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Schweißen
Thermisches Fügen
Die Technik, Metallteile aus Eisen dauerhaft zu verschmelzen hat eine viele
Jahrtausende alte Geschichte. Schon die Ägypter unter Pharao Thutmosis
I. (1.493 - 1.482 v.Chr.) kannten und nutzten die Technik des Feuerschweißens.
Um zwei Metallteile nur mit Hilfe eines Schmiedefeuers und einfachen
Werkzeugen zu verbinden, war sehr viel Erfahrung nötig. Es verlangte viel
Fingerspitzengefühl das Metall genau in dem Zeitpunkt aus dem Feuer zu
nehmen, bei dem die richtige Temperatur zum Verschweißen erreicht war. Eine
weitere Schwierigkeit lag in der Tatsache, dass zu Teile unbedingt vor
Lufteinwirkung geschützt werden mussten. Bis zur Glut erhitztes Metall oxydiert
sehr rasch an der Luft. Viele Jahrhunderte lang nutzte man dazu feinen
Sand. Später gelang den Schmieden eine bessere Luftabschirmung durch das
natriumhaltige Mineral Borax. Die Technik des Feuerschweißens verbreitete sich
im Lauf der Zeit über die ganze Welt und hielt sich über 3.500 Jahre lang bis zum
Anfang des 20. Jahrhunderts.
1892 wurde das Gas Ethin entdeckt, welches besser unter der Bezeichnung
Acetylen bekannt ist. Acetylen hat einen Heizwert von über 57.000 kJ pro
Kubikmeter und erzeugt eine fast 3.200°C heiße Flamme. Damit erreicht Acetylen
die höchste Flammenleistung aller verfügbaren Schweißgase wie z.B. Propan und
Methan.
Verschiedene Schweißverfahren
Diffusionsschweißen D
Feuerschweißen FS
Gaspress-Schweißen GP
Gasschmelzschweißen G
Kaltpressschweißen KP
Lichtbogenhandschweißen E
Metall-Aktivgas-Schweißen MAG
Metall-Inertgas-Schweißen MIG
Metall-Schutzgas-Schweißen MSG
Reibschweißen FR
Schutzgasschweißen SG
Ultraschallschweißen US
Unterpulverschweißen UP
Unterschienenschweißen U
Wolfram-Inertgas-Schweißen WIG
Wolfram-Plasmaschweißen WP
Wolfram-Schutzgas-Schweißen WSG
Insgesamt gibt es heute über 100 verschiedene Verfahren, die sich unter
anderem in ihrer Form der Energieabgabe unterscheiden. Am Häufigsten
kommen jedoch Lichtbogen-Handschweißen, MSG-, Laser und
Gasschmelzschweißen zum Einsatz.
Am besten ist es natürlich, wenn man auf eine Schweißnaht verzichten kann. Bei
vielen Konstruktionen ist es jedoch unumgänglich Materialteile durch Schweißen
miteinander zu verbinden. Deshalb ist eine gute und gründliche
Schweißnahtvorbereitung von elementarer Wichtigkeit. Die Naht muss so
vorbereitet werden, dass die Materialkanten aufgeschmolzen und der
Nahtquerschnitt vollkommen gefüllt ist. Nur so wird das Durchschweißen bis zur
Wurzel möglich.
Das Symbol für eine Schweißnaht ist ein Pfeil. Für jede Naht muss ein eigener
Pfeil gezeichnet werden. Die Spitze zeigt direkt auf den Schweißstoß. Der
waagerechte Teil zeigt symbolisch das Werkstück von der Vorderseite (1) und der
Hinterseite (2).
Durch das Hinzufügen eines Symbols kann definiert werden, welche Schweißnaht
zu fertigen ist. Es gibt insgesamt fast 30 solcher Symbole. Die wichtigsten sind in
der folgenden Grafik zusammengefasst dargestellt.
Durch diese Symbolik weiß der Schweißer zu jeder Zeit, welche Schweißnaht
jeweils für die sichtbare und verdeckte Werkstückseite anzufertigen ist.
Schweißpositionen
Es liegt auf der Hand, dass nicht jede Schweißnaht waagerecht und in
Wannenposition geschweißt werden kann. Bei der Konstruktion von Baugruppen
und Übergangskörpern können von Zeit zu Zeit andere Schweißpositionen
notwendig werden, da das Werkstück aufgrund seiner Form oder Große nicht in
die gewünschte Position gebracht werden kann.
Schweißbadsicherung
Die Nähte, die mit einer Badsicherung geschweißt wurden, sind von
hervorragender Qualität. Nach dem Entfernen der Sicherung wird die
Nahtunterseite sichtbar, die so gut wie nie nachbearbeitet werden muss und
qualitativ sowie optisch allen Anforderungen gerecht wird. Dadurch kann
wertvolle Arbeitszeit gespart werden.
Schweißnahtvorbereitung
Auch wir setzten WIG-Schweißen zum Verbinden von Blechteilen ein. Je nach den
spezifischen Kunden- und Materialanforderungen stehen bei uns noch weitere
Schweißverfahren zur Verfügung.
Bei Rime werden außerdem die Schweißverfahren MIG, MAG, Punkt- und
Bolzenschweißen angewandt.
Vorteile:
Es entsteht durch den Einsatz von inerten Gasen keine Schlacke. Dieses
Schweißverfahren ist sehr schnell. Dies hat zur Folge, dass sich das Material
aufgrund der kurzen Hitzeeinwirkung kaum verformt. WIG-Schweißen kann in
allen Positionen angewandt werden.
Nachteile:
Dieses Schweißverfahren ist sehr windanfällig. Aus diesem Grund kann WIG-
Schweißen nicht im Freien angewendet werden. Durch Windeinwirkung kann das
Schutzgas weggeweht werden, was dann eine verstärkte Oxidation der
Schweißnaht nach sich zieht. Solche Schweißnähte sind bei weitem nicht so
haltbar wie unter Schutzgas geschweißte Nähte. Bei der
Schweißnahtvorbereitung muss unbedingt der Rost entfernt werden.
Beim Metallschweißen mit aktiven Gasen (MAG) kommt ein Gasgemisch aus
Argon, Kohlendioxid und Sauerstoff zum Einsatz. Die Anteile der einzelnen Gase
können an die Anforderungen des zu schweißenden Materials angepasst werden.
So lassen sich Nebenerscheinungen wie Einbrennen und Spritzen vermindern.
MAG-Schweißen wird hauptsächlich bei unlegierten Stählen eingesetzt.
Bei höher legierten Stählen und Aluminium kann Helium oder Argon als
Schutzgas verwendet werden, wobei aus Kostengründen häufiger Argon zum
Einsatz kommt.
Inerte Gase bieten den Vorteil, dass mit höheren Temperaturen geschweißt
werden kann, ohne dass das Material oxidiert. MIG / MAG - Schweißen kann nicht
außerhalb geschlossener Räume angewendet werden. Durch Wind- und
Wettereinflüsse könnte das Schutzgas weggeweht werden und der
Schweißprozess würde ohne Oxidationsschutz erfolgen. Diese Schweißnaht wäre
dann von minderer Qualität, rostanfällig und bei weitem nicht so tragfähig.
Vorteile:
Die Schweißnaht wird vor Oxidation geschützt. Es entsteht keine Schlacke. Die
Arbeitsgeschwindigkeit ist sehr hoch. Dadurch kommt es zu geringeren
Wärmeeinflüssen des umliegenden Materials. Dieses Schweißverfahren kann in
allen Positionen angewandt werden.
Nachteile:
Windanfälligkeit - Metallschutzgasschweißen kann nicht im Freien stattfinden.
MIG und MAG-Schweißen erfordert sehr viel Erfahrung und ist nicht leicht zu
kontrollieren. Die Schweißnaht muss vorher von Rost befreit werden.
Spitzenzündungsbolzenschweißen
Bei diesem Verfahren muss an der Unterseite des Bolzens eine kleine Spitze
vorhanden sein. An dieser Spitze zündet der Lichtbogen und schmilzt diese sowie
die gesamte Bolzenunterseite auf. Das dabei entstehende Schweißbad ist für das
Fügen des Bolzens ausreichend. Das Spitzenzündungsverfahren ist eine sehr
zügige Schweißmethode und eignet sich besonders für dünnere Blechstärken.
Hubzündungsbolzenschweißen
Punktschweißen
Das Punktschweißen ist ein Verfahren, bei dem kein Schutzgas zugeführt werden
muss. Die zu verbindenden Werkstücke werden mechanisch zwischen zwei
Elektroden zusammengepresst und durch Einleitung eines Stroms an den
Berührungspunkten der Elektroden miteinander Verbunden. Die Werkstücke
verschmelzen dann genau an den Punkten, an dem der Strom von einem
Werkstück auf das andere übergegangen ist.
Wir verwenden schon seit einigen Jahren das patentierte Spannsystem der Firma
Demmeler. Diese "Demmelertische" sind modulare Systeme, mit dem wir
Werkstücke extrem schnell und effizient eingespannt werden können.
Die Vorteile sind sehr vielfältig. Die Tische verfügen über ein regelmäßiges
Raster von Aussparungen, in denen passende Spannelemente befestigt werden
können. Das ist vor allem in der Serienfertigung von Vorteil. Der Tisch muss nur
ein Mal an das Werkstück angepasst werden. Danach lässt sich jedes weitere Teil
innerhalb weniger Augenblicke fixieren.
Auch kompliziert geformte Teile können zügig auf dem Tisch befestigt werden.
Passend zu diesem System gibt es unter anderem Anschläge, Spannwinkel,
Schraubzwingen und Montagehebegabeln, die das Schweißen deutlich
erleichtern.
Inertgas
Die meisten Metalle zeichnen sich durch ihre Stabilität und Festigkeit aus und
sind somit ein perfektes Material für Bauwerke, die extremen Belastungen
standhalten müssen. Darunter zählen unter anderem Brücken und die
stahlbewährten Wolkenkratzer.
Doch Eisen und Stahl haben einen unsichtbaren Feind, der seine Opfer langsam
aber ausdauernd angreift. Es ist der Sauerstoff in unserer Luft, den wir so
dringend zum Leben benötigen, der den Metallen so zusetzt.
Seit dem der Mensch in der Lage ist Metalle zu verarbeiten, ärgert er sich auch
über Rost. Dieser entsteht, bei mangelnder Pflege, an allen Eisenteilen und ist
chemisch betrachtet Eisenoxid.
Sauerstoff
Sauerstoff ist mit über 20% Volumenanteil das zweithäufigste Gas in unserer
Atmosphäre und auf unserem Planeten mit Abstand das häufigste Element.
Sauerstoff ist sehr reaktionsfreudig und geht mit dem Großteil der anderen
Elemente Verbindungen ein. Seine zersetzende Wirkung entfaltet der Sauerstoff
jedoch erst in Verbindung mit Wasser. Durch Diffusionsprozesse entreißt Wasser
dem Eisen Ionen, was es dem Sauerstoff dann ermöglicht das Eisen effektiv
anzugreifen.
Ohne Wasser kann Sauerstoff Eisen nicht gut angreifen. Doch bei
metallverarbeitenden Verfahren, wie Schmieden und Schweißen, wird dem
Material so viel Energie zugeführt, dass dem Sauerstoff wieder eine Möglichkeit
eröffnet wird, Verbindungen mit dem Material einzugehen. Beim Schmieden
entsteht auf der Oberfläche des glühenden Eisens eine dünne Zunderschicht, die
beim Formungsprozess regelmäßig abplatzt.
Schutzgas
Als Schutzgas oder Inerte Gase bezeichnet man all die Elemente, die
entweder gar keine chemischen Verbindungen mit anderen Stoffen
eingehen oder sehr reaktionsträge sind. Besonders geeignet sind dafür die
Gase Helium und Argon, die es nur in atomarer Form gibt und aufgrund ihrer
chemischen Eigenschaften nicht in der Lage sind, mit anderen Stoffen zu
reagieren.
Erfolgt das Schweißen ohne Schutzgas, bildet sich nicht nur Zunder sondern es
wird auch atomarer Sauerstoff im Schweißbad angereichert. Dieser sorgt im Lauf
der Zeit dafür, dass die Schweißnaht wesentlich rostanfälliger ist als eine unter
Schutzgas gefertigte Naht.
Bei den Schutzgas-Schweißverfahren MIG, MAG und WIG wird direkt über die
Schweißpistole ein Schutzgasgemisch aus Argon und Helium in den zu
schweißenden Bereich eingeblasen. So wird eine Reaktion mit dem Sauerstoff im
Schweißbad verhindert und die Schweißnaht ist wesentlich widerstandsfähiger,
stabiler und langlebiger.