.¥d3
ckeln. Nach 13...b6? folgt sehr
unangenehm 14.e4! dxe4
15.¤xe4 ¤xe4 16.¥xe4± und
der Bauer c7 ist zu schwach.
14.¦ab1

Schwarz muss den starken


weißen, schwarzfeldrigen Läu-
fer abtauschen. Allerdings be-
Bereits in der frühen Eröff- geht er hier einen kleinen Feh-
nungsphase versucht Schwarz,
ler. Ich war überhaupt nicht
seine Figuren so zu entwickeln, sicher, wohin mein Gegner
dass eine mögliche lange Ro- seinen König evakuieren will.
chade des Gegners nicht so Daher verzichtete ich auf das Weiß bereitet einen klassischen
gefährlich wird. Der Springer
bessere 10.¤g6, weil der Minoritätsangriff vor. Schwarz
geht nach f8, wo er den Bauer sucht das notwendige Gegen-
Springer dort im Falle einer
h7 schützt und keine Schwä- langen Rochade des Weißen spiel am Königsflügel.
chung der Rochadestellung 14...¦e7 …¦ae8 15.b4 c6
nicht optimal stehen würde.
zulässt. 8...¦e8 9.h3!? Die Sollte der Gegner jedoch, wie 16.¤a4!²
moderne Variante - Filippov
in der Partie, die kurze Ro-
wartet noch mit der Rochade. chade spielen (was ohnehin
So weiß der Gegner nicht, wie wahrscheinlicher war), hätte
und wo der Anziehende spielen
Schwarz ein wertvolles Tempo
wird. Der Zug h2-h3 ist zudem gewonnen. z. B. ¹10...¤g6
in vielen Varianten nützlich. 11.¥h2 ¥d6 12.¥xd6 £xd6
9...¤f8 Warum spielt Schwarz 13.0–0÷ 11.¥xd6 £xd6
nicht 9...c7-c6? Er will ein 12.£c2! Die konsequente Fort-
Tempo sparen und im Falle der setzung der gleichen Doppel-
langen Rochade ¥e6, a6, ¦c8 strategie. Die Dame steht hier
und sofort c7-c5 mit Gegen- optimal und Weiß verrät noch
spiel auf der c-Linie spielen immer nicht, wohin er zu ro-
können. 10.¥f4 Auch dieser chieren gedenkt. 12...a6!?
Zug hat eine doppelte Bedeu- Animiert den Gegner zur kur-
tung. Falls Weiß die lange Ro- zen Rochade. 13.0–0 Falls
chade wählt, wird nach g2-g4 13.0–0–0!?, dann 13...¥e6

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 1

Man sieht die negativen Folge Erst jetzt hat Schwarz mit ¥xh3 Hier lässt es sich für Weiß
des Zuges a7-a6 sehr klar: Der eine erste Drohung geschaffen. recht risikolos auf Gewinn
Damenflügel ist geschwächt Weiß spielt in der Folge zu spielen, doch Schwarz kann
und vor dem Bauernsturm a4- vorsichtig und sichert sich ab, sich halten. Dass ich die Partie
b5 bringt Weiß seinen Springer anstatt mit etwas mehr Risiko letztlich gar noch gewann liegt
wirkungsvoll nach c5. einige reelle Gewinnchancen daran, dass mir mein Gegner in
16...¦ae8 17.¤c5 ¥c8 Dieser zu erhalten. 23.¦b8?! Richtig ein Mattnetz lief. 28.¦d6 ¢f8
Rucktritt bereitet ¤e4 vor. ist 23.¥xe4! dxe4 24.¤d2 29.¤g5 ¢e7 30.¦a6 ¤f8
18.a4 ¤g6 31.¦a7+ ¢f6 32.f4 g6 33.¢f2
¦e7 34.¦a5 ¢g7 35.¥b1 h6
36.¤f3 ¤h7 37.¤e5 ¤f6
38.¦a6 ¤g4+ 39.¤xg4 ¥xg4
40.¥a2 ¦d7 41.¦a5 ¥e6 42.g4
¢f6 43.¢g3 ¦d6 44.¦b5 ¦d8
45.¥b3 ¦d6 46.¦a5 ¦d8
47.¦c5 ¦d6 48.¢h4 ¦d8
49.¦b5 ¦d6 50.¥a2 ¦d8
51.¦b7 ¦c8 52.e4?! dxe4
53.g5+ hxg5+ 54.fxg5+ ¢f5
55.d5?? ¢f4 0–1

Analysediagramm

Hier bereute Schwarz, den 24...¥f5 (‹24...£h4 25.¤dxe4


Tempogewinn vor 10...¥d6 ¦xe4 26.¤xe4 £xe4 27.£xe4
nicht mitgenommen zu haben. ¦xe4 28.¦xc6 ist klar besser
18...¤e4!? sieht zu früh aus für Weiß.) 25.¤f1± …¤g3 und
wegen 19.¥xe4 dxe4 20.¤e5, Schwarz hat Probleme, da sein
aber Schwarz könnte noch Damenflügel völlig zerschla-
20...£d5² probieren. 19.b5 gen ist. 23...¤xc5! 24.£xc5
axb5 20.axb5 Weiß entwickelt ¥xh3 25.¦xe8+ ¦xe8 26.£xc6
seine Initiative am Damenflü- £xc6 Aber nicht 26...¦c8?
gel deutlich schneller als 27.£xc8+ ¥xc8 28.¦xc8+ ¤f8
Schwarz zum Gegenangriff am wegen 29.¥xh7+! (29.¤e5
£e7!) 29...¢xh7 30.¦xf8+-
Königsflügel kommt. 20...¤e4 In dieser Lektion konzentrieren
21.bxc6 bxc6 22.¦fc1 £f6
und Schwarz verliert auch noch wir uns auf den Moment, wenn
den Bauer f7. 27.¦xc6 ¥e6² eine Seite einen konkreten Plan
entwirft und so praktisch die
Eröffnung beendet. Die mo-
dernen Großmeister studieren
schon praktisch keine echten
Eröffnungen mehr, sondern
bereiten viel mehr tiefe Mittel-
spielpläne vor. Es ist heute
nicht genug, die ersten Eröff-
nungszüge zu kennen, man
sollte auch die typischen Mit-
telspielideen und Manöver
studieren.

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Lernziel: DWZ 2100 Lektion 1

Beispielpartie 2: sofort zu kontern, geht schief.


20.¤c4 ¤d4! 21.¤d6 ¤xc2!
Browne - Uhlmann 22.¤xe8 ¦xe8 23.¦e2 b3
Amsterdam, 1972 A08 24.axb3 axb3 25.¦ed2 ¥b5µ
Bereitet das Eindringen des
1.e4 e6 2.d3 Ein interessantes Turmes nach a2 vor. 26.¦c1
System, welches im Besonde- ¦a8 27.¥f3 ¦a2 28.¥d1 [Falls
ren durch Robert James Fischer 28.¦b1, dann 28...¤b6
populär wurde. 2...d5 3.¤d2 29.¦dd1 ¤a4 30.¥c1 ¤d4
¤f6 4.¤gf3 c5 5.g3 ¤c6 31.¢g2 ¤c6µ. 28...¥a4
6.¥g2 ¥e7 7.0–0 0–0 ‹28...¦xb2 29.¥xc2 bxc2
30.¦dxc2 ¦xc2 31.¦xc2 ¥xd3
32.¦a2 würde Weiß noch hof-
13.¤1h2 a4 14.a3 ¥b5= ist die fen lassen. 29.¦b1 ¢g8 Weiß
Alternative. 13...£e8! Dieser hat den ersten Sturm abge-
geschickte Zug entschärft die wehrt, aber die Verteidigung ist
Drohung £h5, ohne den Kö- noch sehr schwer. 30.g4 fxg4
nigsflügel mit h7-h6 zu 31.¥xg4 ¢f7 32.¢g2? Bereitet
schwächen. 14.£h5 Nach sich selbst den Untergang. Hier
14.£g4 sollte Schwarz steht der weiße König schlecht.
14...¤d4 ziehen. (Aber nicht
14...a4?? wegen 15.¤xe6!+-)
14...¥xg5 15.£xg5 Die Idee
von £e8 sehen wir in der Vari-
ante 15.hxg5 f5!=. 15...a4
Man kann hier bereits sagen,
Schwarz bereitet sein Gegen-
dass die Eröffnung beendet ist.
spiel vor. Jetzt muss Weiß mit
Die Könige sind in Sicherheit
dem Durchbruch b4-b3 rech-
gebracht und nun heißt es, ei-
nen. 16.¤e3 ¢h8 17.¦ad1 h6!
nen Plan zu entwerfen. 8.e5
Im richtigen Moment! Jetzt
Weiß schließt das Zentrum und
versiegelt Schwarz seinen Kö-
will versuchen, am Königsflü-
nigsflügel und gewinnt den
gel zu agieren. 8...¤d7 9.¦e1
strategischen Kampf.
…¤f1, h4, ¤1h2 9...b5 Es
reicht Schwarz nicht, einfach ¹32.¢h2 32...¥b5 33.¥g3
33.¥d1 ¥xd3! 33...¤b6!µ
seinen Damenflügel zu entwi-
…¤a4 34.¥d1 ¥xd3! Dieser
ckeln (z. B. mit b7-b6 und
Schlag entscheidet die Partie.
¥b7). Er muss sich jetzt schon
35.¦xd3 ¤e1+ 36.¢f1 ¤xd3
entscheiden, wie er zum Ge- 37.¥xb3 ¦xb2 38.¦xb2 ¤xb2
genangriff am Damenflügel 39.¢e2 c4-+ 40.¥c2 d4
kommen will. Daher strebt der 41.¥e4 d3+ 42.¢d2 ¤6a4
Nachziehende danach, seine 43.¢e3 ¤c5 44.¥f3 ¤b3 0–1
Bauern schnell nach vorne
bringen. 10.¤f1 a5 11.h4 b4
12.¥f4 ¥a6 Beide Seiten ent-
wickeln die Figuren nach ih- Ausblick
rem eigenen Plan. Jetzt ver-
18.£h5 18.£g4 ist schlecht Die nächste Lektion wird in 12
sucht Weiß, zum direkten An-
wegen 18...¤dxe5µ. 18...f5! Aufgaben das Gelernte testen
griff zu kommen. 13.¤g5 Es
19.£xe8 ¦axe8 Schwarz steht und vertiefen.
droht £h5.
besser. Der Versuch von Weiß,

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LEKTION 2 Willkommen bei der ersten Aufgabe 1:


Übungslektion!
Weiß zieht
ÜBUNGEN Nehmen Sie sich für jede Auf-
gabe 5 Minuten. Für den Fall,
dass Sie nicht auf die Lösung
kommen, ist es auch praktika-
Inhalt bel, diese Aufgabe zunächst zu
überspringen und es später
Einführung wieder zu versuchen.

Ausblick Erinnern Sie sich an die 1.


Lektion zum Thema Übergang
ins Mittelspiel.
Aufgaben 1-12
Bewegen Sie bitte die Figuren
Aufgaben mit Lösungen nicht! Benutzen Sie keinen
Computer! Auch nicht, um die Aufgabe 2:
Lösungen zu überprüfen! Ge-
ben Sie in den Lösungen nur Weiß zieht
Varianten an, die Sie im Kopf
berechnet haben! Beenden Sie
bitte jede Variante mit einer
Einschätzung / Stellungsbe-
wertung!

Geben Sie Ihren besten Zug


auch dann an, wenn Sie nicht
sicher sind oder keine echte
Lösung gefunden haben. Es ist
wichtig, eine Entscheidung zu
treffen!

Viel Spaß und Erfolg!


Aufgabe 3:
Ausblick Schwarz zieht
In der folgenden 3. Lektion
wird das Läuferpaar themati-
siert.

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Aufgabe 4: Aufgabe 7: Aufgabe 10:

Weiß zieht Weiß zieht Weiß zieht

Aufgabe 5: Aufgabe 8: Aufgabe 11:

Weiß zieht Schwarz zieht Schwarz zieht

Aufgabe 6: Aufgabe 9: Aufgabe 12:

Schwarz zieht Weiß zieht Weiß zieht

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Aufgabe 1: Aufgabe 2: Aufgabe 3:

Jussupow - Mitkov Tsyganov - Jussupow Jussupow - Woitkewicz


Chicago, 2005 D04 Chicago, 2005 D35 Chicago, 2005 D12

1.d4 ¤f6 2.¤f3 d5 3.e3 ¤c6 1.d4 e6 2.c4 ¤f6 3.¤f3 d5 1.d4 d5 2.¤f3 c6 3.c4 ¤f6
4.c4 e6 5.a3 dxc4 6.¥xc4 ¥d6 4.¤c3 ¤bd7 5.cxd5 exd5 4.e3 ¥f5 5.¥d3 ¥xd3 6.£xd3
7.b4 0–0 8.¥b2 a6 9.0–0 £e7 6.¥f4 c6 7.e3 ¤h5 8.¥g3 ¥e7 e6 7.¤c3 ¤bd7 8.0–0 ¥b4
…e5 9.¥d3 ¤f8 10.¤e5 g6 11.¥e2 9.¥d2 a5 10.a3 ¥e7 11.e4
¤xg3 12.hxg3 f6 ¹11.¦fe1
Weiß zieht
Weiß zieht Schwarz zieht

10.¤e5! ¥xe5 10...¦d8!?


11.£e2 ¥xe5 12.dxe5 ¤d5 13.¤d3!? …b4 13.¤f3 ¥e6= 11...¤c5! 12.dxc5 dxe4
13.¤d2² 11.dxe5 ¤d7 12.f4 13...¥e6 14.b4 ¤d7 15.0–0 13.£xd8+ ¦xd8 14.¤xe4
¦d8 13.£c2! ¤f8 13...¤b6 ¤xe4 15.¥xa5 ¦a8 16.¥b4
14.¥d3‚ 14.¤d2 ¥d7 ¥xc5=
15.¤e4±

15...¥f7?! ¹15...0–0 16.b5! 0–0


17.bxc6 bxc6 18.¤a4±

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Aufgabe 4: Aufgabe 5: Aufgabe 6:

Plaskett - Arkell Jussupow - Simutowe Jussupow - Lein


London, 1991 E14 Minneapolis, 2005 D04 Minneapolis, 2005 A47

1.¤f3 ¤f6 2.d4 e6 3.e3 c5 1.d4 ¤f6 2.¤f3 d5 3.e3 c5 1.d4 ¤f6 2.¤f3 b6 3.¥g5 ¥b7
4.¥d3 b6 5.0–0 ¥b7 6.c4 ¥e7 4.¤bd2 cxd4 5.exd4 ¤c6 6.c3 4.¤bd2 g6 5.¥xf6 exf6 6.e4
7.¤c3 cxd4 8.exd4 d5 9.cxd5 ¥g4 7.¥d3 £c7 8.0–0 e6 9.¦e1 ¥g7 7.¥d3 0–0 8.0–0 d6 9.¦e1
¤xd5 10.¤e5 0–0 11.£g4 ¤f6 ¥d6 10.¤f1 ¥h5 11.¥g5 ¥g6 ¦e8 10.c3 ¤d7 11.a4 …a5
12.£h4 ¤c6? ¹12...¤bd7 12.¥xf6 gxf6 13.¦c1 0–0
Schwarz zieht
Weiß zieht Weiß zieht

11...a6! 11...a5?! ×b5 12.£b3


13.¥g5! g6 13...h6 14.¥xf6 14.¤h4!? f5 15.£f3 £d8 12.b4!?; 12.d5!? 12...¦b8
¥xf6 15.£e4 g6 16.¤xc6+- 16.£h3 ¢g7 17.¦cd1 £f6 13.¥c4 ¦e7 14.£c2 c6! …b5
14.¥a6!+- 18.¤e3 ¦ad8 19.g3 a6 20.f4±

15.d5 c5 16.£d3 ¦a8 17.£f1


14...h6 14...¤xe5 15.dxe5 £c7³
¥xa6 16.exf6+- ; 14...¥xa6
15.¤xc6 £d7 16.¤xe7+ +-
15.¥xh6 ¤d5 16.£h3 ¤xc3
17.¥xb7 =17.bxc3+- Jussupow
- Gurevich, Minneapolis 2005
17...¤e2+ 18.¢h1 ¤cxd4
19.¥xf8 ¥xf8 20.¥xa8 £xa8
21.£e3 £d5 22.¦ae1 ¥d6
23.f4 g5 24.¦xe2 1–0

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Aufgabe 7: Aufgabe 8: Aufgabe 9:

Jussupow – Jones Jussupow - Mitkov Smyslov – Rudnev


Minneapolis, 2005 A46 Chicago, 2005 D04 1938 C10

1.d4 e6 2.¤f3 ¤f6 3.e3 c5 1.d4 ¤f6 2.¤f3 d5 3.e3 ¤c6 1.e4 e6 2.d4 d5 3.¤c3 dxe4
4.¥d3 ¤c6 5.0–0 b6 6.c4 ¥e7 4.c4 e6 5.a3 dxc4 6.¥xc4 ¥d6 4.¤xe4 ¤d7 5.¤f3 ¤gf6
7.¤c3 0–0 7.b4 6.¥d3 ¤xe4 7.¥xe4 ¤f6
8.¥g5 ¥e7 9.¥xf6 ¥xf6
Weiß zieht Schwarz zieht 9...gxf6!? 10.c3 £d6 …c5, e5

Weiß zieht

8.d5! ¤b4 9.¥e2 9.¥b1!? 7...0–0 7...e5 8.b5 ¤a5 9.¥xf7+


9...d6 10.a3 ¤a6 11.¤d2 ¤c7 ¢xf7 10.dxe5 ¥e7 11.£a4 b6
12.e4 e5 13.b4 ¤fe8 14.¥g4² 12.exf6 ¥xf6© 11.£e2! 0–0 12.0–0–0 c5
13.¢b1 cxd4 14.¤xd4 £b6
15.f4 ¥d7 16.£c2! h6 17.¤f3
¥c6 18.¥xc6 £xc6 19.h4‚

Analysediagramm

8.¥b2 a6 9.0–0 £e7


Aufgabe 1

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Aufgabe 10: Aufgabe 11: Aufgabe 12:

Smyslov - Lilienthal Smyslov - Baturinsky Smyslov - Kirillov


Moskau, 2005 C11 Moskau, 1938 C45 Moskau, 1940 C71

1.e4 e6 2.d4 d5 3.¤c3 ¤f6 1.e4 e5 2.¤f3 ¤c6 3.d4 exd4 1.e4 e5 2.¤f3 ¤c6 3.¥b5 a6
4.e5 ¤g8 4...¤fd7 5.£g4 h5 4.¤xd4 ¥c5 5.¥e3 £f6 6.c3 4.¥a4 d6 5.d4 b5 6.¥b3 ¤xd4
6.£f4 c5 6...b6!? …¥a6 7.dxc5 ¤ge7 7.¥c4 ¤e5 8.¥e2 d5 7.¤xd4 exd4 8.c3 dxc3 9.£h5
¥xc5 8.¤f3 ¤c6 9.¥d3 ¤b4 9.¤d2 9.0–0! 9...£g6 10.0–0 £e7 ¹9...g6 10.£d5 ¥e6
10.0–0 ¤xd3 11.cxd3 ¥d7 ¥h3 11.¥f3 11.£c6+ ¥d7= 10.¤xc3 ¤f6
11.£e2 ¥e6 12.0–0 c6 13.¥g5
Weiß zieht Schwarz zieht ¥xb3 14.axb3 £e6

Weiß zieht

12.¥e3! ¥e7 12...¥xe3 11...0–0–0! 12.¤f5?! 12.exd5


13.fxe3‚ 13.£g3 g6 14.¥g5 ¤xf3+ 13.£xf3 ¥g4 14.£g3
¤h6 15.¥xe7 £xe7 16.¦ac1!² ¤xd5³ 12...dxe4! 13.¤xe7+ 15.£c2! ¤d7
13.¥xe4 ¥xf5 14.¥xf5+ ¤xf5
15.¥xc5 ¦xd2!-+ 13...¥xe7
14.¥xe4 f5 15.¥f3 ¦d3µ

16.¦xa6!! ¦c8 16...¦xa6


17.¤xb5!+- 17.¦fa1±

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