Die institutionellen Voraussetzungen tigen die innovationshemmend wirkende
Gefahr der „Produktpiraterie“.
der Industrialisierung in England d) In Deutschland gibt es patentrechtliche Regelungen erst seit Beginn des 19. 1. Das politische System der „parlamentari- Jahrhunderts. schen Monarchie“ (spätestens seit der „Bill of Rights“ 1689) und das fortschrittliche 4. Die gesellschaftliche Durchlässigkeit nach Rechtssystem (z.B. „Habeas-Corpus-Act“ oben sorgt für die Perspektive, über wirt- von 1679) schaftlichen Erfolg sozial aufsteigen zu kön- nen. Für den Adel und das etablierte Bürger- 2. Die vergleichsweise hohe Alphabetisie- tum bedeutet es umgekehrt, wirtschaftlich rungsquote in England sowie das fort- aktiv und innovationsbereit zu bleiben, um schrittliche Hochschul- und Bibliotheks- einen sozialen Abstieg zu verhindern. wesen Alphabetisierung (erwachsene Männer, Prozent) 5. Die politische, gesellschaftliche, wirtschaft- England Frankreich liche, geistige Offenheit in England beflügelt Um 1600 25 % 16 % den „entrepreneurial spirit“ („Unternehmer- geist“), besonders in Bürgertum und niede- Um 1750 > 50% 33 % rem Adel („Gentry“). 3. Die Entwicklung der „property rights“ a) Einführung des Patentrechts mit dem „Book of Bounty“ (1610) und dem „Statue of Monopolies“ (1623) • Hergang: 1623 trotzte das Britische Unterhaus König Jakob I. das so genannte Antimonopolstatut ab. • Das Statut unterband die willkür- liche Erteilungspraxis von Privile- gien, d.h. Monopolen, durch den je- weiligen Herrscher und schaffte be- stehende Monopole ab. Dagegen verankerte es den Anspruch des Erfinders neuer Geräte und Verfah- ren auf ein Privileg gesetzlich.
b) Einführung des Urheberrechts mit dem
„Licensing Act“ (1662) und dem „Statue of Anne“ (1710) • Recht des Autors am veröffentlich- ten Werk • Förderung der Wissenschaft durch Pflichtexemplarregelung
c) Bedeutung: Das Antimonopolstatut stellt
die Gewerbefreiheit in den Vordergrund. Wirtschaftlicher Erfolg ist damit nicht mehr von den Beziehungen zur Obrigkeit und der Willkür des Herr- schers abhängig, sondern in erster Linie von der Innovationsbereitschaft und den unternehmerischen Fähigkeiten des Einzelnen. Die urheber- und patentrechtlichen Bestimmungen besei-