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Masterarbeit)
FRÖTEK-Kunststofftechnik GmbH
An der Unteren Söse 24-30
37520 Osterode am Harz
1 sebastian.mathes@froetek.de
1
13. Oktober 2010/FRÖTEK
1 Apparatives
Gegenstand durchzuführender Entwicklungs- und Konstruktionsarbeiten ist ein bereits existierender,
kommerziell von der Fa. Frötek bei Fa. IGB , Mackenrode im Jahr 2007 erworbener Prüfstand für
die Funktionsevaluation von Batteriefüllstopfen.
1.1 Batteriefüllstopfen
1.1.1 Allgemeines
Die Konstruktion von AqS unterliegt gewissen Prämissen. AqS müssen säurefest sein, und harten
mechanischen Belastungen im Bereich der Schwingfestigkeit widerstehen. Sie müssen extrem ausfall-
sicher sein, Ausfallzahlen von 50ppm sind angestrebt. Das Versagen eines einzelnen AqS im Zellver-
band verursachte ein Überlaufen der gesamten Zelle. Das Schaltverhalten muss auch unter gröbsten
Verschmutzungen von Schwimmern und Ventilsitzen durch Bleischwamm oder Elektrolytresten sowie
diversen Aerosolen zuverlässig bleiben. Üblich ist eine Bauart, bei der der Ventilsitz mit neuem Was-
ser gespült wird und stets in einem kleinen Flüssigkeitsreservoir steht. Das Ventil ist quasi-bistabil
und weißt die Haptik eines Hystereseschalters auf: Im wasserdrucklosen Zustand öffnet und schließt
das Ventil in Abhängigkeit vom Füllstand, unter Wasserdruck öffnet das Ventil nach einem Schließen
nicht mehr.
Abbildung 1 zeigt den ein Übersichtsbild sowie beide Schaltzustände eines AqS.
1.1.3 Qualitätsbemessungsverfahren
Der APS ist ein SPS7 gesteuerter Prüfstand, der für eine vorab festgelegte Zyklenzahl Z an drei AqS
Wasserleckageprüfungen durchführt. Eine Übersicht über den ASP gibt Abbildung 2. Pro Zyklus z
und Stopfen Si ergibt sich als Messwert eine Leckage. Die Ermittlung erfolgt (gekürzt, vereinfacht)
wie folgt:
1 Im Folgenden AqS
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• Wenn O1 ∧ O2 ∧ O3 = true, werden bei eingeschalteter Pumpe die Füllstände h11 , h21 , h31 zu
den Stopfen S1 , S2 , S3 gemessen.
• Nach der Messzeit tm werden erneut die Füllstände h12 , h22 , h32 gemessen.
• Messung des Wasserdrucks p
• Abschalten der Pumpe, öffnen der Entwässerungsventile für die Wasserkammern, entlasten der
Verschlauchung
• Speicherung der Messwerte ∆h1 , ∆h2 , ∆h3 , p
1.2.2 Defizite
• Optische Sensorik: Die optischen Sensoren messen das Reflexionsverhalten der Schwimmerstan-
ge durch eine kleine Kunststofflinse. Diese Messung ist teuer, fehleranfällig und bei beschlagener
Linse zT. unbrauchbar
• Die Wasserpumpe ist eine Membranpumpe. Im Feld erfolgt die Befüllung stets mit hydrostati-
schem Druck aus Wasservorratsbehältern. Eine pulsierende Pumpe verursacht Messfehler und
bildet nicht die Realität ab.
• Eine Dokumentation ist nicht vorhanden.
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Abbildung 2: V.l.n.r.: Batteriepolattrappen des ASP, Übersicht über den oberen Teil des ASP
2 Projektbeschreibung
2.1 Aufgaben
Die unter 2.2 beschriebenen Anforderungen müssen erfüllt werden. Prinzipielle Vorgaben zur Art der
Umsetzung existieren nicht. Es ist ein Umbau des bestehenden APS, eine Erweiterung des APS, ein
Neubau eines Prüffeldes oder ein Neubau unter Verwendung von Baugruppen aus dem APS möglich.
2.2 Lastenheft
2.2.1 Zielvorgabe
Der neue Prüfautomat muss mindestens 48 AqS zeitgleich für Z = 10000 Zyklen mit einer Taktung
von mindestens 10 Messungen pro Stunde selbstständig testen können, und zu jeder Prüfung (einen)
geeignete(n) Qualitätsbemessungsgröße(n) speichern.
Vorab ist in Zusammenarbeit mit Entwicklern der AqS abzustimmen, mit welchem Verfahren welche
Qualitätsbemessungsgröße(n) am geeignetsten zur Beurteilung der Qualität einer Serie von AqS
ist (sind). Derzeit beabsichtigt ist weiterhin eine Leckageprüfung mit Wasser. Anforderungen an
die Genauigkeit des Messverfahrens sind festzulegen. Einzelversuche dazu sind durchzuführen, zu
dokumentieren und Folgerungen zu begründen2
2 Bsp.: Im Falle einer Leckageprüfung mit Wasser: Welche mittlere Leckage als Funktion des Drucks ist zu erwarten?
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2.2.3 Sensorik
Die Erfassung des Stands der Schwimmer ebenso wie die Messung der Füllhöhe muss verbessert
werden. Prämisse ist, dass vor einer Messung keine Modifikationen am AqS vorgenommen werden
müssen. Optionen betreffend der Messung der Füllhöhe:
Betreffend der Sensoren für den Stand der Schwimmerstange ist festzuhalten, dass die vorhan-
denen optischen Sensoren aller Wahrscheinlichkeit nach nicht weiter zu verwenden sind. Zu
Prüfen ist:
– Falls optische Sensorik Verwendung finden soll: Welcher Sensor ist unabhängig von Wasser
und Nebel? Zu prüfen: Messung der UV-Reflexion?
– Prüfung, ob ebenfalls eine dielektrische Messung erfolgen kann: Ggf. Erwerb oder Bau der
Sensorik
– Prüfung, ob Anstelle der Messung der Schwimmerstangenposition besser der Schwimmer
vermessen werden kann: Messung per Lichtschranke unter Wasser?
2.2.4 Konstruktion
Es ist eine möglichst kompakte, korrosionsfeste und mechanisch solide Batterieattrappe für mindes-
tens 48 Stopfen zu konstruieren3 .
• Zellattrappe: Jeder AqS muss über eine eigene Wasserkammer verfügen. Alle Kammern müssen
entwässerbar sein. Eine Verwendung von 48 einzelnen Ablassmagnetventilen ist dabei zu ver-
meiden. Denkbar und vor Ort abzustimmen sind diverse Realisierungsmöglichkeiten: Eine zen-
trale mechanische Betätigung von 48 Kugelhahnventilen bis hin zum Kippen der gesamten
Apparatur zwecks Leerung der Zellattrappen über einen Überlauf.
• Zellattrappe: Bei jede Zellattrappe müssen etwaige Sensoren gut zugänglich und leicht zu tau-
schen sein.
• Die mechanische Stabilität der Batterieattrappe muss das zwischenzeitliche Betreiben auf einem
Rütteltisch ermöglichen. Befüllvorgänge müssen in dieser Zeit allerdings nicht durchführbar
sein.
3 Abbildung 2 zeigt eine Batterieattrappe für drei AqS
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• Die AqS müssen leicht zugänglich und leicht mit den dafür vorgesehenen Hebelwerkzeugen
demontierbar sein.
• Es gibt verschiedene Montagesysteme für AqS: Einpressen und Einschrauben in verschiede-
nen Abmessungen ist üblich. Daher sollten jede Zellattrappe mit einer Bohrung in Übergröße
gefertigt werden, in die dann passend zu jedem AqS-Typ Adapter eingebaut werden können.
2.2.5 Steuerung
Die Prüfungen haben PC-gesteuert abzulaufen. Hinsichtlich der Realisierung werden keine genauen
Vorgaben gemacht. Eine Verwendung der vorhandenen SPS S7 wäre naheliegend. Alternativ kann
die Programmierung der Steuerung auch via LabView erfolgen. Die Daten müssen auf dem PC
gespeichert werden und als txt.-Dateien exportiert werden können.
2.2.6 Dokumentation
Eine genaue Dokumentation der Arbeit ebenso wie Vorschriften und Hinweise zum Betrieb des
Prüffeldes sind zu erstellen. Ebenso soll eine technische Dokumentation zum Prüffeld erstellt wer-
den. Abschließend sind Evaluationsmessungen zur Verifikation der hier formulierten Anforderungen
durchzuführen und zu dokumentieren.
3 Allgemeines
3.1 Fa. Frötek
3.1.1 Arbeitsplatz und Dienstsitz
Dienstsitz des Diplomanden / Master-Studenten ist Osterode am Harz. Ein Arbeitsplatz mit Labor
sowie ein Büro mit EDV-Ausstattung wird gestellt. Die Projektdauer beträgt 3-6 Monate. Primär
sollte die Arbeit vom Dienstsitz aus erfolgen, allerdings kann zwischenzeitlich auch für einige Wochen
die Arbeit z.B. vom Institut aus erfolgen.
3.1.2 Arbeitsumfeld
Frötek unterhält im Stammwerk Osterode die Abteilungen Vertrieb, F&E, Labor, Produktion, QS,
und Werkzeugbau. Nahezu alle erforderlichen Bauteile für die Konstruktion des Prüffeldes müssten
im eigenen Werkzeugbau zu fertigen sein. Zu fachlichen Themen wie Elektrotechnik, Elektronik, IT,
Maschinenbau, Physik, Chemie, Kunststofftechnik, Zeichnungswesen und Konstruktion sind diverse
Mitarbeiter im Bereich F&E ansprechbar.
3.1.3 Budgetierung
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3.1.4 Betreuung
Die Betreuung erfolgt durch Dipl.-Phys. Sebastian Mathes, durch Dr.-Ing. Markus Cremer sowie
durch Dipl.-Phys. Achim Lülsdorf, MBA.
Frötek schafft alle im Abschnitt 3.1 beschriebenen Bedingungen. Des Weiteren wird Frötek alle zum
Bau des Prüfstandes und damit zur Durchführung der Arbeit notwendigen Beschaffungen unter
Prämisse der Beschaffbarkeit, Wirtschaftlichkeit und technischer Notwendigkeit durchführen.
Die Organisation der wissenschaftlichen Betreuung seitens einer Hochschule obliegt dem Diplomand
/ Master-Studenten. Dazu zählt auch jedwede Überwachung der Einhaltung von Vorschriften betref-
fend dem Studium, wie z.B. Prüfungsvorschriften. Die Arbeit hat in guter wissenschaftlicher Praxis
zu erfolgen.
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