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DENKMAL DER FORDERUNG

NACH PROVENIENZFORSCHUNG
UND RESTITUTION

In einem Vorzimmer zweier Büros der Der Zustand, nicht beurteilen zu können, Am 4.11.2010 zerlegten Teilnehmer_in-
Akademie der bildenden Künste Wien ist symptomatisch für den Umgang der In- nen eines von der Plattform Geschichtspo-
stand bis zum 4.11.2010 ein antiker Ta- stitution mit jenen Teilen ihres Besitzes, in litik im Rahmen der Veranstaltung „educa-
feltisch im altdeutschen Stil. Hinter vorge- dem sich geraubte Güter befinden könn- tional turn“ organisierten Workshops, den
haltener Hand wird im Haus erzählt, der ten. Eine systematische wissenschaftliche betreffenden Tisch. Sie schlichteten seine
Tisch sei „arisiert“, also im Zuge der sys- Erforschung der Provenienz von Mobiliar Bestandteile zur Blockade des Rektorats
tematischen Enteignungen von Jüd_in- und Sammlungsbeständen, wie dies etwa vor dessen Tür auf. Zusammen mit dem
nen und jenen, die den Nazis als solche in den österreichischen Bundessammlun- Budgetantrag der Plattform Geschichts-
galten, geraubt worden. Anhand des ge- gen, aber auch an vergleichbaren Institu- politik für die Einrichtung einer Stelle für
gebenen Wissensstands lässt sich nicht tionen, beispielsweise der Universität für Provenienzforschung an der Akademie,
beurteilen, ob dieses Gerücht der Wahr- angewandte Kunst, der Universität Wien, bildet diese Anordnung das „Denkmal
heit entspricht oder nicht, denn obwohl der Universität Graz, der Universität Salz- der Forderung nach Provenienzforschung
die Akademieleitung Kenntnis davon hat, burg geschehen ist, blieb an der Akade- und Restitution“.
wurden entsprechende Untersuchungen mie bislang aus.
bislang nicht veranlasst. plattformgeschichtspolitik@akbild.ac.at

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