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Operation Deutsche Einheit

Bruno hat jetzt in einem kleinen Kreis zugegeben,


dass er sich entschlossen habe, den Eingriff, der
nach seiner, Brunos, Ansicht längst überfällig ge-
wesen wäre, nun endlich vorzunehmen. Er, Bru-
no, wisse durchaus, dass es sehr viel Vertrauen
brauche, welches in den Operateur gesetzt werden
müsse. Nun aber sei er dazu bereit. Ein Zurück
gebe es nicht mehr. Er sei fest entschlossen, die-
ses Wagnis einzugehen. Schließlich habe er etwa
an die zwanzig Jahre diese notwendige Maß-
nahme immer wieder vor sich hergeschoben.

Bruno, so erzählte er, wisse sehr wohl um die Ge-


fahr, die dieser Eingriff mit sich bringen könne.
Das Leben sei zwar nicht gefährdet, aber bleiben-
de Schäden seien nicht auszuschließen. Schließ-
lich handele es sich, so Bruno, um einen Eingriff
in sein Gehirn. Und eine solche Maßnahme, das
wisse jeder, eine solche Maßnahme will gut über-
legt sein. Denn schließlich habe er bislang auch
ohne diesen Eingriff gut gelebt. Und, so Bruno
weiter, wisse man nicht sicher, ob nach diesem
Eingriff das Leben so weiter geführt werden kön-
ne wie bisher.

Aber, so betonte Bruno noch einmal fest ent-


schlossen, der Würfel sei gefallen. Und als Mann,
der auch einer schwierigen Entscheidung nicht
aus dem Wege gehe, stehe er zu seinem Ent-
schluss. Morgen ginge es los. Alles sei vorberei-
tet. Er, Bruno, hoffe, dass alles gut ausginge und
dieses Ding, wie er sich ausdrückte, endlich aus
seinem Gehirn entfernt werden könne, diese Mau-
er in seinem Kopf.

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