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WIRTSCHAFT

GELDPOLITIK

EZB belässt Leitzins bei einem


Prozent
Die Zinsen in Europa bleiben auf ihrem historisch niedrigen
Stand. Die Europäische Zentralbank sieht darin das Mittel, die
Konjunktur weiterhin zu stützen.
05. August 2010 - 14:23 Uhr
© Daniel Roland/AFP/Getty Images

Die Europäische Zentralbank hat sich entschieden: Der Leitzins bleibt bei einem Prozent

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt ihre Politik des billigen Geldes wie erwartet
fort. Wie die Notenbank nach einer Sitzung des EZB-Rats in Frankfurt mitteilte, bleibt der
Leitzins bei einem Prozent.

Der Schlüsselzins für die Versorgung der Wirtschaft mit frischem Zentralbankgeld liegt
seit Frühjahr 2009 auf diesem Niveau. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet wird die
Beweggründe für den Beschluss der Währungshüter wie gewohnt am Nachmittag vor der
Presse erläutern.

Inzwischen rechnen Volkswirte damit, dass eine Erhöhung des Leitzinses erst im zweiten
Halbjahr 2011 erfolgen wird. Nach Überzeugung der Experten wird die EZB die Märkte
auch weiterhin mit außergewöhnlichen Maßnahmen umfassend stützen. Analysten und
Anleger interessiert aber besonders, wie Trichet die Konjunkturperspektiven in den
Euroländern einschätzt.

Zuletzt hatte sich das Bild etwa in Deutschland weiter aufgehellt, die Erholung nach der
schwersten Krise seit Jahrzehnten scheint intakt. Allerdings erholt sich die Konjunktur nur

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langsam und in den 16 Euroländern auch uneinheitlich. Sorgen bereitet einigen auch die
relativ geringe Inflation.

Problematisch bleibt die Lage auch in den Schuldenländern des Südens – Griechenland,
Portugal und Spanien. Experten zufolge muss die EZB also auch weiterhin am Kauf von
Anleihen klammer Euro-Staaten festhalten.

COPYRIGHT: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, AFP


ADRESSE: http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-08/ezb-leitzins

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