Sie sind auf Seite 1von 6

Zugestellt durch Post.

at

Eferdinger
Filmvorschau Was wir eindrucksvoll super finden …
Frühjahr 2011 Gründe
jeden ersten Dienstag im Monat ein Film zum Lachen, Weinen oder Nachdenken
„Gelungene DIE GRÜNEN
EFERDING
Informationen der Grünen Eferding - Nr. 02/2010
Beispiele“
Dienstag, 11. Jänner 2011, ab 20 Uhr im KUBA Eferding
Lifegala 2010 ein unvergesslicher Abend!!!
„Die verrückte Welt der Ute Bock“
Die Grünen Eferding unterstützen Neuen Treffpunkt Buch & Spiel
20.00 Film einmalig mit € 200,– zur Neugestaltung der Bildungeinrichtung.

21.30 Diskussion mit TREFFPUNKT BUCH & SPIEL


Ute Bock! 4070 Eferding • Kirchenplatz 2
0 7272 / 28 269
e-mail: treffpunkt@bvoe.at
www.treffpunkt.bvoe.at
Zugang BH neu: Durch die Neugestaltung im Eingangs-
Öffnungszeiten:
bereich des Neubaus der BH ist dieser nun auch pro-
Dienstag, 16.00 – 17.00
blemlos barrierefrei zugänglich.
Freitag, 17.00 – 19.00
Sonntag, 10.15 – 11.00
Dienstag, 1. Februar 2011, 20 Uhr im KUBA Eferding
Übrigens: Alle Filme, die beim Guten Film fast monatlich im KUBA
„Vergebung“ gezeigt werden, spenden wir Grüne immer der Stadtbücherei Efer-
ding!

Dritter Teil der Millenium Trilogie

Dienstag, 1. März 2011, 20 Uhr im KUBA Eferding Danke an alle unsere Unterstützer, Sponsoren und Besucher!
SportHS-Süd: Die Schule bekam zur thermischen Sanie-
rung auch einen knallig frischen Außenputz als überrra-
„Immer nie am Meer“ schende Draufgabe.
Eine Fläche für alle Editorial
in für Österreich neues Konzept zur verbundene Höchstgeschwindigkeit von werden und bedürfen einer öffentlichen Dis-

Impressum
An einen Haushalt; Postentgelt bar bezahlt
E Gestaltung des öffentlichen Raums
sorgt für Diskussionen: „Shared
Space“ (Straße fair teilen). Straßen,
Wege, Plätze werden als Lebens-
raum aufgefasst, der von allen gemeinsam
genützt wird. Der Lebensraum soll so einge-
richtet und gestaltet werden, dass er zu
20 km/h sind die einzige Kennzeichnung. Hal-
ten ist generell erlaubt, Parken an markierten
Stellen. Gespielt werden darf auf der Straße
nicht. Weiteres geht es um die Verkehrsberu-
higung, die Verkehrssicherheit und die Auf-
wertung des Lebensraumes. Übergeordneter
Effekt ist die (Wieder-) Belebung des Zen-
kussion. In der Planung und bei den Ent-
scheidungsprozessen ist eine umfassende
Bürgerbeteiligung notwendig. Die Umset-
zung von Projekten wie „Shared Space“ be-
dingt auch ein modernes Verständnis von
Politik. Politiker und Politikerinnen treten hier
nicht auf als jene, die die Probleme für an-
Grundlegende Richtung: Information der Grünen einem Ort der menschlichen Begegnung, trums. Diese Konzepte wurden bereits in dere lösen, sondern als diejenigen, die an-
über das Gemeindegeschehen in Eferding der Kommunikation und des sozialen Um- Gleinstätten, Feldkirchen bei Graz, Teile von dere dazu befähigen, ihre Probleme selbst zu
gangs wird. Ziele des freundlichen und ver- Vöcklabruck, Ottensheim, Thalgau, Unterach, lösen. Das Grundprinzip dieses Konzeptes
M., H., V.: Die Grünen Eferding, Gollingerfeld 12/2/12
4070 Eferding antwortungsbewussten Miteinanders sind Freistadt umgesetzt. Ried ist in Planung. geht von der Überzeugung aus, dass die
Fällt die Wehrpflicht – fehlt der Zivi. Kracht es im Sozialsystem! die Schaffung von Begegnungszonen. Fuß- Bürger und professionelle Planer fähig sind
Die bisherige Praxis zeigt, dass „Shared mit vorhandenem Wissen und aus eigener
Redaktion: Christian Kirchsteiger und Team gänger, Radfahrer und Motorisierte sind
Space“ nach kurzer Eingewöhnung gut ange-
DIE GRÜNEN gleichgestellt und haben einander im Blick. Kraft gemeinsam Lösungen zu finden.
gruen.specht@gmx.at Bahnübergang: Durch die Sanierung der ÖBB-Kreuzung
Auflage: 1.700 Stück
Die Verkehrsteilnehmer teilen sich den
nommen wird, eine signifikante Verkehrsbe-
EFERDING Gedruckt auf 100% Recyclingpapier! ruhigung stattfindet und frei von schweren
in der Bahnhofstraße wurde die Lärmbelastung stark ver- Raum und kommen ohne Bevorzugung, Unfällen ist. Mit diesem Artikel wollen wir einen Impuls
mindert! Druck: Druckerei Wambacher, Eferding ohne Verkehrsschilder und Regelungen aus. in diese Richtung geben und den Diskurs
Aufgabepostamt: 4070 Eferding Die Ankündigung der Zone und eine damit Solche Ideen und Konzepte sollen verbreitet über den „Eferdinger Lebensraum“ eröffnen.

10 / 9 10 / 10 Wenn Du Eferdings Zukunft aktiv mitgestalten willst, dann melde Dich! eferding@gruene.at • Christian Kirchsteiger 0 650 / 283 16 40 10 / 1
Eferdinger Gründe

Bekannte Eferdinger Gesichter mit Migrationshintergrund


Rückblende auf zuletzt gezeigten Film Den Eferdinger Skatern (Skatboardfahrern)
eit Jahren kennt man das: alle sind
„Plastic Planet“ reicht es – sie wollen einen neuen Skaterspot

S sich einig, dass Integration oder wie


viele sagen „das Ausländerproblem“
ein entscheidender Faktor in nahezu
jedem Wahlkampf ist. Aber: wo an-
fangen? Natürlich fällt einem sofort ein: “Die
müssen Deutsch lernen, wenn sie hier leben
wollen!“ – der Meinung sind wir auch. Außer- W
erner Boote zeigt mit per-
sönlichem Bezug in seinem
Dokumentarfilm die Odyssee
durch unsere Kunststoffwelt.
Er überrascht und schockiert Z
ur Erinnerung: im September
fanden sich ca. 20 jugendliche
Skater am Skaterspot (Platz) im
Gewerbegebiet ein, um in aller
Öffentlichkeit und Solidarität die
zugleich, denn Plastik ist praktisch, preiswert Unzulänglichkeiten des jetzigen Skaterspots
dem glauben wir daran, dass es wichtig ist,
und universell einsetzbar, aber auch als Pla- aufzuzeigen. Es wurde dies auch in den re-
wenn „die AusländerInnen“ unsere Kultur ken-
stikmüll eine Gefahr für den Planeten und gionalen Zeitungen OÖN, TIPS, RUND-
nenlernen und im besten Fall im Ortsgesche-
aufgrund giftiger Zusatzstoffe eine Gefahr für SCHAU gebracht. Die Skater haben Pro-
hen voll integriert sind.
bleme mit dem unebenen Asphaltbelag (es
die Gesundheit.
Deshalb versuchen wir jetzt Schritt für Schritt kommt dadurch zu unnötigen Stürzen) und
das zu tun, was andere immer nur lautstark Werner Boote zeigt den Fortschritt und die den verwitterten Bahnbelägen (Glasfasern
fordern-wie lange will man denn noch warten Allgegenwärtigkeit des Kunststoffs und die verursachen Hautverletzungen). Wir,
mit Integrationsangeboten? damit verbundene Abhängigkeit auf. Er zeigt GRÜNE Eferding unterstützen die Initiative,
die Macht der Konzerne, die von Zusammen- weil selbst betroffen (eigene Kinder) und
Ein Schritt war die „Interkulturelle Stadtführung“ Sahin & Hasan (Babos) Albayrak
weil wir meinen, dass der Zustand wirklich
(s. Bericht S 3). Ein nächster Schritt ist, dass wir hängen wissen, diese jedoch bislang
ken, dass man sich bemüht, gut zusammen zu Lieblingsschauspieler: Robert de Niro unzumutbar bis gefährlich ist. Die Gemeinde
mit sog. „gut integrierten Ausländern“ das Ge- ignorieren, was für Unbehagen sorgt. Werner
arbeiten, sind die Zuständigen wirklich vorbild- hat bislang nur versprochen bis September
spräch suchen, um uns ein Bild zu machen, wie Lieblingsfilm: „Der Weg (YOL“) von Y. Güney Boote zeigt auch einen Ausblick auf neben-
lich. Oft weiß man als „Ausländer“ Dinge nicht, jedoch nichts unternommen. Wir, GRÜNE
es gehen könnte. Außerdem tut es der Sache und „Der Pate“. wirkungsfreie Produkte auf. Um den
die man unbedingt tun muss oder nicht tun Eferding sehen das Problem Skaterspot viel-
sicher gut, positive Beispiele zu zeigen. alternativen Ansätzen eine Chance zu geben
darf. Da ist es toll, wenn man eine hilfsbereite, Isst du gern Kebab? Ja, obwohl oder vielleicht schichtig:
Anfangen möchten wir mit 2 Herren, die in bedarf es bei uns Sensibilität für dieses mittelt. Beide zeigten sich irritiert (Presse- meinde zugesagt, dass Möglichkeiten ge-
kompetente Stelle gegenüber hat, wenn man gerade weil ich den ganzen Tag den Duft und 1. die Jugendlichen gehören ins Zentrum berichte) und meinten, dass dieser Miss- prüft werden.
Eferding so gut wie jeder kennt: Herr Hasan Thema im Umgang mit Plastik.
dann auch von den Zuständigen auf der Straße den frischen Anblick vor mir habe! und nicht an den Rand der Stadt (Ge- stand ihnen aktuell nicht gemeldet worden
Albayrak alias „Babos“ (Kebab gegenüber von freundlich gegrüßt wird usw. Außerdem be- Wir, GRÜNE Eferding bleiben bei die-
werbezentrum) – es sollen auch jüngere wäre. Wenn schon gesundheitsgefährdete
der Post) und G. Sahin Albayrak, der Inhaber eindruckt mich, dass viele Menschen über Ih- sem Thema dran. Weitere Aktionen sind
Skater teilhaben können ohne „Eltern- Zustände, dann müsste man eine Sperre
der Videothek gleich neben Babos. Man kennt ren Schatten springen und zu mir ins Lokal geplant, um dieses Anliegen nicht wie-
G. Sahin Albayrak – jederzeit für einen aus-
sie vom Pizza holen oder vom „schnell einen
Film ausleihen“, man plaudert ein wenig – zwei
kommen – für viele tut man das ja nicht „zum
Türken zu gehen“ (lacht) aber erstens bin ich
gefallenen Filmtip in der Videothek zu ha-
ben
Die (Ver-)Äderung fängt im Kopf an! Taxi“
2. die Jugendlichen brauchen einen eigenen
überlegen. Dies war weder das Interesse
der Skater, noch das Anliegen der Angehö- der in Vergessenheit geraten zu lassen.

sympathische Typen, Türken wahrscheinlich. rigen, auch nicht von uns GRÜNE. An eine
Kurde und zweitens brauchen beide Seiten ein alters entsprechenden Platz – Kinder- Abschließend möchte ich betonen, dass
Frage: Du hast nach der Matura in Mainz und Neuanschaffung ist mangels an Geld nicht
bisschen Mut. spielplätze sind dazu nicht geeignet dieses Anliegen ein komplexes Sachthema

A
Genau genommen sind die zwei Brüder Kur- ls erste Reaktion möge die Inven- müll nehme ich bereits vom Geschäft mit um sundheit und die unserer Nachkommen wich- zu denken. Ein Sachverständiger werde die
Wien studiert und betreibst jetzt seit 2 Jahren behandelt und daher parteiunabhängiges
den. Beide sind in Deutschland geboren und tur des eigenen Haushalts die- Zuhause im besten Fall dies getrennt zu ent- tig sind, dann wird es Zeit der Bequemlichkeit Aktuelle Situation in Eferding: Bahn besichtigen und Sanierungsmöglich-
Frage: Babos, Sie sprechen unglaublich gut eine auffällig gut bestückte Videothek in Efer- Interesse bekommen müsste. Um hier er-
aufgewachsen, sprechen fließend Deutsch und nen, machen wir uns ein sorgen? Was sind hier meine Handlungsalter- und der Gewohnheit zu trotzen und aufmerk- keiten prüfen.
Deutsch. Finden Sie Sprachkenntnisse wichtig ding? Bist du mit deiner Entscheidung für Efer- ❚ Der um viel Geld angekaufte Fun-Court folgreich für unsere Jugend zu sein braucht
leben seit Jahren in Österreich. Ihre berufliche für Integration? persönliches Bild vom Umfeld nativen: Einkaufstasche, Korb, Karton, sam zu sein, sich mit diesen Themen ausein-
ding zufrieden? vergammelt mittlerweile im Stadtbauhof Die GRÜNEN Eferding regen mittlerweile es viel Engagement, Kooperation und vor
Selbständigkeit hat sie nach Eferding gebracht. und Ausmaß von „mein Plastik“. Papiersack? anderzusetzen und dem Handlungsbedarf
nach Demontage in der Franz-Vogl-Sied- bei allen Gelegenheiten an, über einen zen- allem keine Schnellschüsse.
Babos: Ich hatte das Glück, dass ich besonders Sahin: Ich bin durch meinen Bruder Hasan Wo habe ich mittlerweile Plastik, wo früher an- durch geändertes Konsumverhalten nachzu- lung (Ursache Lärmbelästigung) tralen Standort (Freizeitmeile) nachzuden-
verständnisvolle und gut ausgebildete Lehrer nach Eferding gekommen und habe die Leute deres Material vorherrschte? Gibt es noch Al- Die Hersteller bewerben die Vorteile von Pla- kommen. Für jedes Problem existiert auch
❚ Der Beachvolleyplatz ist exklusiv im Frei- ken. Auch hier wurde uns von der Ge- Manfred Loidl
Hasan Albayrak bekannt unter Babos- hatte, die es verstanden, mich zu fordern und anfangs sehr zurückhaltend erlebt. Aber ich ternativen am Markt?! Bin ich bereit, hier stik und meinen die Kunden würden dies eine Lösung. Der Film „Plastic-Planet“ lieferte
Inhaber Kebab-Imbiss (gegenüber Post) zu fördern. Aber viele MigrantInnen sind erst bin der Typ, der sich lange um Menschen be- wieder einen Austausch zu machen. Reicht wünschen und brauchen. Sie sind derzeit mehr als ein Kopfschütteln. bad integriert und ausschließlich zu Öff-
dabei, der Sprache den entscheidenden Wert müht. In meinem Beruf ergeben sich natürlich nicht bereit ihr gewinnbringendes Marketing nungszeiten (mit Eintritt) benutzbar. Ein
Frage: Babos, Sie leben seit 1998 in Österreich meine Sensibilität bei Neukauf, auch dieses externer Zugang scheiterte bislang an Po-
beizumessen, der für die Integration so wichtig viele Gespräche: man redet über die Filme und Thema präsent zu haben und nach Alternati- zu ändern. Sie halten sich nicht an Bestim- Der Film „Plastic-Planet“ kann in der
und betreiben seit 2003 den Babos-Kebab-Im- litik & Bürokratie
biss. Wie fühlen Sie sich in Eferding als „Zuge-
zogener“?
ist, damit sie sich souverän durch die Welt be-
wegen können.
langsam öffnet man sich ein wenig. Viele sind
dann erstaunt, wie gut man sich versteht. Zy-
ven zu suchen, zu fragen und entsprechend
zu kaufen.
mungen, vermeiden transparente Etikettie-
rung und verhindern Gesetze zum Schutz der
Stadtbücherei Eferding entliehen werden.
❚ Der Basketballblatz (HS) ist versperrt und Fahrradbeauftragte in Eferding
niker mag ich nicht, dafür mag ich sog. „Gut- Gesundheit. Der Wandel müsse daher von uns Themen dazu gibt es genügend im Internet nur für Schulbetrieb zugänglich – wider-
Frage: Bei unseren Recherchen haben wir be- menschen“ – obwohl das sehr befremdlich ist, rechtliches Spielen wird geahndet
Babos: Die Leute kommen regelmäßig zu mir. Wie steht’s mit Gewohnheiten beim täglichen Konsumenten kommen! z.B. unter www.plastic-planet.at, Müllvermei-
merkt, dass wir dich schon lange kennen, wir ie Fahrradbeauftragte küm- person in sämtlichen „Fahrradangelegen-

D
Freundlichkeit, schneller Service und frische gute Menschen mit diesem Ausdruck in ein Einkauf mit Plastiksackerl, Pet-Flaschen etc. dung, Natürliche Kunststoffe
finden dich sympathisch und außerdem sind In Summe sind alle bewegungsaktiven
Zubereitung sind auf der einen Seite wichtig. schlechtes Licht rücken zu wollen. wo und wie bequem bin ich geworden – weil mert sich um die Belange der heiten“.
wir der Meinung, dass dein Imbiss wirklich eine Wenn uns der Planet, wo wir und unsere Kin- Plätze (mit Ausnahme von vereinsinternen)
Auf der anderen Seite steht das Menschliche. Radfahrer und Radfahrerinnen
Bereicherung für Eferding ist. Aber trotzdem Frage: Was gefällt dir an Eferding besonders? praktisch, leicht usw., wie viel Verpackungs- der leben wichtig ist, wenn uns die eigene Ge- Manfred Loidl für die Jugendlichen in Eferding wenig So könnte zukünftig die Information lauten.
Die Eltern meiner zahlreichen jugendlichen Gä- einer Stadt. Alltagsradler und
wissen wir nichts über dich als Mensch. Wir brauchbar bzw. unerreichbar.
ste haben Vertrauen: “Der Babos ist in Ord- Sahin: Ich mag besonders die schöne, alte In- Bürger unterstützen die Stadt
würden gern einen Word-Rap mit dir machen, Eferding braucht, wie schon viele andere
nung! Unsere Kids dürfen gern dort hin“. Lang- nenstadt. Wenn wundert es, wenn die Jugendli- durch ihre Anregungen und finden Gehör
ok ? Städte, eine Fahrradbeauftragte.
sam kennt man sich mehr und mehr, man chen meinen, in Eferding sei nichts los. bei der Fahrradbeauftragten.
Frage: Findest du Zeit oder überhaupt den Zu-
plaudert und man erkennt den Menschen da- Karl Mair Kastner & Manfred Loidl
hinter. Das ist für mich wichtig. Ich habe mir
Babos: Ja bitte, gern. gang, am Stadtleben teilzunehmen? Grüne Eferding auf Facebook Sie fahren weg, sofern sie die Möglichkeit Fahrrad fahren liegt voll im Trend. Ob Alltag
Hobbies: Musik hören und lesen dazu haben oder laufen frustig herum. oder Freizeit, das Fahrrad hat sich heute
über Jahre ein starkes Fundament erarbeitet. Sahin: Ich hab mich sehr darüber gefreut, dass Hinweis: Im Artikel wurde aus Gründen
man mich eingeladen hat, doch einmal zu der Log dich ein und werde unser Freund – unsere Freundin Wir, GRÜNE Eferding haben die Interessen
schon einen wichtigen Platz zurückerobert.
der leichteren Lesbarkeit mehrheitlich die
Frage: Gibt es etwas, das Ihnen in Eferding LieblingsmusikerIn: Herbert Grönemeier und
besonders gefällt? Ahmet Kaya ein oder anderen Veranstaltung zu kommen, unter … Grüne Eferding … dieser Initiative an Bürgermeister Johann Sie haben Fragen, Hinweise und Vorschläge weibliche Sprachform gewählt. In dieser
zu einem Straßenfest oder zu einem Konzert. Stadlmayer und an die Referentin für Sport- zum Radverkehr in der Stadt – die Fahrrad- sprachlichen Formulierung mögen sich
Babos: Ja, z.B. wenn die Behörden hier mer- Lieblingsschriftsteller: Friedrich Dürrenmatt Ich wüßte oft nicht, dass diese Veranstaltungen und Jugend, Mag. Jutta Kepplinger über- beauftragte ist die kompetente Ansprech- beide Geschlechter angesprochen fühlen.

2 / 10 Wenn Du Eferdings Zukunft aktiv mitgestalten willst, dann melde Dich! eferding@gruene.at • Christian Kirchsteiger 0 650 / 283 16 40 10 / 7 8 / 10
Eferdinger Gründe

rgrund Lerne deine neue Heimat kennen:


sind oder ich käme nicht auf die Idee, nach der
Arbeit noch zu einem Stadtfest zu gehen. Ich Interkulturelle Stadtführung –
freue mich drauf!
Frage: Seit du die Videothek führst, findet man ein Schritt in Richtung
ein auffallend gutes Angebot an Filmen. Wie
kommt das? Integration
Sahin: Es gibt ständig so viele neue Filme,
manche unterhalten einfach, manche sorgen
ine bunt gemischte Gruppe folgte der Einladung der Eferdinger Grünen zur

E
für einen Kick oder Nervenkitzel. Das ist ok,
aber es ist auch wichtig, die Möglichkeit anzu- „Interkulturellen Stadtführung“ am 26. Oktober: Neu zugezogene Eferdinge-
bieten, gute Filme mit guten Inhalten und tollen rInnen, Menschen die aus dem Kosovo oder aus der der Türkei kommen oder
Bildern ausleihen zu können. Filme sind ein einfach ÖsterreicherInnen, die neuerdings in Eferding wohnen, Kinder,
guter Anlass, nachzudenken, miteinander drü- Jugendliche Erwachsne jeden Alters.
ber zu reden oder auch mal berührt zu sein. Es „Es ist wichtig, dass man die Stadt, in der man wohnt, kennenlernt. Das ist das eine,
wär schön, wenn ich die Videothek einmal so das andere ist, dass sich die Leute, die hier wohnen, kennenlernen. So ein gemeinsa-
gestalten könnte, dass diese Begegnung auch mer Spaziergang durch die Stadt eignet sich dafür hervorragend!“, waren sich die
dort stattfinden könnte. Grünen sicher.
Frage: Heißt das, du hast noch Pläne in und für Die G’schichtnweg-Entwicklerin Ingrid Gumpelmaier-Grandl führte die Gruppe durch
Eferding? die Stadt. „Ich bin schon mit wirlich vielen Gruppen gegangen, aber es war wirklich
Sahin: Ja, klar! Auch wenn die Leute lange beeindruckend,wie die „ausländischen“ Mitmenschen im Laufe der Führung neugierig
vorsichtig sind oder auch skeptisch, nach einer wurden. Sie wußten z.b. nicht, dass wir ein Museum haben. Besonders beeindruckt
Weile kennt man sich doch irgendwie und es waren alle von der Stadtpfarrkirche!“ Und da gab es gleich den Wunsch nach Fortset-
passiert eine ehrliche Begegnung. Das ist ein zung: Alle Besucher der Interkulturellen Stadtführung wollten einmal auf den Kirchturm.
schönes Gefühl. „Es hat sich wieder einmal gezeigt, sobald man miteinander redet und etwas macht,
entstehen gemeinsame Ideen wie z.b. gemeinsame Feste, ein Familiennachmittag!“, so
Frage: nachdem du so ein guter Filmkenner die Grünen.
bist, wären wir jetzt neugierig auf unseren
Word-Rap. Zum Abschluss gab es Tee, Punsch und Kuchen im Foyer des Stadtamts und alle haben
es sichtlich genossen, einen ersten Schritt in Richtung Integration zu machen, denn
Sahin: Ja, ich auch-gern. wer soll ihn machen, außer die Menschen, die miteinander in einer Stadt leben!
Hobbies: Musik hören ,lesen und reisen
Lieblingskomponist: Gustav Mahler
Lieblingsschriftsteller: Thomas Mann, Yasar
Kemal, Franz Kafka, Albert Camus, Knut Ham-
sun
Lieblingsschauspieler: Robert Mitchum, Burt
Lancaster und Ingrid Bergmann
Na und dann interessiert uns natürlich: was
sind deine Lieblingsfilme? „Wilde Erdbeeren“
und „Lehrstunden der Liebe“.
Vielen Dank für das Gespräch! Wir waren be-
eindruckt, von der schönen Begegnung und
hoffen, dass viele unserem Beispiel folgen wer-
den!

Bei uns in Eferding leben eigentlich


nicht so viele Menschen mit Migrati-
onshintergrund, das heißt wir haben
wirklich die Chance, sinnvolle Schritte
in Richtung Integration zu machen. In
großen Städten ist das sicher viel
schwieriger.

10 / 3
Die Grüne Landesseite

$EN)NTEGRATIONS 3TEINWEISEINS2OLLENBRINGEN

*
ENE3UBSTANZ DIEUNEDLES-ETALL
IN'OLDVERWANDELTpMANKENNTSIE
ALSbDER3TEINDER7EISENm!LS2E
DEWENDUNGGEBR¼UCHLICHIM3INNE
VONbEINHOHES:IELODERGAR5NER
REICHBARESANSTREBENm7ILLKOMMENINDER
!SYL UND)NTEGRATIONSDEBATTEpAUCHWENN
DIESEWENIGERALSALCHIMISTISCHER3TEINDENN
ALSSIEDENDHEI·E+ARTOFFELAUFDEM0RO
BLEMTISCHDER'ESELLSCHAFTLIEGT

)STESTATS¼CHLICHUNREALISTISCH !SYLUND
)NTEGRATIONSACHLICHUNDZUGLEICHHUMAN
MIT'EFÔHLUNDDOCHEMOTIONSLOSZUBEAR
&/4/)34/#+

BEITENUNDZUBEW¼LTIGEN0OSITIVSOWOHL
FÔR%INZELNEALSAUCHFÔRDIE'ESELLSCHAFT )NTEGRATIONSLEITBILDANZUFORDERN
b*A SIGNALISIERTUNSDIEBESCH¼MENDE0ER BEIM!MTDER/®,ANDESREGIERUNG
FORMANCEDER"UNDESPOLITIK DIEUM+ASER 0ERSONENDER%XEKUTIVE 6EREINE .'/lS !BTEILUNG3OZIALES )NTEGRATIONSSTELLE/®
NIERUNGSTAGEFÔR!SYLWERBER)NNENFEILSCHT UNDAUCH0RIVATPERSONENMITGEWIRKTHABEN  SOPOST OOEGVAT
UNDEIN-IGRATIONSVERHINDERUNGSPAKETALS UNDDERDEM"EREICH"ILDUNGUND3PRACHE
)NTEGRATIONSERRUNGENSCHAFTVERKAUFTm BETONT BESONDERE"EDEUTUNGBEIMISSTb7IRWOLLEN b$ENN)NTEGRATIONMUSSAUCHGEWOLLT GELEBT
DIE'RÔNE)NTEGRATIONSSPRECHERIN,!BG-A DIESES,EITBILDZUHUNDERT0ROZENTUMSET WERDENpIM!LLTAG VONDEN-ENSCHEN DEN
RIA"UCHMAYR$ABEIBRAUCHTESSODRINGEND ZENm KÔNDIGT"UCHMAYREINE)NTEGRATIONS POLITISCH6ERANTWORTLICHENINDEN3T¼DTEN
EINENKONSTRUKTIVENGESETZLICHEN2AHMEN OFFENSIVEFÔRDIESE,EGISLATURPERIODEAN&ÔR UND'EMEINDENm BETONT"UCHMAYR5NDES
DERDEN5MGANGMITDEMb&REMDENmORDNET "UCHMAYRISTESAUCHEINbENTSCHIEDENER SINDOFTKLEINE3CHRITTE%INEWOHLWOLLENDE
%INE'RUNDLAGE AUFDEREN"ASISVERSCHIE 3CHRITTGEGEN5NT¼TIGKEIT ABERAUCHGEGEN 'ESTEIM7OHNBLOCK EIN'ESPR¼CHBEIM
DENSTE-A·NAHMENUMGESETZTUNDMIT,E RECHTE0OLITIK DIEœNGSTENICHTNIMMTSON %INKAUF EINEGEMEINSAME6ERANSTALTUNG EIN
BENERFÔLLTWERDEN DERNSCHÔRTUNDAUFBESTEHENDE0ROBLEME BEREINIGTES0ROBLEMp"LITZLICHTER DIEDAS
MIT:WANGSMA·NAHMENREAGIERTm :USAMMENLEBENSUKZESSIVEERHELLENSTATTZU
$ASVONDEN'RÔNENIN/®INITIIERTE)NTEGRA VERDUNKELNUNDDEN)NTEGRATIONS 3TEINWEISE
TIONSLEITBILDWIRDGENAUDIESEN!NSPRÔCHEN %INESISTJEDOCHUNUMSTηLICH!UCH INS2OLLENBRINGENKÎNNTEN
GERECHT%SISTEIN'RUNDSATZ UND-A·NAH DASKONSTRUKTIVSTE+ONZEPTERSETZTNICHT
MENKATALOG ANDEM"EHÎRDENVERTRETUNGEN "EREITSCHAFT -AX'USENBAUER

0ORTR¼TDER'RÔNEN)NTERKULTURELL/®
b)NTEGRIERTSEUCHm

3
OLAUTETDER4ITELEINES"UCHES "UCHPR¼SENTATIONDIESE7ERKESMIT$IS 7AHLRECHTSFRAGEN EINEWEITERGEFASSTE
VON%RDAL+ALAYCI$ER!UTOR KUSSIONUNDMUSIKALISCHER5MRAHMUNG UNDMENSCHENWÔRDIGE!SYL UND&LÔCHT
0OLITIKWISSENSCHAFTLER )NTEGRA IM!PRIL7ER)NTERESSEHAT DIESE LINGSPOLITIKSOWIEDIE5MSETZUNGDER
TIONS UND-ENSCHENRECHTS "UCHPR¼SENTATIONZUBESUCHENODER,UST -A·NAHMENDES/BERÎSTERREICHISCHEN
REFERENTIM'RÔNEN+LUBIM7IE BEIDEN'RÔNEN)NTERKULTURELLMITZUARBEITEN )NTEGRATIONSLEITBILDES UMNUREINIGE!UF
NER2ATHAUSUND$OKTORANDANDER5NIVER ODERWEITERE)NFORMATIONENZUERHALTEN GABENFELDERZUNENNEN
SIT¼T7IEN SCHL¼GTEINE7EITERENTWICKLUNG SENDEBITTEEIN-AILANINTERKULTURELLOOE
DER)NTEGRATIONSDEBATTEVORUNDDEFINIERT GRUENEAT 7ENN3IEALSO,UST )NTERESSEUND:EITHA
DIE'ESELLSCHAFTSENTWICKLUNGSPOLITIK$ARIN BEN BEIUNSMITZUARBEITEN FREUENWIRUNS
FORMULIERTEREINE)NTEGRATIONSPOLITIK DIEALLE 7ICHTIGISTFÔRUNSEINE:USAMMENARBEIT ÔBER)HRE+ONTAKTAUFNAHMEMITUNS
SOZIAL UNDEINKOMMENSSCHWACHEN"EVÎL MITANDERENGRÔNEN4EILORGANISATIONEN MI
*OHANNA'RUBER (ERBST
KERUNGSGRUPPENUMFASST UNDDARUNTERFALLEN GRANTISCHEN6EREINENUNDALLEN0ERSONEN
SOWOHL-IGRANT)NNENALSAUCH%INHEIMISCHE UND/RGANISATIONEN DIE)NTERESSEHABEN
!LS0ROBLEMVERURSACHERKÎNNENSONICHT ANEINERGLEICHBERECHTIGTEN4EILHABEAM 'RÔNE)NTERKULTURELL/®
MEHRETHNISCHEODERKULTURELLE(INTERGRÔNDE ÎKONOMISCHEN SOZIALEN POLITISCHENUND
GENANNTWERDEN SONDERNNURMEHRSOZIO KULTURELLEN,EBENALLER-ENSCHEN DIEIN ,ANDGUTSTRA·E ,INZ
ÎKONOMISCHE ®STERREICHLEBEN 4ELp
$IUND$Op5HR
'EMEINSAMMITDEM6EREIN!RCOBALENO 7EITERSTRETENWIREINFÔREINE'LEICH -AILINTERKULTURELLOOE GRUENEAT
PLANENDIE'RÔNEN)NTERKULTURELL/®EINE STELLUNGALLER%5 "ÔRGER)NNENINALLEN

4 / 10 Wenn Du Eferdings Zukunft aktiv mitgestalten willst, dann melde Dich! eferding@gruene.at • Christian Kirchsteiger 0 650 / 283 16 40
Eferdinger Gründe

Ein Weihnachtsmärchen vom Auszug


aller „Ausländer“

E
s war einmal, etwa drei Tage vor die Gewürze aus ihrem Inneren zog es nach Rolls-Royce Richtung England, Chrysler nach
Weihnachten, spät abends. Über Indien. Der Dresdner Christstollen zögerte; er Amerika und Renault’s, Citroens’s und Peu-
dem Marktplatz der kleinen Stadt hatte Tränen in seinen Rosinenaugen, als er geot’s nach Frankreich usw.
kamen ein paar Männer gezogen. zugab: „Mischlingen wie mir geht es beson-
Sie blieben an der Kirche stehen ders an den Kragen!“ Mit ihm kamen das Lü-
und sprühten auf die Mauer die Worte „Aus- becker Marzipan und der Nürnberger Lebku-
länder raus“ und „Deutschland den Deut- chen. Nicht Qualität, nur Herkunft zählte jetzt.
schen“. Steine flogen in das Fenster des tür- Es war schon in der Morgendämmerung, als
kischen Ladens gegenüber der Kirche. Dann die Schnittblumen nach Kolumbien aufbra-
zog die Horde ab. Gespenstische Ruhe… chen und die Pelzmäntel mit Gold und Edel-
Die Gardinen an den Fenstern der Bürger- steinen in teuren Chartermaschinen in alle
häuser waren schnell wieder zugefallen. Nie- Welt starteten.
mand hatte etwas gesehen.
„Los kommt, wir gehen.“ „Wo denkst Du hin!
Was sollen wir denn da unten im Süden?“ „Da Viele Restaurants, die wir liebten, waren
unten? Da ist doch immerhin unsere Heimat. schlagartig geräumt. Nichts war’s mehr mit
Hier wird es nur schlimmer. Wir tun, was an Pizzas, mit griechisch oder chinesisch essen.
der Wand steht: „Ausländer raus!“ Auch McDonald war geschlossen. Nur noch
Tatsächlich: Mitten in der Nacht kam Bewe- deutsche Küche den Deutschen.
gung in die kleine Stadt. Die Türen der Ge-
schäfte sprangen auf. Zuerst kamen die Ka-
kaopäckchen, die Schokoladen und Pralinen in
ihrer Weihnachtsverkleidung. Sie wollten nach
Ghana und Westafrika, denn da waren sie zu Der Verkehr brach an diesem Tag zusammen.
Hause. Dann der Kaffee, palettenweise, der Lange Schlangen japanischer Autos, vollge-
Deutschen Lieblingsgetränk: Uganda, Kenia stopft mit Optik und Unterhaltungselektronik,
und Lateinamerika waren seine Heimat. krochen gegen Osten. Am Himmel sah man
die Weihnachtsgänse nach Polen fliegen, auf
ihrer Bahn gefolgt von den Seidenhemden
und den Teppichen des fernen Asiens.

Mit Krachen lösten sich die tropischen Hölzer Alsdann machten sich sogar unsere liebge-
aus den Fensterrahmen und schwirrten ins wonnen Haustieren auf den Rückweg in ihre
Amazonasbecken. Man musste sich vorsehen, Ursprungsländer – getreu dem Motto: Nur die
um nicht auszurutschen, denn von überall her Herkunft zählt. So waren dann plötzlich die
quoll Öl und Benzin hervor, floss in Rinnsalen Wellensittiche aus den heimischen Käfigen
und Bächen zusammen in Richtung Naher verschwunden, Papageien, ja sogar Siamkat-
Osten. zen, Perserkatzen und bestimmte Hunderas-
sen verließen einfach ihr bisheriges „Herr-
Aber man hatte ja Vorsorge getroffen. Stolz chen und Frauchen“.
Ananas und Bananen räumten ihre Kisten, holten die deutschen Autofirmen ihre Krisen-
auch die Trauben und Erdbeeren aus Süd- pläne aus den Schubladen: Der Holzvergaser Nach drei Tagen war der Spuk vorbei, der
afrika. Fast alle Weihnachtsleckereien brachen war ganz neu aufgelegt worden. Wozu aus- Auszug geschafft, gerade rechtzeitig zum
auf. Pfeffernüsse, Spekulatius und Zimtsterne, ländisches Öl?! - Aber die VW’s und BMW’s Weihnachtsfest. Nichts Ausländisches war
begannen sich aufzulösen in ihre Einzelteile, mehr im Land, Tannenbäume gab es noch,
das Aluminium wanderte nach Jamaika, das auch Äpfel und Nüsse. Und „Stille Nacht“
Kupfer nach Somalia, ein Drittel der Eisenteile durfte gesungen werden – Allerdings nur mit
nach Brasilien, der Naturkautschuk nach Za- Sondergenehmigung, das Lied kam immerhin
ire. aus Österreich!

Und die Straßendecke hatte mit dem auslän- Nur eines wollte nicht ins Bild passen, Maria,
dischen Asphalt auch immer ein besseres Bild Josef und das Kind waren geblieben. Drei Ju-
abgegeben als heute. den. Ausgerechnet! „Wir bleiben“, sagte Maria,
„wenn wir aus diesem Land gehen, wer will ih-
Autohäuser standen leer, denn die Fiat’s und nen dann noch den Weg zurück zeigen, zurück
Lancia’s rollten gen Italien. Jaguar, Rover, zur Vernunft und zur Menschlichkeit?“

10 / 5
„Shared Space“: Der öffentliche Raum gehört allen
och im 19. Jahrhundert war es Begegnungen ohne weiteres möglich – wie

N selbstverständlich, dass auf der


Straße verschiedene Funktio-
nen nebeneinander Platz hat-
ten. Erst als sich Kraftfahrzeuge
im Straßenraum breitmachten, war es mit die-
ser Selbstverständlichkeit vorbei. In den mei-
sten europäischen Orten und Städten setzte
am Eislaufplatz oder im Foyer, wo es auch
keine Verkehrszeichen, Bodenmarkierungen
und Ampeln gibt. Die Schlüsselbegriffe sind
Gleichberechtigung und Rücksichtnahme.
„Shared Space“ macht inzwischen außerhalb
der Niederlande Schule: Beispielsweise wur-
den vor kurzem in der Steiermark „Shared-
Mitte des 20. Jahrhunderts eine verfehlte Pla-
Space“-Pilotprojekte in Gleinstätten und Graz
nungsphilosophie ein Primat des Kfz-Verkehrs
fertiggestellt, und Thalgau (Salzburg) erhält
im öffentlichen Raum durch. Ergebnis: Die
gerade eine ähnlich gestaltete „Mischver-
nichtverkehrlichen Funktionen des öffentli-
kehrszone“.
chen Raumes sowie Gehen und Radfahren
werden verdrängt – was den jeweiligen Ort Wie das System funktioniert, sieht man auch
nach und nach veröden lässt. Aber es gibt ein am Markplatz in Ottensheim, der zwar nicht
Gegenmittel. explizit als „Shared Space“ gestaltet wurde,
aber dieselben Prinzipien verkörpert.
In den 1990er Jahren wurde in den Nieder-
landen das entgegengesetzte Planungsprinzip Und in Eferding?
„Shared Space“ erfunden (etwa „Gemeinsa-
mer Raum für alle“). Die Kernpunkte:

❚ Ohne Reglementierung (aber mit gekonnter


Gestaltung des Straßenraumes) kommt es Wenn im Ort die tatsächlichen Geschwindig-
zur informellen Verständigung durch Blick- keiten Blickkontakt zulassen (was nur unter 30
kontakt und Körpersprache. km/h funktioniert), sind Randsteine und Ver-
kehrsschilder eigentlich kontraproduktiv. Statt
❚ Aufgrund „chaotischer Verhältnisse“ fahren Fahrbahn und Gehsteig gibt es eine gemein-
Kfz-LenkerInnen in diesem Raum freiwillig
same öffentliche Fläche, auf der sich alle Andrew
im gemäßigten Tempo.
gleichberechtigt bewegen (ohne Vorschriften- Kilpatrick
❚ Dann haben Gehen, Radfahren und nicht- korsett, in Eigenverantwortung). Vorausset-
verkehrliche Funktionen im öffentlichen zung dafür ist, dass dort niemand schneller als
Raum Platz. 30 km/h unterwegs ist. Dann sind zivilisierte Ein Beispiel aus Ottensheim: Der Platz
ist so gestaltet, dass sich das friedliche
Miteinander von selber versteht.

6 / 10 Wenn Du Eferdings Zukunft aktiv mitgestalten willst, dann melde Dich! eferding@gruene.at • Christian Kirchsteiger 0 650 / 283 16 40

Das könnte Ihnen auch gefallen